1897
Dr. Franz Hartmann


(*1838 in Donauwörth, V1912 in Kempten) Geboren in Bayern, studiert Hartmann nach Absolvierung des Militärdienstes Medizin und Physik und emigriert 1865 nach Amerika. Dort reist er als Arzt über Land und interessierte sich für die religiösen Gebräuche der Indianer. 1882 tritt er in New Orleans der Theosophical Society bei, steigt zu deren Vorstandsmitglied auf und verbringt die Jahre 1883-85 im Hauptquartier in Adyar, Indien. Interne Differenzen führen aber schon nach kurzer Zeit zur Trennung von der Theosophischen Gesellschaft und zur Rückkehr nach Bayern. Er eröffnet in der Nähe von Salzburg ein Sanatorium für Lungenkrankheiten und tritt nach kurzer Zeit der dortigen Theosophischen Gesellschaft bei. Um die Jahrhundertwende wird er einer der leitenden Persönlichkeiten des europäischen Okkultismus.

Theosophie in China. Betrachtungen über das Tao-Teh-King.
(Der Weg, die Wahrheit und das Licht).
Aus dem Chinesischen des Lao-tze übersetzt von Dr. Franz Hartmann.
Verlag Wilhelm Friedrich, Leipzig 1897
[
später: Theosophisches Verlagshaus Dr. Hugo Vollrath, Berlin / Leipzig ]

Anmerkungen zur Übersetzungsarbeit werden nicht gemacht, auch ein Vor- oder Nachwort fehlt ganz. Mehrere Sinologen bezweifelten deshalb, ob es sich hier wirklich um eine eigenständige Übersetzung aus dem Chinesischen handeln konnte. Die Qualifikation des Herausgebers hierfür schien fraglich. Zu Recht, wie sich später dann zeigte, denn die Übersetzung stellte sich als reine Übersetzung der englischen Fassung von Walter Gorn Old, der diese 1894 in Madras bei der dortigen Theosophical Publishing Society herausgegeben hatte. Hartmann vermerkt das nicht.
Den einzelnen Kapiteln des TaoTeKing sind zahlreiche Fußnoten beigefügt, die als Anmerkungen den Text erläutern. Der Gottesbegriff ist omnipräsent und die ganze Übertragung entspricht der Geisteshaltung der Theosophie.

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