1928
Johann Wilhelm Wucherpfennig
(Künstlername: Walter Jerven)


(*1889,†1945) Filmhistoriker, Regisseur und Autor (Schrieb, drehte und produzierte den Film "Der Sonderling" mit Karl Valentin). Veröffentlichte von 1915 bis 1923 Prosatexte, danach widmete er sich der Filmarbeit.

 

Erstausgabe:   Laotse. Tao Te King.
                    
     Otto Wilhelm Barth, München 

                         96 Seiten; (o.J., 1928). Es wurden
                         100 nummerierte Exemplare auf Bütten
                         gedruckt, aber ungebunden als reiner
                         Buchblock ausgegeben. Erst die Buchbesitzer
                         sorgten dann für den Einband, weshalb für
                         diese Erstauflage unterschiedliche Einbände
                         bekannt sind. Die Buchbesitzer vermerkten
                         dann auch das Erscheinungsjahr.
Neuauflage:
    So spricht Lao tse. 
                        
Otto Wilhelm Barth-Verlag GmbH,
                         München-Planegg 1952
Neuauflage:     Tao Te King. 
                         Das Buch vom Weltgesetz und seinem Wirken
                        
O.W.Barth Verlag, Weilheim 1967

(Die vollständige Textversion von Walter Jerven finden Sie über diesen Link)


"Zu den wenigen wesentlichen Änderungen im Texte wurde ich durch Einsichtnahme in die Übertragung des Taoteking von Walter Jerven bestimmt, der - wie aus seiner Abhandlung Laotse und die Gegenwart hervorgeht - sämtliche deutschen Ausgaben durchgesehen und sich jahrelang mit dem Thema beschäftigt hat, bevor er sich an die eigene Wiedergabe wagte. Das spricht für den redlichen Ernst, den er der Sache angedeihen ließ. Er hat sich die Aufgabe nicht leicht gemacht, und so haftet seiner Wiedergabe auch Schweres an, das oft auch in der Wortbildung zum Ausdruck kommt. Der Geschlossenheit des Gesamttextes ist gewiß nicht förderlich, wenn die Titelzeile nicht übersetzt wird, wofür sich auch Jerven entschieden hat, weil, wie er sagt "im Chinesischen Wert und Sinn eines Zeichens gemäß der benachbarten Zeichen wechselt" ... Jerven hält meine Titel-Übertragung "Der Anschluß an das Gesetz" nicht für geglückt und wendet sich besonders gegen die Benennung "Der Anschluß", die "zu esoterischen Vorstellungen" verleite ... Zudem äußert sich Jerven, daß er "das Zeichen Tao nicht besser als mit Leben wiederzugeben" wüßte und für Te würde er "gesetzmäßig" sagen. Die Ehrenbezeichnung King ist klar: kanonisches Buch. Demnach wäre der genau zutreffende Titel: Das kanonische Buch vom gesetzmäßigen Leben. Und dieses Leben stellt er sich vor als "Tugend" im höchsten Sinn: als "ein Eingetansein in die Gesetzmäßigkeit". ...Auch Walter Jerven bemerkt einen "Zusammenhang mit den Worten Christi", der "durch das ganze Sprachgebilde des Taoteking geht".                  
                        (Aus einem Nachwort von Carl Dallago zu einer seiner eigenen
                                              Publikationen, datiert Varena, Vorfrühling 1926)

Walter Jerven fügt in keiner Ausgabe Anmerkungen bei und auch der Barth Verlag belässt es bei den Neuauflagen leider bei der bloßen Wiedergabe der 81 Kapitel. Ein erläuterndes Vorwort oder Nachwort zum verstorbenen Übersetzer, zu seiner Intention (und Qualifikation!) wäre hilfreich gewesen.

 

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