Recht versteckt und doch mitten in Berlin befindet sich das
Nannuoshan Teehaus im zweiten Hinterhof der sogenannten
'Heckmann-Höfe'. Einst reiste der Inhaber ohne jede Sprachkenntnis nach
China und besuchte dort die Teebauern in den Teeanbaugebieten. Aus der
Begeisterung am Tee entwickelte sich eine Geschäftsidee und im Jahr 2015
eröffneten Michaela & Gabriele Messina so ihr eigenes
Teehaus mit Teehandel. Wie sie auf ihrer Homepage ganz richtig
schreiben, gelangt heute aus China nur noch die 2. Wahl in den
internationalen Handel, das Beste wird in China selbst getrunken. Aus diesem
Grund reisen die Inhaber jedes Jahr erneut zu ihren Teebauern nach China und
kaufen dort direkt vor Ort
die besten Chargen ein. Was man beim
Verkosten der Teesorten auch deutlich
schmeckt! Schon im Mai sind so Teile der neuen Ernte per Flugzeug im Teehaus
vorrätig. Als Teeprofi kann man sich eine Thermoskanne mit heißem Wasser,
Sieb, Pitcher und Teestoppuhr bringen lassen und seinen Tee so nach eigener
Vorliebe (und Erfahrung) selber zubereiten. Oder man vertraut statt dessen
auf die Erfahrung der Inhaber und erhält ihn fertig serviert. Kleine (sehr
leckere!) Kuchen runden das Teehausangebot ab und bei gutem Wetter bietet
der weite Hof vor dem Teehaus einen ruhigen Ort zum Teetrinken im Freien.
Eindeutig eine hervorragende Adresse, um qualifiziert Tee zu trinken. |
Das
vietnamesische Teehaus
Chén Chè findet
sich in einem eher unscheinbaren Hintergebäude in der Rosenthaler Straße 13 in Berlin Mitte. Das Erdgeschoss, mit zusätzlichen Sitzmöglichkeiten sowohl im Hof wie im rückwärtigen Bambusgarten, zeichnet sich durch hohe Räumlichkeiten und klassische Möblierung aus. An quadratischen oder langgestreckten Tischen wird all das serviert, was ein ostasiatisches Teehaus zu bieten hat: Eine schöne Auswahl an Dim Sum sowie eine Tageskarte mit Hauptgerichten, die im traditionellen Tonkochtopf oder vietnamesischer Craquelé-Keramik auf den Tisch kommen. Dazu eine feine Auswahl an süßen Köstlichkeiten, alle nach authentischen vietnamesischen Rezepten. Das ist spannend. Was den Tee anbelangt, so legt das Chén Chè Teehaus hier den Schwerpunkt auf reine Blüten- und Früchtetees, beispielsweise einen Ingwertee mit Limette, einen Bittermelonentee oder einen Chrysanthementee. An klassischen Tees wird ein Bio-Sencha, ein Jasmintee sowie ein Pu Erh serviert. Bei schlechtem Wetter sorgt das schön gestaltete Obergeschoss für ausreichend Platz. Öffnungszeiten: Täglich von 12-24 Uhr www.chenche-berlin.de |
"Das
Adlon" - damit ist eigentlich alles gesagt. 1907 erfüllte sich der Berliner
Hotelier Lorenz Adlon seinen Traum vom eigenen First-Class-Hotel und schuf damit
das schönste und luxuriöseste Hotel seiner
Zeit. So
luxuriös, dass selbst Kaiser Wilhelm II. von seinem nahe gelegenen Stadtschloss
regelmäßig zu Besuch kam. Doch wo einst Europas Könige abstiegen, der Zar eine Suite
belegte und sich Rockefeller und der Maharadscha von Patiala vergnügten - es ist nicht
mehr. In den letzten Kriegstagen 1945 ausgebrannt und der verbliebene Rest zu DDR-Zeiten
abgerissen, erhebt sich das heutige Adlon zwar mit historischer Fassade am
gleichen Platz, hat ansonsten aber nichts mehr mit seinem Vorgänger gemein. Der
"Glanz von damals" ist dahin, die neue Lobby zwar weitläufig aber doch
eher nüchtern-modern, daran ändern auch
eine vergoldete Glaskuppel, Harfenklang und der
Pianist am Steinway-Flügel nichts. Auch die beiden schönen Wintergärten
stehen leider nach wie vor nur für interne Festlichkeiten zur
Verfügung. Doch der Tee ist trinkbar und verdient Erwähnung. Elf Sorten
Ronnefeldt-Tee werden mit einem zusätzlichen Kännchen heißen Wasser und
Konfekt angeboten. Für 11,50 € findet sich da unter anderem ein guter Darjeeling (Jungpana Second Flush) und ein edler Gyokuro. Und noch etwas findet sich bei diesen Preisen immer: Ein freier
Tisch. |
Die Tadschikische Teestube
war früher
für Uneingeweihte kaum zu finden. 1974 wurde die Inneneinrichtung des
Sowjetischen Pavillons nach Beendigung der Leipziger Messe an die "Gesellschaft
für Deutsch-Sowjetische Freundschaft" weitergereicht. Die integrierte
das ungewöhnliche Geschenk in ihre Räumlichkeiten im 1. Stock des Palais
am Festungsgraben (Hinter der Neuen Wache, Unter den Linden).
Einige Jahre nach der Auflösung der Gesellschaft wurden die
Räumlichkeiten dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nun ist die Tadschikische Teestube
in die Oranienburger Str. 27, Berlin Mitte
umgezogen. Dem Teetrinker bieten sich hier viele Überraschungen. Im
Dämmerlicht lagert man zwischen Sandelholzsäulen auf Teppichen und
dicken Sitzkissen um niedrige Teetische herum und hat bei der Teekarte die
Qual der Wahl: Die Auswahl ist reichhaltig und phantasievoll, so wird auch
ein "Beduinentee" mit Minze, eine "Kanadische
Spezialität" mit Ahornsirup und eine "Russische
Teezeremonie" mit Wodka und eingelegten Rosinen angeboten. Sogar eine
original Samowar-Teerunde (mit Holzkohle - nicht elektrisch!)
ist ab 20 Personen vorbestellbar. Das Ganze wird durch eine schöne kleine
Speisekarte abgerundet, deren Schwerpunkt ebenfalls auf russischen Spezialitäten
liegt. Das ist spannend. Eine Reservierung ist im Hinblick auf die wenigen Plätze
immer sinnvoll. Homepage: www.tadshikische-teestube.de |
Adresse: |
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Café im Literaturhaus. Man glaubt es kaum: Nur wenige
Schritte entfernt vom quirligen Ku'damm befindet sich eine Oase der Ruhe.
Und eine sehr stilvolle dazu! Umgeben vom Grün einer Gründerzeitvilla
hat sich das Berliner Literaturhaus hier eingerichtet, mit einer
Buchhandlung im Souterrain und: Einem feinen Café auf der Belle Étage! Vor allem sein Wintergarten ist da ein Ort zum Träumen: Im Sommer
spendet ein großer Baum seinen kühlenden Schatten und im Winter blickt
man melancholisch zum Glasdach hinaus. Leider wurde die Teekarte in den
letzten Jahren etwas zusammengestrichen und besteht nun aus einem
Sencha, einem Darjeeling, Assam,
Earl Grey sowie einem Jasmintee, immerhin als loser Tee frisch aufgebrüht.
In Verbindung mit einer feinen Speisekarte ist hier einer meiner
Lieblingsplätze im
Moloch Berlin: Schreiben, lesen - das Leben genießen. Was wollen wir
mehr! (Aktuelle Informationen unter www.literaturhaus-berlin.de) |
Café
Einstein. Einst diente es als
Fabrikanten-Villa, dann als luxuriöses Spielcasino und in den 20er Jahren
schließlich als Wohndomizil des UfA-Stummfilmstars Henny Porten: Das
heutige Stammhaus des Café Einstein in der Kurfürstenstraße Nr. 58.
Unter all den Berliner Cafés findet sich nur noch hier Raum und Weite
und jene altehrwürdige Caféhaustradition, wie man sie von Wien und Paris her kennt.
Vier große miteinander verbundene Räume mit Lederbänken und
Marmortischen bilden ein großzügiges Ambiente unter Stuck und
Spiegelwänden. Gespeist wird im getäfelten Séparée und für den Sommer steht hinter dem Haus noch ein
großer Garten zur Verfügung. Ein Ort zum Wohlfühlen -
eindeutig das schönste Kaffeehaus in Berlin. |
Am
Potsdamer Platz ist die Tea-Lounge des Hotels Ritz-Carlton den ganzen Tag über geöffnet. Auf bequemen Sofas und in schweren Fauteuils kann man im abgeschirmten hinteren Bereich des Erdgeschosses unter einer großen Auswahl von Ronnefeldt-Tees wählen. Unter den Grüntees sind ein Gyokuro und der Formosa Pi Lo Chun erwähnenswert, unter den Schwarztees die Darjeelings. Zwischen akantusgeschmückten Säulen und Palmen ist man hier dem Trubel der Umgebung enthoben. Nachmittags von 14:00 - 18:00 Uhr wird der Classic Afternoon Tea serviert: Zum gewählten Tee werden herzhafte oder süße Kleinigkeiten auf einer Etagere gereicht. Richtig oppulent gerät das Ganze samstags, wenn ein "Schokoladen Afternoon Tea" angeboten wird. Zur befriedigend großen 1-Liter-Teekanne wird von den Patissiers des Hotels dann ein Aufsehen erregendes Buffet mit lauter Raffinessen geboten, auf denen die Maîtres Chocolatier Auge und Gaumen mit hinreißenden Kompositionen verführen. Confiserie vom Feinsten! Und obwohl ich als Schokoholic in Sachen Schokolade schon weit herumgekommen bin, kann ich versichern: Noch nirgendwo habe ich eine bessere Tarte au Chocolat gegessen. Volle vier Stunden kann man hier in Muße seinen Gelüsten frönen - und es wird bestimmt nicht langweilig! Für das normale Kännchen Tee werden 9 € berechnet. Den Classic Afternoon Tea bietet man für 20 € pro Person und für das Buffet des "Schokoladen Afternoon Tea" werden 32 € erhoben. Zu Recht. (Aktuelle Informationen unter www.RitzCarlton.com) |
Bei
Tee Tea Thé
in der Goltzstraße in Schöneberg handelt es sich um einen
Teesalon mit
Teefachgeschäft,
der sonntags auch ein Frühstücks- und Tee-Buffet
bietet. Vor zwei Jahren wurde grundlegend renoviert, der Teesalon befindet
sich nun im
rückwärtigen
Raum. Das Teegeschäft besteht seit 1997 und wird von den Inhabern
Robert Scholz und Einhard Luther geleitet. Schwerpunkt des Teeangebots bildet die vollständige
Produktpalette von Ronnefeldt, dazu Grüntees der japanischen Firmen
Kyoko und Keiko, sowie Schwarztees von Pure-Tea und
von Kusmi. Insgesamt befinden sich rund 75 Schwarztees und 35 Grüntees
im Ausschank.
Eine feine Kuchenauswahl rundet das Angebot ab und macht das Teetrinken
hier zu einem schönen Event. Homepage: www.teeteathe.de Öffnungszeiten: Mo - Sa 9:00 - 19:00 |
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