undatiert
(Anonymus)


(Zu beziehen bei: Deutsche Bücherei Leipzig, Signatur: 1973 A 11675 - [1-3])

Lao Tse: TAO. Tao, Te und das innere Reich der Mitte.
Heft 1:
Titelseite; Vorbemerkung; "Gesammelte Hinweise";
             Sprüche 1 - 22.
Heft 2: Titelseite; "Gesammelte Hinweise"; Vorbemerkung; 
             Sprüche 23 - 55.
Heft 3: Titelseite; Vorbemerkung; Deutung der Schrift-
             zeichen TAO, TE und KING; Sprüche 56 - 81; 
             Inhaltsverzeichnis.


          "Die alten Zeichen dieser Botschaft waren häufiger Gegenstand von Philosophie und Diskussion. Möge man wieder in ihnen finden, was sie schon waren zu Zeiten der Alten: Ein Buch für die Berufenen im Reiche.
          Die alten Zeichen bergen die Konsequenz der Veränderung, sie helfen manchem das Evangelium besser zu erkennen: Kindschaft aus dem einzigen Vater-Mutter, das hier DAS TAO genannt wird."
                                                                           
(Vorbemerkung des Verfassers)

          Eine etwas rätselhafte Textausgabe des TaoTeKing. Sie erschien ohne Namensangabe des Verfassers, ohne Verlag, ohne Verlagsort und ohne Erscheinungsjahr - was die Recherche nicht gerade erleichterte. Man hätte vermuten können, dass es sich hier um ein privates Manuskript, also um ein Unikat handelt - doch es existieren mehrere Ausgaben. Vielleicht eine persönlich verteilte kleine Auflage, die solcher Angaben nicht bedurfte und auch die schmucklose Aufmachung erklärt: drei dünne Hefte, in neutrale graue Pappe gebunden. Den 81 Sprüchen sind keine weiteren Ausführungen oder Erläuterungen beigefügt.
          Der Verfasser war eindeutig kein Sinologe und hat seine Textfassung aus anderen deutschen Übersetzungen entwickelt. Davon zeugen Fußnoten, die Richard Wilhelm und Victor von Strauss benennen. Die für TAO, TE und KING gegebenen Wortbedeutungen sind ohne weitergehende Kenntnis der chinesischen Sprache lediglich aus einem Wörterbuch Chinesisch-Deutsch abgeschrieben und damit teilweise falsch interpretiert. Am eindeutigsten belegen aber Fehler in der Schreibweise der chinesischen Schriftzeichen TAO und KING im 3. Band, dass dem Verfasser jede Kenntnis des Chinesischen fehlte.
Eine grobe zeitliche Datierung ist aber möglich. In einer Fußnote wird das Chinesisch-Deutsche Wörterbuch von Piasek erwähnt, welches erst 1961 erschien. Gleichzeitig wurden die mir vorliegenden drei Hefte bei der Deutschen Bibliothek im Jahr 1973 inventarisiert. Das Erscheinungsjahr muss somit zwischen 1961 und 1973 liegen. Dies deckt sich auch mit der vorliegenden Typographie und Bindungsart. Die anonyme Textfassung bietet keine besonderen interpretatorischen Neuansätze.

 

Zurück zur Auswahlseite