Hangzhou | ist für Chinesen eine der romantischsten Städte in China, Ziel vieler Hochzeitsreisen und Wallfahrtsort für alle Grüntee-Liebhaber, denn nur hier wird der legendäre Long Jing ( Drachenbrunnen-Tee) angebaut. Das ganze Gebiet rund um den berühmten West-See wurde in den letzten Jahren in eine einzige große Grünanlage umgestaltet, mit Parks, Villenvierteln und gepflegtem Rasen - was für ein Wandel! Konnte man früher die schönen Plätze zum Teetrinken noch an einer Hand abzählen, so ist dies heute nicht mehr möglich: überall wird Tee ausgeschenkt und mehr und mehr laden sogar bequeme Stühle zum Verweilen im Freien ein - das ist für China wirklich ein Novum. |
Die Hügel rund um das kleine Dorf Longjing bilden das Eldorado chinesischer Grünteetrinker. Von hier kommt jener leicht geröstete und flach gepresste Drachenbrunnen-Tee, nach dem sich ganz China die Lippen leckt. Die Teegärten liegen malerisch über die Hänge verstreut und man kann den Teebauern beim Pflücken und anschließenden Trocknen der Teeblätter in großen beheizten Metallwannen direkt vor ihren Häusern zuschauen. Und natürlich kann man den frisch gepflückten Tee auch direkt vor Ort probieren und kaufen. Am unteren Dorfende liegt dann der berühmte Drachenbrunnen. Hier sitzt man vor dem großen Teehaus im Grünen, genießt die Ruhe und ist im Sommer der Schwüle des Flachlandes entflohen. |
Auf dem kürzeren der beiden Dämme im West-See, dem nördlichen Bai-Damm, befindet sich neben dem Zhejiang-Museum der Zhong Shan Park. Hier finden sich alte in Stein eingemeißelte Kalligraphien, Ausstellungspavillons und Wege, die zwischen Bäumen hindurch einen Hügel hinauf zu einem ruhigen Teeausschank führen. Einst bot die Hügelkuppe einen weiten Blick über den See, heute ist sie vom Grün der Bäume eingerahmt. |
In Hangzhou dürfte es heute wohl mehr als 100 Teehäuser geben, doch die schönsten Plätze finden sich natürlich rund um den Westsee. Unter ihnen ist das Wang Hu Lou (Gebäude, von dem der Blick über den See schweift) das größte historische Teehaus und wurde seinem Namen dereinst auch vollauf gerecht. Heute verstellen die am Seeufer gepflanzten Weiden den Blick und die dazwischen verlaufende Hauptverkehrsstraße nimmt dem auf das Jahr 967 zurückgehenden Gebäude viel von seiner exponierten Lage am nordöstlichen Ufer. Doch architektonisch ist es ein absolutes Schmuckstück. Eine schöne überdachte Galerie verbindet das zweistöckige Hauptgebäude mit einem ebenfalls zweistöckigen Pavillon. Hier findet man immer einen Platz, denn es sind auch im Freien zahlreiche Tische aufgestellt. |
Schön sitzt es sich auch im Teehaus des Qu Yuan Feng He ("Zickzack-Garten mit Lotus im Wind"), alle Wasserflächen sind hier, in der nordwestlichen Ecke des Sees, ganz dicht mit Lotus bestanden. |
Das Tee-Museum in Hangzhou ist das einzige
seiner Art in China. Und man hat es in den letzten Jahren zu einem wahren
Schmuckstück ausgebaut: War es Anfang der 90er Jahre noch ein häßliches
schwarzes Entlein, so ist es nun zu einem strahlend schönen weißen Schwan geworden! Auf dem parkartig
angelegten Museumsgrundstück befindet sich auch ein sehr gutes Restaurant
mit erlesener Speisekarte, die Redaktionsräume des Verlags Tea Times,
ein Kongreßzentrum, kleine privat zu mietende Tee-Bungalows und zwei Teehäuser. Der Museumseintritt ist frei und das Museum täglich von 8:30 - 16:30 Uhr geöffnet. Was will man mehr! |
Ein besonderer Platz zum
Teetrinken findet sich in der Straße Qing He Fang.
Hier hat man einen ganzen Straßenzug im alten Baustil errichtet, wo sich nun auch das Teehaus Tài
Jí Chá Dào befindet ("Urbeginn des Tee-Weges"). Im
Obergeschoß, luftig und mit Blick auf die quirlige Straßenszene, stehen
etliche Tische zwischen schönen Antiquitäten. Der perfekte Ort, um einen verregneten Morgen
entspannt und in Muße zu verbringen. Zum Tee
werden allerlei Kleinigkeiten gereicht, aber auch die in China sehr
beliebte Lotus-Suppe kann auf
Wunsch probiert werden. Die Tee-Karte ist
originell und umfangreich: neben verschiedenen
Grüntees und Wulongs bietet man etliche alte Teerezepte, bei denen dem Tee süße Zusätze wie Früchte und Blüten
beigemischt sind. Die Preise liegen zwischen 30-80 Yuan pro Person. Und
das
Personal schenkt das Teewasser nach der
alten Art des "Der Phönix verneigt sich drei Mal" in die
Deckelschalen ein - kein alltägliches Schauspiel. Geöffnet ist das Teehaus täglich von 7:30 - 22:00 Uhr. |
Den besten Blick nicht nur über den West-See sondern gleich über ganz Hangzhou hat man eindeutig von der Cheng Huang Ge, der "Stadtgott-Pagode". Sie steht auf einem Hügel südöstlich des Sees und beherbergt Hangzhous höchst gelegenes Teehaus. Innen bietet es geräumigen Platz, aber die schönsten Plätze befinden sind natürlich draußen entlang der Balustrade. |
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