Nanjing
(Nanking)
heißt "Südliche Hauptstadt" und war für einige Zeit Chinas Regierungssitz, sowohl während der Kaiserzeit als auch später unter Chiang Kaishek.

Der Mo Chou Hu Park (Park am See der Mo Chou) ist nur ein kleiner Park, wurde 1999 gerade vollständig renoviert und bietet zwei schöne Plätze: Einen Wasserpavillon am Lotusteich mit 16 Sorten Tee in der Preisspanne von 20 Pfennig pro Tasse bis hin zu 4 Mark und den Gebäudekomplex der Mo Chou, einer Gestalt der chinesischen Literatur, die hier einmal gelebt haben soll, was aber völlig unwichtig ist. Interessanter ist schon, dass das ganze Anwesen einmal beim Würfelspiel von einem König an seinen Beamten verloren wurde. Der Beamte soll es überlebt haben.


Der Xu Yuan (Garten des milden Frühlingswetters) ist eigentlich nur ein kleiner Anhang am früheren Präsidentenpalast des Gründers der Republik China, Sun Yatsen, als dieser 1912 in Nanjing residierte. Die Gebäude gehen auf die Ming-Zeit zurück und waren damals die Residenz des Prinzen Han (wie passend für die Ming-Zeit) und wurden später vom Vizekönig Liangjiang bewohnt. 1853 schließlich residierte hier Hong Xiuquan, der selbsternannte Gottkönig der Taiping, und vielleicht ließ es sich gerade deshalb auch Chiang Kaishek 1927 nicht nehmen, hier sein Lager aufzuschlagen, womit wir (mit Ausnahme des guten Mao) nun eigentlich alle maßgeblichen Personen der jüngsten chinesischen Geschichte beisammen hätten. Dementsprechend besucht ist der Ort leider auch und aus den chinesischen Reisebussen quellen die Touristen im 15-Minuten-Takt. Im Wangfei-Teehaus aber ist es ruhig - Zeit zum Verweilen sehen chinesische Reiseprogramme nicht vor - und man kann in Ruhe eine der 12 Teesorten zum Preis von 8-12 Yuan pro Tasse probieren.

Kleinbild nan xu teehaus aussen.jpg (4569 bytes)


"Nichts ist beständig, außer dem Wandel" - dieses Sprichwort muss seinen Ursprung in China haben! Auf die öffentlichen Parks bezogen bedeutet das, dass die Gartenverwaltung immer wieder neu entscheidet, wo Tee ausgeschenkt wird. Heute hier, morgen da und übermorgen auch mal gar nicht, z.B. in der touristenschwachen Nachsaison, da kann man lange laufen, um in irgendeiner Halle etwas Heißes zu trinken zu bekommen.
Der Zhan Yuan (Garten, den man respektvoll betrachtet) war zur Zeit der Ming-Dynastie der Residenzgarten des Prinzen Xu Da, später nahm sich ihm dann Kaiser Qianlong an und gab ihm seinen heutigen Namen. Er liegt im Süden der alten Hauptstadt und wurde ab 1850 auch von einigen Prinzen der Taiping bewohnt, weshalb seine Hallen heute auch das (sehr informativ aufgemachte) Taiping-Museum beherbergen.

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