Anmerkungen

Das 25 cm lange Tuschestück in der Form eines geschnitzten Jadesiegels ist auf seinen vier Seiten mit einhundert Schreibvarianten des Schriftzeichens shou (langes Leben) geschmückt. Mit dem hundertfachen Wunsch wurde in China früher zu hohen Geburtstagen gratuliert. Auch die Abbildung, die sich ohne Anfang und Ende um das quadratische Tuschestück herumzieht, greift dieses Thema auf: Taoistische Heilige und Gelehrte mit Glückssymbolen in der Hand sind zu sehen, aus einer Kalabasse entsteigt orakelhaft das Bild von Gebäuden mit goldenen Dächern, über denen ein Vogel die Swastika bildet, umgeben von glücksverheißenden Fledermäusen; der Gott des Langen Lebens kommt in den Wolken auf seinem Hirsch dahergeritten und eine weibliche Gottheit schwebt auf ihrem Phönix durch die Lüfte. Die Signatur im Nachsatz der hundert Shou-Zeichen weist darauf hin, daß Hu Kaiwen dieses Tuschestück anhand einer alten Vorlage nachgestaltet hat.
Auf der Oberseite ist ein weiteres stilisiertes kreisrundes
shou zu sehen, von fünf Fledermäusen (fu) umgeben. Fledermäuse werden in China wegen der Lautgleichheit mit fu (Glück) gerne als Allegorie eingesetzt und symbolisieren hier "die fünf Segnungen": Langlebigkeit, Reichtum, Gesundheit, Liebe zum Guten und ein leichter Tod als Abschluß eines reichen Lebens. 
Die Unterseite ist in der Art eines typischen Namenssiegels gestaltet (jedoch nicht spiegelbildlich, wie es bei einem gravierten Siegel natürlich sein müßte!) und lautet
Hu Kai Wen Zhi (Von Hu Kaiwen hergestellt)

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