1920
Hans Haas


(*1868 in Donndorf/Bayreuth, U1934 in Leipzig) Dr. theol. Hans Haas war Professor der Religionsgeschichte an der Universität Leipzig. Weitere Werke erschienen zeitgleich: "Lao-tsze und Konfuzius. Einleitung in ihr Spruchgut", "Das Spruchgut K'ung=tszes und Lao=tszes in gedanklicher Zusammenordnung".

Weisheitsworte des Lao-tsze.
J. C. Hinrich'sche Buchhandlung, Leipzig.
36 Seiten.
 

 

"So prägnant im Ausdruck wie das chinesische Original kann eine Verdeutschung unmöglich sein. So braucht auch hier die dargebotene der Worte mehr als Lao-tsze. Sind wir darauf bedacht, uns möglichst so auszudrücken, daß jedes Mißverstehen ausgeschlossen ist, so läßt der chinesische Autor in der Regel sich daran genügen, dem Leser seine Meinung nur eben anzudeuten. Ist unser Stil, so hat man das erläutert, ein Fährboot, das den Leser ohne Gefahr oder Anstrengung für ihn übersetzt, so ist der chinesische dagegen eine Reihe von Schrittsteinen im Wasser, von deren einem es gilt mit Turnergeschick zum anderen zu hüpfen, um vom Ufer hüben zum Ufer drüben zu gelangen. In ganz besonderem Maße aber gilt das für den ganz ungewöhnlich konzisen Stil des Tao-teh-king. Nicht eigene, also fremde, Gedanken in seinen Text einzutragen habe ich mich wohl in acht genommen."
                                                                      (Aus dem Vorwort von Hans Haas)

Das Gleichnis vom Fährboot und den Schrittsteinen ist eine sehr schöne gewählte Metapher. Und besonders treffend ist sie für all jene, die schon einmal eine chinesischen Gartenanlage besucht und ihren Weg über diese im Wasser liegenden Natursteine genommen haben.
Die Übersetzung bietet nur eine Auswahl der 81 Sprüche und deren Text ist oft nur zum Teil wiedergegeben. Haas zerlegt die Sprüche und fasst die Textteile zu den Kapiteln
               - Lao-tsze über sich selbst
               - Tao nach seiner Transzendenz und in seiner lebendigen
                  Beziehung zur Welt
               - Ethik
               - Sozialpolitik
               - Antithesen und Paradoxien
neu zusammen. Ganz in theologischer Tradition formuliert er den Text des TaoTeKing in christlicher Terminologie und übernimmt für den 14. Spruch das I-HI-WEI als Deutung der kirchlichen Trinitätslehre.

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