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ist Teil 2 : Zurück
ans Ende von Teil 1 (Die Zeit vor 1900) |
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Die bibliographischen Angaben stammen aus Sekundärliteratur |
Ergänzende Hinweise zu einzelnen Publikationen |
Die bibliographischen Angaben sind den Original-Publikationen entnommen |
1900. Der Beginn des neuen Jahrhunderts führt in China zu weiteren dramatischen Veränderungen. Innenpolitische Reformen und ausländische Einflüsse, vor allem aber die Ungeniertheit, mit der sich die europäischen Mächte Zutritt und Vorteile in China verschaffen, führen zu großer Verbitterung unter den Chinesen. Während billige Baumwollstoffimporte aus Europa und die Verlagerung des Warentransportes auf die neu errichteten, meist in ausländischer Hand befindlichen Eisenbahnlinien weite Teile der chinesischen Bevölkerung arbeitslos machen, schwindet die Macht der Beamten durch den Verlust der Zölle und Privilegien an ausländische Firmen. Auch die gebildete Literatenschicht Chinas sieht die kulturelle Grundlage ihres Standes durch moderne Reformen gefährdet. Eine Hungersnot im Frühjahr 1900 in Nordchina verschärft noch die Situation. Der wachsende Fremdenhass der Bevölkerung und der Unmut über das unfähige Mandschu-Kaiserhaus - deren Regierung von jeher als "Fremdherrschaft" von den Chinesen abgelehnt wurde - lassen weite Teile der Bevölkerung mit den in China traditionsreichen Geheimgesellschaften sympathisieren, besonders die Vereinigung Yihequan - "Faust im Namen der Gerechtigkeit und des Friedens" (im Englischen aufgrund eines sprachlichen Missverständnisses mit Boxer übersetzt) gewinnt an Bedeutung. Um die Ausländer zu treffen und auch die Mandschu-Regierung in Schwierigkeiten zu bringen, werden vor allem europäische Missionare und chinesische Christen getötet, die den Schutz der Exterritorialität genießen. Für jeden Übergriff muss die Mandschu- Regierung gegenüber den Westmächten mit neuen diplomatischen Zugeständnissen reagieren, was die Situation weiter verschärft. Politisches Ränkespiel kommt hinzu, als die Boxer-Bewegung von der regierenden Kaiserinwitwe Cixi nicht nur geduldet sondern insgeheim in die chinesische Armee eingegliedert wird, in der Hoffnung, sich mit ihrer Hilfe der Ausländer zu entledigen. Im Juni setzt der britische Admiral Seymour, zum Schutz der europäischen Gesandtschaften in Peking, eigenmächtig ein Militärkorps von 2000 Soldaten in Marsch - ohne zuvor die erforderliche Genehmigung der chinesischen Regierung einzuholen. Diese beantwortet Seymours militärischen Vorstoß, indem sie den europäischen Mächten den Krieg erklärt. Das Militärkorps wird von den Chinesen zurückgetrieben und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler noch am gleichen Tag in Peking auf offener Straße erschossen. Das Gesandtschaftsviertel in Peking wird von Boxern und regulären chinesischen Truppen belagert und eine zweite, wesentlich stärkere Militärexpedition von den Westmächten eiligst in Richtung auf Peking in Marsch gesetzt. Insgesamt acht westliche Nationen beteiligen sich an dieser Militäraktion. |
1900 |
Im Nationalstolz zutiefst getroffen, schickt auch das Deutsche Reich größere Truppenverbände nach China. Berühmt wird die vom redseligen Kaisers Wilhelm II. gehaltene Ansprache bei der Verabschiedung der Truppen in Bremerhaven. Als "Hunnenrede" geht sie in die Geschichte ein: "Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht. Führt Eure Waffen so, daß auf tausend Jahre hinaus kein Chinese mehr es wagt, einen Deutschen scheel anzusehen." Leider ist aber diese in nahezu allen Darstellungen zitierte Passage völlig sinnentstellend wiedergegeben: Die beiden ersten Sätze beziehen sich nämlich auf den Feind und den Schlusssatz hat man gänzlich unterschlagen. Das tatsächlich Gesagte liest sich merklich anders: "Pardon wird [Euch Soldaten] nicht gegeben, Gefangene werden [auf chinesischer Seite] nicht gemacht. Führt Eure Waffen so, daß auf tausend Jahre hinaus kein Chinese mehr es wagt, einen Deutschen scheel anzusehen. Wahrt Manneszucht!" Ein Großteil aller Veröffentlichungen der folgenden Jahre stammt von Teilnehmern der Militärexpedition. |
. | Publikationen: | l | China-Fahrt und China-Geschichten | . |
. | Erich
Braun (Predigtamtskandidat und weiland freiwilliger Krankenpfleger vom
Roten Kreuz) Ostpreußische Druckerei und Verlagsanstalt, Königsberg i. Pr. 1901 Mit zahlreichen Abbildungen und Zeichnungen im Text. 225 Seiten |
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. | l | Zur Kriegszeit durch China 1900/1901 | . |
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Georg
Wegener Allgemeiner Verein für Deutsche Literatur, Berlin 1902 Mit zahlreichen Abbildungen in Form von Bildvignetten und einer aufwendigen Detailkarte, 405 Seiten |
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. | l | Chrysanthemum und Drache. Vor und während der Kriegszeit in Ostasien. | . |
. | Freiherr Wilhelm von Richthofen Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung, Berlin 1902 Mit 16 Tafeln, Illustrationen und einer Karte. 288 Seiten |
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. | l | Briefe aus China | . |
. | Georg Clemens Perthes Justus Perthes, Gotha 1903 Mit 25 Abbildungen. 147 Seiten |
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. | l | China-Fahrt. Erlebnisse und Eindrücke von der Expedition 1900/01. | . |
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Rudolf Giehrl J. Lindauersche Buchhandlung, München 1903 "Mit 7 Karten-Skizzen, 92 Phototypien, 12 Zeichnungen vom Kunstmaler Anton Hoffmann." 198 Seiten |
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. | l | Dans les rapides du Fleuve Bleu. Voyage de la premiere cannoniere francaise sur le haut Yang-Tse-Kiang. | . |
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Emile-Auguste-Léon Hourst Plon-Nourrit, Paris 1904 Mit zahlreichen Textabbildungen und einer Karte. 369 Seiten |
. | l | Sur le Yang-Tse. Journal d'une double exploration pendant la campagne de Chine (1900-1901). | . |
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Félix
Hémon Librairie Ch. Delagrave, Paris (1904) Mit 24 Kupferstichen und 6 Karten. 346 Seiten |
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. | l | Berittene Infanterie in China und andere Feldzugs- Erinnerungen | . |
. | Georg Friederici D. Reimer, Berlin 1904 Mit 70 Textabbildungen und einer Karte. 355 Seiten |
. 1900 |
Anfang Januar |
. | Publikation: | l | The Back Blocks of China. A Narrative of Experiences among the Chinese, Sifans, Lolos, Tibetans, Shans and Kachins, between Shanghai an the Irrawadi. | . |
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Robert Logan Jack |
1900 |
kommt der amerikanische Photograph James Ricalton (*1844,1929) mit seiner Stereoskopie-Kamera nach China. In der ersten Jahreshälfte bereist er die Küstenstädte Hong Kong, Canton, Shanghai und Ningpo, besucht das für seine Gartenanlagen berühmte Su-chou [Suzhou] und unternimmt dann eine Fahrt den Yang-tse hinauf bis Han-k'ou [Hankou]. Kaum zurückgekehrt, wird er von seinem Auftrageber Underwood & Underwood nach Peking gesandt, um über den Boxer-Aufstand zu berichten. In Verbindung mit seinem kommentierenden Reisebericht bieten die außergewöhnlichen Aufnahmen ein eindringliches Bild von China um 1900. |
. | Publikationen: | l | China Through the Stereoscope: A Journey Through the Dragon Empire at the Time of the Boxer Uprising. | . |
. | James Ricalton Underwood & Underwood, New York 1900 100 Stereoskopie-Karten, Textbuch und 8 Karten mit genauen Angaben zu den Aufnahmeorten. 358 Seiten |
. | l | James Ricalton's photographs of China during the Boxer Rebellion. His Illustrated Travelogue of 1900. | . |
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Cristopher J. Lucas (Hrsg.) |
1900 |
trifft im April der französische Orientalist und spätere Lehrbeauftragte am Lycée Carnot, Georges Weulersse (*1874,1950), über Japan im südchinesischen Canton ein. Finanziert durch die Universität von Paris befindet er sich auf einer Studienreise rund um die Welt und begibt sich im Mai über Chan-Téou [Shantou] nach Shanghai, fährt von dort den Yangzi flussauf bis Hankou und reist dann weiter über Nanjing bis Tche-Fou [Yantai]. Dort jedoch, in der ostchinesischen Provinz Shandong, erfährt er vom fremdenfeindlichen Boxeraufstand und muss seine Weiterreise durch die nordchinesischen Provinzen aufgeben. |
. | Publikation: | l | Chine ancienne et nouvelle. Impressions et réflexions. | . |
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Georges Weulersse |
. 1900 |
Im Juni |
. | Publikation: | l | Glimpses of the Yangtze Gorges | . |
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Cornell Plant |
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1900 |
befindet sich Archibald Edward Glover (*1859,1954), englischer Missionar der China Inland Mission, auf der Flucht durch die nordchinesische Provinz Shan-si [Shanxi]. Die fremdenfeindlichen Ausschreitungen sind auch hier Mitte des Jahres eskaliert und richten sich insbesondere gegen die westlichen Missionare. Fast die Hälfte von ihnen wird getötet. In einer dreimonatigen Odyssee gelingt es Glover, sich mit seiner Familie südwärts bis nach Hankou am Yangzi durchzuschlagen und in Shanghai schließlich Zuflucht zu finden. |
. | Publikation: | l | A Thousand Miles of Miracle in China. A personal record of God's delivering power from the hands of the Imperial Boxers of Shan-si. | . |
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Archibald Edward Glover |
. 1900 |
Im September |
. | Publikation: | l | Un reportage en Chine. Le tour du monde par le Transsibérien. | . |
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Charles Tytgat |
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1900 |
bereist der belgische Arzt Albert Vandenbossche die nordchinesische Provinz Petchili [Zhili] zwischen den Städten Tien-tsin [Tianjin], Pé-kin [Beijing] und Pao-ting-fou [Baoding]. |
. | Publikation: | l | Au Pe-tchi-li. Deuxième campagne de Chine (1900 - 1901) | . |
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Albert Vandenbossche |
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1900 |
ist Marc
Aurel Stein (*1862,1943
Biografie) noch ungarischer Staatsbürger und noch nicht
zum Sir avanciert. Der Archäologe und Sprachforscher lehrt am Oriental College im indischen Bundesstaat
Lahore und interessiert sich aufgrund der Berichte von Sven Hedin für die altindische
Ikonographie und buddhistische Kultur in den Ruinenstädten Ostturkestans. Von Nordindien aus startet er nun,
von der indisch-englischen Regierung finanziert, zu seiner ersten großen Forschungsreise
ins Tarimbecken, wo er in der Nähe der Stadt Khotan am südlichen
Rand der Wüste Taklamakan bis |
. | Publikationen: | l | Sand-buried Ruins of Khotan. Personal Narrative of a Journey of Archæological & Geographical Exploration in Chinese Turkestan. | . |
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Marc Aurel Stein T. Fisher Unwin, London 1903 Mit 135 Illustrationen und einer Karte. 524 Seiten |
. | l | Dr. M. A. Steins Forschungsreise in Ostturkestan und deren wissenschaftliche Ergebnisse | . |
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Moriz Winternitz |
1900 - 01 | berichtet der französische Kriegskorrespondent Gaston Donnet (*1867,1908) für die Le Temps vom Kriegsschauplatz in China. Einen Monat nach der Einnahme Pékin durch die westlichen Streitkräfte gelangt er von Tien-Tsin aus in die chinesische Hauptstadt. Im Januar reist er in den wärmeren Süden, fährt von Canton aus ein Stück den West-Fluss hinauf und besucht Han-keou am Yang-Tse. Nach Pékin kehrt er im Mai zurück, bevor er über Ta-Kou nach Japan weiterreist. |
. | Publikation: | l | En Chine 1900-1901 | . |
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Gaston Donnet |
1900 1902 |
startet der russische
Tibetologe Gombojab
Tsybikoff
(*1873,1930) im April vom Kloster Kumbum im tibetischen Amdo, um nach
Lhasa zu reisen. Als russischer Burjäte und Anhänger des Lamaismus hat
er mit dem Grenzübertritt keinerlei Schwierigkeiten. Nach rund vier
Monaten erreicht seine Karawane Lhasa, wo er sich ein ganzes Jahr lang
aufhält, das Kloster Tashi-lhumpo im 167 Meilen entfernten Shigatse
besucht und eine große Sammlung religiöser Schriften und
tibetische Abhandlungen über Astrologie, Geschichte und Medizin
zusammenträgt. Von Lhasa reist Tsybikoff dann in die Mongolei nach Urga, wo er
im April |
. | Publikation: | l | Journey to Lhasa | . |
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G. G. Tsybikoff |
1900 1901 1902 |
unternimmt Colonel
C. C. Manifold seine erste Reise innerhalb Chinas, um die für
England handelspolitisch interessante Provinz Sechuan zu erkunden. Von
Burma aus führt sein Weg über Tali-fu und Batang. Als er Shanghai
erreicht, kommt es zum Boxer-Aufstand und er nimmt an der Befreiung
Pekings teil. "I then had the privilege of spending a year at
Peking inside the forbiden city walls, in a part to which hitherto only
the most privileged Chinese had been allowed access. It would be
impossible to expect ever to repeat such a unique experience, and to see
Peking again under conditions quite so wonderful." Im September |
. | Publikation: | l | Recent Exploration and Economic Development in Central and Western China | . |
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C. C. Manifold |
1900 1903 |
Ende des Jahres erreicht Pauline Mathilde Sophie von
Montgelas, Gräfin von Wimpffen (*1874,1961),
die Nordküste Chinas. Ihr Mann Maximilian Joseph von Montgelas, Graf von
Garnerin, war als Bataillonskommandant an der Niederschlagung des
Boxeraufstands beteiligt und wird noch bis |
. | Publikation: | l | Ostasiatische Skizzen | . |
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Pauline Gräfin Montgelas |
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1900 - 03 |
verbringt der japanische Mönch Ekai Kawaguchi inkognito in Lhasa, um nach speziellen buddhistischen Texte zu suchen, denn auch ihm ist als "Ausländer" die Einreise verwehrt, weshalb er sich als chinesischer Mönch ausgeben muss. Von seinem Heimatkloster in Kyoto reist er zuerst über Calcutta nach Nepal, wo er sich mehrere Jahre mit dem Studium des Sanskrit und des Tibetisch befasst. Entlang des Flusses Kali überschreitet er die Grenze nach Tibet, wendet sich zur Umrundung des Kailash nach Westen, zieht dann langsam den Tsangpo hinunter, besucht die wichtigsten tibetischen Klöster am Wege und gelangt schließlich nach Lhasa, wo er sich so lange dem Studium alter buddhistischer Schriften widmen kann, bis seine Identität durch nepalische Reisende gefährdet wird. Die Rückreise erfolgt über Gyantse nach Sikkim. |
. | Publikation: | l | Three Years in Tibet | . |
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Ekai Kawaguchi Theosophical Publishing Society, Benares and London 1909. Mit japanischen Textillustrationen, mehreren Photographien und einer Karte. 719 Seiten |
1900 - 05 |
verbringt der deutsche Diplomat Alfons Freiherr Mumm von Schwarzenstein (*1859,1924) fünf Jahre als deutscher kaiserlicher Gesandter in Peking und tritt somit die Nachfolge des ermordeten deutschen Gesandten von Ketteler an. |
. | Publikation: | l | Ein Tagebuch in Bildern. Meinen Mitarbeitern in Peking zur freundlichen Erinnerung an ihren Chef. | . |
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Alfons Mumm von Schwarzenstein Graphische Gesellschaft, Berlin 1902 Mit zahlreichen Photographien. 268 Seiten |
. 1901 |
"Der
Entschluß, die Mandschurei in ihrem südlichen Teil zu durchqueren,
verdankt seine Entstehung einer spontanen Eingebung, die mir erst in
Peking zum Bewußtsein kam, als ich nach Abschluß des Prämiliarfriedens
zu Beginn des Jahres |
. | Publikation: | l | Durch die Mandschurei und Sibirien. Reisen und Studien. | . |
. | Rudolf Zabel Verlag von Georg Wigand, Leipzig 1902 "Mit 146 Abbildungen, zumeist nach photographischen Aufnahmen des Verfassers, teilweise gezeichnet von E. Arriens, und dem Porträt des Verfassers." 324 Seiten |
1901 | reist Francis Henry Nichols (*1868,1904) im Auftrag des Christian Herald und unter chinesischer Protektion durch die noch unruhigen nordchinesischen Provinzen, um kurz nach Niederschlagung des "Boxeraufstands" über die Verwendung amerikanischer Spendengelder für eine Hungersnot in Shensi zu berichten. Von Peking aus führt ihn sein Weg über Tai-yüan südwestlich nach Sian-fu [heute: Xian] und von dort aus den Han-Fluss hinab durch die Provinzen Honan und Hupeh bis Hankow am Yangtse. Nach insgesamt zwei Monaten trifft er kurz vor Weihnachten in Shanghai ein. (Nichols versucht kurze Zeit später, auf eigene Faust Lhasa zu erreichen. Er reist dafür durch Südchina und Burma, erreicht im Dezember 1904 die südtibetischen Stadt Gyantse und stirbt dort - fast am Ziel - an einer Lungenentzündung.) |
. | Publikation: | l | Through Hidden Shensi | . |
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Francis H. Nichols Charles Scriber's Sons, New York 1902 Mit 47 Photographien sowie Zeichnungen im Text und einer Karte. 313 Seiten |
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1901 | reist der belgische Geograph Joseph Halkin (*1870,1937) im Auftrag der belgischen Regierung mit einer Wirtschaftsdelegation nach Ostasien und erreicht im März die südchinesische Hafenstadt Canton [Guangzhou]. Weitere Stationen sind die Insel Hainan, Shanghai, Tsing-tau [Qingdao], Tien-tsin [Tianjin] und Pékin [Beijing]. |
. | Publikation: |
l |
En Extrême-Orient.
1900-1901. Récit et notes de voyage. Ceylan, Java, Siam, Indo-Chine, Ile de Hai-nan, Chine, Japon, Corée, Sibirie. |
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Joseph Halkin O Schepenens & Cie., Bruxelles ; Charles Amat, Paris 1903 Mit Buchschmuck und 48 Photographien. 446 Seiten |
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1901 | bricht die Schweizerin Cäcilie von Rodt (*1855,1925) allein zu einer Weltreise auf und erreicht über Amerika und Japan Anfang Oktober das Reich der Mitte. Einen Monat lang hält sich die selbstbewusste Bernerin in Shanghai, Tientsin [Tianjin] und Peking auf, wo sie es sogar schafft, sich über Kontakte zu den europäischen Botschaften auch den Sommerpalast der Kaiserin zeigen zu lassen. Über Kanton [Guangzhou] und Macao setzt sie dann ihre Weltreise Richtung Indochina fort. |
. | Publikation: | l | Reise einer Schweizerin um die Welt | . |
. | Cäcilie von Rodt Verlag von F. Zahn, Neuenburg 1903 Mit 700 Abbildungen. 715 Seiten |
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1901 | geht der US-amerikanische Reisende, Fotograf und Dokumentarfilmer Elias Burton Holmes (*1870,1958) Anfang August in der chinesischen Hafenstadt Taku [Tangu] an Land. Holmes ist dafür bekannt, über seine weltweiten Reisen Vorträge zu halten, die er sehr anschaulich mit Photographien und Filmsequenzen verbindet. Er bereist fast alle Länder der Erde (und trägt auch auf seinen Reisen stets einen blütenweißen Anzug, Schlips und weiße Schuhe). Den Pei Ho [Haihe] stromauf erreicht er Peking, ein Jahr nach Niederschlagung des fremdenfeindlichen Boxeraufstands. Die ausländischen Mächte mit ihren noch vor Ort präsenten Truppen haben das uneingeschränkte Sagen in der alten Kaiserstadt und Holmes kann auch in der verwaisten Verbotenen Stadt alles ausgiebig fotografieren. |
. | Publikation: | l | Travelogues. Volume 9: Down the Amur / Peking | . |
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Burton Holmes The McClure Company, New York 1908 Mit einigen Farbzeichnungen sowie zahlreichen Fotografien. 335 Seiten |
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1901 | gelangt der Schweizer Diplomat und Professor für internationales öffentliches Recht der Universität Zürich, Max Huber (*1874,1960), im Rahmen seiner Weltreise auch nach China. Neben seinen "staatswissenschaftlichen Studien" beobachtet er mit wachem Blick das öffentliche Leben in den durchreisten Ländern und erreicht im Juli die südchinesische Großstadt Canton [Guangzhou]. Von den hygienischen Verhältnissen abgestoßen, vom Kulturellen und Ästehtischen aber völlig begeistert, veröffentlicht er einige Jahre später seine Tagebuchaufzeichnungen, die sich durch große Objektivität, Vorurteilslosigkeit und Detailgenauigkeit auszeichnen. Über Shanghai fährt er den Yangzi stromauf über Nanking [Nanjing] bis Ichang [Yichang]. Zurück in Shanghai geht es weiter über Tsingtau [Qingdao] und Chifu [Yantai] die Küste entlang nach Tientsin [Tianjin], von wo aus Huber in die Hauptstadt des chinesischen Kaiserreichs weiterreist, nach Peking. Noch allerorts sind dort die Zerstörungen zu sehen, die die plündernden europäischen Truppen nach der Niederschlagung des ein Jahr zurück liegenden Boxeraufstands verursacht haben. Betroffen merkt Huber beim Anblick der zerstörten Anlagen des kaiserlichen Sommerpalasts an: "Jetzt liegt hier alles in Schutt und Trümmern, denn hier haben italienische Truppen schlimmer gehaust als Vandalen. Da sie nicht im stande waren, die Marmormonolithen der Kapelle zu zerschlagen, machten sie ein Feuer im Innern, damit in der Glut die Steine sprangen und die keramischen Kunstwerke, die auf den Säulen ruhten, herunterstürzten und zerschellten." |
. | Publikation: | l | Tagebuchblätter aus Sibirien, Japan, Hinter-Indien, Australien, China, Korea | . |
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Max Huber Verlag von Schultheß & Co., Zürich 1906 "Mit 100 Autotypien und Aufnahmen des Verfassers und einer Routenkarte". 335 Seiten |
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1901 1918 1919 |
bringt der Passagierdampfer "Bremen" den 27jährigen Deutschen Wilhelm
Wilshusen (*1874,1966)
ins Schanghaier Settlement, um als Kaufmann für das Handelsunternehmen "H.
Melchers & Co., Shanghai" zu arbeiten. Wilshusen hinterlässt, als
begeisterter Photograph, eine reiche Sammlung an Aufnahmen aus dieser
Zeit. |
. | Publikation: | l | Abreise von China. Texte und Photographien von Wilhelm Wilshusen 1901-1919. |
. | Axel Roschen, Thomas Theye (Hrsg.)
Stroemfeld Verlag, Frankfurt 1980. Zahlreiche Abbildungen, 200 Seiten ISBN |
1902, |
kurz vor Chinesisch Neujahr, bricht der Amerikaner William Edgar Geil (*1865,1925) in Shanghai auf, um sich auf den Weg nach Burma zu machen. Den Yangtse hinauf fährt er auf der "Great Prosperity" bis Nanking, wechselt dort auf die "Handsome Investment" und nimmt in Hankow dann die "Harmony of the River" bis zum Ende der für Dampfschiffe befahrbaren Strecke in Ichang. Von dort aus wird ihm die Weiterfahrt mit einem chinesischen Kanonenboot bis Chungking angeboten. Im Tragsessel sehen ihn die Chinesen schließlich über Luchow, Yunnanfu und Talifu Richtung Mekong ziehen, wo er bei Bhamo auf die burmesische Seite übersetzt. |
. | Publikation: | l | A Yankee on the Yangtze. Being a Narrative of a Journey from Shanghai Through the Central Kinddom to Burma. | . |
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Hodder and Stoughton, London 1904
(Identisch mit: A. C. Armstrong and Son, New York 1904) Mit 100 Illustrationen und Textschmuck. 312 Seiten |
1902 |
reist Major A. B. Hamilton von der Hafenstadt Fu-chau [heute Fuzhou, gegenüber der Insel Taiwan] den Min-Fluss hinauf, durchquert die für ihren Tee berühmten Bohea-Berge in der Provinz Fu-kien und fährt auf dem Kin-Fluss schließlich wieder hinab zum großen Poyang-See. Sein Ziel ist der am Yang-tze kiang gelegene Handelshafen Kiu-kiang [heute Jiujiang] . |
. | Publikation: | l | Notes of a Land Journey from Fu-chau to Kiu-kiang | . |
. | A. B. Hamilton The Royal Geographical Society, London 1905 In: The Geographical Journal, Vol. XXVI, 7-1905. Mit 4 Photographien und einer Karte. Seiten 69-74. Karte Seite 128. |
1902 |
tritt der englische Konsul von Wuchow [Wuzhou] Charles Williams Campbell (*1861,1927) von Peking aus seine Heimreise nach London an und wählt hierfür den Überlandweg quer durch die Mongolei. Von Juni bis Oktober zieht er am östlichen Rand der Wüste Gobi entlang, schwenkt dann nach Westen ab und erreicht Urga [Ulaanbaatar]. Nach einer Exkursion zur früheren Hauptstadt des Mongolenreiches, Karakorum, ist es von Urga aus nur noch ein kurzes Wegstück nach Norden bis zur sibirischen Grenzstadt Kiachta. |
. | Publikation: | l | Report by Mr. C. W. Campbell, his Mayesty's Consul at Wuchow, on a journey in Mongolia | . |
. | Charles Williams Campbell The Stationary Office, London 1904 Mit einer kolorierten Faltkarte. 43 Seiten (Reprint 2000 als Travels in Mongolia, 1902 Mit 6 Karten. 155 Seiten. ISBN 0-11-702452-X) |
1902 | nimmt der Comte Jacques Gustave Joseph Bouly de Lesdain (*1880,1975), Attaché der französischen Gesandtschaft in Peking, seinen Heimaturlaub zum Anlass, diesen über Land anzutreten und so quer durch die Mongolei, Sibirien und Russland nach Paris zu reisen. Er startet im Juni mit einem einfachen Karren, der ihn von Kalgan [Zhangjiakou] aus durch die Wüste Gobi nach Ourga [Ulaanbaatar] bringt und von dort weiter zur sibirischen Grenze. |
. | Publikation: | l | En Mongolie (15. juin - 22. septembre 1902) |
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Comte de Lesdain Augustin Challamel, Paris 1903 Mit 16 Abbildungen. 201 Seiten |
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1902 - 03 |
befindet sich Kronprinz Rupprecht von Bayern (*1869,1955; vollständiger Titel: "Seine Königliche Hoheit Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand Kronprinz von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Pfalzgraf bei Rhein"), Sohn des letzten Königs von Bayern, nach der Niederschlagung des Boxeraufstands auf einer Reise durch Ostasien. Mit Reisebegleitern und einem Dolmetscher im Tross besucht er von Hong-kong aus erst Kan-ton [Guangzhou], fährt mit dem Boot nach Schang-hai, Nan-king und zur deutschen Kolonie Tsing-tau [Qingdao], von wo aus er zur Besteigung des Wu-tai-schan aufbricht. Sein letztes Reiseziel vor der Weiterfahrt nach Japan ist Pe-king. Von "Chinesischen Tafelfreuden und anderen Vergnügungen" berichtet er in seiner |
. | Publikation: | l | Reise-Erinnerungen aus Ost-Asien | . |
. | Rupprecht Kronprinz von Bayern Beck, München 1906 Mit 33 Abbildungen auf 25 Tafeln. 441 Seiten. |
1902 - 03 |
reist Heinrich Friedrich Hackmann (*1864,1935), Religionswissenschaftler und von 1894 bis 1904 Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Schanghai, vom Omi nach Bhamo. |
. | Publikation: | l | Vom Omi bis Bhamo. Wanderungen an den Grenzen von China, Tibet und Birma. | A* |
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Heinrich Friedrich Hackmann
Gebauer-Schwetschke, Halle a. S. 1905 (2. Aufl. Karl Curtius, Berlin 1907) Mit 150 Illustrationen von Alfred Wessner, Beilagen und 2 Karten. 382 Seiten |
1902 - 04 | verbringt der französische Militärarzt Aimé-François Legendre (*1864) zwei Jahre in der chinesischen Provinzhauptstadt Tchentou [Chengdu] als Leiter einer Schule zur Ausbildung chinesischer Mediziner. Das französische Außenministerium ist an der Ausdehnung seiner kolonialen Einflusssphäre nach China hinein interessiert und hat deshalb die beiden an Indochina angrenzenden südchinesischen Provinzen Yunnan und Sichuan ins Auge gefasst. Nicht gerade uneigennützig erfolgt deshalb die "mission médicale au Setchouen" in Absprache mit dem amtierenden chinesischen Provinzgouverneur. Zusammen mit seiner Frau reist Legendre von Shanghai aus auf abenteuerlicher Bootsfahrt durch die berühmten Schluchten des Yang-Tsé stromaufwärts bis Itchang und Tchong-King [Chongqing], von wo aus es mit Tragstühlen bis zur Hauptstadt weitergeht. Kurz vor Rückkehr nach Europa erfolgt noch ein Besuch des buddhistischen Berges Omi Shan. |
. | Publikation: | l | Deux années au Setchouen. Récit de voyage. Étude géographique, sociale et économique. |
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Aimé-François Legendre Plon-Nourrit et Cie., Paris 1905 Mit 6 Abbildungen und einer Karte. 545 Seiten |
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1902 - 07 | ist der Engländer James Huston Edgar (*1872,1936) als Missionar der China Inland Mission im westlichen Sichuan tätig. Der Landstrich entlang der chinesischen Grenze zu Tibet wird Mantze genannt und umfasst die Regionen um Tatsienlu [Garze], Batang und Litang. |
. | Publikation: | l | The Marches of the Mantze |
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James Huston Edgar Morgan & Scott, London 1908 Mit Frontispiz und 3 Abbildungen. 67 Seiten |
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1902 - 10 |
arbeitet der Leutnant Fritz Jobst als Dolmetscher-Offizier der deutschen Gesandtschafts-Schutzwache in Peking. Neben Dienstplan und Tagesroutine nutzt er die Zeit im Fernen Osten: Regelmäßig reist er in die Mongolei, interessiert sich für das mongolische Pony und die Pferdezucht und gibt eine Abhandlung über die Geschichte der Tempelanlage Tjä Tai Tze heraus. |
. | Publikationen: | l | Geschichte des Tempels Tjä Tai Tze | . |
. | Fritz Jobst Verlag der Brigade-Zeitung, Tientsin 1905 Mit 14 Originalphotos, einem Plan und einer Karte. 16 Seiten |
. | l | In und außer Dienst in der Mongolei | . |
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Fritz Jobst |
1902 - 11 |
reist der kunstinteressierte Prof. Adolf Fischer (*1857,1914) mit seiner Frau durch Japan und China. 1905 erhält er den Posten des "wissenschaftlichen Sachverständigen bei der Kaiserlichen Gesandtschaft in Peking", um Kunstwerke aus Fernost für die deutschen Museen einzukaufen. Er wird später Leiter des von ihm initiierten Kölner Museums für Ostasiatische Kunst. |
. | Publikation: | l | Bericht über meine Reise von Peking über Tai-yuan-fu nach Hsi-an-fu, über Honan-fu nach peking zurück | . |
. | Adolf Fischer Tsingtau 1906 138 Seiten |
. | l | Chinesisches Tagebuch. Lehr- und Wanderjahre. | . |
. | Frieda Fischer F. Bruckmann Verlag, München 1942 Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte. 215 Seiten |
1902 - 14 |
verbringt Dr. Moritz Pfeiffer als Veterinäroffizier in der Stadt Kaumi, im "deutschen Schutzgebiet Kiautschou". Ausflüge führen ihn bis in die Mongolei, nach Wladiwostok und nach Japan. |
. | Publikation: | l | Die Welt des fernen Osten. Erlebnisse eines Deutschen in den asiatischen Ländern des Stillen Ozeans. | . |
. | Dr. Moritz Pfeiffer Verlag Deutsche Buchwerkstätten, Dresden 1923. Mit zahlreichen Abbildungen, einer Karte und schönem Buchschmuck von A. Paul Weber unter Verwendung chinesischer Originale. 228 Seiten |
1902 - 34 |
ist Harold Burgoyne Rattenbury (*1878,1962) als Methodistenprediger in einer der chinesischen Provinz am Yangtse tätig. Über seinen langjährigen Aufenthalt berichtet er in der |
. | Publikation: | l | China, my China | . |
. | Harold Burgoyne Rattenbury Frederick Muller Ltd., London 1944 Mit 30 Abbildungen. 271 Seiten |
1903, |
am vierten Tag des neuen Jahres, startet Erich von Salzmann (*1876,1941), Leutnant im Neumärkischen Feld-Artillerie-Regiment No. 54 und seit dem Boxeraufstand in China stationiert, zur Heimreise nach Europa: "Von jeher bin ich ein großer Freund des Reitsportes gewesen. Während des nicht sehr ereignisreichen Garnisonslebens in Peking und Tientsin lag der Gedanke nahe, zum Abschluss meiner Dienstzeit meinen Rekognoszierungsritten einmal eine etwas grössere Ausdehnung zu geben und auf dem Landweg nach Hause zurückzukehren." Wohl denn! Durch die nördlichen chinesischen Provinzen, den Kansu-Korridor zur Oase Hami entlang und quer durch Chinesisch Turkistan bis Andischan, jenseits des Pamir, trägt ihn sein treues mongolisches Pony in den nächsten sechs Monaten. 6000 Kilometern im Sattel sind schließlich zurückgelegt, als er den Endpunkt der russischen Eisenbahnlinie erreicht. |
. | Publikation: | l | Im
Sattel durch Zentralasien. 6000 Kilometer in 176 Tagen. |
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Erich von Salzmann Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1903. Mit 185 Bildern, meist nach Originalaufnahmen des Verfassers, einer Übersichtskarte und acht Kartenskizzen. 312 Seiten |
1903 |
macht sich Captain Cecil Godfrey Rawling (*1870,1917) mit Genehmigung seiner Dienststelle und in Begleitung von Lieutenant Hargreaves von Ladakh aus heimlich auf den Weg, um den westlichen Zipfel von Tibet zu erkunden und Karten für den British Survey anzufertigen. Doch die Tibeter sind wachsam. Die Expedition wird bald von bewaffneten Truppen angehalten, die Verhandlungen führen jedoch zu keinem Ergebnis: Rawling will sich nicht fügen und die Tibeter drängen zur Rückkehr, scheuen jedoch den Einsatz ihrer Waffen. Als die Expedition allen Verboten zum Trotz langsam weiterzieht, greifen die zahlenmäßig überlegenen Tibeter zum letzten Mittel: Sie lassen ihre Waffen fallen und klammern sich an die Arme und Beine der Expeditionsteilnehmer. Die Expedition wird daraufhin abgebrochen. |
. | Publikation: | l | The Great Plateau. Being an account of Exploration in Central Tibet, 1903, and of the Gartok Expedition, 1904-1905 | . |
. | Cecil Godfrey Rawling Edward Arnold, London 1905 Mit 57 Abbildungen und zwei Karten. 324 Seiten |
1903 | kommt der Amerikaner Oscar Terry Crosby (*1861,1947) über das Kaspische Meer und reist mit der Eisenbahn weiter nach Osten, quer durch Russisch-Turkestan. Über das Trans-Alai-Gebirge geht es mit einer Karawane bis nach Kaschgar. Er besucht die Oasenstädte am Rand der Wüste Takla-Makan und stößt in Chotan auf alte indische Schriften, die heute in der Library of Congress als "The Crosby Chotan Fragments" aufbewahrt werden. Der Rückweg nach Indien führt erst ein Stück östlich bei Polu über das Kuenlun-Gebirge ins tibetische Hochland hinauf und dann über den Karakoram-Pass nach Leh. |
. | Publikation: | l | Tibet and Turkestan: A Journey Through Old Lands and a Study of New Conditions | . |
. | Oscar Terry Crosby G. P. Putnam's Sons, New York and London 1905 Mit 55 Abbildungen und einer Karte. 331 Seiten |
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1903 | reisen Claud Russell und Hicks Beach von Peking aus 1000 Meilen durch die Mongolei, über Jehol bis nach Tsitsihar, der chinesisch-russischen Grenzstadt im Nordwesten der Mandschurei. Dort erreichen sie die russische Bahnlinie für die Rückfahrt nach Peking, über Harbin und Mukden. |
. | Publikation: | l | A Journey from Peking to Tsitsihar | . |
. | Claud Russell The Royal Geographical Society, London 1904 In: The Geographical Journal, Vol. XIII, 5-1904. Seiten 613-623. Karte Seite 704. |
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1903 |
verbringt der deutsche Sinologe Prof. August Conrady auf Einladung der chinesischen Regierung acht Monate zu wissenschaftlichen Studien in Peking und berichtet hierüber in seiner |
. | Publikation: | l | Acht Monate in Peking. Eindrücke und Studien aus der Zeit nach den chinesischen Wirren. | . |
. | August Conrady Gebauer-Schwentschke Druckerei und Verlag m. b. H., Halle a. S. 1905 ("Vortrag gehalten am 5. April 1905 in der Münchner Orientalischen Gesellschaft") Erschienen in: "Der Orient" - Vorträge und Abhandlungen zur Geographie und Kulturgeschichte der Länder des Ostens. Erstes Heft 19 Seiten |
1903 |
reist Eugen Zabel (*1851,1924) auf der gerade fertig gestellten Strecke der sibirischen Bahn von Moskau bis nach Port Arthur, dem russischen Hafen im Süden der Mandschurei. In der Stadt Mandschuria überquert er die russisch-chinesische Grenze, passiert Charbin und Mukden sowie Dalny. Mit dem Schiff besucht er anschließend noch die Hafenstädte Tschifu, Tsingtau und Schanghai, bevor die Rückreise wieder in umgekehrter Reihenfolge angetreten wird. |
. | Publikation: | l | Auf der sibirischen Bahn nach China | . |
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Eugen Zabel Allgemeiner Verein für Deutsche Litteratur, Berlin 1904 Mit 36 Abbildungen, Buchschmuck und einer Karte. 294 Seiten |
1903 |
bereist der indische Raja Jagatjit Singh von Kaputhtala (*1872,1949) Ende des Jahres den Kriegsschauplatz zwischen Japan und China in der Südmandschurei. Über Hongkong und Shanghai führt seine dreiwöchige Fahrt nach Tianjin, Beijing, Shanhaiguan (am Golf von Bohai), Newchwang nach Dalny und Port Arthur. |
. | Publikation: | l | My Travels in China, Japan and Java, 1903 | . |
. | Raja-I-Rajgan Jagatjit Singh of
Kapurthala Hutchinson & Co., London 1905 Mit Frontispiz, 56 Abbildungen und einer Karte. 226 Seiten |
1903 1904 |
tritt Leutnant A.
Genschow, Dolmetscher im deutschen ostasiatischen Expeditionskorps, mit
Boy und
Pferd
von Tientsin aus seinen Heimaturlaub an. Anstatt jedoch die bequeme
Schiffspassage zu wählen, entscheidet er sich mit zwei weiteren deutschen
Offizieren für eine weit
abenteuerlichere Variante: den
Landweg quer durch China und Tibet nach Indien. Für die
Strecke durch die Provinzen Pe-Tschi-Li [Hebei] und Honan [Henan]
benötigen Sie nur achtzehn Tage, nehmen dann in Han-kau [Hankou] das
Schiff den Yangzi stromauf und reiten ab Wan-shien [Wanzhou] durch die
Provinz Si-Tschuan [Sichuan]
nach
Cheng tu [Chengdu]. Über Ta tien lu [Kardze] und
Batang folgt der beschwerlichste Wegabschnitt durch das bergige
chinesisch-tibetische Grenzgebiet, um dann jedoch vor Ort feststellen
zu müssen, dass ihnen die Weiterreise durch Tibet verwehrt wird. So ist
die kleine Expeditionsgruppe gezwungen, nach Süden abzuschwenken und über
Talifu [Dali] durch die chinesische Provinz Yunnan die Grenzstadt Bhamo
anzusteuern. Von dort aus durchqueren sie Birma und erreichen im Februar |
. | Publikation: | l | Unter Chinesen und Tibetanern | A* |
. |
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A.Genschow C. J. E. Volckmann (Volckmann & Wette), Rostock 1905. Mit 189 Abbildungen, Initialen und Zierstücken im Text nach Originalaufnahmen und Zeichnungen des Verfassers, dazu 5 lithographischen Spezialkarten, 1 Übersichtskarte sowie dem Porträt des Verfassers. 385 Seiten |
1903 1904. |
startete Wilhelm Filchner (*1877,1957 Biografie) mit Ehefrau und Mitarbeiter Dr. Albert Tafel (*1876,1935) seine Expedition zu den Quellen des Gelben Flusses, auch "Matschu" genannt. Der Weg führt durch das Gebiet der Ngolok, einem räuberischen und kriegerischen Stamm, der ihm auch kräftig zu schaffen macht. Er publiziert sehr ausführlich über das Kloster Kumbum im Nordosten Tibets. Dies ist Filchners erste Tibet-Expedition, sie endet |
. | Publikationen: | l | Das Rätsel des Matschu. Meine Tibet-Expedition. | A* |
. | Wilhelm Filchner Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907. Mit 67 Vollbildern, zahlreichen Skizzen und Abbildungen im Text sowie 3 Karten. 438 Seiten |
. | l | Das
Kloster Kumbum in Tibet. Ein Beitrag zu seiner Geschichte. |
A* |
. |
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Wilhelm Filchner Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Königliche Buchhandlung, Kochstr. 68-71, Berlin 1906. Mit 39 Tafeln, 3 Karten und Abbildungen im Text.164 Seiten |
. | l | Wissenschaftliche
Ergebnisse der Expedition Filchner nach China und Tibet
1903 - 1905 Band V: Ergänzungsband zum Kartenwerk Nordost-Tibet. Bilder und Karten. |
A* |
. | Wilhelm Filchner Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913. Mit 3 Faltkarten und 115 Tafelabbildungen |
. | l | Quer durch Ost-Tibet | A* |
. |
Wilhelm Filchner |
1903 |
reist der französiche Photograph Jules Gervais Courtellemont (*1863,1931) von Französisch Tonkin aus ins angrenzende Yunnan, diesmal jedoch damit betraut, Informationen für die französische Regierung einzuholen, die ihren Einfluss auch gerne auf die angrenzende südchinesische Provinz ausdehnen möchte. Von Hanoi führt eine erste Exkursion den Roten Fluß hinauf und hinein in die Bergwelt Yunnans bis zur Privinzhauptstadt Yun-Nan-Sen; von dort über Tchao-Toung-Fou nach Se-tchouen und den Blauen Fluss wieder hinunter bis Shangaï. Unmittelbar anschließend folgt eine Reise von Burma aus nach Tali-fou und Li-Kiang-Fou zur großen Schleife des Yang-Tseu und wieder zurück über Yun-Nan-Sen und Mong-Tseu nach französisch Tonkin. Das alles nimmt zwölf Monate in Anspruch und noch im Jahr seiner Rückkehr erscheint auch seine |
. | Publikation: | l | Voyage au Yunnan | . |
. |
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Jules Gervais-Courtellemont Plon-Nourrit et Cie., Paris 1904 Mit 23 Photographien und einer Karte. 298 Seiten |
1903-04 |
leitet der Geologe Bailey Willis (*1857,1949) eine wissenschaftliche Expedition der amerikanischen Carnegie Institution nach China. Nach anfänglichen Arbeiten in der Provinz Shandong und der Südmandschurei ergänzt der Topograph R. Harvey Sargent das Team und reist mit ihm rund 1800 Meilen durch die Nordprovinzen Chinas. Neben seiner Vermessungsarbeit photographiert Sargent Land und Leute. |
. | Publikation: | l | Friendly China. Two Thousand Miles Afoot Among the Chinese. | . |
. | Bailey Willis Stanford University Press, Stanford 1949 312 Seiten |
1903 1917, |
kommt Ernst Grosse (*1862,1927)
in Tsingtau an, der Hauptstadt
des deutschen Pachtgebiets in China, und wird als Lehrer tätig. Er reist
erst |
. | Publikation: | l | Ostasiatische Erinnerungen eines Kolonial- und Auslands-Deutschen | . |
. | Ernst Grosse Neuer Filser-Verlag, München MCMXXXVIII Mit 59 Abbildungen und einer Karte. 328 Seiten |
1903 1915 1916 1919 |
kommt der Bremer Eduard
Grösser (*1883,1961)
in Shanghai an, um dort seine Tätigkeit für die englische Import-Export
Firma Arnhold, Karberg & Co. aufzunehmen. Er erlernt die
chinesische Sprache und wird bald für anspruchsvollere Aufgaben
herangezogen. Acht Jahre später wechselt er nach Peking und erlebt dort
das Ende der Kaiserdynastie. |
. | Publikation: | l | Ein Bremer Kaufmann in China. 1903 - 1919. | . |
. | Eduard Grösser (Ostasiatischer Verein
Bremen e.V., Hrsg.) Ostasiatischer Verein Bremen e.V., Bremen [1991] Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte. 120 Seiten |
1903 1919 1922 |
ist das Jahr, in dem der amerikanische Missionsarzt
Dr.
Albert Leroy Shelton (*1875,1922) nach Tatsienlu entsandt wird. Schon ein Jahr
später verlegt er das von ihm geleitete Missionshospital 150 Kilometer
weiter westlich ins tibetische Batang und beginnt, eine ethnologische
Sammlung zusammenzutragen (die heute
im Newark
Museum zu sehen ist). Als er |
. | Publikationen: | l | Pioneering in Tibet: A Personal Record of Life and Experience in Mission Fields | . |
. | Albert Leroy Shelton Fleming H. Revell Company, New York 1921 Mit Frontispiz und 4 Abbildungen. 214 Seiten |
. | l | Life Among the People of Eastern Tibet | . |
. |
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Dr. A. L. Shelton National Geographic Society, Washington D.C. 1921 In: The National Geographic Magazine, Vol. XL, No.3 (9/1921). Mit 34 Abbildungen, dem Schreiben des Dalai Lama und einer Karte. Seiten 293-326. |
1904 hat Japans Rüstung die Stärke erreicht, um einen Krieg mit Russland zu wagen. Zum ersten Mal in der Geschichte siegt eine asiatische über eine europäische Militärmacht. Im Frieden von Portsmouth gehen die russischen Rechte in der Mandschurei an Japan über: die südmandschurische Eisenbahn und das "Pachtgebiet" der Halbinsel Liaotung mit den strategisch wichtigen Häfen Port Arthur (chin.: Lüshun) und Dairen. Die dort neu stationierte japanische Kwantung-Armee sowie die nationalistischen Kreise in Japan werden fortan die treibenden Kräfte, um China zu zerschlagen. Mit großem finanziellen Aufwand und starkem Militäraufgebot baut Japan die Südmandschurei in den nächsten Jahren wirtschaftlich aus und exportiert Bodenschätze und Agrargüter ins Mutterland. |
1904 |
sorgt sich England wegen eines russischen Mongolen namens Agwan
Dorjieff
(etwa*1850,1938), der sich in Lhasa aufhält und kurz darauf eine
tibetische Delegation nach St. Petersburg begleitet. Tibet hat sich zusehends gegen die chinesische Einflussnahme
im eigenen Land zu wehren begonnen und fühlt sich durch die
schwache amtierende Qing-Dynastie nun fast autonom. Um zu vermeiden, dass
die Tibeter den politischen Schulterschluss
mit Russland suchen und auch, um die Handelsbeziehungen mit Tibet
durch eine britische Vertretung in Lhasa zu intensivieren, erfolgt ein
bedachter politischer Schachzug: Die Briten bestätigen offiziell Chinas Oberherrschaft über Tibet und
schließen mit China sogleich mehrere Abkommen, die Tibet
betreffen. Für das chinesische Reich bedeutet dies einen Gewinn
an internationalem Prestige und stärkt seine Herrschaftsansprüche hinsichtlich Tibets. Die tibetische
Regierung hingegen fühlt sich an diese Abkommen natürlich nicht gebunden -
worauf die Briten spekuliert haben dürften! Um die vertragsbrüchigen
Tibeter zur Ordnung zu rufen und "das internationale Recht wieder
herzustellen", macht sich deshalb Anfang Januar eine "Verhandlungsdelegation" unter Leitung
von Captain Francis Younghusband (*1863,1942)
(H*)
und dem
englischen Regierungsbeauftragten in Sikkim, John
Claude White (*1853,1918)
(H*), auf den Weg
nach Gyantse - "begleitet" von einer Eskorte aus dreitausend
britischen und indischen Soldaten sowie einer Versorgungskarawane von
zehntausend (!) Kulis. Mit zum Tross gehören Major William John
Ottley (*1870), Laurence Austine Waddell (*1854,1936)
(H*)
und der Tibetisch sprechende Hauptmann
Frederick O'Connor. Nachdem die tibetische Seite alle
Verhandlungen ablehnt, erzwingen sich die britischen Truppen den Weg nach
Lhasa. In den dabei stattfindenden Gefechten
treffen die mit Maschinengewehren und leichter Artillerie ausgerüsteten
britischen Truppen auf hoffnungslos unterlegene tibetische Verteidiger, der sich
hinter Steinwällen versteckt und nur mit Schwertern und alten Flinten
kämpfen. In einem wahren Blutbad werden rund 1000 Tibeter getötet -
ohne nennenswerte Verluste auf englischer Seite. Chronisten dieser
Ereignisse sind die Korrespondenten der Times, Perceval
Landon (*1869,1927), und der Daily Mail, Edmund Candler (*1874,1926) - ihre ungeschminkten
Berichte lösen später in London betretenes Schweigen aus. Dessen
ungeachtet wird Francis Younghusband für seinen erfolgreichen Einsatz von
der englischen Königin geadelt. |
. | Publikationen: | l | The Unveiling of Lhasa | . |
. | Edmund Candler Edward Arnold, London 1905 Mit 53 Abbildungen auf Tafeln und 1 Karte. 304 Seiten (auch: Longmans, Green & Co. New York 1905 ebenso: Thomas Nelson and Sons. Ltd., London 1905, letztere jedoch ohne alle Abbildungen! 375 Seiten) |
. | l | Lhasa. An Account of the Country and People of Central Tibet and of the Progress of the Mission sent there by the English Government in the Year 1903-4. |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Perceval Landon Hurst and Blackett, Ltd., London 1905 Zwei Bände. Mit zahlreichen Photographien, Karten, Farbabbildungen und Bildreproduktionen in Kupfertiefdruck. 413 / 426 Seiten |
. | l | Lhasa and its Mysteries. With a record of the expedition of 1903-1904. | . |
. |
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Laurence Austine Waddell John Murray, London 1905 With 200 illustrations and maps. 530 Seiten |
. | l | To Lhassa at last | . |
. |
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Powell Millington Smith, Elder & Co., London 1905 Mit einem Frontispiz. 200 Seiten |
. | l | With Mounted Infantry in Tibet | . |
. | William John Ottley Smith, Elder, London 1906 Mit 48 Abbildungen und einer Karte. 275 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Tibet. Mit der bewaffneten britischen Gesandtschaft bis Lhasa. | . |
. | Verlag von Karl Siegismund, Berlin 1907 Mit 48 Bildtafeln, einem Plan und einer Karte. 244 Seiten |
. | l | India and Tibet | . |
. |
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Francis Younghusband John Murray, London 1910 Mit 26 Abbildungen und 2 Karten. 455 Seiten |
. | l | On the Frontier and Beyond. A Record of Thirty Year's Service. | . |
. | Frederick O'Connor John Murray, London 1931 Mit s/w-Aufnahmen und einer Karte. 335 Seiten |
. | l | Bayonets to Lhasa. The First Full Account of the British Invasion of Tibet in 1904. | . |
. |
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Peter Fleming Rupert Hart-Davis, Soho Square London 1961 Mit 30 Abbildungen und 5 Karten. 319 Seiten |
1904 |
unternehmen die englischen Offiziere Cecil Godfrey Rawling (*1870,1917), C. H. D. Ryder, H. Wood und Frederick Marshman Bailey (*1882,1967) nach Abschluss der oben genannten britischen Militärexpedition von Lhasa aus eine Erkundung das Tsangpo-Tal hinauf und erstellen eine genaue geografische Aufnahme der Gegend. Die Ausreise erfolgt über West-Tibet nach Ladakh. Dies "was a very hazardous expedition because the Tibetans were not know to be other than hostile, and the return journey over the Himalaya to Simla had to be made in the middle of winter", wie ein Rezensent hierzu anmerkt. |
. | Publikationen: | l | The Great Plateau. Being an account of Exploration in Central Tibet, 1903, and of the Gartok Expedition, 1904-1905. | . |
. |
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Cecil Godfrey Rawling |
. | l | Exploration and Survey with the Tibet Frontier Commission, and from Gyantse to Simla via Gartok | . |
. | C. H. D. Ryder The Royal Geographical Society, London 1905 In: The Geographical Journal, Vol. XXVI, 10-1905. Mit 12 Photographien und einer Karte. Seiten 369-395. Karte Seite 480. |
1904, |
wahrscheinlich noch während des Rückzugs der britischen Truppen aus Lhasa, wird in Tibets zweitgrößter Stadt Gyantse noch eine weitere britische Handelsvertretung eingerichtet. Erster Handelsagent wird Hauptmann Frederick O'Connor, der dem Pantschen Lama 1907 ein Auto schenkt, welches in seine Einzelteile zerlegt und zusammen mit dem Benzin von Indien aus über alle Himalayapässe getragen werden muss. Wenn auch nicht der erste, so doch der langjährigste britische Handelsagent wird danach David Macdonald, der seinen Posten für sechzehn Jahre in Gyantse und Yatung versieht. |
. | David Macdonald Seeley, Service & Co., London 1929 Mit 42 Abbildungen, dem Portrait des 13. Dalai Lama, einem Begleitbrief des 13. Dalai Lama und einer Karte. 283 Seiten (Neuausgabe: Cultural Heritage of Tibet. Light & Life Publishers, New Delhi, Jammu, Rohtak 1978 Mit 44 Abbildungen (s.o.). 283 Seiten) |
|
. | l |
Twenty Years in Tibet. Intimate & Personal Experiences of the Closed Land among all Classes of its People from the Highest to the Lowest. |
. |
. | David Macdonald Seeley, Service & Co., London 1932 Mit 35 Abbildungen und einer Karte. 318 Seiten |
1904 | unternimmt Archibald Little (*1838,1908) eine Reise durch die Provinz Yunnan. Von Sui Fu am Yangtse geht es im Tragstuhl südwärts zur Provinzhauptstadt Yunnan-fu und weiter durchs Gebirge zur Grenze nach Französisch-Tonking. |
. | Publikation: | l | Across Yunnan: A Journey of Surprises. Including an Account of the Remarkable French Railway Line now completed to Yunnan-fu. | . |
. | Archibald Little Sampson Low, Marston & Co., Ltd., London 1910 Mit 16 Photographien und einer Karte. 159 Seiten |
1904 | durchstreift E. C. Young die nordchinesische Provinz Chili [heute: Hebei] westlich von Peking. |
. | Publikation: | l | A Journey Among the Highlands of Chili | . |
. | E. C. Young The Royal Geographical Society, London 1905 In: The Geographical Journal, Vol. XXVI, 9-1905. Mit 2 Photographien und einer Karte. Seiten 307-318. Karte Seite 368. |
1904 1905 |
unternimmt der frisch vermählte Comte
Jacques Gustave Joseph Bouly de Lesdain (*1880,1975) seine
Hochzeitsreise, die ihn von China nach Indien führt - auf dem Überlandweg!
Zusammen mit seiner neunzehnjährigen Gattin erforscht er dabei das Gebiet des
"Hoang-Ho-Bogens",
ein noch unbekanntes, weil wüstenartiges Hochplateau im Nordenwesten Chinas.
Insgesamt benötigen sie siebzehn Monate, um von Peking aus quer durch die Provinzen
Schansi,
Schensi und Kansu, am Rand der Wüste Gobi entlang, vielleicht über
die Alashan-Berge hinweg, zumindest aber um die berüchtigten
Zaidam-Sümpfen herum, um ihren Weg aufs tibetische Hochland hinauf zu
erkämpfen, und dann querfeldein und nahe an Lhasa vorbei nach Sikkim in Nordindien
weiterzumarschieren, wo beide |
. | Publikation: | l | Voyage au Thibet par la Mongolie. De Pékin aux Indes. | . |
. |
Jacques Gustave Joseph Bouly de Lesdain
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. |
From Pekin to Sikkim through the Ordos, the Gobi Desert, and Tibet |
. |
. |
John Murray, London 1908 |
1904 1906 |
kommt Dr. Joseph Lauterer (*1848,1911)
nach Hongkong und reist
später weiter nach Kanton. Bis |
. | Publikation: | l | China, Das Reich der Mitte einst und jetzt. Nach seinen Reisen und Studien geschildert von | . |
. |
Dr. Joseph Lauterer |
1904 - 06 |
bereist der Missionsinspektor Sauberzweig Schmidt (*1859,1906) im Auftrag der Berliner evangelischen Missionsgesellschaft deren Missionsstationen in der südchinesischen Küstenprovinz Guangdong. Über Hongkong gelangt er nach Canton [Guangzhou] und unternimmt trotz angeschlagener Gesundheit zahlreiche Exkursionen bis in das von Deutschland besetzte "Pachtgebiet" Kiautschou [Jiaozhou] sowie zur Insel Hainan. Überanstrengung und nicht ausreichend kurierte Leiden führen zu seinem überraschenden Tod auf der abschließenden Generalkonferenz in Hongkong. |
. | Publikation: | l | Durch Deutsch-Kiautschou. Aus den Aufzeichnungen des † Missionsinspektors Sauberzweig Schmidt über seine Visitation in Nordchina im Jahre 1905. | . |
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Martin Schlunk |
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l |
Durch Chinas Südprovinz. Bericht über die Visitation des † Missionsinspektors Sauberzweig Schmidt in Südchina 1904-1906. |
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Martin Schlunk |
1904 - 18 |
ist Reginald Fleming Johnston (*1874,1938) erst als Regierungssekretär und dann als Verwalter der unter englischer Aufsicht stehenden Hafenstadt Weihaiwei tätig. Seit 1898 (und bis 1930) unterhalten die Engländer hier am nordöstlichen Kap der chinesischen Provinz Shantong einen Stützpunkt. Während seines Aufenthalts bereist Johnston die Umgebung dieses abgelegenen und von den in China sich vollziehenden Veränderungen noch weitestgehend unberührten Landstrichs und studiert Land und Leute. |
. | Publikation: | l | Lion and Dragon in Northern China | . |
. |
Reginald Fleming Johnston |
1905 |
zieht der in Nordindien als Angehöriger des Indian Civil Service stationierte Charles Atmore Sherring (*1868,1940) den Kali Gandaki Fluss hinauf nach Tibet. Er besucht Gartok, bleibt eine Weile im nahe gelegenen Missar und erkundet dann die beiden Seen Rakastal und Manasarovar. |
. | Publikation: | l | Western Tibet and the British Borderland. The sacred country of Hindus and Buddhists. | . |
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Charles Atmore Sherring |
1905 - 06 | wird Clarence Dalrymple Bruce (*1862), Major in der englischen Armee, mit einer offiziellen Überlandreise vom nordindischen Kaschmir nach Peking betraut. Sein persönlicher Grundsatz "never to travel twice by the same route when there is an alternative" deckt sich bestimmt mit seinem Auftrag und so wählt er seinen Weg fernab der bisher begangenen Routen. Nach dem Start der Expedition in Leh durchquert er die trostlose nordwestliche Ecke des tibetischen Hochlandes, überquert das Kuen-lun Gebirge und zieht am südlichen Rand der Wüste Takla Makan weiter zum Lop Nor. Von da aus folgt er dem alten Handelsweg der Seidenstraße über Su-chou und Lan-chou, durchzieht das Löß-Gebiet der Ordos und gelangt über Tai-yuan Fu nach Peking. |
. | Publikation: | l | In the Footsteps of Marco Polo. Being the Account of a Journey Overland from Simla to Pekin. | . |
. |
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Clarence Dalrymple Bruce |
1905 - 08 |
Nach seiner Teilnahme an der Expedition von Wilhelm Filchner startet der württembergische Forschungsreisende, Arzt und Geologe Dr. Albert Tafel (*1876,1935) unmittelbar anschließend zu einer eigenen Expedition in Richtung Kukunor und osttibetisches Grenzland. Er wird von Räubern überfallen und ausgeplündert, versucht aber trotzdem drei Mal, nach Lhasa zu gelangen. Die Schwierigkeiten seiner Reise sind auf die fehlende Unterstützung seitens der Deutschen Gesandtschaft zurückzuführen, die Tafel weder mit einem entsprechenden Pass noch mit den üblichen Empfehlungsschreiben ausstattete und somit bar jeden Prestiges und Schutzes reisen ließ. |
. | Publikation: | l | Meine Tibetreise. Eine Studienfahrt durch das nord- westliche China und durch die innere Mongolei in das östliche Tibet. | A* |
. |
Dr. Albert Tafel |
1905 - 08 |
unternimmt Sven Hedin (*1865,1952 Biografie) (H*) seine legendäre Forschungsreise in Süd-Tibet, die seinen Namen unsterblich machen wird. Von der Stadt Leh, im nordindischen Kaschmir, startet er gen Norden und durchquert mit seinen Männern in einem ersten Anlauf das gänzlich unbekannte tibetische Hochland Tschang Tang. Mit viel Diplomatie gelingt es ihm, die Bekanntschaft des 6. Pantschen Lama in Schigatse zu machen und sich an dessen Hof mehrere Monate lang aufzuhalten. Die britische Militärexpedition und die damit verbundene Flucht des Dalai Lama machen einen Besuch der Hauptstadt Lhasa zwar unmöglich, doch durch das Wohlwollen des Pantschen Lama kann Hedin seine "Rückreise" nach Leh für weitere Forschungen nutzen. Kaum auf indischem Boden angelangt, rüstet er sofort zur nächsten Expedition und startet einen Monat später. Trotz aller Widernisse - es ist Winter auf dem Dach der Welt und man bewegt sich auf völlig unbekanntem Terrain - entfaltet Hedin einen unglaublichen Arbeitseifer: Neben der Routenaufnahme, Höhenmessungen und astronomischen Standortbestimmungen kümmert er sich - verkleidet als Schafhirte in seiner eigenen Karawane - auch noch um seine mineralogische Gesteinssammlung, ermittelt die geführte Wassermenge der Flüsse zu verschiedenen Jahreszeiten, führt Tiefenlotungen auf mehreren Seen durch und findet noch Muße, eine Fülle von Panoramen, Skizzen und Aquarelle von Land und Leuten anzufertigen. Fünf Monate später fällt seine Karawane den tibetischen Behörden auf und er wird entdeckt. Mit viel Geschick gelingt es ihm, seinen Rückweg wieder in einem wohldurchdachten Zickzack-Kurs durch den unbekannten Gebirgszug jenseits des Himalaya zu legen, der das Hauptinteresse seiner Reise bildet. Er wird ihn nach seiner Rückkehr bereits Transhimalaya nennt, doch als "Hedin-Gebirge" geht er kurzzeitig in alle Atlanten ein. Führende geografische Gesellschaften in Europa zeichnen Hedin mit den höchsten Ehren aus und die englische Regierung ernennt ihn 1909 gar zum Ehrenritter des Indischen Empire. Die Ausarbeitung seiner wissenschaftlichen Forschungen nimmt Jahre in Anspruch und in einem Gemeinschaftsprojekt von schwedischen und deutschen Verlagen wird ein Mammutwerk von neun großformatigen Textbänden, einem separaten Atlas nur mit gezeichneten Panoramen sowie zwei Kartenmappen herausgegeben. |
. | Publikationen: | l | Transhimalaya. Upptäckter och äfventyr i Tibet. | . |
. |
Sven Hedin |
. | Transhimalaja. Entdeckungen und Abenteuer in Tibet. | A* |
. |
Den
1. Band online ansehen |
Sven Hedin F. A. Brockhaus, Leipzig. Erster und zweiter Band: 1909. Mit 397 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit 10 Karten. 405/406 Seiten Dritter Band: 1912. Mit 169 Abbildungen nach photographischen Aufnahmen, Aquarellen und Zeichnungen des Verfassers und mit 4 Karten. 390 Seiten. |
. | l |
Southern Tibet. Discoveries in Former Times Compared with my Own Researches in 1906-1908. |
. |
Den 1. Band online ansehen |
Sven Hedin Lithographic Institute of the General Staff of the Swedish Army, Stockholm; F.A. Brockhaus, Leipzig; 1916-1922 9 Textbände, Atlasband der tibetischen Panoramen und 2 Kartenmappen |
1905 1939 |
kehrt Albert
Henry Rasmussen (*1883,1972), gebürtiger Norweger und gelernter Maat, der
Seefahrt den Rücken und tritt in den Dienst des internationalen
Seezollamtes in Tschin-kiang am Jangtse. Ab 1910 wird er dort Leiter
des Außenpostens einer deutsch-englischen Handelsgesellschaft und erlebt
das Ende des chinesischen Kaiserreiches. In den nächsten Jahren unternimmt
er abenteuerliche Geschäftsreisen durch die Gebiete des chinesischen
Bürgerkriegs. Er verbringt insgesamt 32 Jahre in China und hat gerade in
Tientsin eine eigene Firma gegründet, als ihm diese |
. | Publikation: | l | Tatt av Chinas drage: en menneskealder i Osten | . |
. | Albert Henry Rasmussen J. W. Cappelen, Oslo 1953 Illustriert und mit einer Karte. 311 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Als die Zöpfe fielen. Zehn Jahre Zöllner und Kaufmann im alten China. | . |
. | Eberhard Brockhaus,
Wiesbaden [1956] Reihe: Reisen und Abenteuer. Mit 19 Tafelbildern und einer Karte. 159 Seiten |
1906 |
bereist der österreichische Zoologe Erich Zugmayer Zentralasien. Über das russische Taschkent gelangt er nach Kaschgar in Chinesisch Turkestan, zieht am südlichen Rand der Wüste Takla Makan entlang und schwenkt dann östlich von Khotan ins tibetische Hochland ab. Doch auch ihm ergeht es so wie vielen anderen: In der Nähe von Rudok wird seine Karawane durch bewaffnete tibetische Miliz angehalten und zum Abschwenken nach Ladakh gezwungen. "Die im vorliegenden Buch beschriebene Reise sollte ursprünglich eine bedeutend größere Ausdehnung haben, sowohl der Zeit nach, als auch in Hinsicht auf die zurückgelegte Distanz" heißt es etwas resigniert im Vorwort seiner |
. | Publikation: | l | Eine Reise durch Zentralasien im Jahre 1906 | A* |
. |
Erich Zugmayer |
1906 |
rüstet sich Reginald Fleming Johnston (*1874,1938) zu einer Durchquerung des Reichs der Mitte von Ost nach West und verlässt dazu am 6. Januar seinen Arbeitsplatz in Weihaiwei, die seit 1898 von den Briten "gepachtete" Hafenstadt am Gelben Meer. Mit dem Zug erreicht er Hankou am Yangtze, nimmt sich ein Boot ein paar Stationen den großen Fluss hinauf und zieht dann querfeldein zur Hauptstadt von Ssuch'uan. Der chinesischen Sprache fließend mächtig und ausgestattet mit einer großen Begeisterung für China, besucht er den Omei-Shan und zieht dann über Tachienlu bis Talifu durch das ganze chinesisch-tibetische Grenzgebiet, überschreitet den Mekong, den Salween und schließlich auch den Irrawada bei Bhamo. Am 20. Juni erreicht er Mandalay in Britisch-Burma. In die Annalen wird er 13 Jahre später aus einem ganz anderen Grund eingehen: Er wird der persönliche Tutor des letzten chinesischen Kaisers Puyi. |
. | Publikation: | l | From Peking to Mandalay | . |
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Reginald Fleming Johnston |
1906 | unternimmt der schon einige Jahre in China lebende Reverend John Hedley (*1869) von Peking aus mehrere Reisen in die südöstliche Mongolei, besucht Jehol und betreut die über das Land verstreuten christlichen Missionsstationen. |
. | Publikationen: | l | On Tramp Among the Mongols | . |
. | John Hedley North-China Daily News & Herald Ltd., Shanghai 1906 Mit 28 Abbildungen und einer Karte. 118 Seiten |
. | l | Tramps in Dark Mongolia | . |
. |
John Hedley |
1906 |
reist W. J. Garnett, dritter Legationssekretär an der britischen Botschaft in Peking, von September bis Oktober durch die chinesischen Provinzen Shantung und Kiangsu. Was er für erwähnenswert hält, fasst er in einem kurzen Reisebericht zusammen, der von der britischen Regierung im Folgejahr gedruckt und den Houses of Parliament vorgelegt wird. |
. | Publikation: | l | Report by Mr. W. J. Garnett of a Journey through the Provinces of Shantung and Kiangsu. | . |
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W. J. Garnett |
1906 |
kann der Engländer David Fraser zum Jahresanfang vom Himalaya-Königreich Sikkim aus zu einer Reise nach Südtibet aufbrechen. An der Grenzstation Phari trifft er auf die Karawane des tibetischen Tashi Lama, der gerade von einer offiziellen britischen Einladung nach Indien zurückkehrt. Fraser schließt sich dem Tross an und gelangt so über Gyangze nach Shigatzee. Nach seiner Rückkehr reist er im Juli durch Indien und überquert im nördlichen Ladakh den Karakorum-Pass nach Tibet. Die nächsten vier Monate verbringt er dann im westlichen Teil von Chinesisch Turkestan, besucht Khotan, Yarkand und Kashgar. |
. | Publikation: | l | The Marches of Hindustan, the Record of a Journey in Thibet, Trans-Himalayan India, Chinese Turkestan, Russian Turkestan, and Persia | . |
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David Fraser |
1906 1907. |
im Januar, nachdem der deutsche Professor Albert Grünwedel (*1856,1935) mit einiger Verspätung endlich in Kaschgar eingetroffen ist, bricht er mit seinem Helfer Albert von Le Coq (*1860,1930) zur III. Preußischen Turfan-Expedition auf. Ziel sind die Felsentempel von Kyzil, etwa 70 km westlich von Kuqa an der Nordroute der alten Seidenstraße. Sie finden eine aufgegebene Siedlung von vielen hundert Höhlen. Grünwedel vermisst die Felsentempel ausführlich, fotografiert, aquarelliert und paust die Funde ab. Spätere Untersuchungen weisen im Stil erstaunliche Ähnlichkeiten mit abendländischen Kunstwerken auf. Grünwedel verhindert, dass sein Mitarbeiter Le Coq diese Kunstschätze nach Deutschland abtransportieren lässt. Die Expedition endet |
. | Publikationen: | l | Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan. Bericht über archäologische Arbeiten von 1906 bis 1907 bei Kuca, Qarasahr und in der Oase Turfan. | . |
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Albert Grünwedel Druck und Verlag von Georg Reimer, Berlin 1912 Mit 1 Tafel und 678 Figuren. 371 Seiten |
. | l | Auf Hellas Spuren in Ostturkistan. Berichte und Abenteuer der II. und III. Deutschen Turfan-Expedition. | . |
. |
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Dr. Albert von Le Coq J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig 1926 Mit 108 Abbildungen im Text und auf 52 Tafeln sowie 4 Karten. 166 Seiten |
1906 1907 |
startet Marc
Aurel Stein (*1862,1943
Biografie), seit 1904 englischer Staatsbürger, von
Kaschgar aus seine nächste Expedition nach Ostturkestan. Mit finanziellen
Mitteln der britischen Regierung ausgestattet, zieht er mit seiner kleinen
Karawane von Khotan aus am Rand der Takla Makan-Wüste entlang, gräbt hier
und dort und besucht dann die von Sven Hedin erst kurz zuvor entdeckte
Ruinenstadt Loulan an der Route der alten Seidenstraße. Weitere Ausgrabungen
macht er in den Ruinen von Miran und stößt |
. | Publikation: | l | Ruins of Desert Cathay. Personal Narrative of Explorations in Central Asia and Westernmost China. | . |
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Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Marc Aurel Stein Macmillan and Co. Ltd., London 1912 Zwei Bände. Mit insgesamt 333 s/w-Abbildungen, 7 Farbtafeln und sechs Panoramen.546 / 517 Seiten |
. | l | Vorstoß zum Reich der Mitte. Gefährliche Expedition zu den Schatzkammern von Tunhuang. | . |
. |
Karl Rolf Seufert |
1906 - 07 |
befindet sich Vasilij Michailovic Alekseev (*1881,1951) bereits in Peking, wo er im Mai mit seinem Pariser Professor Edouard Chavannes (*1865,U1918) zu verschiedenen archäologischen Expeditionen startet. Dem Sinologen Chavannes geht es um das Abpausen alter Steinstelen (Steinabreibungen), dem russischen Schüler um die Komplettierung seiner Sammlung von niánhua, volkstümlichen Neujahrsfest-Bildern, für seine Dissertation. Eine schöne |
. | Publikation: | l | V starom Kitae | . |
. | Vasilij Michailovic Alekseev Vostoènoj Literatury, Moskva 1958 Illustriert. 311 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | China im Jahre 1907. Ein Reisetagebuch. | . |
. | Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und
Weimar 1989. Mit einem Essay ,Der russische Sinologe Alekseev und seine Chinareisen' von M.V.Ban'kovskaja und B.L.Riftin, einer Nachbemerkung und Bildanmerkungen von B.L.Riftin. Mit 17 Farbholzschnitten und 62 historischen Photos. 431 Seiten |
1906 1907, 1908 |
unternimmt
Lieutenant John
Weston Brooke (*1880,1908) seine erste größere Reise
innerhalb Chinas, die ihn von Shanghai den Yang-tze hinauf und ab Hankow
über Singan, Pingliang und Lanchow nach Siningfu in der chinesischen
Provinz Kansu führt. Dort trifft er den 13. Dalai Lama, der sich wegen
der englischen Invasion seit 1904 im Exil befindet, und ist damit der
erste Engländer, der vom Kirchenfürsten in persönlicher Audienz
empfangen wird. Um den bisher ungeklärten Zusammenhang der Flussläufe
des Tsangpo und des Brahmaputra zu klären, rüstet Brooke in Siningfu
eine kleine Karawane aus und versucht nach Südtibet zu gelangen, wird
jedoch Ende April |
. | Publikation: | l | Adventure, Sport and Travel on the Tibetan Steppes | . |
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W. N. Fergusson Constable and Company Limited, London 1911 "With illustrations from photographs by the author and the late Lieut. Brooke, and two maps." 338 Seiten |
. | l | The Tribes of North-Western Se-Chuan | . |
. | W. N. Fergusson The Royal Geographical Society, London 1908 In: The Geographical Journal. Vol. XXXII. (12/1908) Seiten 594-597. Karte Seite 648 |
1906 - 08 |
ist der aus dem russisch besetzten Finnland stammende Carl Gustaf Emil Mannerheim (*1867,1951), Oberst in der russischen Armee, damit beschäftigt, die unerforschten Gebiete entlang der russisch-chinesischen Grenze zu erkunden. Sein vom russischen Generalstab vorgegebenes Aufgabenfeld ist dabei weit gesteckt: von kartografischen Aufnahmen, statistischen Erhebungen, anthropologischen Studien bis hin zum Zusammentragen einer völkerkundlichen Sammlung. Mannerheim erlernt Grundzüge der chinesischen Sprache und bricht im Juli auf, Ende September erreicht er Kashgar, die westliche Oasenstadt in Chinesisch-Turkestan. Von hier aus startet er seine rund 6000 Kilometer lange Reise zu Pferd, die ihn erst südlich bis Khotan [Hotan] führt und dann in einem weiten Bogen nach Nordosten über Aqsu [Aksu], Urumchi [Ürümqi], Hami, Tun-huang [Dunhuang], Lanchow [Lanzhou], das Kloster Labrang nach Si-an-fu [Xian]. In einer letzten weiten Schleife entlang des Randes der Wüste Gobi gelangt er abschließend über Tai-yuan und Kalgan [Zhangjiakou] nach Peking. |
Publikation: | l | Across Asia from West to East in 1906-1908 | . |
. |
Carl Gustaf Mannerheim Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsiki 1940 Zwei Bände: - Textband; mit Frontispiz, 358 Abbildungen und einer Karte. 741 Seiten - Wissenschaftlicher Band; mit zahlreichen Abbildungen und 13 detaillierten Routenkarten. 250 Seiten |
1906 1909 |
startet die Mission D'Ollone unter
Leitung des namengebenden Commandanten Henri
Marie Gustave D'Ollone (*1868,1945).
Er will die wilden Volksstämme entlang der
Westgrenze des chinesischen Reichs erforschen, von Yunnan im Süden bis
hinauf nach Gansu: Die Miao, die Lolo und die Sifan. Wegen Letzteren muss
die Expedition auch vorzeitig abgebrochen werden: Ihre Karawane wird mehrfach
überfallen und die
Franzosen entgehen nur knapp dem Tod. |
. | Publikation: | l | Les Derniers Barbares. Chine - Tibet - Mongolie. | . |
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Henri Marie Gustave D'Ollone Pierre Lafitte & Cie., Paris 1911 Mit 147 Abbildungen und 4 Karten. 373 Seiten (Englische Ausgabe:) |
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In Forbidden China. The D'Ollone Mission 1906-1909. China - Tibet - Mongolia. | . |
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T. Fisher Unwin, London-Leipsic 1912
Mit 41 Abbildungen und einer Karte. 318 Seiten Auch: Small, Maynard and Company, Boston 1918 Mit 147 Abbildungen und einer Karte. 312 Seiten |
1906 1909 |
startet Ernst Boerschmann (*1873,1949) zu einer Reise durch China, die ihn
mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird. Der Architekt und Kunsthistoriker
war schon 1902 für zwei Jahre als Bauinspektor bei der deutschen
Besatzungsarmee in Kiautschou stationiert. Was er sah, beeindruckte ihn
dermaßen, dass er nun mit einer Großformat-Kamera durch Chinas Provinzen
reist. Sein Reiseweg führt ihn von Peking
in der Provinz Chili [heute Hebei] nach Westen, durch Shansi
und Shensi, weiter durchs fruchtbare Szechuan
und über Hupei und Hunan in die südlichste Provinz Kuangsi, von wo aus er
sich wieder langsam die Küstenlinie entlang nach Norden hocharbeitet. Von
Ningpo aus setzt er abschließend noch zur Insel Putuo-Shan über und hat
damit bis |
. | Publikationen: | l | Die Baukunst und religiöse Kultur der Chinesen. Einzeldarstellungen auf Grund eigener Aufnahmen während dreijähriger Reisen in China. | . |
. | Ernst Boerschmann G. Reimer, Berlin 1911-1914 Zwei Bände mit zusammen 69 Bildtafeln und 420 Abbildungen im Text. 203 / 288 Seiten |
. | l | Baukunst und Landschaft in China. Eine Reise durch zwölf Provinzen. | . |
. | Ernst Boerschmann Verlag von Ernst Wasmuth A. G., Berlin 1923 Mit 288 Abbildungen auf Kupfertiefdrucktafeln und einer Karte. 313 Seiten |
1906 - 14 |
ist Hermann Joseph Theodor Consten (*1878,1957; Biografie) in der Mongolei. "Jahrelange Erfahrung und Aufenthalt unter den Chalcha-Mongolen hatten mich in eine Stellung geschoben, die ich, ohne an maßgebender Stelle in Deutschland irgendwelches Verständnis zu finden, zu Nutz und Frommen der deutschen Wirtschaft und des deutschen Handels auszunutzen suchte." Während seines Aufenthalts erlebt er die Unabhängigkeitskämpfe der Mongolen, die sich, nachdem das Kaiserreich der Mandschu 1911 zusammengebrochen ist, nun mit russischer Hilfe von Chinas Vorherrschaft freizumachen versuchen. Unter der Leitung des Chutuktu-Lama von Urga werden die Kampfhandlungen mit aller Härte geführt und Consten schildert das Geschehen mit allen Grausamkeiten bis hin zu mongolischen Menschenopfern an chinesischen Gefangenen. |
. | Publikation: | l | Weideplätze der Mongolen | . |
. | Hermann
Consten Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) A.G., Berlin 1919/1920 Zwei Bände mit zusammen 128 Tafeln, 1 Porträt und 2 Karten. 303 / 314 Seiten |
. | l | Bilder aus der Ferne. Historische Fotografien des Mongoleiforschers Hermann Consten | . |
. |
Doris Götting (Hrsg.) |
1907 |
fährt Georg Wegener (*1863,1939), der berühmte Schüler Ferdinand von Richthofens, den Yang-tse-kiang hinauf. Sechs Jahre zuvor hatte er hier den Untergang seines Passagierdampfers nur knapp überlebt und durch den Verlust seiner ganzen Ausrüstung und Barmittel alle weiteren Reisepläne aufgeben müssen. Diesmal jedoch sind die Umstände günstiger: Schon seit einem Jahr ist der Gelehrte in Süd- und Ostasien mit dem Auftrag unterwegs, Unterlagen für einen Baedeker dieses Gebietes zusammenzutragen. Als er in Nanking einem deutschen Konsul begegnet, der Mitte November zu einer Inspektionsreise durch die chinesische Provinz Kiang-si [Jiangxi] aufbricht, schließt er sich der Exkursion kurzerhand an und bereist so in den nächsten zwei Monaten das Gebiet südlich des Po-yang-Sees. |
. | Publikation: | l | Im innersten China. Eine Forschungsreise durch die Provinz Kiang-si. | . |
. | Georg Wegener August Scherl G.m.b.H., Berlin 1926 Mit 172 Abbildungen und einer Original-Karte. 410 Seiten |
1907 |
startet die erste transkontinentale Auto-Rallye der Weltgeschichte von Peking aus mit Ziel auf Paris, organisiert von der französischen Zeitung Le Matin. Ein abenteuerliches Unternehmen bei einer Wegstrecke von 13.000 Kilometer quer durch die Mongolei, durch Sibirien und Russland. Mit von der Partie ist der wortwörtlich rasende Reporter Luigi Barzini (*1878,1947), der im Itala-Wagen des Fürsten Scipione (Luigi Marcantonio Francesco Rodolfo) Borghese (*1871) am Rennen teilnimmt und als Sieger ziemlich verdreckt, übernächtigt und durchgefroren nach 60 Tagen in Paris ankommt. Für alle Neugierigen hier nun eine zusammenfassende Bilddokumentation : "Gentlemen, start your engine!" |
. | Publikation: | l |
La meta del mondo vista da
un'automobile.
Da Pechino a Parigi in sessanta giorni. |
. |
. | Luigi Barzini Ulrico Hoepli, Mailand 1908 Mit 126 Textabbildungen, 1 Porträtfoto und 13 Abbildungen auf 14 Tafeln, 1 farbige Karte. 523 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Peking-Paris
im Automobil. Eine Wettfahrt durch Asien und Europa in sechzig Tagen. |
. | F. A. Brockhaus, Leipzig 1908 Mit 168 Abbildungen und einer Karte. 558 Seiten |
1907 | tritt der französische Historiker, Geograph und Gelehrte Jacques Bacot (*1877,1965) von Tali-fou [Dali] im Südwesten der chinesischen Provinz Yunnan eine sechsmonatige Reise ins tibetisch-chinesische Grenzgebiet an. Nach einem kurzem Stück am Yangtse stromauf wechselt er über die Gebirge nach Westen in die Schluchten des Mekongs und noch einmal weiter zum Saluen. Sein nördliches Ziel ist Batang. Auf dem Rückweg umrundet er den 6.000 Meter hohen Dokerla zwischen Mekong und Saluen. Über Bhamo reist er im Dezember schließlich nach Burma aus und nimmt seinen tibetischen Führer Adjroup Gumbo für seinen einjährigen Aufenthalt in Frankreich mit nach Hause. |
. | Publikation: | l | Dans les Marches Tibétaines. Autour du Dokerla. | . |
. | Jacques Bacot Librairie Plon Hachette et Cie., Paris 1909 Mit 8 Abbildungen und 2 Karten. 217 Seiten |
1907 | tritt der Züricher Karl Schoch seine Ausbildung zum Missionsdienst für die Basler Mission in Südchina an. Nach Ankunft in Hongkong im Frühjahr startet er von dort aus am 7. Juni und nimmt das Dampfschiff über Tung-kon den Ostfluss stromauf, bis er am 6. Juli die nördlichst gelegene Missionsstation im Dorf Lokong erreicht. |
. | Publikation: | l | Von Hongkong nach Lokong. Reise-Erinnerungen aus China. | . |
. | Karl Schoch Verlag der Basler Missionsbuchhandlung, Basel 1908 Mit 11 Abbildungen und einer Karte. 72 Seiten |
1907 - 08 | bemüht sich der Däne Frits Holm (*1881,1930) um die Ausführung eines ungewöhnlichen Vorhabens: In der nordchinesischen Provinzhauptstadt Sian-Fu [heute: Xian] will er eine Kopie der berühmten Nestorianer-Steinstele herstellen lassen und diese ins Metropolitan Museum of Art nach New York bringen. Der Gedenkstein, der von Nestorianern im Jahr 781 zur Zeit der Tang-Dynastie angefertigt wurde, gilt als ältestes Zeugnis christlicher Missionsarbeit in China und wurde erst 1628 wiederentdeckt. Von Tientsin reist Holm mit Boot, Übersetzer und Boy den Kaiserkanal nach Süden und dann am Gelben Fluss entlang gen Westen bis Sian-Fu. Mit Ausdauer und Geschick umgeht er die Hinder- und Widernisse seitens Helfern und Behörden und benötigt danach noch volle acht Monate dafür, die zwei Tonnen schwere Kopie sicher nach New York zu bringen. |
. | Publikation: | l | My Nestorian Adventure in China: A Popular Account of the Holm-Nestorian Expedition to Sian-Fu and Its Results. | . |
. | Frits Holm Fleming H. Revell Company, New York 1923 Mit 35 Abbildungen und einer Karte. 335 Seiten |
1907 - 08 | reist die Engländerin Emily Georgiana Kemp (*1860,1939) durch die chinesischen Provinzen Schantung, Chili, Hupeh, Szechwan und Yünnan und hält ihre Reiseeindrücke in Wort und Bild fest. "The journey was one long series of pleasant surprises, and my friend expressed the feeling of both of us when, on crossing the frontier into Burma, she exclaimed: «If only we could turn round and go all the way back again!» If any one is induced by reading this book to make personal acquaintance with China, it will not have been written in vain." |
. |
Emily Georgiana Kemp |
|
1907 1908 1909 |
bereist die
Engländerin A. S. Roe mit ihrer Freundin Deborah das
chinesische Kaiserreich. Sie erreichen im Mai Shanghai, besuchen die
Hafenstädte Chefoo [Yantai] und
Teng-Cheo Fu auf ihrem
Weg nach Peking, erreichen Hankow [Wuhan] im November und treten von
dort aus eine 32tägige Bootsreise an, den
Yangtse stromaufwärts über Ichang [Yichang] nach
Ch'ong King [Chongqing]. Von dort geht es
über Land zur Provinzhaupotstadt von Sichuan, Chentu [Chengdu]. Die
Rückreise nach Shanghai verläuft im Folgejahr den Min-Fluss und
Yangtse stromab mit einem englischen Dampfer ab Ichang. Nach einem
sechsmonatigen Abstecher nach Japan, reist A. S. Roe dann ab September |
. | Publikation: | l | China as I saw it. A Woman's Letters from the Celestial Empire. | . |
. | A. S. Roe Hutchinson & Co., London 1910 Mit 40 Abbildungen. 331 Seiten |
1907 1912 1916 1917 |
macht sich der
Amerikaner Fred
Meyer Schroder (*ca. 1882,ca.1977)
von Alaska nach China auf und wird dort für die British-American
Tobacco Company tätig. Nach dem Sturz der Kaiserdynastie wird er |
. | Robert Onley Easton Capra Press, Santa Barbara (CA) 1978 Illustriert. 256 Seiten ISBN: 0-88496-122-2 |
. | l | China Caravans. An American Adventurer in Old China. | . |
. | Robert Onley Easton Capra Press, Santa Barbara (California) 1982 Mit 32 Abbildungen und einer Karte. 155 Seiten ISBN: 0-88496-179-6 |
|
Am 2. Dezember 1908, ein Tag nach Ableben der Kaiserinwitwe, wird der dreijährige Pu Yi, ältester Sohn des Prinzen Tschün, als neuer chinesischer Kaiser Hsüan Tung inthronisiert. |
1908 |
erhält der Amerikaner Oskar Eckstein (*1879) den Ruf, als Professor an der neu gegründeten chinesischen Reichsuniversität in Peking zu lehren. Er verbringt dort vier Jahre und muss seine Tätigkeit dann vorzeitig aufgeben, da die einsetzenden innenpolitischen Wirren nach dem Zusammenbruch der Kaiserdynastie einen weiteren Aufenthalt unmöglich machen. |
. | Publikation: | l | Sonne über Peking | . |
. | Oskar Eckstein Rotapfel-Verlag, Erlenbach-Zürich 1942 Mit 21 Photographien sowie Zeichnungen im Text. 197 Seiten |
1908 |
rüstet sich Professor Dr. Philipp Bockenheimer aus Berlin für eine Reise 'rund um Asien'. "Ich hatte den Vorzug auf meiner ganzen Reise von drei Grafen begleitet zu sein, einem Photografen, Kinematografen und Phonografen." Seine Vorbereitungen trifft der Weltreisende mit deutscher Gründlichkeit: "Beim Packen der Koffer ist darauf zu achten, daß kleine Gegenstände in Kisten und Schachteln untergebracht werden und man jedem Gegenstand seinen bestimmten Platz anweist, den er für die ganze Reise beibehält"... "Jagdanzüge läßt man sich vor Ort und Stelle machen, da man sich dort am besten orientiert, welche Farbe man zu wählen hat" ... "Eine Studienreise nach den ferneren Weltteilen sollte man erst dann auszuführen, wenn durch das fortgeschrittene Alter eine gewisse geistige Reife die nötige Grundlage für eine derartige Reise gewährleistet. Die 30er Jahre dürften sich am besten für eine solche Studienfahrt eignen." In denen sich Professor Dr. Bockenheimer anscheinend befindet. Mit dem Schiff gelangt er nach Indien, Indochina und Anfang Mai schließlich nach Hong Kong. Er besucht Kanton, Shanghai, die deutsche Kolonie Kiautschou, Peking, Port Arthur und Mukden, bevor es weitergeht nach Korea, Japan und die Umrundung Asiens mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Berlin ihren Abschluss findet. "Das Herz lachte uns, als wir zum ersten Mal wieder unsere strammen deutschen Beamten an der Zollstation mit ihrem energischen sicheren Auftreten bewundern konnten." Sein Buch schließt mit drei anscheinend sehr wichtigen Bildbeigaben und dem Satz: "Gerne bin ich bereit, jedem meiner Leser, falls er Lust verspürt, mit dem interessantesten Weltteil nähere Bekanntschaft zu machen, meine Ratschläge zu erteilen und ihn in meinem asiatischen Heim, in dem ich oft von meiner unvergleichlichen schönen Reise, von Pagoden, Buddhas, Tänzerinnen und Geishas träume, mit einem Glase chinesischen Tees nach echt orientalischer Sitte zu bewirten." |
. | Publikation: | l | Rund um Asien | . |
. | Professor Dr. Philipp Bockenheimer
Verlag von Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1909. Mit 198 Abbildungen und einer Karte. 479 Seiten |
1908 |
hat der aus Wiesbaden stammende Alfons Paquet (*1881,1944 ; Biografie) sein Studium der Philosophie, Geographie und Volkswirtschaft mit der Promotion zum Dr. phil. erfolgreich abgeschlossen und unternimmt eine längere Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn quer durch das russische Reich bis in dessen äußersten Osten, nach Wladiwostok. Der bereits als Redakteur und Schriftsteller tätige Paquet (er wird später noch Vorsitzender des Bundes Rheinischer Dichter und eine nicht unerhebliche Anzahl von Gedichten, Erzählungen, Romanen und wissenschaftlichen Studien herausgeben) reist von der Japanischen See weiter nach China und besucht Peking sowie Tsingtau im "deutschen Pachtgebiet Kiautschou". Doch er stimmt dort nicht in den üblichen "Hurra-Patriotismus" seiner Zeit ein, sondern entwirft ein differenzierteres Bild von China. Mit dem alten konfuzianischen Begriff des Li verweist er auf die kulturellen Werte Chinas und erhebt seinen Reisebericht so zu einer anspruchsvollen Reflexion über das "Land der Mitte". Seine wach-kritische Einstellung zum Zeitgeschehen zeigt sich auch später, denn er tritt nach der Machtergreifung Hitlers 1933 aus der Preußischen Akademie aus und verweigert die Solidaritätserklärung. |
. | Publikationen: | l | Asiatische Reibungen | . |
. | Alfons Paquet Verlags-Gesellschaft, München 1909 112 Seiten |
. | l | Li oder Im neuen Osten | . |
. |
Alfons Paquet |
1908 |
bricht der Deutsche Robert Brunhuber (*1878,1909) im November von Burma zu einer Expedition ins schwer zugängliche tibetische Grenzgebiet am Oberlauf des Salween auf. Das Gebiet gilt wegen der dort ansässigen halbwilden Stämme der Lissu, Karen und Kaschin als äußerst unsicher. In seinem Tagebuch beginnt die Reise mit einem Kapitel "Was mich nach Tibet zog", worin er die bisherigen Ergebnisse der Tibet-Forschung in diesem Gebiet umreißt und die verbliebenen Aufgabestellungen darlegt. Im Januar des nächsten Jahres wird Brunhuber und sein Begleiter Schmitz nahe der tibetischen Grenze von Lutzus, einem besonders gefährlichen Volksstamm am Oberlauf des Salween, ermordet. Eine Strafexpedition findet nur noch das Expeditionsgepäck und die Tagebücher Brunhubers. Hierauf basiert die |
. | Publikation: | l | An Hinterindiens Riesenströmen | A* |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Robert Brunhuber Dr. Franz Ledermann, Berlin-Friedenau 1912 Mit einem Vorwort von Sven Hedin, 2 Portraits, 30 s/w Abbildungen und 1 farbige Karte. 120 Seiten |
1908 | verbringt der Maler T. Hodgson Liddell (*1860) von Frühjahr bis Herbst in China, reist von Hongkong nach Kanton, Macao, Shanghai, Soochow, Hangchow, Tientsin und Peking und hält seine Eindrücke in Aquarellbildern fest. |
. | Publikation: | l | China. Its Marvel and Mystery. | . |
. | T. Hodgson Liddell George Allen & Sons, London 1909 "With 40 Illustrations in Color by the Author". 203 Seiten |
1908 | besucht Henri Borel (*1869,1933) die Hauptstadt des Chinesischen Reiches und berichtet ausführlich über die Kapitale: ihre Sehenswürdigkeiten, das europäische Gesandtschaftsviertel sowie die Begräbniszeremonie nach dem Tod der Kaiserin-Witwe Tz'u-hsi [Cixi]. Borel ist holländischer Dolmetscher für die chinesische Sprache und hat bereits andere Schriften über China publiziert. Nachdenklich registriert er den Wandel im Reich der Mitte. |
. | Publikation: | l | Het daghet in den Oosten | . |
. | Henri Borel L. J. Veen, Amsterdam 1910 Illustriert. 190 Seiten (Englische Ausgabe:) |
|
. | The New China. A Traveller's Impressions. | . |
. | T. Fisher Unwin, London/Leipsic 1912 Mit 58 Abbildungen. 282 Seiten |
1908 | hat der Amerikaner William Edgar Geil die Möglichkeit, die gesamte Länge der Großen Mauer entlang der ehemals chinesisch-mongolischen Grenze zu bereisen, von Shanhaikwan an der Küste des Gelben Meeres bis zu ihrem Ende bei Kiayükwan, dem westlichen Tor nach Chinesisch Turkestan. |
. | Publikation: | l | The Great Wall of China | . |
. | William Edgar Geil John Murray, London 1909 Mit 89 Bildtafeln und einer Karte. 351 Seiten |
1908 |
wird Ernst Cordes (*1908,1983) am 16. Oktober in Peking geboren. Sein Vater arbeitet dort als Dolmetscher im Dienste der deutschen kaiserlichen Gesandtschaft und war Augenzeuge, als der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler im Juni 1900 von "Boxern" auf offener Straße ermordet wurde. Spätestens 1919 dürften Ernst Cordes und seine Eltern als Folgen des verlorenen Weltkriegs mit allen anderen Deutschen aus China ausgewiesen worden sein. In den 30er Jahren reist Ernst Cordes des Öfteren nach China und verfasst hierüber etliche Bücher und Berichte. |
. | Publikationen: | l | Peking - der leere Thron. Ein Erlebnisbericht aus Nordchina. | . |
. | Ernst Cordes Rowohlt Verlag GmbH, Berlin 1937 Mit 12 Abbildungen (Ausschnittsvergrößerungen von Photographien von Heinz v. Perckhammer) und einer Karte. 220 Seiten |
|
. | l | Kleines
Volk - Großes Volk. China - Japan. Eine Gegenüberstellung japanischer und chinesischer Wesensart in Erlebnisbildern. |
. |
. | Ernst Cordes Safari-Verlag, Berlin 1939 Mit zahlreichen Abbildungen und einer vergleichenden Zeittafel. 268 Seiten |
. | l | Die Lotoslaterne. Erlebnisse in China. | . |
. | Ernst Cordes Rowohlt Verlag, Stuttgart - Hamburg 1948. 286 Seiten |
1908 | befindet sich der Franzose Gaston Pageot zusammen mit drei weiteren Reisegefährten auf Weltreise und erreicht am 4. März von Hongkong aus die südchinesische Millionenstadt Canton [Guangzhou]. Mit dem Schiff geht es an der Küste entlang nach Norden bis Shanghai, den Yangzi flussauf bis Hankou und von dort mit der Eisenbahn nach Pékin [Beijing]. Nach nur einem Monat hat man ganz China von Süd nach Nord durchreist und gesehen und zieht weiter nach Japan. |
. | Publikation: | l | A travers les pays jaunes | . |
. | Gaston Pageot Bibliothèques des auteurs modernes, Paris 1909 Mit 103 Abbildungen. 308 Seiten |
1908 | starten William Young Fullerton (*1871,1932) und Charles Edward Wilson (*1837,1914), zwei englische Mitglieder der Baptist Missionary Society, von Shanghai aus den Yangzi stromauf nach Hankow [Hankou]. Ihr Ziel sind die Provinzen Shanxi, Shaanxi und Shandong im nördlichen China, wo sie die Missionsstationen ihrer Kirche besuchen wollen. Von T'ai-yuan-fu [Taiyuan] geht es nach Si-an-fu [Xi'an], der Hauptstadt von Shaanxi, und über Peking und Chefoo [Yantai] gelangen sie in einer weiten Schleife in das vom deutschen Kaiserreich annektierte "Pachtgebiet" Kiautschou mit der Hafenstadt Ching Tao [Qingdao], von wo aus sie die Provinzhauptstadt Chi-nan-fu [Jinan] besuchen. Insgesamt werden es vier Monate, bis ihre Reise wieder in Shanghai endet. |
. | Publikation: | l | New China. A Story of modern Travel. | . |
. | W. Y. Fullerton, C. E. Wilson Morgan & Scott Ltd., London 1910 Mit 24 Abbildungen und einer Karte. 261 Seiten |
1908 - 09 |
leitet der Amerikaner Robert Sterling Clark (*1877,1956) die von ihm finanzierte "Clark Expedition" in Begleitung des Zoologen Arthur de Carle Sowerby (*1885,1954) an. Am Endpunkt der Eisenbahnlinie von Peking wird in T'ai-yüan Fu die Expeditionsausrüstung und Begleitmannschaft zusammengestellt. Zweck der Unternehmung ist eine genaue geographische Routenaufnahme durch die Provinzen Shensi und Kansu nach Lan-Chou Fu am Gelben Fluss. Von dort aus will man dem tibetischen Grenzverlauf nach Süden bis Ch'êng-tu Fu folgen, der Provinzhauptstadt von Ssuch'uan. Die Rückreise soll dann den Min-Fluss entlang bis zum Yangtse nach Shanghai erfolgen. Doch es kommt ganz anders. Nachdem Clark und Sowerby die Provinzhauptstadt Hsi-an [heute: Xian "Westlicher Frieden"] und Umgebung erkundet haben und zur Hauptkarawane zurückgekehrt sind, wird ihr mohammedanischer Topograph und Dolmetscher in Lan-Chou Fu von der misstrauischen chinesischen Bevölkerung umgebracht. Eine Weiterreise ist somit nicht mehr möglich und die Expedition muß abgebrochen werden. |
. | Publikation: | l | Through Shên-Kan. The Account of the Clark Expedition in North China, 1908-9. | . |
. | Robert Sterling Clark , Arthur de
Carle Sowerby T. Fisher Unwin, London/Leipsic 1912 Mit 6 farbigen Abbildungen, 69 s/w-Abbildungen und zwei Karten. 247 Seiten |
1908 - 09 |
findet unter der Leitung von Pjotr Kuzmitsch Kozlow (*1863,1935) (H*) eine Expedition der Russischen Geographischen Gesellschaft in die Mongolei und nach Nordost-Tibet statt. Über die russische Grenzstadt Kiachta am Baikalsee und die mongolische Hauptstadt Urga führt ihr Weg quer durch die Wüste Gobi zur antiken Ruinenstadt Chara-Choto. Dort lässt Kozlow zehn Tage lang Ausgrabungen durchführen. Anschließend ziehen sie weiter nach Süden in Richtung Ssinin [Xining], der Provinzhauptstadt von Gan-Ssu [Gansu]. Mehrere Wochen verbringt die Expedition dann am Kuku Nor, dem Blauen See, und unternimmt eine Überfahrt auf die von drei Lamas bewohnte Insel in seiner Mitte. Auf der Rückreise nach Russland besucht Kozlow die tibetischen Klöster Lawran [Labrang] und Gumbum, wo sich der von Peking nach Lhasa zurückreisende 13. Dalai Lama aufhält, der ihm eine Audienz gewährt. Abschluss der zweijährigen Expedition bildet der nochmalige Besuch der Ruinenstadt Chara-Choto mit ausführlichen Grabungen. |
. | Publikation: | l | Zur toten Stadt Chara-Choto. Die Expedition der Russischen Geographischen Gesellschaft nach der Mongolei, Amdo und Chara-Choto. | A* |
. | Pjotr Kuzmitsch Kozlow Verlag Neufeld & Henius, Berlin 1925. Mit 129 Abbildungen und 4 Karten. 306 Seiten |
1908 - 12 |
unternimmt der Zoologe Arthur de Carle Sowerby (*1885,1954), Lehrer am Chinese College in Tientsin [heute: Tianjin] mehrere wissenschaftliche Reisen in China, eine davon ist die zuvor erwähnte Clark-Expedition. Mit dem Duke of Bedford führt ihn eine andere Erkundung nach Nord-Shensi, die Ordos-Wüstengebiete und West-Shansi, alleine reist er später nach Kalgan, an der mongolischen Grenze, und weiter bis nach Lama Miao. |
. | Publikation: | l | Sport and Science on the Sino-Mongolian Frontier | . |
. |
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Arthur de Carle Sowerby Andrew Melrose Ltd., London 1918 Mit 34 Abbildungen. 295 Seiten |
1909 |
kommt Dorothea Soothill Hosie (*1885,1959), Tochter des englischen Professors William Edward Soothill, nach Peking, und eröffnet als Lehrerin im Oktober 1911 eine Schule für wohlhabende chinesische Mädchen und Frauen. Doch einen Monat später bereits bricht die chinesische Revolution aus, stürzt den Mandschu-Adel und macht alle ihre Pläne zunichte. Die nächste Zeit verbringt sie bei chinesischen Freunden in deren Großfamilie und lernt so noch das alte klassische Familienleben kennen. |
. | Dorothea Soothill Hosie Seeley, London 1924 (Deutsche Ausgabe:) |
. | Menschen in China. Die politische und soziale Umwälzung in China von dem täglichen Leben zweier chinesischer Patrizierfamilien aus gesehen. | . |
. | Deutsche
Verlags-Anstalt, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1926. Mit 25 Abbildungen. 394 Seiten |
1909 |
bekennt der in Singapore lebende Journalist Edwin John Dingle (*1881,1972)"My sole object in going to China was a personal desire to see China from the inside. My trip was undertaken for no other purpose." Er fährt den Yangtse hinauf bis Chung-king [Chongqing], um von hier aus über Land die Grenzstadt Bhamo in Britisch-Burma, zu erreichen. Für die Durchquerung der wenig erschlossenen chinesischen Provinz Yünnan, durch das Gebiet kriegerischer Grenzstämme, in der Zeit kurz vor dem Ausbruch der Revolution, über 1600 Meilen Berg und Tal, mit gebrochenem Arm und Malariaanfällen benötigt er schließlich zwölf Monate. |
. | Publikation: | l | Across China on Foot. Life in the Interior and the Reform Movement. | . |
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Edwin John Dingle J. W. Arrowsmith Ltd., Bristol 1911 Mit 106 Abbildungen und einer Karte des Reiseweges. 446 Seiten |
1909 | kann Commandant de Lacoste fünf Monate lang auf Kosten der französischen Regierung im Gebiet der Mongolei nach Altertümern suchen. Vom sibirischen Kiachta aus startet er im Mai erst nach dem südlich gelegenen Ourga und zieht von dort westwärts über Khara Koroum, Saït Van Kouré und Kobdo, um bei Obi schließlich wieder die Trasse der Transsibirischen Eisenbahn zu erreichen. Man photographiert, gräbt, zeichnet und versucht festzuhalten, was von dem einst so mächtigen Volk der Mongolen noch übrig geblieben ist. |
. | Publikation: | l | Au pays sacré des anciens Turcs et des Mongols | . |
. | Commandant de Bouillane de Lacoste Émile-Paul, Paris 1911 Mit 82 Abbildungen in s/w und 2 in Farbe sowie drei Karten. 232 Seiten |
1909 | nutzt der deutsche Konsularbeamte Dr. jur. Joachim Schulze einen Auftrag im deutschen Pachtgebiet Kiautschou [Jiaozhou], um auf seiner Rückreise nach Nanking [Nanjing] eine Erkundung des südlich gelegenen Küstenabschnitts im Distrikt Haichou [Haizhou] durchzuführen. Anfangs mit Boy, Mafu und zwei Karren, später mit einem Boot auf dem Kaiserkanal, reist er von der Bahnstation Kao-Mi südwärts bis Yang-Chou-Fu [Yangzhou] und deutet die Ablehnung der Landbevölkerung völlig richtig: "Der Chinese sieht in jedem Fremden einen Eindringling, der gegen China etwas im Schilde führen muß. Der Fremdenhaß ... besteht genau wie vor 10, wie vor 100 Jahren. Der Aufenthalt Fremder im Lande ist in den Augen der Chinesen schon an sich eine Vergewaltigung des Volkes, eine Entweihung des Wohnraumes der »Hundert Familien«. Daß die Aktionen gegen die Fremden in China mit dem Jahr 1900 ihren Abschluß erreicht haben, kann denn auch nicht als wahrscheinlich gelten." |
. | Publikation: | l | Von Tsingtau nach Nanking | . |
. | Joachim Schulze (Privatdruck) Berlin 1911 Mit 50 Abbildungen in s/w und 1 Karte.56 Seiten |
1909 - 10 |
geht Lieutenant Percy Thomas Etherton (*1879) ein ganzes Jahr lang auf Jagd. Von Kaschmir aus führt ihn sein Weg nach Yarkand und Kaschgar in Chinesisch-Turkestan, dann hinein in die Himmelsberge [Tian Shan], entlang der russischen Grenze nach Tschugutschak und auch noch in die mongolischen Ausläufer des Altai-Gebirges, bevor er die russische Grenze überschreitet, um mit der Transsibirischen Eisenbahn wieder nach England zurückzukehren. |
. | Publikation: | l | Across the Roof of the World. A Record of Sport and Travel Through Kashmir, Gilgit, Hunza, the Pamirs, Chinese Turkistan, Mongolia and Siberia. | . |
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Percy Thomas Etherton Constable and Company, London 1911 Mit 130 Abbildungen und einer Karte des Reiseweges. 437 Seiten |
1909 - 10 |
unternimmt der französische Historiker, Geograph und Gelehrte Jacques Bacot (*1877,1965) seine zweite Reise durch das chinesisch-tibetische Grenzgebiet, begleitet von dem Tibeter Adjroup Gumbo, den er von seiner ersten Erkundungsfahrt 1907 für ein Jahr mit nach Frankreich genommen hatte. Von Tatsienlou zieht die Expedition westwärts in die Berge, auf der Suche nach dem sagenhaften Königreich Pome oder Poyul, das irgendwo versteckt in den Falten der hohen Gebirge liegen soll. Sie erkunden den Oberlauf des Yangtse, des Mekong und des Salween und finden schließlich die Quelle des Irrawady. |
. | Publikation: | l | Le Tibet révolté. Vers Népémakö, la terre promise des Tibétains. | . |
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Jacques Bacot Librairie Hachette et Cie., Paris 1912 Mit 60 Abbildungen und 7 kolorierten Routenkarten. 365 Seiten |
1909 - 10 | begleitet der englische Zoologe Francis Kingdon Ward (auch: Frank Kingdon-Ward; *1885,1958) eine Expedition nach Westchina. Um an dieser für ihn ersten Expedition teilzunehmen, lässt er sich von seiner Tätigkeit als Lehrer in Shanghai kurzerhand freistellen und reist im Oktober den Yangtse stromaufwärts. Die vom Duke of Bedford finanzierte zoologische Expedition startet an der Einmündung des Han [Hankou, heute Wuhan] und führt ins nördliche Bergland. Dort macht man sich mit Unterstützung der Einheimischen an eine Bestandsaufnahme der Kleinnagetiere - zum großen Erstaunen der Chinesen, die sich das Aufkaufen von Ratten und Mäusen durch die Langnasigen Teufel nur schwer erklären können. In Xian wird im Dezember kurz Station gemacht, bevor der Weg nach Westen ins tibetische Grenzgebiet über Chengdu und Ta-tsien-lu [Kanding] weiterführt. Nach der Ersteigung des Berges Omi endet die Expedition im September in Chung-king [Chongqing] am Yangzi. |
. | Publikation: | l | On the Road to Tibet | . |
. | Francis Kingdon Ward The Shanghai Mercury Ltd., Shanghai 1910 "Reprinted from a series of articles in the Shanghai Mercury". 141 Seiten |
1909 - 10 |
unternehmen der französische Marinearzt
Victor Segalen (*1878,1919)
und sein Freund
Auguste Gilbert de Voisins (*1877,1939)
eine Exkursion durch China teil. Während de Voisins mit der Eisenbahn über
Sibirien und die Mandschurei nach Pékin [Beijing] kommt, sammelte Segalen
bereits ein Jahr zuvor erste Erfahrungen mit China, als er in der Mandschurei
medizinische Unterstützung bei einer Pest-Epidemie leistete und sich dann entschied,
vor Ort die
chinesische Schrift und Sprache zu erlernen. Nun startet er zu einer Reise, bei
der er als Übersetzer fungiert und die von Pékin [Beijing] südwestlich
über Pao-ting [Baoding] und Tai-yuan [Taiyuan] nach Si-ngang [Xi'an] führt, von dort
nach Westen bis Lan-tcheou [Lanzhou] am Gelben Fluss und wieder südöstlich zur Provinzhauptstadt von Sichuan Tcheng-tou
[Chengdu]. Silvester erreichen sie Tchong-King [Chongqing] am Yangzijiang
und nehmen ein Boot
stromab bis Chang-hai [Shanghai], wo die Reise im
Februar endet. |
. | Publikation: | l | Lettres de Chine | . |
. | Victor Segalen Librairie Plon, Paris 1967 Mit 33 Abbildungen und einer Karte des Reisewegs. 278 Seiten |
. | l | Écrit en Chine | . |
. | Gilbert de Voisins Floury, Paris 1913 304 Seiten (Neuausgabe: Les Éditions G. Crés et Cie., Paris 1923/24 2 Bände. Mit 11 bzw. 10 Abbildungen. 230 bzw.195 Seiten) |
1909 1917, |
kommt Karl
August Balser (*1887,1957) als Dolmetscheraspirant an die deutsche
Gesandtschaft nach Peking. Bis zum Jahr |
. | Publikation: | l | Ost- und westliches Gelände. Unser Leben in Ost und West den Enkeln erzählt. | . |
. | Marie Balser Von Münchowsche Universitätsdruckerei, Giessen 1958 Mit mehreren Fotografien und einer Karte. 195 Seiten |
1910. Der 13. Dalai Lama ist gerade aus seinem mongolischen Exil nach Lhasa zurückgekehrt, als chinesische Truppen weite Teile Ost-Tibets besetzen und danach auch Lhasa einnehmen. Der Dalai Lama flieht diesmal unter britischem Schutz nach Darjeeling in Indien. Die Tibeter können die Chinesen schließlich wieder vertreiben. Als Folge dieses Vorfalls findet eine spürbare Verbesserung der Beziehung zwischen Tibet und England statt. |
1910 |
kommt Lic. Johannes Witte (*1877,1945) im Auftrag des Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsvereins zu einer Inspektionsreise in den Fernen Osten. "Die Welt des Ostens hat die sittlichen Kräfte des Christentums nicht, es herrschen dort Religionen, die in ihrer müden Lebensverneinung dem Emporringen und Vorwärtsstreben ihrer Völker keine lockenden Ziele geben und den Völkern nicht herausgeholfen haben aus dem Tiefstand der Gebundenheit in unedle und schlechte Gewohnheiten, die das Mensch- und Völkerleben vergiften und verderben." Mit der Eisenbahn quer durch Russland, Sibirien und die Mandschurei erreicht der Lizentiat Anfang Dezember Peking, verbringt längere Zeit im deutschen Schutzgebiet Kiautschou, reist dann ein Stück den Yangtse hinauf nach Nanking und Schanghai, bevor es dann nach Japan weitergeht. Sein Interesse an Asien entspringt ganz unverhohlen der Sorge, es "brechen die schwarzen Gestalten aus ihren dunklen Höhlen hervor und verheeren das eben aufsprossende junge Grün der Aussaat unserer westlichen Kultur." Oder noch schlimmer: "Wenn da draußen sich eine äußere Scheinkultur aufbaut, in der die Lebenskräfte des Christentums fehlen, in der die schlimmen Laster des Osten sich ungehemmt ausbreiten, wenn diese Flut des schlechten Geistes der gelben Rasse dann zu uns herüberdringt mit elementarer Wucht, wenn sie alle jungen Söhne unserer Völker in ihre so lockenden und doch tödlichen Arme schließt, dann werden diese Völker uns ein Verderben sein." Nun ja .... Dieses und Mehr nachzulesen in seiner |
. | Publikation: | l | Die Wunderwelt des Ostens. Reisebriefe aus China und Japan. | . |
. | H. Witte Protestantischer Schriftenverlag, Berlin-Schöneberg 1912. Mit 22 Bildern nach eigenen Photographien des Verfassers. 166 Seiten |
1910 |
trifft Julius Dittmar im Rahmen seiner Weltreise in der Mandschurei ein. Ein halbes Jahr vor Ausbruch der Revolution besucht er Mukden, Tientsin, Peking, Kiautschou, Shanghai, Hong Kong und Kanton und beobachtet den offensichtlichen Niedergang des Reichs der Mitte. |
. | Publikation: | l | Im neuen China. Reiseeindrücke von J. Dittmar. | . |
. | J. Dittmar Hermann & Friedrich Schaffstein, Cöln [o.J. 1912] Reihe: Schaffsteins Grüne Bändchen. Mit 22 Photographien. 118 Seiten |
1910 |
macht sich der Amerikaner Robert Sprague (*1869) auf die Heimreise nach San Francisco. Ein Jahr lang war er als Lehrer an einer kaiserlichen chinesischen Schule in Chengdu angestellt, nun verlässt er aufgrund der unsicheren politischen Situation die Hauptstadt der Provinz Sichuan. Erst mit dem Tragstuhl, dann auf einem Bambusfloß und schließlich mit Dschunke und Dampfer geht es über Chungking [Chongqing] und Hankou den Yangzijiang flussab nach Shanghai. |
. | Publikation: | l | From Western China to the Golden Gate. The Experiences of an American University Graduate in the Orient. | . |
. | Robert Sprague Lederer, Street & Zeus Co., Berkeley 1911 Mit Frontispiz und 29 Abbildungen. 128 Seiten |
1910 | gelangt die Engländerin Emily Georgiana Kemp (*1860,1939) Anfang Februar mit der Transsibirischen Eisenbahn zur chinesischen Grenzstation im Norden der Mandschurei. Wie bereits bei ihren früheren Reisen befindet sich die mutige Reisende auch trotz der zunehmend unruhigen Zeiten nur in weiblicher Begleitung und hält die Reiseeindrücke ihrer viermonatigen Fahrt in Wort und Zeichenskizzen fest. Über Harbin unternimmt sie mehrere Exkursionen in die Umgebung von Moukden [Shenyang] und fährt dann weiter Richtung Korea (sowie in einem weiten Bogen noch durch Sibirien und Russisch Turkestan). |
. | Publikation: | l | The Face of Manchuria, Korea & Russian Turkestan | . |
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Emily Georgiana Kemp |
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1910 - 11 |
führt Douglas Carruthers eine Expedition ins unbekannte und entlegene Gebiet der Westmogolen und Dsunganen durch, an der Grenze der Mongolei zu Sibirien. Es ist ein faszinierender Landstrich der Extreme: Dschungel und Sümpfe, Wüsten, Gletscher und Hochgebirgssteppen liegen hier dicht beieinander, russische Einflüsse durchdringen die chinesischen und mohammedanischen Siedlungen, zwischen denen sich die mongolisch- en Nomaden mit ihren Herden bewegen. Ein Schmelztiegel der Völker, kurz vor dem Zusammenbruch sowohl des Russischen wie auch des Chinesischen Reiches. "It may safely be wagered that this book describes the two happiest years of his life", schreibt Lord Curzon, ehemaliger englischer Vizekönig von Indien, in seinem Vorwort. Schwerpunkt der Forschungsreise bildet der Oberlauf des Flusses Yenisei. Carruthers erforscht und kartographiert den nordwestlichen Zipfel der Mongolei mit viel Hingabe und Akribie: Flora und Fauna, geologische und ethnographische Fakten, alles wird registriert und aufgezeichnet. Man reist mit Kamel, Pony und Esel, zu Fuß, im chinesischen Ochsenkarren und russischen Pferdegespann, manchmal zu Boot, manchmal auch auf Erkundung per Kanu. Eine beeindruckende Leistung, mit langer Anreise durch Russisch Sibirien und mühsamem Rückweg über Chinesisch Turkistan, den Karakorum, Ladakh und Indien. Die Royal Geographical Society sieht das ähnlich und verleiht ihm 1912 für seine Forschungsarbeit die Goldmedaille. |
. | Publikation: | l | Unknown Mongolia. A Record of Travel and Exploration in North-west Mongolia and Dzungaria. | . |
. | Douglas Carruthers Hutchinson & Co., London 1913 2 Bände mit zusammen 168 Illustrationen, Photopanoramen, Zeichnungen und 6 Karten. 318 / 341 Seiten |
1910 1911 |
wird
Sir Alexander Hosie
(*1853,1925)
damit beauftragt, die Reduzierung des Opiumanbaus
in China zu kontrollieren. Vier Jahre zuvor war vom Kaiserhaus der Erlass
verkündet worden, dass der Opiumanbau in China in zehn Jahren völlig
verboten sei und die Anbauflächen in diesem Zeitraum jedes Jahr um ein
Zehntel reduziert werden müssen. Sir Hosie hat nun die Aufgabe, diesen
Rückbau zu kontrollieren - doch nicht im Auftrag Chinas sondern für die
englische Regierung. Denn diese hatte sich im Gegenzug dazu verpflichtet,
auch den britischen Export von indischem Opium nach China im gleichen
Verhältnis zu reduzieren. Auf diesen einträglichen Geschäftszweig will
man aber nur verzichten, wenn sich in China dadurch auch wirklich etwas
ändert! Als erstes bereist Sir Hosie die Provinzen
Shansi, Shensi und Kansu, im Jahr |
. | Publikation: | l | On the Trail of the Opium Poppy. A Narrative of Travel in the Chief Opium-Producing Provinces of China. | . |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Alexander Hosie George Philip & Son, London 1914 (Identisch mit: Small Maynard & Company, Boston 1914) 1. Band: Mit 26 Abbildungen und einer Karte. 300 Seiten 2. Band: Mit 15 Abbildungen und einer Karte. 308 Seiten |
1910 1911 1912 |
reist
Heinrich Friedrich Hackmann (*1864,1935) im Oktober von Berlin
nach Moskau und weiter mit dem Zug nach Kiachta, Urga, Kalgan bis Peking.
Das Jahr |
. | Publikation: | l | Welt des Ostens | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Heinrich Hackmann Verlag von Karl Curtius, Berlin 1912. Mit 1 Landkarte. 448 Seiten |
1910 1912 |
schlägt sich die "Mission A.-F. Legendre" durch
Chinas Süden. Im Auftrag der französischen Regierung soll der
Militärarzt Aimé-François
Legendre (*1864) das Yalong-Becken im Grenzgebiet zu Tibet erkunden.
Die Teilnehmer, darunter der Leutnant Jean
Dessirier (1915),
haben sich weit gespannte Ziele gesetzt, denn neben geographischen,
morphologischen und geologischen Aufgaben interessiert man sich ebenso
auch fürs Ethnologische, die Flora und die Fauna. Mit der Eisenbahn
gelangt man vom Hafen Haiphong in Französisch-Indochina nach Yun Nan Sen,
der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yunnan. Während die Expedition in den nächsten Monaten
von der Welt völlig abgeschieden ihren Aufgaben nachgeht, gerät China
durch den Zusammenbruch der Kaiserdynastie außer Kontrolle. Aufständische
und Banditenbanden durchziehen das Land und liefern sich schließlich auch
mit der Expedition erbitterte Kämpfe, woraufhin |
. | Publikationen: | l | Mission A.-F. Legendre. Au Yunnan et dans le massif du Kin-Ho (Fleuve D'Or). | . |
. | A.-F. Legendre Plon-Nourrit et Cie., Paris 1913 Mit 20 Abbildungen und einer Karte. 437 Seiten |
. | l | A travers les marches révoltées. Ouest-Chinois; Yun Nan - Se-Tchouen - Marches Thibétaines. | . |
. | Jean Dessirier Plon-Nourrit et Cie., Paris 1923 Mit 61 Abbildungen. 316 Seiten |
1910 - 42 |
verbringt der Deutsche Carl Emmo Vissering (*1888,1916) mit kurzen Unterbrechungen in China, anfänglich in Kanton, dann in Schanghai. Fragmente aus seinen Tagebuchaufzeichnungen veröffentlicht er später in seiner |
. | Publikation: | l | Aus dem Erleben eines China-Deutschen | . |
. | Carl Emmo Vissering Eigenverlag des Verfassers, Peking 1943 242 Seiten |
Das Jahr 1911 stürzt China in die
Revolution. Nachdem regionale Proteste der Bevölkerung vom mandschurischen
Militär brutal niedergeschlagen werden, entwickelt sich eine landesweite
Erhebung, in deren Verlauf sich bis Jahresende siebzehn Provinzen von der
Kaiserdynastie lossagen und ihre Unabhängigkeit erklären. Ein mächtiger
Feldherr, von der Mandschu-Regierung herbeigerufen, entscheidet sich in
letzter Minute für die Seite der Aufständischen. Damit endet eines der
wesentlichsten Merkmale der chinesischen Kulturgeschichte: Das
Regierungssystem der Kaiserdynastien. Die Abdankung des letzten Kaisers
erfolgt offiziell am 12. Februar 1912. |
1911 |
hat sich Lieutenant Frederick Marshman Bailey (*1882,1967) schon zwei Jahre vom Dienst in der britischen Armee beurlauben lassen "and while I spent my savings faster than was wise", bereitet er sich darauf vor, um auf eigene Faust jenes unbekannte Stück Gebirge zwischen dem tibetischen Tsangpo und dem indischen Brahmaputra in Assam zu erkunden, das ihn seit Jahren schon reizt und das immer noch als weißer Fleck in allen Himalaya-Karten verzeichnet ist. Mit der Transsibirischen Eisenbahn reist er nach China, fährt mit dem Boot den Yangtze bis Wanhien hinauf und kämpft sich über Chengtu und Tatsienlu nach Batang durch, ins tibetische Grenzgebiet der Provinz Yünnan. Doch das Schicksal ist gegen ihn. Durch den Sturz der Mandschu-Dynastie brechen heftige Kämpfe zwischen Tibetern und Chinesen aus, so daß seine Pläne nicht durchführbar sind. |
. | Publikation: | l | China - Tibet - Assam. A Journey, 1911. | . |
. | F. M. Bailey Jonathan Cape, London 1945 Mit 10 Abbildungen und einer Karte. 175 Seiten |
1911 |
besucht die Engländerin Sybil Ready auf Einladung ihres Bruders, der beim chinesischen Seezolldienst beschäftigt ist, die kleine chinesische Hafenstadt Kong-Moon [Jiangmen]. Erst im Jahr 1902 wurde die Stadt in der südchinesischen Provinz Guangdong auf Druck der Westmächte für den Handel geöffnet. Zwischen Canton [Guangzhou] und Hongkong gelegen, ist sie Zentrum des südchinesischen Piratenunwesens, worüber die Autorin berichtet. |
. | Publikation: | l | My Visit to China and Japan | . |
. | Sybil Ready Charpentier Ltd., Portsmouth 1937 Mit Zeichnungen der Autorin. 155 Seiten |
1911 |
rüstet sich die Amerikanerin Elizabeth Kimball Kendall (*1855,1952) Anfang April für eine sechsmonatige Reise durch Westchina. Von Hong Kong aus wählt sie den Weg über Haiphong und Hanoi in Französisch Tonkin, wo sie die neue französische Eisenbahnlinie sehr bequem durch das südliche Yunnan in die Provinzhauptstadt Yunnan-Fu [Kunming] bringt. Von dort aus erkundet sie die nähere Umgebung im Sedan-Tragestuhl und reist weiter nach Nordwesten, durch das chinesisch-tibetische Grenzgebiet bis Tachienlu. Sie besteigt den Omei-Shan [Emei Shan] und nimmt später eine Dschunke von Chungking [Chongqing] den Yangzi hinab bis Hankow [Wuhan]. Doch ihre Reiselust ist damit noch nicht gestillt. Mit der Eisenbahn fährt sie nach Norden, besucht Peking, die Große Mauer und erhält in der nordchinesisch Grenzstadt Kalgan [Zhangjiakou] einen ersten Eindruck von der Mongolei. So entscheidet sie sich, ihre Rückreise nach Europa mit der Durchquerung der Wüste Gobi anzutreten. Sie erreicht die Hauptstadt Urga [Ulanbaatar] und in Irkutsk, am Baikal-See, dann die Linie der Transsibirischen Eisenbahn. Den Turbulenzen des Zusammenbruchs des Mandschu-Kaiserreichs entgeht die couragierte Einzelreisende so unwissentlich um Haaresbreite. |
. | Publikation: | l | A Wayfarer in China. Impressions of a Trip across West China and Mongolia. | . |
. | Elizabeth Kendall Houghton Mifflin Company, Boston / New York 1913 Mit 37 Abbildungen und 2 Karten. 338 Seiten |
1911 |
erreicht der Naturforscher Francis Kingdon Ward (auch: Frank Kingdon-Ward; *1885,1958) via Burma die chinesische Provinz Yünnan, wo er für englische Auftraggeber neue unbekannte Pflanzen sammeln soll. Noch ist es ruhig in China, als er im Februar von T'eng-yueh aus startet und die nächsten Monate damit verbringt, langsam nach Norden zu ziehen, hinein in jenes Gebiet, in dem die großen Ströme Asiens - Mekong, Salween und Yangtzekiang - nur wenige Meilen voneinander entfernt in tief eingeschnittenen Tälern dahinströmen. Den nördlichsten Punkt seiner Reise erreicht er mit Batang, der chinesischen Grenzstadt zu Tibet. Als er zurückreist, beginnt jede Ordnung zusammenzubrechen: Mit dem Ausbruch der Revolution und dem Sturz des mandschurischen Kaiserhauses trudelt China ins Chaos. |
. | Publikation: | l | The Land of the Blue Poppy. Travels of a Naturalist in Eastern Tibet. | . |
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F. Kingdon Ward University Press of Cambridge, Cambridge 1913 Mit 39 Abbildungen und 5 Karten. 283 Seiten |
1911 | begleitet der schottische Großwildjäger Harold Frank Wallace (*1881,1962) eine Expedition, die im Auftrag des British Museum Jagd auf das seltene Takin machen soll. "The takin is a strange beast inhabiting a strange country. No animal that I have ever seen is so difficult to describe." Ziel der Expedition ist das chinesisch-tibetische Grenzgebiet um den Kuku-Nor See bei Lanchow, in der westchinesischen Provinz Kansu. Von Shanghai aus erfolgt der erste Teil der Anreise auf den Yangtze bis Hankow, dann mit der Eisenbahn nordwärts bis Chengchow und von dort wieder nach Westen am Gelben Fluss entlang bis Sianfu [Xian]. Am 22. Oktober werden sie vom chinesischen Volksaufstand überrascht, der sich rasch ausbreitet und zum Sturz der mandschurischen Kaiserdynastie führt. Die öffentliche Ordnung beginnt sich aufzulösen und die Expedition beeilt sich, durch die Wüste Gobi die russische Grenzstadt Chuguchak zu erreichen. |
. | Publikation: | l | The Big Game of Central and Western China. Being the Account of a Journey from Shanghai to London Overland Across the Gobi Desert. | . |
. | Harald Frank Wallace John Murray, London 1913 "With a frontispice, ten full-page and twelve half-page illustrations from drawings by the author, and thirty-eight photographs". Zwei Übersichtskarten. 318 Seiten |
1911 1912 |
startet der englische
Missionar
John Charles Keyte
(*1875,1942) im November von Peking aus zu einer gefährlichen
Rettungsaktion. Durch den Sturz der mandschurischen Kaiser-Dynastie herrscht
fast überall im Land Anarchie und Chaos. Die Wut der chinesischen
Bevölkerung, der Han-Chinesen, richtet sich nicht nur gegen die verhassten
Mandschu, sondern auch gegen die im ganzen Land tätigen Ausländer, meist
europäische und amerikanische Missionare, Kaufleute und Diplomaten. Diese
hatten die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt und sitzen nun tief im
Landesinneren fest. Viele werden ermordet. Auch aus
Taiyüanfu [Taiyuan], Hauptstadt der chinesischen Provinz Shansi
[Shanxi], dringt der
Hilferuf einer Gruppe von vierzig Engländern und Schweden. Keyte kann
sich mit der Eisenbahn bis zu ihnen durchschlagen und bringt die Gruppe dann
in einem weiten Bogen über Sianfu [Xian] und Honanfu [Luoyang] Ende Januar |
. | Publikation: | l | The Passing of the Dragon. The Story of the Shensi Revolution and Relief Expedition. | . |
. | John Charles Keyte Hodder and Stoughton, London/New York/Toronto 1913 Mit Frontispiz, 37 Abbildungen une einer Karte. 307 Seiten |
1911 - 12 | reist der amerikanische Reeder und Präsident der Handelskammer von San Francisco Robert Dollar (*1844,1932) mit einer 42-köpfigen Gruppe sechs Monate lang durch China, um sich über die wirtschaftlichen Möglichkeiten sowie die soziale Situation direkt vor Ort zu informieren. Stationen der Reise sind Shanghai, Nanking [Nanjing], Hankow [Hankou], Peking [Beijing], Amoy [Xiamen] und Canton [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | Private Diary of Robert Dollar on his Recent Visits to China | . |
. | Robert Dollar Robert Dollar Company, San Francisco 1912 Mit Frontispiz und 18 Abbildungen. 210 Seiten |
1911 - 14 | wird der junge deutsche Diplomat Martin Fischer (*1882,1961) von Peking aus als neuer Mitarbeiter des deutschen Konsuls in Chengdu nach Szetschuan [Sichuan] entsandt. Er hat es nicht eilig und nimmt sich zweieinhalb Monate Zeit für die Reise den Yangtse stromauf bis Chungking [Chongqing] und von dort über Land bis zur Provinzhauptstadt Chengdu. Schon bald löst er den Konsul ab und erlebt auf seinem Posten die letzten Jahre des chinesischen Kaiserreichs. Bis 1947 bleibt er in China. |
. | Publikation: | l |
Szetschuan.
Diplomatie und Reisen in China während
der
letzten drei Jahre der Kaiserzeit. Aus den Papieren des Gesandten |
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Martin Fischer R. Oldenbourg Verlag, München und Wien 1968 Mit einer Karte im Vorsatz. 171 Seiten |
1911 1916 1931 1935 1946 |
kommt der Engländer
William Herbert Evans Thomas
(*1886,1979) im Januar - und somit noch in den
letzten Monaten des chinesischen Kaiserreichs - in der nordchinesischen
Hafenstadt Tientsin [Tianjin] an. Als Angestellter eines englischen Bankhauses
verbringt er hier die nächsten Jahre in der rund fünfhundertköpfigen
internationalen Ausländergemeinde, wechselt |
. | Publikation: | l | Vanished China. Far Eastern Banking Memories. | . |
. | W. H. Evans Thomas Thorsons Publ. Ltd., London [s.a., ca. 1952] 350 Seiten |
1912 |
"REISEN - das ist nicht die zeitvergeudende
Beschäftigung geistig verkümmerter Menschen, die mit der Eisenbahn
Kontinente durchkreuzen und die in die Speisesäle der großen Hotels jenen
faden Alltagsgeruch hineintragen, den Snobismus für das Aroma
Wohlerzogener hält. Ich rede hier nicht nur von der genugsam bekrittelten
Spezies der Globetrotter, auf deren Naivität sich allerwärts sehr
fruchtbare und amüsante Bluffindustrien aufgebaut haben, sondern auch von
dem ebenfalls nicht kleinen Bruchteil jener sich und anderen gegenüber
anspruchsvoll auftretenden Kulturbeflissenen, die unfehlbar, sobald sie
einen großen Ozeandampfer betreten oder ihn im Hafen verlassen, in eine
wahre Einsamkeitsfurcht und den erbärmlichsten Mitläufer-Schlendrian
verfallen, der sie aller abenteuerlichen Zufälle, des einzigen Reizes
künstlerischen Reisens, beraubt." |
. | Publikation: | l | Von Chinas Göttern. Reisen in China. | . |
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Dieses Buch online ansehen |
Friedrich Perzynski Kurt Wolff Verlag, München 1920 Mit 80 Bildtafeln, davon 2 mit Goldbronze verziert. 261 Seiten |
1912 |
erhält ein deutscher Biologe von der Schulabteilung des Außwärtigen Amtes den Auftrag, sich nach Kanton in Südchina zu begeben, um dort eine deutsche Schule zu übernehmen. Vor Ort stellt sich jedoch heraus, dass es diese Schule noch gar nicht gibt. ... Einige Jahre später ... Ma Lamm Kuei (seinen wirklichen Namen - Rudolf Mell - nennt der Autor im Buch nicht), ist in einen 2 qkm großen Nutzgarten übergesiedelt und widmet sich nach dem Unterricht privaten Studien zur heimischen Fauna - in jedweder Form. Seine Menagerien umfassen Schlangen und Affen, Kragenbären, Wildschwein und Fischotter, dazu Muntjacks, allerlei Vögel und ein Schuppentier. Über seine Abenteuer bis zur Ausreise infolge der Kriegserklärung Chinas an das deutsche Kaiserreich berichtet er in seiner äußerst vergnüglich zu lesenden |
. | Publikation: | l | Mußestunden am Tropenrande. Ein Biologe erlebt China. | . |
. | Ma
Lamm Kuei [Rudolf Mell] Condor-Verlag, Berlin-Frohnau 1947 Mit 120 Originalaufnahmen des Verfassers und zahlreichen Zeichnungen im Text. 237 Seiten |
1912 |
unternimmt der Journalist und Publizist Fritz Secker von Schanghai aus eine Reise im Auftrag des Ostasiatischen Lloyd auf der neu eröffneten Bahnstrecke von Pukou nach Tientsin. Das englisch-deutsche Joint-Venture verbildet Nordchina mit dem Yangtsebecken und Secker erkundet auf der Reise mit einem Abstecher nach Schantung die Handelsmöglichkeiten für die deutsche Wirtschaft. |
. | Publikation: | l | Zwischen Yangtse und Peiho. Reiseeindrücke und wirtschaftliche Studien. |
. | Fritz Secker Verlagsanstalt Walter Schmidt, Tsingtau 1913 95 Seiten |
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1912 |
reist Erich von Salzmann (*1876,1941), Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Peking, von dort aus mit der Eisenbahn im Sommer nach Hankau [Wuhan] und weiter nach Changsha, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hunan. Kanton [Guangzhou], Macao und Hongkong werden besucht, bevor es an der Küste entlang über Swatau [Shantou], Amoy [Xiamen] und Futschau [Fuzhou] zurück nach Norden geht. Er beobachtet die Veränderungen durch den Sturz der Kaiserdynastie und steht den bisherigen Reformen der jungen Republik eher skeptisch gegenüber. |
. | Publikation: | l | Aus Jung-China. Reise-Skizzen nach der Revolution. August bis Oktober 1912. | . |
. | Erich von Salzmann "Tageblatt für Nord-China, A.-G.", Tientsin 1912 Mit Buchschmuck und einer Karte. 146 Seiten |
1912 |
wird der britische Regierungsbeamte G. M. Young damit betraut, auf dem Rückweg von seiner Reise nach Gartok, ein Handelsplatz im südwestlichen Tibet nahe der indischen Grenze, auch den Ort Tsaparang zu besuchen. Dort, in der damaligen Hauptstadt des Königreichs Guge, leitete der Jesuit Antonio de Andrade von 1624-27 eine katholische Missionsstation und durfte mit königlicher Erlaubnis sogar eine Kirche errichten. Seitdem konnte kein Europäer mehr den Ort besuchen. Im Juni erreicht Young im Tal des Satlej-Flusses zuerst das Kloster Toling, das er besichtigen darf, und gelangt von dort weiter zur nur 10 Kilometer entfernte Ortschaft Tsaparang. Von den Überresten einer christlichen Kirche ist jedoch nichts mehr zu finden. |
. | Publikation: | l | A Journey to Toling and Tsaparang in Western Tibet | . |
. | G. M. Young In: "Journal of the Panjab Historical Society", Punjab Historical Society, Calcutta 1911 Band 7, Heft 2, Seiten 177-198 Mit einem Lageplan. 22 Seiten |
1912 |
nutzt der englische Schriftsteller, Historiker und Philosoph Goldsworthy Lowes Dickinson (*1862,1932) die großzügige Stiftung Bourses Autour du Monde des französischen Bankiers und Multimillionärs Albert Kahn, der es jungen Akademikern so ermöglicht, für ein Jahr um die Welt zu reisen und darüber anschließend in Gesprächskreisen zu berichten. Parallel dazu verfolgt Kahn das ehrgeizige Projekt einer globalen ethnologischen Bestandsaufnahme, für die er eigenes Fotografen und Kameraleute ausschickt, die mit dem völlig neuen Farbbildmaterial ausgestattet werden. Über Indien gelangt Dickinson nach Kanton, von dort weiter mit dem Schiff die Ostküste nordwärts bis nach Nanking [Nanjing]. Auf dem Yangzi entgeht er nur knapp einem Schiffsuntergang. Letzte Station vor der Weiterfahrt nach Japan und Amerika wird der Besuch der Hauptstadt Pekin [Beijing] und ein Abstecher mit der Eisenbahn zum Tai Shan in der Provinz Shandong. |
. | Publikation: | l | Appearances. Notes of travel, East and West. | . |
. | Goldsworthy Lowes Dickinson Doubleday, Page & Co., Garden City (NY) 1914 221 Seiten Englische Ausgabe: Appearances. Being Notes from a travel. J.M. Dent & Sons Ltd., London, Toronto 1914 233 Seiten |
1912 1913 |
reist die Schweizer Erzieherin
Lina Boegli (*1858,1941)
von Korea aus über Land nach China ein und macht in der alten
Mandschu-Hauptstadt Mukden [Shenyang] erste Bekanntschaft mit der
fremden chinesischen Kultur. Über Peking [Beijing], Tientsin
[Tianjin], die deutsche Kolonie Tsingtau [Qingdao] und
Shanghai findet sie schließlich in Nanking [Nanjing] eine Anstellung als Sprachlehrerin. Ein halbes Jahr verbringt sie dort, besucht Hankau [Hankou],
Yangchau [Yangzhou] und Umgebung, kann sich aber mit dem turbulenten und
auch unsicheren chinesischen Leben im ersten Jahr der neu
gegründeten Chinesischen Republik nicht anfreunden und verlässt das Reich der Mitte
deshalb mit dem Schiff Ende Mai |
. | Publikation: | l | Immer vorwärts | . |
. |
|
Huber & Co., Frauenfeld 1915 "Mit einem Bildnis der Verfasserin". 343 Seiten |
1913 |
reist Georg Schweitzer mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau über Charbin nach Peking und weiter nach Tsinanfu, Tsingtau und Shanghai. |
. | Publikation: | l | China im neuen Gewande. Kultur und Wirtschaft im fernen Osten. | . |
. | Georg Schweitzer Verlag von Karl Siegismund, Berlin 1914 243 Seiten |
1913 |
starten die englischen Offiziere Frederick Marshman Bailey (*1882,1967) und Morshead zu einem besonderen Auftrag: Sie sollen endlich den genauen Verlauf jenes Flusses erforschen, der sich im Osten Tibets als Tsangpo gemächlich fließend ins Unbekannte verliert und im Süden mit umgekehrter Fließrichtung das Himalaya-Gebirge als mächtiger Brahmaputra verlässt. Noch kein Forscher war in das zwischen diesen Flussabschnitten liegende unwirtliche Gebiet vorgedrungen - von denen, die es versuchten, wurden nicht wenige von wilden Bergstämmen umgebracht. Die Expedition macht sich im Mai auf den Weg und schlägt sich bis in den nordöstlichsten Zipfel Indiens durch - um dort dann zu erfahren, dass die eigene Regierung aus politischen Gründen eine Grenzüberschreitung nach Tibet im Augenblick nicht für ratsam hält. Die britischen Offiziere reißen daraufhin kurzerhand eine Brücke hinter sich ein und sind so gezwungen, ihre "Rückreise" doch durch Tibet anzutreten. Vielleicht auch aus diesem Grund erscheint erst 43 Jahre später die spannende |
. | Publikation: | l | No Passport to Tibet | . |
. | F. M. Bailey Hart-Davis, London 1957 Mit 8 Übersichts- und Streckenkarten. 294 Seiten |
1913 |
macht sich der englische Hauptmann und begeisterte Bergsteiger John Baptist Lucius Noel (*1890) in Verkleidung (und ohne Erlaubnis seiner Regierung) von Sikkim aus auf den Weg, um heimlich die tibetische Grenze zu passieren und einen geeigneten Zugang zum Mount Everest auszukundschaften. Bis auf 65 Kilometer kann er sich dem Berg nähern, gerät dann aber mit bewaffneten Tibetern aneinander und wird nach einem Feuerwechsel zur Umkehr gezwungen. |
. | Publikationen: | l | A Journey to Tashirak in Southern Tibet, and the Eastern Approaches to Mount Everest | . |
. | John Baptist Lucius Noel The Royal Geographical Society, London 1919 In: The Geographical Journal, Vol. LIII , 5/1919. Seiten 289-308. Mit 10 Photographien und 2 Karten. |
. | l | The Story of Everest | . |
. | John Noel London 1927 |
1913 |
ist Heinrich Schmitthenner (*1887,1957), außerordentlicher Professor der Geographie an der Universität Heidelberg "als Reisebegleiter meines lieben Lehrers und Freundes Alfred Hettner" ein Jahr durch China gereist und gibt deshalb anschließend eine kleine Landeskunde heraus. |
. | Publikation: | l | Chinesische Landschaften und Städte | . |
. | Heinrich Schmitthenner Strecker und Schröder, Stuttgart 1925 Mit 58 Abbildungen auf Tafeln und 12 Karten. 304 Seiten |
1913 |
reist Captain Francis Kingdon Ward (auch: Frank Kingdon-Ward; *1885,1958) mit der Eisenbahn nach Nordburma, um von dort aus die Grenze zu überschreiten und im ethnographischen Tibet ausgiebig zu botanisieren. Er zieht die eng beieinander liegenden Schluchten des Mekong, Salween und Jangtzekiang entlang und schildert seine Eindrücke in diesem relativ unerforschten Grenzgebiet, das er ein Jahr lang bereist. |
. | F. Kingdon Ward Seeley Service & Co. Ltd., London 1923 Mit 22 Abbildungen und 4 Karten. 316 Seiten |
1913 |
macht sich Miss Beatrix Bulstrode von Peking aus auf den Weg, um die Wüste Gobi Richtung Urga zu durchqueren. Eine heikle Angelegenheit, denn China liegt mit der Mongolei im Krieg und umherziehende Banditenbanden machen das Land unsicher. Nachdem sie zwei Wochen in Ta-Bol, am Rand der Wüste festsitzt, muss die couragierte Engländerin ihren Plan aufgeben. Nach Peking zurückgekehrt trifft sie Mr. Edward Manico Gull, Angestellter im chinesischen Seezolldienst, "who, like myself, undeterred by the question of risks, was keenly desirous of crossing the Gobi and of visiting Urga." Man beschließt, Urga von Norden her zu erreichen und umfährt die Mongolei über Mukden und Harbin mit der Eisenbahn. Von der sibirischen Grenzstadt Kiachta aus erreichen beide schließlich mit dem Pferdewagen die Hauptstadt der Mongolei. Und noch mehr: Ihren Reisebericht publiziert die Autorin bereits unter Mrs. Edward Manico Gull.. |
. | Publikation: | l | A Tour in Mongolia | . |
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Beatrix Bulstrode (Mrs. Edward Manico
Gull) Methuen & Co. Ltd., London 1920 Mit 48 Photographien der Autorin und einer Karte. 237 Seiten |
1913 |
reisen die Ärztin Gabrielle M. Vassal (*1880,1959) und ihr Mann von ihrem Arbeitsplatz in Haiphong [Französisch Tonking] für einen einmonatigen Sommerurlaub mit der Bahn über die chinesische Grenze hinweg nach Yunnan Fou, der Hauptstadt der gleichnamigen südchinesischen Provinz. |
. | Publikation: | l | In, and Round Yunnan Fou | . |
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Gabrielle M. Vassal William Heinemann, London 1922 Mit 43 Abbildungen und einer Karte. 187 Seiten |
1913 |
verschafft sich Erich von Salzmann (*1876,1941), Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Peking, im Sommer einen Eindruck von den Kriegsschauplätzen im nördlichen China. Im Juni erreicht er die chinesisch/mongolische Grenzstadt Kalgan [Zhangjiakou], danach reist er anscheinend ohne große Bedenken mit der Eisenbahn von Tientsin [Tianjin] weiter ins südliche Schantung [Shandong], wo die Armee des neu gewählten Präsidenten der Republik, Yuan Shikai, gegen lokale Heeresführer und Weggefährten der Kantoner Guomindang-Partei kämpfen. |
. | Publikation: | l | Das revolutionäre China | . |
. | Erich von Salzmann Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1913 Mit 61 Abbildungen und vier Karten. 171 Seiten |
1913 1914 |
kommt die australische
Reiseschriftstellerin
Mary
Eliza Bakewell Gaunt
(*1861,1942)
von England aus mit der vor zwei Jahren fertig gestellten Transsibirischen
Eisenbahn über Manchuria [Manzhouli] und Kharbin [Harbin] nach China. Sie
durchstreift Peking und die Umgebung, um auch diese Reise aus dem Erlös
eines neuen Buches zu finanzieren, besichtigt die Große Mauer und die ehemalige
kaiserliche Sommerresidenz in Jehol [Chengde]. Im Jahr darauf beschließt
sie, nicht mit der Eisenbahn oder dem Schiff nach Europa zurückzukehren,
sondern den abenteuerlichen Überlandweg durch die westlichen chinesischen Provinzen bis
nach Russland zu wählen. |
. | Publikation: | l | A Woman in China | . |
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Mary Gaunt T. Werner Laurie Ltd., London [1914] Mit 129 Abbildungen. 390 Seiten |
. | l | A broken Journey. Wanderings from the Hoang-Ho to the Islands of Saghalien and the Upper Reaches of the Amur River. | . |
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Mary Gaunt T. Werner Laurie Ltd., London [1919] Mit 61 Abbildungen. 295 Seiten |
1913 - 14 |
leitet Albert von Le Coq (*1860,1930), mittlerweile Direktor des Berliner Völkerkundemuseums, die 4. Deutsche Turfanexpedition. Ein Mordanschlag auf seinen Helfer Bartus, das wenig kooperative Verhalten der chinesischen Behörden, finanzielle Schwierigkeiten und eine schwere Erkrankung Le Coqs behindern die Expedition erheblich. Die von ihm sechs Jahre zuvor zusammen mit Professor Grünwedel entdeckten Wandgemälde in Kyzil, läßt er nun abnehmen und nach Berlin transportieren. Sie werden dort während des II. Weltkriegs zum größten Teil durch Bomben zerstört. |
. | Publikation: | l | Von Land und Leuten in Ostturkistan. Berichte und Abenteuer der 4. Deutschen Turfanexpedition. | . |
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Albert von Le Coq |
1913 1915 |
ist der amerikanische Biologe Arthur
de Carle Sowerby schon längere Zeit für das Smithsonian
Institution des United States National Museum in China
unterwegs, als er das Projekt einer Bestandsaufnahme der gesamten Fauna
und Flora in der Mandschurei übertragen bekommt. Das Projekt ist auf vier Jahre
angesetzt, doch schon
|
. | Publikation: | l | The Naturalist in Manchuria | . |
. |
Arthur de Carle Sowerby |
1914 | startet der deutsche Gelehrte Hermann Francke im Mai zu einer Reise ins indisch-tibetische Grenzgebiet. Er durchquert Zentralasien und erreicht am 15. Juli Kaschgar in Chinesisch-Turkestan als Zwischenstation. Versehen mit den erforderlichen Reisepapieren des chinesischen Gouverneurs von Turkestan und mit Erlaubnis des englischen Konsul in Kaschgar für die Einreise nach Britisch-Indien, reist Francke einen Monat später südwärts Richtung Ladakh. Als er am 10. September in Leh ankommt, erfährt er vom Kriegsausbruch in Europa und wird von den englischen Behörden sofort interniert. |
. | Publikation: | l | Durch Zentralasien in die indische Gefangenschaft | . |
. |
Dr. Hermann Francke |
1914 |
noch vor Ausbruch des Weltkriegs, bekommt der deutsche Oberleutnant Gunther Plüschow (*1886,1931) im heimatlichen Schwerin den Befehl, sich nach China zu begeben, um dort, im "deutschen Schutzgebiet Kiautschou", der erste Marineflieger der Kolonialtruppe zu werden. Mit der Transsibirischen Eisenbahn (das Flugzeug folgt zur See) geht es quer durch Russland, die Mandschurei und an Peking vorbei nach Tsingtau, dem Stützpunkt der deutschen Kolonie am Gelben Meer. Als das deutsche Kaiserreich am 1. August Russland, Frankreich und England den Krieg erklärt, nehmen die Japaner kurz darauf Tsingtau ein. Plüschow kann mit seinem Flugzeug in letzter Minute entkommen, macht Bruchlandung im chinesischen Hinterland, schlägt sich nach Nanking durch und von da aus nach Schanghai, wo er den tollkühnen Plan fasst, quer durchs feindliche Amerika und England in die Heimat zurückzukehren. Gleich einem frühen Peter Voss schlüpft er durch alle feindlichen Linien und wird bei seiner Rückkehr in Deutschland als der berühmte "Flieger von Tsingtau" gefeiert. |
. | Publikation: | l | Die Abenteuer des Fliegers von Tsingtau. Meine Erlebnisse in drei Erdteilen. | . |
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Gunther Plüschow Verlag Ullstein, Berlin 1916 Mit 15 Aufnahmen und einem Bild des Verfassers als Fronispiz. 236 Seiten |
1914 |
führt Walther Stötzner (*1882,1965) von Januar bis August seine privat finanzierte Expedition nach Osttibet durch. Die Anreise erfolgt über Shanghai und geht den Yang tse kiang hinauf nach Tschöng tu fu, zur Hauptstadt der chinesischen Provinz Szetschwan. Von hier aus startet man nach Westen und schlägt einen Halbkreis über Kwanhsien und Moukungting durch die Berge des chinesisch-tibetischen Grenzlandes bis Tatsienlu. Zusammen mit den Teilnehmern Funke (Insekten), Dr. Israel (Geographie, Meterologie, Geologie), Secker, Dr. Max Hugo Weigold (*1886,1973)(Ornithologie und Zoologie) und Dr. Wolfgang Limpricht als Botaniker werden in den durchreisten Fürstentümern Wogsche und Wassu umfangreiche Sammlungen angelegt. Der Ausbruch des 1. Weltkriegs führt zum vorzeitigen Abbruch der Expedition. Stötzner bleibt noch bis 1917 an der deutschen Botschaft in Peking. Dann erfolgt für alle die Deportation aufgrund der chinesischen Kriegserklärung an Deutschland. |
. | Publikationen: | l | Ins unerforschte Tibet. Tagebuch der deutschen Expedition Stötzners 1914. | A* |
. | Walther Stötzner Verlag von R. F. Koehler in Leipzig 1924 Mit zahlreichen Photographien und 2 Karten. 316 Seiten |
. | l | Botanische Reisen in den Hochgebirgen Chinas und Ost-Tibets | A* |
. |
Wolfgang Limpricht |
1914 -15 | unternimmt Reginald Farrer (*1880,1920) seine Exkursion in die westliche chinesische Provinz Kansu, um neue alpine Pflanzen für europäische Gärten zu suchen. Der britische Pflanzensammler reist mit seinem Helfer William Purdom (*1880,1921) von Sian Fu aus an die chinesisch-tibetische Grenze und von dort aus immer nach Norden bis Lan-chou Fu am Gelben Fluss. Nach einer Winterpause widmen sie sich im zweiten Jahr den Hochgebirgsregionen in der Umgebung der Stadt Si-ning und des Koko-Nor ("Blauer See"). |
. | Publikationen: | l | On the Eaves of the World | . |
. | Reginald Farrer Edward Arnold, London 1917 Two Volumes: Mit 34/30 Abbildungen und einer Karte. 311/328 Seiten |
. | l | The Rainbow Bridge | . |
. |
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Reginald Farrer |
1914/15 |
unternimmt Ferdinand Emmerich-Hoegen (*1858,1930) "eine Reise, die an Gefahren, Abenteuern, Unglücksfällen und politischen Verwicklungen alles erfüllte und übertraf, wovor ich gewarnt worden war, um deren Forscherausbeute mich der Ausbruch des Weltkrieges brachte und die mir dennoch ein unermeßlich reiches und großes Erleben schenkte!" Die Expedition führt von Birma aus über die chinesische Grenze hinweg ins Stromgebiet des Mekong und Jangtsekiang und dient der Erforschung des tibetischen Amdogebirges sowie dem Zusammentragen von Sammlungen für mehrere wissenschaftliche Institute. Der Publikation ist die Abbildung eines Empfehlungsschreibens der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften beigefügt und auch der chinesische Reisepass erweist sich nach eingehender Prüfung als echt. Zweifel an der Authentizität ergeben sich lediglich aus dem gänzlichen Fehlen aller nachprüfbaren Fakten und aus dem Umstand, daß der Autor vorwiegend Jugendbücher voller bunter Abenteuer publiziert hat. |
. | Publikationen: | l | Kulis, Tiger, Krokodile. Von Birma nach Tibet I. | A* |
. | Ferdinand Emmerich Ernst Staneck Verlag GmbH, Leipzig o. J. (1935) Mit 4 Abbildungen und 1 Karte des Reiseweges. 241 Seiten |
. | l | Auf Schleichwegen nach Tibet. Von Birma nach Tibet II. | A* |
. | Ferdinand Emmerich Ernst Staneck Verlag GmbH, Leipzig 1936 Mit drei Illustrationen. 248 Seiten |
1914 - 18 |
führt Freiherr Heinrich von Handel-Mazzetti (*1882,1940), Kustos an der Botanischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien, seine Reise nach West-China aus, um dort, vorwiegend im tibetisch-chinesischen Grenzgebiet, unbekannte neue Pflanzen zu sammeln. |
. | Publikation: | l | Naturbilder aus Südwest-China. Erlebnisse und Eindrücke eines österreichischen Forschers während des Weltkrieges. | A* |
. | Dr. Heinrich Handel-Mazzetti
Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien und Leipzig 1927 Mit einer Karte und 148 Bildern nach Aufnahmen des Verfassers, darunter 24 Autochromen. 380 Seiten |
1914 1927 |
folgt die frisch verheiratete Amerikanerin
Alice Tisdale Hobart (*1882,1967)
ihrem Ehemann in die
Mandschurei, wo dieser für die Standard Oil Company beruflich
tätig ist. Bereits vier Jahre zuvor hatte sie in Hangzhou als Lehrerin zu
unterrichten begonnen, später ziehen die Eheleute in die
zentralchinesische Provinz Hunan nach Changsha um. Durch den chinesischen
Bürgerkrieg und damit verbundene nationalistische Bestrebungen gegen
ausländische Unternehmen in China werden sie gezwungen, China |
. | Publikation: | l | Pioneering where the World is old (Leaves From a Manchurian Note-Book) | . |
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Dieses Buch online ansehen |
Alice Tisdale Hobart Henry Holt and Company, New York 1917 Mit Frontispiz und 20 Abbildungen. 227 Seiten |
. |
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l | By the City of the Long Sand. A Tale of New China. | . |
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Dieses Buch online ansehen |
Alice Tisdale Hobart The Macmillan Company, New York 1926 Mit Buchschmuck und 17 Abbildungen. 329 Seiten |
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l | Within the Walls of Nanking | . |
. | Alice Tisdale Hobart Jonathan Cape, London 1928 Mit Frontispiz, Abbildungen und Karten. 243 Seiten |
1915, |
im Oktober, könnte es ungefähr gewesen sein, als der französische Arzt und Hochschullehrer Albert Gervais (*1892,1950) mit seinem Kollegen Morel in Schanghai an Land geht. Nach kurzem Aufenthalt fahren sie mit dem Dampfboot den Yangtse hinauf bis Tschung-king [Chongqing] und reisen von dort mit dem Tragstuhl weiter bis nach Tschentu [Chengdu], der Hauptstadt der westlichen chinesische Provinz Szetschuan [Sichuan], um dort "chinesische Studenten in der Medizin zu unterrichten". Doch das Unverständnis der Bevölkerung hinsichtlich der westlichen Medizin ist groß und der Bürgerkrieg führt schließlich zur Aufgabe ihrer Lehrtätigkeit. |
. | Publikation: | l | Aesculape en Chine | . |
. | Albert Gervais Edition Gallimard, Paris 1933 Mit zahlreichen Abbildungen. 251 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Ein
Arzt erlebt China Wilhelm Goldmann Verlag, Bern, Leipzig, Wien 1935. Mit 24 Abbildungen. 258 Seiten |
1915 | gerät der deutsche Oberleutnant Franz Wlad in russische Kriegsgefangenschaft, wird nach Sibirien transportiert und kann in Tschita, nahe der mongolischen Grenze, schließlich fliehen. Dank russischer Sprachkenntnisse gelingt es ihm, sich teils zu Fuß, teils mit der Eisenbahn, quer durch die Mandschurei nach Peking durchschlagen. Als Russe verkleidet reist er durch die Vereinigten Staaten und erreicht über England noch vor Jahresende wieder das deutsche Kaiserreich. |
. | Publikation: | l | Meine Flucht durchs mongolische Sandmeer | . |
. | Franz Wlad Verlag Ullstein & Co., Berlin / Wien 1918 Reihe: Ullstein-Kriegsbücher. Mit einer Karte. 247 Seiten |
1915 |
führt eine Inspektionsreise den österreichischen Erzabt Dr. Petrus Klotz O. S. B. nach China. Von Hongkong aus besucht er das nahe gelegene Kanton, macht einen Sprung hinauf in die (noch) deutsche Kolonie Kiautschou, besucht das Grab des großen Konfuzius in Küfu und reist weiter nach Peking und zur Großen Mauer. |
. | Publikation: | l | Unter Tempeln und Pagoden. Reisebilder aus Ostasien. | . |
. | Dr. Petrus Klotz O. S. B. Herder & Co. GmbH Verlagsbuchhandlung, Freiburg 1929 Mit 19 Bildern und einer Karte. 173 Seiten |
1915 |
unternimmt Ferdinand Lessing (*1882,1961) von Peiping [Peking] aus eine Reise Richtung Mongolei und besucht Jehol. Den Rückweg wählt er durch die hügeligen Ausläufer des mongolischen Hochlandes Richtung Küste, wo er wieder die Eisenbahn Richtung Tientsin und Hauptstadt nimmt. Seine Reiseeindrücke veröffentlicht er erst wesentlich später mit weiteren Berichten über die Südmongolei. |
. | Publikation: | l | Mongolen. Hirten, Priester und Dämonen. | . |
. | Ferdinand Lessing Klinkhardt & Biermann, Berlin 1935 Mit 80 Abbildungen und einer Karte. 211 Seiten |
1915 - 17 |
unternimmt der deutsche Reiteroffizier Egon von Stern zwei Fluchtversuche aus der russischen Kriegsgefangenschaft in Sibirien. Seine Flucht führt ihn durch die Mongolei und die Mandschurei. |
. | Publikation: | l | In die Freiheit! Eine abenteuerliche Flucht durch Mongolei und Mandschurei. | . |
. | Egon von Stern R. Eisenschmidt, Berlin 1927 Mit 6 Abbildungen und einer Kartenskizze. 224 Seiten |
1916 1917 |
erreicht der aus
russischer Kriegsgefangenschaft geflohene Deutsche Bernhard Waurick
(*1889) chinesisches Gebiet und schlägt sich über die
Mandschurei bis nach Peking durch. Dort erhält er von der bereits in
Auflösung befindlichen deutschen Gesandtschaft das Angebot, auf deren
Kosten über Land ins verbündete Afghanistan zu reisen, um die dortige
deutsche Mission zu verstärken. Waurick nimmt an, fährt erst mit dem Zug
nach Taiyuan, der Hauptstadt der Provinz Shansi, und weiter zu Pferd nach
Kansu. Von dort aus zieht er mit tatarischen Handelskarawanen gen Westen,
passiert das letzte Tor der Großen Mauer und wählt den südlich der
Takla Makan Wüste verlaufenden Handelsweg über Charklik und Cherchen
nach Khotan. Als er |
. | Publikation: | l | Von
Sibirien durch China nach Indien. Eine ungewöhnliche Reise in den Jahren 1915-1917. |
. |
. | Bernhard Waurick Museum für Völkerkund, Leipzig 1973 Mit 14 Abbildungen und einer Karte. 105 Seiten |
1916 1917 |
tritt der deutsche Offizier Werner
Otto von Hentig (*1886,1984)
als Legations- sekretär die gleiche Reise an, wie sein Landsmann
Waurick im zuvor genannten Reisebericht, nur in umgekehrter Richtung. Um die afghanische Regierung als politischen Verbündeten gegen England und
Russland zu gewinnen, wurde er nach Kabul entsandt. Mit ihm reist ein
indischer Prinz, der einen
Aufstand in Britisch Indien inszenieren soll. Für die Ausreise aus
Afghanistan steht nur
noch der Weg durch das neutrale Chinesische Reich offen und so macht sich
Hentig quer durch Chinesisch Turkistan ostwärts auf den Weg Richtung Schanghai. Während Waurick die Wüste Takla Makan
südlich umgeht, wählt Hentig die nördliche Karawanenstraße über
Yarkent, Kaschgar und Ansi nach Lantschou, wo er den Zug nach Hankau am
Jangtsekiang besteigt und am 1. April |
. | Publikation: | l | Meine Diplomatenfahrt ins verschlossene Land | . |
. | Dr. Werner Otto von Hentig Ullstein & Co., Berlin-Wien 1918 Mit einer Karte. 246 Seiten (Neuauflage:) |
|
. | Von Kabul nach Shanghai. Bericht über die Afghanistan-Mission 1915/1916 und die Rückkehr über das Dach der Welt und durch die Wüsten Chinas. |
. | Hans Wolfram von Hentig (Hrsg.) Verlag Libelle, Lengwil (Schweiz) 2003 Mit 18 Abbildungen und einer Karte. 284 Seiten |
|
1916 | beginnt der Amerikaner Josef Washington Hall (*1894,1960) seine Tätigkeit als Korrespondent in China, reist von Peking aus durchs Land und berichtet über die turbulente Zeit des Bürgerkriegs. |
. | Publikation: | l | In the Land of the Laughing Buddha. The Adventures of An American Barbarian in China. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Josef Washington Hall (Upton Close) G. P. Putnam's Sons, New York & London 1924 Mit 34 Abbildungen. 359 Seiten |
1916 |
kommt die recht couragierte Janet B. Montgomery McGovern von Japan aus nach Keelung, der nördlichen Hafenstadt von Formosa. Die Ethnologin ist die erste weiße Frau, die sich nicht nur ins Gebiet der Urbewohner Formosas vorwagt, sondern die Sitten und Gebräuche der Kopfjäger auch gezielt erforschen will. Zwei Jahre verbringt sie mit Studien vor Ort. |
. | Publikation: | l | Unter den Kopfjägern auf Formosa | . |
. | Janet B. Montgomery McGovern Verlag Strecker und Schöder in Stuttgart / 1923 Mit 27 Abbildungen und einer Übersichtskarte. 122 Seiten |
1916 |
startet die Nord-China-Expedition unter Leitung von Walther Stötzner (*1882,1965), der seit Rückkehr von seiner letzten Tibet-Expedition die deutsche Gesandtschafts- wache in Peking übernommen hat. Mit ihm reisen die Herren Heinrich Friedrich Hackmann (*1864,1935), Wegner und Funke sowie Michael Steinle. Letzterer berichtet von der Expedition sehr kritisch und schließt mit den Worten: "Nach Stötzners Rückkehr nach Deutschland ... fiel er nach den in Peking eingetroffenen Nachrichten auf den Feldern Flanderns. Es hatte beim Bekanntwerden der Nachricht niemand ein bedauerndes Wort." (Doch diese Zeitungsmeldung entpuppt sich als echte "Peking-Ente": Walther Stötzner wird nach dem I. Weltkrieg nach China zurückkehren und dann seine "Heilungjiang-Expedition" in die Mandschurei durchführen.) |
. | Publikation: | l | Mit der Nord-China-Expedition. Reiseerlebnisse, Sitten und Gebräuche der Chinesen und Mongolen. | . |
. | MichaelSteinle Weltbund-Verlag, Hamburg o.J. (1921) Mit 2 Zeichnungen und einem Bild des Verfassers. 156 Seiten |
1916 |
ist Eric Teichman (*1884,1944) als britischer Konsul im Nordwesten Chinas in den Provinzen Shensi und Kansu unterwegs und hat ein Auge auf den regionalen Opiumanbau, denn dieser ist unter der neuen chinesischen Regierung seit 1912 verboten und Shensi und Kansu gelten seit alters her als Hochburgen der Mohnkulturen. 1916 ist davon jedoch nichts mehr zu sehen und Teichman stellt fest, dass die Verbote eingehalten werden. Doch als er seinen Bericht vier Jahre später publiziert, ist dies schon wieder Schnee von gestern: Die junge chinesische Republik hat gerade ihren ersten Putsch hinter sich und regionale Warlords bekämpfen sich gegenseitig; der Opiumanbau ist für sie das einfachste Mittel, um sich innerhalb Jahresfrist mit neuen finanziellen Mitteln auszustatten. |
. | Publikation: | l | Travels of a Consular Officer in North-west China | . |
. | Eric Teichman University Press, Cambridge 1921 Mit 63 Abbildungen und 4 Karten. 219 Seiten |
1916 |
reitet Oliver Coales von der chinesischen Grenzstadt Tachienlu nach Osttibet ein und besucht dort die Provinzhauptstadt Chamdo. |
. | Publikation: | l | Eastern Tibet | . |
. | Oliver Coales The Royal Geographical Society, London 1919 In: The Geographical Journal, Vol. LIII , 4/1919. Seiten 228-253. Mit 12 Photographien und einer Karte. |
1916 |
befindet sich der deutsche Ornithologe Dr. Max Hugo Weigold (*1886,1973) immer noch in China. Nach Beendigung der Tibet-Expedition von Walther Stötzner im Vorjahr ist an eine Rückreise nach Deutschland wegen des dort immer noch tobenden Ersten Weltkriegs nicht zu denken. So nutzt der passionierte Vogelkundler die Zeit für eine Exkursion in die Provinz Jehol, nordöstlich von Peking. |
. | Publikation: | l | Als Ornithologe in Jehol | . |
. | Max Hugo Weigold R. Friedländer & Sohn, Berlin 1935 In: Journal für Ornithologie, 83. Jahrgang: 1935 Mit 17 Abbildungen. 94 Seiten |
1916 - 19 |
führt der amerikanische Zoologe Roy Chapman Andrews (*1884,1960) in den ersten beiden Jahren die "First Asiatic Expedition of the American Museum of Natural History, New York City" ins südchinesische Yün-nan an die Grenze zu Tibet und Burma. Im darauf folgenden dritten Jahr dann die "Second Asiatic Expedition ..." in die Mongolei, zusammen mit seiner Frau "who is ever my best assistant in the field". |
. | Publikationen: | l | Camps and Trails in China. A Narrative of exploration, adventure, and sport in little-known China. | . |
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Roy Chapman Andrews D. Appleton and Company, New York 1918 Mit 58 Abbildungen und 2 Karten. 334 Seiten |
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l | Across Mongolian Plains. A Naturalist's Account of China's "Great Northwest". | . |
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Roy Chapman Andrews D. Appleton and Company, New York 1921 Mit 39 Aufnahmen und einer Karte. 276 Seiten (Auch: Blue Ribbon Books (D. Appleton), New York 1921 Mit (nur noch) 2 Aufnahmen (und ohne Karte). 276 Seiten |
1917 | wird der englische Konsulatsangestellte B. G. Tours mit einer Inspektionsreise durch die chinesischen Provinzen Kweichow und Ost-Yunnan beauftragt, um zu kontrollieren, ob das im Englisch-Chinesischen-Opium-Abkommen vereinbarte Verbot des Opiumanbaus vor Ort auch wirklich eingehalten wird. Die Landreise beginnt in Chungking am Yangtse im März und endet drei Monate später in Haiphong in Französisch-Tonking. Die Rückreise erfolgt per Schiff über Hongkong und Shanghai nach Ichang. |
. | Publikation: | l | Notes on an Overland Journey from Chungking to Haiphong | . |
. | B. G. Tours The Royal Geographical Society, London 1923 In: The Geographical Journal, Vol. LXII , 2/1923. Seiten 117-132. Mit 8 Photographien und einer Karte. |
1917 | arbeitet Chester Fritz (*1892) bereits seit zwei Jahren als Repräsentant der Fisher Flouring Mills Company in Hong Kong, als er am 14. Februar zu einer längeren Reise durchs südliche China aufbricht. Von Hanoi in Französisch Tonkin nimmt er die erst kürzlich fertig gestellte Eisenbahnlinie in die benachbarte chinesische Provinz Yunnan. Zu Pferd geht es quer durch die Provinz Kweichow nach Chungking am Yangtze und von dort aus weiter mit dem Tragstuhl ins chinesisch-tibetische Grenzgebiet des westlichen Szechwan. Insgesamt sechs Monate dauert die Reise inkl. Rückfahrt auf dem Yangtse über Shanghai. |
. | Publikation: | l | China Journey. A Diary of Six Months in Western Inland China. | . |
. | Chester Fritz University of Washington, Washington 1981 Mit 30 Photographien und 3 Karten. 187 Seiten |
1917 | unternimmt Lieutenant-Colonel Sir Walter Buchanan von Sikkim aus eine kurze Reise das Chumbi-Tal hinauf bis zur tibetischen Stadt Phari. |
. | Publikation: | l | A Recent Trip into the Chumbi Valley, Tibet | . |
. | Sir Walter Buchanan The Royal Geographical Society, London 1919 In: The Geographical Journal, Vol. LIII , 6/1919. Seiten 403-410. Mit 5 Photographien. |
1917 | reist der Amerikaner Victor Murdock (*1871,1945) zuerst von Shanghai aus den Yangtse hinauf, besucht Hankow, Chung-King und Wanhsien und gelangt später dann nach Peking. |
. | Publikation: | l | China the Mysterious and Marvellous | . |
. | Victor Murdock Fleming H. Revell Company, New York/Chicago 1920 Mit 11 Abbildungen. 310 Seiten |
1917 | unternimmt der gebürtige Österreicher Emil Sigmund Fischer (*1865,1945) Ende Februar von Shanghai aus eine neunmonatige Reise nach Szechwan [Sichuan]. Bereits ab 1894 hatte er vier Jahre in Shanghai für die Deutsch-Asiatische-Bank gearbeitet, dann nach einem Amerikaaufenthalt ab 1906 wieder in Tientsin gelebt. Bevor er nun erneut in die USA umzieht, erfüllt er sich seinen lang gehegten Traum einer umfangreichen Exkursion ins tibetische Grenzgebiet. Durch die Schluchten des Yangzi geht es bis Chungking [Chongqing], von dort aus zur Provinzhauptstadt Chengdu und weiter nach Ta Tsien Lu [Kanding], der Grenzstadt zu Tibet. Die Rückreise wird mit der Besteigung des buddhistischen heiligen Berges Omei verbunden und führt über Chengdu und Xian nach Tientsin [Tianjin]. |
. | Publikation: | l | Travels in China 1894 - 1940 | . |
. | Emil S[igmund] Fischer The Tientsin Press Ltd., Tientsin 1941 Mit zahlreichen Abbildungen und Karten. 343 Seiten |
1917 1942 |
beginnt der
Amerikaner John Benjamin Powell
(*1888,1947)
als Assistent bei der gerade neu gegründeten Review of the Far East
in Shanghai, die er fünf Jahre später kauft und in The China Weekly Review umbenennt. Als Verleger und Journalist verfolgt er von Shanghai aus
die Entwicklungen in Fernost. 1941 wird er von den Japanern inhaftiert und
muss China daraufhin |
. | Publikation: | l | My twenty-five years in China | . |
. | John Benjamin Powell The Macmillan Company, New York 1945 436 Seiten |
1918 nimmt Mao Tse-tung in Peking erste Kontakte zu marxistischen Intellektuellen auf und wird Mitglied der Nationalen Volkspartei Kuomintang. |
1918 |
- kurz vor der Ausweisung deutscher Staatsbürger aus China - unternimmt der deutsche Schriftsteller Norbert Jacques (*1880,1954) Ende des Jahres noch eine Fahrt den Jangstekiang hinauf; von Shanghai über den Tuntingsee, Tschangscha, durch die drei Schluchten bis nach Tschunking. |
. | Publikation: | l | Auf dem chinesischen Fluss | . |
. | Norbert Jacques S. Fischer Verlag, Berlin 1921. Mit 24 Fotos nach Aufnahmen des Verfassers. 265 Seiten |
1918 |
befindet sich der Engländer Eric Teichman (*1884,1944) als britischer Konsul im entlegenen Tachienlu, einer kleinen Stadt fast an der tibetischen Grenze im westlichen Szetschuan. Einen Großteil seiner Zeit verbringt er mit ausgiebigen Streifzügen ins sino-tibetische Grenzgebiet, an den Oberlauf des Mekong und des Yangtzekiang, er photographiert, kartographiert und verfasst seine zweite |
. | Publikation: | l | Travels of a Consular Officer in Eastern Tibet. Together with a History of the Relations between China, Tibet and India. | . |
. | Eric Teichman The University Press, Cambridge 1922. Mit 64 Aufnahmen des Verfassers und 8 Karten. 248 Seiten |
1918 |
ist die Französin Alexandra David-Néel (*1868,1969) bereits 6 Jahre in Asien und gerade im osttibetischen Kloster Kumbum angekommen, wo sie drei Jahre bleiben wird. Es war ihr ursprünglicher Plan, von hier aus nach Lhasa zu reisen, doch vorerst gelangt sie noch nicht über Nordost-Tibet hinaus. (Ob sie überhaupt nach Tibet gereist ist, wird durch die Recherchen des belgischen Sprach- und Geschichtsforschers Philippe van Heurck völlig in Frage gestellt. Große Teile der Reiseberichte sind wahrscheinlich gefälscht bzw. stark verfälscht.) |
. | Publikationen: | l | Au pays des brigands gentilshommes | . |
. | Alexandra David-Néel Librairie Plon, Paris 1933 Avec 26 gravures et une carte. 356 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Mönche und Strauchritter. Eine Tibetfahrt auf Schleichwegen. | A* |
. | F. A. Brockhaus, Leipzig 1933. Mit 29 Abbildungen und einer Karte. 290 Seiten |
. | l | Mythos
und Wirklichkeit. Alexandra
David-Néel. Philippe von Heurck Fabri Verlag, Ulm 1995 Mit einigen Abbildungen. 174 Seiten |
1918 |
bricht der Amerikaner Edwin Gilbert Schary (*1893) vom indischen Bundesstaat Kaschmir zu einer kaum vorstellbaren Reise durch Tibet auf. Seit Jahren interessiert er sich für die religiösen Lehren Indiens und versucht mit jugendlichem Eifer "to proceed to India and find some of those Sanyasis or Mahatmas whom I had read about and who were reported to live secluded somewhere in the country, and there to become one of their disciples". Aufgrund einer geträumten Vision vermutet er die Weisen irgendwo in Tibet und meint, dorthin am besten allein und mit möglichst wenig hinderlichem Gepäck aufbrechen zu sollen. Illegal überquert er im Juli die tibetische Grenze und macht sich auf den Weg nach Westen, entlang dem Nordrand des Himalayas. In seinem Buch schildert Schary, wie er durch glückliche Umstände ohne Sprach- und Ortskenntnis, wenig Geld und Gepäck, dazu allein und ohne Lasttier die rund 1.000 Kilometer in extremer Höhe, Hitze und Kälte bis zur südtibetischen Stadt Gyantse zurücklegt, wo er sich am 23. Oktober erschöpft bei der britischen Handelsniederlassung meldet. Dort wird sein Erscheinen offiziell protokolliert, er kann sich für kurze Zeit erholen und wird dann aber nach Sikkim ausgewiesen. |
. | Publikation: | l | In Search of the Mahatmas of Tibet | . |
. | Edwin Gilbert Schary Seeley, Service & Co., London 1937. Mit 16 Abbildungen und einer Karte. 312 Seiten |
1919 erfolgt die Gründung der
Kommunistischen Partei Chinas, nachdem die Oktober-Revolution in
Russland zwei Jahre zuvor erfolgreich Pate gestanden
hat. |
1919 |
wird Sir Reginald Fleming Johnston (*1874,1938) die Stelle des persönlichen Tutors für den abgedankten 13jährigen Mandschu-Kaisers Pu Yi angetragen. Der gebürtige Schotte ist Magister der Literatur der Universität Oxford und verdankt die Tutorentätigkeit ausschließlich dem Umstand, dass sich das Hofamt hiervon einen zusätzlichen Schutz vor Übergriffen auf den jungen Kaiser verspricht. Als ihn der Ruf ereilt, ist Johnston amtierender Gouverneur des britischen Pachtgebietes Weihaiwei und war davor von 1900 bis 1902 Privatsekretär des Gouverneurs von Hong Kong. Den schottischen Orientalisten verbindet eine tiefe Zuneigung zu China: "Wie er mir selbst erzählte, lebte er schon mehr als 20 Jahre in Asien, hatte sämtliche Provinzen Chinas bereist, seine berühmten Berge und großen Ströme aufgesucht und seine historischen Stätten und Kulturdenkmäler gesehen. Auch in chinesischer Geschichte war er sehr beschlagen und kannte die Sitten und Verhältnisse des Landes. Sein Chinesisch war außerordentlich gut. Er hatte sich eingehend mit Konfuzianismus, Moismus, Buddhismus und Taoismus beschäftigt. Seine besondere Vorliebe galt der altchinesischen Poesie. Wenn er Tang-Gedichte rezitierte, wiegte er den Oberkörper hin und her wie meine Chinesischtutoren" schreibt Pu Yi später in seiner Autobiogaphie. Um die Sicherheit des Kaisers besorgt, organisiert Johnston 1924 die Übersiedlung Pu Yis ins exterritoriale Gesandtschaftsviertel von Tientsin. Doch die Lust auf Restauration überwiegt jede Einsicht: Der abgedankte Kaiser erliegt den Einflüsterungen der Japaner, unter seiner Regentschaft eine neue Mandschu-Dynastie in der von Japan besetzten Mandschurei zu gründen: Mandschuguo. |
. | Publikationen: | l | Twilight in the Forbidden City | . |
. |
Reginald F. Johnston |
. | l | Wo-ti ch'ien-pan sheng | . |
. | Aisin-Gioro
Pu Yi Beijing 1964. Drei Bände (Deutsche Ausgabe:) |
. | Pu
Yi. Ich war Kaiser von China. Vom Himmelssohn zum Neuen Menschen. |
. |
. | (Richard Schirach und Mulan Lehner,
Hrsg.) Carl Hanser Verlag, München 1973 Mit 59 Abbildungen |
1919 | reist die Amerikanerin Blanche Sellers Ortman (1870,1948) von New York über Japan und Korea nach China. Sie besichtigt Mukden [Shenyang] und Peking mit Umgebung. |
. | Publikation: | l | New York to Peking |
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Blanche Sellers Ortman (Privately printed) San Francisco1921 Mit Frontispiz und 4 Abbildungen. 146 Seiten |
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1919 - 30 | ist der Amerikaner David W. Swift im Auftrag der amerikanischen Standard Oil Company in China tätig. Anfänglich in Mukden [Shenyang], Dairen [Dalian] und Harbin eingesetzt, dann in Wanshien [Wanxian] am Yangtse, hat er erst mit den Schwierigkeiten des chinesischen Bürgerkriegs zu kämpfen, muss seine Arbeit dann aber wegen der zunehmenden militanten japanischen Präsenz aufgeben. |
. | Publikation: | l | Ninety Li a Day | . |
. | David W. Swift, Jr.[Hrsg.] The Chinese Association for Folklore, Taipei 1975 Mit 35 Abbildungen, Faksimilee und zwei Karten. 301 Seiten |
1919 1943 |
reist Maurice Lécorché als
Inspekteur der Compagnie Français des Chemins de Fer de L'Indochine et
du Yunnan von Frankreich nach Französisch Tonkin. Dort tritt
er seinen neuen Posten auf der Eisenbahnlinie von Hanoi nach Yunnan,
Hauptstadt der gleichnamigen südchinesischen Provinz an. Eine wildromantische
Trassenführung, die auf 450 Kilometern rund 2000
Meter Höhenunterschied überwindet, ist hier durch die Bergwelt
verlegt. In seinen Tagebuchaufzeichnungen schildert Lécorché seine
Kämpfe mit marodisierenden Banditenbanden
im unzugänglichen südchinesischen
Bergland, mit der Invasion der Japaner und schließlich auch noch mit
seinem eigenen Vorgesetzten, der ihn |
. | Publikation: | l | Vingt-cinq ans d'Indochine et de Yunnan. Souvenirs (1919 - 1943) | . |
. | Maurice Lécorché Édouard Privat & Cie., Toulouse 1950 Mit zahlreichen Photographien und zwei Karten. 286 Seiten |
1920 |
sieht sich der Weißrusse Pavel Stepanovich Nazároff endgültig gezwungen, sein Exil in Kaschgar zu verlassen, nachdem sich der Einfluss der Rotgardisten auch nach Chinesisch Turkestan hinein erstreckt. Das Land seiner Träume ist Indien und so flüchtet er über Yarkand und die Gebirgszüge des Karakorum hinweg nach Kaschmir. |
. | Publikation: | l | Moved On! From Kashgar to Kashmir. | . |
. |
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Pavel Stepanovich Nazároff Georg Allen & Unwin Ltd., London 1935 Mit 33 Abbildungen und einer Karte. 317 Seiten |
1920 |
ist das Missionarsehepaar Mr. und Mrs. Howard Taylor (d. i. Geraldine Taylor, bzw. Mary Geraldine Guinness; *1865,1949) bereits seit unbestimmter Zeit in China und von Si-ngan [Xian] auf dem Weg nach Lan-ts [Lanzhou]. "Uns lockte die Einsamkeit der Missionsstationen, die sechs bis dreizehn Tagereisen abseits lagen, am Rande der Zivilisation und des eigentlichen Chinas. Man dachte sich fast außerhalb der Welt, und die wenigen fremden Missionare wie begraben in ferner Einsamkeit." Als die Taylors Lanzhou besuchen, ereignet sich im Dezember 1920 das große Erdbeben, das die ganze Provinz Kansu verwüstet und über 100.000 Menschen das Leben kostet. Trotzdem machen sich beide auf in Richtung Nordwesten, durchqueren bis Kulang die Ausläufer des Erdbebengebiets und erreichen nach einer siebentägigen Reise ziemlich erschöpft Liang-ts. Über Pingfan geht es zurück, um sich südlich übers Gebirge nach Sining (Xining) durchzuschlagen, wo sie eine Weile als Gäste der dortigen China-Inland-Mission aufgenommen werden. Die letzte Etappe bildet dann der Besuch des berühmten Kosters Kumbum zur Zeit des "Butter-Festes". |
. | Publikation: | l | The Call of China's Great North-West or Kansu and Beyond | . |
. | Mrs. Howard Taylor (d.i. Geraldine Taylor) China Inland Mission, London 1923 Mit Abbildungen und einer Karte. 215 Seiten (Deutsche Ausgabe) |
|
. | Auf uralten Pfaden in des Meisters Dienst. Der Millionenruf aus Nordwest-China. | A* |
. | "Die Aue",
Verlag in Wernigerode (um 1924) Mit 12 Abbildungen, darunter der 13. Dalai Lama als Frontispiz. 224 Seiten |
1920 |
wird Sir Charles Alfred Bell (*1870,1945) für ein Jahr englischer Repräsentant in Lhasa und aufgrund der persönlichen Einladung des 13. Dalai Lama somit auch der erste offizielle europäische Diplomat in Tibet. Bell, der bereits seit 1891 im Indian Civil Service gearbeitet hat und jahrelang in Bhutan und Sikkim tätig war, wird diese Stelle aufgrund der guten persönlichen Beziehungen zum 13. Dalai Lama übertragen, den er während seines Exils 1910 in Indien zwei Jahre lang persönlich betreute. Beweis für die enge Verbundenheit ist das von Sir Charles aufgenommene Portrait des 13. Dalai Lama, das von einem tibetischen Künstler erst handkoloriert und dann vom Dalai Lama eigenhändig unterschrieben und gesiegelt wird. Als Frontispiz zu sehen in seiner |
. | Publikation: | l | Tibet. Past and Present | . |
. | Sir Charles Bell Claredon Press, London 1924 Mit 93 Abbildungen und zwei Karten. 326 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Tibet einst und jetzt . | A* |
. | F. A. Brockhaus, Leipzig 1925 Mit 91 bunten und einfarbigen Abbildungen und einer Karte. 335 Seiten |
. | l | A Year in Lhasa | . |
. | Sir Charles Bell Edward Stanford, London 1924 In: The Geographical Journey. Vol. LXIII (2-1924) Mit 11 Photographien und 2 Karten. Seiten 89-105 |
. | l | The People of Tibet | . |
. | Sir Charles Bell The Clarendon Press, Oxford 1928 Mit 75 Abbildungen und 3 Karten. 319 Seiten |
1920 |
reist die amerikanische Malerin und Schriftstellerin Emily Georgiana Kemp (*1860,1939) sechs Monate lang durch China. Vor allem die südchinesischen Provinzen Yünnan und Kweichow [Guizhou] haben es ihr angetan. |
. | Publikation: | l | Chinese Mettle | . |
. |
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Emily Georgiana Kemp Hodder and Stoughton Ltd., London 1921 Mit 19 Farbabbildungen und Buchschmuck. 227 Seiten |
1920 |
besucht der Amerikaner William Edgar Geil die fünf Heiligen Berge Chinas, den Tai Shan in der östlichen Provinz Shandong, den Heng Shan (Nan Yo) im Süden, den Hua Shan im Westen, den Heng Shan im Norden und den zentralen Song Shan. |
. | Publikation: | l | The Sacred 5 of China | . |
. | William Edgar Geil John Murray, London 1926 Mit 56 Bildtafeln. 355 Seiten |
1920 |
überquert der Schweizer Eduard Büchler den koreanisch-chinesischen Grenzfluss Yalu im Juni und setzt damit seine Weltreise fort, die er im Herbst des Vorjahres angetreten hat. Über Mukden [Shenyang] führt ihn sein Weg nach Peking und drei Wochen später mit der Eisenbahn südwärts nach Shanghai, wo er sich Mitte Juli nach Hongkong einschifft. |
. | Publikation: | l | Rund um die Erde. Erlebtes aus Amerika, Japan, Korea, China, Indien und Arabien. | . |
. | Eduard Büchler A. Francke A.-G., Bern 1921 "Mit 40 Kunstdruckbildern". 259 Seiten |
1920 - 21 |
verbringt der französische Schriftsteller Abel Bonnard (*1883,1968) in China. Von Peking aus reist er nach Shanghai, den Yangtse hinauf und besucht später Kanton, Macao und Hongkong im Süden. |
. | Publikation: | l | En Chine (1920-1921) | . |
. | Abel Bonnard Arthème Fayard & Cie., Paris 1924 362 Seiten |
1920 - 24 |
ist Waldemar Oehlke (*1879,1949) als Ordinarius der deutschen Sprache und Literatur an der chinesischen Reichs-Universität in Peking tätig. Mit seiner Frau bewohnt er eines der klassischen chinesischen Hofhäuser in den Hutong-Vierteln und bereist die Umgebung. |
. | Publikation: | l | In Ostasien und Nordamerika als deutscher Professor. Reisebericht 1920-26. | . |
. | Waldemar Oehlke Ernst Hofmann & Co., Darmstadt und Leipzig 1927 Mit 3 Abbildungen. 150 Seiten. |
1920 1929 |
glückt dem ungarischen Ingenieur Joseph
Geleta die Flucht aus der russischen Kriegsgefangenschaft in
Sibirien. Über die Mongolei hofft er weiter nach China und von dort aus
zurück nach Europa zu gelangen. Doch die innenpolitische Situation der
Mongolei ist chaotisch und fremdenfeindlich und nur sein Hinweis, dem
"Bruder"-Volk der Magyaren anzugehören, verhilft dem Mittellosen
zur Aufenthaltsgenehmigung. So gerät er mitten hinein in die blutigen Auseinandersetzungen
zwischen Bolschewisten, chinesischen Truppen und den marodierenden
Freischärlern des weissgardistischen Barons Ungern-Sternberg, wird an die
russisch-mongolische Grenze zurückgetrieben, versucht sich in der
Folgezeit als Pelzhändler, eröffnet eine Wurstfabrik und macht sich dann
an die Herstellung von Landminen für die chinesische Armee, bis er von der
neu gebildeten mongolischen Nationalregierung schließlich mit der
Errichtung eines Elektrizitätswerks beauftragt wird. Acht Jahre verbringt
er daraufhin im mongolischen Staatsdienst, bis er im Sommer |
. | Publikation: | l | A megújhodott Mongolia | . |
. | László Forbát Budapest 1934 239 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Die neue Mongolei. Nach Joseph Geleta's Tagebuch. | . |
. | Ladislaus Forbath Schützen-Verlag, Berlin (1937) Mit 54 Abbildungen. 327 Seiten |
1920, 1932 |
Ende Dezember, kommt die 25jährige Amerikanerin Nora
Waln (*1895,1964) im verschneiten Peking an. Ihr Großvater, der Quäker J.
S. Waln aus Philadelphia, bezog zu Beginn des 19. Jahrhunderts Waren von
dem Hong-Kaufmann Lin aus Kanton. Nora Waln besucht nun die Nachkommen der
Familie Lin und lebt in deren Haushalt in der Nähe von Peking. 1922
heiratet sie einen Engländer und lebt mit ihm weiterhin in China. 1928
reist sie über Sommer in die Mongolei. Die Ausreise erfolgt Anfang |
. | Publikationen: | l | The House of Exile | . |
. | Nora Waln Little, Brown & Co. Boston 1933 Mit 15 Abbildungen. 337 Seiten (Deutsche Ausgabe) |
. | Süsse Frucht, bittre Frucht China | . |
. | Wolfgang Krüger Verlag, Berlin 1935. Mit einer Karte. 326 Seiten |
. | l | Sommer in der Mongolei | . |
. | Nora Waln Wolfgang Krüger Verlag, Berlin 1936. Mit 21 Abbildungen. 278 Seiten |
1921 reist Mao Tse-tung nach Schanghai zur Gründung der Kommunistischen Partei Chinas. |
1921 |
reist Miss Gretchen Mae Fitkin nach China und macht sich dann nach kurzem Aufenthalt in Shanghai daran, auf eigene Faust den Großen Sohn des Meeres hinaufzufahren, den Yangtze Kiang. Das ist für diese Zeit äußerst selbstbewusst und mutig, denn es herrscht Bürgerkrieg, mehrere Provinzen befinden sich im Aufstand, Banditenbanden ziehen plündernd umher und in den noch wenig erschlossenen chinesisch-tibetischen Grenzgebieten sind Stammeskämpfe an der Tagesordnung. Eine alleinreisende Frau zählt nichts inmitten dieser Wirren, auch nicht als Weiße. Doch irgendwie scheint es ihr gelungen zu sein, sich durch die Strudel des Stroms und der Zeit hindurchzulavieren, denn sie erreicht Chungking wohlbehalten und berichtet von der Reise in ihrer |
. | Publikation: | l | The Great River. The story of a voyage on the Yangtze Kiang. | . |
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Gretchen
Mae Fitkin North-China Daily News & Herald, Ltd. ; Kelly & Walsh, Ltd., Shanghai 1922 Mit 28 Abbildungen. 153 Seiten |
1921 |
haben die guten Kontakte von Sir Charles Bell bereits dafür gesorgt, dass erstmals in der Geschichte Tibets eine offizielle Einreisegenehmigung an ausländische Bergsteiger vergeben wird - natürlich für ein britisches Team! Schon seit langem ist das Interesse der internationalen Gipfelstürmer auf einen 1852 im östlichen Himalaya entdeckten Berggipfel gerichtet, der am Anfang nur unter der prosaischen Bezeichnung "Gipfel XV" in den Karten rangierte. Und da dieser Berg den Tibetern nicht heilig ist, erteilt der 13. Dalai Lama sogar persönlich die Erlaubnis für seine Besteigung. Eine erste Expedition erkundet die beste Anmarschroute über das Chumbi-Tal und dann westwärts über Kampa Dzong und Tingri Dzong, unter Umgehung des für Ausländer gesperrten Nepal. Zwei Jahre später folgt die eigentliche Gipfelbezwingung. Doch der Versuch endet tragisch: Beim Anlegen der einzelnen Höhenlager lassen viele Sherpas ihr Leben und auch die Bergsteiger George Mallory und Andrew Irvine kommen vom letzten Aufstiegsversuch nicht zurück - sie werden zuletzt noch 200 Meter unterhalb des Gipfels vom Expeditionsphotographen John Noel gesichtet. Spätestens jetzt ist der Name des Berges international in aller Munde: Mount Everest. |
. | Publikationen: | l | Mount Everest. The Reconnaissance 1921. | . |
. | C. K. Howard-Bury Edwars Arnold & Co., London 1922 With Illustrations and maps. 356 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Mount Everest. Die Erkundungsfahrt 1921. | . |
. | Verlag
von Benno Schwabe &
Co., Basel
1922 Mit 33 Bildern und 3 Karten. 299 Seiten |
. | l | Mount Everest. Der Angriff 1922. | . |
. | C. G. Bruce Verlag von Benno Schwabe & Co., Basel 1924 Mit 35 Bildern und 2 Karten. 299 Seiten |
. | l | Bis zur Spitze des Mount Everest. Die Besteigung 1924. | . |
. | E. F. Norton Verlag von Benno Schwabe & Co., Basel 1926 Mit 24 s/w Bildern, 8 farbigen Abbildungen und 2 Karten. 255 Seiten |
. | l | Through Tibet to Everest | . |
. | John Baptist Lucius Noel Edward Arnold & Co., London 1927 Mit 22 Photographien und 4 Zeichnungen. 302 Seiten |
1921 |
erreicht der englische Journalist und Verleger Alfred Charles William Harmsworth, 1st Viscount Northcliffe (*1865,1922) mit der Eisenbahn von Korea aus die Hauptstadt der Mandschurei, Mukden [Shenyang]. Er befindet sich im vierten Monat seiner Weltreise, die ihn ostwärts rund um den Globus führt. In nur 10 Tagen durcheilt er das Reich der Mitte, findet aber in Peking noch die Zeit, sich über seine Hotelrezeption sechs Backsteine aus der berühmten Großen Mauer zu bestellen, die ihm auch prompt per Kurier besorgt werden. (Der englische Baron hatte sie bereits vor Reiseantritt verschiedenen Bekannten als Souvenir versprochen ...) |
. | Publikation: | l | My Journey round the World | . |
. | (Cecil & St. John Harmsworth, Hrsg.) John Lane The Bodley Head Ltd., London 1923 Mit Frontispiz, Buchschmuck und einer Karte des Reisewegs. 326 Seiten |
1921
1923 |
vollbringt der englische Brigadier-General George
Edward Pereira (*1865,1923)
eine bewundernswerte Leistung: Innerhalb kurzer Zeit reist er
von Peking ins chinesisch-tibetische Grenzgebiet, überquert das 'Dach der
Welt' und gelangt über Lhasa nach Indien; von dort reist er nach Burma
und schlängt sich durch den Urwald Indochinas bis an die chinesische Ostküste
durch und reist als dritte Etappe sogleich von Shanghai aus ohne Aufenthalt via Hongkong ins
tropische Haiphong, um von hier aus eine Routenaufnahme bis in den Norden
der Mongolei zu beginnen. Die dabei zu
übersteigenden Gebirgspässe liegen oft über 5000 Meter; es herrschen
mitunter Temperaturen unter -30°C; die Gegend ist unwegsam, wild und
menschenfeindlich; in manchen Teilen des chinesischen Reiches herrscht
Bürgerkrieg; tibetische Räuberbanden machen weite Teile des Landes
unsicher; zudem ist Pereira körperbehindert. Und Pereira ist 56
Jahre alt. Mit der Durchquerung
Tibets und dem Erreichen Lhasas ist er nicht nur der erste Europäer, dem
dies nach 1904 gelingt, sondern überhaupt der erste, dem dies von der
tibetischen Regierung auch ausdrücklich erlaubt wird. Bei seinen
kartographischen Aufnahmen von
Haiphong nach Norden in die Mongolei wird er vom Arzt und Missionar H. Gordon
Thompson begleitet, der die Höhenbestimmungen übernimmt und die
Expedition photographisch festhält. Auf dem Weg durch die chinesische
Provinz Yünnan stirbt George Pereira dann |
. | Publikationen: | l | Peking to Lhasa. The Narrative of Journeys in the Chinese Empire made by the late Brigadier-General George Pereira. | . |
. | (Sir Francis Younghusband, Hrsg.)
Constable and Company, London 1925 Mit 33 Abbildungen und 2 Karten. 293 Seiten |
. | l | From Yunnan-Fu to Peking Along the Tibetan and Mongolian Borders, including the last journey of Brig.-Gen. George E. Pereira. | . |
. | H. Gordon Thompson Edward Stanford, London 1926 In: The Geographical Journal of The Royal Geographical Society; Vol. LXVII. (1-1926) Mit 14 Photographien und 2 Karten. Seiten 2 - 27. |
1921 - 24 |
unternimmt der amerikanische Naturwissenschaftler und Forscher Frederick Roelker Wulsin (*1892,1961) zusammen mit seiner Frau Janet January (Elliott) Wulsin (*1894,1963) zwei ausgedehnte Forschungsreisen in den Norden und Westen von China. Für das Agassiz Museum of Comparative Zoology der Harvard Universität durchstreifen sie mehrere Monate die Provinz Shanxi. Im Auftrag der National Geographic Society führt sie dann eine zweijährige Expedition durch die Innere Mongolei, Ningxia und Gansu in das nordöstliche tibetische Siedlungsgebiet um die Klöster Kumbum und Labrang. Mit 28 Kamelen, mehreren mongolischen Bediensteten und zehn Chinesen als wissenschaftlichen Helfer tragen die Wulsins große Sammlungen an Pflanzen und Tieren zusammen und fotografieren alles ausführlich - für die Mitgliederzeitschrift des Auftraggebers. |
. | Publikation: | l | Vanished Kingdoms. A Woman Explorer in Tibet, China & Mongolia 1921 - 1925. | . |
. | Mabel H. Cabot Aperture Foundation, Inc., New York 2003 Mit zahlreichen s/w-Abbildungen und 29 handkolorierten Fotografien sowie zwei Karten. 192 Seiten ISBN 1-931788-08-1 |
1921
1925 |
kommen achtzehn Tonnen Gepäck, etliche Personenwagen der
Marke Dodge sowie mehrer amerikanische Fulton Lastwagen
in Peking an und stellen die Vorhut des amerikanischen Zoologen Roy
Chapman Andrews (*1884,1960) dar, der trotz der Wirren des chinesischen
Bürgerkrieges von Peking aus zu paläontologischen
Forschungsarbeiten in die mittlere und westliche Gobi aufbrechen will. Für die
Vorbereitungen benötigt er ein weiteres Jahr. Am 21. April 1922 setzt sich der Konvoi von
Kalgan, an der chinesisch-mongolischen Grenze, in Bewegung und erreicht
über Ulan-Bator, der neuen Hauptstadt der Mongolei, das erste Standlager
am westlichen Rand der Wüste Gobi. Bis |
. | Publikation: | l | On the Trail of Ancient Man. A Narrative of the Field Work of the Central Asiatic Expeditions. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Roy Chapman Andrews G. P. Putnam's Sons, New York / London 1926 Mit 58 Photographien und einer Karte. 375 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Auf der Fährte des Urmenschen. Abenteuer und Entdeckungen dreier Expeditionen in die mongolische Wüste. | . |
. |
F.A. Brockhaus,
Leipzig 1927 |
1921
1932 |
reist der Amerikaner Marion
Herbert Duncan
(*1896) im Auftrag der China Inland Mission mit seiner
Frau nach China und den Yangtzekiang hinauf,
um über Chungking und Tachienlu in sein neues Missionsgebiet an
der tibetischen Grenze zu gelangen. Sie übernehmen ein Missionshaus
und gründen eine Missionsschule. Duncan unternimmt etliche Streifzüge in
die weitere Umgebung, nördlich bis Jyekundo, südlich bis nach Mandalay in
Burma. Doch die Zeiten werden zusehends unsicherer. Durch den chinesischen
Bürgerkrieg gärt es auch in der schon immer unruhigen
chinesisch-tibetischen Grenzregion. |
. | Publikationen: | l | The Mountain of Silver Snow | . |
. | Marion Herbert Duncan Powell and White, Chicago 1929 Mit s/w-Abbildungen. 240 Seiten |
. | l | The Yangtze and the Yak | . |
. |
Marion Herbert Duncan |
1922 |
kommt der Schwede Osvald Sirén zum ersten Mal nach China und wird sich in den nächsten Jahren damit befassen, mehrere Dokumentationen über verschiedene Aspekte der chinesischen Kunst zusammenzutragen - darunter auch eine Bestandsaufnahme der noch vorhandenen Bauwerke und der klassischen chinesischen Gärten. 1929 und 1935 besucht vor allem die kaiserlichen Anlagen in Peking sowie die Privatgärten in Suzhou. Seine beeindruckende Photodokumentation gerät zu einer Elegie des Untergangs. |
. | Publikationen: | l | The Walls and Gates of Peking. Researches and Impressions. | . |
. | Osvald Sirén John Lane the Bodley Head Ltd.,London 1924 Mit 109 Photographien und 50 Architektur-Zeichnungen. Großformat. 239 Textseiten + Bildtafeln |
. | l | Gardens of China | . |
. |
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Osvald Sirén The Ronald Press Company, New York 1949 Mit 208 Abbildungen in Kupfertiefdruck, manche davon doppelseitig, zahlreichen farbigen Bildreproduktionen alter chinesischer Drucke, Karten und Zeichnungen. Großformat. 363 Seiten |
1922 |
werden die Geologen Henry Hubert Hayden und César Cosson von der tibetischen Regierung mit Forschungsaufträgen betraut. Sie reisen deshalb zuerst von Darjeeling über Gyantse nach Lhasa, um Vorbereitungen für eine zweieinhalb Monate dauernde Erkundung des nordwestlichen Tschangtang-Hochlandes zu treffen. Danach folgt eine einmonatige Exkursion an den südöstlichen Tsangpo. |
. | Publikation: | l | SPORT and TRAVEL in The HIGHLANDS of TIBET | . |
. | Sir Henry Hayden and César Cosson
Richard Cobdon-Sanderson, London 1927 Mit 87 Abbildungen und einer Karte. 262 Seiten |
1922 |
haben sich John Walter Gregory (*1864,1932) und Sohn C.J. Gregory von der burmesischen Hafenstadt Rangoon zur chinesischen Grenze nach Bhamo begeben, um von hier aus ihre Expedition quer durch Yünnan zu starten. Ihre Forschungen betreffen Fragen der Gebirgsfaltung östlich des Himalaya. So überqueren sie den Salween, dann den Oberlauf des Mekong und kämpfen sich vier Monate lang bis zur Erschöpfung durch die Indo-Malaischen-Bergzüge. Insgesamt 1500 Meilen legen sie dabei - hauptsächlich zu Fuß - zurück. |
. | Publikation: | l | To the Alps of Chinese Tibet. An Account of a Journey of Exploration up to and Among the Snow-Clad Mountains of the Tibetan Frontier. | . |
. | John Walter Gregory , C.J. Gregory Seeley, Service & Co. Limited, London 1923 Mit 26 Abbildungen, 7 Karten und Zeichnungen. 321 Seiten |
1922 |
nimmt sich der Amerikaner Harry Alverson Franck (*1881,1962) zwei Jahre Zeit und durchstreift China von Nord nach Süd. |
. | Publikationen: | l | Wandering in Northern China | . |
. |
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Harry Alverson Franck Century Co., New York & London 1923 Illustrated with 171 unusual photographs by the author. With a map showing his route. 502 Seiten |
. | l | Roving Through Southern China | . |
.
|
Harry Alverson Franck Century Co., New York & London 1925 Illustrated with 171 unusual photographs by the author. With a map showing his route. 649 Seiten |
1922 |
ist Francis Kingdon Ward (auch: Frank Kingdon-Ward; *1885,1958) wieder im tibetisch-chinesischen Grenzland von Yünnan unterwegs, zieht vom Bhamo zum Botanisieren über Tengyueh nach Tali und Likiang, von dort den Yangtze hinauf nach Norden und dann wieder südwärts über die burmesische Grenze hinweg durchs Land der Kachins an den Irrawady. |
. | Publikation: | l | From China to Hkamti Long | . |
.
|
Frank Kingdon Ward Edward Arnold, London 1924 Mit 20Photographien und einer Karte. 312 Seiten |
1922 |
wird Leonard Halford Dudley Buxton (*1889,1939) über die Albert Kahn Foundation die Möglichkeit einer einjährigen Reise um die Welt geboten. Den Reiseabschnitt durch Japan und China, wo er Peking und Umland, die Innere Mongolei sowie den Yangtzekiang und Amoy besucht, beschreibt er in seiner |
. | Publikation: | l | The Eastern Road | . |
.
|
Leonard Halford Dudley Buxton Kegan Paul, Trench, Trubner & Co., London 1924 Mit 37 Abbildungen. 268 Seiten |
1922 |
unternimmt die in Shanghai lebende Amerikanerin Florence Wheelock Ayscough (*1878,1942) im Mai eine Bootsreise den Yangzijiang stromauf über Nanjing und Hankou bis Chongqing. Die in China geborene Reedertochter wird langjährige Sekretärin der Royal Asiatic Society und baut sich schließlich außerhalb von Shanghai eine Wohnhausanlage im klassischen chinesischen Stil. |
. | Publikation: | l | A Chinese Mirror. Being Reflections of the Reality Behind Appearance. | . |
. |
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Florence Wheelock Ayscough Houghton Mifflin Company, Boston and New York 1925 (auch: Jonathan Cape Limited, London 1925) Mit Frontispiz und Zeichnungen von Lucille Douglass. 464 Seiten |
. | l | Firecracker Land. Pictures of the Chinese World for Young Readers. | . |
.
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Florence Wheelock Ayscough Houghton Mifflin Company, Boston and New York 1932 Mit illustriertem Vorsatz, Frontispiz und Zeichnungen von Lucille Douglass. 351 Seiten |
1922 |
erhält der Amerikaner Carlyle Thorpe den originellen Auftrag, für die California Walnut Growers Association um die Welt zu reisen und sich über die anstehenden Walnussernten zu informieren. Die amerikanischen Walnussbauern haben Sorge, dass die bei ihnen anstehende Rekordernte auch anderenorts ebenso gut ausfallen und unverhofft zu einem Preisverfall führen könnte. Dem will man vorbeugen. So erreicht Thorpe Anfang Juni über Shanghai die nordchinesische Hafenstadt Tientsin [Tianjin] und reist weiter nach Peking. Von hier startet er in die nordwestlich und nordöstlich gelegenen Walnussanbaugebiete. (Die Walnüsse werden in China nicht nach Gewicht, sondern nach Stück gehandelt, um ein vorheriges Wässern der Nüsse durch die chinesischen Händler zu vermeiden, was unweigerlich zum anschließenden Faulen führen würde.) Die dritte Anbauregion liegt in Shansi [Shanxi], 100 Meilen von der Provinzhauptstadt Taiyuan entfernt. Insgesamt einen Monat verbringt Thorpe in China, bevor er über Hankow [Hankou] und Shanghai weiter nach Frankreich und Italien fährt. |
. | Publikation: | l | A Journey to the Walnut Sections of Europe and Asia | . |
. |
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Carlyle Thorpe "Privately printed", Los Angeles 1923 Mit 48 s/w-Abbildungen. 101 Seiten |
1922 1923 |
begibt sich Rosa Kate Smith Butler als
Präsidentin des englischen Frauenrats der United Methodist Missionary
Society auf eine Inspektionsreise nach China und Afrika. Gemeinsam mit
ihrem Ehemann und Reverend Charles Stedeford verbringt sie sechs Monate
bis Mai |
.
|
Mrs. Thomas Butler [Rosa Kate Smith
Butler] Seeley, Service & Co. Limited, London 1924 Mit 24 Abbildungen. 284 Seiten |
. |
1922 - 23 |
wird der an der Leipziger Universität tätige deutsche Philosophie-Professor Hans Driesch (*1867,1941) von der chinesischen Regierung um Vorlesungen an den Universitäten in Nanking und Peking gebeten. Zusammen mit seiner Frau Margarete (*1874,1946) reist er so nach Shanghai und von dort mit dem Schiff den Jangtsekiang hinauf über Nanking nach Han-Kau, wo er per Eisenbahn nach Peking weiterfährt. Die Gast-Professur dauert insgesamt ein Jahr. |
. | Publikation: | l | Fern-Ost. Als Gäste Jungchinas. | . |
.
|
Hans und Margarete Driesch F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1925 Mit 61 (davon zwei farbigen) Abbildungen. 314 Seiten |
1922 1923 |
rüsten mehrere Mitglieder
der Royal Geographical Society eine wissenschaftliche Expedition
nach Tibet aus und engagieren den Anthropologe William
Montgomery McGovern (*1897,1964) als sprach- und landeskundigen Begleiter. Bis nach
Gyantse, 150 Meilen über die nordindische Grenze hinweg, sind
Reisepässe der britischen Regierung gültig. Dort angekommen, verwehrt die
tibetische Regierung aber die Weiterreise nach Lhasa und die Gruppe muss
umkehren. Anfang |
. | Publikation: | l | To Lhasa in Disguise. A Secret Expedition Through Mysterious Tibet. | . |
. | William Montgomery McGovern The Century Co., New York and London 1924. Mit 66 Photographien und 3 Karten. 462 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Als Kuli nach Lhasa. Eine heimliche Reise nach Tibet. | A* |
. | August Scherl GmbH, Berlin o.J. (1926)
Mit 48 Abbildungen, 1 Skizze und 3 Karten. 294 Seiten |
1922 - 24 |
verbringt Oskar Frohnmeyer (*1896,1967) als Lehrer in der südchinesischen Provinz Kwantung [Guangdong] unter den regionalen Volksgruppen der Miautse und Hakka. |
. | Publikation: | l | Kwangtung | . |
.
|
Oskar Frohnmeyer Verlag Paul Haupt, Bern/Leipzig 1930 Mit 27 Abbildungen und einer Karte. 97 Seiten |
. 1922 1926 |
"Ich unternahm zwei Asienfahrten in rascher Folge
während der Jahre |
. | Publikation: | l | Mongolen, Lamas und Dämonen. Reiseberichte aus Tibet und der Mongolei. | A* |
. | Roland Strasser Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin 1932. Mit vielen Zeichnungen des Verfassers und einer Karte. 337 Seiten |
1922 1943 |
kommt die junge Amerikanerin
Edna Lee Booker von San Franzisko nach Shanghai, um dort
als Journalistin für die amerikanische Tageszeitung China Press
tätig zu werden. Sie heiratet ein Jahr später (Edna Lee Potter), bleibt
mit ihrem Mann und den Kindern aber trotz aller Widrigkeiten des
chinesischen Bürgerkriegs und der japanischen Besetzung in ihrem
Flowery Kingdom. Sie bereist das Land und kommt durch ihren Beruf mit
den führenden chinesischen Politikern und Militärs zusammen. Als die
Japaner dann im Jahr |
. | Publikationen: | l | News is my Job. A Correspondent in War-Torn China. | . |
. |
|
Edna Lee Booker The Macmillan Company, New York 1940 Mit 20 Abbildungen und einer Karte. 375 Seiten |
. | l | Flight from China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Edna Lee Booker The Macmillan Company, New York 1945 Mit Zeichnungen von Peggy Bacon. 236 Seiten |
1922
1926 1949 |
kommt der in Österreich geborene Joseph
Francis Charles Rock (*1884,1962) nach Südwest-China. Der eingebürgerte Amerikaner
hatte sich als Autodidakt Kenntnisse in Botanik und Biologie erworben und
beherrscht rund zehn Sprachen, darunter auch Arabisch und Chinesisch. Das Landwirtschaftsministerium in
Washington beauftragt ihn nun als
landwirtschaftlichen Forschungsreisenden, um an der Grenze zu Tibet
groß angelegte Pflanzensammlungen vorzunehmen. Im Laufe der Jahre wendet er sich mehr und mehr der
Erforschung der ethnischen Minderheiten im tibetisch-chinesischen
Grenzgebiet zu und publiziert eine Fülle von Büchern über die Moso und
Naxi. |
. | Publikationen: | l | The ancient Na-khi kingdom of southwest China | . |
. | Joseph F. Rock Harvard University Press, Cambridge 1947 (Harvard-Yenching Institute, Monograph Series Volume VIII) 2 Bände. Mit zahlreichen Abbildungen und vier Detailkarten. 1-274 und 275-554 Seiten |
. | l | The Amnye Ma-chhen Range and Adjacent Regions. A monographic study. | . |
. | J. F. Rock Instituto Italiano Medio Estremo Oriente, Roma 1956 Serie Orientale Roma XII. With 82 Plates and 5 Maps in color. 194 Seiten + Bildtafeln |
. | l | In China's Border Provinces: The Turbulent Career of Joseph Rock, Botanist-Explorer | . |
. | Stephane B. Sutton Hastings House, New York 1974 Illustrated with photographs. ISBN: 0803833962 |
. | l | Lamas, Princes, and Brigands. Joseph Rock's Photographs of the Tibetan Borderlands of China. | . |
. | Michael Aris China Institute in America, New York 1992 Ausstellungskatalog mit zahlreichen Abbildungen. 144 Seiten ISBN: 0295972092 |
. | l | Expedition zum Amnye Machhen in Südwest-China im Jahre 1926 | . |
. |
Hartmut Walravenbs (Hrsg.) |
1923 stellt Sun
Yat-sen in China die Weichen für eine chinesische Republik und
reorganisiert die Revolutionsregierung (Nationale Volkspartei,
Kuomintang) mit russischen Beratern der Komintern. Tschiang
Kai-shek wird zum Studium der Roten Armee nach Moskau gesandt, erlebt
dort den Machtkampf zwischen Trotzki und Stalin und erfährt auch die
unverhohlene Abneigung der Russen gegenüber Asiaten. |
1923
|
unternehmen John Easton und Dr. Bishop eine kurze Reise von Darjeeling aus ins südtibetische Chumbi-Tal und treffen dort auf William Montgomery McGovern, der gerade von tibetischen Soldaten zurück zur indischen Grenze eskortiert wird. |
. | Publikation: | l | An Unfrequented Highway. Through Sikkim and Tibet to Chumolaori. | . |
. |
John Easton |
1923 |
gelangt Sven Hedin (*1865,1952 Biographie) über die USA und Japan nach Peking. Wegen der inneren Unruhen in China sind Forschungen im Augenblick nicht möglich, so dass sich Hedin entschließt, durch Rußland nach Europa zurückreisen. Anstelle der Transsibirischen Eisenbahn reizt ihn die Fahrt mit dem Automobil quer durch die Mongolei. Zusammen mit "Herzog Larson" startet er deshalb Mitte November in einem Dodge von Kalgan nach Urga und reist dann weiter nach Moskau. Zwei Monate später erscheint bereits seine |
. | Publikation: | l | Fran Peking till Moskva | . |
. | Sven Hedin Albert Bonniers förlag, Stockholm 1924 Illustriert und mit einer Faltkarte. 380 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Von Peking nach Moskau | . |
. | Sven Hedin F. A. Brockhaus, Leipzig 1924 Mit 77 Abbildungen und einer Karte. 321 Seiten |
1923 |
verlässt der deutsche Kapuzinerpater Gonsalvus Walter (*1889) sein Kloster im Rheinland und macht sich auf den Weg nach China, wo seine rheinisch-westfälische Ordensprovinz in Ost-Kansu ein neues Missionsgebiet eingerichtet hat, nachdem ihnen das Missionsfeld auf den ehemals deutschen Karolinen-, Marianen- und Palauinseln infolge des Krieges verlorengegangen ist. Er schifft in Rotterdam Anfang Januar aus und erreicht über Suez, Ceylon und Singapore in Hongkong am 28. Februar chinesischen Boden. Seine Reiseeindrücke gehen in Form von Tagebuchblättern an die Mitbrüder nach Deutschland. |
. | Publikation: | l | Ins
blumige Reich der Mitte. Tagebuchblätter
des China-Missionars P. Walter. |
. |
. | Gonsalvus Walter "Echo=Verlag", Duisburg 1923 Mit fünf Illustrationen und einer Landkarte Europa-Asien. 135 Seiten |
1923 |
startet Ferdinand Lessing (*1882,1961) seine zweite Reise in die Mongolei, um noch einige Exponate für das Völkerkundemuseum in Berlin einzukaufen. Mit der Bahn reist er durchs japanisch besetzte Mandschukuo in die ebenfalls schon japanisch infizierte Südmongolei. |
. | Publikation: | l | Mongolen. Hirten, Priester und Dämonen. | . |
. | Ferdinand Lessing Klinkhardt & Biermann, Berlin 1935 Mit 80 Abbildungen und einer Karte. 211 Seiten. |
1923 |
starten Mildred Cable (*1878,1952), Francesca French und deren Schwester Evangeline French, drei Missionarinnen der China Inland Mission, von ihrem langjährigen Einsatzort in der chinesischen Provinz Schansi, um sich in London Instruktionen für neue Aufgaben zu holen. Von Sianfu [Xian] am Gelben Fluss geht es auf dem Landweg durch die chinesische Provinz Kansu, durch die Wüste Gobi und Chinesisch Turkestan, mal per Reisekarren, mal auf dem Maultier. Innerhalb von drei Monaten erreichen sie Chuguchak, überschreiten dort die russische Grenze und reisen mit dem Schiff auf dem Irtish stromabwärts bis Omsk, von wo aus der Rest der 6.000 Meilen langen Reise mit der Eisenbahn zurückgelegt wird. |
. | Publikation: | l | Through Jade Gate and Central Asia. An Account of Journeys in Kansu, Turkestan and the Gobi Desert. | . |
. | Mildred Cable and Francesca French Constable & Co. Ltd., London 1927 (Reprint: New Popular Edition 1932; mit einer Abbildung und einer Karte. 304 Seiten) |
1923 |
gelangt Alma Maximiliane Karlin (*1889,1950) im vierten Jahr ihrer insgesamt neunjährigen Weltreise von Korea aus in die Mandschurei und fährt von Mukden mit der Eisenbahn nach Peking. "Peking war der einzige Ort, der mich nicht enttäuschte" - und dieser Ausspruch trifft die Grundstimmung der Weltreisenden sehr gut. Stets verdrießlich und enttäuscht schlägt sie sich durch die Welt und verlässt ihr Paradies dann aber überraschend früh noch vor Jahresende. Sie nimmt ein Schiff nach Schanghai ("ich schrieb für 23 Zeitungen und Zeitschriften, teils in Deutschland selbst, teils in Oesterreich"), bereist dann den Westen der von den Japanern besetzten Insel Taiwan ("dort weinte ich Eimer voll Tränen") und erreicht schließlich Hongkong. In insgesamt drei Büchern konnten deutsche Leser das Drama dieser Reise später mitverfolgen ... |
. | Publikation: | l | Einsame Weltreise. Erlebnisse und Abenteuer einer Frau im Reich der Inkas und im fernen Osten. | . |
. | Alma Maximiliane Karlin Wilhelm Köhler, Minden i. W. - Berlin - Leipzig 1929 Mit 34 Abbildungen und einer Karte. 331 Seiten |
1923 |
gelangt Martin Hürlimann (*1897,1984 Biografie) von Borneo aus mit dem Schiff nach China. Noch kurz vor seiner Promotion hat sich der Schweizer zu einer Weltreise entschlossen und verbringt nun die nächsten zwei Monate mit der Durchquerung des Reichs der Mitte von Süd nach Nord. Von Hongkong aus geht es mit der Eisenbahn über Kanton nach Shanghai und Hangchow, dann auf einem Hausboot den Kaiserkanal hinauf nach Soochow, Nanking und Chufou [Qufu], wo er den Taishan erklimmt. In Peking angekommen gönnt er sich das berühmte Wagon Lits und unternimmt noch einen Ausflug nach Jehol [Chengde], bevor die Reise nach Korea weitergeht. |
. | Publikation: | l | Tut Kung Bluff. Das unvermeidliche Buch eines Weltreisenden. | . |
. | Martin Hürlimann Grethlein & Co., Zürich/Leipzig 1924 Mit Frontispiz und 34 Abbildungen.282 Seiten |
1923 |
kehrt der amerikanische Geograph Ellsworth Huntington (*1876,1947) im September vom II. Pan-Pacific Sience Congress in Australien zurück und nutzt diese Reise, um Zwischenstopps in Japan, Java, China und Korea einzulegen. Wegen des Bürgerkriegs hält er sich nur kurz in den Hafenstädten Canton, Swatow, Amoy und Fuchow auf. Von Shanghai aus wählt er den Zug nach Peking über Nanking, Tsinan und Tientsin. Mukden bildet dann die letzte Station vor der Weiterreise nach Korea. |
. | Publikation: | l | West of the Pacific | . |
. | Ellsworth Huntington Charles Scribner's Sons, New York / London 1925 Mit 48 Abbildungen.453 Seiten |
1923 - 24 |
unternimmt Alexandra
David-Néel (*1868,1969) ihre legendäre Wanderung von China nach
Lhasa. Sie
ist mittlerweile 55 Jahre alt und startet ihre Reise als Bettlerin verkleidet zu
Fuß, nur von ihrem
späteren tibetischen Adoptivsohn,
Lama Yongden, begleitet. Als eine der wenigen Europäer und als erste
westliche Frau erreicht sie schließlich Lhasa und verbringt dort drei
Monate unerkannt, bevor sie nach Indien weiterzieht. Ihr später veröffentlichter
Bericht ist spannend und macht Alexandra weltweit berühmt.
Besonders die erlittenen Strapazen und die Verwegenheit, sich als Frau in
Verkleidung quer durchs unwirtliche Tibet zu schlagen, beeindrucken. |
. | Publikation: | l | Voyage d'une Parisienne á Lhassa. A pied et en mendiant de la Chine a l'Inde et a travers le Tibet. | . |
. | Alexandra David-Néel Librairie Plon, Paris 1927 Mit 28 Photographien und einer Karte. 332 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Arjopa. Die erste Pilgerfahrt einer weißen Frau nach der verbotenen Stadt des Dalai Lama. | A* |
. | F. A.
Brockhaus, Leipzig 1928. Mit 45 Abbildungen und einer Karte. 322 Seiten & (Neuausgabe:) Mein Weg durch Himmel und Höllen. Das Abenteuer meines Lebens. Scherz Verlag, Bern, München, Wien 1986 |
. | l | Mythos
und Wirklichkeit. Alexandra David-Néel. Philippe von Heurck Fabri Verlag, Ulm 1995 Mit einigen Abbildungen. 174 Seiten |
1923 - 24 |
führt der Schwede Johan Gunnar Andersson (*1874,1960) eine Reise nach Kansu und ins Kukunor-Gebiet aus, nachdem er bereits seit 1914 als geologischer Ratgeber im chinesischen Staatsdienst gearbeitet hat. Im nordwestlichen Grenzgebiet leitet er archäologische Grabungen, die prähistorische Wohnstätten zutage bringen. |
. | Publikation: | l | Draken och de främmande djävlarna | . |
. | Johan Gunnar Andersson Albert Bonniers, Stockholm 1926 Illustriert und mit einer Karte. 454 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Der Drache und die fremden Teufel | . |
. | F. A.
Brockhaus, Leipzig 1927. Mit 208 Abbildungen und einer Karte. 390 Seiten |
|
1923 - 26 |
versuchen sechs Dänen in der äußersten Ecke der Mongolei, schon an der Grenze zu Sibirien, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu eröffnen. Nach anfänglichen Erfolgen mit Pelzaufkäufen scheitern Carl Krebs, sein Bruder Ove Krebs, Tage Birck, Erik Isager, Borgström und Henning Haslund-Christensen (*1896,1948) jedoch an den beginnenden politischen Wirren in der Mongolei. |
. | Publikation: | l | Jabonah! Abenteuer in der Mongolei. | . |
. | Henning Haslund-Christensen
Insel-Verlag, Leipzig (1933) Mit einem Geleitwort von Sven Hedin, 118 Abbildungen und 2 Karten. 308 Seiten |
1923 - 28
|
begleitet George Nicholas Roerich (*1902,1961), ein bedeutender amerikanischer Orientalist (er sprach insgesamt 27 Sprachen, einschließlich verschiedener tibetischer Dialekte!), seinen Vater, den Maler Nicholas Roerich (*1874,1947), auf eine fünfjährige Expedition, die sie von Ladakh aus durch Chinesisch-Turkestan, Sibirien, die Mongolei und Tibet führen wird. Während sein Vater rund 500 Bilder malt, sammelt George Roerich mit einer Gruppe von Wissenschaftlern Informationen über Dialekte, Folklore, Geschichte und Religion der Tibeter. Er erhält die Erlaubnis, eine Zeitlang in einem Bön-Kloster zu leben und bringt von dort eine komplette dreihundertbändige Ausgabe der heiligen Texte der Bön mit. Er studiert und fotografiert die Nomadenstämme und wird später das erste Wörterbuch für Tibetisch-Russisch-Englisch-Sanskrit herausgeben. 1927, kurz vor Beendigung der Reise, wird die Expedition noch von den tibetischen Behörden angehalten und muss fünf Wintermonate auf dem tibetischen Nordplateau in bitterer Kälte ausharren. Neunzig Karawanentiere verenden und auch fünf Personen des Begleitpersonals sterben während der Wartezeit, bevor die Erlaubnis zur Weiterreise nach Sikkim erteilt wird. |
. | Publikationen: | l | Trails to Inmost Asia. Five Years of Exploration with the Roerich Central Asian Expedition. | . |
. | George Nicholas Roerich Yale University Press, New Haven 1931 Mit 151 Abbildungen und einer Karte. 504 Seiten |
. | l | Altai-Himalaja. A Travel Diary. | . |
. | Nicholas Roerich Frederick A. Stokes Company, New York MCMXXIX Mit 20 Abbildungen und 1 Karte. 407 Seiten |
1924 wird der abgedankte letzte chinesische Kaiser Pu Yi endgültig aus der Verbotenen Stadt in Peking ausgewiesen. |
1924 |
befindet sich der Direktor des Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsvereins, Johannes Witte (*1877,1945), auf seiner zweiten Inspektionsreise nach Japan und China. Von der ehemals deutsch-besetzten Hafenstadt Tsingtau reist er quer durch die Provinz Schantung bis nach Peking und besucht abschließend mit dem Dampfer die Städte Hankow, Hanyang und Wuchang am Yangtse. |
. | Publikation: | l | Sommer-Sonnentage in Japan und China. Reise-Erlebnisse in Ostasien im Jahre 1924. | . |
. | Johannes Witte Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1925 Mit 22 Abbildungen. 217 Seiten |
1924 |
erreicht der Arzt Fritz Drexler mit seiner Frau per Schiff Shanghai. Mit der Eisenbahn geht es bis Shenchow am Gelben Fluss und von dort aus mit dem Eselkarren weiter nach Westen. Sie durchqueren die Provinzen Honan und Shensi und erreichen schließlich nach rund fünf Wochen den Ort Tsinchow, wo Drexler als Missionsarzt im apostolischen Vikariat Ost-Kansu tätig wird. |
. | Publikation: | l | Als Missionsarzt mit der Kamera nach Inner-China. Reisebericht aus dem fernen Osten. | . |
. | Fritz Drexler Allgäuer Volksfreund, Leutkirch (1925) Mit 59 Abbildungen, Buchschmuck und zwei Karten. 143 Seiten |
1924 1939, |
reist Gertrud Goeke zu ihrem Mann nach Hong Kong, der dort für eine deutsche
Handelsfirma arbeitet. Die Abreise erfolgt unfreiwillig im Jahr |
. | Publikation: | l | Schwingende Laternen. China-Erlebnisse. | . |
. | Gertrud Goeke Broschek & Co., Hamburg 1944 Mit zahlreichen Zeichnungen als Buchschmuck. 247 Seiten |
1924 1949 |
macht sich Paul Wilhelm Wilm (*1900,2004)
mit der Eisenbahn via Sibirien auf den Weg nach China. Als landwirtschaftlicher Berater
soll er von dort aus Molkereien in der Mongolei betreuen, deren Betriebe durch
Kredite der Deutsch-Asiatischen Bank in Peking finanziert wurden. Seine
Tätigkeit soll deren nachhaltigen Erfolg und damit auch deren
Kreditrückzahlung sichern. Drei Jahre arbeitet er so für die
Cahar Butter Company in der Inneren Mongolei, bis die dort
einsetzenden Kriegswirren die Weiterarbeit unmöglich machen. Siebzehn
Jahre wird er daraufhin Mitarbeiter der China-Dependence der deutschen
I.G. Farbenindustrie AG und vertreibt Düngemittel. Mit der Kapitulation
Deutschlands im II. Weltkrieg verliert er seine Anstellung und macht sich
kurzerhand als Landwirt in der Nähe von Peking selbständig. Doch das Ende
des chinesischen Bürgerkrieges mit der kommunistischen Machtübernahme im
Jahr |
. | Publikation: | l | Damals. Erinnerungen aus China, der Mongolei und dem übrigen Fernen Osten. | . |
. | Paul Wilhelm Wilm Studienwerk Deutsches leben in Ostasien e.V., Bonn 2000 Mit zahlreichen Abbildungen. 407 Seiten |
Am 12. März 1925 stirbt Sun Yat-sen und sogleich entbrennt der Kampf um seine Nachfolge. Innerhalb der Partei bildet sich ein konservativer und ein kommunistischer Block: Hu Han-min ist Vertreter des reaktionär rechten Flügels der Kuomintang, Wang Ching-wei Vertreter der revolutionären linken Fraktion und Tschiang Kai-shek, der einzige Militärführer, verharrt abwartend gemäßigt zwischen den Lagern. Die russischen Berater der Komintern unter Leitung von Michael Borodin spielen eine gewichtige Rolle in Chinas Innenpolitik. Der abgedankte Kaiser Pu Yi begibt sich vorsichtshalber nach Tientsin ins exterritoriale Exil. |
. 1925 |
"Am Morgen des 30. Juni |
. | Publikation: | l | Zehn Wochen bei chinesischen Banditen | . |
. | Harvey James Howard F. A. Brockhaus, Leipzig 1936. Reihe: Reisen und Abenteuer 50.Mit 28 Abbildungen. 159 Seiten |
1925 | gelangt die Weltreisende Ethel Brilliana Tweedie (1940) über Russland und die Mandschurei nach China, wo sie den Sommer in Peking verbringt und dann weiter nach Shanghai, Hong-Kong und Kanton reist. |
. | Publikation: | l | An Adventurous Journey (Russia - Siberia - China) | . |
. | Mrs. Alec-Tweedie Hutchinson & Co. Ltd., London (1926) "With four water colour sketches by the author, two maps and sixty-six other illustrations".397 Seiten |
1925 - 26 | verbringt der Schriftsteller Arthur Holitscher (*1869,1941) im Rahmen seiner Weltreise zwei Monate in China. Kurz vor Jahresende erreicht er Hong Kong, fährt nach Canton und Schanghai und verbringt Chinesisch Neujahr in Peking. |
. | Publikation: | l | Das unruhige Asien. Reise durch Indien - China - Japan. | . |
. | Arthur Holitscher S. Fischer Verlag A.-G., Berlin 1926 Mit 64 Abbildungen. 341 Seiten |
1925 - 26 | wird Otto Fischer, Direktor des Museums der bildenden Künste in Stuttgart, von der württembergischen Landesregierung für ein Jahr beurlaubt und kann dank öffentlicher und privater Förderer doch noch seine schon seit langem geplante kunstwissenschaftliche Studienreise nach Ostasien antreten. Seine "Pilgerfahrt nach dem Osten" beginnt mit der Eisenbahn durch Russland und Sibirien. In China bereist er die Umgebung von Shanghai, fährt dann nach Peking und durchstreift die nördlichen Provinzen Honan, Schansi und Schantung. "Die Landschaft und die Baukunst, Plastik und Malerei, Religion und Weisheit, Dichtung und Musik, Tanz und Theater, die Tracht und die Bräuche des Volks wie die hohe Bildung der feinen Geister habe ich in buntem Wechsel erleben dürfen." |
. | Publikation: | l | Wanderfahrten eines Kunstfreundes in China und Japan | . |
. | Otto Fischer Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart Berlin 1939 Mit 32 Abbildungen. 507 Seiten |
1925 - 28 |
führt Wilhelm Filchner (*1877,1957 Biografie) seine zweite große Forschungsreise in Tibet durch. Er startet von Russland aus, zieht über Urumtschi zum "Blauen See" (Kukunor) und nimmt dann Kurs auf Lhasa. Doch auch er wird von tibetischen Truppen kurz vor dem Ziel angehalten und muss abdrehen. Am südlichen Rand der Tschang-tang-Hochebene zieht er nach Westen und erreicht über Gartok schließlich Leh im nordindischen Kaschmir. |
. | Publikation: | l | Om mani padme hum. Meine China- und Tibetexpedition 1925/28. | A* |
. | Wilhelm Filchner F. A. Brockhaus, Leipzig 1929. Mit 103 Abbildungen und Skizzen sowie einer Übersichtskarte. 352 Seiten |
1926 |
unternimmt die deutsche Luft Hansa (sic!) einen ersten Versuchsflug von Berlin nach Peking, um mit zwei Junkers G 24 eine transeurasische Streckenführung für den Personentransport auszuprobieren. Die Crews starten am 26 Juni via Moskau, Irkutsk am Baikalsee und Urga in der Mongolei; doch aus politischen Gründen darf die Mongolei nicht überflogen werden, so dass man einen Umweg über Charbin und Mukden in der Mandschurei fliegt und am 30. September ohne größere Zwischenfälle in Peking ankommt. ( Das Buch schließt mit einer für den Autor noch unglaublichen Zukunftsvision: "Eine Flugverbindung Europa-Ostasien - in nur drei Tagen!") |
. | Publikation: | l | Im Großflugzeug nach Peking. Der erste Weltflug der Deutschen Luft Hansa. | . |
. |
Dr. Robert Knauß |
1926 |
"Wie ich mit dem Faltboot die Donau hinabfahre und im
Schwarzen Meer scheitere / als 'Hakim' durch Kleinasien wandere / mich
durch die Wüste nach Bagdad schlage / durch einen Trick nach Indien komme,
und was ich zwischen Bombay, Himalaja und Kalkutta erlebe / wie ich in
Ceylon erwischt und in Pondichéry 'eingeschlossen' werde / mich auf die 'Talamba' schmuggle und dreimal von diesem Schiff fliehe / endlich über
Siam nach China entkomme / unter den Räubern von Kwantung wissenschaftlich
arbeite / vom Herzen Chinas nach Schanghai wandere / in die Mandschurei
fahre, und welche Arbeit ich dort finde / wie ich über Sibirien in die
Heimat gelange / und mich nun entschließe, vom abenteuerlichen Buchhändler
zur Wissenschaft hinüberzu- wechseln / um dann als Wissenschaftler wieder
in die Mandschurei zurückzukehren und sie systematisch zu
bereisen." |
. | Publikation: | l | ... nach Asien. Vom Abenteuer zur Wissenschaft. | . |
. | Gustav Fochler-Hauke Verlag Kurt Vowinckel, Heidelberg 1951 Mit 20 Federzeichnungen, 9 Kartenskizzen und 27 Abbildungen nach Aufnahmen und Dokumenten des Verfassers. 215 Seiten |
|
1926 | lebt Wilhelm P. O. Walter (*1907) schon seit längerer Zeit im Land der Mitte und verfolgt als "Chinadeutscher" die gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen. |
. | Publikation: | l | Das China von Heute | . |
. |
Wilhelm P. O. Walter |
1926 | erreicht der evangelische Pfarrer Theodor Eugen Gerhard Albert Devaranne (*1880,1946) als 1. Missionsinspektor des Missionsvereins "unser ehemaliges Tsingtau" in der chinesischen Provinz Schantung. Von dort aus unternimmt er Streifzüge in den Lauschan und zum Taishan und besucht Peking. |
. | Publikation: | l | Von Tsingtau bis Peking. Streifzüge durch Nordchina. | . |
. |
Theodor Devaranne |
|
1926 - 27 | findet die Hochzeitsreise des amerikanischen Sinologen Owen Lattimore (*1900,1989) anfangs noch getrennt statt: Von Peking aus reist er allein 1.600 Meilen durch die Wüste der Inneren Mongolei nach Urumchi. Seine Ehefrau wählt von Peking aus den Weg über die Mandschurei und Sibirien zur russisch-dsungarischen Grenzstadt Chuguchak, wo sich beide dann treffen. Gemeinsam legen sie während der nächsten acht Monate den Weg durch den nördlich des Tian-Shan-Gebirges liegen Teil von Chinesisch-Turkistan nach Aksu zurück, besuchen Kaschgar und Yarkand am Rande der Wüste Takla-Makan und überqueren schließlich das Karakorum-Gebirge nach Leh und Srinagar im indischen Kaschmir. |
. | Publikationen: | l | The Desert Road to Turkestan | . |
. | Owen Lattimore Methuen & Co. Ltd., London 1928 Mit 48 Abbildungen und zwei Karten. 331 Seiten |
. | l | High Tartary | . |
. |
Owen Lattimore |
1926 - 31 |
ist die deutsche Studienassessorin Ilse Jordan (*1891,1988) an einer deutschen Schule in Schanghai tätig und nutzt die langen Ferien, um Ostasien zu bereisen. In China besucht sie von Hangchau [Hangzhou] aus im Tragstuhl die südlich gelegenen Teeanbaugebiete, besucht Suchau [Suzhou], Peking und den Taishan sowie die Schanghai vorgelagerte Klosterinsel Putu [Putuo Shan]. Im von Japan besetzten Taiwan durchquert sie dann als erste weiße Frau zu Fuß das zentrale Gebirgsmassiv der Insel. |
. | Publikation: | l | Ferne blühende Erde | . |
. | Ilse Jordan Peter J. Oestergaard Verlag GmbH, Berlin 1939 Mit zahlreichen Abbildungen im Anhang und einer Karte von Taiwan. 296 Seiten |
1926 1941 |
kommt der amerikanische Journalist Hallett Edward Abend (*1884,1955) in die südchinesische Großstadt
Kanton [Guangzhou] und sieht diese Reise
mehr als Abstecher an, denn China verspricht im Augenblick keine
Schlagzeilen. Doch unversehen gerät er mitten hinein in eine äußerst
angespannte anti-britische Stimmung unter der chinesischen Bevölkerung,
mit gezogenen Stacheldrahtverschlägen um die kleine Ausländer-Insel
Shameen und kriegsähnlichen Zuständen. Mit untrüglichem journalistischem
Gespür sieht er die kommenden politischen Änderungen voraus und
entschließt sich vor Ort zu bleiben. Insgesamt 15 Jahre berichtet er
daraufhin über den politischen Gärungsprozess in China, den Bürgerkrieg und
schließlich den Einfall der Japaner. |
. | Publikation: | l | My Life in China. 1926 - 1941 | . |
. | Hallett Abend Harcourt, Brace and Company, New York 1943 Mit einer Karte im Nachsatz. 396 Seiten (Englische Kriegsausgabe:) |
. | My Years in China. 1926 - 1941 |
. | John Lane The Bodley Head, London 1944 Mit Widmung und einer Karte im Vorsatz. 395 Seiten |
. |
Am 1. Juli 1926 beginnt Tschiang Kai-shek mit den Truppen der Regierungspartei Kuomintang den Nordfeldzug, um durch die Unterwerfung der chinesischen Warlords die Einigung Chinas zu ermöglichen. Nach seinem ersten Sieg nimmt er jedoch überraschend eigenmächtig Verhandlungen mit ausländischen Kapitalgebern in Schanghai sowie der chinesischen Hochfinanz auf und wendet sich 1927 dann gegen die kommunistische Spitze der eigenen Partei. Die sowjetischen Berater müssen fliehen und Tschiang Kai-shek zerschlägt den linken Flügel der Kuomintang in einem blutigen Gemetzel. Alle russischen Konsule müssen China verlassen. Deutsche Militärberater werden zur Ausbildung der Kuomintang-Truppen verpflichtet und Nanjing zur neuen Hauptstadt Chinas ausgerufen [Der Stadtname von Peking ("Nördliche Hauptstadt") wird in diesem Zusammenhang in Peping ("Nördlicher Friede") abgeändert]. Kommunisten und Gewerkschaftler werden in den nächsten Jahren von der Kuomintang systematisch verfolgt und hingerichtet. Mao Tse-tung und der Oberkommandierende der kommunistischen Truppen, Chuh-Teh, ziehen sich mit den Resten der kommunistischen Führungsspitze ins Landesinnere zurück. |
1927 |
Wegen den innenpolitischen Kämpfen zwischen den konservativen und den kommunistischen Kräften der Kuomintang flüchtet die Amerikanerin Anna Louise Strong (*1885,1970) Ende Juli mit dem leitenden russischen Instruktor Borodin von Hankau mit dem Auto quer durch Zentralchina nach Urga, der Hauptstadt der Mongolei, und von dort aus weiter zur russischen Grenze. |
. | Publikationen: | l | China-Reise. Mit Borodin durch China und die Mongolei. | . |
. | Anna Louise Strong Neuer Deutscher Verlag, Berlin 1928 Mit 32 Abbildungen auf 16 Tafeln. 215 Seiten |
. | l | China's Millions. The Revolutionary Struggles from 1927 to 1933. | . |
. |
Anna Louise Strong |
1927 - 28 |
ist Emil Trinkler (*1896,1931) als Leiter der Deutschen Zentralasien-Expedition auf dem Weg, um sich von Leh über das westtibetische Hochland nach Kaschgar und von dort quer durch die Takla-Makan-Wüste nach Chotan und zurück nach Leh zu kämpfen. Mit ihm kämpfen: Hellmut de Terra und Walter Bosshard. |
. | Publikationen: | l | Im Land der Stürme. Mit Yak- und Kamelkarawanen durch Innerasien. | A* |
. | Emil Trinkler F. A. Brockhaus, Leipzig 1929. Mit 124 bunten und einfarbigen Abbildungen nach Aquarellen und Aufnahmen des Verfassers und einer Karte des Reiseweges der Deutschen Zentralasien-Expedition 1927/28. 243 Seiten |
. | l | Durch Tibet und Turkistan. Reisen im unberührten Asien. | A* |
. |
Walter Bosshard |
. | l | Durch Urwelten am Indus. Erlebnisse und Forschungen in Ladakh, Kaschmir und im Pandschab. | A* |
. |
Hellmut de Terra |
1927 - 30 |
unternimmt Sven Hedin (*1865,1952 Biografie) im Auftrag der chinesischen Regierung und mit einem umfangreichen Mitarbeiterstab eine mehrjährige Expedition von Peking aus durch die Wüste Gobi bis ins Tarimbecken. Es dürfte sich hierbei um die größte Forschungsexpedition handeln, die jemals nach Zentralasien aufgebrochen ist. Den offiziellen Auftrag bilden meteorologische Untersuchungen, um die Voraussetzungen zum organisierten Flugverkehrs zwischen Europa und China zu schaffen. Inoffiziell verfolgt Sven Hedin natürlich noch eigene Forschungspläne. Und da die chinesischen Behörden dies ahnen, werden der Expedition mehrere chinesische Mitarbeiter als Aufpasser beigegeben. Doch Sven Hedin wäre nicht Sven Hedin, wenn ihn dies von seinen Plänen abgehalten hätte ... |
. | Publikationen: | l | Ater till Asien. Min expedition 1927-1928 med svenskar, tyskar och kineser genom öknen Gobi. | . |
. | Sven Hedin Albert Bonnier, Stockholm 1928 Mit zahlreichen Abbildungen und einer Routenkarte. 338 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Auf großer Fahrt. Meine Expedition mit Schweden, Deutschen und Chinesen durch die Wüste Gobi 1927-28. |
. |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1928. Mit 110 bunten und einfarbigen Abbildungen und einer Routenkarte. 347 Seiten |
. | l | Gobiöknens gåtor | . |
. | Sven Hedin Albert Bonnier, Stockholm 1930 Mit 48 Bildtafeln. 354 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Rätsel der Gobi. Die Fortsetzung der Großen Fahrt durch Innerasien in den Jahren 1928-1930. | . |
. |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1931. Mit 74 Abbildungen und Zeichnungen des Verfassers und seiner Mitarbeiter, sowie zwei vierfarbigen Karten. 335 Seiten |
. | l | Jehol, kejsarstaden | . |
. | Sven Hedin Lars Hökerbergs Bokförlag, Stockholm 1931 Mit 97 Illustrationen. 288 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Jehol. Die Kaiserstadt. | . |
. |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1932.
Mit 78 Abbildungen nach Handzeichnungen des Verfassers und photographischen Afnahmen von Dr. Gösta Montell sowie einem Lageplan. 212 Seiten |
. | l | Vara vänner pa stäppen | . |
. | Gösta Montell Lars Hökerbergs Bokförlag, Stockholm 1934 Illustriert. 240 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Durch die Steppen der Mongolei. | . |
. | Union Deutsche
Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1938
"Mit einem Vorwort von Sven Hedin und zahlreichen Abbildungen nach Aufnahmen des Verfassers". 178 Seiten |
. | l | Unter Göttern und Menschen. Erinnerungen an glückliche Jahre in Peking. | . |
. | Gösta Montell F. A. Brockhaus, Leipzig 1948. Mit 68 Abbildungen. 202 Seiten |
. | l | Karavan | . |
. | Nils
Ambolt Norstedts, Stockholm 1935 (Deutsche Ausgabe:) |
. | Karawanen. Im Auftrag Sven Hedins durch Innerasien. | A* |
. | F. A. Brockhaus
Verlag, Leipzig 1937. Mit einem Geleitwort von Sven Hedin, 100 bunten und einfarbigen Abbildungen und einer Karte. 191 Seiten |
. | l | Mit Sven Hedin durch Asiens Wüsten. Nach dem Tagebuch des Filmoperateurs der Expedition. | . |
. | Paul Lieberenz (Dr. Arthur Berger, Hrsg.)
Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiser-Verlag, Berlin 1932 Vierter Band der dreizehnten (Allgemeinen) Jahresreihe für die Mitglieder des Volksverbandes der Bücherfreunde. Mit 16 Abbildungen. 384 Seiten |
. | l | Men and gods in Mongolia (Zayagan) | . |
. | Henning
Haslund E.P.Dutton & Co. Inc. New York, 1935 Mit 57 Abbildungen und 1 Karte. 358 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Zajagan. Menschen und Götter in der Mongolei. | . |
. | Union Deutsche Verlagsgesellschaft,
Stuttgart / Berlin / Leipzig (o.J. , um 1936) Mit einem Vorwort von Sven Hedin und einer Übersichtskarte sowie 34 Bildern nach Originalaufnahmen der Sven-Hedin-Zentral-Asien-Expedition. 277 Seiten |
. | l | Mit Sven Hedin durch die Wüste Gobi | . |
. | Hans-Eduard
Dettmann Franz Schneider Verlag, Berlin, Leipzig und Wien 1938. Mit drei Photographien, neun ganzseitigen Zeichnungen des Verfassers, weiteren acht als Buchschmuck und einer Karte. 84 Seiten |
. | l | Unter Chinesen, Türken und Bolschewiken | . |
. | Hans-Eduard
Dettmann Franz Schneider Verlag, Berlin, Leipzig und Wien 1939. Mit 24 Photographien, mehreren Zeichnungen des Verfassers, sowie einer Karte. 92 Seiten |
. | l | Mongolen. Hirten, Priester und Dämonen. | . |
. | Ferdinand Lessing Klinkhardt & Biermann, Berlin 1935 Mit 80 Abbildungen und einer Karte. 211 Seiten |
. | l | Kleine mongolische Heimlichkeiten | . |
. | Fritz Mühlenweg Verlag Die Libelle, CH-Bottighofen 1992. 140 Seiten ISBN 3-909081-50-9 |
1927 - 31 |
zieht Colonel Reginald Charles Francis Schomberg durch die chinesische Provinz Sinkiang, das frühere Chinesisch Turkistan. Die westlichste Provinz Chinas ist seit der Oktoberrevolution politisch weitgehend autonom gewordene und umfasst nun auch Teile des ehemaligen russischen Ili-Gebiets, der Äußeren Mongolei, Kaschgarien und Zungarien. Schomberg reist von Ost nach West und vom nördlichen Altai-Gebirge bis nach Chotan am südlichen Rand der Wüste Takla Makan. "In Turkestan the standard of living ist good, if full bellies, dry houses, and sufficient clothing mean anything. The food ist abundant and wholesome, the dwellings are roomy and weather-proof, the fuel is adequate. As bustle and fluster are unknown in the leisurely land of Turkestan, our journey was slow and deliberate." |
. | Publikation: | l | Peaks and Plains of Central Asia | . |
. | Reginald Charles Francis
Schomberg Martin Hopkinson Ltd., London 1933. Mit 8 Farbaufnahmen und einer Karte. 288 Seiten. |
1927 1941 1947 1952 |
tritt der Engländer William Gawan Sewell (*1898,1984)
seine Tätigkeit als Lehrer an der Si Li Ren Yi Da Xue ("Große Schule der
Wohltat und Gerechtigkeit") in Duliang an, einige hundert
Kilometer westlich von Chungking. |
. | Publikationen: | l | . |
. | William Gawan Sewell Edinburgh House Press, London 1937 183 Seiten |
. | l | I Stayed in China | . |
. | William Gawan Sewell George Allen & Unwin Ltd., London 1966 Mit chinesischen Scherenschnittabbildungen. 221 Seiten |
1928, |
im September, startet die geradezu Bean'sche Erscheinung des Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld (*1892,1929) "in der Uniform des Kaiserlichen Yachtklubs, in der ich derartige Flüge meistens zu unternehmen pflege" und mit zwei Begleitern zu seinem nächsten Rekordflug, nachdem er erst drei Monate zuvor von der ersten Ostwestüberquerung des Atlantik zurückgekehrt ist. Mit seiner Junkers Europa D 1198 steigt er am 19. September in Dessau auf und fliegt - mit einer durchschnittlichen Fluggeschwindigkeit von 160 Km/h - über Zwischenstopps in Sofia, Bagdad, Karatschi, Kalkutta, Mandalay und Hanoi nach Kanton, wo er am 13. Oktober ankommt. Nach kurzem Aufenthalt erreicht die Crew über Schanghai ihr Endziel Tokio am 18. Oktober 1928, wo sie ausgiebig gefeiert werden. Die Europa wird schließlich dem neuen japanischen Kaiser und dessen Kaiserlich Japanischen Aeroklub vermacht. |
. | Publikation: | l | Mein Ostasienflug. Der erste Weltflug Berlin-Tokyo. | . |
. | Ehrenfried Günther Freiherr von
Hünefeld (Alexander Roechling, Hrsg) Union Deutsche Verlagsgesellschaft Zweigniederlassung Berlin, 1929. Mit 36 Abbildungen. 159 Seiten |
1928 |
hat Walther Stötzner (*1882,1965) Haus und Hof im heimatlichen Gottleuba verkauft, um seine vierte völkerkundliche Asien-Expedition auf eigene Kosten auszurüsten. Mit Frau und Kindern sowie dem Gehilfen Frithjof Melzer, einem norddeutschen Redakteur, starten alle zur großen Hei-lung-kiang-Expedition, die sich durch den tristen, unwirtlichen und verregneten Norden der Mandschurei kämpfen wird. |
. | Publikation: | l | Malaria, Gold und Opium. Mit Stötzners Hei lung kiang- Expedition in die unerforschte Mandschurei. | . |
. | Frithjof Melzer Verlag E. Haberland, Leipzig 1929 Mit 105 Illustrationen nach Original-Photographien, einem Bild Walther Stötzners und 2 Karten. 222 Seiten. |
|
1928 |
nimmt sich der amerikanische Literaturprofessor James Saxon Childers (*1899,1965) Zeit für ein Wanderjahr und macht sich von Alabama auf nach Westen, erst nach Japan, dann nach Korea und von dort überland nach Mukden in der südlichen chinesischen Mandschurei. Er besucht Peiping, Kalgan und Tientsin, fährt mit dem Schiff den Yangtze stromauf bis Hankow und dann an der Küste entlang südwärts Richtung Hongkong. |
. | Publikation: | l | Through Oriental Gates. The Adventures of an Unwise Man in the East. | . |
. | James Saxon Childers D. Appleton and Company, New York / London 1930 Mit 16 Illustrationen und einer Karte. 335 Seiten. |
|
1928 |
macht sich Otto Marbach (1901), Inspektor des schweizerischen Zweiges der Ostasienmission, per Schiff von Genua aus auf den Weg, um Missionsstationen in China und Japan zu besuchen. Die Monate Mai und Juni verbringt er in der ostchinesischen Provinz Schantung, besucht dort Tsingtau, Tsinanfu und Tsining und bereist abschließend Peking. |
. | Publikation: | l | Chinas Not und Japans Hoffnung. Reiseerinnerungen eines Ostasienfreundes. |
. | Otto Marbach Verlag von Paul Haupt, Leipzig 1929 Mit 52 Illustrationen. 144 Seiten. |
|
1928 |
erreichen Clärenore Stinnes (1901,1990), Tochter des deutschen Großindustriellen Hugo Stinnes, und ihr schwedischer Kameramann Carl-Axel Söderström (1893,1976) die sibirisch-mongolische Grenze. Was an ein Wunder grenzt. Denn beide sind mit einem unerprobten neuen Autotyp zu einer Weltreise aufgebrochen und haben gerade - allen Warnungen zum Trotz - die verschlammten russischen Feldwege hinter sich gebracht sowie den zugefrorenen Baikalsee überquert. Treibende Kraft und Initiatorin dieser ersten Weltumrundung per Auto ist Clärenore Stinnes, Europas erfolgreichste Rennfahrerin und eine Frau mit besonderen Qualitäten. Von Urga, Hauptstadt der Mongolei, machen sie sich auf, die Wüste Gobi zu durchqueren. Sie geraten in die Wirren des chinesischen Bürgerkriegs und retten sich über Kalgan [Zhangjiakou] nach Peking [Beijing], wo sie sich einige Tage erholen und die Umgebung erkunden. Kurz darauf geht es schon weiter nach Japan und Amerika (wo sie die Anden zwei Mal auf straßenlosen Wegen überqueren). Nach zwei Jahren und insgesamt 47.000 Kilometern erreichen beide wieder den Ausgangspunkt Deutschland. |
. | Publikation: | l | Im Auto durch zwei Welten |
. | Clärenore Stinnes Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1929 Mit Frontispiz, 95 Abbildungen und 2 Routenkarten als Vorsatz. 265 Seiten. |
. | l | Söderströms Photo-Tagebuch. 1927-1929. Die erste Autofahrt einer Frau um die Welt. | . |
. | Michael Kuball, Clärenore Stinnes
(Hrsg.) Wolfgang Krüger Verlag, Frankfurt 1981 Mit zahlreichen Abbildungen. 247 Seiten. ISBN 3-8105-1708-9 |
|
1928 - 29 | reist Erich von Salzmann (*1876,1941) als Journalist durch China. Von Peking aus geht es ab dem 6. November über Tientsin und Tsingtau nach Shanghai, von dort über Land nach Sutschau, Wusih nach Nanking und den Jangtse stromaufwärts nach Tschungking. Er besucht Ende Januar die Provinzhauptstadt von Szetschuan [Sichuan], Tschengtu, den Berg Omi und reist dann Richtung Süden bis zur Provinzhauptstadt von Yunnan weiter, von wo aus er am 26. März mit der Eisenbahn nach Indochina ausreist. |
. | Publikation: | l | China siegt. Gedanken und Reiseeindrücke über das revolutionäre Reich der Mitte. | . |
. | Erich von Salzmann Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929 197 Seiten |
|
1928 1936 |
betritt der Amerikaner Edgar
Snow (*1905,1972
Biografie), auf
einjährige Weltreise eingestellt und mit etwas Geld aus Spekulationen an
der Wall Street versehen, in Shanghai chinesischen Boden und hat in seinem
Reiseplan sechs Wochen für China vorgesehen. Doch es werden 13 Jahre vergehen, bevor er Amerika wieder sieht. Er
wird Mitarbeiter und stellvertretender Herausgeber der China
Weekly Review, gerät dann aber zunehmend in den Bann der politischen
und gesellschaftlichen Umwälzung Chinas. Er wird Auslandskorrespondent der
New York Herald Tribune, reist nach Formosa, Vietnam, Birma und
Indien und trifft in China mit den Führern der Kuomintang zusammen.
|
.. | Publikationen: | l | Red Star over China | . |
. | Edgar Snow Victor Gollancz, London 1937. Mit Karten und fotografischen Tafelabbildungen. 464 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Roter Stern über China | . |
. | März Verlag, Frankfurt 1969. Illustriert, mit Karten. 666 Seiten |
. | l | Journey to the Beginning | . |
. | Edgar Snow Random House, Inc., New York 1958 (Deutsche Ausgabe:) |
. | So fing es an | . |
. | Deutsche Verlags-Anstalt GmbH,
Stuttgart 1977. 528 Seiten |
1928 1936 1940 |
gelangt die
gesellschaftlich und politisch engagierte Amerikanerin
Agnes Smedley
(*1892,1950)
mit der Eisenbahn über Sibirien in die Mandschurei. Sie ist an der sozialen
Entwicklung der Republik China interessiert und wird sich hier für die
nächsten zehn Jahre niederlassen. Von Shanghai aus beginnt sie als
Journalistin für die deutsche Frankfurter Zeitung, den englischen
Manchester Guardian, die amerikanische The Nation und die
chinesische China Weekly Review zu berichten. Angesichts der
chinesischen Realität steht sie dem politischen Regime der Kuomintang unter
Chiang Kai-shek kritisch gegenüber und ergreift Partei für die volksnahe
kommunistische Bewegung. Sie taucht in das kulturell-intellektuelle Leben
Shanghais ein, lernt Schriftsteller und Intellektuelle wie Lu Xun kennen und
bereist das Land. Durch ihre engagierte Berichterstattung gelangt sie |
. | Publikation: | l | Battle Hymn of China | . |
. | Agnes Smedley Alfred A. Knopf, New York "Published August 23,1943" Mit 16 Abbildungen und einer Karte. 528 Seiten (Später mit Anmerkung zur Kriegsausgabe, zum Copyright und einer "Type Note") |
|
1929 errichtet Mao Tse-tung den ersten
chinesischen Sowjet-Staat im Bergland der Provinz Jiangxi und
beginnt den Guerilla-Krieg gegen die Armee Tschiang
Kai-sheks. |
1929 |
lässt es sich der Historiker Arnold Joseph Toynbee (*1889,1975), Professor für Byzantinistik in London, nicht nehmen, eine Fachtagung in Japan mit einer Überlandreise ab Constantinople zu verbinden. Nach der Tagung reist er noch einen Monat lang durch China, besucht Peking, Wei-Hai-Wei, Shanghai und Nanking, bevor die Rückreise über Vladivostok mit dem Transsibirien-Express nach Moskau erfolgt. |
. | Publikation: | l | A journey to China, or Things which are seen | . |
. | Arnold Joseph Toynbee Constable and Co. Ltd., London 1931 Mit einer Karte. 345 Seiten |
1929 |
unternimmt der Physiologie Professor an der Tongji Universität in Shanghai Hans Stübel (*1885,1961) eine Exkursion nach Fukien. Sein Ziel ist das Wu-I-Gebirge im Nordwesten der chinesischen Provinz. Neben ethnologischen Studien der dort lebenden nicht-chinesischen Minoritäten interessiert er sich für den dortigen Teeanbau, für den die Region berühmt ist und aus der früher der sogenannte "Bohea-Tee" kam. |
. | Publikation: | l | Der Wu-I-Schan | . |
. | Hans Stübel Otto Harrassowitz, Leipzig 1937 Mit 28 Abbildungen. 41 Seiten |
1929 1930 |
macht sich der deutsche Journalist und
Reiseschriftsteller Richard Katz (*1888,1968)
auf den Weg, um ein Jahr lang
durch China, Korea und
Japan zu streifen. Von Hongkong aus erreicht er am 8. September
Shanghai,
besucht dann das ehemals deutsche Kolonialgebiet von
Tsingtau, in der auch jetzt
noch rund 300 Deutsche wohnen, und macht sich nach einen Abstecher ins
nahe gelegene Laushan-Gebirge per Schantung-Bahn auf den Weg zum heiligen
Berg Taishan. Am 25. Oktober erreicht er die Hauptstadt Chinas, die nun
Peiping heißt. Im Januar |
. | Publikation: | l | Funkelnder
Ferner Osten. Erlebtes in China - Korea - Japan. |
. | Richard Katz Verlag Ullstein, Berlin 1931. Mit 31 Bildtafelseiten und einer Karte. 299 Seiten |
1929 - 41 |
hält sich der evangelische Missionar und Völkerkundler Robert Brainerd Ekvall im Nordosten Tibets auf und wohnt mit Frau und Sohn David im Gebiet der Samtsa-Nomaden, nahe dem Kloster Taktsang Lhamo. |
. | Publikation: | l | Tibetan Sky Lines | . |
. | Robert Brainerd Ekvall Travel Book Club, New York 1952 Mit 8 Abbildungen und einer Karte im Einband. 240 Seiten |
1929 1947 |
verlässt die Diakonissenschwester Anna
Schönleber das heimische Stuttgart in Richtung Peking, um am
dortigen Deutschen Hospital zu arbeiten, bis der Vormarsch der japanischen
Truppen und die zunehmenden innerchinesischen Kämpfe zwischen der Roten
Armee und Tschiang Kai-shek sie im Jahr |
. | Publikation: | l | Zwischen
Lotosblüten und Gobistaub. Erlebnisse deutscher Schwestern in China. |
. |
. | Anna Schönleber J. F. Steinkopf Verlag, Stuttgart 1955. Mit mehreren Abbildungen. 232 Seiten |
1930 |
bereist der belgische Politiker und Universitätsprofessor Émile Vandervelde (*1866,1938) die Republik China auf Einladung der chinesischen Regierung. Als einer der führenden belgischen Sozialdemokraten und Parteivorsitzender der Parti Ouvrier Belge versucht er sich ein Bild zu machen von der politischen Entwicklung Chinas und trifft sich mit führenden Politikern, darunter auch Chiang Kay-shek. Mit dem Transsibirien-Express gelangt er über Manchouli [Manzhouli], Harbin und Moukden [Shenyang] nach Peiping [Beijing] und besucht im weiteren Verlauf die Städte Tientsin [Tianjin], Shanghai, Hangzhou, Wuxi, Suzhou, Nanjing und Canton [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | Impressions de voyage en Chine | . |
. | Émile Vandervelde Peiping 1933 |
. | l | A travers la Révolution Chinoise. Soviets et Kuomintang. | . |
. | Émile Vandervelde Felix Alcan, Paris 1931 (Identisch mit: L'Églantine, Brüssel 1931) Mit 45 Abbildungen 241 Seiten |
1930 |
ist der Deutsche Hans Joachim Krug (*1893,1970) bereits längere Jahre beruflich in Schanghai tätig und unternimmt zahlreiche Reisen innerhalb Chinas. Ein Jahr später erlebt er in Nanking die große Flutkatastrophe, in der die Deiche des Yangtze Kiang brechen und den ganze Unterlauf überschwemmen. All dies und seine Reiseeindrücke beschreibt er in seiner |
. | Publikation: | l | Wanderungen und Wandlungen in China | . |
. | Hans Joachim Krug Verlag Scherl, Berlin 1941. Mit 80 Tafelbildern nach Aufnahmen des Verfassers und 13 Kartenskizzen. 327 Seiten |
1930 |
reist Anton Lübke (*1890) für ein Jahr durch Ostasien, der Hinweg erfolgt mit dem Schiff über Indien und Japan, die Rückreise mit der Transsibirischen Eisenbahn durch die Mandschurei. Die Erlebnisse der dazwischen liegenden Zeit in China schildert seine lesenswerte |
. | Publikation: | l | Der lachende Pazifik | . |
. | Anton Lübke Borromäusverein e.V., Verlag der Buchgemeinde, Bonn am Rhein 1933 Mit 211 Abbildungen und zwei Kartenskizzen. 279 Seiten |
1930 | startet der englische Missionar und Arzt Neville Bradley (chinesischer Name I Shang; "Der das Leben heilt") am 9. März von der Hauptstadt der chinesischen Provinz Yunnan aus zu einer Reise, die ihn nach Burma führen soll. Die 800 Meilen auf der historischen "Burma-Straße" legt er "on foot and muleback" zurück und erreicht am 18. April die Grenzstadt Bhamo. |
. | Publikation: | l | The Old Burma Road. A Journey on Foot and Muleback. | . |
. | Neville Bradley William Heinemann Ltd., London/Toronto 1945 Mit 17 Abbildungen. 138 Seiten |
1930 |
reist der französische Journalist und Schriftsteller Marc Chadourne (*1895,1975) von Hongkong aus über Canton [Guangdong] und Shanghaï nach Nanking [Nanjing], Hankeou [Hankou] den Yangzi stromauf bis Tschung-kin [Chongqing] und von dort nach Pékin [Beijing]. |
. | Publikation: | l | Chine | . |
. |
Marc Chadourne Librairie Plon, Paris 1931 Mit 25 Zeichnungen. 293 Seiten |
1930 - 31 |
macht sich Arnold Heim (*1882,1965), Schweizer Gast-Professor für Geologie an der Sun-yat-sen Universität in Canton, unverzüglich ins chinesisch-tibetischen Grenzgebiet auf, nachdem man dort inmitten eines Bergmassivs einen unbekannten hohen Berg entdeckt hat. Über seinen Vater, der in Zürich ebenfalls Professor der Geologie ist, gewinnt er die Unterstützung des Schweizer Kartographen Eduard Imhof (*1895,1986). Von Tasienlu aus durchstreifen sie die Provinz Kham, machen Aufnahmen von abgelegenen Klöstern und kartographieren die Gegend um den Minya Gongkar. |
. | Publikationen: | l | Minya Gongkar. Forschungsreise ins Hochgebirge von Chinesisch Tibet. Erlebnisse und Entdeckungen. | A* |
. | Arnold Heim Verlag Hans Huber, Bern-Berlin 1933 Mit 3 Tafeln (Karten, Panoramen), 26 Zeichnungen im Text und 147 Photographien, darunter 6 farbige. 244 Seiten |
. | l | Die Großen Kalten Berge von Szetschuan. Erlebnisse, Forschungen und Kartierungen im Minya-Konka-Gebirge. | A* |
. |
Eduard Imhof |
1930 1939 |
läßt sich der Schwede Torgny Öberg als Kaufmann in
Kuku Khoto, der "Blauen Stadt", in der Mongolei nieder, treibt Handel mit
Wolle, Pelzwerk, Getreide und Pferden, und lässt sich von dem bunten
Völkergemisch aus dunganischen Karawanenleuten, mongolischen Nomaden,
chinesischen Geschäftsleuten und Ch'an-t'ou aus Turkestan inspirieren.
Touristen, Forschungsreisende, Journalisten, Jagdgesellschaften und
Abenteurer treffen sich in der entlegenen Karawanenstadt außerhalb der
Großen Mauer. Das idyllische Leben ändert sich schlagartig durch den
Einmarsch der japanischen Besatzungstruppen 1937. Zu Recht oder Unrecht
Verdächtigte werden
unter Hausarrest gestellt und ein Willkürregime beginnt. Erst |
. | Publikation: | l | I Stora Murens skugga | . |
. | Torgny Öberg Natur och Kultur, Stockholm 1956 208 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Im Schatten der Großen Mauer | . |
. | Orell Füssli Verlag, Zürich 1957
Mit mehreren Zeichnungen. 222 Seiten |
1931 |
ist Egon Erwin Kisch (*1885,1948) mit der Transsibirischen Eisenbahn nach China unterwegs, um als "rasender Reporter" für sein nächstes Buch zu recherchieren. Seine Reportagen vor Ort sind wach, kritisch und sehr lesenswert. |
. | Publikation: | l | Egon Erwin Kisch enthüllt: China geheim | . |
. | Egon Erwin Kisch Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UDSSR, Moskau/Leningrad 1933 215 Seiten |
. | l | Egon Erwin Kisch enthüllt: China geheim | . |
. | Egon Erwin Kisch Erich Reiss Verlag, Berlin 1933 280 Seiten |
. | (Neuauflage) China geheim Aufbau-Verlag, Berlin 1986 Mit zahlreichen Aufnahmen von Wilhelm Thiemann. 199 Seiten ISBN 3-351-00165-7 |
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1931 |
gründen und bauen zwei Patres des Ordens St. Bernhard eine Herberge auf einem Pass an der Südost-Grenze von Tibet. Der 3750 m hohe La-tso liegt mit dem 28. Breitengrad gerade noch auf chinesischem Territorium und damit im Arbeitsbereich der katholischen Mission und verbindet die Täler des Mekong und des Saluen. Getreu der Tradition vom St. Bernhard soll die Herberge den Reisenden, die auf der gefährlichen Teestraße zwischen China und Tibet über diesen Pass verkehren, ein Obdach bieten. |
. | Publikation: | l | Du grand St. Bernard au Thibet 'Sur la Terre des Esprits' | . |
. | Pierre Croidys (*1885) Spes, Paris 1949 (Deutsche Ausgabe:) |
. | Ins
Land der Geister . Vom Großen Sankt Bernhard nach Tibet. |
A* |
. |
Räber & Cie., Luzern 1949 |
reist der Franzose Jean Rodes (*1867,1947) mit dem Schiff von Shanghaï aus über Nankin den Yang-Tsé stromauf bis Chung-king. Später besucht er im Norden noch Pékin und im Süden Canton. |
. | Publikation: | l | A Travers la Chine Aktuelle | . |
. | Jean Rodes Fasquelle Éditeurs, Paris 1932 Mit 8 Abbildungen. 194 Seiten |
besucht der englische Schriftsteller Peter Courtney Quennell (*1905,1993) von Japan aus für wenige Tage die ehemalige chinesische Hauptstadt Peking [Beijing]. |
. | Publikation: | l | A superficial journey through Tokyo and Peking | . |
. | Peter Courtney Quennell Faber and Faber Ltd., London 1932 Mit Frontispiz und 16 s/w-Abbildungen. 250 Seiten. |
1931 - 32 |
ist die Tibet-Expedition unter der Leitung des amerikanischen Zoologen Brooke Dolan (*1908,1945) mit dem 20jährigen Ernst Schäfer (*1910,1992) und dem Zoologen Dr. Max Hugo Weigold (*1886,1973) in den osttibetischen Bereichen Kham, Zaidam und Kansu unterwegs. |
. | Publikation: | l | Berge, Buddhas und Bären. Forschung und Jagd im geheimnisvollen Tibet. | A* |
. | Ernst Schäfer Paul Parey, Berlin 1933 Mit 50 Abbildungen nach Aufnahmen des Verfassers und 2 Karten. 316 Seiten |
. | (spätere Neuauflage:) Tibet ruft. Forschung und Jagd in den Hochgebirgen Osttibets. | . |
. |
Paul Parey, Berlin 1942 |
1931 |
trifft der Arzt Dr. Bernhard
Wilhelm Busz (*1898,1957) mit
seiner Frau in Schanghai ein und besteigt den
Blauen Expreß, der sie über Nanking nach Sian-fu [heute:
Xian] bringen wird. Lanchow, Endpunkt der Reise in der nordwestlichen Provinz
Kansu, ist dann erst nach mühsamer Lkw-Fahrt
zu erreichen. Dort wirkt der geschätzte De Fu, "Vater der
Tugend" die nächste Zeit im Auftrag der Steyler
Missionsgesellschaft. |
. | Publikation: | l | De Fu. Chinesisches - Allzuchinesisches. | . |
. | B(ernhard) W(ilhelm)
Busz Assindia-Verlag, Essen 1937 Mit 13 Abbildungen. 387 Seiten |
1931 1932 |
erhält
R. N. P. Humfrey
vom Missionary Film Committee den Auftrag, die englische
Missionsarbeit in China und Japan im Film zu dokumentieren. Die eigens für
diesen Zweck gegründete Gesellschaft "exists primarily to secure and
present pictures of life in the lands of missionary enterprise, and
through them to make better known the conditions of life under which the
missionaries of the Gospel carry on their work." Mit der
Transsibirischen Eisenbahn passiert Humfrey Anfang September die
nordchinesische Grenze, genau in jenen Tagen, als das japanische Militär
unter einem Vorwand die ganze Mandschurei besetzt. Humfrey schlägt sich
inmitten des Flüchtlingsstroms nach
Peking durch und dreht dort erste Sequenzen, danach startet er zu
einer Rundreise durch die umliegenden Provinzen Chili und Shansi. Über den
Hafen von Tientsin gelangt er nach Tsingtau, der einst deutschen
Koloniestadt in der Provinz Shantung. Mit der Eisenbahn besucht Humfrey
Tsinan, Taianfu und erreicht im Januar |
. | Publikation: | l | Through China and Japan | . |
. | R. N. P. Humfrey Missionary Film Committee, London 1932 Mit 17 Abildungen und 2 Karten. 71 Seiten |
1931 - 32 |
hält sich die französische Journalistin Andrée Viollis (*1878,1950, Pseudonym von Andrée d'Ardenne de Tizac) von Dezember bis März in China auf und kabelt ihre Berichte über die Kriegsgeschehnisse regelmäßig an die Tageszeitung Petit Parisien. Von Hongkong aus führen sie die Recherche nach Canton [Guangdong] und weiter nach Shanghaï sowie Nankin [Nanjing]. Während ihres Aufenthalts kommt es zum ersten Flächenbombardement Shanghais durch die japanische Armee - ohne jede offizielle Kriegserklärung. Nach Schätzungen werden finden hierbei rund 250.000 hauptsächlich obdachlose Chinesen den Tod. |
. | Publikation: | l | Changhaï et le destin de la Chine | . |
. | Andrée Viollis Éditions R.-A. Corrêa, Paris 1933 Mit 5 Abbildungen. 258 Seiten |
1931 - 32
|
kämpfen sich zwei Teams der Expédition Citroën Centre-Asie durch China: Von Westen her unter der Leitung von Georges-Marie Haardt (*1884,1932) und Louis Audouin-Dubreuil (*1887,1960) jene Gruppe, die in Beirut zur Durchquerung des asiatischen Hochlandes startete und mit Halbkettenfahrzeugen die Himalayapässe bezwang, um sich nun durch die westchinesische Provinz Xinjiang entlang dem Rand der Wüste Takla Makan vorzuarbeiten. Von Osten her, unter Führung von Victor Point (*1902,1932), die Gruppe, die in der Hafenstadt Tianjin startete und am Südrand der Wüste Gobi Richtung Osten zieht. Irgendwo in der Mitte wollen sie sich treffen und beweisen, dass Technik und menschlicher Wille jedes Hindernis zu bezwingen vermögen. Was beiden Gruppen zu spät klar wird: Sie begeben sich beide mitten hinein in den chinesischen Bürgerkrieg und ihre Lage kompliziert sich noch dadurch dramatisch, dass in Xinjiang gleichzeitig ein muslimischer Aufstand losbricht, der martialisch-barbarisch geführt wird. Die Expedition gerät zu einer unglaublichen Tour de Force, die allen Beteiligten das Letzte abverlangt. |
. | Publikationen: | l | La croisière jaune. Expédition Citroën Centre-Asie. Troisième mission Haardt-Audouin-Dubreuil | . |
. | Georges Le Fèvre Plon, Paris 1933 Mit 123 Abbildungen und 6 Karten. 344 Seiten |
. | l | Sur la route de la Soie. Mon carnet der route de la Méditerranée à la Mer de Chine. | . |
. | Louis Audouin-Dubreuil Plon, Paris 1935 Mit 17 Abbildungen und einer Karte. 291 Seiten |
. | l | La Croisière jaune. Sur la route de la soie | . |
. | Ariane Audouin-Dubreuil
Édition Glenat, Grenoble 2002 Illustriert, mit einer Karte. 191 Seiten ISBN 2-7234-3955-0 (Deutsche Ausgabe) |
|
. | Expedition Seidenstrasse. Mit den ersten Geländewagen von Beirut bis Peking, die legendäre Expédition Citroën Centre-Asie 1931-1932 | . |
. |
Frederking &
Thaler Verlag GmbH, München 2003 |
1931 - 49 |
ist der Deutsche Max Springweiler (*1906,1994) in China tätig. Anfangs arbeitet er als Bordmonteur und -funker für die Deutsche Lufthansa, um beim Aufbau der EURASIA Fluglinie zu helfen, die China mit Europa verbinden soll. Da diese Pläne aufgrund des Bürgerkriegs undurchführbar sind, übernimmt er anderen Aufgaben im chinesischen Luftfrachtverkehr. Die letzten vier Jahre des Weltkriegs arbeitet er als Funker für die deutsche Botschaft in Shanghai. Später macht er den Pilotenschein, kauft ein Flugzeug und ist in den letzten drei Jahren schließlich für die Lutheran World Federation als Pilot in China tätig und gehört zu den letzten Flugteams, die Ausländer 1949 aus dem Landesinneren evakuieren. |
. | Publikation: | l | Flugpionier in China | . |
. | Max Springweiler Verlag Dr. Kovac, Hamburg 1996 Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte. 359 Seiten ISBN 3-86064-425-4 |
Am 18.9.1931 dient der von der
japanischen Armee inszenierte Mukden-Zwischenfall dazu,
innerhalb kürzester Zeit die gesamte Mandschurei zu besetzen. Als nächsten
Schritt betreibt Japan die Gründung eines nach außen hin selbständigen
Staates, in Wirklichkeit jedoch einer mandschurischen Marionettenregierung
unter japanischer Leitung. Der abgedankte chinesische Kaiser Pu Yi
verlässt in der Nacht des 10. November 1931 heimlich die chinesische
Hafenstadt Tientsin und schifft sich unter japanischem Schutz in die
Mandschurei ein. Unter dem Deckmantel der Restauration wird am
18.2.1932 Mandschukuo, "Das Reich der Mandschu", als neues
Kaiserreich ausgerufen und der letzte chinesische Kaiser
Pu Yi mit der Regierungsdevise Tatung, Große Harmonie, erneut
inthronisiert. |
1932 |
reist die oben erwähnte Kommission des Völkerbundes drei Monate lang durch Japan, China und die Mandschurei. Unter Leitung von Lord Lytton und mit Generalmajor Ross als Vertreter der USA, Generalleutnant Claudel für Frankreich, Graf Aldrovani für Italien und Dr. Heinrich Schnee (*1871,1949), Gouverneur z.D., für Deutschland, werden allerorts diplomatische Gespräche geführt. Wenn sich die Kommission letztendlich auch nicht täuschen läßt und die staatliche Anerkennung Mandschukuos verweigert, so fällt das Urteil des damaligen Kaisers Pu Yi in seinen Memoiren doch frostig aus: "Trotz all der lärmenden Sessionen in Genf und Paris war in Wirklichkeit kein Mitgliedsland des Nationenverbundes bereit, es zu einem offenen Zusammenstoß mit Japan kommen zu lassen. Es ging nur darum zu erreichen, daß die westlichen Mächte an der Ausbeutung Mandschuguos beteiligt würden. Amerika hatte Tschiang Kai-schek außerdem zu verstehen gegeben, er solle die Mandschurei doch an Japan verkaufen und Japan dadurch in direkten Konflikt mit der Sowjetunion bringen. Die Unterredung der Kommission mit mir dauerte 15 Minuten. Ein Fotograf machte ein Gruppenbild, dann wurde Champagner aufgetragen, und dann war die Farce zu Ende." |
. | Publikation: | l | Völker und Mächte im Fernen Osten. Eindrücke von der Reise mit der Mandschurei-Kommission. | . |
. | Heinrich Schnee Deutsche Buch-Gemeinschaft GmbH, Berlin 1933 Mit 36 Abbildungen auf 12 Tafeln sowie 11 Karten. 365 Seiten. |
1932 |
reist der Herausgeber des The China Year Book, Henry George Wandesforde Woodhead (*1883,1959) im Herbst von Shanghai aus nach Manchukuo, um sich vor Ort ein Bild von der realen politischen und wirtschaftlichen Lage des neu gegründeten Staates zu machen. Durch seine langjährigen Kontakte sind ihm Interviews mit den führenden Persönlichkeiten der neuen Regierung möglich. Vier Wochen lang erscheinen seine Berichte als tägliche Artikel im Shanghai Evening Post and Mercury. Er besucht Dairen [Lüda], Mukden [Shenyang], Changchun und Harbin und kommt zur gleichen skeptischen Beurteilung wie die Kommission des Völkerbundes. |
. | Publikation: | l | A Visit to Manchukuo | . |
. | Henry George Wandesforde Woodhead The Mercury Press, Shanghai 1932 Mit 21 Abildungen und einer Karte des Eisenbahnnetzes in der Mandschurei. 112 Seiten |
1932 |
treffen sich der für die New York Times tätige amerikanische Journalist Archibald Trojan Steele (*1903,1992) und der Schweizer August R. Lindt (*1905,2000), Sonderberichterstatter einer Genfer Zeitung, in der ehemaligen Mandschurei, nun der neu gegründete Staat "Mandschukuo". Während Steele bereits in Shanghai tätig war, ist Lindt gerade erst mit dem transsibirischen Express bei Mandschuli über die Grenze gekommen und beide schließen sich nun zusammen, um spannende Berichte für ihre Auftraggeber zu recherchieren. Unbefangen und naiv stolpern sie mitten hinein in eine politisch wie militärisch hoch brisante Situation, werden sowohl von chinesischen wie japanischen Stellen schnell als Spione verdächtigt und erleben das Land im Umbruch der Kriegswirren und Neuordnung hautnah. |
. | Publikationen: | l | Im Sattel durch Mandschukuo. Als Sonderberichterstatter bei Generälen und Räubern. | . |
. | A. R. Lindt F. A. Brockhaus, Leipzig 1934 Mit 74 Abbildungen nach Aufnahmen des Verfassers und 3 Karten. 272 Seiten |
. | l | Shanghai and Manchuria, 1932: Recollections of a War Correspondent. | . |
. | A. T. Steele Arizona State University, Tempe 1977 (Reihe: Occasional Paper, No. 10) 45 Seiten |
1932 - 37 |
ist Ernst Günther Mohr (*1904,1991) als deutscher Attaché in China tätig. Zuerst im Generalkonsulat in Shanghai, dann an der Gesandtschaft in Beiping [Beijing] und zuletzt am neuen Sitz der chinesischen Regierung in Nanking [Nanjing]. Es ist eine Übergangsperiode unter Chiang Kai-shek [Jiang Jieshi], zwischen dem Zusammenbruch des alten Kaiserreichs und der kommunistischen Machtübernahme. Mohr charakterisiert diese Zeit als " ... nicht gerade überbürdet mit Arbeit, führten die Diplomaten im Gesandtschaftsviertel, durch Mauern gegen die Chinesenwelt abgeschirmt, wie unter einer Glasglocke ein ungetrübtes »merry-go-round«." So nutzt er Freizeit und Sonderaufträge für zahlreiche Reisen, besucht Hangtschou [Hangzhou], Kalgan [Zhangjiakou], Sianfu [Xian], Chengdu, Peitaiho [Beidaihe], Tsingtau [Qingdao], Kanton [Guangzhou] und Jehol [Chengde). |
. | Publikation: | l | Die unterschlagenen Jahre. China vor Mao Tse-tung. | . |
. | Ernst Günther Mohr Bechtle Verlag, Esslingen und München 1985 Mit 53 Abildungen und zwei Karten. 345 Seiten ISBN 3-7628-0442-7 |
Im November 1933 stirbt der 13. Dalai Lama. Bis zur Auffindung der neuen Inkarnation wird in Tibet ein provisorischer Regent eingesetzt. |
1933 |
kommt der Engländer John Eaton Calthorpe Blofeld (*1913,1987) mit der S.S. Katori Maru in Hongkong an und wird die nächsten 17 Jahre in China verbringen. Von Hongkong fährt er nach Canton und fasst den Entschluß, sich in China nur um das Wesentliche zu kümmern: Ums Teetrinken und um das Eintauchen ins große Tao. So streift er durch das Land der Mitte, besucht taoistische Klöster und lässt sich treiben. |
. | Publikationen: | l | The Wheel of Life | . |
. | John Blofeld Rider & Company, London 1959 Illustriert. 263 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Rad des Lebens. Erlebnisse eines westlichen Buddhisten. | . |
. | Rascher & Cie., Zürich und Stuttgart 1961 Mit 12 Abbildungen, 312 Seiten |
. | l | City of Lingering Splendour | . |
. | John Blofeld Hutchinson & Co., London 1961 Mit 10 Bildtafeln. 255 Seiten Mit 28 Abbildungen, 255 Seiten |
. | l | Taoism - the Quest for Immortality | . |
. | John Blofeld Allen & Unwin, London 1979 Illustriert. 195 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Der Taoismus oder Die Suche nach Unsterblichkeit | . |
. | Eugen Diederichs Verlag, München 1979 Mit 15 Abbildungen, 349 Seiten |
. | l | The Chinese Art of Tea | . |
. | John Blofeld Allen & Unwin, London 1985 Illustriert. 169 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Das Tao des Teetrinkens. Von der chinesischen Kunst, den Tee zu bereiten und zu genießen. | . |
. | Otto Wilhelm Barth Verlag, Bern/München/Wien 1986
Mit Zeichnungen, 223 Seiten |
1933 |
reist Peter Fleming (*1907,1971), Bruder des heute wohl besser bekannten Ian Fleming, mit der Transsibirischen Eisenbahn und wachem Blick ins neu gegründete Mandschuguo und von dort aus quer durch China bis nach Hong Kong. |
. | Publikation: | l | One's Company. A Journey to China. | . |
. |
|
Peter Fleming (Englische Ausgabe:) Jonathan Cape Ltd., London 1934 Illustriert mit einer Karte. 319 Seiten (Amerikanische Ausgabe:) Charles Scribner's Sons, New York 1934 Mit 21 Abbildungen und einer Karte. 319 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Mit mir allein. Eine Reise nach China. | . |
. | Rowohlt Verlag, Berlin 1936. Mit zahlreichen Fotografien und einer Karte. 322 Seiten |
1933 |
macht sich der Botaniker Francis Kingdon Ward (auch: Frank Kingdon-Ward; *1885,1958) wieder auf ins Grenzgebiet zwischen China, Indien und Tibet, diesmal unterstützt von dem Geographen und Forschungsreisenden Ronald Kaulback (*1909) und dem Kameramann B.R. Brooks Carrington, der die Expedition im Farbfilm festhält. Von Assam aus geht es über die Mishmi Hills durch die Ausläufer des Himalaya bis zum Kloster Shugden in Tibet. Kaulback hat jedoch das Pech, in den Reisepapieren der Expedition nicht ausdrücklich namentlich erwähnt zu sein, weshalb ihm die Einreise nach Tibet verwehrt wird. Auf halbem Weg muss er deshalb umdrehen und den Rückweg über Nordburma antreten. |
. | Publikationen: | l | A Plant Hunter in Tibet | . |
. | Frank Kingdon Ward Jonathan Cape, London 1934 Mit 19 Fotografien und einer Karte. 317 Seiten |
. | l | Tibetan Trek | . |
. | Ronald Kaulback Hodder and Stoughton Limited, London 1934 Mit 9 Photographien und zwei Karten. 300 Seiten |
1933 | unternimmt die Engländerin Beatrix Metford mit ihrem in der burmesischen Grenzstadt Sinlumkaba als britischen Regierungsangestellten stationierten Ehemann eine Reise über die Grenze hinweg nach China. Es geht 135 Meilen bis nach Tengyueh, einer Kreisstadt in Yunnan. Vom Leben in den Shan-Staaten mit den Stämmen der Kachin und Lisu erzählt ihre |
. | Publikation: | l | Where China Meets Burma. Life and Travel in the Burma-China Border Land. | . |
. | Beatrix Metford Blackie & Son Limited, London and Glasgow 1935. Mit 32 Photographien und einer Karte. 231 Seiten |
1933 | reist der italienische Tibetologe Giuseppe Tucci (*1894,1984) in Begleitung des Arztes Emanuele Ghersi über den Shipki-Paß nach Südwest-Tibet und besucht dort die Klöster des ehemaligen Königreichs Guge. Über Gartok führt sein Weg nach Toling und Tsaparang, wo er in den Tempeln der Ruinenstädte noch all das photographiert und aufzeichnet, was Wind und Wetter im Laufe der Jahrhunderte von den Königsstädten übrig gelassen haben. |
. | Publikation: | l | Cronaca Della Missione Scientifica Tucci nel Tibet Occidentale (1933) | . |
. | Giuseppe Tucci, Emanuele Ghersi Reale Accademia D'Italia, Roma 1934 Mit 272 Photographien, drei Zeichnungen zwei Karten. 395 Seiten (Englische Ausgabe:) |
. | Secrets of Tibet. Being the Cronicle of the Tucci Scientific Expedition to Western Tibet (1933). | . |
. | London / Glasgow 1935 Mit 146 Photographien und einer Zeichnung. 210 Seiten |
|
1933 | hat der deutsche Architekt, Chinaforscher und Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Berlin Ernst Boerschmann (*1873,1949) endlich die Fördergelder zusammen, um seine lang geplante Reise nach China antreten zu können. Mit mehreren Forschungsaufträgen im Gepäck gelangt er mit dem Schiff nach Hongkong und beginnt von dort aus seine Erkundung des Umlands von Kanton [Guangzhou]. Seine Exkursionen führen ihn im Westen bis Zhaoqing, im Norden bis Shaoguan an der Grenze zur Provinz Guangxi und im Osten bis in die Luofu-Berge. |
. | Publikation: | l | Hongkong, Macau und Kanton. Eine Forschungsreise im Perlfluss-Delta 1933. | . |
. | Ernst Boerschmann (Eduard Kögel,
Hrsg.) Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston 2015 Mit zahlreichen Abbildungen, Plänen und Karten. 188 Seiten ISBN 978-3-11-042611-3 |
1933, 1934 |
am 19. Januar, ist Sven
Hedin (*1865,1952
Biografie)
mittlerweile 69 Jahre alt und gerade im chinesischen Tien-tsin [Tianjin] angekommen,
um einen neuen Auftrag des chinesischen Eisenbahnministeriums zu übernehmen:
Eine Kraftwagenexpedition soll den Verlauf einer neuen Autostraße von
China nach Sinkiang [Xinjiang] im äußersten Westen Chinas erkunden und ausarbeiten. Hedin
verbindet dies mit der Klärung eines wissenschaftlichen Problems, das ihn zeit seines Lebens
beschäftigt: Die wiederholte Lageänderung des Lopnor-Sees. Die
Kraftwagen starten am 31.10.1933 von der Eisenbahnstation Kwei-hwa
[Hohot] am
Südrand der Mongolei. Die Expedition gerät mitten hinein in den Aufstand
eines tunganischen Generals, der ein von China unabhängiges Sinkiang
schaffen will, und wird in Korla, unweit der Provinzhauptstadt urumtschi,
von marodierenden tunganischen Truppen festgesetzt. Alle Fahrzeuge werden
konfisziert. Dank Hedin'scher Diplomatie kann die Expeditionsgruppe jedoch nach einiger
Zeit weiterfahren und sogar ihre Forschungen abschließen. Für die Rückfahrt
wählt Hedin eine Route entlang der alten Seidenstraße bis Sianfu [Xian], wo die Expedition am
7. Februar |
. | Publikationen: | l | . |
. | Sven Hedin Albert Bonniers förlag, Stockholm 1935 Mit 65 Bildseiten und einer Karte. 335 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Die Flucht des Großen Pferdes | . |
. |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1935.
Mit 117 Abbildungen und 1 Karte. 262 Seiten |
. | l | Sidenvägen. En bilfärd genom Centralasien. | . |
. | Sven Hedin Albert Bonniers förlag, Stockholm 1936 Mit 80 Bildseiten und einer Karte. 405 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Die Seidenstraße | . |
. |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1936. Mit 91 Abbildungen und 2 Karten. 264 Seiten |
. | l | Den vandrande sjön | . |
. | Sven Hedin Albert Bonniers förlag, Stockholm 1937 Mit 39 Bildseiten und einer Karte. 375 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Der wandernde See | . |
. |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1937
Mit 151 Abbildungen und 10 Karten. 295 Seiten |
1933 1935, |
steht der deutsche Pilot
Georg Vasel 25 Kilometer nordöstlich von Sutschou seit Wochen in
der Wüste Gobi und wartet auf das Eintreffen eines Flugzeugs der EURASIA.
Er hat den Auftrag, für die 1930 gegründete deutsch-chinesische
Gesellschaft von Lantschou über Hami und Urumtschi eine erste Kette von
improvisierten Flugplätzen, Funkstationen und Benzinlagern bis nach
Tschugutschak an der russischen Grenze anzulegen, um den geregelten
Flugverkehr von China nach Europa vorzubereiten. Doch der Bürgerkrieg
lässt das Projekt scheitern. Vasel gerät in Urumtschi längere Zeit in
Gefangenschaft und kann erst Anfang |
. | Publikation: | l | Flammen in der Wüste. Erlebnisse eines deutschen Flugpioniers in Innerasien. | . |
. | Georg Vasel Verlag Ullstein, Berlin 1936. Mit 21 Aufnahmen und einer Karte. 265 Seiten |
1933 1934 1935 |
erfolgt die
Hochzeit von Frederick ("Derrick") Williamson (*1891,1935)
und Margaret D. ("Peggy") Marshall (*1906) in Gangtok, Hauptstadt des
Königreichs Sikkim. Williamson ist dort bereits seit zwei Jahren als
Politischer Offizier tätig, eine Art Mittelsmann zwischen der
britisch-indischen Kolonialmacht und dem Königshaus des Kleinstaates. Seine
nächste Dienstreise wird zur zweimonatigen Hochzeitsreise genutzt und führt
durch den Nachbarstaat Bhutan nach Norden über die Himalaya-Kette zum
Yamdrok Tso ("Grüner Jadesee auf hoch liegenden Bergwiesen") bis Lhasa. Sie
besuchen die Klosterstädte Sera und Drepung und auch Frau Williamson wird
vom 13. Dalai Lama in einer Privataudienz empfangen. führt sie eine Reise von Gangtok nordwestlich über Kampa Dzong und das Kloster Sakya nach Gyangze. Im Juni brechen beide wieder zu einer Reise über Gyangze nach Lhasa auf. Williamson, dessen Gesundheit schon vor Reiseantritt angeschlagen war, verstirbt in der tibetischen Hauptstadt überraschend und wird schließlich in Gyangze begraben. |
. | Publikation: | l | Memoirs of a Political Officer's Wife in Tibet, Sikkim and Bhutan | . |
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Margaret D. Williamson Wisdom Publications, London 1987. Mit zahlreichen Aufnahmen und zwei Karten. 240 Seiten ISBN 0-86171-056-8 |
1933 - 36 |
fliegt Wulf Diether Graf zu Castell (*1905,1980) mit seinem Flugzeug und im Auftrag der EURASIA in China umher; populärster Fluggast dürfte der Panchen-Lama gewesen sein, den er 1934 von Nanking nach Peiping bringt, nachdem der 13. Dalai Lama in Tibet gestorben ist. Und sein Interesse bleibt nicht aufs Fliegen beschränkt: "Schon nach den ersten Flügen war ich von der Eigenart der chinesischen Landschaft so überwältigt, daß ich beschloß, ihre besondere Struktur im Lichtbild festzuhalten. Dabei kam es mir darauf an, nicht nur schöne Bilder zu erzielen, sondern Beispiele auszuwählen, von dokumentarischem Wert, Beispiele, die wirklich das Charakteristische der Landschaft zeigen, ihre geologische Beschaffenheit, ihre Bodenkultur, ihre Besiedlung und ihre historischen Denkmale." Der Nachwelt ist so ein Bildband ganz außergewöhnlicher Luftaufnahmen überliefert. |
. | Publikation: | l | Chinaflug | . |
. | Wulf Diether Graf zu Castell Atlantis-Verlag, Berlin / Zürich 1938. Mit 176 s/w-Aufnahmen und eine Karte. 192 Seiten |
1933 - 40 | verbringt der Amerikaner George Norbert Kates (*1895,1990) im japanisch besetzten Peking seine nach eigener Aussage "sieben besten Jahre", sammelt Antiquitäten und genießt das Leben, bis der Angriff der Japaner auf Pearl Harbour diese Muße beendet. |
. | Publikation: | l | The Years that were fat. Peking 1933-40. | . |
. | George Norbert Kates Harper & Brothers, New York 1952 Mit 11 Abbildungen. 268 Seiten |
1933 1938 1946 |
bewirbt sich die
aus Stuttgart stammende Photographin Hedda Hammer (*1908,1991)
für eine Anstellung in Hartung's Photoatelier in Peking.
"The salary was modest - that was why a woman was sought for the
job", wird sie später schreiben, mit elf Stunden täglicher
Arbeitszeit und unbezahlten Überstunden. Doch die Schwäbin möchte
hinaus in die Welt und beobachtet die politischen Entwicklungen in
Deutschland mit Argwohn. Sie erhält den Zuschlag aufgrund ihrer
Sprachkenntnisse und steht daraufhin dem deutschen Fotoatelier in der
chinesischen Hauptstadt vor, das mit siebzehn angestellten chinesischen
Photographen arbeitet. Nachdem ihr Arbeitsvertrag |
. | Publikationen: | l | Nanking | . |
. | Hedda Hammer / Alfred Hoffmann Verlag von Max Noessler & Co., Schanghai 1945 Kommentierter Bildband. 254 Seiten |
. | l | A Photographer in Old Peking | . |
. | Hedda Morrison Oxford University Press, HongKong/NewYork 1985 Bildband. 2 Karten. 266 Seiten ISBN 0-19-584056-9 |
. | l | Travels of a Photographer in China. 1933 - 1946. | . |
. | Hedda Morrison Oxford University Press, HongKong/NewYork 1987 Bildband mit zwei Karten. 246 Seiten ISBN: 0-19-584098-4 |
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Im Juli 1934 sind die kommunistischen
Truppen von den zahlenmäßig weit überlegenen Streitkräften Tschiang
Kai-sheks eingekreist. Sie können jedoch die feindlichen Linien durchbrechen
und beginnen mit 300.000 Mann ein eineinhalbjähriges Rückzugsgefecht, das
später als "Der Lange Marsch" in die Geschichte eingehen wird. Nur 10% der
Truppen erreichen 18 Monate später das neue Hauptquartier in Yan'an. |
1934 |
machen sich der Zoologe Brooke Dolan (*1908,1945), Ernst Schäfer (*1910,1992) und Marion H. Duncan nach Nordost-Tibet auf, um im Zaidam-Gebiet Exemplare der gesamten Fauna der tibetischen Hochsteppe zu sammeln. Während Schäfer Jagd auf den seltenen wilden Esel (Kulan), den wilden Yak, Weißlippenhirsche und den MacNeill-Hirsch macht, studiert Dolan chinesische und tibetische Dialekte und beginnt ein Studium des tibetischen Buddhismus. |
. | Publikationen: | l | Unbekanntes Tibet. Durch die Wildnisse Osttibets zum Dach der Erde. | A* |
. | Ernst Schäfer Paul Parey, Berlin 1937 Mit 64 Abbildungen nach fotografischen Aufnahmen des Verfassers und 2 Karten. 296 Seiten |
. | l | Dach der Erde. Durch das Wunderland Hochtibet. | A* |
. | Ernst Schäfer Paul Parey, Berlin 1938 Mit 83 Abbildungen des Verfasser und 1 Karte. 292 Seiten |
1934 |
kommt der französische Journalist Marc Chadourne (*1895,1975) auf seiner Weltreise auch nach China. Peking heißt zu dieser Zeit Peiping und auch ansonsten ist nichts mehr so, wie er es von früher her kennt: Die Japaner sind im Land und die Weiterreise durch die Mongolei nach Europa scheitert an der dortigen russischen Einflussnahme. So reist Chadourne von Kalgan über den Kaiserkanal notgedrungen nach Shanghai, besucht dessen sündiges Nachtleben sowie Nanjing, Hongkong und Kanton [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | Tour de la terre: Extrême-Orient | . |
. | Marc Chadourne Plon, Paris 1935 250 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | Ostasiatische Reise | . |
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Verlag von Dietrich
Reimer / Andrews & Steiner, Berlin 1936 256 Seiten |
1934 | begibt sich der Franzose Jean Perrigault auf eine nicht ungefährliche Reise. Von Canton aus fährt er auf dem West-Fluß durch die südchinesische Provinz Koang-Si [Guangxi] und durchquert dann nordwärts Koeï-Tchéou [Guizhou], um die Großstadt Chung-King [Chongqing] am Yangtse zu erreichen. Insgesamt 3.000 Kilometer durch Bürgerkriegsgebiet und die Hauptanbaugebiete des Opiums. |
. | Publikation: | l | Chez les Brigands de la Vieille Chine | . |
. | Jean Perrigault L. Fournier, Paris 1935 Mit 48 Abbildungen. 252 Seiten |
1934 | hat Harrison Forman (*1904,1978 Biografie) eigentlich schon alles erlebt, was andere Forschungsreisende von weiteren Aktivitäten abgehalten hätte: Zwei Jahre zuvor war seine Auto-Expedition in die Provinz Gansu überfallen und ausgeraubt worden, so daß sie abgebrochen werden musste. Von Lanzhou aus startete er dann kurz darauf mit zwei Begleitern erneut, diesmal um das geheimnisvolle Amne-Matschin-Gebirge zu erforschen, von dem es hieß, in ihm liege ein noch höherer Berg als der Mount Everest verborgen. Wieder werden sie von chinesischen Banditen überfallen, wobei diesmal seine beiden Gefährten getötet werden. Doch Harrison Forman ist ein Abenteurer. Unverdrossen macht er sich nun, nur mit drei Einheimischen als Führer versehen, erneut auf den Weg zu jenem Gebirgszug im Süden, der direkt im Gebiet der gefürchteten Ngolok-Stämme liegt. Über das Kloster Lhabrang gelangt er in das Gebiet im Bogen des Gelben Flusses und ist nicht mehr weit vom Amne-Matschin-Gebirge entfernt, als er wieder auf herumziehende Ngolok-Räuber trifft. Ein Begleiter stirbt, ein anderer wird schwer verletzt. Nur durch Zufall kann sich Formann retten und nach Lhabrang zurückkehren. |
. | Publikation: | l | Through forbidden Tibet. An Adventure into the Unknown. | . |
. | Harrison Forman Longmans, Green and Co., New York 1935 Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte. 275 Seiten (Englische Ausgabe:) Jarrolds Publishers, London 1936 Mit 72 Abbildungen. 288 Seiten |
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1934 |
gelingt es dem englischen Missionar John Howard Jeffrey von einem tibetischen Klostervorsteher im westlichen Sichuan freundlich aufgenommen und in die tibetische Sprache und Religionslehre eingewiesen zu werden. Mit einem Reisepass des Klosters versehen, kann Jeffrey im Herbst mit einem Helfer ins Landesinnere aufbrechen und dort 18 Stammesfürsten besuchen, die zum Einzugsgebiet des Klosters zählen. |
. | Publikation: | l | Khams or Eastern Tibet | . |
. | John Howard Jeffrey Arthur H. Stockwell Ltd., Ilfracombe (Devon) 1974 Mit 12 Abbildungen. 114 Seiten ISBN 0-7223-0695-4 |
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1934 - 35 |
befindet sich der Amerikaner William G. Sheldon mit der Sage West China Expedition in der chinesischen Provinz Sichuan. Den Jägern und Naturwissenschaftlern geht es im Auftrag des American Museum of Natural History um eine Bestandsaufnahme des hochalpinen Großwilds, das in dieser abgelegenen und schwer zugänglichen Region Westchinas noch wenig erforscht ist. Besonders über den Großen Panda weiß man in Fachkreisen noch wenig und so ist es eine der vorrangigen Aufgaben der Expedition, ein Exemplar des Ailuropoda melanoleuca zu erlegen. Die Anreise erfolgt den Yangzi stromauf bis Chunking [Chongqing], dann zur Provinzhauptstadt Chengdu und von dort aus am Min-Fluss entlang in die westlich gelegene Bergregion Richtung Tibet. |
. | Publikation: | l | The Wilderness Home of the Giant Panda | . |
. | William G. Sheldon University of Massachusetts Press, Amherst 1975 Mit farbigem Frontispiz, 47 Abbildungen und 2 Karten. 196 Seiten ISBN 0-87023-179-0 |
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1934 - 35 |
reist der deutsche Missionsinspektor Georg Schmauß neun Monate lang durch die südchinesische Provinz Yunnan. Über Hanoi geht es mit der Eisenbahn nach Kunming und von dort aus mit dem Auto, Tragstuhl und Pferd zu den verstreut im Umland liegenden Missionsstationen. Der Bürgerkrieg zwischen den nationalistischen und kommunistischen Truppen erzwingt dabei die zeitweilige Räumung einzelner Missionsstationen. |
. | Publikation: | l | Auf Missionspfaden in China | . |
. | Georg Schmauß Spener-Verlag und Druckerei G.m.b.H., Marburg 1937 Mit 16 Abbildungen. 87 Seiten |
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1934 - 36 |
verbringt Walter Bosshard mit kurzen Unterbrechungen zwei Jahre in der Mongolei und entwirft ein ungeschminktes Bild von diesem herben und weiten Grasland. Doch die seit Jahrhunderten herrschende Ordnung wird durch die politischen Turbulenzen in Russland, durch den Einfall der Japaner aus der Mandschurei sowie dem chinesischen Krieg erschüttert. Für die meisten Mongolen beginnt eine unheilvolle Zukunft. |
. | Publikation: | l | Kühles Grasland Mongolei. Zauber und Schönheit der Steppe. | . |
. | Walter Bosshard Deutscher Verlag, Berlin 1938 Mit 71 Aufnahmen des Verfassers und 2 Karten. 217 Seiten (Neuausgabe: Büchergilde Gutenberg, Zürich 1950 Mit 131 teils neuen Aufnahmen des Verfassers, einer Karte und einem zusätzlichen Epilog. 280 Seiten) |
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1934 - 37 |
unternimmt Wilhelm Filchner (*1877,1957 Biografie) seine dritte Tibet-Expedition von Osttibet aus zum südlichen Tarimbecken und von dort weiter nach Chotan, wo er 7 Monate in Gefangenschaft gerät. Danach geht's über den Karakorum-Paß zurück nach Leh und Kaschmir. |
. | Publikation: | l | Bismillah! Vom Huang-ho zum Indus. | A* |
. | Wilhelm Filchner F. A. Brockhaus, Leipzig 1938 Mit 114 Abbildungen und Skizzen, einem Portrait des Verfassers und einer Karte. 347 Seiten |
1934 - 50 |
verbringt die promovierte Kunsthistorikerin, Altertumswissenschaftlerin und Sinologin Eleanor von Erdberg (*1907,2005) sechzehn Jahre in Peking. Von Japan kommend lernt sie hier ihren Ehemann Hermann Joseph Theodor Consten (*1878,1957; Biografie) kennen, der seine langjährigen Studien in der Mongolei aufgrund der dortigen unsicheren Verhältnisse aufgeben musste. Beide durchleben die turbulenten Jahre der Republik China und der Gründung der Volksrepublik China, erkunden die Umgebung von Peking und müssen nach der Machtübernahme Mao Zedongs vor der zunehmenden Radikalisierung im Land fliehen. |
. | Publikationen: | l | Der strapazierte Schutzengel. Erinnerungen aus drei Welten. | . |
. | Eleanor von Erdberg Siebenberg-Verlag, Waldeck 1994 412 Seiten ISBN 3-87747-065-3 |
Am 6.7.1935 wird der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, geboren. |
1935 |
fährt Ernst Cordes (*1903,1983) als Journalist im Auftrag deutscher Zeitungen ins neu gegründete Kaiserreich Mandschukuo. Er reist entlang der Bahnlinien von Hsinking [heute: Changchun] nach Mukden [heute: Liaoning] und dann über Jehol [heute: Chengde] zurück nach Peking. |
. | Publikation: | l | Das jüngste Kaiserreich.
Schlafendes / Wachendes Mandschukuo. |
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. | Ernst Cordes Societäts-Verlag, Frankfurt a. M. 1936 Mit zahlreichen Abbildungen und 1 Karte. 225 Seiten |
1935 |
bereist Friedrich Sieburg das mit dem Deutschen Reich politisch verbündete Japan. Auch dort träumt man von einem "göttlichen Auftrag zur Rettung der Welt durch japanische Vorherrschaft". Sieburg besucht die von Japan besetzten Gebiete in China, fährt nach Schanghai, den Yangtse hinauf und nach Peking, die nun als Hauptstadt der fünf von Japan besetzten nordchinesischen Provinzen fungiert und Sitz einer provisorischen Regierung ist, die von Tokio kontrolliert wird. Den Abschluss bildet der Besuch der Mandschurei - jetzt das Kaiserreich Mandschukuo. |
. | Publikation: | l | Die stählerne Blume. Eine Reise nach Japan. | . |
. | Friedrich Sieburg Societäts-Verlag, Frankfurt a. M. 1939 Mit 16 Abbildungen. 188 Seiten |
1935 |
kommt A. E. Johann (eigentlich Adolf Ernst Johann Wollschläger; er änderte seinen ersten Vornamen nach 1945 in 'Alfred') (*1901,1996) mit der Mukden-Peking-Bahn aus der Mandschurei nach Peking gereist, fährt dann ab Hankau den Yangtse aufwärts bis Tschung-King, besucht anschließend Nanking, Schanghai und Hongkong, bevor es Richtung Philippinen weitergeht. Der bekannte Reiseschriftsteller verarbeitet auch diesen Reiseabschnitt wieder zu einer entsprechenden |
. | Publikation: | l | Kulis, Kapitäne, Kopfjäger. Fahrten und Erlebnisse zwischen Peking und der Timor-See. | . |
. | A. E. Johann Verlag Ullstein, Berlin 1936 Mit einer Karte und 40 Aufnahmen. 270 Seiten |
1935 |
beginnt Matthias Hermanns sein eingehendes Studium der Tibeter in der Amdo-Provinz. Als Missionar und Arzt kann er monatelang in engstem Kontakt mit den tibetischen Nomaden zusammenleben und beschreibt Land und Volk, die Wirtschaft der Ackerbauern und der Alpenhirten, ihre Psychologie und Lebensweise. Durch seine medizinische Tätigkeit kann er außerdem problemlos anthropologische Messungen vornehmen und stellt so die sozialwirtschaftlichen Grundlagen der Hirtenkultur in Amdo und Innerasien vielschichtig dar. |
. | Publikation: | l | Die Nomaden von Tibet. Die sozial-wirtschaftlichen Grundlagen der Hirtenkulturen in Amdo und von Innerasien. Ursprung und Entwicklung der Viehzucht. | A* |
. |
Matthias Hermanns |
1935 |
macht sich Peter Fleming (*1907,1971) im Auftrag der Times daran, von Peking aus auf dem Landweg quer durch Chinesisch Turkestan bis nach Indien zu reisen. Ein mutiges Vorhaben in dieser unsicheren Zeit, aber auch eine gute Story für die namhafte Zeitung. Mit ihm unterwegs ist die Schweizer Journalistin Ella Maillart (*1903,1997) Über Sian [heute: Xian] und Lanchow gelangen die beiden in den tibetischen Grenzbezirk Chinghai [Qinghai], ziehen mit Yak, Pferd, Kamel und Esel am Koko Nor und den Zaidam-Sümpfen entlang, erreichen den Rand der Takla-Makan Wüste und kommen von dort - allen politischen Turbulenzen zum Trotz - schließlich über Khotan und Kaschgar wahrhaftig wohlbehalten in Kaschmirs Hauptstadt an. |
. | Publikationen: | l | News from Tartary. A Journey from Peking to Kashmir . | . |
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Peter Fleming |
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Tataren-Nachrichten. Eine Reise von Peking nach Kaschmir. |
A* |
. | Rowohlt Verlag, Berlin 1937 Mit 57 s/w Abbildungen und 2 Karten. 422 Seiten |
. | (Neuauflage: Tataren-Nachrichten. Ein Spaziergang von Peking
nach Kaschmir. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1996 Mit Abbildungen und einer Karte. 395 Seiten) |
. | l | Oasis Interdites. De Pékin au Cachemir. | . |
. | Ella Maillart Bernard Grasset, Paris 1937. (Deutsche Ausgabe:) |
. | Verbotene Reise. Von Peking nach Kaschmir. | A* |
. | Ernst Rowohlt, Berlin 1938 Mit 64 Abbildungen und 2 Karten. 302 Seiten |
1935 |
startet der erst 22jährige Max Reisch (*1912,1985) mit seinem Freund Helmuth Hahmann in einem 32 PS starken Auto Marke Eigenbau, von Palästina aus zu einer 23.000 Kilometer langen Fahrt quer durch Asien, um den Beweis zu erbringen, dass eine durchgehende Befahrung mit einem Motorfahrzeug möglich ist. Entgegen allen Wahrscheinlichkeiten und Prognosen erreichen sie mit ihrem Alluminiumauto wahrhaftig Schanghai und sorgen so auf der ganzen Strecke für Völkerverständigung. |
. | Publikation: | l | Transasien. 23000 Kilometer mit 32 PS von Palästina bis China. | . |
. | Max Reisch F. A. Brockhaus, Leipzig 1939. Mit 90 Abbildungen und 8 Karten. 200 Seiten |
1935 |
lebt der Journalist Owen Lattimore (*1900,1989) schon einige Jahre in Peking und interessiert sich sehr für die Mongolei. Im April reist er deshalb über Kalgan und Paot'ou zu einem mongolischen Fest in die Ordos, dem wüstenartigen Hochplateau im großen Bogen des Gelben Flusses. |
. | Publikation: | l | Mongol Journeys | . |
. | Owen Lattimore Jonathan Cape, London 1941. Mit 13 Abbildungen. 284 Seiten |
1935 | reist der italienische Tibetologe Giuseppe Tucci (*1894,1984) wieder durch den Südwesten Tibets. Vom indischen Almora aus geht die Expedition zum Manasarowar-See am Kailas, von dort aus westlich in die alten Königsstädte von Guge und über Gartok wieder nach Leh im indischen Bundesstaat Ladakh. |
. | Publikation: | l | Santie Briganti. Nel Tibet Ignato. Diario della Spedizione nel Tibet occidentale 1935. | . |
. | Giuseppe Tucci Ulrico Hoepli, Milano 1937 Mit 268 Illustrationen und einer Karte. 190 Seiten |
1935 |
wird Sir Eric Teichman (*1884,1944), alt gedienter Diplomat im Dienste Ihrer Majestät, nach Sinkiang geschickt. Die westlichste chinesische Provinz gehört zwar zur Republik China, führt aber seit dem Sturz der Mandschu-Dynastie de facto ein Eigenleben unter wechselnden Machthabern. Zum jetzigen versucht die britische Regierung gute Beziehungen aufzubauen und schickt Sir Eric auf die beschwerliche Reise: Von Peking aus bis Suiyuan geht es mit der Bahn, von da ab folgen 4000 Kilometer per Lastwagen über holprige Pisten bis Kaschgar. Die folgenden 600 Kilometer der Rückreise nach Indien werden anfangs per Maultier und Yak, über die Pässe des Himalaya hinweg dann aber nur noch zu Fuß bewältigt. Alle Achtung, Sir Eric! |
. | Publikation: | l | Journey to Turkistan | . |
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Sir Eric Teichman |
1935 |
verdienen sich Ronald Kaulback (*1909) und John Hanbury-Tracy ihre ersten Sporen als explorer, indem sie von Nordburma aus aufbrechen, um die Quelle des Salween (tibetisch: Nak Chu, "Schwarzer Fluß") zu finden. Sie gelangen den Flusslauf weiter als alle anderen Forscher vor ihnen hinauf, werden dann jedoch von misstrauischen tibetischen Beamten (aufgrund ihrer Bärte!) für kommunistische russische Spione gehalten und bekommen deshalb keine Erlaubnis zur Weiterreise. So endet die erfolgversprechende Expedition rund zwanzig Tagesreisen vom geheimnisvollen Quellgebiet entfernt. |
. | Publikationen: | l | Salween | . |
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Ronald Kaulback |
. | l | Black River of Tibet | . |
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John Hanbury-Tracy |
1935 |
kehrt die Österreicherin Lili Körber (*1897,1982) von ihrer Reise nach Japan zurück und verbringt einige Tage in Shanghai, Nanking und Peking, bevor es über Wladiwostok mit dem Transsibirien-Express wieder zurück in die Heimat geht. |
. | Publikation: | l | Begegnungen im Fernen Osten | . |
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Lili Körber |
1935 |
nimmt sich der junge österreichische Geologe Herbert Tichy (*1912,1989) Zeit für eine ausgedehnte Asienreise, die ihn - teils auf dem Motorrad - durch Indien, Burma, die Randgebiete des Himalaya und Afghanistan führt. nach Asien. Als einem der ersten westlichen Ausländer gelingt ihm dabei die heimliche Einreise nach Tibet. Ohne Bergsteigerausrüstung versucht er sich an der Besteigung des 7730 m hohen Gurla Mandata, gelangt zum Mansarowar-See und umrundet in Verkleidung den heiligen Berg Kailash. |
. | Publikation: | l | Zum heiligsten Berg der Welt. Auf Landstrassen und Pilgerpfaden in Afghanistan, Indien und Tibet. | A* |
. | Herbert Tichy Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1937 Mit 133 Abbildungen nach Leica-Aufnahmen des Verfassers und 2 Karten, sowie einem Vorwort von Sven Hedin. 192 Seiten |
1935 |
begibt sich auch eine schweizerische Filmexpedition auf den Weg nach Südchina, um ihren Dokumentarfilm dort mit Szenen aus dem Alltagsleben der Landbevölkerung zu beginnen. Über Hanoi und Lao Kai erfolgt die Anreise auf der wild-romantischen Eisenbahnlinie nach Kunming, der Provinzhauptstadt von Yünnan. Weitere Stationen sind Tschungking [Chongqing] am Yangtse und die Provinzhauptstadt von Szetchuan Tschengtu [Chengdu]. Letzte Station bildet Peiping bevor die heimreise mit der Eisenbahn quer durch die Mandschurei und Sibirien angetreten wird. Humorvoller Chronist dieser erlebnisreichen Reise ist der Arzt Dr. Hans Vogel (*1900,1980). |
. | Publikation: | l | China ohne Maske. 20000 km mit der schweizerischen Filmexpedition. | . |
. | Dr. Hans Vogel Albert Müller Verlag, Zürich und Leipzig 1937 Mit 120 photographischen Aufnahmen (des Operateurs der schweizerischen Filmexpedition, Emil Berna) auf 80 Kunstdrucktafeln und einer Karte. 180 Seiten |
1935 |
ist Kurt Zimmermann (*18921975) als Missionsleiter der Allianz-China-Mission mit seiner Frau acht Monate lang in den chinesischen Provinzen Kiangsi [Jiangxi] und Chekiang [Zhejiang] sowie Peking [Beijing] unterwegs, um die dortigen Missionsstationen zu besuchen. |
. | Publikation: | l | China - wie ich es erlebte. Geschautes und Erfragtes auf einer Besuchsreise durch Chinas Missionsfelder. | . |
. | Kurt Zimmermann Bundes-Verlag, Witten (Ruhr) 1936 Mit 104 Abbildungen nach ufnahmen des Verfassers. 144 Seiten |
1935 - 36 |
reisen die beiden britischen Malerinnen Mary Augusta Mullikin (*1874,1964) und Anna M. Hotchkis (*1885,1974) zu den fünf taoistischen [Tai Shan, Heng Shan, Song Shan, Heng Shan, Hua Shan] und vier buddhistischen Heiligen Bergen [Wutai Shan, Putuo Shan, Jiuhua Shan, Omei Shan] Chinas und halten ihre Reiseeindrücke in vielen Bildern fest. |
. | Publikation: | l | The Nine Sacred Mountains of China. An Illustrated Record of Pilgrimages Made in the Years 1935-1936. | . |
. | Mary Augusta Mullikin, Anna M. Hotchkis Vetch and Lee Limited, Hong Kong 1973 Mit 90 Abbildungen und vier Karten. 156 Seiten |
1935 - 36 |
unterrichtet der deutsche Lehrer Richard Wolf (*1900,1995) in Tschangscha [Changcha], der Hauptstadt der chinesischen Provinz Hunan. Mit einem Bekannten unternimmt er von dort aus eine zweiwöchige Autofahrt durch die Provinz. Vor dem Hintergrund der näher rückenden chinesischen Bürgerkriegstruppen übernimmt er schließlich eine neue Lehrtätigkeit in Colombo. |
. | Publikation: | l | Der östliche Bogen. Von Tschangscha nach Colombo. | . |
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Richard Wolf |
. | l | Drache und Lotos. Kleine Reise in China. | . |
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Richard Wolf |
1935 - 41 |
ist der Texaner Royal Leonard (*1905,1962) der Privat-Pilot von Chiang Kai-shek [Jiang Jieshi] und Zhang Xueliang. Als Captain der chinesischen Armee wird er auch mit anderen offiziellen Flügen der Republik China betraut, befördert Diplomaten und Staatsgäste und gelangt so in alle Provinzen des Landes. Zuletzt ist er für die Chinese National Aviation Corporation Airline tätig. |
. | Publikation: | l | I flew for China | . |
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Royal Leonard |
1935 - 44 |
verbringt die Amerikanerin Bea Exner Liu (*1908,1996) in China. Sie folgt ihrem chinesischen Ehemann, der dort als College Professor an verschiedenen chinesischen Einrichtungen tätig ist. Nach kurzer Zeit nimmt sie ebenfalls eine Lehrtätigkeit auf, muss im zweiten Jahr kriegsbedingt erst nach Nanjing und bald nach Chongqing umziehen und wird schließlich in Guiyang, Hauptstadt der Provinz Guizhou sesshaft. Als die Japaner von der Küste aus immer stärker ins chinesische Hinterland vordringen, reist Bea Exner Liu mit ihrem Kleinkind in die Vereinigten Staaten zurück. |
. | Publikation: | l | Remembering China 1935 - 1945. A Memoir. | . |
. | Bea Exner Liu New Rivers Press, Moorhead (MN) 1996 Mit 6 Abbildungen und einer Karte. 195 Seiten ISBN 0-89823170-1 |
1935 1937 1939 1947 |
kommt der 21jährige Deutsche Wolf
Schenke (*1914,1989) erstmals nach China und verbringt
etliche Monate in Shanghai, Nanking, Peking und Tientsin. |
. | Publikationen: | l | Reise an der gelben Front. Beobachtungen eines deutschen Kriegsberichterstatters in China. | . |
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Wolf Schenke |
. | l | China im Sturm. Von Chiang Kai-shek zu Mao Tse-tung. | . |
. | Wolf Schenke H. H. Nölke Verlag, Hamburg 1949 Mit 8 Illustrationen. 327 Seiten |
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1936 |
könnte ungefähr das Jahr gewesen sein, als der Berliner Arzt Dr. Walter Lucke (*1890) zu einer Reise gestartet sein will, die so skurril und burlesk anmutet, dass man sie als Münchhausiade ansehen könnte. Auf der Jagd nach einer verschwundenen Perle geht es mit seinem Freund Alfredo Jeremias und einer schönen Frau über Ägypten und Indien ins bürgerkriegdurchtoste China. Das beigefügte Bildmaterial ist dementsprechend bunt, zeigt barbusige Beduinenschönheiten, erlegte Tiger und Krokodile im indischen Dschungel sowie chaotische Straßenszenen aus dem Bürgerkrieg in China. Eine sehr eigene |
. | Publikation: | l | Im Land der fliegenden Köpfe. Reiseerlebnisse im Osten. | . |
. | Dr. med. Walter Lucke Uhlenhorst-Verlag Curt Brenner, Hamburg [1940] Mit mehreren Abbildungen. 287 Seiten |
1936 |
reisen Arnold Heim (*1882,1965) und August Gansser als 1. Schweizerische Himalaya-Expedition vom nordindischen Almora für acht Monate ins indisch-nepalischen Grenzgebiet und schaffen dann, als Kaschmiri verkleidet, auch eine Umrundung des Kailash. |
. | Publikation: | l | Thron der Götter. Erlebnisse der ersten Schweizerischen Himalaja-Expedition. | A* |
. | Arnold Heim und August Gansser
Morgarten-Verlag AG, Zürich und Leipzig 1938. Mit 220 photographischen Abbildungen in Tiefdruck, 18 Zeichnungen im Text, 11 musikalischen Beispielen, 2 Auslegetafeln (Panoramen) und 1 Reliefkarte. 270 Seiten. |
1936 |
nimmt Edmund Fürholzer (*1891) von Schanghai aus das Flugzeug nach Lanchow, um sich von dort aus aufzumachen, durch Chinas Wilden Westen zum Kloster Labrang zu reiten - quer durch das von Räubern heimgesuchte Hochland an der tibetischen Grenze. |
. | Publikation: | l | Arro! Arro! So sah ich Tibet. | A* |
. | Edmund Fürholzer Wilhelm Limpert-Verlag, Berlin 1942. Mit vielen s/w Aufnahmen und 18 Farbabzügen des Verfassers, mehreren Zeichnungen als Buchschmuck und einer Karte. 388 Seiten |
1936 |
nimmt Leutnant-Colonel Frederick Spencer Chapman (*1907,1971) an der fünfmonatigen diplomatischen Mission des Politischen Offiziers in Sikkim, Sir Basil J. Gould (*1883,1956), als Berater und Fotograf teil. Man startet Ende Juli von Gangtok aus nach Lhasa. Der Zweck der Mission besteht darin, in den komplizierten Verhandlungen um die Rückkehr des 6. Panchen Lamas aus China nach Tibet zu vermitteln und im Bedarfsfall als Eskorte ab der chinesischen Grenze für ihn bereitzustehen. Doch der Panchen Lama "verstirbt" nach 14jährigem Exil in China kurz vor der geplanten Rückkehr noch auf chinesischem Boden. |
. | Publikation: | l | Lhasa. The Holy City . | . |
. |
Frederick Spencer Chapman |
1936 | unternimmt Dorothea Soothill Hosie (*1885,1959) eine längere Reise durch China. Trotz chinesischer Sprachkenntnisse und enger Verbundenheit mit dem Land ist dies ein erhebliches Wagnis angesichts des chinesisch-japanischen Krieges. Von Hong Kong aus geht es über Canton und Shanghai nach Weihaiwei und von dort aus quer durch die chinesische Provinz Shantung nach Tientsin und Peking. Mit der Eisenbahn geht es dann sechshundert Meilen südlich an den Yangtse, wo sie in Hankow ein Schiff stromaufwärts bis Chung King nimmt. Über Land erreicht sie die Provinzhauptstadt Chengtu und besucht den heiligen Berg Omei Shan. |
. | Publikation: | l | Brave New China | . |
. |
Lady Hosie (Dorothea Soothill Hosie) |
1936 | befindet sich die Engländerin Innes Jackson für neun Monate privat in China. Von Shanghai aus bereist sie das Umland, fährt nach Nanking und Peking und verfasst einen sehr persönlichen Bericht über diese Zeit. |
. | Publikation: | l | China only Yesterday | . |
. |
Innes Jackson |
1936 - 37 | reist die Französin Gabrielle Bertrand mit der Eisenbahn durch die japanisch besetzte Mandschurei, besucht die Kaiserstädte Peking und Jehol und reitet dann durch die südliche Mongolei, um die Klosterstädte am Rand der Wüste Gobi aufzusuchen. Für die damalige Zeit eine mutige Reise. |
. | Publikation: | l | Seule dans l'Asie troublée. Mandchoukuo - Mongolie 1936 - 1937. | . |
. | Gabrielle Bertrand Librairie Plon, Paris 1937 Mit 31 Abbildungen und einer Karte. 312 Seiten |
1936 - 37 |
führen die beiden französischen Forscher André Guibaut (*1903,1966) und Louis Victor Liotard (*1904,1940) ihre erste Expedition ins chinesisch-tibetische Grenzland durch. Von Yunnanfou, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yunnan, gelangen sie westlich über die Stadt Tali fast an die Grenze zu Burma und erkunden von dort aus erst den Verlauf des Saluen in nördliche Richtung und dann, nach Überquerung eines Gebirges, den Lauf des Mekong wieder nach Süden. 1940 werden sie zu einer zweiten Expedition aufbrechen. |
. | Publikation: | l | Missions perdues au Tibet | . |
. | André Guibaut Editions André Bonne, Paris 1967 (Collection 'Les grands documentaires illustrés') Mit 14 Abbildungen und 1 Karte. 264 Seiten |
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1936 1937 |
trifft der amerikanische
Zeichner Graham Peck
(*1914,1968) in Peking ein. Drei Wochen Zeit hat er für
China eingeplant, bevor es weitergehen soll auf seiner Reise in den
Orient. Doch es ergeht ihm wie schon so manch anderem Reisenden vor ihm: Der Zauber
der Stadt nimmt ihn gefangen, er mietet einen jener typischen
Wohnhöfe
im Altstadtviertel, beobachtet das Geschehen um ihn herum, zeichnet und
lässt sich treiben. Es vergehen sechs Monate, bis er sich zu einer Reise durch China
entschließt, die letztlich ein Jahr dauern wird. Sein
erstes Ziel ist das südliche Randgebiet der Mongolei, dann geht es mit dem Zug über Nanking nach
Shanghai, von dort den Yangtze durch die
drei Schluchten hinauf bis
Chungking und im Januar |
. | Publikation: | l | Through China's Wall | . |
. | Graham Peck Houghton Mifflin, Boston 1940 Mit 14 ganzseitigen Portraitzeichnungen und einer Fülle von Textillustrationen sowie mehreren kleine Detailkarten zum Reiseverlauf. 371 Seiten |
1936 - 37 |
verbringt der amerikanische Austauschstudent Edmund W. Meisenhelder (*1915) zwei Semester an der Lingnan Universität im südchinesischen Canton [Guangzhou]. Das im dritten Jahr zwischen der Republik China und den Vereinigten Staaten bestehende Austauschprogramm führt diesmal 32 kanadische und amerikanische Studenten für ein Jahr in die Hauptstadt der Provinz Guangdong. Die Semesterferien nutzt Meisenhelder zu Reisen nach Vietnam, Angkor Wat, Bangkok und der Malayischen Halbinsel, sowie zum Besuch von Shanghai, Nanking und Peking. |
. | Publikation: | l | The Dragon Smiles | . |
. | Edmund W. Meisenheber Pageant Press, Inc., New York 1968 Mit 119 Abbildungen und zwei Karten. 199 Seiten |
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1936 - 40 |
ist Richard Portway Dobson (*1914,1993) als Vertreter ausländischer Zigarettenfirmen in China unterwegs. Er bereist Honan und die südlichen Provinzen, erlebt den chinesisch-japanischen Krieg sowie den Bürgerkrieg innerhalb Chinas und schildert sehr einfühlsam von seinen Erlebnissen in dieser unruhigen Zeit. |
. | Publikation: | l | China Cycle | . |
. | Richard Portway Dobson Macmillan & Co., London 1946 Mit 11 Abbildungen und zwei Karten. 217 Seiten |
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1936 - 47 |
reisen die beiden Engländer Frank Ludlow (*1885,1972) und George Sherriff (*1898,1967) mehrfach von Indien aus zum Botanisieren nach Südtibet. Ludlow ist Naturforscher und Direktor der ersten britischen Schule in Gyantse. Sherriff war von 1928-32 britischer Vize- und Generalkonsul in Kaschgar, dann 1943-45 britischer Resident in Lhasa. Im Grenzbereich zu Bhutan und Einzugsbereich des Tsangpo finden sie zahlreiche bislang unbekannte Arten und organisieren die erste Sendung lebender Pflanzen von Tibet nach Großbritannien per Flugzeug. |
. | Publikation: | l | A Quest of Flowers. The Plant Explorations of Frank Ludlow and George Sherriff told from their diaries and other writings. | . |
. | Harold R. Fletcher Edinburgh University Press, Edinburgh 1975 Mit zahlreichen Abbildungen und Karten.387 Seiten ISBN: 0-85224-278-6 |
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1936 1949 |
tauscht Maurice
Tornay (*1910,1947),
Augustiner-Regularkanoniker vom Großen St. Bernhard, noch vor der
Priesterweihe die heimatlichen Berge der Schweiz mit denen im
chinesisch-tibetischen Grenzland, um sich genau dort auf das
Priesteramt vorzubereiten. 1945 übernimmt er in Yerkolo die einzige
katholische Gemeinde Tibets. Wegen der Abhängigkeit der Bewohner von den
Grund und Boden besitzenden Klöstern, ist die Missionsarbeit extremen
Problemen ausgesetzt und Tornay wird |
. | Publikation: | l |
Martyr au Thibet. Maurice Tornay, chanoine régulier du Grand-St-Bernard 1910-49. |
. |
Robert Loup |
. |
. |
(Deutsche Ausgabe:) |
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. | l | Maurice Tornay. Ein Schweizer Märtyrer in Tibet. | A* |
. | Claire Marquis-Oggier, Paul Darbellay
Christiana-Verlag, Stein am Rhein 1993 Mit mehreren Abbildungen.134 Seiten |
1936 1955 |
kommt die
gebürtige Deutsche Anna Wang (*1907)
bereits als chinesische Ehefrau des
politischen Aktivisten Wang Ping-nan von Berlin nach Sian [heute: Xian],
der Hauptstadt der chinesischen Provinz Schensi. Insgesamt zwanzig Jahre
verbringt sie bis |
. | Publikation: | l |
Ich kämpfte für Mao. Eine deutsche Frau erlebt die chinesische Revolution. |
. |
. | Anna Wang Christian Wegner Verlag, Hamburg 1964 Mit einer Karte. 380 Seiten |
1937 starten die Japaner nach dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke ihren Blitzkrieg gegen China und besetzen schon am 28 Juli Peiping (Peking). Am 12. Dezember nehmen sie die Hauptstadt Nanking ein und vollführen ein beispielloses Massaker an der Zivilbevölkerung, das über 300.000 Tote fordert. Die Regierung Tschiang Kai-schecks flieht nach Tschungking [Chongqing] im westlichen Hinterland. |
1937 | macht sich der
Neuseeländer
James Munro Bertram (*1910, 1993)
zum Jahresanfang von Peking aus auf den Weg nach Sian [Xian]. Anlass hierfür
ist die kurz zuvor erfolgte
Gefangensetzung von Chinas mächtigstem Mann, dem Generalissimus Tschiang
Kai-schek, durch einen seiner eigenen Militärs. Eine Art "erzieherische
Maßnahme", um Tschiang auf den gemeinsamen Kampf aller chinesischen Kräfte
gegen die Japaner einzuschwören, statt sich im innerchinesischen Bürgerkrieg
gegen die Kommunisten zu verlieren. Da Sian einer Nachrichtensperre
unterliegt, macht sich Bertram als Korrespondent der Londoner Times
selbst auf den Weg, 1000 Kilometer quer durch das von mehreren Warlords
umkämpfte Nordchina. |
. | Publikationen: | l | . |
. |
James Munro Bertram |
. | l | North China Front | . |
. | James Bertram Macmillan and Co. Limited, London 1939 Mit 13 Abbildungen und einer Karte. 514 Seiten |
1937 |
sucht ein junger Amerikaner Belehrung in Indien, reist von Bombay nach Bengalen, von Ceylon nach Kaschmir, lernt Indisch und lässt sich von einem Guru unterweisen. Der schickt ihn in den Himalaya, wo er sich an der tibetischen Grenze in die Philosophie des Lamaismus versenkt und die tibetische Sprache erlernt. Von den Engländern erhält er die Erlaubnis, nach Gyantse in Tibet übersiedeln zu dürfen. Dort lebt er in tibetischen Klöstern und steht bald auf so gutem Fuße mit maßgeblichen Mönchen, dass er später sogar von der tibetischen Nationalversammlung und vom amtierenden Regenten persönlich nach Lhasa eingeladen wird. Im vertraulichen Gespräch wird ihm erklärt, er wäre die Inkarnation eines tibetischen Heiligen und da er im Ausland wiedergeboren wäre, sei dies auch der Fingerzeig, sich dort zukünftig zu betätigen. Und so kehrt Theos casimir Hamati Bernard (*1908,1947)nach ein paar Monaten wieder nach Indien zurück und schildert all dies in seiner |
. | Publikation: | l | Penthouse of the Gods. A Pilgrimage into the Heart of Tibet and the Sacred City of Lhasa. | . |
. |
Theos Bernard |
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1937 |
reist der Amerikaner Charles Sydam Cutting (*1889,1972) zum wiederholten Male nach Lhasa. Schon Jahre zuvor hat er freundschaftliche Beziehungen zum tibetischen Regenten angeknüpft und versteht sich mit diesem so gut, dass er als inoffizieller "Botschafter der persönlichen Beziehungen und des guten Willens" zwischen dem Dalai Lama und dem amerikanischen Präsidenten fungiert. Als die erste tibetische Handelsdelegation 1948 in Washington D.C. eintrifft, ist Cutting für deren Betreuung zuständig. |
. | Publikation: | l | The Fire Ox and Other Years | . |
. |
Charles Sydam Cutting |
1937 |
startet Rittmeister Wilhelm-Karl Herrmann per Flugzeug von Schanghai aus nach Lan-dschou [Lanzhou], da er vom neuen dunganischen Gouverneur Ma die Erlaubnis zur Einreise nach Chinesisch Turkestan [Xinjiang] erhalten hat. Dies bietet dem selbstbewussten Deutschen die überraschende Möglichkeit einen "Ritt für Deutschland" zu wagen, nämlich von Lan-dschou quer durch Zentralasien und von dort auf noch unbestimmten Wegen weiter bis ins Heimatland. Nur in Begleitung von zwei chinesischen Dienern bricht er in in nordwestliche Richtung auf, den Gansu-Korridor hinauf, über Hsi-ning [Xining] quer durch das Richthofen-Gebirge, wo er die verborgen gelegene Klosteranlage Ma-ti-si erforscht, bis nach Dunhuang. Von hier aus will Herrmann der südlichen Route der Seidenstraße über Tscharchlik [Qakilik] und Chotan [Hetian] folgen. Doch die Turbulenzen des Bürgerkriegs und die sich ständig verschiebenden Einflusssphären chinesischer, russischer, mohammedanischer, vor allem aber marodierender Truppen machen ein zielstrebiges Vorankommen unmöglich. Herrmann gelangt über das Kia-yü-men [Jiayumen], das westliche Abschlusstor am Ende der großen Chinesischen Mauer hinaus, doch die Trennung von seiner Karawane während eines mehrtägigen Sandsturms führen zu schwerwiegenden Erfrierungen und zwingen den unbeugsamen Deutschen damit zur Umkehr. Nur durch glückliche Umstände gelingt dem Schwerverletzten die weite Rückreise durch das Krisengebiet bis ins deutsche Hospital nach Hankau [Wuhan]. |
. | Publikation: | l | Ein Ritt für Deutschland | A* |
. | Wilhelm-Karl Herrmann Nibelungen-Verlag, Berlin-Leipzig 1940 Mit einem Geleitwort von Sven Hedin. Mit einem Portrait des Verfassers und 231 Abbildungen nach dessen eigenen Aufnahmen; 14 Zeichnungen im Text und 6 Karten. 591 Seiten |
1937 |
befindet sich Luigi Barzini junior (*1908,1984) im japanisch besetzten Peking. Als Journalist verfügt er anscheinend über gute Beziehungen zur japanischen Besatzungsmacht, denn er hat die verfallene Kaiserresidenz in Jehol besucht und erhält nun die Erlaubnis für einen längeren Ausflug in die Mongolei. Mit von der Partie ist der ortskundige Schwede Torgny Öberg, mit dessen Wagen sie von Peking aus nach Kalgan aufbrechen. Innerhalb ihres siebentägigen Ausflugs besuchen sie "Herzog Larson" und den mongolischen Fürsten Teh an der Grenze zur Äußeren Mongolei, der späteren kommunistischen Mongolischen Volksrepublik. |
. | Publikation: | l | Evasione in Mongolia | . |
. | Luigi Barzini junior Casa Editrice Mondadori, Milano 1939 Illustriert. 163 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Mongolische Reise | . |
. |
A. H. Payne Verlag, Leipzig 1940 |
1937 |
erhält Gerald Reitlinger das Angebot, einen Freund auf eine Reise quer durch Yünnan zu begleiten. Von Hanoi aus starten sie mit der neuen Eisenbahnlinie über die Grenze hinein in die chinesische Provinz Yünnan ("Südlich der Wolken") und erreichen deren Hauptstadt Yün-nan Fu. Mit dem Auto gelangt man noch bis Tali, steigt dort dann auf Maultiere um und macht einen Abstecher in den Norden, um die Weißen Berge in der großen Schleife des Yangtze zu umrunden. Da eine Rückreise nach Shanghai wegen des Chinesisch-Japanischen Krieges zu gefährlich ist, erfolgt die Weiterreise westwärts durch die tief eingeschnittenen Flusstäler des Mekong und Salween nach Myitkyina in Nordburma. |
. | Publikation: | l | South of the Clouds. A Winter Ride Through Yün-nan. | . |
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Gerald Reitlinger |
1937 |
ist die Deutsche Lufthansa bestrebt, ihr Streckennetz auch nach Ostasien auszudehnen. Doch die herrschende deutsche Außenpolitik macht eine Streckenführung nicht leicht: Ein geplantes Joint Venture mit Russland ist nicht mehr durchführbar und auch die übliche Südroute über Indien ist "aus politischen und wirtschaftlichen Gründen im Augenblick nicht möglich", wie es der Leiter der Deutschen Lufthansa Carl August Freiherr von Gablenz dezent umschreibt. Der einzig freie Luftraum führt über den Irak, Afghanistan und Chinesisch Turkistan nach China. Die Überquerung des Pamir mit schweren Lastflugzeugen ist für den Stand der Technik jedoch problematisch, so dass am 24. August ein erster Testflug von der afghanischen Hauptstadt Kabul aus durchgeführt wird. Mit einer Junkers Ju 52 D-ANOY startet die Crew und tastet sich vorsichtig durch die schmalen Bergschluchten des Pamirs, denn ein Überfliegen des Gebirgsmassivs ist technisch nicht möglich. Ohne Zwischenfälle erreicht man den Sitz der Lufthansa-Tochter EURASIA in Zentralchina. Auf dem Rückflug jedoch ergeben sich technische Schwierigkeiten, die zur Notlandung unweit von Chotan in Chinesisch-Turkistan zwingen. Die Flugbesatzung wird von Militär gefangen gesetzt und wochenlang in der Zitadelle von Chotan festgehalten. Erst nach vielen Verhandlungen, bangem Warten und mühseligen Reparaturversuchen kann der Weiterflug nach Kabul erfolgen. |
. | Publikation: | l | D-ANOY bezwingt den Pamir. Ein abenteuerlicher deutscher Forschungsflug. | . |
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Carl August Freiherr von Gablenz |
1937 |
startet William Lewisohn, Berichterstatter der North-China Daily News, von Shanghai aus zu einer "tour de force" durch China. Mit seinem Ford 8-Zylinder Zweitürer Sedan Modell 1933 geht es über Hangchow, Changsha und Kweilin nach Yünnanfu, der Hauptstadt der südwestlichsten chinesischen Provinz, und von dort wieder ganz hinauf in Chinas Norden bis Peiping [Peking], was insgesamt gut 5.000 Meilen chinesische Landstraße bedeutet. Für Nachahmer fasst er seine Erfahrungen wie folgt zusammen: "Check everything yourself before starting each day and do not trust the chauffeur; Do not stop to ask any official person for information - not only will you get none, but you will at once be held up with questions and demands of inspection of papers; Sound your horn at all corners - the other fellow doesn't; Go slow through villages and where are people on the road ahead - they are liable to jump across from one side to the other in front of your car, if only 'to cut their devil'; Remove your spare wheel and all other loose parts every night - otherwise you are liable to loose them; Do not take all the stories you hear about bandits too seriously; Discount by 50 per cent all you are told about distances and the state of the road; Try and keep your temper as much as possible." |
. | Publikation: | l | China's Wild West. A Round Trip of Five Thousand Miles in a Motor Car. | . |
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William Lewisohn |
1937 | bereist der gebürtige Österreicher Emil Sigmund Fischer (*1865,1945) die südlichen Provinzen Chinas. Von 1894-98 hatte er bereits in Shanghai gelebt, danach von 1906-16 in Tientsin [Tianjin]. Dorthin kehrte er auch 1921 mit seiner Frau zurück. Nach deren Tod nimmt er sich nun fünf Jahre später, im Alter von 72 Jahren, noch einmal viel Zeit zu seiner wahrscheinlich letzten großen Chinareise. Per Bahn, Boot und im Tragstuhl bereist er die Provinzen Guangxi, Yunnan, Guizhou und Sichuan. |
. | Publikation: | l | Travels in China 1894 - 1940 |
. | Emil S[igmund] Fischer The Tientsin Press Ltd., Tientsin 1941 Mit zahlreichen Abbildungen und Karten. 343 Seiten |
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. | l | The Sacred Wu Tai Shan, in connection with Modern Travel from Tai Yuan Fu via Mount Wu Tai to the Mongolian Border. |
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. | Emil S. Fischer Kelly &Walsh, Shanghai 1925 |
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. | l | From Shanghai to Changsha in an automobile: interesting account of a test journey by Emil Fischer who accompanied Miss A. Viola Smith as her pilot. |
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. | Emil S. Fischer Shanghai 1935 |
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1937 |
packt den Schweizer Paul Blanc (*1904) das Reisefieber. Der in Kanada lebende Mitarbeiter des Pharma-Konzerns Roche besucht erst einige Niederlassungen in den USA und macht sich dann nach Japan auf. Während seines dortigen Aufenthalts beginnt der Japanisch-Chinesisch Krieg mit der langsamen Besetzung Nordchinas durch japanische Truppen. Anstatt die Reise mit der Rückkehr über den Pazifik abzuschließen, schleicht sich Blanc in Shimonoseki an Bord eines japanischen Truppentransporters und setzt nach Korea über. Mit nur einem kleinen Reisekoffer an der Hand gelangt er per Eisenbahn vom Hafen Fousan [Busan] über die Hauptstadt Seoul in die seit 1931 von den Japanern besetzte Mandschurei. Da die Weiterfahrt nach Peking wegen Truppenverschiebungen unmöglich ist, wählt Blanc den Seeweg und schifft sich in der südmandschurischen Hafenstadt Dairen [Dalian] über das Gelbe Meer nach Tientsin [Tianjin] ein. Entgegen allen Gefahren gelangt er tatsächlich in die von Chiang Kai-schek bereits aufgegebene, von den japanischen Truppen aber noch nicht erreichte ehemalige Hauptstadt, die nun den Namen Beiping ("Nördlicher Friede") trägt. Es bleiben ihm einige Tage, in denen sich das japanische Heer in Ruhe für das Vorrücken auf Peking rüstet, Blanc sieht sich in der alten Kaiserstadt um und kann sogar noch einmal den Zug zurück nach Tientsin [Tianjin] nehmen. Von dort fährt er mit der Bahn südwärts über Tsi-Nan-Fou [Xian] nach Nanking und Shanghai, um eine Schiffspassage nach Europa zu buchen. |
. | Publikation: | l | Chine été 1937. A travers le Japon et la Chine á la veille de la seconde guerre mondiale. | . |
. |
Paul Blanc |
1937 |
unternimmt der in Prag lebende jüdische Jurist und Journalist Joseph Wechsberg (*1907,1983) eine sechsmonatige Weltreise, die ihn bis nach China führt. Von Hongkong fährt er dort mit dem Schiff nach Kanton [Guangzhou], von da aus weiter mit dem Zug nach Shanghai, Nanjing und mit dem Shanghai-Expreß schließlich bis nach Peking [Beijing]. Die Fortsetzung der Weltreise erfolgt wieder per Schiff von Tientsin [Tianjin] aus. Sein noch im gleichen Jahr erscheinendes Buch wird von einem tschechischen Verlag herausgegeben. |
. | Publikation: | l | Die Grosse Mauer. Das Buch einer Weltreise. | . |
. |
Josef [sic!] Wechsberg |
1937 - 38 |
reist der amerikanische Zeitungsreporter Edgar Ansel Mowrer (*1892,1977) erst den Yangtse hinauf, besucht Chengtu, die Hauptstadt der Provinz Szechwan und beobachtet dann das Kampfgeschehen zwischen chinesischen und japanischen Truppen am Gelben Fluß. |
. | Publikation: | l | Mowrer in China | . |
. |
Edgar Ansel Mowrer |
1937 1940 |
ist der Australier
Rhodes Farmer
gerade zu einem Kurzbesuch in Shanghai, als die japanische
Armee beginnt, die Stadt zu bombardieren. Ihm wird später eine Stelle im
Informations-Ministerium von
Chiang Kai-shek angeboten, wo er nebenbei auch die erste
Buchpublikation von Soong May-ling, der Ehefrau Chiang Kai-sheks
herausgibt. Aus seinen anfangs vereinbarten drei Monaten wird schließlich
ein Zeitraum von drei Jahren, in dem er auch die Kriegsgebiete bereist und
dem Melbourne Herald Berichte über die
japanischen Grausamkeiten zukommen lässt. Aus der schwer umkämpften
neuen Befehlszentrale Chiang Kai-sheks, der Stadt Chungking [Chongqing] am
Yangzi, setzt er sich schließlich |
. | Publikation: | l | Shanghai Harvest. A diary of three years in the China War. | . |
. |
Rhodes Farmer |
1938 hat Japan die wichtigsten Industriezentren in China erobert und alle strategischen Verkehrsknotenpunkte eingenommen. Um sich Aufschub vor den feindlichen Armeen zu verschaffen, sprengt Tschiang Kai-schek in einem Anfall von Panik die Deiche des Gelben Flusses bei Luoyang, was eine enorme Überschwemmungskatastrophe verursacht, die japanische Armee jedoch nur unwesentlich aufhält. Eine Million Chinesen ertrinken dabei, und zwölf Millionen kommen später durch Hunger und Krankheit um. |
1938 |
steht Violet Cressy-Marcks (*1895,1970), Mitglied der Royal Geographical Society, im Norden von Britisch-Burma. "On all my journeys I have done what I set out to do, and have always reached my destination. I liked the freedom, the responsibility of sucess or failure on my own shoulders; privation was part of it, and as for the solitude - I liked it enormously." 1925 durchquerte sie Afrika auf voller Länge von Kairo bis Kapstadt. Per Rentierschlitten erkundete sie Norwegen, Schweden und Finnland. 1929 ging es den Amazonas mit dem Kanu hinauf und quer durch die peruanischen Anden. Danach folgten Afghanistan, Russisch Turkistan und Sibirien. Nun steht China an, das im Augenblick jedoch nur "durch die Hintertür" zu betreten ist, durch den unwegsamsten Teil von Yünnan, denn Chinas Häfen und Küstenprovinzen sind wegen der japanischen Truppen vollständig unpassierbar. "My aims were to study Chinese Communism, Japan's chances of crushing China, Russia's influence on China and the opening up of China and the great north-west towards Russia and India. I planned four objectives when leaving England: (1) to enter China from Burma; (2) to visit the Communists and speak to the leader of the Eigth Route Army; (3) to study the war and the moral of the troops; and (4) to visit Lake Koko Nor in Tibet." Ehrgeizige Pläne. |
. | Publikation: | l | Journey Into China | . |
. | Violet Cressy-Marcks Hodder and Stoughton, London 1940 Mit 80 Photographien und vier Karten.324 Seiten |
1938 |
startet Dora H. de Beer (*1891) mit Bergsteigerfreunden von Burma aus nach Yünnan, um den in einer Schleife des Yangtze gelegenen und bisher unbestiegenen Yulung Shan zu erobern. 400 Meilen geht es auf der noch unfertigen "Burma-Straße" über Teng-yue nach Tali und weiter bis zum Basislager in Li-kiang. Doch der Gipfel des Yulung Shan bleibt unbestiegen. |
. | Publikation: | l | Yunnan 1938. Account of a Journey in SW China. | . |
. | Dora H. de Beer University Press, Oxford 1971 Mit 8 Photographien und 2 Karten. 88 Seiten |
1938 | gelingt es dem Schriftsteller Francis Patrick (Frank) Clune (*1893,1971) sich von der Australian Broadcasting Commission als Sonderberichterstatter nach Japan und China entsenden zu lassen, um von dort über den japanisch-chinesischen Krieg zu berichten. Über Dairen, Harbin und Jehol gelangt er nach Peking, bevor er weiter nach Tientsin, Shanghai und Hong Kong reist. |
. |
Frank Clune |
1938 | begeben sich die Engländer Wystan Hugh Auden (*1907,1973) und Christopher Isherwood (*1904,1986) im Auftrag der Verleger Faber and Faber sowie Random House als Kriegsberichterstatter nach China. Der eine ein Dichter, der andere ein Schriftsteller führt sie ihr gemeinsamer Weg von Hong Kong aus mit dem Schiff nach Canton und von dort mit der Eisenbahn nach Hankow am Yangtze. Sie reisen zuerst in nördlicher Richtung nach Cheng-chow, um dort, in der Provinz Kiangsu, an die chinesisch-japanische Front zu gelangen, anschließend über Sian nach Süden zum Frontabschnitt in der Küstenprovinz Chekiang. |
. | Publikation: | l | Journey to a War | . |
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Auden / Isherwood |
1938 | entschließt sich die neuseeländische Dichterin und Schriftstellerin Iris Guiver Wilkinson (Pseudonym: Robin Hyde, *1906,1939) in Hong Kong kurzerhand, ihre Weiterfahrt nach England aufzuschieben und statt dessen eine Fahrt ins Innere Chinas anzutreten. Das ist in Anbetracht der Kriegumstände und als alleinreisende Frau ein nicht unerhebliches Risiko, doch betroffen von dem, was sich ihr an Kriegseindrücken in Hong Kong und Shanghai zeigt, möchte sie sich ein genaueres Bild verschaffen und über ihre Eindrücke für zwei Zeitungen berichten. Mit der Eisenbahn gelangt sie über Canton nach Hankow, dem großen Verkehrsknotenpunkt am Yangtse. Mit einem persönlich von Chiang Kai-shek ausgestellten Visum gelingt ihr die Weiterreise an den Frontabschnitt in Süd-Schantung. Dort gerät sie mitten hinein in den Angriff der Japaner und schlägt sich an die Küste nach Tsingtao durch. |
. | Publikation: | l | Dragon Rampant | . |
. |
Robin Hyde |
1938 1939 |
startet
Ernst Schäfer
(*1919,1992)
die von ihm finanzierte Deutsche Tibet-Expedition. Ursprüngliches
Ziel war das Gebiet des Amne-Matschin-Gebirges im tibetisch-chinesischen
Grenzgebiet. Doch wegen Deutschlands Pakt mit Japan verweht China die
Einreise und Schäfer wählt Sikkim als Ausgangspunkt für neue Aufgaben.
Rein politische Erwägungen ebnen der Expedition schließlich den Weg: In
seinem Unabhängigkeitsbestreben gegenüber China sucht Tibet Anerkennung
durch das erstarkte Deutschland und England will kurz nach dem Münchner
Abkommen einen Affront mit dem Deutschen Reich vermeiden: So wird dem
Einreisegesuch der Expedition seitens der tibetischen
Regierung stattgegeben und von englischer Seite nicht widersprochen. Edmund Geer
(1996), Dr.
Karl Wienert (*1913,1992),
Bruno
Beger (*1911) und
Ernst Krause (*1899,1987)
bilden damit die erste deutsche Forschungsgruppe, die auf offizielle
Einladung der tibetischen Regierung einreisen darf. Über
Gyantse erreicht die Expedition Lhasa und nimmt dort am tibetischen Neujahrsfest
teil. Anschließend wird das Kloster Samyeh im Osten und Tibets
zweitgrößte Stadt Schigatse rund 250 km westlich davon besucht. Vor dem
Hintergrund des drohenden Kriegsausbruchs erfolgt die beschleunigte
Rückreise durch Britisch Indien nach Kalkutta. Insgesamt 18
Kilometer Filmmaterial und 40.000 Fotos bringt Kameramann Ernst Krause
am 4. August |
. | Publikationen: | l | Geheimnis Tibet. Erster Bericht der Deutschen Tibet- Expedition Ernst Schäfer 1938/39. | A* |
. | Ernst Schäfer Verlag F. Bruckmann KG, München 1943 Mit 56 Abbildungen, 32 Farbtafeln und 1 Übersichtskarte. 184 Seiten |
. | l | Fest der weissen Schleier. Eine Forscherfahrt durch Tibet nach Lhasa, der heiligen Stadt des Gottkönigtums. | A* |
. | Ernst Schäfer Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Braunschweig 1949 Mit 31 Abbildungen nach Aufnahmen der Schäfer-Expedition 1938/39 und zwei Karten. 199 Seiten |
. | l | Über den Himalaya ins Land der Götter. Auf Forscherfahrt von Indien nach Tibet. | A* |
. | Ernst Schäfer Friedrich Vieweg & Sohn Verlag, Braunschweig 1950 Mit 32 Abbildungen auf 23 Tafeln nach Aufnahmen der Schäfer-Expedition 1938/39 und 1 Karte. 200 Seiten |
. | l | Mit der deutschen Tibetexpedition Ernst Schäfer 1938/39 nach Lhasa | . |
. | Bruno Beger Verlag Dieter Schwarz, Taubenweg 3, Wiesbaden 1998 Mit 191 Abbildungen und 1 Karte. 281 Seiten |
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1938 - 40 |
wird die erst 23jährige Journalistin Joy Homer (*1915) von mehreren amerikanischen Hilfsorganisationen als Kriegsberichterstatterin nach China entsandt. Vierzehn Monate lang reist sie mit Lastwagen, Sampan, Eisenbahn, Flugzeug, Eselkarren und zu Fuß quer durchs Land, gerät in japanische Luftangriffe, schließt sich Guerillaeinheiten an und interviewt die jeweiligen regionalen Machthaber. Ein mutiges Unternehmen. |
. | Publikation: | l | Dawn Watch in China | . |
. | Joy Homer Houghton Mifflin Company, Boston 1941 Mit einer Karte. 340 Seiten |
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1938 - 45 |
wird es ungefähr gewesen sein, als sich Hans Heinz Hinzelmann (*1889,1970) als jüdischer Flüchtling in Schanghai aufhält. Die Zeiten sind wild und chaotisch, ebenso sein Versuch, sich mitten im Bürgerkrieg durchzuschlagen. Keine erbauliche |
. | Publikation: | l | O China, Land auf alten Wegen. Wahrhaftige Entdeckungen auf einer west-östlichen Lebensfahrt. | . |
. | Hans Heinz Hinzelmann Paul Schlösser Verlag, Braunschweig 1948 196 Seiten |
1939 | begibt sich Captain Robert Hamond von British Garhwal aus auf eine einmonatige Sommer-Exkursion durch den südwestlichen Teil Tibets. Er besucht die Provinzhauptstadt Gartok und kehrt über den Shipki-Pass nach Simla zurück. |
. | Publikation: | l | Through Western Tibet in 1939 | . |
. | Robert Hamond The Royal Geographical Society, London 1943 In: The Geographical Journal, Volume XCIX, 1-6 1942 Mit 15 Photographien und einer Karte. Seiten 1-15. |
1939 - 40 |
kehrt Harold Burgoyne Rattenbury (*1878,1962), mittlerweile schon im vorgerückten Alter von 70 Jahren, im Auftrag seiner Kirche nach Ostasien zurück, "to be an ambassador of sympathy and understanding friendship between British and Chinese." Bereits in den Jahren 1902-34 war er als Methodistenprediger in der chinesischen Provinz Hebei tätig. Von Southampton fliegt er nach Kunming, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yunnan und besucht die Missionsstationen im chinesisch-tibetischen Grenzgebiet. Überland zieht er dann quer durch Südchina nach Hongkong, schlägt sich von dort ganz hinauf in den chinesischen Norden, tourt durch die Provinzen Hebei, Shandong, Henan und Jiangsu und unternimmt abschließend noch von Shanghai aus eine Fahrt den Yangtsekiang hinauf. |
. | Publikation: | l | China-Burma Vagabond | . |
. | Harold Burgoyne Rattenbury Frederick Muller Ltd., London 1946 Mit 28 Abbildungen und 3 Karten. 279 Seiten |
1939 - 40 | ist der deutsche Reiseschriftsteller Colin Ross (*1885,1945) unterwegs in Ostasien und besucht dabei Japan, Korea, Mandschukuo, die Mongolei und China. Von Peking aus fährt er über Tientsin nach Schanghai. Von Hongkong geht es dann erst mit dem Flugzeug nach Kun-ming, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Jünnan, und von dort aus weiter nach Tschung-king, dem improvisierten Regierungssitz von Chiang Kai-schek, mitten hinein in die Bombenangriffe der Japaner. |
. | Publikation: | l | Das Neue Asien | . |
. | Colin Ross F. A. Brockhaus, Leipzig 1940 Mit 88 Abbildungen und sieben Karten. 287 Seiten |
1939 1941 |
kommt der Arzt Walter
Freudmann zusammen mit anderen europäischen Kollegen im Rahmen eines
Hilfsprogramms nach China, um freiwillig in den Kriegslazaretten des
chinesischen Roten Kreuzes zu arbeiten. Von Tschungking, dem Sitz der
Kuomintang-Regierung am Jangtse, geht es über Land in Richtung der
chinesisch-japanischen Front. Schon bald müssen die idealistischen Ärzte
jedoch erkennen, dass ihre Hilfe wenig willkommen ist: Die Offiziere der
Armee Tschiang Kaischecks kümmern sich nicht um ihre verwundeten Soldaten
und verwenden Material und finanzielle Mittel lieber zur persönlichen
Bereicherung. Die Lazarette stehen leer und werden zweckentfremdet. Bis |
. | Publikation: | l | TSCHI-LAI! - Erhebet Euch! Erlebnisse eines Arztes in China und Burma 1939-45. | . |
. | Walter Freudmann Verlag Neue Zeit, Linz 1947 Mit 6 Abbildungen und 1 Karte. 220 Seiten |
1939 1949 |
hält sich der Weißrusse Peter
Goullart schon viele Jahre in Shanghai auf und hat sich "die
chinesische Sprache und ein tiefes Verständnis für das Volk angeeignet.
Ich hatte den Buddhismus studiert, eine Reihe von Jahren in einem
esoterischen Taoistenkloster verbracht und war schließlich ein ausübender
Taoist geworden." Seinen Lebens- unterhalt verdient er jedoch als Angestellter der chinesischen
Zentralregierung unter Tschiang Kai-schek. Sein Auftrag, in der
neugegründeten chinesischen Provinz Sikang eine Produktions-Genossenschaft zu leiten, stößt bei den Honoratioren vor Ort
jedoch auf Ablehnung. Goullart nutzt die Gelegenheit, sich näher mit
dem tibetischen Kulturkreis auseinanderzusetzen und Kontakt zum
zurückgezogen lebenden Stamm der Lolo aufzunehmen, mit dessen Fürsten er
sich auch tatsächlich anfreundet. Durch Intrigen der Lokalbehörden muss er
seine Tätigkeit nach zwei Jahren abbrechen und wechselt weiter südlich
nach Likiang, wieder ins chinesisch-tibetische Grenzgebiet. Dort verbringt
er die nächsten Jahre, bis ihn die Zustände nach der kommunistischen
Machtergreifung zwingen, das Land |
. | Publikationen: | l | Forgotten Kingdom | . |
. | Peter Goullart John Murray, London 1955 Mit 16 Bildseiten und einer Karte. 218 Seiten |
. | l | Princes of the Black Bone. Life in the Tibetian Borderland. | . |
. | Peter Goullart John Murray, London 1959 (Amerikanische Ausgabe:) |
. | Land of the Lamas. Adventures in Secret Tibet. | . |
. | E. P. Dutton & Co., Inc., New York 1959 Mit 14 Abbildungen und einer Karte. 221 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Die Schwarzen Lolo. Zwischen Tibet und China. | A* |
. | Paul List Verlag, München 1962 Mit 1 Karte. 273 Seiten |
1940 |
brechen die beiden französischen Forscher André Guibaut (*1903,1966) und Louis Victor Liotard (*1904,1940) zu ihrer zweiten Exkursion ins westliche China auf. Sie haben sich den Oberlauf des Tong-Flusses im chinesisch-tibetischen Grenzland vorgenommen, ein Gebiet, das auch wegen der wilden Räuberbanden der Ngoloks berüchtigt ist. Im Mai erreichen sie Tatsienlu und starten von dort aus mit wenigen einheimischen Führern in die Berge. Schon nach ein paar Tagen werden sie erst observiert und dann aus einem Hinterhalt überfallen. Louis Liotard wird erschossen, André Guibaut kann durch glückliche Umstände entkommen und bewohntes Gebiet erreichen. Aufgrund des 2. Weltkriegs ist er gezwungen, sich noch fünf Jahre in China aufzuhalten, bevor er nach Frankreich zurückkehren kann. |
. | Publikation: | l | Ngolo-Setas. Deuxieme Expédition Guibault-Liotard au Tibet (1940). | . |
. | André Guibaut J. Susse, Paris (o.J.) (Collection 'Voyages et Aventures') Mit 50 Abbildungen, 1 Zeichnung und 2 Karten. 228 Seiten (Englische Ausgabe:) |
. | Tibetan Venture. In the Country of the Ngolo-Setas. | . |
. | John Murray, London 1947 (Reprint: Readers Union / John Murray, London 1949 Mit 23 Abbildungen und 2 Karten. 206 Seiten |
|
1940 |
reist Eva Siao (*1911,2001) von Moskau über Ürümqi nach Yan'an, dem Zentrum und Sitz der kommunistischen chinesischen Parteiführung. Bereits vor Jahren hat Eva Sandberg den chinesischen Schriftsteller und Dichter Emi Siao geheiratet, einen Weggefährten Mao Tse-tungs. Für längere Zeit wohnt sie nun mit ihren Kindern in einer der Höhlenwohnungen Yan'ans. Als gelernte Photographin kann Eva Siao ab 1955 offizielle Film- und Fotoaufträge der chinesischen Regierung übernehmen, sie reist nach Tibet, interviewt den letzten Kaiser Pu Yi und ist ins vielseitige kulturelle und politische Leben Chinas eingespannt. Im Rahmen der Kulturrevolution werden die Eheleute trotz ihrer Beziehungen zu Mao Tse-tung 1966 als Konterrevolutionäre angefeindet und später ins Gefängnis geworfen. Die Rehabilitierung erfolgt erst spät. Trotzdem verbringt Eva Siao ihr restliches Leben in China. |
. | Publikation: | l | China - mein Traum, mein Leben | . |
. |
Eva Siao |
1940 |
berichtet die Schriftstellerin Eileen Bigland über ihre Reise von Lashio (im nördlichen Burma) nach Kunming, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Yünnan. Ein genaues Datum wird nicht erwähnt in ihrer |
. | Publikation: | l | Into China | . |
. |
Eileen Bigland |
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1940 - 45 |
reist der Journalist und Zeichner Graham Peck (*1914,1968) erneut nach China. Da die Japaner bereits mit der Einkreisung Hong Kongs begonnen haben, gelangt Peck von Hong Kong aus nur mit Mühe ins Landesinnere und reist erst über Canton nach Kweilin [Guilin], der Provinzhauptstadt von Guangxi, später dann weiter nach Chungking [Chongqing] am Yangzi. Um über die kaum besuchten nördlichen Kriegsschauplätze am Unterlauf des Gelben Flusses zu berichten, machte er sich mit Rewi Alley auf nach Paochi, rund 300 Meilen Luftlinie nördlich, was aufgrund der schlechten Infrastruktur jedoch in eine Reise von rund 1000 Meilen über desolate Straßen ausartet. In den von Alley geleitetet Landwirtschaften Kooperativen schlägt er ein Standlager auf und unternimmt 1941 eine Exkursion an die chinesisch-japanische Front bei Loyang. |
. | Publikation: | l | Two Kinds of Time. Life in provincial China during the crucial years 1940 - 1941 | . |
. |
Graham Peck |
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1940 - 45 |
verbringt der Japaner Hsiao Kimura (*1922,1989) undercover in China. Was als patriotischer Einsatz mit dem Erlernen der mongolischen Sprache und der Arbeit auf einer Schafzuchtstation in der Inneren Mongolei beginnt, wandelt sich im dritten Jahr zu einer gefährlichen Agententätigkeit: Kimura soll hinter den chinesischen Linien in der Provinz Gansu Erkundigungen über die Nachschubwege der nationalchinesischen Armee von Chiang Kai-shek einholen. Verkleidet als mongolischer Mönch auf Pilgerreise und begleitet von zwei mongolischen Dienern bricht er 1943 auf mit Fernziel Lhasa. Als er sein Reiseziel zwei Jahre später im September erreicht, hat Japan gerade die Kapitulation unterzeichnet und damit den 2. Weltkrieg beendet. |
. | Publikation: | l | Japanese Agent in Tibet. My Ten Years of Travel in Disguise. | . |
. |
Hisao Kimura |
1941 |
zählt der deutsche Geschichtsforscher Walter Heissig wohl zu den wenigen Ausländern, die von den japanischen Besatzungstruppen noch eine Einreiseerlaubnis für die östlichen Provinzen der Mongolei erhalten. Von Peking aus fährt er mit der Bahn durch die Süd-Mandschurei bis T'ung-liao und von da aus weiter nach K'ail-lu, um nach alten mongolischen Schriften zu forschen. Vor dem Hintergrund der Kriegswirren fertigt er deshalb Steinabreibungen, kopiert alte Geschichtstexte und rettet der Nachwelt so manch unwiederbringliches Werk. |
. | Publikation: | l | Ostmongolische Reise | . |
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Walter Heissig |
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1941 - 44 |
verbringt der Amerikaner Pierre Stephen Robert Payne (*1911,1983) zweieinhalb Jahre auf dem Campus der Universität von Chungking und vermerkt in seinem privaten Tagebuch, was ihm inmitten des Kriegsgeschehens zustößt und durch den Sinn geht. Ein außergewöhnlich persönliches und stimmungsvolles Zeitdokument. |
. | Publikation: | l | Chungking Diary | . |
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Robert Payne |
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1941 - 45 |
ist auch der Amerikaner Bernard Llewellyn (*1919,2008) in China tätig. Er ist Mitglied des Friends Ambulance Unit's China Convoy und versorgt die Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yunnan über die Burma-Straße mit Hilfsmitteln. Die 1938 in Eile fertiggestellte Straßenverbindung führt von Lashio über die burmesische Grenze, schlägt einen weiten Bogen nach Norden über Baoshan und erreicht nach gut tausend Kilometern ihren Endpunkt in Qujing, westlich von Kunming. Eine abenteuerliche Strecke, die die Gebirgsketten zwischen Burma und China sowie die tief eingeschnittenen Flusstäler von Salween und Mekong überwindet und den Fahrern der Lastwagenkonvois alles abverlangt. Im letzten Jahr seines Aufenthalts ist Llewellyn als Medical Supply Officer der UNRA in Chengdu eingesetzt, reist dazu den Yanzijiang stromauf über Chongqing, besucht später Ya'an, Baoji und Loyang. Weitere Stationen seiner Tätigkeit führen ihn in Südchina nach Guangzhou, Wuzhou, Guilin und zurück, von dort mit der Eisenbahn nach Norden bis Hankou und schließlich nach Peking. |
. | Publikation: | l | I Left My Roots in China | . |
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Bernard Llewellyn |
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Ende 1941 greifen japanische Flugzeuge den amerikanischen Hafen Pearl Harbour auf Hawaii an und erklären den USA den Krieg. Tschiang Kai-schek wird dadurch Verbündeter der Alliierten und China mit erheblichen finanziellen Mitteln ausgestattet: einer 500 Millionen US-Dollar Anleihe, dazu Kriegsgüter im Wert von weiteren 630 Millionen US-Dollar und dem General Joseph Stilwell als persönlichen Berater. Tschiang Kai-schek verwendet diese Mittel jedoch nicht zur Bekämpfung der Japaner in China sondern vorrangig zum internen Krieg gegen die chinesischen Kommunisten. |
1942. |
Nach der Besetzung Oslos durch deutsche Truppen beschließt der Norweger Wilfred Skrede, sich zur Fliegerausbildung nach "Little Norway" in Kanada durchzuschlagen. Der einzig gangbare Weg zwischen den Fronten führt über Schweden, Finnland und Russland, weiter über das Karakorum-Gebirge, durch die chinesische Provinz Sinkiang und nochmals über den Himalaya hinweg in den nördlichsten indischen Bundesstaat Kaschmir. Dort befindet sich das Rekrutierungsbüro . . . |
. | Publikation: | l | Across the Roof of the World | . |
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Wilfred Skrede |
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1942 - 43 |
ist Ilja Tolstoj (*1903,1970), Enkel des berühmten russischen Schriftstellers Leo Tolstoj (und mittlerweile amerikanischer Staatsbürger), mit Brooke Dolan (*1908, 1945) im Auftrag des OSS (Office of Strategic Services) unterwegs. Zweck ihrer diplomatischen Mission ist es, von den Tibetern die Erlaubnis zu erhalten, militärische Nachschubtransporte von Indien aus durch Tibet nach China leiten zu dürfen. Die Expedition startet in Darjeeling und gelangt über Gyantse nach Lhasa, wo sie auch vom siebenjährigen Dalai Lama in Audienz empfangen wird. Doch die tibetische Regierung lehnt ab und die Verhandlungen sind schnell beendet. Aus privatem Interesse wählen Tolstoj und Dolan für die Rückreise die mehr als dreimal so lange Route über den Nordosten von Amdo bis zur chinesischen Provinzhauptstadt Lanchow am Gelben Fluss. Offizielle Reiseberichte erscheinen nie; ihr Photomaterial wird erst 1980 veröffentlicht. |
. | Publikationen: | l | Across Tibet from India to China | . |
. | Ilja Tolstoj National Geographic Magazine (August 1946) |
. | l | A Portrait of Lost Tibet | . |
. | Rosemary Jones Tung Thames and Hudson, London 1980 (auch: Holt, Rinehart and Winston, New York 1980) Mit 131 Fotografien, 6 Abbildungen und einer Karte. 224 Seiten |
. |
(Neuausgabe: University of California Press, |
Bereits 1943 treffen sich Tschiang Kai-schek, der amerikanische Präsident Theodor Roosevelt und Winston Churchill in Kairo und treffen Vereinbarungen für den Fall der japanischen Kapitulation: Es wird verbindlich festgehalten, daß Mandschukuo und Taiwan dann wieder an China zurück gegeben werden. Auch der Versailler Friedensvertrag wird diese Bestimmung später aufgreifen. Später dann wird sich die neu gegründete Volkrepublik China auf dieses internationale Abkommen berufen. |
1943. |
Der amerikanische Pilot Robert Crozier ist mit seiner Besatzung in einer umgebauten B-24 auf dem Rückflug nach Nordindien. Wegen des immer noch siegreichen Vorrückens der Japaner müssen amerikanische Flugzeuge die Armee Tschiang Kai-schek's unterstützen, indem sie Versorgungsflüge von Indien aus über Burma ins chinesische Hinterland organisieren. Durch ein aufziehendes Unwetter verfliegt sich der Pilot und die amerikanische Flugzeugbesatzung muss schließlich wegen Treibstoffmangel mit den Fallschirmen abspringen. Doch sie haben Glück im Unglück: Bei unter minus 20 Grad finden sie schnell genug bewohntes Gebiet und können so überleben, bis sie von tibetischen Beamten nach Lhasa geholt werden. |
. | Publikation: | l | Jump to the Land of God. The Adventures of a United States Air Force Crew in Tibet, based on interviews with Robert E. Crozier. | . |
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William Sinclair |
1943 - 46 |
ist der spätere amerikanische Geograf und Historiker Rhoades Murphey (*1919, 2002) für die Friends Ambulance Unit in China tätig. Diese verteilt im Japanisch-Chinesischen Krieg hinter der Front Medikamente und medizinische Hilfsmittel in den chinesischen Provinzen Yunnan, Sichuan, Guizhou, Guangxi und Hunan. Der Gruppe von rund 100 Helfern steht dafür eine Flotte von alten amerikanischen Lastwagen mit Holzvergasern zur Verfügung. Murphey gelangt über die Burmastraße nach Kunming und leistet den anstrengenden und auch gefährlichen humanitären Einsatz vier Jahre lang. |
. | Publikation: | l | Fifty Years of China to me: Personal Recollections of 1942-1992. | . |
. |
Rhoads Murphey |
1943 1948 |
könnte es gewesen sein, als Herbert Tichy (*1912,1989) aus den Dschungeln
Hinterindiens nach China kommt, wo er bis |
. | Publikationen: | l | China ohne Mauer | . |
. | Herbert Tichy L. W. Seidl & Sohn, Wien 1948 Mit 56 Bildern nach Zeichnungen des Pekinger Malers Chen Chih-Nung. 200 Seiten |
. | l | Weisse Wolken über gelber Erde. Eine asiatische Reise. | . |
. | Herbert Tichy Ullstein Verlag, Wien 1948 Mit bebildertem Vorsatz, etlichen Aufnahmen des Verfassers und einer Übersichtskarte. 377 Seiten |
1944 |
reist der russische Asienforscher Eduard Makarovich Mursajew (auch: Murzaev; *1908) durch die Mongolei, vom See Buir-Nur im Ost quer durch die Wüste Gobi zu Oase Echin-Gol im Südwesten, und widmet sich geologischen, hydrologischen und zoologischen Aufgaben. |
. | Publikation: | l | Auf unbetretenen Wegen. Durch Asiens Wüsten und Hochgebirge. | . |
. |
E. M. Mursajew |
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1944 |
ist in der westlichen Welt noch kaum etwas über die Ziele der chinesischen Kommunisten um Mao Tze-Tung bekannt. Durch deren zweifache Abschottung - zum einen ist die gesamte chinesische Küste durch die Japaner besetzt, zum anderen stehen die Kommunisten im Bürgerkrieg mit den Truppen Chiang Kai-sheks - wissen nicht einmal die Chinesen Genaues über diese neue politische Gruppierung. Alle Informationen sind äußerst vage: Stimmen die Gerüchte, die von offizieller Regierungsseite über sie verbreitet werden? Wie ergeht es der Bevölkerung unter ihrer Herrschaft? Nehmen sie aktiv Teil am Kampf gegen Japan? Und wie ist ihre Beziehung zur Sowjetunion? Eine Gruppe westlicher Journalisten erhält schließlich die Sondererlaubnis, sich von Chungking [Chongqing] aus auf den Weg zu machen und aus dem "Roten China" Bericht zu erstatten. Unter ihnen befindet sich der Amerikaner Harrison Forman (*1904,1978). Über Sian [Xian] geht es ins Löss-Gebiet bis nach Yenan, dem Hauptquartier der chinesischen Kommunisten. Forman interviewt die kommunistischen Führer sowie die Bevölkerung und nimmt an Kampfeinsätzen gegen die Japaner teil. |
. | Publikation: | l | Report from Red China | . |
. |
Harrison Forman |
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1944 - 45 | reist der australische Schriftsteller George Henry Johnston (*1912,1970) über die "Burma-Straße" nach Kunming und weiter nach Chungking, von wo aus er Erkundungen nach Sian, Lanchow, Sining und ins tibetische Grenzland unternimmt. |
. | Publikationen: | l | Journey Through Tomorrow | . |
. |
George Henry Johnston |
1944 - 50 |
verbringt Heinrich Harrer (*1912,2006 Biografie) sieben Jahre in Tibet, nachdem er aus dem englischen Internierungslager Dehra Dun fliehen konnte und sich mit Peter Aufschnaiter (*1899,1973 Biografie) und anfänglich mehreren anderen Mitgefangenen quer durch den Himalaja und unter widrigsten Umständen bis nach Lhasa durchgeschlagen hat. Harrer und Aufschnaiter finden Eingang in die tibetische High Society und Harrer wird sogar Vertrauter und Lehrer des jungen 14. Dalai Lama. Beide übernehmen verschiedene Aufgaben im Dienst der tibetischen Regierung, größtes Projekt sind Aufschnaiters Arbeiten am Elektrizitätswerk in der Nähe von Lhasa. Beide beschließen in Tibet zu bleiben - doch der Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Tibet macht dies unmöglich und sie flüchten zusammen mit dem Dalai Lama nach Indien. |
. | Publikationen: | l | Sieben
Jahre in Tibet. Mein Leben am Hofe des Dalai Lama. |
A* |
. | Heinrich
Harrer Ullstein & Co. Verlag, Wien 1952 58 Bilder, 8 Farbtafeln, 1 Karte. 267 Seiten (Das Buch erlebte zahlreiche Neuauflagen - die letzte nach der trivialen Verfilmung mit Brad Pitt) |
. | l | Sechsmal über den Himalaja. Fluchterlebnisse eines Deutschen in Indien und Tibet. | A* |
. | Hans
Kopp Verlagsanstalt Hermann Klemm, Freiburg 1955 Mit einigen Aufnahmen des Verfassers und einer Übersichtskarte. 242 Seiten |
. | l | Peter Aufschnaiter. Sein Leben in Tibet. | A* |
. | (Martin Brauen, Hrsg.) Steiger Verlag, Innsbruck 1983 Mit 64 Farbfotos, zahlreichen s/w Abbildungen, Skizzen und Karten. Außerdem der von Aufschnaiter erstellte Stadtplan von Lhasa. 207 Seiten |
Am 15. August 1945 kapituliert Japan
nach Abwurf der zweiten amerikanischen Atombombe. Nur für einen kurzen
Augenblick bringt dies die
beiden verfeindeten Parteien zurück an einen Tisch, dann geht der
Bürgerkrieg zwischen Kuomintang und Kommunisten in die
Entscheidungsphase. Während die Westmächte Tschiang Kai-schek
unterstützen, sind die Kommunisten fast ausschließlich auf die chinesische
Zivilbevölkerung angewiesen. |
1946 |
reist der Missionar Christian Simonnet (*1912,2002) von Hanoi aus nach Kunming, der Hauptstadt der südchinesischen Provinz Yünnan, und schlägt sich von dort aus nach Norden durch, Richtung tibetische Grenze. Eine "Voyage au bout de la chrétienté". |
. | Publikation: | l | Thibet. Voyage au bout de la chrétienté. | . |
. |
Christian Simonnet |
|
1946 |
macht sich der Journalist und Schriftsteller Pierre Stephen Robert Payne (*1911,1943) von Peking aus auf den Weg, um sich ein Bild von der Situation in den unter kommunistischer Leitung stehenden chinesischen Gebieten zu machen. Er reist zuerst nach Yenan, spricht dort mit Mao Zedong und reist dann weiter nach Kalgan an die mongolische Grenze. Von den positiven Ansätzen der kommunistischen Führung beeindruckt, sagt er deren Sieg im chinesischen Bürgerkrieg voraus. |
. | Publikation: | l | Journey to Red China | . |
. |
Robert Payne |
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1946 | kehrt der amerikanische Journalist Jack Alfred Goodwin Belden (*1910,1989) nach China zurück. Bereits 1933-42 war er als Korrespondent erst für die Shanghai Evening Post, dann für United Press tätig und berichtete zuletzt für das Time Magazine von Chongqing aus über den Bürgerkrieg. Nun, nach dreijähriger Abwesenheit, erreicht er Ende Dezember den Hafen von Tientsin und reist weiter nach Peiping [Beijing]. Die von den kommunistischen Truppen regierten Nordprovinzen Chinas sind sein Ziel. Vor Ort verfolgt er das Ende des chinesischen Bürgerkriegs, interviewt Bauern und Generäle und macht nachvollziehbar, warum die korrupte Gewaltherrschaft unter Tschiang Kai-Schek den optimistischen Perspektiven einer kommunistischen Volksrepublik unterliegen musste. |
. | Publikation: | l | China shakes the world | . |
. | Jack Belden Harper & Brothers, NewYork 1949 524 Seiten |
. |
(Deutsche Ausgabe:) China erschüttert die Welt |
. | Verlag
Otto Erich Kleine, Braunschweig 1951 382 Seiten |
|
1946 |
unternimmt der amerikanische Geistliche Ben Thomson Cowles (*1915) eine dreiwöchige Fahrt auf dem Langen Fluss, dem Chang Jiang oder Yangzijiang. Von Yichang wählt er eine klassische chinesische Dschunke, mit der rund 70 Passagiere stromauf getreidelt werden, durch die berühmten "Drei Schluchten des Yangzi". |
. | Publikation: | l | Through the Dragon's Mouth | . |
. |
Ben Thomson Cowles |
|
1946 1948 |
wird
Eric Earle Shipton (*1907,1977)
nach vierjähriger Pause erneut zum britischen
Generalkonsul in Kashgar ernannt. Da die Provinz
Xinjiang extrem isoliert im äußersten Westen Chinas liegt
und weder per Flugzeug noch mit dem Auto zu erreichen ist, wählt Shipton die Anreise von Nordindien aus zu Pferd
über Leh und den Karakorum-Pass in einer dreiwöchigen Kraftanstrengung. Die
neue Tätigkeit lässt dem Konsul genügend Zeit, sich seiner Leidenschaft zu
widmen: dem Bergsteigen. Seine Ehefrau Diana (*1917)
begleitet ihn dazu in die Ausläufer
des Tian-Shan-Gebirges und des Pamir, wo er sich an der Besteigung des
Mustagh Ata versucht. Noch vor Ende der Dienstzeit Ihres Mannes reist
sie |
. | Publikation: | l | The Antique Land | . |
. | Diana Shipton Hodder and Stoughton, London 1950 Mit 23 Abbildungen, einigen Zeichnungen und einer Karte im Vor- und Nachsatz. 219 Seiten |
. | l | Mountains of Tartary |
. |
. |
Eric Shipton |
|
1946 1949 1952 |
erreicht der
Missionar Geoffrey T. Bull Shanghai und reist weiter in sein
Missionsgebiet im chinesisch-tibetischen Grenzgebiet. |
. | Publikation: | l | When Iron Gates Yield | . |
. |
Geoffrey T. Bull |
. | Am Tor der gelben Götter | . |
. | R. BrockhausVerlag, Wuppertal 1956 Mit einer Karte. 312 Seiten |
1947 erlangt Indien die Unabhängigkeit. Durch den Abzug der Briten wächst die Wahrscheinlichkeit einer bewaffneten chinesischen Intervention in Tibet. |
1947 |
im Mai startet der Journalist Amaury Comte de Riencourt (*1918), für den Intelligence Digest of London and New York und als Gast der britisch-indischen Mission von Sikkim aus zur Reise nach Lhasa und wird auch vom 14. Dalai Lama empfangen. |
. | Publikation: | l | Lost World. Tibet, Key to Asia. | . |
. |
Amaury de Riencourt |
. | Tibet im Wandel Asiens. | A* |
. | Eberhard
Brockhaus, Wiesbaden 1951 Mit 30 Tafelbildern und 2 Karten. 286 Seiten |
1947 |
besucht Lama Anagarika Govinda ( oder: Anangavajra Khamsum Wangchuk, oder: Ernst Lothar Hoffmann *1898,1985), Mitglied des tibetischen Kargyütpa-Ordens, den Abt von Latschen in dessen Einsiedelei an der Grenze von Sikkim zu Tibet und reist dann weiter Richtung Gyantse, um sich von offizieller Seite eine Reiseerlaubnis für Westtibet einzuholen. Sein Ziel ist die Klosterstadt Tsaparang, frühere Hauptstadt des westtibetischen Königreichs Guge. Was noch vor kurzem undenkbar war, ist nun problemlos: Aufgrund der politisch heiklen Lage und ihrer daraus resultierenden Suche nach Unterstützung und Anerkennung durch westliche Länder, erteilt die tibetische Regierung gerne jeden Einreisewunsch. Drei Monate verbringt Lama Govinda noch in Gyantse, zusammen mit seiner indischen Frau Li Gotami, der es erlaubt wird, ausführlich in den Tempelanlagen zu photographieren und Zeichnungen anzufertigen. Von der Illustrated Weekly of India finanziell unterstützt, machen sich beide dann im nächsten Jahr von Ladakh aus auf den Weg und erreichen die geradezu traumhaft-unwirklich anmutende Gegend von Tsaparang und Tholing. Mehrere Monate arbeiten beide an einer Bestandsaufnahme der aus dem 11. Jahrhundert stammenden Klosteranlagen, deren Wandmalereien durch die trockene Höhenlage konserviert und deren Götterstatuen bisher weder geplündert noch zerstört wurden. Ihre Reise führt sie weiter zum Kailash und zum Manasarowar-See, von wo aus sie am Kali Gandaki entlang wieder in die indische Tiefebene hinabsteigen. |
. | Publikationen: | l | The Way of the White Clouds. A Buddhist Pilgrim in Tibet. | . |
. | Lama Anagarika Govinda Hutchinson & Co., London 1966 Mit 45 Abbildungen. 305 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Der Weg der weissen Wolken. Erlebnisse eines buddhistischen Pilgers in Tibet. | A* |
. | Rascher Verlag, Zürich und Stuttgart 1969 Mit 37 Tafeln und Illustrationen im Text. 456 Seiten |
. | l | Tibet in Pictures | . |
. | Li Gotami Govinda Dharma Publishing, Berkeley 1979 Volume 1: Expedition to Central Tibet. Mit 99 Abbildungen und zwei Karten. 100 Seiten Volume 2: Expedition to Western Tibet.Mit 102 Abbildungen und zwei Karten. 111 Seiten |
. | l | Tsaparang - Königsstadt in Westtibet. Die vollständigen Berichte des Jesuitenpaters António de Andrade und eine Beschreibung vom heutigen Zustand der Klöster. | A* |
. | Jürgen C. Aschoff MC Verlag Jochen Knips, Eching 1989. Mit 52 Farbtafeln, 2 Zeittafeln, 1 Lageskizze. 176 Seiten |
1947 1950 |
"I wanted a cause for which I might die. My search for
such a cause brought me into touch with two persons who offered me all
that my youth demanded - Jesus Christ and Karl Marx. I was faced with the
problem of my generation and of all time - Christ's
«Submit and be saved» or Marx's
«Defy and be damned».
I chose the former." Und so erreicht der Engländer
George Neilson Patterson |
. | Publikation: | l | . |
. | George Neilson Patterson Faber and Faber Limited, London 1954 Mit sechzehn Bildtafeln nach Aufnahmen des Verfassers und zwei Karten. 240 Seiten |
1947 - 49 |
bereist der französische Arzt André Migot (*1892) das chinesisch-tibetische Grenzgebiet. Von Hanoi aus macht er sich über Kunming nach Tschengdu [Chengdu] auf, da er Zeit hat, wählt er hierfür eine Mitfahrgelegenheit per Lastwagen. Trotz Vorbehalten der chinesischen Behörden bricht er von dort aus auf nach Jyekundo [Gyegu], zu Pferd und nur spärlich ausgerüstet. Er wird prompt von Banditen ausgeraubt, schlägt sich aber weiterhin nach Norden durch, verbringt einige Wochen in einem tibetischen Kloster und erreicht dann Jyekundo [Gyegu]. Von dort unternimmt er den Versuch, zu Fuß nach nach Lhasa zu gelangen - als tibetischer Pilger verkleidet und zusammen mit einem Lama als Führer. Doch sie werden entdeckt und nach Jyekundo [Gyegu] zurückgebracht. Da sich die Bürgerkriegswirren und der Zusammenbruch der Kuomintang-Regierung immer stärker abzeichen, beschließt Migot die Rückreise nach Peking, jedoch in einem weiten Bogen durch die Äußere Mongolei. Als er von dort aus noch die im Norden gelegenen Ming-Gräber besuchen will, gerät er versehentlich auf das Gebiet der kommunistischen Armee, wird als Spion verhaftet und etliche Tage zu Fuß über Land in deren Hauptquartier gebracht. Das Missverständnis kann schnell aufgeklärt werden und Migot nach Peking zurückkehren. Seine Abenteuerlust treibt ihn dann noch einmal von Shanghai aus den Yangzi aufwärts nach Chengdu und mit einem französischen Begleiter erneut bis Derge [Dêgê]. Der Zusammenbruch des Kuomintang-Regiems zwingt ihn dort aber zum Abbruch und zur schnellen Rückreise, die ihn über Kweiyang [Guiyang], Liuchow [Liuzhou] und Foochow [Fuzhou] via Hongkong schließlich wieder nach Hanoi zurück bringt. |
. | Publikation: | l |
Caravane vers Bouddha. Un Français a Travers la Haute-Asie Mystique. |
. |
. | André Migot Le Livre Contemporain - Amiot-Dumont, Paris 1954 Mit 24 Bildtafeln. 228 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Vor den Toren Tibets | A* |
. | Scherz & Goverts
Verlag, Stuttgart 1954 "Mit 16 Bildtafeln nach Aufnahmen des Verfassers" und zwei Übersichtskarten. 288 Seiten |
1947 - 53 |
verbringt der Amerikaner Julian Schuman (*1921,1995) in China. Nur mit 150 Dollar und einer Schreibmaschine im Gepäck beginnt er seine journalistische Tätigkeit in Shanghai. Durch seine Kenntnisse der chinesischen Schrift und Sprache arbeitet er anfangs bei der China Press, dann bei der China Weekly Review. 1949 erlebt er den Sieg der Armee Mao Zedongs mit der (eher unblutigen) Einnahme Shanghais und ist durch seine gewonnenen Einblicke vom Wandel in China so fasziniert, dass er als einer der wenigen internationalen Journalisten auch nach Gründung der Volkrepublik China vor Ort bleibt und weiter berichtet. Er schildert die Veränderungen und registriert die Diskrepanz zwischen der chinesischen Realität mit ihren langsam voranschreitenden Verbesserungen für die Bevölkerung und der anti-chinesischen Propaganda in seinem Heimatland während der McCarthy-Ära. Erst als sich die ausländischen Zeitungen aus China zurückziehen, verlässt auch Schuman das Land. |
. | Publikation: | l | . |
. | Julian Schuman Whittier Books, New York 1956 253 Seiten |
1948, |
auf dem Höhepunkt des chinesischen Bürgerkriegs, startet im nordwestlichen Sining eine Forschungsexpedition unter der Leitung des Amerikaners Leonard Francis Clark (*1907,1957). Er ist einem Mythos auf der Spur: Einem noch höheren Berg als der Mount Everest, der sich im abgelegensten und zugleich wildesten Teil des chinesisch-tibetischen Grenzlandes befinden soll - im Amne-Matschin-Gebirge ("Urahn aller Berge"). In der oberen Schleife des Gelben Flusses gelegen, ist es zugleich aber auch das Gebiet der wilden Ngolok-Stämme und wird wegen seines schlechten Rufs selbst von den chinesischen Truppen gemieden. Von der Nationalregierung und dem regionalen Warlord unterstützt, ähnelt die Expedition somit mehr einem Feldzug: Mehrmals werden sie angegriffen, es gibt Tote und Verletzte, doch die Expedition wird fortgesetzt. Auch innerhalb der bunt zusammengewürfelten Mannschaft kommt es zu Spannungen und der Umgangston ist mitunter drakonisch: "The best argument with an angry Tungan scout (the last to be convinced) is to level your pistol at his head, and say, 'Scram, you son-of-a-bitch!' Being intuitive he gets the idea perfectly." Die Expedition umgeht die Hauptstellungen der gut bewaffneten Ngolok und nähert sich dem Gebirgszug von Westen. Eilig vorgenommene Messungen ergeben eine Höhe von fast 9.000 Meter - höher als der Everest! Mit großer Kaltblütigkeit werden weitere drei Monate das Quellgebiet des Gelben Flusses, das Tsaidam-Becken und der Kuku-Nor erkundet. Jahre später erst wird eine genaue Höhenbestimmung des Amne-Matschin-Gipfels durchgeführt. Sie ergibt exakt 7.614 Meter. |
. | Publikation: | l | . |
. | Leonard Francis Clark Hutchinson & Co., London 1955 Mit 33 Abbildungen und 5 Karten. 347 Seiten |
1948 |
bietet sich für Guiseppe Tucci (*1894,1984) erneut die Möglichkeit, für sieben Monate nach Tibet einzureisen, um seine wissenschaftlichen Studien fortzuführen. Vom nordindischen Darjeeling aus gelangt die Expedition über Gyantse und Shigatse nach Lhasa und zu den Klöstern im Tsangpo-Tal. Tucci kopiert Inschriften und alte Geschichtsbücher, widmet sich den religiösen Bräuchen und theologischen Abhandlungen. Mit von der Partie ist der Kameramann Fosco Maraini sowie der Photograph Pietro Francesco Mele. |
. | Publikationen: | l | A Lhasa e oltre. Diario della spedizione nel Tibet MCMXLVIII. Con un'appendice sulla medicina e l'igiene nel Tibet di R. Moise. | . |
. | Giuseppe Tucci La Libreria dello Stato, Roma 1950 Mit 95 Abbildungen und einer Karte. 153 Seiten (Englische Ausgabe:) |
. | To Lhasa and Beyond. Diary of the Expedition to Tibet in the Year MCMXLVIII. | . |
. | Istituto Poligrafico dello Stato, Roma 1956 Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte. 195 Seiten |
. | l | Segreto Tibet | . |
. | Fosco Maraini Edizioni Leonardo da Vinci, Bari 1951 Mit 60 Abbildungen und einer Karte. 293 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Geheimnis Tibet | A* |
. | Wilhelm Andermann Verlag, München/Wien 1953 Mit 48 s/w Tafeln, 1 Karte. 286 Seiten |
. | l | Tibet. | . |
. | Pietro Francesco Mele George Allen & Unwin Ltd., London 1957 Mit 80 s/w Aufnahmen und einer Karte. 91 Seiten |
1948 | zieht es den Bergsteiger Harold William Tilman (*1898,1977) nach Innerasien. Das Gebirgsmassiv des Bogdo Ola nahe der Provinzhauptstadt Urumchi in Chinesisch-Turkistan reizt ihn ebenso wie die Gipfel des Pamir westlich der Wüste Takla Makhan. Gute Beziehungen zum britischen Konsul Eric Shipton in Kashgar ebnen den Weg trotz des Bürgerkriegs in China und Tilman erreicht von Shanghai aus mit dem Flugzeug Lanchow am Oberlauf des Gelben Fluss. Von dort aus reist er noch zwölf Tage lang mit einem Postbus weiter, um ins Gebiet des Bogdo Ola zu gelangen. |
. | Publikation: | l | . |
. | Harold William Tilman University Press, Cambridge 1951 "With 69 photographs taken by the author" und vier Karten. 124 Seiten |
1948 | wird der englische Offizier Desmond Neill von Singapur zum Sprachstudium nach Amoy [Xiamen] entsandt. Die britischen Verwaltungsbehörden benötigen für die rund zweieinhalb Millionen chinesischen Malayen sprachkundige Beamte, die auch die unterschiedlichen chinesischen Dialekte beherrschen, Desmond wird deshalb dafür ausersehen, in Südchina den Fujian-Dialekt zu erlernen. Seine Freizeit nutzt er zum Erkunden der Provinz und besucht auch Peking und die vor der Küste Amoys liegende Insel Taiwan. Sein Aufenthalt wird von der zunehmenden politischen Destabilisierung und Chiang Kai-sheks Absetzbewegung nach Taiwan überschattet. |
. | Publikation: | l | . |
. | Desmond Neill John Murray, London 1956 Mit einer Karte. 202 Seiten |
1948 | entscheidet sich die Französin Anne Marie Nicole Ghislaine Fourcade (ab 1951: Anne Philipe;*1917,1990) dafür, ihren einjährigen China-Aufenthalt mit einer Überlandreise entlang der Seidenstraße nach Indien abzuschließen. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Sinologen François Fourcade, wird der anfängliche Weg von Nankin [Nanjing] nach Ouroumchi [Ürümqi], der Provinzhauptstadt von Chinesisch Turkistan [Xinjiang], per Flugzeug zurückgelegt. Von dort aus erfolgt die Weiterreise per Lkw bis Kaschgar [Kaxgar] entlang dem Rand der Wüste Takla Makan. Der letzte Reiseabschnitt quer durch das Karakorum-Gebirge ist dann nur noch mit einer Eselkarawane zu bewältigen. Anfang Juni erreichen sie das Fürstentum Hunza. |
. | Publikation: | l | . |
. | Anne Philipe René Julliard, Paris 1955 Mit 36 Abbildungen und 5 Karten. 253 Seiten |
1948 1949 |
fliegt der
Bildjournalist Henri Cartier-Bresson (*1908,2004)
zum Jahresbeginn von Rangoon aus nach Peking und
trifft dort noch kurz vor der Übernahme der Stadt durch die Armee Mao
Tsetungs ein. Elf Tage bleiben ihm zum Fotografieren, dann nimmt er das
letzte Flugzeug, das vor dem Einmarsch der kommunistischen Truppen
startet, und fliegt nach Shanghai. Im April |
. | Publikation: | l | . |
. | Henri Cartier-Bresson Robert Delpire, Paris 1954 Mit 144 Abbildungen. Unpaginiert (Deutsche Ausgabe:) |
. | China gestern und heute | . |
. | Karl Rauch Verlag GmbH, Düsseldorf 1955 Mit 144 Photographien. Unpaginiert |
1948 - 49 |
verbringt der amerikanische Sinologe und Historiker Derk Bodde (*1909,2003) ein Jahr in Peking. Schon als Kind lebte er drei Jahre in Shanghai, arbeitete dann von 1931-37 am Harvard-Yenching-Institut der Universität von Peiping [Beijing] und ist nun im Rahmen eines Forschungsstipendiums des amerikanischen Fulbright-Programms nach China zurückgekehrt. Ein Jahr lang verfolgt er hautnah die letzten Zuckungen des chinesischen Bürgerkriegs, den Abzug der Ausländer und schließlich die Übernahme von Peiping durch die siegreichen kommunistischen Truppen. Ende August verlässt dann auch er das Land. |
. | Publikation: | l | Peking Diary, a year of revolution | . |
. | Derk Bodde Henry Schumann Inc., New York 1950 Mit 28 Abbildungen. 292 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Peking-Tagebuch. Ein Jahr Revolution in China. | . |
. | Eberhard
Brockhaus, Wiesbaden 1952 Mit 28 Abbildungen. 334 Seiten |
1948 1960, |
passiert Alan
Winnington (*1910,1983), englischer Mitarbeiter des Daily Worker
und überzeugter Kommunist, mit Unmengen von Wodka aber ohne gültiges
Visum auf recht ungewöhnliche Art die mandschurische Grenze: In der
sibirischen Grenzstadt Otpur wird für den Genossen eigens eine
Dampflokomotive angeheizt, ein offener Güterwagen angekoppelt und darauf
sein Gepäck und ein Küchenstuhl gestellt. So hält er Einzug in Manzhouli
und wird Presseberater von Mao Tse-tung, nimmt ein Jahr später an der
Eroberung Pekings teil und ist später im Koreakrieg einer der wenigen
westlichen Berichterstatter auf nordkoreanischer Seite. Während seines
langen Aufenthalts in China bereist er auch zweimal Tibet. Seit der Zeit
des "Großen Sprungs nach vorn" distanziert er sich zunehmend von der
selbstherrlichen Politik Mao Tse-tungs und verlässt deshalb China |
. | Publikation: | l | Breakfast With Mao. Memoires of a Foreign Correspondent. | . |
. | Alan Winnington Lawrence & Wishart, London 1986 255 Seiten ISBN: 0-85315-652-2 (Deutsche Ausgabe:) |
. | Von London nach Peking. Erinnerungen 1914-1960. | . |
. | Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1989
Mit 45 Abbildungen. 395 Seiten ISBN: 3-360-00166-4 |
Wegen eklatanter Führungsschwächen, Korruption und dem totalen Vertrauensverlust innerhalb der chinesischen Bevölkerung unterliegt Tschiang Kai-schek 1949 der kommunistischen Volksbefreiungsarmee. Er flieht aus Schanghai mit 100.000 Mann und besetzt die Insel Taiwan, wo er unter Protektion der USA weiterhin den Anspruch als legitime Exilregierung der "Republik China" erhebt. (Abschließend sei hier noch der westliche Spitznamen des promiskuitiven Feldherren verraten: Schanker-Jack!) |
1949 1950 |
treten
die Amerikaner Frank
Bagnall Bessac
und
Douglas MacKiernan
(*1913, 1950)
von Thiwa [Urumqi], der Hauptstadt der westlichsten chinesischen Provinz
Xinjiang, ihre Flucht nach Tibet an. Sie sind im Geheimauftrag der noch nicht lange existierenden CIA
unterwegs und werden im Sommer von den
Truppen der herandrängenden Volksbefreiungsarmee überrascht. Mackiernan,
der offiziell als US-Botschaftsangestellter gilt, sollte den russischen Uranabbaus
im nordchinesischen Grenzgebiet an der Grenze zu Kasachstan beobachten. Dort installierte er seismologische Detektoren, durch die die USA am 29. August 1949
von der Zündung der ersten russischen Atombombe erfährt. Auch um die Ausbildung von tibetischen Widerstandsgruppen gegen
die chinesischen Kommunisten kümmerte er sich und hat somit mehrere
Gründe, sich nun durch das neutrale Tibet Richtung Indien abzusetzen. Wegen
des Wintereinbruchs sind sie gezwungen, mitten im tibetischen Hochland, in
Timurlik am Fuße des Kunlun-Gebirges, zu überwintern und können erst im
März |
. | Publikationen: | l |
Death on the Chang Tang: The Education of an Anthropologist. |
|
. | Frank
Bagnall Bessac The University of Montana Press, Missoula 2006 Mit 87 Abbildungen und 2 Karten. 152 Seiten |
. |
. | l | Into Tibet. The CIA's First Atomic Spy and his Secret Expedition to Lhasa. |
|
. | Thomas
Laird Grove Press, New York 2003 Mit 14 Abbildungen und einer Karte. 364 Seiten ISBN: 0-8021-3999-X |
|
1949. |
Im August wird der bekannte amerikanische Radioreporter Lowell Jackson Thomas (*1892,1981) nebst Sohn offiziell von der tibetischen Regierung zu einer Reportage über Tibet eingeladen und reist von Kalkutta über Gangtok nach Lhasa. Angesichts der sich abzeichnenden Invasion Chinas versucht der tibetische Staatsrat damit, die USA zur Unterstützung für Tibet zu bewegen. Die Rundfunkberichte werden direkt aus Tibet über ein transportables Sendegerät ausgestrahlt. Der Besuch von Lowell Thomas ist der letzte offizielle Besuch eines Ausländers in Tibet vor der chinesischen Besetzung. |
. | Publikation: | l | Out of This World. Across the Himalayas to Forbidden Tibet. | . |
. | Lowell Jackson Thomas Greystone Press, New York 1950 Illustriert. 320 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Tibet im Gewitter. Die letzte Reise nach Lhasa. | A* |
. | Universitas, Berlin 1951 Mit Farb-Frontispiz, 64 s/w Abbildungen und einer Farbabbildung, je eine Karte im Vor- und Nachsatz. 248 Seiten. Auch: Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin/Darmstadt 1951 Mit 64 s/w Abbildungen und je einer Karte im Vor- und Nachsatz. 248 Seiten |
Am 1. Oktober 1949 wird von Mao
Tse-tung auf dem Platz des Himmlischen Friedens in
Peking die Volksrepublik China ausgerufen. Ein jahrzehntelanger
Bürgerkrieg hat damit sein Ende gefunden und die chinesische Bevölkerung
sieht der Zukunft mit großen Erwartungen entgegen: Der Selbstbestimmung
des Volkes, der Gleichberechtigung der Frau und dem Aufbau eines sozialen
und gerechten Staates. |
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Matthias Claus 2002 . |