.

Reiseberichte
über China und Tibet,
von den Anfängen der Geschichte bis zum Jahr 2000.

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Die bibliographischen Angaben
stammen aus
Sekundärliteratur


Ergänzende Hinweise
zu
einzelnen Publikationen

Bibliographische Angaben
aus
Original-Publikation
A*
Zu den so gekennzeichneten Publikationen bietet
Jürgen C. Aschoff's : "Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaja"
ausführlichste bibliographische Angaben!
H*
Alle mit diesem Symbol gekennzeichneten
Personen werden hervorragend portraitiert in
Dietmar Henze : "Enzyklopädie der Entdecker und Erforscher der Erde"

1241 wird für Europa ein Jahr des Schreckens: Ohne große Vorwarnung erscheinen die mongolischen Krieger Dschingis Khans in Polen, Schlesien, Mähren und Ungarn und schlagen das eilig zusammengezogene christliche Heer vernichtend. Die Krieger der Goldenen Horde streifen Mitteleuropas Grenzen jedoch eher zufällig, da sich die mongolischen Eroberungszüge in erster Linie gegen das chinesische Reich der Jin und die islamischen Länder Zentralasiens richten. Doch das kann in Europa niemand wissen und der erlittene Schock sitzt tief. Den europäischen Staaten wird schmerzlich bewußt, daß die Welt hinter den ihnen bekannten Grenzen offensichtlich noch weitergeht. Obwohl die Mongolen nicht mehr zurückkehren, beginnt man in Europa darüber nachzudenken, wie man sich nun verhalten soll und entscheidet sich für die erste Entsendung eines Botschafters gen Osten.

1245
 








                   1246





                   1247,

wird Johannes de Plano Carpini (auch: Giovanni del Piano Carpini, Jean de Plano Carpini) (H*) (*ca.1180,1252), ein aus Piano de Carpine bei Perugia stammender italienischer Franziskaner, von Papst Innozenz IV. zum Großkahn der Mongolen gesandt. In seinem Gepäck befindet sich ein päpstliches Schreiben, in welchem man die Mongolen bittet, keine weiteren Überfällen auf christliche Länder durchzuführen. Doch Carpini ist weitsichtig und beläßt das Schreiben an diesem Platz. Seine vornehmliche Aufgabe sieht er darin, die Pläne und Absichten der Tartaren auszuforschen. Zusammen mit Pater Benedict als Dolmetscher führt ihn die Reise über das schon von den Mongolen besetzte Kiew und das an der unteren Wolga entstandene Reich der Goldenen Horde an den Hof des Mongolenführers in Karakorum, wo er am 22. Juli 
eintrifft. Obwohl der Großkhan auf keinerlei Verhandlungen eingeht, erledigt Johannes seine selbstgestellte Aufgabe mit viel Geschick: Sein späterer Bericht beschreibt ausführlich die Bräuche, Sitten, politischen Verhältnisse und militärischen Mittel der Mongolen und gipfelt in einer Reihe von Vorschlägen, wie der Bedrohung zukünftig besser zu begegnen sei. Es ist nicht überliefert, was er bei seiner Rückkehr nach Lyon, im Jahre
mit der Rückantwort des mächtigen Großkhans macht, in der dieser dem Papst ausrichten lässt, er werde "die ganze Erde von Osten nach Westen verwüsten"

. Publikationen: l The Texts and Versions of John de Plano Carpini and
William de Rubruquis as printed for the first time by Hakluyt in 1598 together with some shorter pieces
.
.

Dieses Buch
online ansehen

(C. Raymond Beazley, Hrsg.)
Hakluyt Society, London 1903
Text in Latein und Englisch.
345 Seiten
. l Historia Mongalorum. Viaggio di F. Giovanni da Pian del Carpine ai Tartari nel 1245 - 1247. .
. Giovanni de Plano Carpini (Giorgio Pullé, Hrsg)
Firenze 1913
. l Johann de Plano Carpini.
Geschichte der Mongolen und Reisebericht 1245-1247
.
.
. Dr. Friedrich Risch
Verlag von Eduard Pfeiffer, Leipzig 1930
In: Veröffentlichungen des Forschungsinstituts für
vergleichende Religionsgeschichte an der Universität Leipzig,
II. Reihe, Heft 11. 405 Seiten.

 
. l Kunde von den Mongolen. 1245-1247. .
. (Felicitas Schmieder; Einleitung und Erläuterungen)
Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1997
(Reihe: Fremde Kulturen in alten Berichten, Band 3)
Mit zwei Karten und zahlreichen Abbildungen. 182 Seiten.


 

1253
   


    

 
 

                   1254
               



        
                  
1255

macht sich der aus Flandern stammende Franziskaner Wilhelm von Rubruk (auch: Ruysbroeck; *1215-20,ca.1270) (H*) auf den Weg, um im Auftrag des französischen Königs Ludwig IX. und Papst Innozenz IV. weitere Botschaften an den Großkhan zu überbringen. Eigentlich soll die Reise nicht weit gehen, da man vom Khan "nur" die Erlaubnis zur christlichen Missionarsarbeit in dessen Gebiet und seine Unterstützung im Kampf gegen den Islam einholen will und ihn irgendwo hinter der Krim vermutet. Die dort ansässigen Unterkhans erklären sich jedoch alle für nicht zuständig und schicken Rubruk immer weiter nach Osten. So reist er den Don hinauf und gelangt über die Seidenstraße schließlich nach Karakorum, wo er am 4. Januar 
endlich zur Audienz vorgelassen wird. Doch sein allzu bescheidenes Auftreten führt am Hof des Mongolenfürsten nur dazu, ihn und sein Begehr nicht ernst zu nehmen. Rubruk nutzt die Gelegenheit und zieht erste Erkundigungen über die während der Mongolenfeldzüge nach Asien verschleppten europäischen Gefangenen und Zwangsarbeiter ein, darunter auch etliche Bergarbeiter aus Siebenbürgen, die für ihren neuen Herren nun Gold zu graben und Waffen herzustellen haben. Erst
kehrt er von seiner Mission nach Rom zurück. Durch ihn erfährt Europa erstmals von der Existenz eines Landes namens "Tibet".

. Publikationen: l (Deutsche Ausgaben:) .
. Der Bericht des Franziskaners Wilhelm von Rubruk über seine Reise in das Innere Asiens in den Jahren 1253/1255 A*
. Wilhelm von Rubruk (Hermann Herbst, Hrsg.)
Griffel-Verlag, Leipzig 1925.
Mit einer Bildtafel und einem eingedruckten Faksimile.
200 Seiten
. l Wilhelm von Rubruk.
Reise zu den Mongolen 1253-1255
.
A*
. Dr. Friedrich Risch
A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1934.
336 Seiten
.      l Reisen zum Großkhan der Mongolen.
Von Konstantinopel nach Karakorum 1253-1255
.
A*
. Wilhelm von Rubruk (D.Leich, Hrsg.)
K. Thienemann, Edition Erdmann, Stuttgart 1984.
Reihe:Alte abenteuerliche Reiseberichte;
mit 17 Illustrationen und 2 Karten; 240 Seiten

1270

 

                   1271.
                   1273

 

 

 

 

 

 

soll Jacob von Ancona (*1221), ein gelehrter italienisch-jüdischer Kaufmann, über Damaskus, Indien und Java nach Zaitun aufgebrochen sein, der Stadt des Lichts, dem heutigen Quanzhou an der chinesischen Ostküste gegenüber von Taiwan. Die Ankunft erfolgt nach beschwerlicher Reise 
Nach seiner Rückkehr nach Italien im Jahr
berichtet er über seine Abenteuer in einem ausführlichen Reisebericht, der 1990 vom englischen Wissenschaftler David Selbourne bei einem italienischen Privatmann gefunden, eingesehen und übersetzt wird. Die Glaubwürdigkeit dieses sensationellen Fundes wird jedoch dadurch getrübt, dass der Wissenschaftler dem Besitzer Anonymität verspricht, sich nach Abschluss der Übersetzungsarbeit mit diesem jedoch überwirft - und die Handschrift zur Überprüfung nun leider nicht mehr vorgelegt werden kann, da Selbourne dem Besitzer sein Ehrenwort auf Anonymität nicht brechen will. Das führte in Fachkreisen zu berechtigten Zweifeln. Doch der englische Wissenschaftler weist auch heute noch alle Anschuldigungen weit von sich und verteidigt seine Ehre in aller Öffentlichkeit. In seinem Buch wird die Authentizität der Handschrift in der Einleitung auf allein 13 Seiten behandelt und mit vielerlei Erklärungen versehen. Jeder der gegen ihn erhobenen Vorwürfe wird darüber hinaus noch im Kapitel "Original oder Fälschung?" aufgegriffen und sachlich ausdiskutiert. Das macht das eigene Urteil nicht leicht und führt zu vielerlei Fragen => Diskussionsforum: Original oder Fälschung ?

. Publikation: l The City of Light .
. Jacob von Ancona (David Selbourne, Hrsg.)
Little, Brown & Co., London 1997
Illustriert. 392 Seiten
ISBN: 0-316-63968-0
(Deutsche Ausgabe:)
. Stadt des Lichts. Ein mittelalterlicher Händler berichtet von seiner Reise nach China (1270-1273) .
. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1998
Mit Buchschmuck und einer Karte. 518 Seiten
ISBN: 3-7857-0942-0
1272

tritt Marco Polo (*1254,1324) (H*) mit Vater Niccolo und Onkel Matteo von Venedig aus seine berühmte Chinareise an. Durch Persien, über den Pamir und entlang der Seidenstraße erreichen die Reisenden Kambalu, den Sitz des regierenden Tartaren-Fürsten Kublai-khan, der von Marco Polo so beeindruckt ist, daß er ihn siebzehn Jahre lang in Dienste nimmt, mit Erkundungen nach Südwest-China betraut und sogar für drei Jahre zu seinem Statthalter in der Handelsmetropole Yangzhou einsetzt. Marco Polos Reise ist weltbekannt. Doch stimmt sie auch? Ein genaueres Studium der vorhandenen Schriften offenbart viele inhaltliche Fehler, auch die Schilderungen wirken schablonenhaft, oberflächlich und unpersönlich. Bei den Orts- und Richtungsangaben herrscht große Konfusion. Und grundlegende Dinge, die jeder Chinareisende wissen müsste, werden nicht erwähnt. Unabhängig davon spricht jedoch vor allem ein Punkt gegen die Authentizität des Geschilderten: Bei einem Aufenthalt von 17 Jahren in China und in Diensten des chinesischen Kaisers hätte Marco Polo doch Persönlicheres und Detaillierteres berichten müssen, als die überlieferten Allgemeinplätze. Seine Schilderungen sind tot, unbeteiligt, bloße Auflistung von Zahlen und Fakten. Aber kein Erlebnisbericht. 
Deshalb machte sich Dr. Dietmar Henze daran, dem legendären Reisebericht auf den Grund zu gehen. Und niemand ist hierzu fachlich berufener als der Verfasser der "Enzyklopädie der Entdecker und Erforscher der Erde", der nahezu alle alten Reiseberichte weltweit gesichtet und ausgewertet hat. Henze verglich jeden Satz aus Marco Polos Reisebericht mit den Berichten späterer Reisender, analysierte das Geschilderte auf 222 Seiten en detail - und kommt abschließend zu dem eindeutigen Ergebnis, Marco Polo sei sicherlich nie in China gewesen und müsse seinen Bericht aus fremden mündlichen Schilderungen frei zusammengesetzt haben: 
"Der kolossalste Schwindel der globalen Entdeckungsgeschichte!"

. Publikationen: l Die erste Version des Reiseberichts soll dem Mitinhaftierten Rustichello 1298 während Marco Polos Gefangenschaft in Genua diktiert worden sein, doch dieses Original ging verloren. Eine verkürzte Abschrift gilt heute als authentisches Dokument und liegt als Manuskript fr.1116 in der Pariser Nationalbibliothek vor.
. (Deutsche Ausgaben:) .
. l Das Buch des edlen Ritters Marco Polo .
. (Erste deutsche Ausgabe)
Gedruckt von Fricz Creuszner zu Nurmberg 1477.
Mit Frontispiz. 58 Seiten    
. l Reisen des Venezianers Marco Polo. Die Reisen des Venezianers Marco Polo im 13. Jahrhundert. .
. (Dr. Hans Lemke, Hrsg.)
Gutenberg-Verlag, Hamburg 1907.
Reihe: Bibliothek wertvoller Memoiren 1. Band.
Mit einem Portrait von Marco Polos und Schmuckleisten von Oskar Schwindrazheim. 573 Seiten
1316 - 30

will der Franziskanermönch Odorico da Pordenone (Ulrich von Portenau *1265-86,1331) (H*) auf der Suche nach dem verborgenen Reich des Priesterkönigs Johannes per Schiff nach China gelangt und dann auf dem Landweg durch Tibet zurück nach Europa gereist sein - was aber bereits früh von Fachleuten angezweifelt wurde.
Wieder ist es Dietmar Henze, der nach einem Kongreß, den die Stadt Pordenone im Jahr 1982 zu Ehren ihres berühmten Sohnes abhält, mit genauen Recherchen beginnt. Ursache zum Zweifeln sind für ihn weniger Odorico's Fabelberichte von zweiköpfigen Tieren und einem Tal voller Geister, als vielmehr die eklatanten geographischen Irrtümer und Unstimmigkeiten, die den ganzen Reisebericht durchziehen. Über Bagdad, Bombay, Ceylon, Sumatra und Java erreicht Odorico in der Hafenstadt Canton chinesischen Boden, reist nach Hangzhou und weiter auf dem Kaiser-Kanal über Nanking nach Norden. Drei Jahre verbringt er in der Franziskanergemeinschaft in Khanbaliq [heute: Beijing] am Hofe des Großkahns, bis er mit seinem Glaubensbruder Jacobus de Hiberta die Rückreise antritt. Mit der irrtümlichen Bezeichnung einiger chinesischer Landesteile als 'Tibet', trägt Odorico zur späteren Verwirrung der Fachleute bei, die ihn für den ersten Europäer in diesem Land halten. Seinen Reisebericht diktiert er im Mai 1330 einem Mitbruder, doch das Manuskript scheint verloren. Die heutige Geschichtswissenschaft ist mit rund 130, zumeist unterschiedlichen Textversionen konfrontiert, unter denen die aus mündlicher Überlieferung stammende Handschrift des Heinrich von Glatz aus dem Jahr 1340 noch am zuverlässigsten sein dürfte.
Dietmar Henze analysiert mit viel Akribie jeden Satz des Reiseberichtes. Dabei finden sich auffällige Übereinstimmungen mit Textpassagen des 30 Jahre zuvor erschienenen Berichts von Marco Polo. Andere geographische Angaben erweisen sich als völlig unhaltbar. Hin- und Rückreise entpuppen sich letztlich als reine Fiktion und die China betreffenden Schilderungen stammen aller Wahrscheinlichkeit nach aus den Berichten anderer Reisender. Im Reich der Mitte war der ehrenwerte Odorico da Pordenone ganz sicherlich nicht, so lautet Henze's Resümee - die Stadtväter werden das nicht gerne hören ...

. Publikationen: l (Aus dem Lateinischen) .
. Konrad Steckels deutsche Übertragung der Reise nach China des Odorico de Pordenone A*
. Ordorico de Pordenone (Gilbert Strasmann, Hrsg.)
Erich Schmidt Verlag, Berlin 1968.
Reihe: Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, 20. Lateinisch - Deutsch. 135 Seiten
. l Die Reise des seligen Odorich von Pordenone nach Indien und China (1314/18 - 1330) .
. Ordorico de Pordenone (Folker Reichert, Hrsg.)
Manutius Verlag Frank Würker GmbH, Heidelberg 1987
Mit 28 Abbildungen und 2 Karten. 161 Seiten.

1342


 

         
                   1346

erreicht die vorläufig letzte abendländische Gesandtschaft den chinesischen Kaiserhof: 32 Personen werden mit allen protokollarischen Ehren empfangen, unter ihnen Giovanni de Marignolli (Johannes de Marignollis *ca.1290,1358/59), Minorit aus Florenz, der darüber ausgiebig berichtet. Die Hinreise erfolgt 1338 über Konstantinopel und Serai an der Wolga nach Almalik und Hami entlang der Seidenstraße; die Rückreise
per Schiff von Zayton [das heutige Quanzhou gegenüber der Insel Taiwan] über Java, Ceylon und Ägypten. In seiner später auf Geheiß Kaiser Karls IV. herausgegebenen Chronicon Bohemiae (Geschichte Böhmens) finden sich viele Reiseerinnerungen an seine Chinamission.

. Publikation: l Johannes von Marignollis, minderen Bruders und Päbstlichen Legaten Reise in das Morgenland v. J. 1339-1353 .
. (J. G. Meinert, Hrsg.)
Abhandlungen der königlich böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Prag 1820.
108 Seiten

 

1368 wird das in China regierende mongolische Kaiserhaus der Yüan wieder durch Chinesen gestürzt und die Ming-Dynastie wird gegründet. Das Herrscherhaus der Ming verbietet das Christentum in China. Sämtliche Spuren des römischen Christentums verschwinden so nachhaltig, dass selbst die späteren Jesuitenmissionare des 17. Jahrhunderts von ihren Franziskaner-Vorgängern aus der Yüan-Dynastie gar nichts erfahren.
Auch für Tibet bedeutet der Dynastienwechsel das Ende der Abhängigkeit vom chinesischen Reich. Die tibetischen Fürsten hatten sich 1207 Dschingis Khan friedlich unterworfen und sehen diese Bindung nun als aufgehoben an.
1517 landen die ersten Portugiesen unter Fernao Peres de Andrade in Canton und entsenden 1520 die erste portugiesische Gesandtschaft nach Peking, die jedoch ergebnislos verläuft. Die Portugiesen setzen sich in Macao als einzigem erlaubten Handelsplatz fest und gründen dort 1557 eine eigene Kolonie.

1549










                   1553

gerät der portugiesische Seemann Galiotto Pereira (auch: Galeote Pereira) in chinesische Gefangenschaft. Vor der Küste der chinesischen Provinz Fujian hatte er sich am Gewürz-Handel beteiligt, der für die ausländischen Seefahrer große Gewinne abwarf, vom Kaiserhaus der Ming jedoch verboten ist und als Schmuggel streng bestraft wird. Zusammen mit dreißig anderen Portugiesen und chinesischen Hilfskräften wird er von den chinesischen Behörden im März aufgebracht und über Land in die sieben Tagereisen entfernte Provinzhauptstadt Foochow [Fuzhou] gebracht und nach 22 Monaten Haft zum Tode verurteilt. Nur durch einen Zufall entgeht er der Hinrichtung: Eine Intrige am Kaiserhof stürzt den leitenden Zollbeamten und hebt die Hinrichtung auf. Die ausländischen Gefangenen werden daraufhin lange Zeit im Süden Chinas von Stadt zu Stadt verlegt und wieder abgeschoben, bis es Pereira schließlich im Februar
gelingt, sich durch Bestechung zur Insel Shang-ch'uan (St. John's-Island) vor der südchinesischen Küste durchzuschlagen und ein portugiesisches Schiff zu erreichen.

  . Publikationen: l

Algũas cousas sabidas da China por purtugeses que estiverão la catiuos e tudo na verdale que se tirou dum tratado que fez Galiote Pereira homem fidalgo que la esteue catiuo alguns annos e vio tudo isto passar na verdade o qual he de muito credito.

.
.

Luis Frois S. J.
Goa  [Indien] 1561
Seiten 214-226
(Teil eines Jahresberichts der indischen Jesuiten Niederlassung nach Rom)

. l South China in the Sixteenth Century. Being the narratives of Galeote Pereira; Fr. Gaspar da Cruz, O.P.; Fr. Martin de Rada, O.E.S.A. (1550-1575) .
.

Charles Ralph Boxer (Hrsg.)
The Hakluyt Society, London 1953
Mit Abbildungen und Karten. 388 Seiten


 
1582

   

                   1601

erreicht Jesuitenpater Matteo Ricci (*1552,1610; Biographie) die portugiesische Kolonie Macao und reist schon ein Jahr später weiter nach Chao-ch'ing [das heutige Zhaoqing], die westlich von Kanton gelegene Residenzstadt des Vizekönigs, wo er - ungeachtet aller Widerstände - eine Kirche errichtet. 
bietet sich ihm endlich die Chance nach Peking zu reisen. Am kaiserlichen Hof findet er aufgrund seiner für die Chinesen erstaunlichen technischen Kenntnisse eine Anstellung und erhält den Namen "Li Ma-dou". Dank seines phänomenalen Gedächtnisses beherrscht er in kürzester Zeit nicht nur die chinesische Schrift und Sprache, sondern auch die klassische konfuzianische Literatur. Im Laufe der nächsten Jahren folgen ihm eine Vielzahl von Jesuiten nach China (darunter auch der Spanier Diego de Pantoya chin. Name: P'ang Ti-ngo; *1571,
1618) und bringen mit ihren Berichten erste Kunde vom 'Reich der Mitte' nach Europa.

. Publikation: l Histori Und eigentliche beschreibung, erstlich was gestalt, vermitelst sonderbarer Hülff und Schickung deß Allmächtigen, dann auch der Ehrwürdigsten Vätter der Societet Iesu gebrauchten Fleiß, und außgestandener Mühe, Arbeit und Gefahr, nunmehr und vor gar wenig Jahren hero, das Evangelium und Lehr Christi in dem großen und gewaltigen Königreich China eingeführt, gepflantzt und gepredigt wird. An andern, wie sie alle andere Politische und Weltliche Sachen und Gelegenheiten aldort beschaffen, befunden. Alles lustig und nutzlich zu lesen.  .
.

Diego de Pantoya (Egidium Albertinum, Übers.)
Adam Berg, München 1608
167 Seiten

. l China in the Sixteenth Century: The Journals of Matteo Ricci, 1853-1610 .
.

Louis Joseph Gallagher (Hrsg.)
Random House, New York 1953
Mit Illustrationen. 616 Seiten

. l Histoire de l'expédition chrétienne au royaume de la Chine (1852-1610) .
.

Joseph Shih (Hrsg.)
Éditions Desclée de Brouwer, Brüssel 1978
Mit 6 Bildseiten. 740 Seiten

1618 - 20

ist Iwan Petlin im Auftrag des russischen Zaren nach Peking entsandt, um die Handelsmöglichkeiten mit dem chinesischen Kaiserreich zu erkunden. Da sein Auftreten in den Augen der Chinesen aber gegen alle üblichen Anstandsformen von tributpflichtigen Untertanen verstößt (Petlin kann weder ein offizielles Beglaubigungsschreiben vorweisen, noch hat er - viel wichtiger - an ausreichend Gastgeschenke gedacht), kann er nichts ausrichten und wird von Wan-li, dem regierenden Kaiser der Ming-Dynastie, auch nicht in Audienz empfangen. Russland geht lediglich als "Eluosi - ein neues, unzivilisiertes und im nördlichen Zentralasien siedelndes Volk" in die chinesischen Annalen ein. Ein offizielles Edikt an den russischen Zaren wird Petin bei seiner Abreise aber noch ausgehändigt, in dem man dem russischen Stammeshäuptling die Anzahl der zukünftig erwarteten Tributzahlungen nennt und ihm auch einen mahnenden Hinweis bezüglich der einzuhaltenden chinesischen Etikette erteilt. Da die Botschaft in Chinesisch verfasst ist, kann sie in Russland während der nächsten sechzig Jahre noch nicht gelesen werden (was sicherlich viel zur Wahrung des Friedens beitragen haben wird ...).

. Publikation: l Pervye russkie diplomaty v Kitae.
"Rospis" I. Petlina i stateinyi spisok F. I. Baikov
.
. N. F. Demidova, V. s. Mjasinkov (Hrsg.)
Nauka, Moskau 1966
Mit einer Karte. 156 Seiten

 
1619


















                 
1666

erreicht der Kölner Jesuit Johann Adam Schall von Bell (chinesischer Name: Tang Daowei; *1592,1666; Biographie) zusammen mit Nicolas Trigault (chinesischer Name: Kin Ni-ko; *1577,1628) und anderen Ordensbrüdern die portugiesische Enklave Macao und wird schon bald wegen seiner mathematischen und astronomischen Kenntnisse an den Hof des letzten Ming-Kaisers berufen. Den Jesuiten untersteht dort die Reform des chinesischen Kalenders, der große Bedeutung als Legitimitätsbeweis für die Herrschaft des Kaisers besitzt. Nach dem Sturz der chinesischen Kaiserdynastie durch die Mandschus, kann sich die christliche Mission am Hofe der neuen Qing-Kaiser behaupten, weil auch diese das Legitimitätsprinzip des Kalenders und der Voraussage der Sternenpositionen übernehmen und dafür die europäischen Astronomen benötigen. Schall von Bell wird Lehrer und Vertrauter des ersten Mandschu-Kaisers Shunzhi, der den sechzigjährigen Pater so ins Herz schließt, daß er ihn sogar "Großvater" (mafa) nennt.  Bell wird Vorsteher des Mathematisch-Astronomischen Amtes und Mandarin der 1. Klasse. Mit dem frühen Tod des ersten Mandschukaisers wendet sich für die Jesuiten jedoch das Blatt: sie fallen in Ungnade, werden ihrer Aufgaben enthoben und nach Canton ausgewiesen. Schall von Bell, dem man ein Mitwirken am Tode Shunzhi's vorwirft, wird in Peking sogar in den Kerker geworfen. Nur durch das Einschreiten der Kaiserin-Mutter entgeht er der Vollstreckung des Todesurteils, stirbt jedoch
kurz nach seiner Freilassung und Rehabilitierung an den Folgen der Entbehrungen.

. Publikation: l Historia narratio de initio et progressu missionis societatis Jesu apud chinenses ac praesertim in regia pequinensi ex literis R.P.Joannis Adami Schall, ex eadem societate, supremi ac regii mathematum tribunalis ibidem praesichs collecta Viennae Austriae anno 1665 typis Matthaei Cosmerovii, S.C.M. aulae typographi
Johann Adam Schall von Bell
Cosmerovius, Wien 1665
Mit einem Portrait. 267 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Geschichte der chinesischen Mission unter der Leitung des Pater Johann Adam Schall, Priesters aus der Gesellschaft Jesu .
.

Johann Adam Schall (Ignaz Schumann Mannsegg, Hrsg.) Mechitaristen-Congregations-Buchhandlung, Wien 1834
461 Seiten


 
1624,
 








                 
1627

genauer gesagt am 30. März, reist António de Andrade (*1580,1634) (H*), ein portugiesischer Jesuitenpater, als erster westlicher Mensch nachweislich nach Tibet und gründet in Tsaparang, der Hauptstadt der Königreiches Guge in West-Tibet, eine Missionsstation. Anlass für seine Reise bilden vage Berichte, die Tibeter seinen Christen-Abkömmlinge der Nestorianer oder Anhänger des sagenumwobenen Priesterkönigs Johannes. Am 8. November verfasst er in Agra bereits seinen Reisebericht und erreicht am 28. August 1625 Tsaparang zum zweiten Mal, wo er am 11. April des nächsten Jahres den Grundstein für eine christliche Kirche legt. Am 15. August 1626 verfasst er in Tsaparang den Bericht seiner zweiten Reise und muss sich dort zumindest bis September
aufgehalten haben, wie sich aus erhaltenen Korrespondenzen ergibt. 1630 ist er wieder in Goa und stirbt 1634, kurz bevor er erneut mit anderen Missionaren nach Tsaparang zurückkehren will. Während der nächsten 25 Jahre folgen mindestens 18 Missionare seinem Vorbild. Ob Andrade auch in Schigatse eine christliche Kirche oder ein Missionsgebäude erbaut hat, wie manche Quellen behaupten, ist unsicher.

. Publikationen:
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l

Novo descobrimento do Gram Cathayo, ou Reinos de Tibet, pello Padre Antonio de Andrade da Companhia de IESU, Portuguez, no Anno de 1624

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. António de Andrade
Mattheus Pinheiro, Lisboa 1626.
16 Doppelseiten
(Deutsche Ausgabe:)
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Beschreibung einer weiten unnd gefährlichen Raiß / so ein Priester der Societet IESU P. Antonius de Andrade genant / auß der mission beym grossen Mogor in Asia / in ersuchung deß grossen Cataio und der Königreich Tibet /  den Christlichen Glauben in demselben bisher unbekandten Landen zuverkünden / einen anfang zu machen / mit unglaublücher Mühe und Arbeit im 1624. Jahr verricht. Den gutherzigen Gottes Ehr / und Christlichen Glaubens außbraitung eyferig liebenden Teutschen zugefallen. A*
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Andream Aprerger, Augspurg 1627
"Auß Spanischer Sprach inn die Teutsche ubergesetzt".
24 Seiten

. l Letere annue del Tibet Del MDCXXVI. E della Cina Del MDCXXIV. .
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Antonio de Andrade
Francesco Corbelletti, Rom 1628
Mit Frontispiz. 130 Seiten

. l Tsaparang - Königsstadt in Westtibet. Die vollständigen Berichte des Jesuitenpaters António de Andrade und eine Beschreibung vom heutigen Zustand der Klöster. A*
. Jürgen C. Aschoff
MC Verlag Jochen Knips, Eching 1989.
Mit 52 Farbfotos, 2 Zeittafeln, 1 Lageskizze. 176 Seiten

 

1624 landen die Holländer auf einer Insel vor der chinesischen Küste, die erst kurz zuvor von portugiesischen Seefahrern entdeckt und "die schöne Insel", Ilha Formosa, getauft worden ist. Die Holländer gründen daraufhin im Südwesten der Insel ihre Festung "Zeelandia" [das heutige Tainan].
1642 besiegt der Mongolen-Herrscher Guschri Khan den regierenden König von Tibet und ernennt den 5. Dalai Lama zum geistigen und weltlichen Oberhaupt Tibets. Damit beginnt hier die Theokratie, in der die Gelugpa-Sekte (Gelbmützen) Staatskirche wird und die eigentliche politische Macht übernimmt.
1644 erfolgt in China wieder ein Wechsel der Kaiserdynastie: Als aufständige Truppen in der Hauptstadt einrücken, erhängt sich der letzte Ming-Kaiser im Garten des Kaiserpalastes in Peking. Die nachfolgenden mandschurischen Eroberer gründen die neue Dynastie der QING. Viele treue Anhänger des Ming-Kaiserhauses weichen daraufhin auf die Insel Formosa aus, die die Chinesen Taiwan nennen.

1646
        












                   1647

erreicht der aus Schleswig-Holstein stammende und als Soldat in holländischem Dienst stehende Jürgen Andersen (*1620,1679) (H*) die Insel Formosa. Nach kurzem Aufenthalt in der Festung Zeelandia wird er als Begleitmannschaft für ein Handelsschiff nach Batavia abkommandiert, doch das Schiff kentert in einem Taifun vor der chinesischen Küste. Nur fünf Personen können sich retten, werden von den Chinesen aber aufgegriffen und wie Leibeigene gehalten. Andersen wird so erst nach Kanton und von da aus in die Stadt Pennamhu [Shandong] gebracht, wo er für seinen neuen Herren im chinesischen Heer gegen die aus Norden eingefallenen Mandschuren kämpfen muss. Doch das chinesische kaiserliche Heer der Ming wird geschlagen und Andersen fällt als Kriegsgefangener einem mongolischen Fürsten zu. Mit dessen Tross muss er nach Norden, acht Tagesreisen nördlich der Große Mauer ziehen. Dank seiner guten Waffenkenntnisse werden ihm vom mongolischen Fürsten einige Freiheiten zugestanden, die Andersen schon nach wenigen Wochen nutzt, um mit einem andere Mitgefangenen zu fliehen. Es gelingt ihm
westwärts durch Turckestan bis Samarchand zu gelangen. Erst Mitte 1650 endet seine Odyssee wieder in Deutschland.

. Publikation: l

Orientalische Reise=Beschreibunge Jürgen Andersen aus Schleswig der An. Christi 1644. außgezogen und 1650. wiederkommen. Und Volquard Iversen aus Holstein so An. 1655. außgezogen und 1668. wieder angelanget. Seynd beyde respective durch OstIndien / Sina / Tartrien / Persien / Türckeyen / Arabien und Palestinam gezogen: und haben zu Wasser und Land viel merckliche Dinge gesehen und erfahren; Aus deren Bericht mit lust und auch verwunderung zu vernehmen die Beschaffenheit und heutiger Zustand der Insulen / festen Länder / Städte / der Einwohner Leben / Sitten und Lehre. Wie auch Von ihren erlittenen erbärmlichen Schiffbrüchen.

.
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Adam Olearius (Hrsg.)
Fürstliche Druckerei (Schleswig-Holstein), Schleswig 1669 
Mit Frontispiz und zahlreichen Abbildungen. 223 Seiten
(Reprint:) 
Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1980
236 Seiten und Nachwort

 



 

1648

wird Caspar Schmalkalden, aus dem deutschen Thüringen stammend, im Dienste der Holländer erst als Söldner, dann als Landvermesser auf der "Ilha Formosa" vor der Küste Chinas stationiert und verbringt dort die nächsten drei Jahre. Er führt ein Tagebuch, in dem er all das vermerkt, was ihm hier in der exotischen Fremde begegnet. Durch glückliche Umstände bleiben seine Aufzeichnungen erhalten und führen später zu einer wundervollen

  . Publikation: l

Die wundersamen Reisen des Caspar Schmalkalden nach West- und Ostindien 1642-1652.
Nach einer bisher unveröffentlichten Handschrift bearbeitet und herausgegeben von Wolfgang Joost.

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VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig, DDR, 1983.
Mit zahlreichen Abbildungen


 
1655

versucht die zweite russische Gesandtschaft an den chinesischen Kaiserhof unter der Leitung von Fjodor Issakowitsch Baikow (*1612,1663/4) ihr Glück, nachdem Iwan Petlin im ersten Anlauf vor 36 Jahren gescheitert war. Durch den Wechsel der Kaiserdynastie versucht Russland nun zu den mandschurischen Qing Kontakt aufzunehmen und so einen neuen Markt speziell für den Absatz ihrer sibirischen Edelpelze zu finden. Doch auch diesmal scheitern alle Bemühungen an den Schwierigkeiten des zeremoniellen Protokolls. Das chinesische Kaiserhaus ist mit sich selbst beschäftigt und Baikow wird nicht einmal zur Audienz vorgelassen.

. Publikation: l Anhang zwoer Reisen:
Die Erste: Eines Moscowitischen Gesandten Nach China, ...
.
. Christoff Runge, Berlin 1689
40 Seiten

 

1655 - 57

entsendet die Ost-Indische Gesellschaft von Batavia aus ihre erste offizielle Gesandtschaft zum Kaiser von China, unter Führung der Kaufleute Pieter de Goyer und Jacob de Keyzer (H*), um endlich auch dieses Land für den holländischen Handel zu erschließen. Doch die Chinesen sind von den langnasigen Barbaren wenig erbaut und lassen sich nur zu der Bewilligung herab, die ausländischen Händler alle acht Jahre einmal zu empfangen. Mit zur Gesandtschaft zählt Joan Nieuhof (auch: Johann Nijhof oder Neuhof; *1618,1672) (H*) als Hofmeister und begabter Kupferstecher. Auf dieser langen Reise durch China - über Canton, den Pojang-See und den Kaiserkanal hinauf nach Peking - fertigt Nieuhof zahlreiche großformatige und detailreiche Kupferstiche von Städten, Landschaften und Volkstypen an. Die Drucke werden erst lange nach seinem Tod von dessen Bruder 1693 vollständig herausgegeben, erscheinen vorher aber schon vereinzelt in anderen Buchausgaben.

. Publikationen:
     
l Het Gezandtschap der Neêrlandtsche Oost-Indische Compagnie, aan den Grooten Tartarischen Cham, den tegenwoordigen Keizer van China .
. Joan Nieuhof (Hendrik Nieuhof, Hrsg.)
Amsterdam 1665
Mit zahlreichen Kupferstichen von Joan Nieuhof
(Fünfte und letzte niederländische Auflage:
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By Wolfgang, Waasberge, Boom, van Someren, en Goethals, Amsterdam 1693, mit Frontispiz, Portrait und 134 Kupferstichen, teils doppelseitig. 208 und 258 Seiten)
(Französische Ausgabe:)
.   L'AMBASSADE de la COMPAGNIE ORIENTALE des PROVINCES UNIES vers l'EMPEREUR de la CHINE ou GRAND CAM de TARTARIE ou EMPEREUR de la Chine. Faite par Pierre de GOYER et Jakkcob de KEYSER 1655-1657. .
. Jacob de Meurs, Leyden 1665
Illustrée d'une tres-exacte Description des Villes, Bourgs, Villages, Ports de Mers, & autres Lieux plus considerable de la Chine; Enrichit d'un grand nombre de Tailles douces, le tout recveilli par le Mr. Jean Nieuhoff. Maitre d'Hostel de l'Ambassade, a present Gouverneuer en Coylan.
290 und 134 Seiten.
(Deutsche Ausgabe:)
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Die Gesandtschaft der Ost-Indischen Gesellschaft in den Vereinigten Niederlaendern an den Tartarischen Cham und nunmehr auch Sinischen Keiser .
. Jacob Mörs, Amsterdam 1666
Mit 34 doppelseitigen und 109 in den Text eingefügten Kupferstichen (mit teils holländischer, teils holländisch/ englischer Beschriftung). 444 Seiten zuzüglich Vorspann und Register.

 
. l Joan Nieuhof, Bilder aus China. 1655-1657 .
. Delphi Verlag, Nördlingen 1985
Mit allen Abbildungen aus dem Original von 1665 (in verkleinertem Maßstab), 124 Seiten

 
1658






                   1669







                  1688.

erreicht der Jesuitenpater Ferdinand Verbiest (chinesischer Name: Nan Huairen Dunbo; *1623,1688) China, verbringt kurze Zeit in der Provinz Shaanxi und wird dann von Johann Adam Schall von Bell, dem Präsidenten des Mathematisch-Astronomischen Amtes, nach Peking an den Kaiserhof gerufen. Als es kurze Zeit später durch Intrigen am Kaiserhof zur Christenverfolgung kommt, kann Verbiest das Vertrauen des neuen Kaisers Kangxi durch seine überzeugenden wissenschaftlichen Fähigkeiten zurückgewinnen. 
wird er zum Präsidenten des Mathematisch-Astronomischen Amtes ernannt. Um die Loyalität der Christen gegenüber dem Kaiserhof zu beweisen, baut Verbiest Kanonen, renoviert das Pekinger Observatorium, verfertigt eine Weltkarte und konstruiert mit seinen Mitbrüdern hydraulische Instrumente. Dem Kaier erteilt er Unterricht in Mathematik und Astronomie und entwickelt für ihn das erste, dokumentarisch belegte dampfgetriebene Auto. Im Gegenzug sichert Kaiser Kangxi den Bestand der christlichen Kirche in China. Verbiest bleibt Mitglied des Hofstaates bis zu seinem Tod im Jahr
    

. Publikation: l Voyages de l'empereur de la Chine dans la Tartarie, auxquels on a joint une nouvelle découverte au Mexique .
. Ferdinand Verbiest
Etienne Michallet, Paris 1685
110 Seiten
ebenfalls in:
Travels of the Jesuits, into Various Parts of the World: Compiled from their Letters
J. Lockman (Hrsg.)
John Noon, London 1743
"Illustrated with Maps and Sculptures" 
Zwei Bände, 487/507 Seiten.
Über China: Band II, Seiten 126 - 160


 



 

1661
    

    

    
    
 
    
    
                 
1661
   
   


                  
1664

blockieren die Holländer den Hafen von Canton. Der auf der Rückreise nach Europa befindliche österreichische Jesuitenpater, Astronom und Mathematiker Johannes Grueber (chin. Name: Bai Nai-Xin Cai-Yang; *1623,1680) (H*) und sein Glaubensbruder Albert d'Orville (chin. Name: Wu Er-Duo Shao-Bo;*1621,1662) (H*) sind deshalb gezwungen, sich einen Überlandweg nach Indien zu suchen und wählen den alten Karawanenweg über die westchinesische Stadt Sining nach "Lassa". Dort treffen sie am 6. Oktober 
ein und sind damit
die ersten westlichen Menschen, die jene Hauptstadt von "Barantola" erreichen. Nach Gruebers Skizzen entsteht später die erste bildliche Darstellung des Potala-Palastes. Über Schigatse und Kathmandu reisen sie nach Agra, wo d'Orville an Erschöpfung stirbt. Sie haben die Strecke Peking-Agra in nur 214 Tagen bewältigt. Johannes Grueber reist alleine nach Rom zurück, wo er
ankommt.

. Publikationen:
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l Athanasii Kircheri. China Monumentis qua Sacris qua Profanis, Nec non variis Naturae & Artis spectaculis, Aliarumque rerum memorabilium Argumentis illustrata .
. Athanasius Kircher
Jacobum a Meurs, Amstelodami 1667
Mit Frontispiz, zahlreichen großformatigen Bildbeigaben und Abbildungen im Text. 237 Seiten + Anhang.

 
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l Relations de divers voyages curieux qui n'ont point esté traduites d'Hacluyt de Purchas d'autres voyageurs .
. Melchisedech Thevenot
Paris 1666-1672
. l Johann Grueber in Lhasa. Ein Österreicher als erster Europäer in der Stadt des Dalai-Lama A*
. Bruno Zimmel (Hrsg.)
Erweiterter Sonderdruck aus "Biblos" Österreichische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen. 2. Heft 3/4
Wien 1953. Mit 2 Abbildungen. 21 Seiten
. l Als Kundschafter des Papstes nach China 1656-1664.
Die erste Durchquerung Tibets. Nach den Briefen Johannes Gruebers und den Berichten seiner Biographen Athanasius Kircher und Melchisedech Thevenot.
A*
. Franz Braumann (Hrsg.)
K. Thienemann, Edition Erdmann, Stuttgart 1985
Reihe: Alte abenteuerliche Reiseberichte. Mit
25 zeitgenössischen Abbildungen und 2 Karten. 200 Seiten

 

1661 belagert der Anführer der nach Taiwan geflohenen ehemaligen Ming-Getreuen, Kwa-shing (portugiesische Schreibweise Koxinga), zehn Monate lang den holländischen Stützpunkt Zeelandia. Unter hohen Verlusten müssen sich die Holländer geschlagen geben und werden 1662 von der Insel vertrieben. Trotz aller späterer Bemühungen wird es ihnen nicht mehr gelingen, ihre Festung noch einmal zurückzuerobern.

1662

rüstet die Ost-Indische Gesellschaft zur zweiten Gesandtschaftsreise an den chinesischen Kaiserhof und legt neben Gastgeschenken auch das Angebot vor, gemeinsam mit chinesischen Streitkräften die abtrünnigen Ming-Anhänger auf Taiwan/Formosa zu bekämpfen, die als Piraten zunehmend auch Chinas Küsten überfallen. In den beiden folgenden Jahren besiegen die Holländer die einheimischen Truppen von Taiwan - können ihre eigene Oberherrschaft auf der Insel aber nicht wieder herstellen. Was ebenso wenig gelingt, ist ihr Wunsch, Handelsbeziehungen mit China aufzubauen und eine feste Niederlassung auf chinesischem Boden zu gründen. Die Verhandlungen über mehrere Mittelsmänner sind langwierig und umständlich und Balthaser Bort, Johan von Kampen und Constantin Nobel können nur erreichen, dass holländische Handelsdelegationen zukünftig alle zwei Jahre in China geduldet werden. Es wird klar, dass erfolgreiche Verhandlungen nur in direkter Audienz mit dem chinesischen Kaiser möglich sind.

. Publikation: l Gedenkwaerdig Bedryf der Nederlandschen Oost-Indische Maetschappye op de Kuste en in het Keizerrijk van Taising of Sina .
. Amsterdam 1670 (Olfert Dapper, Hrsg.)
(Deutsche Ausgabe:)
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Gedenkwürdige Verrichtung Der Niederländischen Ost-Indischen Gesellschaft in dem Kaiserreich Taising oder Sina, durch ihre Zweyte Gesandtschaft ... Ausgeführt durch J. van Kampen und C. Nobel;... Als auch die Dritte Gesandschaft verrichtet durch P. van Hoorn. Hierbey ist gefüget Eine ausführliche Beschreibung des gantzen Sinischen Reichs. 3 Teile in 1 Band. .
. Jacob von Meurs, Amsterdam 1675 (Olfert Dapper, Hrsg.)
Mit zahlreichen Kupferstichen. Der beigefügte dritte Teil Beschreibung des Keyserthums Sina oder Taising ist ein unabhängiges Werk, das aus Auszügen anderer Werke zusammengestellt wurde. Mit mehreren Kupferstichen.336 / 76 / 164 Seiten.

 
1665









                  1667,

wird deshalb von den Hohen Räten auf Batavia beschlossen, diesmal eine wirklich große dritte Gesandtschaft auszurüsten, um den chinesischen Kaiser endlich zu beeindrucken und die kaiserliche Einstellung bezüglich des holländischen Handels im persönlichen Gespräch umzustimmen. Angeführt von Peter von Hoorn, dem "extraordinari-Raht und Pensionarius in Indien" und dem schon erprobten Constantin Nobel, machen sich fünf Schiffe Richtung China auf. Die Vorverhandlungen dauern lange und die Chinesen versuchen sich die Barbaren vom Halse zu halten. Doch im Januar 1667 kann die Delegation von Fukiens Hauptstadt aus wahrhaftig aufbrechen und reist den Kaiserkanal nordwärts über Nanking und Tientsin Richtung Peking. Der kaiserliche Empfang erfolgt am 21. Juni
doch der Gewinn für die Holländer bleibt vage.

. Publikation:
 

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l Gedenkwürdige Verrichtung Der Niederländischen Ost-Indischen Gesellschaft in dem Kaiserreich Taising oder Sina, durch ihre Zweyte Gesandtschaft ... Ausgeführt durch J. van Kampen und C. Nobel;... Als auch die Dritte Gesandschaft verrichtet durch P. van Hoorn. Hierbey ist gefüget Eine ausführliche Beschreibung des gantzen Sinischen Reichs. 3 Teile in 1 Band.
. Jacob von Meurs, Amsterdam 1675 (Olfert Dapper, Hrsg.)
Mit zahlreichen Kupferstichen. Der beigefügte dritte Teil Beschreibung des Keyserthums Sina oder Taising ist ein unabhängiges Werk, das aus Auszügen anderer Werke zusammengestellt wurde. Mit mehreren Kupferstichen.336 / 76 / 164 Seiten.

 

1669 besetzen chinesische Truppen die Insel Taiwan und gliedern sie erstmals als neue Provinz dem chinesischen Großreich ein. 

1687
    
       
       
  
  

 
   
  
   

                   1688

erreichen die französischen Jesuitenmathematiker Joachim Bouvet (chin. Name: Bai Jin Ming-Yuan; *1656,1730) (H*)Jean de Fontaney (chin. Name: Hong Ruo Shi-Deng; *1643,1710) (H*), Jean-Francois Gerbillon (chin. Name: Zhang Cheng Shi-Zhai; *1654,1707) (H*), Louis-Daniel Le Comte (chin. Name: Li Ming Fou-Tch'ou; *1655,1728) (H*) und Claude de Visdelou (chin. Name: Liu Ying Sheng-Wen; *1665,1737) die Hafenstadt Ning-po [Ningbo] an der chinesischen Ostküste. Vom Präsidenten des Mathematisch-Astronomischen Amtes in Peking [Beijing], Ferdinand Verbiest, angefordert und daraufhin durch Ludwig XIV. nach China entsandt, ziehen sie über Hang-tschóu [Hangzhou], Tschin-kiang [Zhenjiang], und I-tschóu [Pizhou] zur Kaiserstadt Peking , wo sie im Februar
ankommen. Während Bouvet fünf Jahre später in nur sechs Wochen von Peking nach Kanton [Guangzhou] reist (eine Strecke von allein 2500 Kilometern Luftlinie) und 1699 dann im Auftrag des Kaisers Kangxi an der großen topographischen Gesamtaufnahme des chinesischen Reiches teilnimmt, hält es Fontaney nur einen einzigen Monat in Peking, dann tritt er über Kai-feng und Nan-king [Nanjing] eine Mission durch Nordost-China an und kehrt später wieder nach Europa zurück. Bruder Gerbillon reist mit Kaiser Kangxi oder zumindest in dessen Auftrag acht Mal durch die südliche und östliche Mongolei. 

. Publikationen: l Nouveaux mémoires sur l'état présent de la Chine .
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     Teil 1     Teil 2
  Louis Le Comte
Jean Anisson, Paris 1696
1. Teil mit Frontispiz und 18 Abbildungen. 508 Seiten
2. Teil mit einer Abbildung. 536 Seiten
3. Teil (Paris 1698)
   
      (Deutsche Ausgabe:)
Das heutige Sina, von dem berühmten könig
l. Frantzöischen Mathematico R.P.Louis le Comte der Societät Jesu / Durch Curieuse
An verschiedene / hohe Geist- und weltliche Standes-Personen / Staats-Ministren und andere vornehme gelährte Leute gefertigte Send-Schreiben / Den Liebhabern seltener Sachen zu sonderbarer Vergnügung vorgestellet.
     
.


 

Teil 1
Christoph Riegel, Franckfurt und Leipzig 1699
Mit Frontispiz und 18 Kupfertafeln, 357 Seiten
Teil 2
Christoph Riegel, Franckfurt und Leipzig 1699
Mit 3 Kupfertafeln, 384 Seiten
Teil 3 und 4
Christoph Riegeln, Nürnberg 1700
Mit 20 Illustrationen, 251 und 115 Seiten
.

l Route Que tinrent les Peres Bouvet, Fontaney, Gerbillon, le Comte, & Visdelou depuis le Port de Ning po jusqu'à Peking. .
. Du Halde, Paris 1735
In: Description géographique, historique, etc. de l'Empire de la Chine et de la Tartarie chinoise.
. l Father De Fontaney, to the Reverend Father De La Chaise .
. J. Lockman (Hrsg.)
John Noon, London 1743
In: Travels of the Jesuits, into Various Parts of the World: Compiled from their Letters. 
"Illustrated with Maps and Sculptures". 
Volume II. Seiten 50 - 126

 
 

 

.

l The journey ... from Pe-king to Kanton ... in 1693 .
. T. Astley
London 1745-1747
(Die Reise des Paters Bouvet im Auftrag des chinesischen Kaisers nach Europa. In: Band 3; A new general collection of voyages and travels)
. l The journey ... from Pe-king to Kyang-chew, ... in 1688 .
. T. Astley
London 1745-1747
(Die Reise des Paters Fontaney in die Provinz Shanxi und nach Nanjing im Auftrag des chinesischen Kaisers. In: Band 3; A new general collection of voyages and travels)
. l Le voyage du Père de Fontaney au Siam et à la Chine, 1685-1687; d'après des lettres inédites .
. Henri Bernard
Editions Cathasia, Tientsin 1942
54 Seiten
1692
 
  
  
 
 

 
 
 
     
                   1693
 
 
 
  
  
 
                   1695

wohnt der deutsche Kaufmann  Eberhard Isbrand Ides (*1657,1708) (H*) gerade erst fünf Jahre in Moskau, als ihm die Ehre zuteil wird, als Gesandter Zar Peter I. nach Peking zu reisen, um mit den dortigen offiziellen Stellen über Handelsfragen zu beraten. Dies trifft sich für ihn aufs Glücklichste, denn im Jahr zuvor hat er gerade bankrottiert und mit dem Druck seiner Gläubiger im Nacken, scheint der Ausweg für ihn nun im lukrativen Chinahandel zu liegen. Er leiht sich Geld und Handelsware (vom Zaren!) und bricht im März mit seinem Begleiter Adam Brand (*~1693,1713) und großem Tross auf. Es wird eine langwierige und mühsame Reise durch weitestgehend ungebahntes Gebiet, über den Ural, quer durch Sibirien zum Baikal-See und von dort in einer weiten Schleife durch die Mongolei, bis sie nach eineinhalb Jahren im November
endlich Peking erreichen. Doch das gegenseitige Kennen der Völker steckt noch in den Kinderschuhen und so scheitert auch Ides schon im Vorfeld am chinesischen Hofzeremoniell. Ein Handelsabkommen kommt nicht zustande und auch alle anderen diplomatischen Anliegen verlaufen im Sande. Ides nutzt die Zeit mit allerlei Kauf und Verkauf, bis man nach drei Monaten die Rückreise antritt. Für einen holländischen Auftraggeber werden auch jetzt wieder ausführliche Kartenaufnahmen der ganzen Marschroute gefertigt und erst zu Beginn des Jahres
ist die Gesandtschaft in Moskau zurück. Isbrand Ides ist finanziell saniert und der holländische Auftraggeber, der Amsterdamer Bürgermeister N. Witsen, sorgt für die

. Publikationen:
 
 

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l Beschreibung Der Chinesischen Reise / welche vermittels Einer Zaaris. Gesandtschaft Durch Dero Ambassadeur / Herrn Isbrand Ao. 1693. 94 und 95 von Moscau über Groß=Ustiga / Siberien / Dauren und durch die Mongalische Tartarey verrichtet worden: Und was sich dabey begeben / aus selbst erfahrner Nachricht mitgetheilet Von .
. Adam Brand
Bey Benjamin Schillern, Dohm 1698
Mit Frontispiz und 2 Abbildungen. 215 Seiten (und Register)
.   l Driejaarige reize naar China, te lande gedaan door den Moskovischen afgezant, E. Ysbrants Ides, van Moskou af, over Groot Ustiga, Siriania, Permia, Sibirien, Daour, Groot Tartaryen tot in China .
. Evert Ysbrants Ides 
Gedrukt by François Halma, T'Amsterdam 1704
Mit zahlreichen Abbildungen. 243 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
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Dreyjährige Reise Nach China / Von Moscau ab zu lande durch groß Ustiga / Siriania / Permia / Sibirien / Daour / und die grosse Tartarey; gethan durch den Moscowitischen Abgesandten Hrn. E. Yßbrants Ides: Nebst einer landcharte und vielen kupfferstichen/ so von dem abgesandten selbst auff der reise auffgezeichnet worden; Wie auch Einer beschreibung von China durch einen Chineser in seiner sprache geschrieben. .
. Thomas Fritschen, Franckfurt 1707
Frontispiz, Titelvignette und 27 Kupfertafeln, teils ganzseitig, sowie eine Landkarte. 466 Seiten

. l

Beschreibung der dreijährigen Chinesischen Reise. Die russische Gesandtschaft von Moskau nach Peking 1692 bis 1695 in den Darstellungen von Eberhard Isbrand Ides und Adam Brand

. (Michael Hundt, Hrsg.)
Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999
Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte. 364 Seiten

 
1695









                   1696

erreicht der unternehmungslustige italienische Jurist Giovanni Francesco Gemelli Careri (*1651,1725) im Rahmen seiner vor zwei Jahren begonnenen privaten Weltreise das Chinesische Reich. Durch glückliche Umstände öffnen sich ihm hier alle Türen: Die Jesuiten Missionare halten den gebildeten italienischen Reisenden für einen Gesandten des Papstes, der inkognito die Missionsstationen inspizieren soll. Gemelli Careri wird somit sehr herzlich aufgenommen und so weit unterstützt, dass er durch die Pater sogar eine Audienz beim chinesischen Kaiser vermittelt bekommt. Von Macao führt seine Reise über Canton [Guangzhou], Nanchang und Nanking [Nanjing] quer durch das chinesische Reich nach Peking, wo er am Laternenfest teilnimmt und später die Große Mauer besichtigt.
kehrt er zur portugiesischen Kolonie Macao im Süden Chinas zurück und setzt von dort seine Weltreise mit dem Schiff Richtung Philippinen fort.

. Publikation: l Giro del Mondo .
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Giovanni Francesco Gemelli Careri
Giuseppe Roselli, Neapel 1699
Mit 14 Abbildungen. 450 Seiten
(Englische Ausgabe:)
.  

A voyage round the world

.
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Awnsham and John Churchill, London 1704
Mit 14 Abbildungen. 848 Seiten

Macht und Einflussbereich der neuen Qing-Dynastie weiten sich durch deren energische Militäraktionen von Jahr zu Jahr weiter aus: 1697 unterliegt das Gebiet der Äußeren Mongolei und 1698 tritt Russland, im Friedensschluss von Nertschinsk, weite Gebiete nördlich des Amur an China ab. Außerdem stecken beide Staaten die Grenzen der heutigen "Äußeren Mongolei" zu Sibirien hin erstmals ab. Tibet und Ostturkestan gehören noch nicht zum chinesischen Reich.

1701

wird der nach Europa zurückgekehrte Jesuitenpater Jean de Fontaney (chin. Name: Hong Ruo Shi-Deng; *1643,1710) (H*) vom österreichischen Kaiser wieder als Gesandter an den Hof des chinesischen Kaisers geschickt. Zusammen mit elf weiteren Jesuiten, darunter der österreichische Pater Hieronymus Franchi (*1667,1718), erreicht die Delegation Kanton und wird vom örtlichen Mandarin sehr wohlwollend aufgenommen. Die Weiterreise erfolgt mit 16 Booten auf dem klassischen Weg: Zuerst landeinwärts getreidelt und dann mit dem Tragstuhl über Land. Während ein Teil der Jesuiten in einer Missionsstation der Stadt Nantschang verbleibt, reist Fontaney weiter an den Hof des Sohn des Himmels.

. Publikation: l Brief des Paters Franchi an Pater Studena in Austria
In: Der neue Weltbott
.
. (Joseph Stöcklein , Hrsg.)
Augsburg - Wien, 1726- 1758
10 Bände mit Briefen von Missionaren aus aller Welt.
(Wiedergabe des Briefes ebenfalls in:
Im Fernen Osten. Verlag Erdmann, Tübingen 1978)


  

1710

                   1711



                   1723.

erreicht der italienische Jesuit Matteo Ripa (*1682,1746) die portugiesische Enklave Macao und reist sogleich weiter nach Peking, wo er 
am Hof des chinesischen Kaisers Kangxi ankommt und im Kreis der jesuitischen Berater tätig wird. Als der Kaiser elf Jahre später stirbt, weist der Thronfolger alle Jesuiten aus, da sie infolge palastinterner Intrigen verdächtigt werden, am Tod des Kaisers mitverantwortlich zu sein. Ripa verlässt China deshalb
 

. Publikation: l Memoires of Father Ripa during Thirteen Years' Residence at the Court of Peking in the Service of the Emperor of China; with an Account of the Foundation of the College for the Education of Young Chinese at Naples. .
.

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(Fortunato Prandi, Hrsg.)
Willey & Putnam, New York 1846
174 Seiten
1715





                   1719








                   1727


                   1736

startet der schwedische Offizier in russischen Diensten Lorenz Lange zur ersten seiner insgesamt vier Karawanenreisen nach China. Sein Auftrag besteht alleinig darin, chinesische Verzierungen für ein Lustschloss des russischen Zaren Peters I. zu beschaffen. Während An- und Abreise aufwändig und anstrengend sind, können die Einkäufe nicht groß gewesen sein, denn bereits nach zwei Monaten wird die Rückreise angetreten.
erfolgt die zweite Reise, diesmal unter der Leitung des russischen Asien-Reisenden Leo Wasiliewitsch Ismailow, der eine Gesandtschaft des Zaren an den Kaiserhof nach Peking führt. Vom Baikal-See geht es vorbei an Selenginsk und Kjachta über die sibirisch-mongolische Grenze nach Urga, von wo aus man dann in südlicher Richtung die Wüste Gobi durchquert. Mit von der Partie ist der englische Arzt John Bell (*1691
,1780); Lorenz Lange ist Sekretär der Delegation und es muss den Sendboten gut in der Hauptstadt des Chinesischen Reiches gefallen haben, denn sie bleiben für volle drei Jahre an Ort und Stelle. Auch Zar Peter muss mit dem Geleisteten zufrieden gewesen sein, denn
wird Lorenz Lange, nunmehr selbst der Alleinverantwortliche, zum dritten Mal auf den Weg geschickt, wieder über Kjachta und Urga durch die Gobi. Bis 1728 ist er mit diesem Auftrag beschäftigt.
folgt die vierte und letzte Mission, diesmal von Zuruchaitu aus östlich an Urga vorbei durch die Wüste Gobi nach Peking. Genauere Auskünfte über seine Reisen geben die

. Publikationen:


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l Die Gesandschafft Ihro Käyserl. Majest. von Gross-Russland an den Sinesischen Käyser, wie solche anno 1719 aus St. Petersburg nach der Sinesischen Haupt- und Residentz-Stadt Pekin abgefertiget: bey dessen Erzehlung die Sitten und Gebräuche der Chineser, Mongalen und anderer Tartarischen Völcker zugleich beschrieben, und mit einigen Kupffer-Stücken vorgestellet werden. .
. Georg Johann Unverzagt
Johann Christian Schmidt, Lübeck 1725
Mit Frontispiz und 9 Illustrationen. 168 Seiten
.       Dieses Buch
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l

Journal de la résidence du Sieur Lange, agent de sa Majesté imperiale de la Grande Russie à la cour de la Chine; Dans les années 1721 & 1722.

.
. Lorenz Lange
"Chez Abraham Kallewier, Leyde 1726"
243 Seiten
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l

Tagebuch zwoer Reisen, welche in den Jahren 1727, 1728 und 1736 von Kjachta und Zuruchaitu durch die Mongoley nach Peking gethan worden

.
. Lorenz Lange
Johann Zacharias Logan, Leipzig und St. Petersburg 1781
Mit einer Abbildung. 152 Seiten
. Neuausgabe: Reise nach China .
. Lorenz Lange
Akademie-Verlag, Berlin 1986
Mit 12 zeitgenössischen Illustrationen und 1 Karte.120 Seiten

 
. l Travels from St. Petersburgh in Russia, to various parts of Asia .
.

Teil I
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Teil II
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John Bell of Antermony (Hrsg.)
Glasgow 1763
(Textsammlung in zwei Teilen. Enthält u.a. "A journey from St. Petersburg in Russia, to Pekin in China" sowie "Journal of Mr. de Lange")

 
. Neuausgabe: A Journey From St. Petersburg To Pekin 1719 - 22 by J. B. of Antermony .
. (J.L. Stevenson, Hrsg.)
University Press, Edinburgh 1965
248 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
.

Dr. Johann Bells Reisen von Petersburg in verschiedene Gegenden Asiens nach Persien, Sina u.s.w.

.
. Christoph Daniel Ebeling (Hrsg.)
Bohn, Hamburg 1787
In: Neue Sammlung von Reisebeschreibungen. Theil 9
1716       
 

 
  
   
                   1721

haben die Jesuitenmönche Emanuel Freyre und Ippolito Desideri (*1684,1733) (H*) eine siebenmonatige Reise von Leh in Ladakh, über Gartok, den Manasarovar-See und das Tsangpo-Tal hinunter bis nach Lhasa hinter sich, als sie dort am 18. März 1716 ankommen. Aufgrund seiner umfangreichen und gründlichen Studien kann Desideri als Begründer der abendländischen Tibetologie angesehen werden. Er bleibt bis
im Kloster Sera bei Lhasa und muss Tibet schließlich verlassen, weil Rom das tibetische Missionsgebiet 1718 den Kapuzinern zugesprochen hat. In Nepal und Indien lässt er sich sechs Jahre Zeit, bevor er um das Kap der guten Hoffnung herum über Paris, Marseilles und schließlich Neapel die Heimreise antritt, um dann in Rom 1728 Bericht zu erstatten. Das 500seitige Manuskript Desideris wird erst im Jahr 1875 vom Sekretär der Italienischen Geographischen Gesellschaft, Professor Puini, in der Privatbibliothek des Cavaliere Rossi-Cassigoli in Pistoia aufgefunden und 29 Jahre später in Auszügen veröffentlicht.

. Publikationen:

 

l Relazione e Notizie Istoriche del Thibet e Memorie de' Viaggi e Missioni ivi fatti dal P. Ippolito Desideri della Compagnia di Giesù.
Ippolito Desideri
(Manuskript)
(Neuausgabe durch Carlo Puini,
Società geografica italiana, Rom 1904)
. l Zur Geschichte der Erforschung Tibets A*
. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart 1876
In : Das Ausland. Ueberschau der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Natur-, Erd- und Völkerkunde. 46 Seiten
. l An Account of Tibet. The Travels of Ippolito Desideri of Pistoia, S.J., 1712-1727 .
. Filippo di Filippi (Hrsg.)
George Routledge & Sons Ltd., London 1932
Mit Frontispiz und 16 Abbildungen. 474 Seiten
. l A Missionary in Tibet. Letters and other papers of Fr. Ippolito Desideri, S.J. (1713-21) .
. (H. Hosten, Hrsg.)
Cosmo Publications, India 1998
201 Seiten
1716




 
                 
1745

treten Francesco Orazio Della Penna (auch: die Billa *1680,1745) (H*) und andere Kapuziner die Nachfolge der Jesuiten in Lhasa an, dürfen dort sogar eine Kapelle und ein Hospiz erbauen, bekehren aber in 26 Jahren nur wenige Tibeter zum Christentum. Als einige dieser Konvertiten daraufhin das Sakrileg begehen, den Segen des Dalai Lama demonstrativ ablehnen, schreitet die tibetische Regierung ein, lässt sie öffentlich auspeitschen und die Kapuziner kurz darauf
ausweisen. Della Penna stirbt wenige Monate später in Patan/Nepal.

  . Publikation:


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l Missio Apostolica, Thibetano-seraphica. Das ist: Neue durch Päbstlichen Gewalt in dem Grossen Thibetanischen Reich von denen P. P. Capucineren aufgerichtete Mission. Und über solche von R. P. Francisco Horatio della Penna, Praefecto Missionis, der Heil. Congregation de propaganda Fide, Anno 1738. Allen des Catholischen Glaubens eyfrigen Seelen zu Lieb aus dem Welschen in das Teutsche und dise Geschichts-Form übersetzet. A*
. Francesco Orazio della Penna
Johann Jacob Voetter, München 1740.
Mit 2 Kupfern und einem gestochenen Frontispiz und
2 doppelblattgroßen Kupfertafeln. 128 + 224 Seiten
.      Dieses Buch
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l

Alphabetum Tibetanum Missionum Apostolicarum Commodo Editum

.
.  
 

Antonio Agostino Giorgi
Typis Sacrae Congregationis de Propaganda Fide, Rom 1762
Mit 6 Abbildungen. 820 Seiten

1720 vertreibt das vom tibetischen Regenten herbeigerufene Heer des chinesischen Kaisers Kangxi die Truppen der Dsungaren, die 1717 in Tibet eingefallen waren und das Land terrorisierten. Die Chinesen nutzen diese Stärke und stationieren nun für die nächsten drei Jahre Truppen in Tibet. Außerdem setzen sie in Lhasa zwei Sonderbevollmächtigte ein, die als dauernde Institution China hier für fast zweihundert Jahre vertreten werden, die Ambane.

1722

bricht der französische Jesuit Antoine Gaubil (chin. Name: Song Jun-Rong Qi Ying; *1689,1759) (H*) von Canton auf und zieht auf dem Landweg nach Peking, wo er im April des Folgejahres ankommt. Den  wissenschaftlichen Akademien von Paris, London und St. Petersburg wird er in den nächsten Jahren viele Daten, Fakten und neues Kartenmaterial übersenden.

. Publikationen: l The journey ... from Kanton to Pe-king, in 1722. .
. Thomas Astley, John Green (Hrsg.)
London 1745-1747
(In: Band 3; A new general collection of voyages and travels)
. l

Correspondance de Pékin 1722-1759

.
.

Antoine Gaubil S.F. (Renée Simon, Hrsg.)
Librairie Droz, Genève 1970
(342 Briefe und eine Auflistung seiner Arbeiten). 1001 Seiten

1732




                   1733

erreicht Colin Campbell (*1686,1757) nach 6½ Monaten Seereise die südchinesische Hafenstadt Canton [Guangzhou]. Als Direktor der Swedish East India Company begleitet er die erste Fahrt eines Handelsschiffes seiner Gesellschaft nach Ostasien. Vier Monate werden für den Einkauf von 60 Tonnen an vorwiegend Porzellan, Tee und Seidenstoffen benötigt, bevor
die Rückreise nach Göteborg erfolgt. In den Jahren 1735-36 und 1738-39 wird Colin Campbell erneut nach Canton reisen.

. Publikation: l A Passage to China. Colin Campbell's Diary of the First Swedish East India Company Expedition to Canton, 1732-33.
.

(Paul Hallberg / Christian Koninckx, Hrsg.)
Royal Society of Arts and Sciences, Göteborg 1996
Mit 20 Abbildungen. 260 Seiten
ISBN: 91-85252-55-7


 
1738

                   1740

macht sich der Missionar Cassiano Beligatti (*1708,U1785) nach Tibet auf, wo er bis zum Jahr
bleibt. Über Nepal und Bengalen kommt er 1756 wieder in Italien an.

. Publikation: l Relazione Inedita di un Viaggio al Tibet .
.

(A. Magnaghi, Hrsg.)
Revista Geografica Italiana VIII, 1901
Revista Geografica Italiana IX, 1902

1745 stellt die katholische Kirche die erfolglosen Missionierungsversuche in Tibet ein.
1745 erlässt der chinesische Kaiser Kien Long (auch: Ch'ien-lung oder Qianlong) das Edikt, nach dem jeglicher Handel mit ausländischen Kaufleuten nur über die Stadt Kanton [Guangzhou] in Südchina abgewickelt werden darf. Alle anderen Häfen und Handelsplätze bleiben für Ausländer verschlossen.

1751 - 52

verbringt der junge Joseph-François Charpentier de Cossigny (*1736,1809)  mit einer Studienreise zu Schiff von Frankreich über Canton zu seinem Vater nach Pondicherry in Südindien.

. Publikation: l Yoyage à Canton, capitale de la province de ce nom, á la Chine. .
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Joseph-François Charpentier de Cossigny de Palma
André, Paris 1799
607 Seiten

(Deutsche Ausgabe:)

 
. Reise nach China und Bengalen. .
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Joseph-François Charpentier de Cossigny de Palma
Vossische Buchhandlung, Berlin 1801
In: Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen, 22. Band (Seiten 1-300). Mit einer Landkarte. 424 Seiten

1774 - 75

reist der erst 28-jährige George Bogle (*1746,1781) (H*) im Auftrag von Warren Hastings, dem britischen Gouverneur von Bengalen, ins südtibetische Shigatse, um den "Teshu Lama"(Panchen Lama) seine Aufwartung zu machen. Der Panchen Lama hatte Hastings einen Brief und Geschenke übersandt, was dieser im Gegenzug nutzt, um für die britische East India Company neue Handelsmöglichkeiten zu erschließen. Bogle und sein Begleiter, der Arzt Dr. Alexander Hamilton, sollen deshalb Pflanzensamen und Tiere, alle möglichen "Wunderlichkeiten" wie Naturprodukte, Fabrikate oder Malereien mitbringen und Informationen über die Leute, das Land, das Klima, den Reiseweg, Sitten und Gebräuche, Gebäude und Kochkunst - kurz: über alles einholen. Der Besuch bildet das erste offizielle Treffen zwischen einem Vertreter Indiens und der tibetischen Regierung und dauert rund vier Monate. Erst hundert Jahre später erscheinen die Tagebücher und Aufzeichnungen George Bogles als

. Publikation:
 
 

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l Narratives of the Mission of George Bogle to Tibet, and of the Journey of Thomas Manning to Lhasa.
Edited with Notes, and Introduction, and Lives of Mr. Bogle and Mr. Manning.
.
. Clements R. Markham (Hrsg.)
Trübner and Co., London 1876
Mit 10 Abbildungen und 4 Karten. 161 Seiten Einführung und 354 Textseiten.
(Deutsche Ausgabe:)

 
. Aus dem Lande der lebenden Buddhas. Die Erzählungen von der Mission George Bogle's nach Tibet und Thomas Mannings's Reise nach Lhasa (1774 und 1812) A*
.

Gutenberg-Verlag, Hamburg 1909.
Reihe: Bibliothek denkwürdiger Reisen, 3. Band.
Mit 4 Bildern, Schmuckleisten und 1 Karte. 480 Seiten


 
1774 - 81

begibt sich auch der französische Reisende Pierre Sonnerat (*1748,1814) (H*) "auf Befehl des Königs" nach Ostindien und China, wohl um sich umzuschauen und dem interessierten Monarchen Bericht zu erstatten. Was er auch tut und auf seinem Weg die Koromandelküste, das Kap der Guten Hoffnung, die Philippinen, Molukken und Neu-Guinea besucht.

. Publikation: l Voyage aux Indes Orientales et à la Chine: fait par ordre du roi, depuis 1774 jusqu'en 1781 (...) .
.      Den 2. Band
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Pierre Sonnerat
Paris 1782
1. Band: Mit 1 Abbildung und 1 Karte. 340 Seiten
2. Band: Illustriert. 376 Seiten
3. Band: Illustriert. 362 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
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Reise nach Ostindien und China, auf Befehl des Königs unternommen vom Jahr 1774 bis 1781 .
.

Orell, Geßner, Füßli und Kompagnie, Zürich 1783
Zwei Bände. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 140 Kupfertafeln. 268 / 214 Seiten

1779 - 93

unternimmt der Schweizer Charles de Constant (*1762,U1835) insgesamt drei Reisen nach Canton [Guangzhou], anfangs mit siebzehn Jahren noch in der Ausbildung, zuletzt dann als Angestellter der französischen Handelsgesellschaft Compagnie des Indes.

. Publikation: l Recit de trois voyages á la Chine (1779-1793) .
.

Charles de Constant
Universität Yenching, Pékin 1939
"Petite Collection "Chine-France" de L'ami Revue Mensuelle" 
Mit 2 Abbildungen. 58 Seiten



 
1783
 
 

    
                   1784

wird Captain Samuel Turner (*1749,1802) (H*) im Auftrag der East India Company von Bengalen aus nach Shiggatzee in Südtibet geschickt, um der Reinkarnation des Teshoo Lamas, einem erst 18 Monate alten Jungen, seine Aufwartung zu machen und damit die "guten Beziehungen" zu Tibet etwas voranzubringen. Er wird begleitet vom Arzt Dr. Robert Saunders und Lieutenant Samuel Davis und kehrt
wieder nach Indien zurück.

. Publikationen:
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l An Account of an Embassy to the Court of the Teshoo Lama, in Tibet; containing a Narrative of a Journey Through Bootan, and Part of Tibet .
. Samuel Turner
Printed by W. Bulmer and Co., London 1800
Mit 13 Abbildungen und einer Karte. 473 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
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Samuel Turner's, Captains in Diensten der ostind. Compagnie, Gesandtschaftsreise an den Hof des Teshoo Lama durch Bootan und einen Theil von Tibet A*
. (M. C. Sprengel, Hrsg.)
Benjamin Gottlob Hoffmann, Hamburg 1801.
Reihe: Neuere Geschichte der See- und Land-Reisen, 14. Band. Mit 1 Karte und 6 Abbildungen. 489 Seiten.
Auch:
Reihe: Bibliothek der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen, 7. Band.
Mit 1 Karte und 4 Kupfern. 391 Seiten.
 




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l

Robert Saunders, Wundarztes zu Boglepuhr in Bengalen, mineralogische und botanische Reise nach Butan und Tibet

A*
. Christian Friedrich Voß und Sohn, Berlin 1790.
Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen, aus fremden Sprachen übersetzt. (Seiten 359-400)
1786
 

    

                   1788
                   1790
                   1794.

wird Major Samuel Shaw (*1754,1794) durch Beschluss des Kongresses der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu deren erstem Konsul in China mit Sitz in Canton gewählt. Noch im gleichen Jahr tritt er seine erste Amtsreise an und kehrt erst
nach Amerika zurück. Sein zweiter Aufenthalt im Jahr
dauert sechs Monate. Auf seiner dritten Amtsreise verstirbt er im Jahr
Posthum werden die Tagebuchaufzeichnungen seiner Dienstzeit veröffentlicht.

. Publikation: l The Journals of Major Samuel Shaw, the first American Consul at Canton. With a Life of the Author. .
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Josiah Quincy
WM. Crosby and H. P. Nichols, Boston 1847
Mit Portrait des Verfassers als Frontispiz. 360 Seiten


 

1791 marschieren hinduistische Gurkha-Truppen in Tibet ein und plündern das Kloster des Pantschen Lama in Schigatse [Xigaze]. Sie werden von tibetischen und chinesischen Truppen zurückgeschlagen, was den politischen und militärischen Einfluß der Mandschu-Kaiser auf  Tibet erneut stärkt.

1793

führt George 1. Earl of Macartney, Baron of Lissanoure und Baron of Parkhurst and of Auchinleck (*1737,1806) (H*) eine knapp hundertköpfige Gesandtschaft des englischen Königs George III. zum Hof des Kaisers Chien-long [Qianlong] nach Jehol [Chengde], darunter seinen Kammerdiener Aeneas Anderson, den Rechnungsführer John Barrow (*1764,1848), den Gesandtschaftssekretär Sir George Leonhard Staunton (*1737,1801) und dessen Sohn, für den extra ein deutscher Lehrer aus Sachsen, namens Johann Christian Hüttner (*1766,1847) (H*), engagiert worden ist. Großbritannien sucht nach diplomatischen Beziehungen und verbesserten Handelskontakten zum Reich der Qing-Dynastie, das im Augenblick noch die dominierende Großmacht in Fernost darstellt. Die Mission scheitert diplomatisch an dem Zusammentreffen zweier gänzlich unterschiedlicher Weltbilder. Während sich England als Weltmacht mit Führungsanspruch im technischen (und militärischen)Bereich sieht, existieren für China außerhalb des Reiches nur nebenrangige Völker, die dem Kaiser nur ihren Tribut zu entrichten haben. Lediglich die lange Rückreise von Peking über Land erweitert die europäischen Kenntnisse vom Reich der Mitte beträchtlich. Die Route führt erst vier Wochen lang den Kaiserkanal hinab nach Süden, bis Hangchow [Hangzhou], dann abwechselnd über Land und auf Flussläufen südwestlich durch die Küstenprovinzen und über den Meling-Pass nach Canton [Guangzhou], Chinas größter südlicher Hafenstadt.

. Publikationen:
 

 
l A Narrative of the British Embassy to China, in the Years 1792, 1793, and 1794; containing the Various Circumstances of the Embassy, with Accounts of Customs and Manners of the Chinese; and a Description of the Country, Towns, Cities, &c.&c. .
.  
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Aeneas Anderson
Printed for J. Debrett, London 1795
278 Seiten und Anhang
Auch:
Printed for Vernor and Hood, London 1795  
Auch:
J. J. Tourneisen, Basil MDCCXCV
336 Seiten und Anhang
Auch:
Printed by T. and J. Swords, for Rogers and Berry,
New York 1795
328 Seiten und Appendix (meterologische Angaben)
Auch:
Printed by William Porter, for P. Wogan, P. Byrne, W. Jones, B. Dugdale, G. Folingsby, and J. Potts, Jun, Dublin 1795 
278 Seiten
Auch:
Printed by T. Dobson at the stone-house, Philadelphia 1795
393 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

 
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Erzählung der Reise und Gesandtschaft des Lord Macartney nach China und von da zurück nach England in den Jahren 1792 bis 1794. .
. Walthersche Buchhandlung, Erlangen 1795
192 und 190 Seiten (zwei Teile mit separater Paginierung)
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l Nachricht von der Brittischen Gesandtschaftsreise durch China und einen Theil der Tartarei .
. Johann Christian Hüttner (Carl Böttiger, Hrsg.)
Vossische Buchhandlung, Berlin 1797
Mit Titelkupfer. 190 Seiten
Neuausgabe:
. Nachricht von der britischen Gesandtschaftsreise nach China 1792-94
. Johann Christian Hüttner (Sabine Dabringhaus, Hrsg.)
Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1996
Reihe: Fremde Kulturen in alten Berichten, Band 1;
Mit 1 Karte und 25 Abbildungen, 235 Seiten

 
.        l An Authentic Account of an Embassy from the King of Great Britain to the Emperor of China .
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           Band 1
           Band 2
    
Sir George Leonhard Staunton
George Nicol, London 1797
Band 1: Mit Frontispiz und 6 Abbildungen. 518 Seiten
Band 2: Mit Frontispiz und 27 Abbildungen. 626 Seiten
Als Ergänzung ein Bildband mit 44 Abbildungen
(Deutsche Ausgabe:)
. Reise der brittischen Gesandtschaft unter dem Lord Macartney an den Kayser von China .
. (Matthias Christian Sprengel, Übers.)
Renger'sche Buchhandlung, Halle 1798
2 Bände mit einer Karte. 328 und 349 Seiten
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l The journal of Mr. Samuel Holmes, serjeant-major of the XIth light dragoons, during his attendance, as one of the guard on Lord Macartney's embassy to China and Tartary, 1792-3 .
. Samuel Holmes
W. Bulmer and Co., London 1798
256 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
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Tagebuch einer Reise nach Sina und in die Tartarei mit der Brittischen Gesandtschaft, in den Jahren 1792 und 1793 .
. Verlag des F. S. priv. Landes-Industrie-Comptoirs
Weimar 1805
200 Seiten
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l

Travels in China, Containing Descriptions, Observations, and Comparisons, Made and Collected in the Course of a Short Residence at the Imperial Palace of Yuen-Min-Yuen, and on a Subsequent Journey Through the Country from Pekin to Canton.

.
. John Barrow
T. Cadell and W. Davies, London 1804
Mit Frontispiz und mehreren Abbildungen. 632 Seiten.
(Deutsche Ausgaben:)
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John Barrow's Reise durch China von Peking nach Canton im Gefolge der Großbrittanischen Gesandtschaft in den Jahren 1793 und 1794 .
. (Johann Christian Hüttner, Übers.)
Im Verlag des F. S. pr. Landes-Industrie-Comptoirs,
Weimar 1804-05.
Bände 14 und 16 der Reihe: Bibliothek der neuesten und wichtigsten Reisebeschreibungen und geographischen Nachrichten, mit Frontispiz, mehreren Abbildungen im Text und 7 Karten. 428 / 317 Seiten.
.        Dieses Buch
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l Biographical Memoir of James Dinwiddie L.L.D., Astronomer in the British Embassy to China, 1792,'3,'4: Compiled from His Notes and Correspondence .
. (William Jardine Proudfoot, Hrsg.)
Edward Howell, Liverpool 1868
Mit Frontispiz. 138 Seiten
. l An Embassy to China. Being the journal kept by Lord Macartney during his embassy to the Emperor Ch'ien- lung 1793-1794 .
. (J. L. Cranmer-Byng, Hrsg.)
Longmans, London 1962
Mit zwei Abbildungen und zwei Karten. 421 Seiten

 
1794 
 
 
 
 
 
 
 
 
                   1795

rüsten auch die holländische Vereenigde Oostindische Compagnie im November von Canton [Guangzhou] aus zu einer Gesandtschaftsreise an den Hof des chinesischen Kaisers, ebenfalls als Gratulanten zu dessen 60. Thronjubiläum. Doch der Leiter der Gesandtschaft, Isaac Titsingh (*1745,1812), hat aus den Fehlern seines britischen Vorgängers gelernt (die Kunde davon hatte sich trotz aller Diskretion unter den Europäern in Canton schnell herumgesprochen) und vollzieht bei der kaiserlichen Audienz in Peking den Kotau. Von chinesischer Seite verfährt man daraufhin wohlwollend mit den tributleistenden Fremden. Der Reiseweg der holländischen Gesandtschaft ist identisch mit dem der britischen ein Jahr zuvor. Am 9. Januar
erreicht die Delegation Peking [Beijing]. Fünf Wochen verbringt sie dort und sieht die Pracht der kaiserlichen Sommerresidenz Yuan Ming Yuan. Am 10. Mai endet die Reise wieder in Canton.
Mit zur Gesandtschaft gehören der in Canton tätige Holländisch-Amerikaner Andreas Everardus van Braam Houckgeest (*1739,1801) und der als Übersetzer tätige französische Sinologe Chrétien-Louis-Joseph de Guignes (*1759,
1845) (H*).

. Publikationen: l Voyage de l'ambassade de la Compagnie des Indes orientales hollandaises, vers l'empereur de la Chine, dans les années 1794 & 1795 .
. AlleBände
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Andreas Everardus van Braam Houckgeest
M. L. E. Moreau de Saint-Méry, Philadelphia (USA)
1. Band 1797,
mit einer Karte und 7Abbildungen. 437 Seiten
2. Band 1798, mit einer Karte. 520 Seiten

(Deutsche Ausgabe:)
.   Reise der Gesandtschaft der holländisch-ostindischen Gesellschaft an den Kaiser von China in den Jahren 1794 und 1795; worin man eine Beschreibung von mehreren den Europäern unbekannten Theilen dieses Reiches findet. Aus dem Tagebuche des Herrn André Everard van Braam Houckgeest .
. Den 1. Band
Den 2. Band
online lesen
Johann Samuel Heinsius, Leipzig
1. Band 1798: 320 Seiten
2. Band 1799: 252 Seiten.
.        l Voyages à Peking, Manille et l'Île de France, faits dans l'intervalle des années 1784 à 1801 .
. Den 1. Band
(Reise nach Peking)
online lesen
Chrétien-Louis-Joseph de Guignes
Imprimerie Impériale, Paris M.DCCC.VIII
1. Band: 439 Seiten
2. Band: 476 Seiten
3. Band: 488 Seiten
und Atlas mit 92 Kupfern und 6 Kupferstichkarten
(Deutsche Ausgabe:)
. Reisen nach Peking, Manila und Isle de France in den Jahren 1794 bis 1801 .
. Den 2. Band
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J. C. Hinrichs, Leipzig 
1. Band 1809 (Reiseberichte): Illustriert. 326 Seiten
2. Band 1810 (Bemerkungen über die Chinesen):
    Illustriert. 362 Seiten
Mit 10 Kupfertafeln und einer grenzkolorierten Karte.

1805,

noch kurz vor Jahresende, überschreitet die Gesandtschaft des frisch gekrönten russischen Zaren Alexander I. die chinesische Grenze zur Mongolei. Unter Leitung des Grafen Jurij Alexandrovic Golovkin (*1762,1846) sollen die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Großreichen weiter ausgebaut werden. Im Gefolge der insgesamt 124 Mann starken Delegation befinden sich auch der Orientalist Heinrich Julius Klaproth (*1783,1835), der Geodät und Astronom Alexander Amantus Thesleff (*1778,1847) und der deutsche Arzt Joseph Rehmann (*1779,1831). Nach dreizehn Reisetagen erreicht man Yeke Küriye, die Hauptstadt der Mongolei [das spätere Urga und heutige Ulan Bator]. Völlig überraschend scheitert hier die Weiterreise der Gesandtschaft an den chinesischen Kaiserhof in Peking: Das bereits hier vor Ort vom Mandschu-Statthalter geforderte Höflichkeitszeremoniell vor den Insignien des chinesischen Kaiserhauses erscheint den Russen überzogen und unannehmbar. Und so tritt man unverrichteter Dinge wieder die Rückreise an.

. Publikationen: l Reise von St. Petersburg durch das östliche Russland und Sibirien in die chinesische Mongoley .
. Joseph Rehmann
(Nicht veröffentlichtes Fragment. 121 Seiten)
Beigefügt ist eine Mappe mit 65 Aquarellen.
. l Tagebuch von der Chinesischen Reise 1805-1806 .
. Alexander Amantus Thesleff
(Nicht veröffentlichte Handschrift)
. l Mongoleireise zur spaeten Goethezeit. Berichte und Bilder des J. Rehmann und A. Thesleff von der russischen Gesandtschaftsreise 1805 / 06. .
. Walter Heissig (Hrsg.)
Franz Steiner Verlag GmbH, Wiesbaden 1971
(Reihe: Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland; Supplementband 13)
Mit 18 Abbildungen im Text und 44 Farbtafeln. 177 Seiten

 
1810

hat der deutsche Schriftsteller Theodor Friedrich Maximilian Richter (*1784,1837) als 3. Steuermann auf dem englischen Segler Werford angeheuert, weil ihn die Neugier nach China treibt. Nach zehn Monaten erreicht sein Schiff dann im Juni den südchinesischen Hafen Canton [Guangzhou]. Während der Liegezeit von fünf Monaten kann er die Stadt erkunden und berichtet darüber in der gut lesbaren

. Publikation: l Reise von London nach China und Rückkehr nach England, mit besonderer Hinsicht auf den Charakter und die Lebensart der Seeleute. .
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Theodor Friedrich Maximilian Richter
Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1824
192 Seiten
1811

macht sich Thomas Manning (*1772,1840) (H*), ein exzentrischer britischer Reisender, als Chinese verkleidet auf, um nach Lhasa zu gelangen. Er hat zuvor drei Jahre in der südchinesischen Hafenstadt Canton [Guangzhou] verbracht und in den dortigen britischen Kontoreien Chinesisch gelernt. Trotz aller politischer Schwierigkeiten gelingt es ihm tatsächlich als erstem Engländer und ohne britische Unterstützung über Bhutan nach Lhasa zu gelangen und dort sogar vom damals siebenjährigen Dalai Lama in Audienz empfangen zu werden. Er wohnt insgesamt fünf Monate in Lhasa und betätigt sich als Arzt. Seinen ursprünglichen Plan, nach China weiterzureisen, kann er nicht umsetzen und kehrt deshalb im Mai 1812 nach Kalkutta zurück, als ihm das Geld ausgeht. Sven Hedin bezeichnet ihn als "kühn, aber sehr unwissend" und "sein Bericht ist ein Wunder an Inhaltslosigkeit und Einfältigkeit." Zugegeben wundert man sich als Leser, was Manning eigentlich in Lhasa wollte, denn er verfolgt keinerlei wissenschaftliche Aufgaben und führt auch nur skizzenhafte Aufzeichnungen, die er nie veröffentlicht. Seine Tagebücher werden erst ein halbes Jahrhundert später von fremder Hand herausgegeben.

. Publikation:
 
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l Narratives of the Mission of George Bogle to Tibet, and of the Journey of Thomas Manning to Lhasa.
Edited, with Notes, and Introduction, and Lives of Mr. Bogle and Mr. Manning
.
. Clements R. Markham (Hrsg.)
Trübner and Co., London 1876
Mit 10 Abbildungen und 4 Karten. 161 Seiten Einführung und 354 Textseiten.
(Deutsche Ausgabe:)

 
. Aus dem Lande der lebenden Buddhas. Die Erzählungen von der Mission George Bogle's nach Tibet und Thomas Mannings's Reise nach Lhasa (1774 und 1812) A*
.

Gutenberg-Verlag, Hamburg 1909.
Reihe: Bibliothek denkwürdiger Reisen, 3. Band.
Mit 4 Bildern, Schmuckvignetten und 1 Karte. 480 Seiten


 
1812

kommen William Moorcroft (*1767,1825; Biographie) (H*) und Hauptmann Hyder Young Hearsay (*1782,1840) (H*) von Indien aus nach Ladak und überqueren dann, als Hindus verkleidet, die tibetische Grenze. Sie möchten dem englischen Handel neue Absatzmärkte erschließen und prüfen, welche Möglichkeiten sich hierfür jenseits des Himalayas bieten. Eine genauere geographische Erforschung dieser Gegend soll der erste Schritt hierzu sein. Durch glückliche Umstände werden sie in der tibetischen Distrikthauptstadt Gartok nicht als Europäer erkannt und können so unbehelligt bis zum Manasarovar-See weiterziehen. Sie sind damit die ersten europäischen Forschungsreisenden, die bis hierher gelangen. Der Winter zwingt sie zur Umkehr, doch ihre Karten und Beobachtungen sind für die geographische Forschung äußerst aufschlussreich.
(Der Tod von William Moorcroft auf einer seiner späteren Reisen bleibt lange Zeit ein Rätsel. Er stirbt 1825 in Buchara und wird auch dort begraben. Die 20 Jahre später durch Tibet reisenden Lazaristenpater Huc und Gabet berichten nach ihrer Rückkehr jedoch, Moorcroft habe nach 1825 noch lange Zeit als indischer Händler verkleidet in Lhasa gelebt und Handel getrieben, bis er im Jahr 1838 auf dem Weg nach Ladakh überfallen und getötet wurde. Als Beleg führen sie authentische Skizzen und Aufzeichnungen von Moorcroft an, die bei der Leiche gefunden wurden. Heute geht man davon aus, dass die den Patern vorgelegten persönlichen Unterlagen zwar wirklich von Moorcroft stammten, jedoch nach 1825 aus dessen Grab in Buchara gestohlen wurden, nach Lhasa gelangten und der Inhaber der Papiere dann, 13 Jahre später, auf dem Weg nach Ladakh ums Leben kam, weshalb man ihn dann - rein aufgrund der bei ihm gefundenen Papiere - irrtümlich für Moorcroft hielt.)

. Publikation: l A Journey to Lake Mánasaróvara in U'n-dés, a Province of Little Tibet .
. H. T. Colebrooke
Calcutta Gazette Office, London 1818
In: Asiatick Researches. Vol. XII

1815. Nach dem Sieg über Napoleon (Schlacht bei Waterloo 1815) kann sich England wieder verstärkt dem Handel mit Fernost zuwenden. Nach Indien wird nun China zum neuen Interessengebiet.

1816

führt William Pitt Amherst, Earl of Arracan (*1773,1857) (H*) eine Gesandtschaft der Britisch-Ostindischen Kompanie nach China, um die Handelsverbindungen zu festigen und Zugang zu weiteren Häfen zu erbitten. Der englische Arzt Clarke Abel (*1789, 1826) begleitet die Delegation als Geologe und Botaniker. Die Anreise erfolgt mit dem Schiff bis zur Mündung des Peiho im Gelben Meer (die Gesandtschafts-Schiffe Alceste und Lyra erforschen dann die Küstenlinie des noch unbekannten Gelben Meeres und finden im Nordosten einen Zipfel Land, den man später Korea nennen wird). Der Empfang durch die Qing nimmt eine gänzlich unvorhergesehene Wende: In ungeduldiger Erwartung des zeremoniellen Unterwerfungsritus drängen die Chinesen den von der Reise erschöpften Lord unmittelbar nach dessen Ankunft in Peking, sofort seine Aufwartung zu machen. Als dieser um eine kurze Ruhepause bittet, wird er erst bedroht und dann mit Schimpf und Schande sofort aus dem Land gejagt. Für die Ausreise wird der traditionelle Flussweg nach Kanton vorgeschrieben, über den Kaiserkanal, ein Stück den Yang-tzse hinauf und dann vom Pojang-See südwärts bis zur Küste. 

. Publikationen:

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l Journal of the Proceedings of the late Embassy to China; Comprising a Correct Narrative of the Public Transactions of the Embassy, of the Voyage to and from China, and of the Journey from the Mouth of the Pei-Ho, to the Return to Canton. Interspersed with Observations upon the Face of the Country, the Polity, Moral Character, and Manners of the Chinese Nation. .
. Henry Ellis
John Murray, London 1817
Mit 7 kolorierten Tafeln, 1 Porträt und 3 Karten. 526 Seiten.
(Deutsche Ausgabe:)
. Des britischen Lord Amherst Gesandtschaftsreise nach China, im Jahre 1816 .
. Henry Ellis (Harnisch, Hrsg.)
Leipzig 1829
Reihe: Die wichtigsten neuern Land- und Seereisen, 5. Teil.
Mit einer Karte und einer kolorierten Kupfertafel. 346 Seiten
.        Dieses Buch
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l Narrative of a Journey in the Interior of China, and of a Voyage to and from that Country, in the Years 1816 and 1817; Containing an Account of the most interesting Transactions of Lord Amherst's Embassy to the Court of Pekin, and Observations on the Countries which it visited. .
. Clarke Abel
Longman, Hurst, Rees, Orme, and Brown, London 1818
Mit zahlreichen s/w- und Farbabbildungen sowie Karten.
420 Seiten
1819
                 
  
  

 
                   1820

erleidet die englische HMS Friendship Mitte November vor der südchinesischen Insel Hainan Schiffbruch. Mit einem Teil der Mannschaft gelingt es dem Ladungsoffizier J. Ross, sich an Land zu retten. Drei Monate benötigen sie, um an die Nordküste von Hainan zu gelangen, auf das Festland überzusetzen und sich dann, über Land, zur englischen Handelsniederlassung in Canton [Guangzhou] durchzuschlagen, wo sie
Mitte Februar
eintreffen.

. Publikation: l Diary of a journey overland, through the Maritime Provinces of China from Manchao, on the south coast of Hainan, to Canton in the years 1819 and 1820. .
.      Dieses Buch
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J. Ross
Printed for Sir Richard Phillips, London 1822
116 Seiten

(Deutsche Ausgabe:)
. Tagebuch einer Landreise durch die Küstenprovinzen Chinas, von Manchao, an der Südküste von Hainan nach Canton. In den Jahren 1819 und 1820. .
.        Dieses Buch
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Verlag des Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1822
198 Seiten


.


 
1820




 


                   1821

"Das Schicksal verschönerte mein Leben durch ein seltenes, unvergeßliches Ereignis: ich sah China." Mit diesen Worten beginnen die Aufzeichnungen im Reise-Tagebuch von Georg Timkowski (Egor Fedorovitch Timkovskij) (*1790,1875) (H*), der am 12. September
einige Mitglieder der russischen Mission in die Hauptstadt Chinas begleiten soll. Aufgrund eines Sondervertrages zwischen den beiden Staaten sind russische Bürger die einzigen westlichen Ausländer, die zu dieser Zeit auf dem Landweg einreisen dürfen. Vom sibirischen Kiachta, dem günstigsten Ausgangspunkt nördlich der Mongolei, führt ihr Weg direkt südlich nach Urga, dann durch die Wüste Gobi bis zur Karawanenstadt Kalgan und von dort aus in acht Tagen nach Peking, wo sie am 14. Dezember eintreffen. Sechs Monate bleiben Timkowski Zeit, bis er mit anderen Missionaren Mitte
die Rückreise antritt. Auf "kaiserlichen Befehl und Kosten der Schatzkammer" wird sein Reisebericht 1824 in St. Petersburg herausgegeben. Zwei Jahre darauf erscheint die deutsche

. Publikationen: l Putesestvie v Kitaj crez Mongoliju v 1820 i 1821 gg .
. Egor Timkovskij
Tipografij Medicinskago Departamenta Ministerstva Vnytrennich, St. Petersburg 1824
3 Bände. Illustriert mit Karten.
388 / ? /  433 Seiten
.
 
l Reise nach China durch die Mongoley, in den Jahren 1820 und 1821 .
.


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Georg Timkowski
Gerhard Fleischer, Leipzig 1825-26
Erster Theil: Reise nach Pekin (1825)
"Mit einem Kupfer, einer Charte und einem Grundrisse"
360 Seiten
Zweyter Theil: Aufenthalt in Pekin (1825)
"Mit zwey Kupfern und dem Grundrisse von Pekin"
368 Seiten
Dritter und letzter Theil: Rückreise nach Rußland und Blick auf die Mongoley (1826)
"Mit fünf Kupfern". 441 Seiten
Weitere Ausgabe:
Kaulfuß und Krammer, Wien 1826
Reihe: Museum der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen für gebildete Leser. (Bände 11-13) 
Erster Theil: Reise durch die Mongoley
"Mit einem Kupfer und einer Karte". 220 Seiten
Zweyter Theil: Reise nach Pekin und Aufenthalt daselbst
"Mit einem Kupfer und einem Grundrisse". 279 Seiten
Dritter Theil: Aufenthalt in Pekin
"Mit einem Kupfer und einem Plane von Pekin".
(Seiten 1 - 84 von) 230 Seiten.









1825 machen chinesische Beamte das Kaiserhaus zum ersten Mal auf die steigende Einfuhr von Opium durch englische Händler aufmerksam. Sie warnen vor dem hohen Abfluss an Silber, mit dem die Droge bezahlt wird, und weisen auf die gesundheitlichen Folgen für die chinesische Bevölkerung hin.

1829
                 
  

 
                   1842

wird der junge Amerikaner William C. Hunter (*1812,1891) vom Handelshaus Messrs. Russell & Co. in Canton [Guangzhou] unter Vertrag genommen. Bereits einige Jahre zuvor hatte er in Malakka die chinesische Sprache erlernt und arbeitet nun auf der für ausländische Händler bestimmten kleinen Insel vor Canton. 1837 wird Hunter Mitinhaber des Handelshauses, muss jedoch
abreisen, als die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen England und China eine Weiterarbeit unmöglich machen. 

. Publikation: l The 'Fan Kwae' at Canton. Before Treaty Days 1825-1844. .
.  
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William C. Hunter
Kegan Paul Trench & Co., London 1882
Mit Frontispiz und einer Karte. 158 Seiten


1830

macht sich die 11. russische Geistliche Mission ( = Geisteswissenschaftliche Kommission) auf den Weg nach Peking. In einem Abkommen zwischen Russland und China können russische Wissenschaftler hier für jeweils zehn Jahre vielfältigen Forschungen in der chinesischen Hauptstadt nachgehen. Unter der Leitung von Michail Vasil'evic Ladyzenskij kommen so auch der Botaniker Alexander Bunge (*1803,1890), der Astronom Georg Fuß, der Maler Legosav, der Sprachforscher Josef Kowalewski (*1800,1878) sowie der Ingenieur und Geologe Aleksej Ivanovic Kovanko (*1808,1870) Ende des Jahres in Peking an. Zuvor hatten sie Sibirien und über Kjachta und Urga die Mongolei durchquert. Während Bunge und Kowalewski bereits nach einem Jahr wieder zurückreisen, bleibt Kovanko sechs Jahre vor Ort, lernt Chinesisch, erstellt Übersetzungen und verfasst zuletzt ein Lexikon.

. Publikation: l Von Rußland über die Mongolei nach China. Berichte aus dem frühen 19. Jahrhundert. .
.  
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Hartmut Walravens (Hrsg.)
Otto Harrassowitz, Wiesbaden 2002
202 Seiten

1830

gelangt auch James Holman (*1786,1857) auf einer Weltumseglung im Herbst des Jahres nach Südchina und hält sich für zwei Monate in Canton [Guangzhou] auf.

. Publikation: l Travels in China, New Zealand, New South Wales, Van Diemen's Land, Cape Horn, etc. etc. .
.  
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James Holman
Smith, Elder, and Co., London 1935
(Teil 4) Mit Frontispiz, 4 Abbildungen und einer Karte.
519 Seiten

1831
 
 
 
 
  
 
 
 
                   1832


 
 

                   1833






                   1834





                   1840




                   1841

        

sagt sich der preußische Missionar Karl Friedrich August Gützlaff (*1803,1851) von seiner Missionsgesellschaft los, um als Freimissionar auf eigene Faust China zu bekehren. Seine Methoden sind ebenso selbstbewußt wie eigenwillig: Mehrere chinesische Dialekte sprechend, kleidet er sich in chinesische Tracht und lässt sich von einer chinesischen Familie adoptieren, um sodann als Kuo Shi-li ohne Erlaubnis und entgegen allen Bestimmungen per Schiff nach Xiamen aufzubrechen, dem Haupthafen der chinesischen Provinz Fujian. Von dort aus reist er nach Shanghai (das er somit als erster Europäer betritt) und nach Tianjin. Überall bemüht er sich darum, Einheimische anzuwerben, die das Christentum im Land weiterverbreiten sollen.
begleitet er deshalb den englischen Segler "Lord Amherst", der unter falscher Flagge in chinesischen Seehäfen englische Waren verkaufen soll, als Dolmetscher. Er missioniert erneut in Xiamen, Ningbo und Shanghai und schildert in seinen ausführlichen Reiseberichten den desolaten Zustand der chinesischen Militärfestungen. Seine Angaben ermutigen die britische Admiralität in der wenig später einsetzenden bewaffneten Auseinandersetzung mit China in den "Opium-Krieg" einzutreten.
erhält er vom englischen Handelshaus Jardin & Matheson das Angebot, ihr mit Opium beladenes Schiff als Dolmetscher in die nördlichen Häfen Chinas zu führen. Nach kurzer Abwägung seiner dadurch verbesserten Chancen für die Missionstätigkeit akzeptiert er den Vorschlag. Da die Reise ohne jede Komplikation und zur Zufriedenheit aller verläuft, wiederholt er das Unternehmen noch im gleichen Jahr. Durch diese Erfolge ermutigt, nimmt der englische Opiumhandel in den nächsten Jahren gigantische Ausmaße an.
begleitet er eine britische Delegation aus Kalkutta ins Innere der chinesischen Provinz Fujian, um das Verfahren des Teeanbaus zu erkunden. Da die Einreise illegal und mit bewaffneter Eskorte erfolgt, werden sie von chinesischem Militär unter Beschuß zur Ausreise gezwungen. Mehrere offizielle chinesische Erlasse gegen Ausländer wegen "Reisen in Verkleidung" und "geheimer Verteilung von Schriften, die das Herz zerstören" sind die Konsequenz diese eigenmächtigen Handelns.
begleitet er dann bereits als angestellter Dolmetscher und Informationsoffizier die englische Flotte unter Admiral Elliot, der die Öffnung Chinas für den internationalen Handel mit Waffengewalt erzwingen will. Als die Engländer die Insel Zhoushan kurzfristig annektieren, stellt sich Gützlaff für sechs Monate als britischer Statthalter zur Verfügung. Um seine Missionsarbeit weiter auszubauen, ist er auch
wieder dabei, als die Engländer mit noch mehr Nachdruck den Vertrag von Nanking erzwingen. Gützlaff wird nun britischer Statthalter von Ningbo. Zwei Jahre später bekleidet er dann die Stelle des Chinese Secretary of the Governor of Hong Kong. Er verfasst zahlreiche Publikationen über China und entfacht mit seiner naiv-beschönigenden Sicht besonders unter den protestantischen Gemeinden in den USA eine wahre China-Missionierungs-Euphorie. Schon kurze Zeit später zeigt sich jedoch, daß das von ihm gegründete Institut zur Ausbildung chinesischer Missionare nur vordergründige Erfolge erzielt. Seine missionarische Tätigkeit hinterlässt nach seinem Tod keinerlei Wirkung.

. Publikation:
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l Journal of Three Voyages along the Coast of China, in 1831, 1832 & 1833, with notices of Siam, Corea, and the Loo-Choo Islands .
. Charles Gutzlaff
Frederick Westley and A. H. Davis, London 1834
Mit einem Titelkupfer und einer Karte. 450 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

. Missionar Karl Gützlaff's ausführlicher Bericht von seinem dreijährigen Aufenthalt in Siam und seiner Reise längs der Küste von China bis nach Mantschu-Tartarei. Nach dem zu Canton in China gedruckten Engl. Original übersetzt. Mit einer gedrängten Lebensgeschichte Gützlaff's. .
. Karl Gützlaff
Wilhelm Hassel, Elberfeld 1834
120 Seiten

. Neuausgabe: Gützlaffs Bericht über drei Reisen in den Seeprovinzen Chinas 1831-1833 .
. Mit einem sehr informativen biographischen Essay über den Verfasser von Winfried Scharlau.
Albera Verlag, Hamburg 1997
Mit einer Abbildung und einer Karte. 214 Seiten

1839
                 

 
                   1854

kommt der protestantische Missionar William Charles Milne (*geboren auf dem Meer zwischen Guangzhou und Macau 1815,1863) im Auftrag der London Missionary Society nach China und folgt damit der Tradition seines Vaters, der bereits 1813 als zweiter protestantischer Missionar nach China ging. In den Jahre bis
besucht er Hong-Kong, Canton, die Insel Choosan, Ningpo sowie Shanghai und unternimmt drei große Überlandreisen durch die Provinzen Chihkiang [Zhejiang], Kiangse [Jiangxi] und Canton [Guangdong] .

. Publikation: l Life in China .
.  
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William Charles Milne
G. Routledge & Co., London 1857
Mit Frontispiz, 10 Abbildungen und 4 Karten. 546 Seiten


Geschichte der Opium-Kriege
Da die Auswirkungen der sogenannten "Opium-Kriege"für die weitere chinesische Geschichte von entscheidender Bedeutung sind, werden die Ursachen und Umstände hier ausführlicher dargestellt (Die in den chronologischen Gesamttext eingefügten Teiltexte wurden zum leichteren Lesen miteinander verlinkt.)

1834 fällt das Monopol der Ostindischen Kompanie für den Ostasienhandel. Sofort übernehmen bisherige Handelsagenten das lukrative Geschäft und steigern die Einfuhr von bengalischem Opium, allen voran William Jardine (*1784,1843), Mitinhaber des frisch gegründeten Handelshauses Jardine, Matheson and Company.
1838
. Die steigende Opiumeinfuhr ist für China zu einem drückenden Problem geworden. Der starke Geldabfluss gefährdet zunehmend die chinesischen Staatsfinanzen und auch die katastrophalen gesundheitlichen Folgen bei der Bevölkerung zeichnen sich immer deutlicher ab. Englische Schiffe führen Anfang des Jahrhunderts bereits Opium für rund eine Million Süchtige ein. Vom Kaiserhaus wird deshalb ein Handelsverbot für Opium erlassen und der zuverlässige Mandarin Lin Zexu damit beauftragt, für die Einhaltung des kaiserlichen Edikts zu sorgen. Seine an sich unanfechtbare Rechtsposition gleitet Lin Zexu durch eine Unbedachtsamkeit aus den Händen: Anstatt die ausländischen Opiumhändler zu zwingen, die in ihren Depots lagernde Droge außer Landes zu schaffen, beschlagnahmt er das Opium und vernichtet insgesamt 1,4 Millionen Kilogramm. Eine Fehlentscheidung von weltgeschichtlicher Tragweite! Denn die englischen Opiumhändler waren gerissen und hatten ihr Opium kurz vor der Beschlagnahmung noch schnell an den örtlichen Bevollmächtigten der britischen Krone "in Sicherheitsverwahrung übergeben". Durch die Vernichtung des Opiums ist nun Besitz der britischen Krone betroffen, die Opiumhändler fordern Schadenersatz und schüren so einen Krieg ihres Mutterlandes gegen China, auch um die Wiederaufnahme ihres Opiumhandels zu erzwingen.
1840 ist das englische Parlament aber in keinster Weise bereit, wegen dem finanziellen Vorteil einzelner Händler in einen Krieg mit China einzutreten. Der englische Admiral George Elliot wird deshalb mit Verhandlungen beauftragt und erzwingt nach einer militärischen Machtdemonstration den Entwurf eines "Abkommens" mit China. China muss darin die Insel Hongkong abtreten, 6 Millionen Silberdollars Kostenentschädigung zahlen und zukünftige Kontakte mit Großbritannien eingehen. Die Problematik der Opiumeinfuhr nach China wird von englischer Seite aus den Verhandlungen ausgeklammert.
Chinas Vormachtstellung in Ostasien ist damit gebrochen. Das Kaiserreich wird in den nächsten Jahrzehnten zunehmend in halbkoloniale Verhältnisse herabgewürdigt und damit auch innenpolitisch jeder Stabilität beraubt.
(Fortsetzung: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1840

nehmen an der englischen Militärexpedition gegen China unter Leitung von Admiral George Elliot auch Lord Robert Jocelyn (*1816,1854), Captain Arthur Cunynghame (*1812,1881), John Francis Davis (*1795,1890) und der Arzt D. McPherson  gegen China teil und können die anschließenden Verhandlungen mitverfolgen.

. Publikationen: l Six Months with the Chinese expedition; or, Leaves from a Soldier's Note-book .
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Robert Jocelyn
John Murray, London 1841
Mit 2 Abbildungen. 155 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

 
. Sechs Monate bei der chinesischen Expedition, oder Blätter aus dem Tagebuche eines Soldaten
Braunschweig 1843
159 Seiten

 
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l Sketches of China, partly during an inland journey of four months between Peking, Nanking and Canton .
. Teil 1     Teil 2 John Francis Davis
Charles Knight & Co., London 1841
Zwei Bände. Mit 1 Karte und 5 Abbildungen.
316 / 322 Seiten

 
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l Two Years in China. Narrative of the Chinese Expedition from its Formation in April, 1840, to the Treaty of Peace in August, 1842. With an Appedix, Containing the Most Important of the General Orders & Despatches Published During the Above Period. .
. D. McPherson
Saunders and Otley, London 1843
391 Seiten

 
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l An aide-de-comp's recollection of service in China, a residence in Hong-Kong, and visits to other islands in the Chinese seas. .
. Teil 1     Teil 2
 
Arthur Augustus Thurlow Cunynghame
Saunders and Otley, London 1844
Band 1: Mit Frontispiz und 13 Abbildungen. 311 Seiten
Band 2: Mit Frontispiz und 9 Abbildungen. 332 Seiten


1841 regt sich bei beiden Vertragsparteien Unmut über das von England diktierte Abkommen: der chinesische Kaiser Daoguang (*1789,1856) entlässt seinen chinesischen Unterhändler und weigert sich das Abkommen zu ratifizieren. Und auch der britische Premierminister tadelt Admiral Elliot, er habe aus der günstigen Situation für England nicht genügend herausgeschlagen. So wird Charles Elliot abgesetzt und Sir Henry Pottinger (*1789,1856) nach China entsandt, diesmal mit der britischen Legitimierung zur Kriegserklärung an China. Die englische Flotte besetzt die chinesischen Häfen Amoy [Xiamen], Ningbo und Shanghai, legt den Transport auf dem Kaiserkanal lahm und greift schließlich Nanking an. China muss sich dieser militärtechnischen Übermacht beugen und kapituliert.
1842
wird somit im Friedensvertrag von Nanking zusätzlich zu den Forderungen aus dem Jahr 1938 die Öffnung von fünf chinesischen Häfen für den Freihandel festgelegt (Kanton [Guangzhou], Fuzhou, Amoy [Xiamen], Ningbo und Shanghai), in denen die ausländischen Händler auch Wohnrecht genießen. Außerdem muß China weitere 15 Millionen Silberdollar Kriegsentschädigung zahlen. 
(Fortsetzung: Die Geschichte des Opium-Kriegs)
             (Zum Anfang: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1842 - 47

nutzt Schiffskommandant Lieutenant Frederick E. Forbes seine Stationierung in Shanghae und Ningpo, um von dort aus das Hinterland zu bereisen und eine chinesische Münzsammlung anzulegen. Mit dem Tragstuhl reist er durch das Bohea-Teeanbau-gebiet und besucht die unweit der Küste gelegene Klosterinsel Poo-too.

. Publikation: l Five Years in China; from 1842 to 1847. With an account of the occupation of the islands of Labuan and Borneo by Her Majesty's forces. .
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Frederick E. Forbes
Richard Bentley, London 1848
Mit farbigem Frontispiz und 21 Abbildungen im Text.
405 Seiten

 
1842  
 

    
 
  





                  
1844
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
 
                  
1852

machen sich der französische Lazaristenpater Régis Évariste Huc (*1813,1860) (H*) und sein Glaubensbruder Joseph Gabet (*1808,1853) (H*) von Macao aus auf den Weg, um das von der katholischen Kirche neu gegründete Vicariat in der Mongolei zu besetzen. Schon 1838 hatte Huc den Boden Chinas betreten und sich auf seinen späteren Einsatz im Reich der Mitte vorbereitet. Da die Missionierung aber vom chinesischen Kaiserhaus nicht erlaubt ist, müssen christliche Missionsstationen vorerst jenseits der Landesgrenze erfolgen. Außerdem muss ihre Reise auf dem Landweg auch illegal und in Verkleidung erfolgen, denn noch ist Ausländern das freie Reisen in China nicht erlaubt .
erhalten sie den Auftrag, das Missionsfeld nach Norden und Westen zu erweitern. Sie ziehen los und entscheiden sich nach kurzer Zeit eigenmächtig für Lhasa als Reiseziel. Von Tolon Noor [Lama Miao] aus geht es in einer ersten Etappe zum Kloster Kumbum, wo sie sich einer größeren Karawane anschließen und unter äußerst schwierigen Bedingungen auch tatsächlich am 29. Januar 1846 Lhasa erreichen. Auf Betreiben der dortigen kaiserlich-chinesischen Ambane werden sie von der tibetischen Regierung jedoch nach kurzer Zeit höchst diplomatisch hinaus komplimentiert und sind damit die beiden letzten westlichen Besucher in Lhasa bis 1904. Die Ausreise kann, entgegen ihren Wünschen, nicht über Sikkim nach Indien erfolgen, sondern wird mit einer zehnmal so langen Route durch Osttibet und Zentralchina nach Macao festgelegt. Huc nutzt die Zeit und schildert Sitten, Gebräuche, Staatsordnung und seine Erlebnisse mit den Chinesen sehr anschaulich. Erst
verlässt er das Reich der Mitte.

. Publikationen: l Souvenirs d'un voyage dans la Tartarie, le Thibet et la Chine pendant les années 1844, 1845 et 1846, par M. Huc, prêtre-missionaire de la congrégation de St. Lazare. .
.

Diese Ausgabe
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=> Band 1
=> Band 2

Régis Évariste Huc. 
Librairie d'Adrien Le Clere et Cie., Paris 1850
Zwei Bände mit einer Übersichtskarte. 426 / 516 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Wanderungen durch die Mongolei nach Thibet zur Hauptstadt des Tale Lama A*
.        Dieses Buch
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(Dr. Karl Andree, Hrsg.)
Verlagsbuchhandlung von Carl B. Lorck ,Leipzig 1855 Reihe: Hausbibliothek für Länder und Völkerkunde, Siebenter Band. 355 Seiten.
(Neuauflage:)
Wanderungen durch die Mongolei nach Tibet 1844-1846
(Hans Walz, Hrsg.)
Steingrüben Verlag Stuttgart, 1966
Mit einem Vorwort von Dr. Ernst Schäfer. Reihe: Bibliothek klassischer Reiseberichte. 386 Seiten und eine Karte.


 




A*

. l L'Empire chinois .
.

Diese Ausgabe
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=> Band 1
=> Band 2

Régis Évariste Huc. 
Gaume, Paris 1854
Zwei Bände mit einer Übersichtskarte
471 / 487 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Wanderungen durch das Chinesische Reich .
.        Dieses Buch
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(Dr. Karl Andree, Hrsg.)
Verlagsbuchhandlung von Carl B. Lorck, Leipzig 1855 Reihe: Hausbibliothek für Länder und Völkerkunde, Achter Band. 364 Seiten.


 
. l Joseph Gabet - Èvariste Huc.
Lettres de Chine et d'ailleurs. 1835 - 1860
.
.

(Jacqueline Thevenet, Hrsg.)
Les Indes savantes, Paris 2005
Mit einigen Abbildungen. 474 Seiten.


1843 fordern die Vereinigten Staaten von Nordamerika von China die gleichen Konditionen, wie für sie England im Friedensvertrag von Nanking festgelegt wurden. Da China seine schwache Verhandlungsposition sieht, willigt es ein und gewährt sogar noch die Zusage, dass Missionare ab sofort frei in China reisen und die christliche Lehre verbreiten dürfen. Die Missionare werden unter den ausdrücklichen Schutz des Kaisers gestellt (was später zu endlosen "Schadenersatzforderungen" der ausländischen Staaten führen wird). 
Durch einen sinnreichen Zusatz im Friedensvertrag von Nanking wird England durch diese amerikanische Verhandlung unmittelbar in die gleichen Sonderrechte eingesetzt, denn der Vertragszusatz besagt, dass jede zukünftige Gewährung von Rechten an fremde Nationen automatisch auch für England gilt!
(Fortsetzung: Die Geschichte des Opium-Kriegs)           (Zum Anfang: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1843
 


 

                   1845

wird der schottische Botaniker Robert Fortune (*1812,1880) (H*) von der Royal Horticultural Society nach China gesandt, um unbekannte Pflanzen für die englischen Gärten zu sammeln. Er reist nach Shang-hae [Shanghai], findet dort aber seine Möglichkeiten begrenzt, denn er spricht kein Chinesisch und die neu erworbenen Rechte der Ausländer berechtigen nur, sich eine Tagesreise weit von den Vertragshäfen landeinwärts zu begeben. So bereist er bis
verschiedene Küstenstädte und Inseln zwischen Hong-kong und Schang-hae, verkleidet sich dann und dringt mit chinesischen Bootsleuten erstmals auf dem Min-Fluß in die Provinz Fokien [Fujian] vor, wo er das Anbaugebiet des chinesischen Schwarztees findet. Fortune ahnt die wirtschaftliche Bedeutung, die eine Ausfuhr von Teepflanzen und deren Anbau in Indien haben könnte. Doch das ist Zukunftsmusik. Von dieser Reise bringt er neben der Fächerpalme auch erstmals Kunde von kleinen Zwergbäumchen nach Europa, den "Bon-sai".

. Publikation: l Three Years' Wanderings in the Northern Provinces of China, including a Visit to the Tea, Silk, and Cotton Countries: With an Account of the Agriculture and Horticulture of the Chinese, New Plants, etc.  .
.

Dieses Buch
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Robert Fortune
John Murray, London 1847
Frontispiz, 16 Abbildungen und eine Karte. 406 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

. Dreijährige Wanderungen in den Nord-Provinzen von China .
. Verlag von Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1853
308 Seiten
1843 
  
    
                   1845

reist auch der englische Stabsoffizier William James Tyrone Power (*1819,1911) auf dem gleichen Schiff wie sein Landsmann Robert Fortune (s.o.) von Hongkong nach Shanghai. Bis
verbringt er drei Jahre an der chinesischen Ostküste, davon allein 18 Monate auf Chusan [Zhoushan], der viertgrößten chinesischen Insel in der Hangzhoubucht, die kurz zuvor von England erobert wurde.

. Publikation:
 
     
l Recollections of a three Years' Residence in China; including Peregrinations in Spain, Morocco, Egypt, India, Australia, and New Zealand. .
.    Dieses Buch
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William James Tyrone Power
Richard Bentley, London 1853
Mit Frontispiz. 380 Seiten

 

1844 fordert Frankreich die gleichen Konditionen, wie sie den Vereinigten Staaten von Nordamerika ein Jahr zuvor zugestanden wurden.
(Fortsetzung: Die Geschichte des Opium-Kriegs)          (Zum Anfang: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1844
   
          
  
  
  

                   1845

trifft eine Delegation des französischen Außenministeriums unter der Leitung des Diplomaten Théodore de Lagrené (*1800,1862) auf ihrem Besuch verschiedener Länder Ostasiens in der chinesischen Hafenstadt Canton ein. Der Ausbau der französischen Handelsbeziehungen ist ihr Ziel und so werden die vier durch den Vertrag von Nanking für den Außenhandel neu geöffneten Häfen in Südchina angelaufen: die Inselgruppe Chusan, Amoy sowie die Hafenstädte Changhai [Shanghai] und Ningpo. Bis
dauern die Verhandlungen, dann segelt man weiter nach Java. Weitere Teilnehmer der Delegation sind Auguste Haussmann, der Arzt Melchior-Honoré Yvan (*1806,
V1873) sowie der Photograph Jules Itier (*1802,1877).

. Publikation: l Voyage en Chine, Cochinchine, Inde et Malaisie .
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Auguste Haussmann
Desessart, Paris 1847-48
Band I-III. 482, 418 und 489 Seiten

. l Journal d'un voyage en Chine en 1843, 1844, 1856, 1846 .
. Dieses Buch
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Band I     Band II

Jules Itier
Dauvin et Fontaine, Paris 1848/1848/1853 (3 Bände)
Band I: Mit Frontispiz, und 1 farbigen Abbildung. 376 Seiten
Band II: Mit Frontispiz. 365 Seiten


 
. l La Chine et La presqu'ile malaise. Relation d'un voyage accompli en 1843, 1844, 1845 et 1846. .
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Melchior Yvan
Boulé, Paris 1850
489 Seiten

. l Voyage en Chine .
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M. C. Lavollée
Just Rouvier / A. Ledoyen, Paris 1852
466 Seiten


 
1844 - 45

wird Friedrich Wilhelm Grube (*1795,1845) als preußischer Beamter nach Ostasien entsandt, um dort vor Ort die Handelsmöglichkeiten für sein Heimatland zu erkunden. Unterstützt von dem deutschen Misionar Gutzlaff bereist er die Küstenstädte Amoy, Ningpo und Schanghai, erkrankt im zweiten Reisejahr und stirbt noch auf der Rückreise nach Europa.

. Publikation: l Friedrich Wilhelm Grube und seine Reise nach China und Indien .
.         Dieses Buch
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Elisabeth Grube
Funcke & Müller, Crefeld 1848
337 Seiten

 
1844 - 46

ist der amerikanische Reverend George Smith (*1815,1871) einer von vielen, die im Auftrag ihrer Kirche nach China reisen, um sich in den fünf dem Westen geöffneten Hafenstädten umzusehen und erste Vorbereitungen zur späteren Missionsarbeit zu treffen. Von Hong Kong aus fährt er nach Canton [Guangzhou], Shanghai, Ningpo [Ningbo] und Chusan [Zhoushan], zur Klosterinsel Pootoo [Putuo Shan], Foo-chow [Fuzhou] und Amoy [Xiamen].

. Publikation: l A Narrative of an Exploratory Visit to each of the Consular Cities of China, and to the Islands of Hong Kong and Chusan, in Behalf of the Church Missionary Society, in the Years 1844, 1845, 1846. .
.

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George Smith
Seeley, Burnside, & Seeley, London 1847
Mit 12 Abbildungen und einer Karte. 532 Seiten


 
1845

unternimmt der Missionar und Verleger Walter Henry Medhurst (chinesischer Name: Mai Dousi; *1796,1857) einen Streifzug durch das Hinterland von Shanghae [Shanghai]. Mit seinem Dolmetscher reist er in Verkleidung und mit falschem Zopf und schildert ausführlich die Seidenraupenzucht.

. Publikation:
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l A Glance at the Interior of China: Obtained During a Journey Through the Silk and Green Tea Districts. Taken in 1845 .
. (Walter Henry Medhurst)
[Aus: The Chinese Miscellany, Shanghae 1845-49]
Mit 17 Abbildungen und 2 Karten. 192 Seiten
1846

reist Lieutenant Henry Strachey (*1816,1912) (H*) zum Manasarovar-See, um vor Ort die in Fachkreisen heftig diskutierte Frage zu klären, wie die Hochgebirgs-Seen und -Flüsse des Himalaya hydrographisch zusammenhängen und wo die Quellen von Indus, Ganges, Karnali und Satlej zu finden sind. Seine Berichte werden in den Folgejahren von anderen Forschern in Frage gestellt, weil diese bei ihren Recherchen vor Ort ganz andere Verhältnisse vorfinden. Der wissenschaftliche Disput klärt sich erst später durch die Erkenntnis verdeckter Abflüsse und periodisch schwankender Wasserstände.

. Publikation: l Narrative of a Journey to Cho-Lagan (Rákas Tal), Cho Mapan (Mánasarówar), and the valley of Pruang in Gnari, Húndés, in September and October 1846 .
.         Den Artikel
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Calcutta 1848
In: Journal of the Asiatic Society of Bengal, Vol. XVII,
Part II. Seiten 98-120, 127-182 und 327-351
(infolge falscher Seitenzählung lautet die letzte Seite auf '551')

. l Strachey's diary of his first journey to Tibet in 1846 .
. Calcutta 1848
Baptist Mission Press
103 Seiten
1847

erreicht die Wienerin Ida Pfeiffer (*1797,1858) auf ihrer Weltreise die Südküste von China und verbringt fünf Wochen in Canton.

. Publikation: l Eine Frauenfahrt um die Welt. Reise von Wien nach Brasilien, Chili, Otahaiti, China, Ost-Indien, Persien und Kleinasien .
. Dieses Buch
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Ida Pfeiffer
Carl Gerold, Wien 1850
Band 2 (von 3): China,Ost-Indien,Bengalen. 226 Seiten


 
1847 - 59

verbringt John Scarth in China, bereist die Küstenregionen im Süden, die Seiden- und Teeanbaugebiete, die Städte Foochow [Fuzhou], Swatow [Shantou] und den Nordosten der Provinz Kwang-tung [Guangdong]. Die Zeit der Opiumkriege und des Taiping-Aufstands schildert er ein Jahr später in seiner

. Publikation: l Twelve Years in China. The people, the rebels, and the mandarins .
.

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John Scarth
Thomas Constable & Co., Edinburgh 1860
Mit Frontispiz, 11 Farblitographien, 15 Holzschnitten und einer Karte. 328 Seiten

 
1848

reist Richard Strachey (*1817,1908) (H*) an die Seen Manasarowar und Rakas-Tal in Südtibet, um die Beobachtungen seines Bruders zu komplettieren. Der Bericht hierüber erscheint erst 52 Jahre später als

. Publikation: l Narrative of a Journey to the Lakes Rakas-tal and Manasarowar, in Western Tibet, Undertaken in September 1848 .
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1900
In Geographical Journal, Vol. XV, No. 4.
Mit 7 Abbildungen. Seiten 394-415
1848

bringt die Korvette "La Bayonnaise" den französischen Konsul in die neu eingerichtete diplomatische Vertretung nach Canton [Guangdong]. Durch den Opium-Krieg wurde China zur Öffnung mehrerer Seehäfen für den internationalen Handel gezwungen und so besucht Kommandant Jean Pierre Edmond Jurien de la Gravière (*1812,1892) im Rahmen seiner Stationierung in Ostasien auch Shang-hai, Ning-po, die Insel Chou-san und Amoy [Xiamen].

. Publikation: l Voyage en Chine et dans les mers et archipels de cet empire pendant les annèes 1847 - 1848 - 1849 - 1850 .
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Jean Pierre Edmond Jurien de la Gravière
Meline, Cans et Compagnie, Bruxelles (o.J., ca. 1852)
Drei kleine Bände, mit je zwei Kupferstichen
284/289/290 Seiten

 
1848 - 50

bereist der Amerikaner Benjamin Lincoln Ball (*1820,1860) verschiedene chinesische Küstenstädte, um hier seine pharmazeutischen Produkte zu verkaufen. Von Canton [Guangzhou] führt ihn sein Weg nach Shanghai und Ningpoo, mit der vorgelagerten Inselgruppe Chusan [Zhoushan], sowie Amoy [Xiamen] und Fouchow [Fuzhou].

. Publikation: l Rambles in Eastern Asia, including China and Manilla, During Several Years' Residence. With Notes of the Voyage to China, Excursions in Manilla, Hong-Kong, Canton, Shanghai, Ningpoo, Amoy, Fouchow, and Macao. .
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Benjamin Lincoln Ball
James French and Company, Boston 1855
Mit einer Karte. 417 Seiten

 
1848
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
   
                   1851

wird zu einem bedeutsamen Datum in der Geschichte des Tees und gleichzeitig das Jahr der ersten 'Industriespionage': Robert Fortune (*1812,1880) (H*) wird zum zweiten Mal nach China gesandt, diesmal im Auftrag der East India Company, um das Geheimnis des Teeanbaus zu lüften und geeignete Pflanzen und Samen zur Kultivierung nach Indien zu bringen. Der englischen Handelsgesellschaft ist dies ein existentielles Bedürfnis, denn die Chinesen akzeptieren nur teures Silber im Tausch für die im Westen so heißbegehrte Ware und für Englands Kolonien würden sich zudem ungeahnte Möglichkeiten für den Teeanbau eröffnen. Um ins verschlossene Landesinnere vorzudringen, ist Fortune gezwungen, in Verkleidung zu reisen: Er lernt Chinesisch, rasiert sich den Kopf, legt Landestracht an und versieht sich mit zwei Dienern - ja er geht sogar so weit, sich als ein chinesischer Mandarin aus dem Norden Chinas auszugeben, um schneller an Informationen zu gelangen. Von Shanghai aus reist er mit Boot und Sänfte zuerst in das westlich gelegene Teeanbaugebiet Huang Shan, wo er sich Grüntee-Setzlinge besorgt. Ein paar Monate später glückt es ihm, auch in der Provinz Anhui, die für ihren Schwarztee berühmt ist, Teesamen einzusammeln. Erst jetzt erfährt die Welt durch ihn, dass Grün- und Schwarztee von ein und der selben Pflanze stammt und nur durch unterschiedliche Verarbeitungsmethoden gewonnen wird. Und (mit einiger Bestürzung) erfährt der Westen auch, dass die chinesischen Teehändler dem Grüntee Berliner Blau (eine giftige Mischung von Blausäure und Eisen) beigeben, um die in Europa gewünschte Farbe des Teeaufgusses zu erzielen! Mit 2.000 Teepflanzen und 17.000 Samen kehrt er schließlich
von Ningpo nach Hongkong zurück und bereitet dort alles für deren Verschiffung nach Indien vor. Noch ohne es zu ahnen, hat China damit sein Tee-Monopol verloren.

. Publikationen:
 

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l A Journey to the Tea Countries of China; including Sung-Lo and the Bohea Hills; with a short notice of the East India Company's tea plantations in the Himalaya Mountains. .
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Robert Fortune
John Murray, London 1852
Mit 15 Abbildungen und einer Kartenseite. 398 Seiten

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l Two Visits to the Tea Countries of China, and the British Tea Plantations in the Himalaya; With a Narrative of Adventures, and a Full Description of the Culture of the Tea Plant, the Agriculture, Horticulture, and Botany of China. .
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Robert Fortune
John Murray, London 1853
Band 1: Mit 12 Kupferstichen und einer Karte. 315 Seiten
Band 2: Mit 15 Kupferstichen. 298 Seiten 
(Deutsche Ausgabe:)


 
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Robert Fortunes Wanderungen in China waehrend der Jahre 1843-1845 nebst dessen Reisen in die Theegegenden China's und Indiens 1848 - 1851.
. (Dr. Julius Theodor Zenker, Hrsg.)
Dyk'sche Buchhandlung, Leipzig 1854
Mit 12 Abbildungen und 2 Karten. 413 Seiten
1848 - 53

ist der Amerikaner Charles Taylor (*1819) als methodistischer Missionar in Shanghai tätig. Er unternimmt Ausflüge in die nähere Umgebung, besucht Su-chau [Suzhou] und Nan-King [Nanjing] und tritt nach fünf Jahren die Heimreise an, als es wegen der Taiping-Unruhen zu unsicher wird.

. Publikation:
 
     
l Five Years in China. With some Account of the Great Rebellion .
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Charles Taylor
J. B. McFerrin, Nashville 1860
Mit farbigem Frontispiz. 413 Seiten

 
1848 - 71

verbringt Robert Samuel Maclay (*1824,1907) als amerikanischer Missionar für die Methodist Episcopal Church in Fuzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Küstenprovinz Fujian.

. Publikation: l Life among the Chinese. With Characteristic Sketches and Incidents of Missionary Operations and Prospects in China. .
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Robert Samule Maclay
Carlton & Porter, New York 1861
Mit 13 Abbildungen. 400 Seiten

 
1849

erreicht der Engländer Julius Berncastle (*1819,1870) den Hafen von Hong Kong und besucht von dort aus fünf Monate lang die Hafenstädte Whampoa, Canton und Macao.

. Publikation:
 
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l A Voyage to China; Including a Visit to the Bombay Presidency; the Mahratta Country; the Cave Temples of Western India, Singapore, the Straits of Malacca and Sunda, and the Cape of Good Hope .
. Julius Berncastle
William Shoberl, London 1851
Zwei Bände mit 2 bzw. 1 Abbildung und 294 bzw. 284 Seiten

 
1849

besucht der ungarische Graf Emanuel Andrásy (*1821,1891) als letztes Ziel auf seiner Ostasienreise die südchinesische Hafenstadt Kanton [Guangzhou].

. Publikation: l Reise des Grafen Emanuel Andrasy in Ostindien, Ceylon, Java, China und Bengalen .
. Emanuel Andrásy
Hermann Geibel, Pest 1859
Mit Frontispiz, Buchschmuck, 5 Holzschnitten und
16 farbigen Kupferstichen. 107 Seiten

1849

verbringt der englische Kapitän Alfred Laurence Halloran sechs Monate vor der chinesischen Küste. Von Shanghai aus steuert seine Kriegsschaluppe Ningbo und die Insel Putuo an.

. Publikation:
 
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l Wae Yang Jin. Eight Months' Journal kept on board one of her Majesty's sloops of war during visits to Loochoo, Japan, and Pootoo. .
. Alfred Laurence Halloran
Longman, Brown, Green, Longmans, & Roberts,
London 1856
Mit Frontispiz und 14 Abbildungen. 126 Seiten

 

1850 breitet sich in China der Taiping-Aufstand aus. Unter Führung eines chinesischen Christen, der sich als "von Gott gesandt" versteht, wird der verhassten Mandschu-Dynastie der Kampf angesagt. Von der Südprovinz Kwangsi [Guangxi] ausgehend, greift die Erhebung wie ein Flächenbrand um sich und bringt die kaiserliche Regierung in starke Bedrängnis. 1853 ist ganz Südchina einschließlich Nanking von den Aufständischen erobert, d.h. dem Erdboden gleichgemacht. Die Schangmaos "Langhaarigen" oder Taiping "Bürger des Reiches der großen Glücksseligkeit" gehen mit äußerster Grausamkeit vor. Der Aufstand der Taiping führt zur zusätzlichen innenpolitischen Lähmung Chinas.

1850 - 98

verbringt der Amerikaner William Alexander Parsons Martin (*1827,1916) in China, davon die ersten zehn Jahre als presbyterianischer Missionar in Ningpo. Nach zwei Jahren kriegsbedingtem Auslandsaufenthalts kehrt er 1862 zurück und wird in Peking als Leiter einer Dolmetscherschule tätig. Von dort aus bereist er das nördliche Umland und besucht Kiu-fu [Qifu], den Geburtsort des Konfuzius, sowie eine jüdische Gemeinde in der 450 Meilen entfernten Provinz Honan. Im Rahmen der kaiserlichen Reformen wird Martin 1869 schließlich vom chinesischen Außenministerium zum Präsident des neu gegründeten Tungwen-Collegs in Peking ernannt, welches Mitarbeiter für den Diplomatischen Dienst ausbilden soll. Als die Kaiserin-Witwe Cixi den jungen Kaiser 1898 durch einen Coup d'Etat entmachtet und alle Reformen stoppt, verliert auch Martin seine Stellung.

. Publikation: l A Cycle of Cathay. Or, China, South and North. .
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W. A. P. Martin
Fleming H. Revell Company, New York/Chicago/Toronto 1896
Mit 70 Abbildungen und einer Karte. 464 Seiten

 
1852
 
                   1854

versucht Abbé Nicolas-Michel Krick (*1819,1854) (H*) vom nordindischen Assam aus ins unbekannte Südtibet vorzudringen. Im indisch-tibetischen Grenzgebiet wird er
von einheimischen Mischmi, einem äußerst wilden und bösartigen Eingeborenenstamm, im Tal des Zayul getötet.

. Publikation: l Relation d'un voyage au Thibet en 1852 et d'un voyage chez les Abors en 1853 .
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Nicolas-Michel Krick
Auguste Vaton, Paris 1854
Mit einer Abbildung. 224 Seiten
1853
 
      








                   1856

reist Robert Fortune (*1812,1880) (H*) zum dritten Mal nach China, wie schon zuvor auch jetzt wieder im Auftrag der East India Company. Und auch diesmal geht es wieder um Tee: Nachdem ihm fünf Jahre zuvor in geheimer Mission die Ausfuhr von Teepflanzen und Teesamen aus China gelungen war, soll er nun noch chinesische Fachleute anwerben, die in Nordindien dringend zur Pflege der neu angelegten englischen Teeplantagen benötigt werden. Denn mit der fachgerechten Aufzucht der Teesträucher und der Weiterverarbeitung der Blätter zum fertigen Schwarztee haben die Engländer noch keinerlei Erfahrung, ihr Teeanbau steckt noch in den Kinderschuhen. Neben dieser Hauptaufgabe widmet sich Fortune auch weiterhin dem Botanisieren und schickt viele für Europa noch unbekannte Blumen, Sträucher und selbst kleine Bäume auf den langen Schiffsweg nach England. Im Februar
gehen schließlich rund 24.000 neue Teepflanzen mit ihm von Hong-kong aus auf die Seereise nach Calcutta und ebenso 17 Chinesen aus Fokien, dem chinesischen Zentrum des Schwarztee-Anbaus.

. Publikation: l A Residence Among the Chinese: Inland, on the Coast, and at Sea. Being a narrative of scenes and adventures during a third visit to China, from 1853 to 1856.  .
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Robert Fortune
John Murray, London 1857
Mit 22 Abbildungen. 440 Seiten

1854 zwingen die Engländer die chinesische Regierung zu neuen Verhandlungen. Ungeachtet des offiziellen Friedensschlusses mit dem Mandschu-Kaiserhaus dringt England auf eine Ausweitung der bestehenden Verträge zu Gunsten der Westmächte und wird hierin von den USA und Frankreich unterstützt. Doch die chinesischen Regierungsvertreter weigern sich.
(Fortsetzung: Die Geschichte des Opium-Kriegs)       (Zum Anfang: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1854

geleitet Edmund Gardiner Fishbourne (*1811,1887) als Kapitän des britischen  Kriegsschiffes Hermes eine englische Delegation zu Verhandlungen mit der chinesischen Regierung nach Nankin [Nanjing].

. Publikation: l Impressions of China, and the Present Revolution: Its Progress and Prospects. .
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Edmund Gardiner Fishbourne
Seeley, Jackson, and Halliday, London 1855
Mit einer Karte. 441 Seiten
1854 - 59

verbringt der schottische Missionar William Aitchison (*1826,1859) in China. Sein Tätigkeitsgebiet ist die Schwemmebene der Provinz Zhejiang um Shanghai. Von dort aus bereist er Suzhou und Beijing und erlebt die für Ausländer schwierige Zeit der gewaltsamen Öffnung Chinas durch die Westmächte.

. Publikation: l Five Years in China; or, The Factory Boy made a Missionary. The Life and Observations of Rev. William Aitchison. .
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(Charles Peck Bush, Hrsg.)
Presbyterian Publication Committee, Philadelphia 1865
Mit Frontispiz und 12 Abbildungen. 284 Seiten
1855

starten die Brüder Adolph (*1829,1857) (H*), Robert (*1833,1885) (H*), Emil (*1835,1904) (H*) und Hermann Schlagintweit (*1826,1882) (H*) von indischen Badrinath aus zu einer Reise durch das westliche Tibet bis zum Tarimbecken. Adolph Schlagintweit wird 1857 in der Nähe von Kaschgar von einem Räuber überfallen und enthauptet.

. Publikation:

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l

Reisen in Indien und Hochasien.
Eine Darstellung der Landschaft, der Cultur und Sitten der Bewohner, in Verbindung mit klimatischen und geologischen Verhältnissen. Basirt auf die Resultate der wissenschaftlichen Mission von Hermann, Adolph und Robert von Schlagintweit ausgeführt in den Jahren 1854-1858.

A*
. Hermann von Schlagintweit-Sakünlünski
Hermann Costenoble, Jena 1869-1880.
(Im ersten von vier Bänden, Jena 1869)
Mit 2 Karten, 7 landschaftlichen Ansichten und 2 Gruppenbildern von Eingeborenen in Tondruck, 590 Seiten.

 
1855
 

 
 
 
 
   
   
 
 
 
 
                  
1897

sind die Missionare August Wilhelm Heyde (*1825,1907) und Johann L. E. Pagell von der Herrnhuter Missionsgemeinde schon zwei Jahre auf indischem Boden, bevor sie Ende März in Leh eintreffen. Ihr Ziel ist die Mongolei. Die Reisepässe für den Weg über Südrussland waren ihnen von der russischen Regierung verweigert worden, weshalb die Anreise um Afrika herum erfolgen musste. Wo genau die Mongolen leben sollen, ist ihnen nicht bekannt. In Nordindien finden sie sie nicht, weshalb sie sich entschließen, die Grenze nach Tibet zu überschreiten, um sich zu den Wohngebieten der Mongolen durchzufragen. Nach nur wenigen Tagen werden sie von tibetischen Grenzwachen aufgehalten und zurückgewiesen. Mehrere Versuche, die Grenze an anderen Stellen zu überschreiten, schlagen ebenso fehl. Mit Genehmigung der Missionsleitung bleiben Heyde und Pagell (später auch noch Heinrich H. Jäschke) im nordindischen Kyelang und gründen dort eine Missionsstation, die Heyde bis
leitet.

. Publikation: l Fünfzig Jahre unter Tibetern. Lebensbild des Wilhelm und der Maria Heyde, dargestellt von Gerhart Heyde A*
.

Verlag der Missionsbuchhandlung, Herrnhut 1921
Mit 17 Abbildungen und einer Karte. 80 Seiten

1857 versuchen die Engländer erneut, die früheren Verträge mit China zu verändern. Als Vorwand dient die Inhaftierung von chinesischen Matrosen, die, auf einem chinesischen Schiff unter britischer Flagge, vom chinesischen Zoll wegen des Verdachts auf Opiumhandel inhaftiert und trotz Verlangens Großbritanniens nicht freigelassen werden. Die Briten erklärten China daraufhin den Krieg und Frankreich schließt sich an.
Die alliierten Truppen erobern unter der Leitung des Earl of Elgin die südchinesische Hafenstadt Kanton [Guangzhou] und segeln 1858 weiter nach Norden, wo sie im Gelben Meer die Forts an der Mündung des Pei-ho in Schutt und Asche legen, die stärksten Festungsanlagen der Chinesen, die den Zugang zur Hauptstadt abriegeln. Die Alliierten haben leichtes Spiel - China kapituliert zum zweiten Mal. Im Vertrag von Tientsin, den neben England und Frankreich übrigens auch Russland und die USA unterschreiben, werden unter anderem zehn weitere chinesische Häfen für den Außenhandel geöffnet und eine generelle Reisemöglichkeit für Ausländer in 50 Kilometer Umkreis um die Vertragshäfen vereinbart. Inhaber von speziellen Pässen können sogar das ganze Land bereisen, was auch für Missionare und ihre Tätigkeit gilt. Außerdem wird die Zahlung hoher Kriegsentschädigungen an die Westmächte festgesetzt. Und der Opiumhandel wird auf Betreiben der britischen Seite wieder legalisiert!
Einen letzten Punkt der Vereinbarung bildet die Einsetzung eines britischen Botschafters in Peking, für den die chinesische Regierung dort eine Unterkunft stellen muss. Besonders gegen diesen Punkt sperren sich die chinesischen Behörden bis zuletzt.
(Fortsetzung: Die Geschichte des Opium-Kriegs)     (Zum Anfang: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1858

hat der Earl of Elgin (*1811,1863) leichtes Spiel und kann China nach einer schnellen militärischen Niederlage den einseitigen Vertrag von Tientsin diktieren. Über den China-Feldzug berichten vor allem die Privatsekretäre der kriegsführenden Generäle, der britische Weltreisende Laurence Oliphant (*1829,1888) (H*) und der Franzose Joseph Alfred Ludovic, Marquis de Moges.

. Publikationen: l China: Being "The Times" special correspondence from China in the Years 1857-58. .
. Dieses Buch
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George Wingrove Cooke
G. Routledge & Co., London 1858
Mit Frontispiz und zwei kolorierten Karten. 457 Seiten

 
. l Narrative of the Earl of Elgin's Mission to China and Japan in the Years 1857, '58, '59 .
.

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Laurence Oliphant
William Blackwood & Sons, Edinburgh and London 1859
Zwei Bände. Mit 20 Farbabbildungen, 50 Kupferstichen im Text und 5 Karten. 492 / 496 Seiten

. Dieses Buch
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l Souvenirs d'une Ambassade en Chine et au Japon en 1857 et 1858 .
. Joseph Alfred Ludovic , Marquis de Moges
Hachette, Paris 1860
350 Seiten


. l Personal Narrative of Three Years' Service in China. .
. Dieses Buch
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Arthur A'Court Fisher
Richard Bentley, London 1863
Mit Frontispiz, 9 Abbildungen und 3 Karten. 420 Seiten

. l Mémoires sur la Chine .
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Pierre-Henri-Stanislas Comte d'Escayrac de Lauture
Librairie du Magazin Pittoresque, Paris 1865
Mit zahlreichen Abbildungen und Plänen. 100 + 129 + 127 + 79 + 93 Seiten


1859 lehnt sich der chinesische Kaiser nochmals gegen die Einrichtung ausländischer Vertretungen in Peking auf, was von den europäischen Mächten als offener Bruch der geschlossenen Verträge nicht hingenommen wird. England und Frankreich rüsten erneut ihre Armeen, diesmal besteht die Streitmacht aus 11.000 Briten/Indern und 6.700 Franzosen.
(Fortsetzung: Die Geschichte des Opium-Kriegs)       (Zum Anfang: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1859

bricht der deutsche Romancier und Diplomat Rudolf Lindau (*1829,1910) von Marseilles über Ceylon nach China auf. "Ich hatte mir weder die Entdeckung der Nilquellen noch die der Nordpol-Durchfahrt zur Aufgabe gestellt. Meine Sache war viel einfacher: ich wollte auf belebten Straßen nach Ländern ziehen, nach denen viele andere vor mir gegangen waren und von denen man im allgemeinen wohlbehalten zurückkam." Doch im Laufe der Zeit, die ihm anscheinend reichlich zur Verfügung steht, ändert sich das ein wenig. In Cochinchina nimmt er an den ersten Gefechten gegen die Anamiten teil und erstürmt mit französischen Truppen ein einheimisches Fort in der Nähe Saigons. In Schanghai verfolgt er 1860 die Angriffe der Taiping-Rebellen auf die Fremdenniederlassung und deren Hinrichtung nach der Gefangennahme. Ein Jahr später begibt er sich gar in das Gebiet der Taiping und trifft deren Vizekönig in der gerade eroberten Großstadt Sutschau [Suzhou].

. Publikation: l Aus China und Japan .
. Dieses Buch
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Rudolf Lindau
F. Fontane & Co., Berlin 1896
405 Seiten


 
1859

durchquert der französische Comte Henry Patrice Marie Russell-Killough (*1834,1909) in Begleitung einer russischen Reisegesellschaft die Wüste Gobi. Von der sibirisch-chinesischen Grenzstation Kiakhta [Kjachta] geht es über Ourga [Ulaanbaatar] und Calgann [Zhangjiakou] nach Péking. Doch durch die kriegerischen Interventionen Frankreichs in China gilt der Comte als unerwünscht und wird gezwungen, das chinesische Reich auf dem gleichen Weg wieder zu verlassen.

. Publikation: l Seize mille lieues à travers l'Asie et l'Océanie. Voyage exécuté pendant les années 1858-1861. .
. Den 1. Band
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Henry Russell-Killough
L. Hachette et Cie., Paris 1864
1. Band: Mit einer Karte. 428 Seiten
2. Band: Mit einer Abbildung. 427 Seiten


 
1859

bereist der englische Naturforscher Arthur Adams (*1820,1878) die chinesische Küste von Hong Kong bis nach Shanghai, den Yang-tsze ein Stück hinauf und dann die nördliche Ebene bei Peking bis zur Großen Mauer. Sein Interesse gilt dabei jedoch weniger dem Land als vielmehr der hier zu findenden Tierwelt.

. Publikation: l Travels of a Naturalist in Japan and Manchuria .
. Dieses Buch
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Arthur Adams
Hurst and Blackett, London 1870
Mit Frontispiz. 334 Seiten


 

1860 werden von englischen und französischen Truppen die Taku Forts erneut gestürmt, um die chinesische Regierung zur Einhaltung des Vertrag von Tientsin zu zwingen. Kurz darauf fällt auch Peking. Der chinesische Kaiser flieht ins nordöstlich gelegene Jehol [Chengde] und überlasst seinem Bruder, Prinz Kong, alle Verhandlungsbefugnisse. Da die Chinesen zuvor westliche Emissäre hinrichten ließen, beschließt man ein Exempel zu statuieren und den kaiserlichen Sommerpalast Yuan Ming Yuan zu zerstören. Drei Tage lang erhalten die alliierten Truppen Zeit zur Plünderung - dann werden alle Gebäude niedergebrannt. Unermessliche Kunstschätze gehen dabei verloren. Im Vertrag von Nanking müssen die Chinesen erneut allen westlichen Forderungen zustimmen und England lässt sich für die Verzögerung der Ausführung des Vertrags von Tientsin auch die Hong Kong vorgelagerte Halbinsel Kowloon abtreten. Um ihre so erreichten Privilegien ungestört nutzen zu können, unterstützen die Westmächte nun den Kampf der Qing-Dynastie gegen die Taiping-Rebellen und sorgen für die Niederschlagung des Aufstands. 
(Zum Anfang: Die Geschichte des Opium-Kriegs)

1860

leitet der französische General Cousin de Montauban, Comte de Palikao (*1796, 1879) zusammen mit dem Earl of Elgin (*1811,1863) den Großangriff der englisch-französischen Truppen auf Peking. Nach der gewonnenen Schlacht werden die weitläufigen Anlagen des kaiserlichen Sommerpalastes Yuan Ming Yuan erst geplündert und dann niedergebrannt. Unermessliche Kunstschätze gehen dabei verloren. Im Vertrag von Nanking müssen die Chinesen nun endgültig allen westlichen Forderungen zustimmen. Der italienische Photograph Felice Beato (*1833/34,1907/08) ist Augenzeuge und fertigt die ersten Photographien von den Kämpfen und den markantesten Bauwerken in und um Peking.

. Publikationen:
 
l From Calcutta to Pekin; Being Notes taken from the Journal of an Officer between those Places. .
. Dieses Buch
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John Hart Dunne
Samson Low, Son, and Co., London 1861
Mit Frontispiz und einer Karte. 159 Seiten

.   l Narrative of the War with China in 1860, to which is added the account of a short residence with the Tai-Ping rebels at Nankin and a voyage from thence to Hankow. .
. Dieses Buch
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Garnet Joseph Wolseley
Longman, Green, Longman, and Roberts, London 1862
Mit Frontispiz. 415 Seiten

. l China .
. Henry Hering (Hrsg.)
London 1862
(Album mit Felice Beatos China-Photographien. Wiedergabe in: Of Battle and Beauty, David Harris [Hrsg.], Santa Barbara Museum of Art, 1999)



. l Souvenirs de l'expédition de Chine. Un voyage á Pé-kin. .
. Dieses Buch
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Georges de Kéroulée
P. Brunet, Paris 1864
318 Seiten


 

. l Souvenirs d'un voyage en Chine. Conférences faites à Montbéliard de 1864 à 1867. .
. Dieses Buch
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L. F. Juillard
Henri Barbier, Montbéliard 1868
Mit 4 Abbildungen. 245 Seiten


 

. l Personal Narrative of Occurrences during Lord Elgin's second Embassy to China, 1860. .
.

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Henry Brougham Loch
John Murray, London 1869
Mit Frontispiz, zwei Abbildungen und einer Karte. 298 Seiten


 

. l Journal d'un Interprète en Chine .
. Dieses Buch
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Maurice d'Irisson, Comte d'Hérisson
Paul Ollendorff, Paris 1886
442 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)


 

. Tagebuch eines Dolmetschers in China .
. Gebrüder Reichel, Augsburg und Leipzig 1886
Mit Kapitelschmuck. 512 Seiten


 

. l L'Expedition de Chine de 1860. Souvenirs du général Cousin de Montauban, comte de Palikao. .
. Dieses Buch
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Romain Cousin, comte de Palikao (Hrsg.)
Librairie Plon, Paris 1932
Mit 8 Abbildungen und einer Karte. 450 Seiten


 

1860

erreicht Edward Barrington de Fonblanque (*1821,1895) Anfang Winter die chinesische Hafenstadt Tien-tsin [Tianjin] und verbringt dort im Auftrag der englischen Regierung ohne rechte Begeisterung die nächsten zwölf Monate. "Because an ambassador was over-confident, and an admiral over-rash in the north of the Chinese Empire, the machinery was set in motion for transportating 12.000 men to the scene of their blunders ... and I was lifted out of a happy home, dragged from the bosom of a fond family, and shipped for the muddy banks of the Peiho." Das Jahr zuvor hatte er bereits als britischer Konsul in Japan verbrachte, wo er für die englischen Truppen Transportpferde für die anstehende Auseinandersetzung mit China einzukaufen hatte.

. Publikation: l Niphon and Pe-che-li; or, Two Years in Japan and Northern China. .
. Dieses Buch
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Edward Barrington de Fonblanque
Saunders, Otley, and Co., London 1862
Mit mehreren auch farbigen Abbildungen und einer Karte. 
287 Seiten



 
1860 - 62

nutzt auch eine preußische Expedition die jüngsten Ereignisse, um unter Leitung von Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg (*1815,1881) (H*) und begleitet von einem Geschwader der neuen preußisch-deutschen Kriegsmarine, handfeste Handelsverträge mit China, Japan und Siam abzuschließen. Mit von der Partie ist Ferdinand von Richthofen (*1833,1905) (H*) als wissenschaftlicher Attaché, der spätere deutsche Gesandte in Peking Max August Scipio von Brandt, der Maler Albert Berg (*1825,1884) sowie der Arzt Gustav Adolf Spieß (*1802,1875) als Begleiter auf der Schraubenkorvette 'Arcona'. Das Transportschiff 'Elbe' wird von Kapitän Reinhold von Werner (*1825,1909) geführt. Und für das Seelenheil der Truppe ist auch gesorgt, weshalb sich J. Kreyher als Schiffsprediger an Bord befindet. Zum Reisezweck berichten die offiziellen Stellen: "Es sollte der jungen Marine Gelegenheit zur Entfaltung ihrer Kräfte, zur Erweiterung ihres Gesichtskreises und ihrer Erfahrungen geboten werden. Hieran schloß sich als zweiter Zweck die Absicht, den Deutschen im östlichen Asien eine volle, gesetzlich begründete, gesicherte und mit den übrigen europäischen Nationen gleichberechtigte Stellung zu verschaffen und durch das Erscheinen einiger Kriegsschiffe den Chinesen und Japanern anzudeuten, daß man auch nöthigenfalls, wenn einmal Verträge abgeschlossen seinen, erworbenes Recht mit Nachdruck zu behaupten vermöge." Doch die Verhandlungen in Tientsin [Tianjin] verlaufen recht zögerlich. Der Wunsch nach einer politischen Vertretung des Deutschen Reiches wird von der chinesischen Regierung rundweg abgelehnt und der bereits auf eigene Faust vorab nach Peking gereiste Eulenburg wieder zurückgeschickt. Nach längerem Hin und Her einigt man sich im August 1861 auf einen Kompromiss: Das Deutsche Reich wird vorerst nur durch Konsuln vertreten und eröffnet erst in fünf Jahren eine Gesandtschaft in Peking. Ein Vertragsabschluss in wortwörtlich letzter Minute: Neun Tage nach Unterschrift verstirbt der chinesische Kaiser.

. Publikationen: l Die preussische Expedition nach China, Japan und Siam in den Jahren 1860,1861 und 1862 - Reisebriefe .
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Reinhold Werner
F. A. Brockhaus, Leipzig 1863
Zwei Teile. Mit sieben Abbildungen in Holzschnitt und einer lithographirten Karte. 303 / 312 Seiten

 
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l Die preußische Expedition nach Ostasien in den Jahren 1859 - 1862. Reisebilder aus Japan, China und Siam. .
. L. Kreyher
Agentur des Rauhen Hauses zu Horn, Hamburg 1863
428 Seiten

 
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l Japan und China. Reiseskizzen, entworfen während der Preußischen Expedition nach Ost-Asien .
. Hermann Maron
Otto Janke, Berlin 1863
Zwei Bände. Mit einem Frontispiz. 273 / 252 Seiten 

 
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l Die Preußische Expedition nach Ostasien während der Jahre 1860-1862. Reise-Skizzen aus Japan, China, Siam und der indischen Inselwelt. .
. Gustav Spiess
Verlag von Otto Spamer, Berlin und Leipzig 1864
Mit 8 Tonbildern, mehreren Poträt-Tableau's, sowie
zahlreichen in den Text gedruckten Illustrationen. 428 Seiten.

 
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l Die Preussische Expedition nach Ost-Asien
Nach amtlichen Quellen.
.
. Albert Berg
R. v. Decker, Berlin 1864-1873
Mit 36 Federlithographien und 4 Karten.
(Der Reisebericht über China findet sich im 3. Band, auf den Seiten 375-426)

 
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l Ost-Asien 1860-1862 in Briefen des Grafen Fritz zu Eulenburg .
. (Graf Philipp zu Eulenburg-Hertefeld, Hrsg.)
Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
428 Seiten

 
.   l 33 Jahre in Ost-Asien.                                       Erinnerungen eines deutschen Diplomaten .
. M. von Brandt
Verlag von Georg Wigand, Leipzig 1901
Hierzu Band 1 (von 3). Mit einem Portrait des Verfassers. 319 Seiten
1860


                   1862

beginnt für Catherine Fanny de Bourboulon (*1827,1865) die Planung ihrer Rückreise nach Europa. Bereits seit mehreren Jahren ist sie mit ihrem Ehemann in China, der dort im Dienst der französischen Gesandtschaft steht.  
machen sie sich schließlich auf den Weg, dessen Verlauf mit 11.000 Kilometern eine der längsten überhaupt noch möglichen Landreisen darstellt: Von Shanghai über Peking quer durch die Mongolei und Sibirien, durch Preußen und Belgien bis nach Paris.

. Publikation: l Voyage en Chine et en Mongolie de M. de Bourboulon, ministre de France et de madame de Bourboulon, 1860-1861 .
.

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Achille Poussielgue (Hrsg.)
L. Hachette & Cie., Paris 1866
Mit Abbildungen und Karten. 446 Seiten
(Neuausgabe:)
. L'Asie cavalière. De Shang-haï á Moscou 1860-1862. .
.

Chantal Edel (Hrsg.)
Phébus, Paris 1991
Reihe: Le tour du monde
Mit 36 Abbildungen und 6 Karten. 406 Seiten


 
1860 - 68

ist der Schweizer Seidenkaufmann Jakob Adolf Krayer-Foerster (*1834,1900) bei einer englischen Firma in Schanghai beschäftigt und nutzt die für Ausländer neu gewonnenen Reisefreiheiten, um sich auch in Peking und am Rand des mongolischen Hochlands umzusehen.

. Publikation: l Als der Osten noch fern war. Reiseerinnerungen aus China und Japan 1860-69. .
.

Adolf Krayer (Hugger/Wiskemann, Hrsg.)
Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde, Basel 1995
Mit zahlreichen Abbildungen und 2 Karten. 421 Seiten


 

1861 richtet die chinesische Regierung für den Verkehr mit Ausländern erstmals eine eigene Behörde ein: Das Tsungli Yamen. Leiter dieses neuen "Auswärtigen Amtes" wird Prinz Kong - bis ihn ein kaiserlicher Erlass im Jahr 1884 wegen "Faulheit und Unfähigkeit" aller Ämter enthebt.

1861

unternimmt George Fleming (*1833,1901) zusammen mit Alexander Michie (H*) einen 700-Meilen-Ritt von Tien-tsin in Nordchina nach Moukden in der Süd-Mandschurei. Er zählt zu den ersten Reisenden, die durch den englisch-französischen Sieg über China unter dem Schutz der neu geschlossenen Verträge allein (aber bei weitem nicht unbehelligt) im Land herumreisen können. Als Veterinär hat er am Nord-China-Feldzug teilgenommen und den Fall von Peking miterlebt. Nun nutzt er die Möglichkeit, das noch weitgehend unbekannte Land im Hochsommer zu erkunden, reist an der Küste entlang nach Shanhai-kwan, wo die Große Mauer im Golf von Liau-Tong endet, verirrt sich bei einem Ausflug ins Gebirge (und holt sich dabei einen Sonnenstich), durchquert die Südmandschurei und erreicht schließlich die alte mandschurische Kaiserstadt Moukden. Alles ist neu, exotisch und erwähnenswert, und so wird sie ziemlich umfangreich, seine

. Publikation: l Travels on Horseback in Mantchu Tartary: Being a Summer's Ride Beyond the Great Wall of China. .
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George Fleming
Hurst and Blackett, London 1863
Mit farbigen Frontispiz, 56 Textabbildungen und 1 Karte.
579 Seiten

 
. l Narrative of a Journey from Tientsin to Moukden in Mandschuria in July, 1861. .
. Alexander Michie
John Murray, London 1863
In: The Journal of the Royal Geographical Society
Seiten 153 - 166. Karte Seite 153

 
1861

startet der Engländer Thomas Wright Blakiston (*1832,1891) (H*) von Shanghai aus zur Upper Yang-tsze Expedition den 'Blauen Fluß' hinauf ins Unbekannte. Den Oberlauf des Jang-tsze und die Vogel- und Pflanzenwelt der Provinz Sz'chuan möchte er erforschen und eventuell einen Weg über Tibet nach Indien finden. Auf seinen Streifzügen den Yang-Tsze stromaufwärts passiert Thomas Wright Blakiston das Gebiet der Taiping-Rebellen, kartographiert den Fluß zwischen Jo-tschou und Ping-schan erstmalig und gelangt 1500 Kilometer weiter ins unbekannte Innerasien hinein, als je ein anderer Forschungsreisender vor ihm.

. Publikation: l Five Months on the Yang-Tsze. With a Narrative of the Exploration of its Upper Waters, and Notices of the Present Rebellions in China. .
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Thomas Wright Blakiston
John Murray, London 1862
Mit 24 Abbildungen und 2 Karten. 380 Seiten

 
1861

gelangt der englische Botaniker Robert Fortune (*1812,1880) (H*) von Shanghae aus mit dem Schiff nach Chefoo. Dieser dem internationalen Handel gerade erst neu geöffnete Hafen an der Nordküste der Provinz Shantung erscheint ihm jedoch so unbedeutend, dass er ohne langen Aufenthalt nach Tien-tsin weiterfährt. Mit einem Reisekarren gelangt er von dort aus nach Peking, erhält einen offiziellen Reisepass für Ausländer und kann sich so auch in der Umgebung von Peking umsehen.

. Publikation:
 

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l Yedo and Peking. A narrative of a journey to the capitals of Japan and China. With notices of the natural productions, agriculture, horticulture, and trade of those countries, and other things met with by the way. .
.

Robert Fortune
John Murray, London 1863
Mit 21 Abbildungen und einer Karte. 395 Seiten


 
1861

"It was not till autumn of the year after the signing of the Treaty of Peace in 1860, that the northern provinces of China were fairly opened to the excursion-loving Englishman." Und so startet der Ire Jones Lamprey am 23. Oktober und erkundet 17 Tage lang die Pekinger Ebene bis zu den hügeligen Ausläufern des mongolischen Hochlandes.

. Publikation: l Notes of a Journey in the North-West Neighbourhood of Pekin .
. Jones Lamprey
John Murray, London 1867
In: The Journal of the Royal Geographical Society.
Vol. 37. 1867
. Seiten 239 - 269

 
1861

gelangt Elizabeth McMullin ("Mrs. D. D. Muter") im Juli von Indien nach China. Sie begleitet ihren Ehemann, Lieutenant-Colonel Muter vom 13. (Prince Albert) Infantrieregiment. Von Hong-Kong aus besuchen sie Canton [Guangzhou], Tientsin und Peking.

. Publikation: l Travels and Adventures of an Officer's Wife in India, China and New Zealand. .
.

Den 2. Band
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Elizabeth McMullin
Hurst and Blankett, London 1864
[Zwei Bände; Band II, Seiten 1-173]
314 Seiten

 
1861






                   1862

gehört der britische Militärarzt David Field Rennie (1868) mit zum Stab der ersten offiziellen britischen Gesandtschaftsniederlassung in Peking. Am 25. März trifft er dort als Vorhut ein und erlebt den Aufbau des neuen Gesandtschaftsviertels, in welchem vorerst die drei Botschaften von Großbritannien, Frankreich und Russland im Süden der Tartarenstadt, direkt an der Stadtmauer entstehen. Großbritannien mietet das Anwesen des chinesischen Herzogs Leang ("Leang-koong-foo") für jährlich 1.500 Silber-Tael (500 £), erster Geschäftsträger wird Sir Frederick Wright-Bruce. Bis April
führt Rennie Tagebuch über die Ereignisse in der chinesischen Hauptstadt und bereist die Umgebung bis zur Großen Chinesischen Mauer.

. Publikation: l Peking and the Pekingese. During the first Year of the British Embassy at Peking. .
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David Field Rennie
John Murray, London 1865
Band1: Frontispiz, 9 Abbildungen und 1 Karte. 351 Seiten
Band 2: Frontispiz und 11 Abbildungen. 332 Seiten

1861
  
 
 
 
 
 












 
                  1870

macht sich der apostolische Missionar Johann Eduard Reiffert (*1822) nach China auf. "Es ist ja zuzugeben, daß die Chinesen, ein altes Kulturvolk, eigentümlich geartet, wegen ihrer stolzen Einbildung und vielen Fehler wenig liebens- würdig, ja, oft unausstehlich sind; aber man muß bedenken, daß es Heiden sind. .... Bei der Lektüre meines Werkchens wird sich einem jeden als Thatsache herausstellen, daß die Chinesen, wenn sie zum Christentum bekehrt sind, ganz andere Menschen  geworden sind, daß sie den großartigen Beweis liefern, wie die geoffenbarte Religion, die unser göttlicher Heiland auf die Welt gebracht, durch ihre erleuchtende, sittigende und erlösende Kraft die stolzesten, verkehrtesten und übelwollendsten Völker zu einer großen Familie Gottes umwandelt" Er landet am 20. April in Tientsin und erreicht wenig später die Hauptstadt, wo er zunächst Chinesisch lernt. In den nächsten Jahren wirkt er im Grenzgebiet zur Mongolei: "Das Weib ist hier das Oberhaupt der Familie. Hiermit ist das natürliche Verhalten, wie es von Gott geoffenbart, im Christentum festgehalten wird, umgekehrt. So wird der Sinnlichkeit, Widernatur und der größten Niederträchtigkeit Thür und Thor geöffnet." Er beklagt die Weigerung der Chinesen, sich bekehren zu lassen, schreibt sich eine erfolgreiche Teufelsaustreibung zugute, läßt an seinen protestantischen Kollegen kein gutes Haar und hält den Tod des chinesischen Kaisers Kia-King durch einen Blitz für die nur konsequente göttliche Strafe wegen dessen Christenverfolgung.  
erfolgt seine Abreise.

. Publikation: l Zehn Jahre in China. Erlebnisse, Erfahrungen, Reisen .
.  
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Johann Eduard Reiffert
Verlag der Junfermannschen Buchhandlung, Paderborn 1863
Mit 22 Holzstichillustrationen und 2 Abbildungen,
280 Seiten

 
1861
 


 
                   1910

kommt der englische Missionar Arthur Evans Moule (*1836,1918) noch während des Taiping-Aufstands ins unruhige China. Die ersten acht Jahre verbringt er auf der Missionsstation von Ningpo, später ist er in Hankow am Yangtse und Shanghai tätig. Von dort aus unternimmt er Reisen in die Umgebung und besucht Soochow und Hangchow. Erst
kehrt er nach England zurück.

. Publikation: l Half a Century in China. Recollections and Observations. .
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Arthur Evans Moule
Hodder and Stoughton, London/New York/Toronto 1911
Mit Frontispiz, 16 Abbildungen und 2 Karten. 343 Seiten

 
1862

sind die durch den Opium-Krieg zwischen China und England geschlossenen Verträge endlich ratifiziert und auch der offensichtlich zum englischen diplomatischen Corps zählende C. M. Grant kann nach Europa zurückkehren. Er entscheidet sich für den Überland-Weg durch die Mongolei, mit einer Kamelkarawane über Kalgan nach Ourga und Kiachta zum Baikalsee. 

. Publikation: l Journey from Peking to St. Petersburg, across the Desert of Gobi .
. C. M. Grant
John Murray, London 1863
In: The Journal of the Royal Geographical Society
Seiten 167 - 177. Karte Seite 153

 
1862

begleitet die Amerikanerin Martha Noyes Williams ein Jahr lang ihren Mann, der entlang der südchinesischen Küste als "Comissioner of Swatow" seinen Dienst in den erst kürzlich dem internationalen Handel geöffneten Hafenstädten versieht.

. Publikation: l A Year in China .
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Mrs. H. Dwight Williams [Martha Noyes Williams]
Hurd and Houghton, New York 1864
362 Seiten

 
1862

ist die erste deutsch-preußische Expedition nach Ostasien gerade erst wieder in heimische Gewässer eingelaufen, da rüstet man schon zur zweiten, um die geführten Verhandlungen nun auch in ratifizierte Handelsverträge umzusetzen und diplomatische Vertretungen vor Ort einzurichten. Unter der Leitung von Generalkonsul von Rehfues erreicht so Max August Scipio von Brandt am 9. August zum zweiten Mal den Hafen von Hongkong und sechs Tage später Schanghai. Dort beginnen die Schwierigkeiten nicht, wie erwartet, mit einer langwierigen Hinhaltetaktik der chinesischen Behörden, sondern schlicht und ergreifend schon mit dem Umstand, dass für die Mitglieder der Gesandtschaft in der ganzen Stadt keine Unterkunft gefunden werden kann. Wie es den deutschen Abgesandten im fernen Asien weiter ergeht und sie schließlich doch noch zu ihren Unterschriften gelangen, schildert der 23jährige Legationssekretär Joseph Maria von Radowitz (*1839,1912) in seinen Reisebriefen.

. Publikation: l Briefe aus Ostasien .
. Joseph Maria von Radowitz (Hajo Holborn, Hrsg.)
Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/Berlin/Leipzig 1926
124 Seiten

 
1862




                   1865




                   1870

wechselt der schottische Seemann William Alexander Pickering (*1840,1907) in den chinesischen Seezolldienst, der seit zwei Jahren unter englischer Leitung besteht. In der Hafenstadt Foochow [Fuzhou] tritt er seinen Dienst an und bringt sich in den ersten Monaten den hiesigen chinesischen Dialekt bei. Ein Jahr später wechselt er auf die vorgelagerte Insel Formosa [Taiwan] und übernimmt dort
die Leitung der Zollstation von Anping im Süden der Insel. Zwei Jahre darauf wird er vom Handelshaus Messrs. McPhail & Co. abgeworben und führt deren Geschäfte in der Inselhauptstadt Taiwanfoo [Tainan]. Während seines Aufenthalts unternimmt er zwei Expeditionen in das noch von Kopfjägern besiedete Innere der Insel. Gesundheitsbedingt muss er dann
nach England zurückkehren.

. Publikation: l Pioneering in Formosa. Recollections of Adventures among Mandarins, Wreckers, & Head-Hunting Savages. .
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William Alexander Pickering
Hurst and Blackett, Limited, London 1898
Mit 24 Abbildungen und einer Karte. 283 Seiten

 
1862
 

 
 

 
                  
1864

                   1866


                   1868

                   1874

will der französische Naturforscher und Lazarist Armand David (*1826,1900) (H*) in Peking eine Schule für junge Chinesen gründen, verlagert seine Aktivitäten aber schon bald auf das Gebiet der Zoologie und legt Sammlungen im Auftrag des Nationalmuseums von Paris an.
ist er im Gebiet von Jehol zu finden, wo die Strecke seiner Exkursionen zu Fuß der Strecke Peking-Moskau entspricht.
führt sein Weg durch die mongolische Hochebene um Kuku-choto und dann zum Hoangho.
schließlich reist er für 25 Monate an die Nordostgrenze des tibetischen Hochlandes. Aus gesundheitlichen Gründen muß er China dann
verlassen. 

. Publikationen: l Journal de mon troisième voyage d'exploration dans l'Empire Chinois .
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M. l'Abbé Armand David
Librairie Hachette et Cie., Paris 1875
Zwei Bände mit drei Karten. 383 bzw. 348 Seiten

 
. l Voyage en Mongolie. .
. Armand David
In: Bulletin de la Societé de géographie de Paris. 
1/1875, Seiten 5-45; 2/1875 Seiten 131-176.
Mit einer Karte.
. l Second voyage d'exploration dans l'ouest de la Chine: 1868 à 1870.  .
. Armand David
Impr. E. Martinet, Paris 1876
In: Bulletin de la Societé de géographie de Paris. 1-3/1876
. l Abbé Armand David. .
. G. Hartlaub
Justus Perthes, Gotha 1876
In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiet der Geographie. 22. Band, 1876.
Seiten 29-33.

 
. l Abbé David's Diary. Being an Account of the French Naturalist's Journeys and Observations in China in the Years 1866 to 1869.  .
. Helen Fox (Hrsg.)
Harvard University Press, Cambridge 1949
Mit 17 Illustrationen. 302 Seiten

 

In der Mitte des 19. Jahrhunderts beobachtet England mit Sorge, dass sich das zaristische Russland mehr und mehr für die Länder Zentralasiens interessiert. Die bislang als unwichtig angesehenen innerasiatischen Königreiche und Khanate rückten damit plötzlich ins Interesse der britischen Politik. Vor allem sieht man nun in Tibet den Dreh- und Angelpunkt für eine Vorherrschaft in Zentralasien und es beginnt, was Kipling später einmal als "The Great Game" bezeichnen wird: Das heimliche Ringen zwischen Großbritannien und Russland um die Vorherrschaft auf dem 'Dach der Welt'.
1863 hat deshalb Thomas George Montgomerie, ein junger Offizier des British Survey, der Landvermessungsbehörde in Indien, die Idee, die für Ausländer völlig unzugänglichen Bereiche Zentralasiens durch geschulte Inder, sogenannte Panditen, kartographisch erfassen zu lassen. Als erster Pandit wird Mohamed-i-Hameed (H*) ausgeschickt, der Ladakh im Sommer Richtung Chinesisch-Turkestan verlässt, um den Weg nach Jarkend zu erkunden und die geographische Lage dieser Stadt zu bestimmen.

1863

besteigt der Schotte Alexander Michie (*1833,1902) (H*) in Shanghai den Dampfer "Nanzing" und begibt sich nach Peking, wo er im August ankommt. Von dort aus bereitet er seine Reise durch die Mongolei nach St. Petersburg vor. Mit Maultieren und Tragesänften geht es bis zur chinesisch-mongolischen Grenzstadt Kalgan und von dort aus mit Kamelen durch die Wüste Gobi nach Urga, der mongolischen Hauptstadt Kuren. Weder von Peking noch von Urga ist Michie sehr angetan, weshalb er bereits nach kurzem Aufenthalt wieder zur Weiterreise nach St. Petersburg aufbricht und Ende September die russische Grenze bei der Stadt Kiachta überschreitet. 

. Publikation: l The Siberian overland route from Peking to Petersburg, through the deserts and steppes of Mongolia, Tartary, etc. .
. Dieses Buch
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Alexander Michie
John Murray, London 1864
Mit 12 Abbildungen und 2 Karten. 402 Seiten

(Deutsche Ausgabe:)
. Alexander Michie's Reise von Peking nach St. Petersburg. .
. Dr. Richard Andree (Hrsg.)
Verlag von Otto Spamer, Leipzig 1867
In der Reihe: Das Buch der Reisen und Entdeckungen. Asien. III. Das Amur-Gebiet und seine Bedeutung.
"Mit 80 in den Text gedruckten Abbildungen, vier Tonbildern, sowie einer Karte des asiatischen Rußlands und den angrenzenden Theilen von Inner-Asien." 
268 Seiten

1863 - 65

führt der Engländer Raphael Pumpelly (*1837,1923) (H*) die erste geologische Erforschung Chinas durch. Er fährt den Jang-tsze hinauf in die Provinz Sz'chuen [Sichuan], untersucht im nächsten Jahr im Auftrag der chinesischen Regierung die Kohlenminen westlich von Peking und durchquert abschließend die Wüste Gobi von der chinesischen Grenzstadt Kalgan nach Urga [Ulaanbaatar], der Hauptstadt der Mongolei. 

. Publikationen: l Geological Researches in China, Mongolia and Japan, During the Years 1862 to 1865. .
. Dieses Buch
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Raphael Pumpelly
Smithsonian Institution, Washington 1866
Mit mehreren wissenschaftlichen Skizzen, Karten und Diagrammen. 161 Seiten


 
. Dieses Buch
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l

Across America and Asia. Notes of a Fife Years' Journey Around the World and of a Residence in Arizona, Japan, and China.

.
. Raphael Pumpelly
Sampson Low, Son and Marston, London 1870
Mit Frontispiz, 24 Abbildungen und 4 Karten. 454 Seiten
1864

erreicht Dr. Adolf Bastian (*1826,1905) am 18. Juli Shanghay. Mit China und der Mongolei beendet er seiner fünfjährige wissenschaftlich-ethnologische Reise durch Ostasien, auf der er sich Fragen der Religion und Mythenbildung widmet. 

. Publikation: l Reisen in China. Von Peking zur mongolischen Grenze und Rückkehr nach Europa. .
.

Dr. Adolf Bastian
Hermann Costenoble, Jena 1871
Band Nr. 6 der Reihe: "Die Voelker des Oestlichen Asien. Studien und Reisen von Dr. Adolf Bastian".
664 Seiten



 
1864

bricht der berühmte britische Sinologe und Missionar James Legge (*1815,1897) am 9. November von Canton [Guangzhou] aus auf, um sich mit drei weiteren Bekannten drei Wochen lang auf einer Bootsreise zu erholen. Ihre Fahrt führt Richtung Westen bis nach Woo-chow [Wuzhou] an der Grenze zur südchinesischen Provinz Guangxi. "The present sketch is written, because everyone of us felt that, though it was only a brief episode in our lives, it was yet so pleasurable that we would not willingly let the principal incidents of it die out of our memories."

. Publikation: l Three Weeks on the West River of Canton. .
. Dieses Buch
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James Legge (Hrsg.)
De Souza & Co., Hongkong 1866
69 Seiten

1864 - 66

führt eine private Weltreise den Deutschen Heinrich Schliemann (*1822,1890) über Indien und Java nach China, Japan und Amerika. Troja wird er erst später entdecken.

. Publikation: l La Chine et le Japon au temps présent .
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Heinrich Schliemann
Librairie Centrale, Paris 1867
221 Seiten
(Deutsche Übersetzung)

. Reise durch China und Japan im Jahre 1865. .
.

Rosengarten Verlag, Konstanz 1984.
Mit 12 Abbildungen und einer Karte. 135 Seiten
ISBN: 3876851084

1864
 







                   1869

bereist der seit 1855 in China arbeitende Reverend Alexander Williamson (*1829,1890) (H*) als Agent der National Bible Society of Scotland die nördlichen Provinzen. "My object in undertaking the journeys narrated in these volumes, was the distribution of the Scriptures and books and tracts in the Chinese language throughout the interior of North China. Travelling over districts near and remote from the Ports, I met with much that was interesting in the natural features of the country, in the character and aspect of the people, and not a little which was both new and important in reference to the products of the soil and the mineral resources of the different provinces. It appeared incumbent on me to make these things known." Bis
reist der Reverend durch die Provinzen Shan-tung, Chih-li, Shan-si, Shen-si und Honan sowie die Mandschurei und die südliche Mongolei und sammelt auch noch Pflanzen für die Herbarien in Edinburgh. Seine Frau Isabella Williamson begleitet ihn.

. Publikation: l Journeys in North China, Manchuria, and Eastern Mongolia; with some Account of Corea .
. 1. Band
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2. Band
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Alexander Williamson
Smith, Elder & Co., London 1870
Band 1: Mit Frontispiz, 13 Abbildungen und einer Karte.
444 Seiten
Band 2: Mit Frontispiz, 3 Abbildungen und einer Karte.
442 Seiten

  

. l Old Highways in China .
. Dieses Buch
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Isabella Williamson
American Tract Society, New York 1884
Mit Frontispiz und 17 Abbildungen. 226 Seiten
(Deutsche Übersetzung)


  
. Auf Chinas Heerstraße. Reiseerinnerungen. .
.

C. S. Spittler, Basel 1888
Mit 10 Abbildungen. 116 Seiten


 
1865

erhält W. H. Johnson (*1832,1883) (H*), Zivilbeamter der indischen Landesvermessung, eine Einladung des Khan von Khotan und kann so als erster Europäer von Leh über die Gebirgskette des Kiun-Lun nach Ilchí, der Hauptstadt von Khotan ziehen. 16 Tage bleibt er am Hof des Habib-ulas. Für den Great Trigonometrical Survey of India bedeutet diese Erkundung eine Erweiterung seiner Routenaufnahmen um rund 70 Meilen über die zu diesem Zeitpunkt noch weit nach Norden reichenden Grenzen Kaschmirs hinaus und bieten einen ersten Einblick in die Khanate von Chinesisch Turkistan.

. Publikation: l Report of his Journey to Ilchí, the Capital of Khotan, in Chinese Tartary. .
.

W. H. Johnson
John Murray, London 1867
In: The Journal of the Royal Geographical Society.
Vol. 37. 1867
Mit einer Karte. Seiten 1 - 47


 
1865

täuschen Hauptmann H. U. Smith und A. S. Harrison ihre tibetischen Aufpasser, um ungestört weiter nach Südtibet einreisen zu können. Ihr Ziel ist das Gebiet der beiden heiligen Seen am Berg Kylas. An ihrem Bericht, den sie der Royal Geographical Society später übergeben, erstaunt, dass sie dem tibetischen Lama, der sie beherbergt, ein Gewehr und Brandy als Gastgeschenke überreichen "The brandy was soon drunk, but the air-gun will remain for many years the most sacred and mysterious relic in his possession." Als nächstes bitten sie ihn " ... for one or two of his men who knew the country and could guide us to the best shooting-grounds." Der Bitte wird tatsächlich entsprochen und Smith "... succeeded in catching twenty-six fish, running from 1 to 2 lbs. ... After shooting snow-antilope and gazelle, we .... returned to the Mansurwur Lake, and after a few days' fishing and shooting we paid a farewell visit to the high priest at Kylas." Ihr Weg führt dann Richtung Gortok. Sie untersuchen den See Rakhas, um herauszufinden, ob er die Quelle des nach Indien fließenden Flusses Sutlej ist.

. Publikation: l A Trip to Thibet, Kylas, Source of the Sutlej, and the Mansurwur and Rakhas Lakes. .
.

H. U. Smith
The Royal Geographical Society, London 1867
In: Proceedings of the Royal Geographical Society.
Vol. XI , 3-1867.
Seiten 119 - 122


 
1865 - 66

wird der britische Baron Redesdale Algernon Bertram Freeman-Mitford (*1837,1916) für vierzehn Monate dem britischen Gesandten in Peking als Attaché zugewiesen. Über Canton [Guangzhou], Hong-kong, Shanghai und Tientsing [Tianjin] erreicht er die alte Kaiserstadt im Mai, erlebt dort das westliche Gesandtschaftsleben nach der chinesischen Unterwerfung durch die Opiumkriege und unternimmt auch eine kurze Exkursion an die Grenze zur Mongolei.

. Publikation: l The Attaché at Peking .
.    
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Algeron Bertram Freeman-Mitford
Macmillan and Co. Ltd., London 1900
Mit einer Karte. 375 Seiten

1865



 




                  1866

werden vom britischen Great Trigonometrical Survey zwei indische Panditen entsandt, um Tibet mit Sextant, Kompass und Thermometer zu erkunden und damit erste wissenschaftliche Auskünfte über das abgeschlossene Land hinter dem Himalaya zu liefern: der 33jährige Nain Singh (*1830,1882) (H*) und dessen Cousin Mani Singh. Das erstes Überschreiten der tibetischen Grenze in Ladakh schlägt fehl. Nur Nain Sing ist es schließlich nach vielen Verzögerungen möglich, im Tross einer fremden Karawane nach Tibet einzudringen. Seine Aufzeichnungen der 1.200 Meilen langen Strecke vom Manasarowar-See nach Lhasa macht er heimlich auf die dünnen Papierstreifen in seiner mitgeführten Gebetsmühle. Von Januar bis April
hält er sich in Lhasa auf und kann im Rahmen einer Audienz beim  jungen Dalai Lama sogar Skizzen des Potala anfertigen. Auch seinen Rückweg am Tsangpo entlang nutzt er für Höhenmessungen, geographische Längenbestimmungen und zur Suche nach den Quellflüssen der großen indischen Ströme.

. Publikationen: l Report of a Route Survey made by PUNDIT* ----------, from Nepal to Lhasa, and thence through the Upper Valley of the Brahmaputra to its Source.  .
.

Captain Thomas George Montgomerie
John Murray, London (1869)
In: The Journal of the Royal Geographical Society,
Vol. Thirty-Eight, 1868
Seiten 129-219, Karte Seite 129.


 
. l Reisen und Aufnahmen zweier Punditen (gebildeter Indier) in Tibet, 1865-66. A*
.

Justus Perthes, Gotha 1868
In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiet der Geographie. Heft VII (1868).
Mit 1 Karte. Seiten 232-243.


 
. l Erforschungsreise Indischer Geodäten (Panditen) nach den Goldfeldern von Tibet, 1867. A*
.

Justus Perthes, Gotha 1869
In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiet der Geographie. 15. Band.
Mit 1 Karte. Seiten 103-104.


 

1866 wird Sun Yat-sen geboren, der "Vater des modernen China".

1866

unternimmt Albert S. Bickmore eine Erkundung der Flussläufe in der südchinesischen Provinz Kwang Tung. Von Caton aus reist er erst auf dem Si-Kiang ein Stück westwärts und treidelt dann den Kong Fluss nach Norden hinauf, der auf einer Hochebene bei der Stadt Hingan dem Siang Fluss so nahe kommt, dass eine künstliche Verbindung zwischen den beiden angelegt ist. So kann die Reise ohne Unterbrechung fortgesetzt werden, nun jedoch flussabwärts in die nördlich gelegene Provinz Hunan, bis zum Tung-Ting See und von dort aus ab Hankow den Yangtse Kiang hinunter nach Shanghai.

. Publikation: l Sketch of a Journey from Canton to Hankow .
.

Albert S. Bickmore
John Murray, London (1869)
In: The Journal of the Royal Geographical Society,
Vol. Thirty-Eight, 1868
Seiten 50-68, Karte Seite 50.


 
1866 - 84

ist Emil Wasiliowitsch Bretschneider (*1833,1901) (H*) als Arzt in der russischen Gesandtschaft in Peking tätig. Während dieser Zeit beschäftigt er sich mit intensiven Forschungen zur historischen Geographie in China, zu Reisen der Chinesen in den Westen während des Mittelalters und zur Geschichte der botanischen Forschung in China. 1878 reiste er wegen historischer und botanischer Studien von der russischen Grenzstadt Kiachta über Urga durch die Mongolei nach Kalgan. 

. Publikationen: l Die Pekinger Ebene und das benachbarte Gebirgsland. .
.

Dr. Emil Bretschneider
Justus Perthes, Gotha 1876
In:
Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie.
Ergänzungsband X, 1875-76 zu Petermann's "Geographische Mittheilungen", Ergänzungsheft 46.
 

Mit einer Originalkarte. 42 Seiten.


 
. l Emil Bretschneider - russischer Gesandtschaftsarzt, Geograph und Erforscher der chinesischen Botanik. .
.

Hartmut Walravens
C. Bell Verlag, Hamburg 1983

1867

betritt der Comte Ludovic de Beauvoir (*1846,1929) auf seiner Weltreise erstmals in Canton chinesischen Boden. Er besucht außerdem Pékin im Norden, bevor er nach Japan weiterreist.

. Publikationen: l Java, Siam, Canton. Voyage autour du monde .
. Dieses Buch
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Ludovic de Beauvoir
Henri Plon, Paris 1869
Band 2. Mit 14 Holzschnitten und einer Farbkarte. 452 Seiten


 
. l Pékin, Yeddo, San-Francisco. Voyage autour du monde .
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Ludovic de Beauvoir
Henri Plon, Paris 1872
Band 3. Mit 15 Abbildungen und 4 Karten. 360 Seiten

1867 





   
 


                   1868

erreicht die französische Expedition LAGRÉE mit Louis-Joseph-Marie Comte de Carné (*1844,1870) und Francis Garnier (*1839,1873) (H*) die Grenze der südchinesischen Provinz Yunnan. Frankreich versucht hier, zwischen Britisch-Indien und Holländisch-Indonesien, sein eigenes Kolonialreich aufzubauen und sich so vor allem direkte Handelsmöglichkeiten nach Südchina und Zentralasien zu erschließen. Als Fregattenkapitän Doudart de Lagrée stirbt, übernimmt Garnier die Leitung der Expedition und erreicht als erster Europäer die durch einen Mohammedaner-Aufstand besetzte Stadt Taly an der chinesisch-tibetischen Grenze. Für seine topographischen und astronomischen Arbeiten erhält Garnier von der englischen und französischen Geographischen Gesellschaft hohe Auszeichnungen. 
endet die Expedition in Shanghai.

. Publikationen: l Voyage en Indo-Chine, effectué pendant les années 1866, 1867 et 1868 .
. Francis Garnier
Hachette et Cie., Paris 1873
Zwei Bände mit 250 Abbildungen, Kartenwerk und Bildband
. l Taly, épisode du voyage d'exploration en Indo-Chine .
. Francis Garnier
Paris 1869
. l Voyage en Indo-Chine et dans l'empire chinois .
. Dieses Buch
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Comte de Carné (Hrsg.)
E. Dentu, Paris 1872
Mit 6 Abbildungen und 1 Karte. 524 Seiten




 
1867 - 72

unterhält der schottische Photograph John Thomson (*1837,1921) anfangs ein eigenes Photoatelier in Hong-Kong, entschließt sich dann jedoch, China mit seiner Großformatkamera zu erkunden - zu dieser Zeit eine echte Herausforderung: Völlig auf sich gestellt, muss er sich allein in einem Land behaupten, das gerade erst (gewaltsam) für Fremde geöffnet wurde. Das Vorankommen ist mühsam und getrennt durch Schrift und Sprache steht er zudem einer misstrauisch-ängstlichen Bevölkerung und den durchweg ablehnenden Behörden gegenüber. Hinzu kommt die Erschwernis einer umfangreichen und anfälligen Photoausrüstung, die wegen des gebräuchlichen Kollodium-Nassverfahren eine transportable Dunkelkammer und das sofortige Beschichten, Belichten und Entwickeln der Glasplatten vor Ort erfordert. Von Canton im Süden reist er die Küste entlang nach Norden bis Peking, besucht die Insel Taiwan und fährt dann über Schanghai 2000 Kilometer den Yangtse hinauf in die Provinzen Hubei und Sechuan. Unter teilweise widrigsten Umständen trägt er auf diese Art eine umfangreiche Sammlung großformatiger Aufnahmen zusammen: Von Bettlern und Prinzen, kaiserlichen Palästen und Straßenszenen, abgelegenen Klöstern und den grandiosen Landschaftsbildern der Schluchten des Yangtsekiang.

. Publikationen: l The Straits of Malacca, Indo-China, and China, or Ten years' travels, adventures, and residence abroad .
.

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John Thomson
Sampson Low, Marston, Low & Searle, London 1875
"Illustrated with upwards of sixty wood engravings".
Mit 2 Karten. 546 Seiten


.

(Neuausgabe in:)
Thomson's China. Travels and Adventures of a Nineteenth-century Photographer.
Oxford University Press, Hong Kong 1993
Mit 17 Photographien, 64 Holzschnitten und zwei Karten.
225 Seiten



 
. l Through China with a Camera .
.

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John Thomson
A. Constable & Co., Westminster 1898
"With nearly 100 illustrations". 284 Seiten
Reprint:
Chinese Materials Center, Inc., San Francisco 1974
"With nearly 100 illustrations". 284 Seiten


 
1868

begibt sich Ney Elias (*1844,1897) (H*) in die chinesische Provinz Shan-Tung, um den neuen Unterlauf des Gelben Flusses zu erforschen. 1851-53 hatte sich "die Sorge Chinas" zum wiederholten Male ein neues Flussbett gesucht und mündet seitdem nicht mehr östlich ins Gelbe Meer sondern gut 800 Kilometer weiter nördlich in den Golf von Petschili. Von Shanghai aus reist Elias mit dem Boot den Kaiserkanal hinauf bis Pa-li-miau und von dort sowohl zur neuen Flussmündung als auch flussaufwärts, um die Dammbruchstelle zu besichtigen. Zwei Jahre später ergänzt er seine Beobachtungen, indem er auch dem ausgetrockneten alten Flussbett bis zur Dammbruchstelle folgt.

. Publikation: l Notes of a Journey to the New Course of the Yellow River, in 1868. .
.

Ney Elias
John Murray, London (1871)
In: The Journal of the Royal Geographical Society,
Volume the Fortieth, 1870
Seiten 1-33, Karte Seite 1.


 
1868

tritt der englische Konsul E. C. Oxenham seine Stellung in Han-kau am Jang tse kiang an. Von Peking aus reist er dazu über Land immer südlich durch die Provinzen Pe-tschi-li, Schan-si und Ho-nan.

. Publikation: l E. C. Oxenham's Reise von Peking nach Han-kau, 
2. November bis 14. Dezember 1868.
.
.

Justus Perthes, Gotha 1868
In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiet der Geographie. 16. Band, 1870.
Seiten 126-133.
(Auch in: Alexander Williamson: Journeys in North China.
Smith, Elder & Co. London 1870; Band 2, Seiten 393-428)


 

1868

sucht die indische Regierung nach einer geeigneten Überlandroute zur Intensivierung ihres Warenhandels mit Südchina. Mehrere Expeditionen werden ausgeschickt, um mögliche Wegstrecken durch die angrenzenden Königreiche Burma und Siam zu erkunden. Von der nordburmesischen Grenzstadt Bhamo startet somit Colonel Edward Bosc Sladen (*1827,1890) (H*) seine Exkursion den Flusslauf des Taho hinauf und über die chinesische Grenze hinweg Richtung Yunnan-fu [Kunming]. Doch der Widerstand der Grenzbevölkerung ist trotz oder wegen der fünfzig Mann starken militärischen Eskorte erheblich. Mit allem diplomatischen Geschick endet die Erkundung in der chinesischen Stadt Teng-yue [Momien] und muss dann umkehren. Der mitreisende Arzt John Anderson (*1833,1900) sowie Captain Alexander Bowers berichten über die Expedition in ihren

. Publikationen: l Mandalay to Momien: A Narrative of the two Expeditions to Western China of 1868 and 1875 under Colonel Edward Sladen and Colonel Horace Browne.  .
. Dieses Buch
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John Anderson 
Macmilian and Co., London 1876
Mit 16 Kupferstichen und 3 Karten. 479 Seiten.

. l

Bhamo Expedition. Report on the Practicability of Re-opening the Trade Route, between Burma and Western China.

.
. Dieses Buch
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A. Bowers 
American Mission Press, Rangoon 1869
Mit Illustrationen. 165 Seiten.

(Deutsche Ausgabe:)

. Bhamo-Expedition. Bericht über die Möglichkeit einer Wiedereröffnung zwischen Birma und West-China .
.  

Heymann, Berlin 1871
180 Seiten


 
1868 - 69

ist der seit 1876 in Leh (Ladakh) als British Joint Commissioner stationierte Robert Barkley Shaw (*1839,1879) (H*) zusammen mit George W. Hayward (1870) (H*) unterwegs auf einer Expedition von Kaschmir nach Chinesisch Turkistan. Über das Karakorum-Gebirge geht ihr Weg zu den Städten Yarkand und Kashgar, womit sie - wortwörtlich - neue Wege für Handelsbeziehungen bahnen, denn sie sind die ersten Europäer, die so weit nach Norden über das Himalaya-Gebirge hinaus gelangen. Die Royal Geographical Society belohnt dies mit einer Goldmedaille. Hayward bricht 1870 erneut vom nordindischen Leh nach Kashgar auf, führt dort die erste astronomische Positionsbestimmung des Ortes durch und wird kurz vor Abschluss der Reise in Yasin, dem Vorort von Kashgar, ermordet.

. Publikationen: l

Visits to High Tartary, Yârkand and Kâshgar (formerly Chinese Tartary), and Return Journey over the Karakorum Pass.

.
. Dieses Buch
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Robert Barkley Shaw
John Murray, London 1871
Mit Frontispiz, 13 Abbildungen und 2 Karten. 486 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

.

Reise nach der Hohen Tartarei, Yârkand und Kâshghar und Rückreise über den Karakoram-Pass.

A*
.

Hermann Costenoble, Jena 1872
Mit 14 Illustrationen und 2 Karten. 420 Seiten

. l

Journey from Leh to Yarkand and Kashgar, and Exploration of the Sources of the Yarkand River.

.
.

George W. Hayward
John Murray, London (1871)
In: The Journal of the Royal Geographical Society,
Volume the Fortieth, 1870
Seiten 33-166, Karte Seite 33


 
1868 - 71

ist Thomas Thornville Cooper (*1839,1878) (H*) im Auftrag der Handelskammer von Schanghai unterwegs. Er ist erst 29 Jahre alt, hat seine Heimatstadt in England jedoch schon vor neun Jahren Richtung Australien verlassen, durchstreifte dann drei Jahre lang Indien und Burma, bis es ihn schließlich nach China, in die kleine europäische Kolonie von Schanghai verschlägt, wo er sich gleich bei der Verteidigung gegen die Taiping-Rebellen nützlich machen kann und auszeichnet. Aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten wird er von den Kaufmannskreisen in Schanghai deshalb schnell ausersehen, einen kürzeren Landweg von China nach Indien ausfindig zu machen, als den bisher bekannten, der über Ta-tsien-lu, Bathang und Lhasa führt und wegen Räuberbanden nahezu ungangbar geworden ist. Cooper fährt Anfang 1868 den Yangtsekiang hinauf bis nach Tschungking und passiert Tschöng-tu fu im Januar. In der Verkleidung eines Chinesen, mit rasiertem Vorderkopf und falschem Zopf, nur begleitet von seinem chinesischen Diener, gelangt er trotz eisiger Kälte und Schnee über Bathang im tibetischen Grenzgebiet fast bis an den Oberlauf des Mekong. Doch seine Möglichkeiten sind trotz allen Mutes beschränkt und die Einheimischen überaus ablehnend. Bevor er weiter Richtung Burma und Indien vordringen kann, wird er von einem chinesischen Militärmandarin erst zwangsverheiratet, dann fünf Wochen gefangen gehalten und gelangt schließlich nur durch das Eingreifen des Bischofs von Tibet, Mgr. Chauveau, wieder auf freien Fuß. In den nächsten Jahren unternimmt Thomas Thornville Cooper noch mehrere Anläufe von Indien und Burma aus, um seinen Auftrag abzuschließen und eine mögliche Anschlussroute von der anderen Seite her zu erkunden. Doch vergeblich: Am 24. April 1878 wird er von einem in englischen Diensten stehenden indischen Soldaten ermordet.

. Publikationen: l Travels of a Pioneer of Commerce in Pigtail and Petticoats: or, an Overland Journey from China towards India. .
. Dieses Buch
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Thomas Thornville Cooper
John Murray, London 1871
Mit Frontispiz, 12 Abbildungen und einer Karte. 475 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

 
. Reise zur Auffindung eines Ueberlandweges von China nach Indien . A*
. Dieses Buch
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Hermann Costenoble, Jena 1877
"Mit einem Anhang, die beiden englischen Expeditionen von 1868 und 1875 unter Sladen und Browne, und Margarys Reise betreffend."
Mit 13 Illustrationen und einer Karte. 507 Seiten

 
. l The Mishmee Hills. An Account of a Journey made in an Attempt to Penetrate Thibet from Assam to open new Routes for Commerce. .
. Dieses Buch
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Thomas Thornville Cooper
Henry S. King & Co., London 1873
Mit Frontispiz, 4 Abbildungen und einer Karte. 270 Seiten

 
. l Gegen den Wind nach Westen. Thomas T. Cooper auf der Suche nach einem Handelsweg von China nach Indien.
. (Karl Rolf Seufert, Hrsg.)
Loewes Verlag, Bayreuth 1981
Mit gezeichneten Illustrationen. 271 Seiten

 
1868 - 72

unternimmt Altmeister Ferdinand von Richthofen (*1833,1905) seine berühmte geographische Bestandsaufnahme durch weite Teile Chinas. Neben rein wissenschaftlichen Fragestellungen muss sich der Geologe auch den wirtschaftlichen Interessen der ausländischen Handelsgesellschaften widmen, denen er regelmäßig Bericht erstattet und die die Reisen des deutschen Professors in spe finanzieren: Wo befinden sich Kohlevorkommen, wie können sie erschlossen werden und wie beurteilt von Richthofen deren Ergiebigkeit? Mit ihm reist ab 1869 der Belgier Paul Splingaert (U1906) als Dolmetscher und Mädchen für alles. Schwerpunkte bilden die chinesischen Provinzen im Norden, die östlichen Küstengebiete, die Südmandschurei und Sichuan.

. Publikationen: l

China - Ergebnisse eigener Reisen und darauf gegründeter Studien.

.
.

Ferdinand von Richthofen
Band 1: Einleitender Theil
Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1877
Mit 39 Holzschnitten und 11 Karten. 758 Seiten
Band 2: Das nördliche China
Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1882
Mit farbigem Frontispiz, 126 Holzschnitten, 2 Karten und 
5 geologischen Profiltafeln. 792 Seiten
Band 3: Das südliche China
Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1912
(Ernst Tiessen, Hrsg.)
Mit zahlreichen Illustrationen. 817 Seiten
Band 4: Palaeontologischer Teil
Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1883
Mit 15 Holzschnitten und 54 Tafeln in Steindruck. 289 Seiten
Band 5: Abschließende palaeontologische Bearbeitung
Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1911
Mit 15 Holzschnitten. 289 Seiten
Atlasband 1: Das nördliche China
Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1885
Kartenwerk
Atlasband 2: Das südliche China
Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1912
Kartenwerk

 

. l Ferdinand von Richthofen's Tagebücher aus China. .
. 1. Band
2. Band
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(Ernst Tiessen, Hrsg.)
Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1907
2 Bände. Mit Portraits, 14 Lichtdrucktafeln, davon 13 nach Originalzeichnungen Richthofen's. 588/375 Seiten.

 
. l Entdeckungsreisen in China 1868-1872. .
. (Klaus-Dietrich Petersen, Hrsg.)
Edition Erdmann, Tübingen 1982
1868

                   1870

                   1874

erreicht Léon Rousset (*1845) das chinesische Reich und ist die erste Zeit im  französischen Arsenal von Fou-Tchéou am Min-Fluss tätig. 
unternimmt er eine Reise in den Norden der Insel Taiwan. Als Abschluß seines China-Aufenthalts startet er im Frühjahr 
von Shang-haï aus zu einer neunmonatigen Reise bis in die Provinz Kan-Sou [Gansu]. Der Weg führt zuerst den Yang-Tze hinauf bis Ran-Kéou-Fou [Hankou], von dort aus geht es auf dem Han-Fluss nach Norden weiter durch die Provinz Ro-Nan [Hunan], über die Wasserscheide hinweg ins Einzugsgebiet des Gelben Flusses nach Si-Gnan-Fou [Xian], der Hauptstadt der chinesischen Provinz Chen-Si [Shaanxi]. Den westlichen Endpunkt der Reise bildet die Stadt Lau-Tchéou-Fou [Lanzhou] am Gelben Fluss.

. Publikation: l

A travers la Chine

.
. Dieses Buch
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Léon Rousset
Librairie Hachette & Cie., Paris 1878
Mit einer Karte. 429 Seiten
1869

ist Ministerialrath Dr. Karl Ritter von Scherzer (*1821,1909) (H*)"Erster Beamter und Leiter des kommerziellen und wissenschaftlichen Dienstes" an Bord der Schraubenfregatte Donau. Selbige Doppelmonarchie hat schon im Vorjahr zwei Schiffe entsandt, die nun am 2. Juni den Hafen von Hong Kong erreichen, um auch mit dem 'Land der Mitte' handfeste Handels- und Schifffahrtsverträge abzuschließen und Konsulate einzurichten. Während die Schraubenkorvette Erzherzog Friedrich in Schanghai verbleibt, fährt die österreichische Gesandtschaft im Juli weiter nach Peking und verhandelt dort mit dem Tsungli-Yamen, dem kaiserlichen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, verbissen um jeden Punkt ihrer europäischen Vorrechte.

. Publikation: l

Fachmännische Berichte über die österreichisch-ungarische Expedition nach Siam, China und Japan (1868-1871)

.
. Dieses Buch
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Karl Ritter von Scherzer
Verlag von Julius Maier, Stuttgart 1872
Mit einer Karte. 494 Seiten
1869

bereist der britische Konsul J. Markham die chinesische Provinz Shantung und liefert Her Majesty's Government einen genauen Bericht über die wichtigsten Städte, Häfen, Kohlen- und Mineralienvorkommen sowie über die Gebiete der Seidenraupenzucht. 

. Publikationen: l

Consul J. Markham's Reise durch die Provinz Schan-tung, 1869.

.
. Justus Perthes, Gotha 1869
In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiet der Geographie. 15. Band.
Mit 1 Karte. Seiten 422-424.

 
. l Notes from a Journey through Shantung. .
. J. Markham
John Murray, London (1871)
In: The Journal of the Royal Geographical Society,
Volume the Fortieth, 1870
Seiten 207-228, Karte Seite 207.

 
1869

reist Robert Swinhoe (*1836,1877) (H*) in Begleitung von Mitgliedern der ausländischen Handelskammern von Shanghai und Kiu-kiang den Yang-Tsze-Kiang hinauf, um dessen Befahrbarkeit bis Chung-king und damit die Handelsmöglichkeiten mit der reichen Inland-Provinz Szchuen zu erkunden. 

. Publikation: l

Special Mission up the Yang-tsze-Kiang.

.
. Robert Swinhoe
John Murray, London (1871)
In: The Journal of the Royal Geographical Society,
Volume the Fortieth, 1870
Seiten 268-285, Karte Seite 268.

 
1869

"I had intended making my way home viâ Japan, San Francisco, and America, but subsequent events altered my plans." Welche Umstände genau es waren, die den Engländer William Athenry Whyte (*1838,1887) veranlassten, statt dessen die abenteuerliche Rückreise nach Europa über Land durch die Mongolei und Sibirien zu wählen, wird nicht erwähnt. Er schließt sich mit dem zufällig in Hong Kong getroffenen Amerikaner Alfred Foster Walcott (*1840,1906) zusammen und fährt Ende September mit dem Schiff über Shanghae zur nordchinesischen Hafenstadt Tientsin. Eilig rüsten sie sich wegen des nahenden Winters in Peking für die Durchquerung der mongolischen Wüste aus und verlassen die Kaiserstadt in Tragstühlen Richtung Kalgan. Mit Führern und Kamelen folgen sie einer der alten Karawanenrouten durch die Gobi und erreichen nach drei Wochen Urga. Fünf Tage später erreichen sie die sibirische Grenze bei Kiachta.

. Publikation: l

A Land Journey from Asia to Europe: Being an Account of a Camel and Sledge Journey from Canton to St. Petersburg Through the Plains of Mongolia and Siberia.

.
. Dieses Buch
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William Athenry Whyte
Sampson Low, Son, and Marston, London 1871
Mit Frontispiz und 2 Karten. 336 Seiten

 
1869 - 70

unternimmt Eugène Buissonnet eine winterliche Reise von Peking mit dem Boot auf dem Kaiserkanal nach Schanghai.

. Publikation: l De Pékin à Shanghai. Souvenirs de voyages .
. Dieses Buch
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Eugène Buissonnet
Amyot, Paris 1871
335 Seiten


 
1870

macht sich Sir Thomas Douglas Forsyth (*1827,1886 Biographie) (H*) im Auftrag des britischen Vizekönigs von Indien nach Chinesisch Turkestan auf den Weg. Mit ihm reisen der Arzt und Botaniker George Henderson sowie der Geograph Robert Barkley Shaw (*1839,1879). Offiziell stellt die Reise einen reinen Freundschaftsbesuch an den Regenten der Region Yarkand dar, inoffiziell sucht man Alternativen zur oft verschneiten Handelsroute über den Karakorum-Pass. Shaw vermisst deshalb die ganze Strecke und nimmt eine Längenbestimmung der Stadt Yarkand vor. Henderson widmet sich der Flora und Fauna - und verewigt sich in den Namen der von ihm neu entdeckten Vogelarten.

. Publikation: l Lahore to Yarkand. Incidents of the Route and Natural History of the Countries Traversed by the Expedition of 1870 under T. D. Forsyth, Esq., C.B. .
. Dieses Buch
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George Henderson and Allan Octavian Hume
L. Reeve & Co., London 1873
Mit 26 Photographien, mehreren teilweise farbigen Zeichnungen, 34 farbigen Vogel-Kupferstichen und 7 weiteren Illustrationen sowie einer Karte. 370 Seiten


 
1870

wagt sich der englische Missionar James Gilmour (*1843,1891) bereits von Peking aus in die fremde Mongolei vor. Er zieht zum Sprachstudium nach Urga und Kiachta, dann quer durchs Land und wählt Peking stets als Winterquartier. Auch von einem Abstecher zum heiligen Berg der Mongolen, dem Wu T'ai Shan in der nordchinesischen Provinz Shansi, erzählt seine

. Publikation: l Among the Mongols. .
. Dieses Buch
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James Gilmour
The Religious Tract Society, London (o. J.)
Mit Frontispiz, 31 Illustrationen und einer Karte. 382 Seiten

.   More about the Mongols .
. Dieses Buch
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(Richard Lovett, Hrsg.)
The Religious Tract Society, London 1893
320 Seiten


 
1870


 




                  
1873

beginnt Nikolai Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888 Biographie) (H*) seine erste von insgesamt vier Expeditionsreisen: Nur mit drei Begleitern und schmalem Budget zieht er vom sibirischen Kiachta über Urga durch die Wüste Gobi südlich nach Peking, um sich von dort aus langsam durch die Mongolei nach Westen zum Kokonor-See vorzuarbeiten. Dort angekommen verbringt er einen Monat mit wissenschaftlichen Studien. Bei dem anschließenden Versuch, über das Zaidambecken noch weiter südlich nach Tibet vorzustoßen, gehen ihm jedoch die finanziellen Mittel aus, als er die unerforschten Gebiet des oberen Jangtsekiang erreicht. Als er 
wieder in Kiachta ankommt, ist der Plan für die nächste Expedition bereits gefasst.

. Publikation: l Mongolija i strana Tangutov. .
.

Nikolai Michailowitsch Prschewalski
St. Petersburg, 1875/76 (2 Bände)
(Deutsche Ausgabe:)

. Dieses Buch
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Reisen in der Mongolei, im Gebiet der Tanguten und den Wüsten Nordtibets in den Jahren 1870 bis 1873 A*
.

Hermann Costenoble, Jena 1877
Mit 22 Illustrationen und einer Karte, 538 Seiten

1870


      







                   1873

macht sich Émile Rocher in Begleitung des französischen Kaufmanns und Abenteurers Jean Dupuis (*1829,1912) (H*) von Fu-chou [Fuzhou], an der Ostküste Chinas auf, um nach Yün-nan [Kunming], der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Südwest-China zu reisen. Mit drei Booten geht es von Hankow [Wuhan] den Yangzi stromaufwärts bis Ch'ung-ch'ing-fu [Chongqing], dann weiter über Land. Nach über 90 Tagen erreichen sie ihren Bestimmungsort und Dupius verhandelt mit dem Vizekönig über die Lieferung europäischer Artillerie. Während Rocher in Yün-nan bleibt, um den Aufbau eines Arsenals vorzubereiten, kehrt Dupuis mit den unterzeichneten Verträgen nach Shang-haï zurück. Rocher nutzt die Zeit, um die reichen Erzvorkommen der Provinz zu erkunden. Ein Aufstand der Mohammedaner gegen die Chinesen im westlichen Yün-nan zwingt Rocher im November
die Provinz zu verlassen und nach Shang-haï zurückzukehren.

. Publikation: l La Province Chinoise Du Yün-Nan .
. Den 1. Band
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Émile Rocher
Ernest Leroux, Paris 1879/1880

Band 1: Mit einer Karte, 287 Seiten
Band 2: Mit zwei Karten, 292 Seiten

1870


      


                   1915

beginnt Timothy Richard (*1845,1919) seine Tätigkeit als Missionar der Baptist Missionary Society in China. "I wanted to save the souls and to establish the kingdom of God among a forth of the human race". In der ostchinesischen Provinz Shantung lässt er sich in Ch'ing-chow fu nieder. Die letzte zehn Jahre seiner Tätigkeit in China widmet er sich der Mitarbeit an der Kaiserlichen Chinesischen Universität der Provinz Shansi, bis er
nach England zurückkehrt.

. Publikation: l Forty-Five Years in China .
. Dieses Buch
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Timothy Richard
T. Fisher Unwin Ltd., London 1916
Frederick A Stokes Company, New York 1916

Mit 18 Abbildungen. 384 Seiten

1871

ist der österreichische Diplomat Joseph Alexander Freiherr von Hübner (*1811 als Josef Hafenbredl, uneheliches Kind von Fürst Metternich, ab 1854 von Metternich zum Freiherrn ernannt, 1888 zum Grafen geadelt,1892) in der glücklichen Lage, eine Weltreise zu unternehmen. Von Cork, an der irischen Südküste, startet er im Mai mit dem Dampfschiff nach New York, durchquert Nord-Amerika, setzt weiter nach Japan über und besucht schließlich von Anfang Oktober bis Ende November die Städte Shanghai, Pékin [Beijing], Tien-tsin [Tianjin] und Canton [Guangzhou].

. Publikation: l Promenade Autour du Monde, 1871 .
.


Den 2. Band
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Alexander von Hübner
Librairie Hachette, Paris 1873
Zwei Bände (China im 2. Band)
(Ohne Abbildungen) 578 / 603 Seiten
(Prachtausgabe: Hachette, Paris 1877 [5. Auflage], einbändig mit 316 teils großformatigen Holzschnitten. 679 Seiten)
(Italienische Ausgabe:)
Passeggiata intorno al Mondo nel 1871
Unione tipografico-editrice torinese, Roma/Napoli 1873
517 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)








.   Ein Spaziergang um die Welt, 1871 .
. Den 2. Band
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Alexander Freiherr von Hübner
T. O. Weigel, Leipzig 1874

Zwei Bände (China im 2. Band), 396 / 433 Seiten
(Prachtausgabe: Schmidt & Günther, Leipzig 1889.
3 Bänden mit insgesamt 324 Holzstich-Illustrationen:
1-150 / 151-308 / 309-460 Seiten
)

1871 - 1900

verbringt die Amerikanerin Mary Porter Gamewell (*1848,1906) als Missionarin der Methodist Episcopal Church in China. Drei Jahrzehnte ist sie in Peking und Umgebung sowie in Chungking [Chongqing] tätig, erlebt die Ausschreitungen gegen Missionare und schließlich den Boxeraufstand zur Jahrhundertwende.

. Publikation: l Mary Porter Gamewell and her Story of the Siege in Peking .
. Dieses Buch
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A. H. Tuttle
Eaton & Mains, New York;
Jennings & Graham, Cincinnati 1907
Mit Frontispiz und drei Abbildungen. 303 Seiten

 
1872

unternimmt der Engländer Ney Elias (*1844,1897) (H*), seit fünf Jahren für das elterliche Handelshaus in Shanghai tätig, eine halbwissenschaftliche Erkundungsreise ins unbekannte Asien. Am 8. September startet er von der mongolischen Grenzstadt Kalgan aus mit einer kleinen Karawane, durchzieht die Wüste Gobi und muß sich dann auf eigene Faust über Uljassutai und Kobdo quer durch die Mongolei bis nach Sibirien durchschlagen, da ihn sein chinesischer Führer eines Nachts heimlich verlässt. Für seine Routenaufnahme durch unbekanntes Gebiet wird er von der Londoner Royal Geographical Society mit der Goldmedaille ausgezeichnet - und ist für das elterliche Unternehmen daraufhin verloren. Er widmet sich fortan verschiedenen geographischen Forschungsaufgaben und wechselt später in den diplomatischen Dienst.

. Publikationen: l Narrative of a Journey through Western Mongolia, July 1872 to January 1873. .
.

Ney Elias
John Murray, London (1873)
In: The Journal of the Royal Geographical Society,
Vol. 43 (1873). Seiten 108-156. Karte Seite 108


 
. l Ney Elias. Explorer and Envoy Extraordinary in High Asia .
. Gerald Morgan
George Allen & Unwin Ltd., London 1971
Mit Abbildungen und Karten der einzelnen Expeditionen.
294 Seiten

 
1872

startet der britische Gesandtschaftssekretär und Chinareisende Thomas Grosvenor (*1842,1886) mit Dr. Stephen Wootten Bushell von Peking aus zu einer Rundreise jenseits der Großen Mauer. Von der Grenzstadt Kalgan (chin.: Chang-chia-kou) geht es nördlich bis Dolon-nor (chin.: Lama Miao) von wo aus sie die nicht weit entfernten Ruinen des Sommerpalastes von Kublai Khan in Schangtu (chin.: Kai-ping-fu) besichtigen. Der Rückweg führt sie zum Sommerpalast des amtierenden Mandschu-Kaisers in Cheng te fu [Jehol; heute: Chengde].

. Publikation: l Notes of Journey outside the Great Wall of China. .
. Stephen Wootten Bushell
John Murray, London 1874
In: The Journal of the Royal Geographical Society. 
Volume the Forty-Fourth
. Seiten 73-97. Karte Seite73.

 
1872

verbringt Théodore Duret (*1838,1927) während seiner Weltreise fünf Monate in China, reist von Shanghai den Yang-Tse ein Stück hinauf, besucht Pékin und unternimmt einen Abstecher in die südliche Mongolei.

. Publikation: l Voyage en Asie .
. Dieses Buch
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Théodore Duret
Michel Lévy Frères, Paris 1874
367 Seiten

 
1872 - 73

reist der französische Marineoffizier Francis Garnier (*1839,1873) (H*) von Shanghai nach Peking, um dort seinen Pass für eine geplante Erkundung an der tibetischen Grenze zu erhalten. Er möchte vor Ort der noch ungeklärten Frage zum Verlauf der großen asiatischen Ströme nachgehen, vor allem derjenigen, ob der in Tibet nach Osten verlaufende Tsangpo in den indischen Brahmaputra oder den burmesischen Irrawady übergeht. Doch die diplomatischen Wege sind langwierig und führen zu keinem Ergebnis, so dass Garnier die Wartezeit mit einem Ausflug zur Großen Mauer und zu den Ming-Gräbern überbrückt. Unverrichteter Dinge fährt er nach Shanghai zurück und verbringt die nächsten drei Monate mit der Erkundung eines praktikableren Zugangs zur Handelsstadt Tschung-king am Jang-tzse, die wegen der Stromschnellen bei I-tschang für Handelsschiffe schwer erreichbar ist. Mit dem Boot reist er den Yangtse deshalb nur hinauf bis zum Tung Ting See, von wo aus er das noch unbekannte westlich gelegene Flusssystem der Provinz Hu-nan kartographisch erfasst und kurz unterhalb der Hafenstadt Chung-kin wieder den Jang-tzse erreicht. Da bei seiner Rückkehr nach Shanghai immer noch keine Reisepässe vorliegen, entschließt er sich nunmehr, das tibetische Grenzland von Süden aus zu erreichen und reist nach Tong-king. Dort jedoch wird er kurz darauf am 21. Dezember ermordet.

. Publikation: l De Paris au Tibet. Notes de voyage .
.

Francis Garnier
Hachette et Cie., Paris 1882
Mit 40 Kupferstichen und einer Karte. 422 Seiten


1872 - 73

führt der französische Kaufmann und Abenteurer Jean Dupuis (*1829,1912) (H*) eine gewagte Reise von Tonkin [das heutige nördliche Vietnam] in Chinas südwestliche Provinz Yünnan durch. Bereits 1870 hatte er eine Erkundung durch die chinesische Provinz Yünnan unternommen, um für den französischen Handel einen geeigneten Überlandweg von Tonkin nach Südwest-China zu finden. Ein Jahr später fand er heraus, dass der durch Tonkin verlaufende Rote Fluss in Yünnan entspringt. Sein jetziger Vorstoß soll dazu dienen, eine möglichst weit schiffbare Flussverbindung von Tonkin ins Innere von Yünnan ausfindig zu machen. Um nicht gegen die zwischen Frankreich und dem regierenden König von Tonkin getroffenen Abkommen zu verstoßen, reist Dupuis unter chinesischer Flagge. Aufgrund der von ihm in Südchina vorgefundenen Bodenschätze und den sich daraus ergebenden Handelsmöglichkeiten (nicht zuletzt aber auch wegen der Reparationszahlungen an das Deutsche Kaiserreich nach dem verlorenen Krieg 1870/71), wird Frankreich kurze Zeit später seine außenpolitische Zurückhaltung aufgeben und Tonkin zur neuen französischen Kolonie erklären. 

. Publikation: l Voyage au Yunnan et Ouverture du Fleuve Rouge au Commerce. .
. Jean Dupuis
1880
In: Annales du Musée Guimet, Vol. 1, Seiten 139-201
(Englische Neuausgabe:)
. A Yourney to Yunnan and the Opening of the Red River to Trade .
.

White Lotus Co. Ltd., Bangkok 1998
Mit drei karten. 105 Seiten


1872





                   1873

erhält der Zeichner und Maler William Simpson (*1823,1899) von der Illustrated London News das Angebot, nach China zu reisen, um von der Hochzeit des chinesischen Kaisers Tongzhi zu berichten. Über Hong Kong, Shanghai und Tientsing erreicht Simpson im Herbst somit Peking, entwirft seine Zeichnungen (die in London dann für den Druck in Holzschnitte umgesetzt werden) und verfasst für die Daily News außerdem einige Artikel. 
reist er den Yang-tse-Kiang 600 Meilen bis Han-kow hinauf und setzt seine Fahrt um die Welt dann über Japan in Richtung Amerika fort.

. Publikation:

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l Meeting the Sun: A Journey all round the World through Egypt, China, Japan, and California, includihg an Account of the Marriage Ceremonies of the Eperor of China. .
.

William Simpson
Longmans, Green, Reader, and Dyer, London 1874
Mit 40 Abbildungen. 413 Seiten


1872








                   1901

trifft der presbyterianische Missionar George Leslie Mackay (*1844,1901) in der Neujahrsnacht von Kanada aus auf der Insel Formosa [Taiwan] ein. Er ist der erste überhaupt von seiner Kirche entsandte Missionar und sofort davon überzeugt "This is the land!". Er wählt Tamsui in Nord-Formosa zu seinem Sitz und ist zuerst als Zahnarzt für die Bevölkerung tätig. Er lernt die Landessprache, heiratet eine Einheimische und baut schließlich mehrere Kirchengebäude, Schulen und ein Hospital. Während seines Heimaturlaubs 1894 wird er zum Vorsitzenden der Kanadischen Presbyterianischen Kirche gewählt, bleibt daraufhin ein Jahr in Kanada und verfasst seinen Bericht über die Missionsarbeit auf Formosa (s. u.). Bis zu seinem Lebensende im Jahr
wirkt er weiter auf Formosa.

. Publikation: l From Far Formosa. The Island, its People and Missions. .
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William Simpson
Fleming H. Revell Co., New York/Chicago/Toronto 1895
Mit 17 Abbildungen und 4 Karten. 446 Seiten

1873 - 74

ist Sir Thomas Douglas Forsyth (*1827,1886 Biographie) (H*) im Auftrag des englischen Vizekönigs unterwegs, um in Chinesisch-Turkestan mit Jakub-Beg einen Handelsvertrag abzuschließen. Die Expedition startet in Leh im September und zieht nach Yarkent und Kaschgar. Der Leiter des Survey of India, Captain H. Trotter, nutzt die Gelegenheit und unternimmt zusammen mit Thomas Edward Gordon (*1839,1914) und Henry Walter Bellew (*1834,1892) einige Exkursionen in den Pamir und den Tian Shan. Ein Expeditionsmitglied, der Geologe Dr. Stoliczka, verstirbt noch kurz vor ihrer Rückkehr im tibetischen Hochland.

. Publikationen: l Kashmir and Kashghar. A Narrative of the Journey of the Embassy to Kashghar in 1873-74. .
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Henry Walter Bellew
Trübner & Co., London 1875
419 Seiten

 
. l The Roof of the World. Being the Narrative of a Journey over the High Plateau of Tibet to the Russian Frontier and the Oxus Sources on Pamir. .
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Thomas Edward Gordon
Edmonston and Douglas, Edinburgh 1876
Mit 66 drawings done on the spot und einer Karte.
172 Seiten

 
. l Ost-Turkestan und das Pamir-Plateau nach den Forschungen der Britischen Gesandschaft unter Sir T. Forsyth 1873 und 1874. . .
. Justus Perthes, Gotha 1877
In: Ergänzungsband 1875-77 zu Petermanns "Geographische Mittheilungen", Ergänzungsheft No. 52
Mit einer Karte. 76 Seiten

 
1873

 


                   1875

ist der indische Pandit Nain Singh (H*) nach acht Jahren wieder auf geheimer Erkundung in Tibet unterwegs, diesmal von Leh nach Lhasa und im Auftrag des englischen Hauptmanns Trotter. Seinen Weg wählt er diesmal nördlich des Transhimalaya auf dem Tschang-Tang Hochplateau. Von Lhasa aus erfolgt der Rückweg südlich durch das Königreich Bhotan und als er Calcutta im März
erreicht, hat er eine Wegstrecke von 2000 km zurückgelegt.

. Publikation: l Account of the Pundit's Journey in Great Tibet from Leh in Ladákh to Lhása, and of his Return to India viâ Assam. .
. Captain H. Trotter
John Murray, London 1874
In: The Journal of the Royal Geographical Society. 
Volume the Forty-Fourth
. Seiten 86-136. Karte Seite86.

 
1874

begibt sich der Engländer Walter William Mundy mit dem Schiff über Marseille, Aden, Singapore und Saigon nach Hong Kong und von dort aus gleich weiter nach Canton. "Considering that I have the privilige to belong to a profession whose special subject is 'tea'" hat er hier geschäftlich einiges vor. Doch es soll ganz anders kommen. Am 22. August wird das Passagierschiff, mit dem er zur portugiesischen Kolonie Macao unterwegs ist, von Flusspiraten überfallen. Er ist der einzige Europäer an Bord und überlebt nur durch Zufall schwer verletzt. Noch während seiner Rekonvaleszenz in Hong Kong bricht dann ein schwerer Taifun über die Insel herein und verwüstet sie völlig. Das ist dann doch des Guten zuviel und berechtigt zum Untertitel seiner

. Publikation: l Canton and the Bogue.The Narrative of an Eventful Six Months in China. .
.

 

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Walter William Mundy
Samuel Tinsley, London 1875
649 Seiten
1874

ist der österreichische Freiherr Joseph Carl Aachaz von Doblhoff (*1844,1928) bereits das zweite Jahr auf Weltreise und erreicht nun Anfang Februar die chinesische Küste. Einen Monat verbringt er zwischen Hongkóng, Cantón, Macáo und Shanghai und kommt rückblickend zu dem positiven Resumee, "in wie vielen Gesichtspunkten uns Mr. Chinaman sammt Zopf und Bambusrohr voraus ist: China hat keine Staatsschulden; in China existiert kein Erbadel; China hat zwar Feste, jedoch keinen, dem Fusel so günstigen englischen Sonntag; kein Schulzwang existirt und nur ein officielles Zeitungsblatt". 

. Publikation: l Tagebuchblätter von einer Reise nach Ostasien 1873-1874 .
.

 

Joseph Doblhoff
Wilhelm Köhler, Wien 1874
II. Band (Penáng, Singapore, Saigón, Hongkóng, Cantón, Macáo, Shanghaí)
Mit einer Landkarte. 213 Seiten
1874










                   1875

startet der russische Oberst Sosnowsky (Sossnowski) (H*) eine Expedition nach Peking. Die Expedition gilt Handelsinteressen (soll aber auch einen militärischen Hintergrund gehabt haben). Ihn begleiten Z. L. Matusowskij und der Arzt Pavel Iakovlevich Piassetsky (*1843). Die Rückreise erfolgt den Yangtsekiang hinauf bis Han-Tchong-Fou und von dort über Land durch das Gebiet des Löß nach Lan Tcheou am Gelben Fluß. Entlang der Großen Mauer geht es hinter Ansifan schließlich an die Durchquerung der Wüste Gobi Richtung Hami, doch Sosnowsky hat keine glückliche Hand: Durch eigene Fehleinschätzung und schlechte Führer verirrt sich die Gruppe in der Wüste und wird nur durch eine zufällig vorbeiziehende Karawane gerettet. Sie erreichen schließlich die Oase Hami, von dort aus Barkul, Gutschen und Saisansk und die Expedition endet 
in der russischen Grenzstation Zaissan. Piassetsky fühlt sich bei Abschluss der Reise "wie aus der Sklaverei befreit" und berichtet von den Erlebnissen und vom drakonischen Führungsstil Sosnowskys in seiner 

. Publikation: l Voyage à travers la Mongolie et la Chine. .
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Pavel Iakovlevich Piassetsky 
Hachette, Paris 1883
Mit 90 Holzschnitten und einer Karte. 563 Seiten
(Englische Ausgabe:)
. Russian Travellers in Mongolia and China. .
. Den 1. Band
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Chapman & Hall, London 1884
Zwei Bände, mit 25 bzw.38 Holzschnitten. 321 bzw. 315 Seiten

1874 - 80

begleitet Mrs. Thomas Francis Hughes ihren Ehemann durch China. Nach der Ankunft in Chefoo geht es schon bald weiter nach Shanghai und Foo-Chow. Es folgt ein einjähriger Aufenthalt in mehreren Städten im Südwesten der Insel Formosa sowie eine Reise den  Yangtzse-Keang stromaufwärts nach Nanking, Wuhu, Kiukiang und Hankow. In wessen Diensten Mr. Hughes steht und welchen Aufgaben er nachgeht, wird nicht erwähnt.

. Publikation: l Among the Sons of Han. Notes of a Six Years Residence in Various Parts of China and Formosa. .
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Mrs. Thomas Francis Hughes
Tinsley Brothers, London 1881
Mit einer Karte. 314 Seiten

1875 stirbt der erst 19jährige chinesische Kaiser Caichun (Regierungsdevise: Tongzhi "Umfassende Regierung"). Da kein der Tradition des Kaiserhauses entsprechender männlicher Nachfolger vorhanden ist, entscheidet sich die Kaiserin-Witwe Cixi für ein Kind ihrer Schwester, das als Thronfolger unter der Regierungsdevise Guangxu ("Brilliante Nachfolge") sein Amt antritt. Während der Minderjährigkeit des neuen Kaisers übernimmt Cixi die Staatsführung.

1875

hat der Franzose Victor Meignan (*1846) nach einer langen Fahrt quer durch Sibirien die mongolische Grenze bei Maimatchin [Süchbaatar] erreicht. Über Ourga [Ulanbaatar] durchzieht er die Wüste Gobi in einem Kamelkarren, erreicht die chinesische Grenzstadt Kalkann [Zhangjiakou], wo er auf eine Eselsänfte umsteigt, und erreicht im Mai schließlich das französische Konsulat in Pékin [Beijing].

. Publikation: l De Paris A Pékin par Terre. Siberie - Mongolie. .
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Victor Meignan
E. Plon et Cie., Paris 1876
Mit 15 Abbildungen und einer Karte. 395 Seiten

 
1875,

sieben Jahre nach der fehlgeschlagenen Sladen-Expedition, unternimmt Colonel Albert Horace Browne (*1832,1914) im Auftrag der indischen Regierung einen zweiten Anlauf zur Erkundung neuer Überland-Handelsrouten von Indien nach China. Es soll nun die gesamte Strecke von Nordburma bis nach Shanghai erkundet werden, weshalb sich gleichzeitig Augustus Raymond Margary (*1846,1875), ein 21jähriger englischer Konsulatsangestellter von Shanghai aus auf den Weg macht. Er reist der Expedition entgegen, den Yangtse bis Hankow hinauf, dann den Yuen-Fluss entlang und durchquert als erster Europäer die südlichen chinesischen Provinzen Hunan, Kweichow und Yunnan, um schließlich am gemeinsamen Ausgangspunkt in Nordburma mit Browne zusammenzutreffen. Wieder ist es Januar und wieder ist auch John Anderson (*1833,1900) als Expeditionsarzt mit von der Partie, als man von Bhamo aus aufbricht. Doch auch diese zweite Expedition endet vorzeitig. Schon nach wenigen Meilen auf chinesischem Gebiet wird die Gruppe von aufständischen Grenzstämmen angegriffen und Margary, der als Dolmetscher alleine vorausgereist war, ermordet. 

. Publikationen: l  Notes of a Journey from Hankow to Ta-li Fu. .
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Augustus Raymond Margary
F. & C. Walsh, Shanghai 1875
51 Seiten
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l Mandalay to Momien: A Narrative of the two Expeditions to Western China of 1868 and 1875 under Colonel Edward Sladen and Colonel Horace Browne. .
. John Anderson 
Macmilian and Co., London 1876
Mit Frontispiz, 15 Kupferstichen und 3 Karten. 479 Seiten.

 
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l The journey of Augustus Raymond Margary, from Shanghae to Bhamo, and back to Manwyne. From his journals and lettters, with a brief biographical preface. .
.

Rutherford Alcock
Macmillan and Co., London 1876
"With a portrait engraved by Jeens, and a route map."
382 Seiten

1875

erreicht die Französin Laure Durand-Fardel auf ihrem Weg nach Shanghai die südchinesische Metropole Canton [Guangzhou]. Zusammen mit ihrem Ehemann reist sie dann per Schiff für einige Monate zu ihrer Tochter nach Shanghai.

. Publikation: l De Marseilles à Shanghai et Yedo. Recits d'une Parisienne. .
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Laure Durand-Fardel
Librairie Hachette, Paris 1879
Mit einer Karte. 436 Seiten

 
1875



                   1877

wird Edward Colborne Baber (*1843,1890) erster britischer Konsul in der Hafenstadt Ch'ung-k'ing [Chongqing] am Oberlauf des Yangtsekiang. Durch die vorausgegangene Ermordung des Engländers Margary nutzt England die Gunst der Stunde, sich als Gegenleistung eine Konsulatsstelle in der Provinz Sichuan zu sichern. 
reist Baber daraufhin mehrere Monate lang durch das chinesisch-tibetische Grenzgebiet, besucht die Provinzhauptstadt Ch'eng-tu und besteigt als erster Europäer den für chinesische Buddhisten heiligen Berg Omi. Ein Jahr später erstellt er eine Routenkarte quer durch die chinesische Provinz Yünnan bis an die Grenze nach Burma. 

. Publikation:

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l Travels and Researches in Western China. I: A Journey of Exploration in Western Ssu-ch'uan (1881).   II: Journey to Ta-chien-lu (1879). III: Notes on the Route Followed by Mr. Grosvenor's Mission Through Western Yünnan (1878)  IV: On the Chinese Tea-Trade with Tibet (1879). .
. E. Colborne Baber
John Murray, London 1882
In: Royal Geographical Society. Supplementary Papers. 
Mit mehreren Zeichenskizzen und Karten. 201 Seiten

 
1875



                  
1893

wird Max August Scipio von Brandt deutscher Gesandter in Peking. Bereits 1860-62 nahm er an der Preußischen Expedition unter Graf Eulenburg nach Ostasien teil, von 1862-72 war er erst Geschäftsträger in Japan - erst im Namen Preußens, dann des Norddeutschen Bundes und schließlich des Deutschen Reiches.
beendet er seinen Posten in Peking und hinterlässt "seinen Freunden in Ostasien zur freundlichen Erinnerung" seine

. Publikationen: l Dreiunddreissig Jahre in Ost-Asien.
Erinnerungen eines deutschen Diplomaten.
.
. Dieses Buch
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M. von Brandt
Verlag von Georg Wigand, Leipzig 1901
(China im 3/3 Band). Mit Frontispiz. 333 Seiten

 
. l Aus dem Lande des Zopfes.
Plaudereien eines alten Chinesen.
.
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M. von Brandt
Verlag von Georg Wigand
, Leipzig 1908
226 Seiten

 
1876

macht sich der französische Reisende Gaston de Bezaure (*1852) auf, den "Blauen Fluss" (Yangzekiang) von Shanghai stromauf nach Westen bis Tchon-king [Chongqing] zu befahren und von dort dann über Land bis zur Hauptstadt der Provinz Sichuan weiterzuziehen.

. Publikation: l Le fleuve bleu. Voyage dans la Chine occidentale. .
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Gaston de Bezaure
E. Plon et Cie., Paris 1879
Mit 5 Abbildungen und einer Karte. 313 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Auf dem "Blauen" Flusse. Reise in das westliche China. .
.

Verlag von Paul Frohberg, Leipzig 1880
Mit 5 Holzschnitt-Illustrationen und einer Karte in Lithographie, 132 Seiten


 
1876 - 77

reist der Ethnograph Grigorij Nikolajewitch Potanin (*1835,1920) (H*) im Auftrag der Russischen Geographischen Gesellschaft durch die nördliche Mongolei. Seine Reiseberichte sind nicht so brillant geschrieben wie die seines Landsmanns Przyewalski, weshalb sie im Westen nicht verlegt werden und auch in den geographischen Fachzeitschriften nur kurze Erwähnung finden.

. Publikation: l G. N. Potanin's Forschungen in der westlichen Mongolei, 1876-1877. .
.   Justus Perthes, Gotha 1881
In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 27. Band, 1881.
Seiten 182-184. Kolorierte Faltkarte. 

 
1876 - 77

befindet sich Henry Noel Shore, 5th Baron Teignmouth (*1847,1926) an Bord der HMS Lapwing, welches entlang der ostasiatischen Küsten vor China eingesetzt ist. Als Offizier kommt Shore so in die Häfen von Canton [Guangzhou], Amoy [Xiamen] und Foochow [Fuzhou], er besucht die Inseln Chusan [Zhoushan] und Formosa, wo er von dem englischen Missionar Mackay begleitet wird, und gelangt von Shanghai zu den nordchinesischen Hafenstädte Tientsin [Tianjin], Ning-hai [Huludao] und New-Chwang [Yingkou]. Auf seiner Fahrt Richtung Peking strandet das Dampfsegelschiff vor der Küste von Shandong im Gelben Meer, die Mannschaft muss ausbooten, kann sich jedoch vor Ort behelfen und die Lapwing tatsächlich aus eigener Kraft wieder fahrbereit machen.

. Publikation: l The Flight of the Lapwing. A Naval Officer's Jottings in China, Formosa and Japan. .
. Dieses Buch
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Henry Noel Shore
Longmans, Greens and Co., London 1881.
Mit Frontispiz und zwei Karten. 549 Seiten

 
1876

 








                  
1878

startet Nikolai Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888 Biographie) (H*) zu seiner zweiten Zentralasien-Expedition, diesmal von Kuldscha aus über den Tienschan, um den Unterlauf des Tarim zu erforschen und eine Lagebestimmung des Sees Lopnor vorzunehmen. Der Zeitpunkt ist günstig, da es die Machtverhältnisse in Chinesisch Turkestan kurzfristig und überraschend ermöglichen, dieses Forschungsprojekt durchzuführen. Trotz erheblicher Behinderungen durch die ihm aufoktroyierten muslemischen Schutztruppen ist seine Expedition ein voller Erfolg: Prschewalski kehrt mit reicher wissenschaftlicher Ausbeute zurück, kann der Fachwelt erstmals von wild lebenden Kamelen berichten und fügt der Kartographie das Altyn-tag-Gebirge als nördliche Grenze des tibetischen Hochlandes hinzu. Seine unmittelbar anschließend geplante Expedition nach Tibet muss
aus gesundheitlichen Gründen wieder abgebrochen werden.

. Publikationen: l Ot Kul'dzi za Tjan'-San'i na Lob-Nor. .
. Nikolai Michailowitsch Prshewalski
Moskau, 1877
(Deutsche Ausgabe:)
. Reise des russischen Generalstabs-Obersten N. M. Przewalsky von Kuldscha über den Thian-Schan an den Lob-Nor und Altyn-Tag 1876 und 1877. A*
. Justus Perthes, Gotha 1878
In: Ergänzugsband XII. (Heft No. 53) zu Petermann's "Geographischen Mittheilungen". Mit zwei Karten. 31 Seiten 

 
. l Hanhai. Von Kuldscha über den Tianschan und zum Lob-nor A*
.

Herbert Butze, Hrsg.
Bibliographisches Institut, Volkseigener Verlag, Leipzig 1952.

Mit zahlreichen Aufnahmen und Karten, 248 Seiten


1876-79

arbeitet Dr. Albert Regel (*1845,1908) (H*) als Kreisarzt in der unter russischer Verwaltung stehenden chinesischen Stadt Kuldscha in der Ili-Provinz. Von dort aus unternimmt er zahlreiche botanische und topographische Exkursionen ins Tianshan-Gebirge und nach Chinesisch-Turkistan.

. Publikationen: l

Reisen in Central-Asien, 1876-79.

.
. Dr. A. Regel
Justus Perthes, Gotha 1879
In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 25. Band, 1879.
Seiten 376-384 und 408-417. Kolorierte Faltkarte. 

 
. l Meine Expedition nach Turfan 1879. .
.

Albert Regel
Justus Perthes, Gotha 1881
In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 27. Band, 1881.
Seiten 380-394. Kolorierte Faltkarte


 
1877

befindet sich Captain William John Gill (*1843,1882) (H*) in der beneidenswerten Lage, ein Vermögen geerbt zu haben, welches es ihm ermöglicht, sich ab sofort nur noch seinen ureigensten Interessen zu widmen. So bricht er Anfang des Jahres in Shanghai auf und reist den Yang-Tzu-Chiang hinauf, jenen breiten Strom, den die Mongolen Murui-Ussu, die Tanguten Di-Chu und die Tibeter N'jeh-Chu nennen. Die Chinesen nennen seinen oberen Lauf Kin-Sha-Kiang, was "Goldsandfluss" bedeutet und sich auf die mitgeführten Partikel an Goldstaub in seinem Sediment bezieht. Ab Chung-Ching reist Captain Gill auf dem Landweg weiter nach Westen und erreicht am 9. Mai die Provinzhauptstadt Cheng-tu. Im Tragstuhl dreht er eine Schleife durch den Norden der Provinz Sichuen und startet dann zur chinesischen Grenzstadt Batang, dem eigentlichen Ausgangspunkt seiner Expedition nach Tibet. Doch seine Weiterreise erfährt dort einen jähen Halt: Tibetische Lamas haben entlang der Grenze sechstausend Kämpfer zusammengezogen, um die Einreise des Forschungsreisenden zu verhindern. So wendet sich Gill nach Süden und reist, parallel zum Grenzverlauf, am Goldsandfluss entlang, überquert die hoch gefalteten Gebirge Indochinas und erreicht in Bhamo die burmesische Grenze, wo er von Thomas Thornville Cooper empfangen wird, der nur sechs Jahre zuvor an dieser Durchquerung gescheitert war. Die Royal Geographical Society verleiht Gill für seine Routenaufnahme zwei Jahre später die Goldmedaille.

. Publikation: l The River of Golden Sand: Being the Narrative of a Journey Through China and Eastern Tibet to Burmah. .
. 1. Band
2. Band
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William Gill
John Murray, London 1880
1.
Band: Mit Frontispiz und 3 Karten. 420 Seiten
2.
Band: Mit Frontispiz, 1 Abbildung und 6 Karten. 453 Seiten


 
1877

startet der protestantische Missionar Edwin Joshua Dukes zu einer seiner vielen Rundreisen durch die südchinesische Provinz Fuh-kien [Fujian], um seine dort verstreuten christlichen Gemeinden zu besuchen. Von Amoy aus führt ihn der Weg erst ein Stück landeinwärts und dann nordöstlich nach Foochow [Fuzhou], von dort aus geht es an der Küste entlang wieder nach Amoy zurück. Vom täglichen Leben seiner Missionsarbeit sowie von Land und Leuten in Südchina berichtet er in seiner

. Publikation: l Everyday Life in China; or Scenes along river and road in Fuh-kien. .
.

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Edwin Joshua Dukes
The Religious Tract Society, London 1885
"With a map and illustrations from sketches by the author." 240 Seiten 

 
1877

gönnt sich der britische Sinologe Herbert Allen Giles (*1845,1935) ab Mitte März eine dreiwöchige Exkursion vom der Hafenstadt Swatow [Shantou] am südchinesischen Meer nach Canton [Guangzhou]. Giles wird drei Jahre darauf britischer Konsul in Ningbo und später eine Professur für Sinologie in Cambridge antreten. Berühmt wird sein Name durch die "Wade-Giles-Umschrift", die er dort zusammen mit seinem Vorgänger Sir Thomas Francis Wade entwickelt. Sie bietet die Umsetzung chinesischer Schriftzeichen in eine westliche Laut-Umschrift und wird für lange Zeit weltweiter Standard.

. Publikation: l From Swatow to Canton Overland .
. Dieses Buch
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Herbert Allen Giles
Kelly & Walsh, Shanghai / Trübner & Co., London; 1877
Mit Frontispiz. 75 Seiten

1877 - 78

führt der amerikanische Reverend Isaac William Wiley (*1825,1884), Arzt und Missionar der Methodist Episcopal Church of America, eine Inspektionsreise zu den Missionsstationen in China durch. Bereits in den Jahren 1851-54 war er als Missionsarzt in Fuzhou tätig. Von Shanghai aus führen ihn seine Besuche nun nach Beijing, Nanjing, Kiukiang [Jiujiang], Fuzhou und Guangzhou.

. Publikation: l China and Japan. A Record of Observations. Made During a Residence of Several years in China, and a Tour of Official Visitations to the Missions of both Countries in 1877-78. .
.

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Isaac William Wiley
Hitchcock and Walden, Cincinnati 1879
Mit Frontispiz, Buchschmuck, 3 Karten und 56 Abbildungen.
548 Seiten 

 
1877
  

  
    
 
 

 
  
                  
1880

beginnt Graf Béla Széchenyí (*1837,1918) mit seinen Begleitern Gustav Ritter von Kreitner (*1847,1893) (H*) und Lajos (Ludwig) Lóczy (*1849,1920) von Triest aus seine für die damalige Zeit sicher ungewöhnliche weil privat finanzierte Studienreise nach Asien. Über einen Aufenthalt in Indien und Japan erreichen sie ein Jahr später Schanghai und machen sich von dort aus auf den Weg nach Lantschou und Nordosttibet. Entlang der östlichen Grenze von Tibet ziehen sie langsam nach Süden, vergeblich auf einen Abstecher nach Lhasa hoffend, und überschreiten bei Bhamo schließlich im Jahr
die Grenze nach Birma, um von Rangun aus wieder per Schiff zurückzureisen. 

. Publikationen: l Wissenschaftliche Ergebnisse der Reise in
Ostasien 1877-80.
.
. Graf Béla Széchenyí
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l

Im fernen Osten.
Reisen des Grafen Bela Széchenyí in Indien, Japan, China, Tibet und Birma in den Jahren 1877-1880.

A*
.

Gustav Kreitner.
Alfred Hölder k.k. Hof- und Universitäts-Buchhändler,  
Wien 1881.       
Mit 200 Original-Holzschnitten und drei Karten. 1013 Seiten

1878

erreicht die englische Reiseschriftstellerin Constance Frederica Gordon Cumming (*1837,1924) von Japan kommend Hong-Kong und besichtigt in den nächsten sechs Monaten nordwärts fahrend die Hafenstädte Canton, Amoy, Foo-chow, Shanghai, Ningpo, Tien-Tsin, Peking und Che-Foo. In Reisebriefen berichtet sie von ihren Eindrücken und den Besuchen bei den christlichen Missionsstationen.

. Publikation: l

Wanderings in China

.
. 1. Band
2. Band
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Constance Frederica Gordon Cumming
William Blackwood and Sons, Edinburgh and London 1886
1. Band: Mit Frontispiz und 4 Abbildungen. 382 Seiten
2. Band: Mit 5 Abbildungen und einer Karte. 370 Seiten.


 
1878

berührt der Österreicher H. D. Schmid  im Rahmen seiner Weltreise auch die chinesischen Hafenstädte Kanton [Guangzhou], Shanghai und Tient-tsin [Tianjin]. Ein abschließender Aufenthalt in Peking endet beim Ausflug zur Großen Mauer mit einem akuten Sonnenstich und der vorzeitigen  Abreise Ende September nach Japan.

. Publikation: l

Von Californien bis zur Chinesischen Mauer

.
.

H. D. Schmid
Druck und Verlag von L. W. Seidel & Sohn, Wien 1883
222 Seiten.


 
1878 - 79

unternimmt Michail Wassiljewitsch Pewzow (*1843,1902) (H*) eine ausgedehnte Rundreise durch die Mongolei. Ausgebildet an der russischen Akademie des Generalstabs, schließt er sich auf Wunsch der Russischen Geographischen Gesellschaft mit zwei Topographen einer Handelskarawane an, um die Wege in Chinas nördlichen Provinzen zu kartographieren. Vom Altai-Gebirge geht es zuerst in die chinesische Stadt Kobdo und von da aus nach Kuku-choto (dem chinesischen Kwei-hwa-tschöng). Er trifft dort auf Paul Splingaert, den früheren Dolmetscher und Wegbegleiter Ferdinand von Richthofens, der sich hier schon seit sechs Jahren aufhält. In Kalgan erreicht die Expedition ihren fernsten Punkt, schwenkt nördlich ab nach Urga und schließt mit dem Wegstück nach Uljassutai im Westen dann nach 4250 Marschkilometern die letzte geographische Wissenslücke in diesem Bereich. 

. Publikation: l

Wo man mit Ziegeltee bezahlt. Bericht einer Reise durch die Mongolei und die nördlichen Provinzen des inneren China.

.
.

M. W. Pewzow
VEB F:A: Brockhaus, Leipzig 1953
Mit einer Karte. 307 Seiten.


 
1878




      



 
                  
1882

ist der indische Pandit, Rai Bahadur Kishen Singh Milamwal (Deckname "A-K-" *1840,1921) (H*), im Auftrag der indischen Regierung als Kaufmann verkleidet in Tibet unterwegs. Ende September erreicht er Lhasa, wo er ein Jahr abwarten muß, bis sich die Möglichkeit bietet, mit einer großen Karawane über das Hochland des Tschang-tang Richtung Norden zu reisen. Die Karawane wird überfallen und A-K- seiner Geldmittel beraubt, so dass er, um überleben zu können, gezwungen ist, sich mehrere Monate lang als Viehhirte zu verdingen. Pflichtbewusst schlägt er sich durch bis zum Ziel seiner Reise, dem Seengebiet des Kuku-nor im Nordosten Tibets, kartographiert auch noch die Randgebiete bis hin zur Wüste Gobi. Insgesamt viereinhalb Jahre dauert seine abenteuerliche Reise, bevor er
in Darjeeling wieder indischen Boden betritt.

. Publikationen: l

Four Years' Journeying through Great Tibet, by one of the Trans-Himalayan Explorers of the Survey of India.

.
. J. T. Walker
Edward Stanford, London 1885
In: Proceedings of the Royal Geographical Society; Vol. VII. ( 2/1885). Seiten 65-92. Karte Seite 136.

 
. l Die Reise des Punditen A-K- durch das östliche Tibet. A*
.

H.Wichmann
Justus Perthes, Gotha 1885
Aus: Petermanns Geographische Mitteilungen 31.
Mit einer Karte, 6 Seiten

1879

besucht die englische Reiseschriftstellerin Isabella Lucy Bird (*1831,1904) auf Ihrem Weg nach Malaysia kurz Hongkong und Canton.

. Publikation: l The Golden Chersonese and the Way thither .
. Dieses Buch
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Isabella Lucy Bird
John Murray, London 1883
Mit 16 Holzschnitt-Illustrationen und zwei Karten. 384 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)


 
. Der goldene Chersones. .
.

Ferdinand Hirt & Sohn, Leipzig 1884
Mit 16 Holzschnitt-Illustrationen und zwei Karten. 389 Seiten


1879

werden die amerikanischen Vettern Craig & Fry von ihrer Firma CENTENARIA in Schanghai mit einem Sonderauftrag betraut, welcher sie ab dem 30. April für zwei volle Monate in Anspruch nehmen wird. Was als diskreter Observationsauftrag des chinesischen Bankrotteurs und Versicherungsbetrügers Kin-Fo (*1847) beginnt, verwandelt sich ganz unvermutet in eine nervenaufreibende Tätigkeit als Bodyguards für einen Millionär, dem ein Mordanschlag droht. Als sicherste Schutzmaßnahme erscheint die vorbeugende Flucht quer durch China, um alle Attentäter hinter sich zu lassen. Mit einem Dampfer und Diener Sun im Schlepptau geht es zu viert zuerst den Yangtsekiang hinauf bis Ran-Keou [Hankou / Wuhan], wo man versucht, auf einem Nebenfluss weiter nach Lao-Ro-Kou [Jingzhou] zu treideln, was aber am niedrigen Wasserstand scheitert. So reitet man ab Fan Tscheng über Land nordwärts nach Si-Guan-Fu [Xi'An], schlägt einen Haken osttwärts nach Tong Kouan [Tongguan] am Gelben Fluß und gelangt teils mit Barken, teils per Schubkarren stromabwärts bis zum Kaiserkanal. Über Tien-tsin [Tianjin] erreicht die ganze Gesellschaft am 19. Juni Pekings Vorort Tong Tscheu und gleich darauf die Hauptstadt selbst. Widrige Umstände zwingen dort jedoch bald zur erneuten Flucht. Am 26. Juni begibt man sich an Bord des "schnellen Dampfschiffs Pei-Fang", welches einen Tag später die Reede von Taku erreicht. Um ihre Spuren weiter zu verwischen, wechseln sie am folgenden Tag auf die Handelsdschunke "Sam-Yep", die nach Fu-Ning [Qinhuangdao] ausläuft - unglücklicherweise wird die 300-Tonnen-Dschunke aber am zweiten Tag von Piraten gekapert. Der Gefangennahme entgehen die Vier nur durch einen beherzten Sprung über Bord und verdanken ihre Rettung  einem zufällig vorbeifahrenden Boot. Bereits am 29. Juni 1879 erreichen sie so doch noch die Hafenstadt Fu-Ning und treten sogleich die Weiterreise per Kamel in Richtung auf die Große Mauer an. 
Warum Craig und Fry dann aber einen Tag später punkt 24.00 Uhr ihren Mandanten im Stich lassen, der daraufhin doch noch gekidnappt und verschleppt wird, kann hier aus Platzgründen leider nicht weiter ausgeführt werden.
Der vollständige Bericht dieser spektakulären Reise erscheint noch im selben Jahr als

. Publikation: l Les Tribulations d'un Chinois en Chine .
. Dieses Buch
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Jules Verne
Pierre-Jules Hetzel, Paris 1879
Mit 51 Illustrationen und einer Karte. 204 Seiten
(Deutsche Ausgabe)


 
. Die Leiden eines Chinesen in China. .
.

A. Hartleben's Verlag, Wien, Pest Leipzig 1881
Mit 51 Illustrationen und einer  Karte. 223 Seiten 


 
1879

erhält der Franzose Albert-Auguste Fauvel (*1851,1909), Angestellter des kaiserlichen chinesischen Seezollamtes, von seinem Dienstherren den ungewöhnlichen Auftrag, für die im weit entfernten Berlin stattfindende Internationale Fischerei-Ausstellung 1880 eine Bestandsaufnahme der vor der Küste Ningbos heimischen Fischarten zu machen. So reist Fauvel noch im späten Herbst von Shanghai aus über Hangzhou an die chinesische Ostküste und erstellt gleich ein ganzes botanisches Verzeichnis der Region und der Inseln des Zhoushan-Archipels, welches er, als korrespondierendes Mitglied der Société des Sciences naturelles et mathématiques de Cherbourg, auch nach Frankreich schickt.

. Publikation: l

Promenades d'un naturaliste dans l'archipel des Chusan et sur les côtes du Chekiang (Chine)

.
.

Albert-Auguste Fauvel
(Société des Sciences naturelles et mathématiques de Cherbourg, Hrsg.), Cherbourg 1880
Mit zwei Abbildungen und einer Karte. 260 Seiten.


 

Mit wachsender Besorgnis registrieren die Chinesen das Interesse der Russen und Engländer an Tibet und müssen feststellen, dass auch ihr eigener Einfluss im Land der Lamas zusehends schwindet. Geschickt können sie den Tibetern suggerieren, die ausländischen Mächte hätten es nur darauf abgesehen, die Religion der Tibeter zu zerstören. Vor allem die westlichen Missionare würden dieses Ziel verfolgen und alle ausländischen Expeditionen hätten den alleinigen Zweck, die Wege für einen bewaffneten Einfall auszukundschaften. Die Einflüsterungen verfehlen ihre Wirkung nicht. Die tibetische Regierung wird misstrauisch und beginnt, die Landesgrenzen für Fremde systematisch abzuschotten.

1879




 


                  
1880

startet Nikolai Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888 Biographie) (H*) zu seiner dritten und bedeutendsten Expedition nach Zentralasien. Begleitet von wissenschaftlichen Helfern, einer Handvoll Kosaken und vom stolzen Vaterland diesmal mit ausreichenden Finanzen versehen, reist er vom russischen Saisansk quer durch die Wüste Gobi zum Nanshan-Gebirge und weiter zu den Quellen des Hoang Ho. Beim Versuch, von dort aus weiter nach Lhasa zu kommen, wird er jedoch von bewaffneten tibetischen Truppen kurz vor dem Ziel abgefangen und zur Umkehr gezwungen. Die Expedition endet
in Kiachta.

. Publikation: l (Deutsche Ausgabe) .
. Reisen in Tibet und am oberen Lauf des Gelben Flusses
in den Jahren 1879 bis 1880
A*
. Dieses Buch
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N. von Prschewalski
Hermann Costenoble, Jena 1884
Mit 16 lithographischen Tafeln, 23 Textabbildungen und einer Karte in Farbendruck, 281 Seiten
1879 - 81

führt der deutsche Bergwerkingenieur Hermann Michaelis im Auftrag des chinesischen Vizekönigs Zo-Zung-Tang eine Fluß- und Wegeaufnahme durch, deren Gebiet sich über 16 Längengrade erstreckt (ca. 1800 Kilometer). Sie beginnt in Hankou, der Großstadt an der Einmündung (chin.: kou) des Han-Flusses in den Yangtzekiang,  und endet in Su tschou, dem Sitz des Vizekönigs in der westlichen Provinz Kansu. Die Arbeit erfolgt mit echter deutscher Gründlichkeit (- wir dürfen Zufriedenheit beim Auftraggeber unterstellen).

. Publikation: l Von Hankau nach Su tschou. Reisen im mittlern und westlichen China 1879-81. .
.

Hermann Michaelis
Justus Perthes, Gotha 1888
In: Ergänzungsheft No.91.zu "Petermanns Mitteilungen". 
Mit 3 teilkolorierten Karten und 12 Textskizzen. 58 Seiten.


 
1879 - 90

reist K. F. Müller, Pfarrer der deutschen kaiserlichen Marine, durch die südchinesische Provinz Guangzhou und besucht die dortigen Missionsstationen.

. Publikation: l Im Kantonlande. Reisen und Studien auf Missionspfaden in China. .
.

K. F. Müller
Buchhandlung der Berliner evangelischen Missionsgesellschaft, Berlin 1903
Mit 57 Abbildungen. 258 Seiten


 
1880

macht sich der englische Diplomat, Historiker und Sinologe Edward Harper Parker (*1849,1926) im Spätjahr von Hankou aus auf den Weg, den Oberlauf des Yang-Tse [Chang Jiang] zu erkunden und darüber in der China Review zu berichten. Dazu bereist er auch dessen Zuflüsse im Gebiet der Provinz Sz Ch'uan [Sichuan].

. Publikation: l Up the Yang-Tse .
. Dieses Buch
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Edward Harper Parker
China Mail Office, Hongkong 1891
Mit 8 Karten. 314 Seiten


 
1880










 




                   1884

hat das Entsenden von Panditen beim British Survey of India Schule gemacht und der Pandit Kinthup (H*), Deckname "K.P." wird diesmal ausgewählt, um herauszufinden, ob der nördlich des Himalaya fließende Tsangpo nicht mit dem im Osten von Assam so geheimnisvoll auftauchenden Brahmaputra identisch sein könnte, was man seit kurzem vermutet. Fünfhundert markierte Holzstämme sollen deshalb von Kinthup in Osttibet zu einem bestimmten Datum in den Tsangpo geworfen werden, während die Engländer den Brahmaputra im tiefer gelegenen Assam zum gleichen Zeitpunkt mit Argusaugen beobachten. Doch es kommt alles ganz anders. Mit einem chinesischen Lama als Führer bricht "K.P." im Spätsommer auf; schon kurze Zeit später hat der Lama die ihm anvertraute Reisekasse veruntreut und verkauft "K.P." daraufhin kurzerhand in Tibet als Leibeigenen, um sich des unbequemen Zeugen zu entledigen. Kinthup kann fliehen, wird wieder eingefangen, wird weiterverkauft, kann sich mit vielen Monaten Verspätung trotzdem heimlich bis auf 35 Kilometer der Grenze zu Assam nähern und die Baumstämme präparieren, muss dann aber erst nach Lhasa zurück, um seinen indischen Auftraggebern ein neues Datum mitzuteilen. Pflichtbewusst reist er daraufhin erneut nach Osttibet, erfüllt seinen Auftrag und kann dann endlich
nach Darjeeling zurückkehren - um dort dann erfahren zu müssen, dass seine Nachricht aus Lhasa nie angekommen ist. Und noch viel schlimmer: In der Zwischenzeit hatten Andere bereits herausgefunden, das es sich bei Tsangpo und Brahmaputra um ein und denselben Fluss handelt!

. Publikation: l Explorations on the Tsang-po in 1880-84 by Explorer Kinthup. .
.

Dehra-Dun, 1911
Mit einer Karte

1881

macht sich Sarat Chandra Dás (*1849,1917) (H*) erneut nach Tibet auf. Schon zwei Jahre zuvor hatte der indische Pandit vom Pantschen-Lama die Erlaubnis erhalten, sich im Kloster Taschilumpo in Schigatse studienhalber aufhalten zu dürfen. Vier Monate verbrachte er dort und vermaß Hin- und Rückreise heimlich - ausgerüstet mit Sextant und Kompass - für den Indian Survey. Seine jetzige Reise nach Lhasa erfolgt hingegen ohne offizielle Erlaubnis, da die an den Dalai Lama ergangene Anfrage nicht beantwortet wurde. Mit seinem Diener Urgyen Gyatso gelangt er über die verschneiten Pässe Nepals auf die tibetische Seite und verweilt wieder drei Monate in Taschilumpo, bevor er am 11. Mai zur Hauptstadt aufbricht, die er nach 19 Tagen erreicht. Auch diese Wegstrecke wird von ihm heimlich vermessen. Da in Lhasa eine Pocken-Epidemie ausbricht, kehrt er schon kurz nach einer Audienz beim Dalai Lama nach Indien zurück.

. Publikation: l Journey to Lhasa and Central Tibet. .
. Dieses Buch
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(William Woodhill Rockhill, Hrsg.)
John Murray, London 1902
Mit Frontispiz, 24 Abbildungen im Text, 2 farbige Karten,
1 Tafel und 6 Pläne. 285 Seiten
(Deutsche Zusammenfassung:)

 
. Sarat Tschandra Das ,Reise in Tibet'. A*
.

H. Repsold
Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig 1894
In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Völker- und Landeskunde, 66. 2 Seiten

1881

wird Edmond Cotteau (*1833,1896) vom französischen Unterrichtsministerium mit einem Auftrag nach Japan entsandt und wählt dafür den Weg mit der Eisenbahn durch Sibirien nach Vladivostok. Die Rückreise nach Europa nutzt er dazu, in China und Indochina Station zu machen und sich umzuschauen. Im Oktober erreicht er somit Shang-hai, fährt nach Tien-tsin und von dort aus für eine Woche nach Pékin. Von Pékin aus geht es zurück und mit dem Schiff von Shang-hai aus noch kurz den Yang-tsé-kiang stromaufwärts, über Nankin und den Poyang-See bis Han-keou, bevor es schließlich nach Hong-kong weitergeht.

. Publikation: l Un touriste dans l'Extrème Orient. Japon, Chine, Indo-Chine et Tonkin. 4. Aout 1881 - 24. Janvier 1882. .
. Dieses Buch
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Edmond Cotteau
Librairie Hachette et Cie., Paris 1884
"Contenant 38 gravures et 3 cartes." 448 Seiten


1882

startet Archibald R. Colquhoun (*1848,1914) mit seinem Freund Charles Wahab Anfang des Jahres von Canton aus zu einer Expedition, die sie westwärts durch Yünnan und die Shan-Staaten bis zum Hafen Rangoon in Britisch-Burma führen soll. Mit der Erkundung geht es Colquhoun vor allem um die geographische Routenaufnahme für eine geeignete Trassenführung einer Eisenbahnlinie durch die Shan-Staaten, um England damit neue Handelsmöglichkeiten in Südchina zu erschließen. Doch sie können den Plan nicht ausführen: Wahab erkrankt, muss umkehren und verstirbt noch auf dem Rückweg.  Colquhoun verliert an der chinesischen Grenze seinen Dolmetscher und kann die Shan-Staaten nach Siam nicht durchqueren. Über Bhamo weicht er nach Nordwesten aus und hat damit insgesamt 1500 Meilen durch überwiegend unbekanntes Gebiet zurückgelegt.

. Publikation: l Across Chrysê, beeing the Narrative of a Journey of Exploration through the South China Border Lands from Canton to Mandalay. .
. 1. Band
2. Band
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Archibald R. Colquhoun
Sampson Low, Marston, Searle, and Rivington, London 1883
Zwei Bände; mit je 127 Abbildungen und zahlreichen Textillustrationen sowie drei Karten. 420 bzw. 408 Seiten 

(Deutsche Ausgabe:)

 
. Quer durch Chryse. Forschungsreise durch die südchinesischen Grenzländer und Birma von Canton nach Mandaly. .
.

F. A. Brockhaus, Leipzig 1884
Zwei Bände. Mit über 300 Abbildungen in Holzschnitt und 2 Karten. 412 bzw. 406 Seiten.


 
1882 - 84

ist Alexander Hosie (*1853,1925) (H*) als Nachfolger von Konsul Baber in Chungking stationiert. Die Engländer hatten die Stadt am Yang-tsze mit viel Weitblick als strategisch wichtigen Handelshafen erkannt und Hosie nutzt die Jahre, um in den umliegenden Provinzen herumzureisen und in Erfahrung zu bringen, welche Möglichkeiten sich hier zukünftig für den englischen Handel bieten.

. Publikation: l Three Years in Western China; A Narrative of three Journeys in Ssü-ch'uan, Kuei-chow, and Yün-nan. .
. Dieses Buch
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Alexander Hosie
George Philip & Son, London 1890
Mit Vorsatz, acht Abbildungen und einer Karte. 302 Seiten

1883,


 



 
 






                  
1885

drei Jahre nach Rückkehr von seiner letzten Forschungsreise, startet Nikolai Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888 Biographie) (H*) mit seinem Begleiter Wsewolod Iwanowitsch Roborowskij (*1856, mit seinem Begleiter Wsewolod Iwanowitsch Roborowskij (*1856,1910) (H*) diesmal vom sibirischen Kjachta aus, um nach Nordtibet vorzudringen. Es gelingt ihm, als erster Europäer das Quellgebiet des Hoang-ho zu erreichen, von den Chinesen Sing-su-hai "Sternenmeer" genannt. Als erster Wissenschaftler vor Ort macht er von seinem Privileg der geographischen Namensgebung reichlich Gebrauch. Trotz des sehr schwierigen Terrains wagt er mit einem Teil seiner Mannschaft einen weiteren Vorstoß nach Süden, um auch ins Quellgebiet des Jangtsekiang zu gelangen. Doch Dauerregen und Frost zermürben Mannschaft und Tiere und machen alle weiteren Forschungsarbeiten unmöglich. Bei der Rückkehr zu den Quellseen des Hoang-ho wird er von räuberischen Tanguten überfallen und muß sich Richtung Lop-nor zurückziehen, wo er zwei Monate rastet und die Zeit mit wissenschaftlichen Arbeiten verbringt, bis er am südlichen Rand der Takla-Makan-Wüste weiter Richtung Chotan zieht.
endet die Expedition in Karakol, auf der nördlichen russischen Seite des Tian-Schan-Gebirges. Von hier aus will Prschewalski später eine neue Expedition starten. Doch er stirbt dort vor Reisebeginn, woraufhin die Stadt posthum in ,Prschewalsk' umbenannt wird.

. Publikation: l Ot Kjachty na istoki zeltoj reki .
. Nikolai Michailowitsch Przyewalski
Tip. V. S. Balashova, S. Peterburg 1888
Moskau 1948
(Deutsche Ausgabe:)
. In das Land der wilden Kamele. Von Kjachta zu den Quellen des Gelben Flusses, die Erforschung des nördlichen Randgebietes von Tibet und der Weg über den Lob-nor durch das Tarimbecken A*
.

VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1954
Mit 13 Abbildungen und einer Karte, 339 Seiten

1883
         




                   1912

kommt der Schotte Dugald Christie (*1855,1936) in die alte Kaiserstadt Moukden [Shenyang], um in der Mandschurei als Arzt tätig zu werden. Es bedarf einiger Zeit, um die bei der chinesischen Bevölkerung vorhandenen Vorurteile zu überwinden, doch die anfängliche Krankenstation kann erst zum Krankenhaus und schließlich zu einer medizinischen Hochschule erweitert werden. Trotz der Wirren der chinesischen Revolution kann Christie den Hochschulbetrieb schließlich
mit 50 Studenten im Erstsemester aufnehmen.

. Publikationen: l Ten Years in Manchuria. A Story of Medical Mission Work in Moukden. .
. Dieses Buch
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Dugald Christie
J. and R. Parlane, Paisley 1895
Mit 5 Abbildungen. 100 Seiten
. l Thirty Years in Moukden. 1883-1913. Being the Experiences and Recollections of Dugald Christie. .
. Dieses Buch
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Dugald Christie
Constable and Company Ltd., London 1914
Mit Frontispiz, 23 Abbildungen und 2 Karten. 303 Seiten
(Identisch mit: Thirty Years in the Manchu Capital. In and Around Moukden in Peace and War. Being the Recollections of Dugald Christie.
McBride, Nast & Company, New York 1914)


 
1884






                   1888





                  
1892





                   1893.

betritt die 36jährige Presbyterianerin Annie Royle Taylor (*1855,1922) erstmals das Reich der Mitte, wohin sie von der China-Inland-Mission entsandt wurde. In Schanghai lernt sie Chinesisch und ist später die erste europäische Missionarin, die in die Nähe des bedeutenden Klosters Kumbum im chinesisch-tibetischen Grenzland entsandt wird. Um Tibet zu missionieren und namentlich dem Dalai Lama in Lhasa persönlich "das erlösende Worte Christi" zu erläutern, erscheint ihr der Weg von Indien her leichter, als eine Reise quer über das menschenfeindliche tibetische Hochland.
trifft sie deshalb im damals noch unabhängigen sikkimesischen Dardschiling ein, um Tibetisch zu lernen, ist jedoch den Lamas ein Dorn im Auge und entgeht nur knapp einem Tötungsversuch. Trotzdem bleibt sie noch ein ganzes Jahr vor Ort. Sie bekehrt den jungen Tibeter Pontso, der aus Lhasa stammt, und reist mit diesem neuen Wegbegleiter wieder zurück nach China, um nun doch von Osten her Lhasa zu erreichen. Zwölf Monate verbringt sie in Tao-tschou und kann dann am 2. September
ihre Reise nach Lhasa beginnen. Von ihrem eigenen Führer wird sie jedoch hintergangen und ausgeraubt, schließlich von ihm sogar bei den tibetischen Behörden angezeigt, so daß sie, nach vier entbehrungsreichen Wintermonaten im tibetischen Hochland, kurz vor Lhasa doch noch abgefangen und zur Umkehr genötigt wird - den gleichen entbehrungsreichen Weg zurück. Die chinesische Grenzstadt Ta-tsien-lu erreicht sie im April
Bei weitem aber nicht geschlagen, kehrt sie nach England zurück, gründet die "Tibet-Mission" und ist mit neu angeworbenen Missionaren schon kurze Zeit später wieder Richtung Sikkim unterwegs. Von ungebrochener Zuversicht zeugt ihre

. Publikation: l Pioneering in Tibet. .
. Dieses Buch
online ansehen

Annie Royle Taylor
Morgan and Scott, London 1895
Mit Frontispiz, 10 Abbildungen und einer Karte. 79 Seiten

. l Travel and Adventure in Tibet. Including the Diary of Miss Annie R. Taylor's Remarkable Journey from Tau-Chau to Ta-Chien-Lu through the heart of the Forbidden Land. .
. William Carey
Hodder and Stoughton, London 1902
Mit 74 Abbildungen und einer Karte. 285 Seiten


 

1884

                   1885
                   1911

erreicht Lucy Soothill (*1858,1931) als Ehefrau des amerikanischen Missionars William Edward Soothill die chinesische Hafenstadt Ningpo.
erfolgt der Umzug nach Nanking, der "Stadt des Südens". Im Jahr
übernimmt ihr Mann den Vorsitz der Kaiserlichen Shansi Universität in Taiyuanfu, doch Lucy Soothill verlässt China kurz darauf wegen dem Beginn der chinesischen Revolution. William Edward Soothill leitet die Universität noch bis 1919 und verlässt China dann ein Jahr später.

. Publikation: l A Passport to China
Being the Tale of Her Long and Friendly Sojourning amongst a Strangely Interesting People
.
. Lucy Soothill
Hodder and Stoughton, London 1931
Mit 16 Abbildungen. 335 Seiten

 
1884 - 85
      

verbringt der amerikanische Bürgerkriegsgeneral a.D. James Harrison Wilson (*1837,1925) zwölf Monate in China, um dort mit seinen Kenntnissen als Vermessungsingenieur Möglichkeiten zur Erschließung des Landes für die USA in Erfahrung zu bringen. Von Tientsin [Tianjin] reist er nach Peking [Beijing], trifft dort Li Hongzhang, den Vizekönig von Zhili und einen der einflussreichsten chinesischen Staatsmänner seiner Zeit, inspiziert Gegenden am Gelben Fluss [Huanghe] und am Kaiserkanal [Jing Hang Da Yunhe]. Zu Pferd erkundet er noch die Provinzen Chili, Honan [Henan] und Shantung [Shandong], besucht Kaifeng, Chinanfu [Jinan] und Küfu [Qufu] mitsamt Taishan. Nach einem Abstecher auf der Insel Taiwan finden letzte Gespräche in Tianjin statt.

. Publikation: l China. Travels and Investigations in the "Middle Kingdom". A study of its civilization and possibilities. .
. Dieses Buch
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James Harrison Wilson
D. Appleton and Company, New York 1887
Mit einer Karte. 376 Seiten

 
1885 
 
  

 





                  
1887

startet A. D. Carey (H*) zu einer ausgedehnten Expedition auf eigene Kosten durch Chinesisch Turkestan, begleitet von seinem Assistenten, Dolmetscher und Topographen Andrew Dalgleish (1888) (H*). Von Leh geht es nach Norden bis Khotan, von dort am Wüstenfluß Khotan-darja quer durch die Takla Makan bis zum Lauf des Tarim, dem die Expedition nach Osten bis zum Lop Nor und Altyn-tag Gebirge folgt. In den nördlichen Randgebirgen Tibets bewegt sich die Expedition auf völlig unbekanntem Gebiet, durchquert mehrfach die Zaidam-Sümpfe, gelangt zu den Oasenstädten Hami und Turfan und tritt dann ihren Rückweg über Kurla und Aksu wieder nach Leh im nordindischen Ladakh an, wo sie im April
ankommen. Die zurückgelegte Gesamtstrecke beträgt über 4200 Meilen.

. Publikationen: l A Trip round Chinese Turkistan and along the Northern Frontier of Tibet .
. A. D. Carey
Simla 1887
. l Journey of Carey and Dalgleish in Chinese Turkistan & Northern Tibet in 1885-87. Mr. Galgleish's Itinerary. .
. E. Delmar Morgan
John Murray, London 1893
In: Royal Geographical Society. Supplementary Papers. Vol. III , Seiten 16-57. Karte Seite 87.

 
1886

bringt Reverend Benjamin Couch Henry (1850) seine bereits zuvor bei der China Review und dem Chinese Recorder publizierten Reiseberichte in einer bibliophilen Buchausgabe heraus. Er erkundet die Gegend rund um Kanton und bringt erstmals Kunde von der großen Insel in Chinas Süden: Hainan.

. Publikation: l Ling-Nam. Interior Views of Southern China. Including Explorations in the Hitherto Untraversed Island of Hainan .
. Dieses Buch
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Benjamin Couch Henry
S. W. Partridge and Co., London 1886
Mit zahlreichen Tuschezeichnungen im Text, 5 Kupferstichen, Textschmuck und drei Karten. 511 Seiten

 
1886

gelangt A. H. Exner als Delegierter des Deutschen Eisenbahnkonsortium für China ins Land der Mitte. Die Deutsche Bank hat ihn ausgeschickt und so ist sein Reiseinteresse ein vorwiegend kommerzielles. Von Hong Kong aus besucht man Canton, Schanghai, fährt den Yangtse ein Stück hinauf und hinunter, reist weiter nach Tientsin und Peking und besichtigt auch die Große Mauer. Der daheim abgelieferte Bericht klingt so zuversichtlich, dass die Deutsche Bank einige Zeit später in Schanghai die Deutsch-Asiatische Bank gründen wird.

. Publikation: l China. Skizzen von Land und Leuten .
. A. H. Exner
T. O. Weigel Nachfolger, Leipzig 1889
Mit einem Portrait in Stahlstich, 6 in lithographischem Farbendruck ausgeführten Bildern, 17 autotypischen Illustrationen, einem Plane der Stadt Peking usw. 298 Seiten


1886

erforschen die Herren Francis Younghusband (*1863,1942) (H*), H. E. Fulford und Henry Evan Murchison James (*1846,1923) (H*) als erste britische Expedition die drei mandschurischen Provinzen Fengtien, Kirin und Heilungjiang. Von besonderem Interesse ist für sie das Chang-Bai-Gebirge, die "Ewig-weißen-Bergen", deren Gipfel sie auch erkunden. Da sich dort aber auch die ersten mandschurischen Kaisergräber befinden, ist das regierende chinesische Kaiserhaus verstimmt: Eine weitere Reiseerlaubnis wird nie mehr erteilt.

. Publikationen: l Despatch from Her Majesty's Minister at Peking, forwarding a Report by Mr. H. E. Fulford, Student Interpreter in the China Consular Service, of a Journey in Manchuria. .
. H. E. Fulford
Harrison and Sons, London 1887
Mit Abbildungen und Karten. 18 Seiten
. Dieses Buch
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l The Long White Mountain or A Journey in Manchuria. With some Account of the History, People, Administration and Religion of that Country .
. Henry Evan Murchison James
Longmans, Green, and Co., London 1888
Mit farbigem Frontispiz, 37 Abbildungen und einer Karte
502 Seiten

 
1886 - 91

verbringt der protestantische Missionar John Arthur Turner fünf Jahre bei den Hakka-Stämmen in der südchinesischen Küstenprovinz Kwang-Tung [Guangzhou].

. Publikation: l

Kwang Tung or Five Years in South China.

.
.

 
Dieses Buch
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John Arthur Turner
S. W. Partridge & Co., London 1894
Mit 8 Abbildungen und einer Karte. 194 Seiten
1886 - 97

verbringt der aus Basel stammende protestantische Missionar Jakob Flad (*1860,1912) zehn Jahre auf mehreren Missionsstationen in der südchinesischen Provinz Guangdong (Yuankengli / Meilin / Zhangcun).

. Publikation: l

Zehn Jahre in China.

.
. Jakob Flad
Verlag der Vereinsbuchhandlung, Calw & Stuttgart 1899
Mit 29 Kupferstichen und Photographien. 312 Seiten
1886
 

                   1894
                   1905

übernimmt der apostolische Missionar Jean André Soulié (*1858,1905) (H*) eine Gemeinde im chinesisch-tibetischen Grenzland und widmet sich privat dem Pflanzensammeln. 
beschreitet er als erster Europäer einen neuen Weg von Ta-tsien-lu nach Batang.
wird er von tibetischen Lamas in Batang gefangengenommen und getötet. Sein Begleiter Bourdonnec wird durch vergiftete Pfeile verwundet und kurz darauf geköpft.

. Publikation: l

De Ta-tsien-loû à Tse-kou (rivedroite de Mékong), 11. octobre - 7. décembre 1894.

.
. Paris 1897
In: Bulletin de la Société de Géographie; 7e Sér. Tome XVIII

1887 wird Tschiang Kai-schek in der Küstenprovinz Zhejiang geboren.

1887

reist J. F. Needham (H*) zusammen mit Captain Molesworth den Lauf des Lohit Brahmaputra in Bengalen nach Osten hinauf, um festzustellen, wo dieser Strom seinen genauen Ursprung hat. Doch 26 Meilen hinter der tibetischen Grenze wird die Expedition im Ort Rima angehalten und zur Umkehr gezwungen.

. Publikation: l

Mr. J. F. Needham's Journey Along the Lohit Brahmaputra, Between Sadiya in Upper Assam and Rima in South-Eastern Tibet.

.
. J. F. Needham
John Murray, London 1889
In: Royal Geographical Society. Supplementary Papers. Vol. II , Seiten 487-555. Karte Seite 556.
1887

wird der französische Marineinfanterist Colonel Albert Marie Aristide Boüinais (*1851,1895) damit betraut, von Französisch Indochina nach Peking zu reisen. Dabei berührt er Guangzhou, Shanghai und Tianjin.

. Publikation: l

Souvenirs d'un voyage en 1887 de Hanoï à Pékin

.
.   Albert Marie Aristide Boüinais
E. Cagniard, Rouen 1889, London 1888
94 Seiten

 
. l De Hanoi à Pékin. Notes sur la Chine. .
.

Dieses Buch
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 Albert Marie Aristide Boüinais
Berger-Levrault & Cie., Paris 1892
Mit einer Karte. 376 Seiten
1887

erreichen Archibald John Little (*1838,1908) und seine Ehefrau Alicia Helen Neva Bewicke (1926) die chinesische Hafenstadt Shanghai. Die nächsten Jahrzehnte werden beide in China verbringen. Archibald Little erkundet noch im gleichen Jahr die Schluchten des Yang-Tse-Kiang und legt dazu von Shanghai aus zuerst 600 Meilen mit einem amerikanischen Dampfboot nach Hankow zurück, was vier Tage dauert. Mit einem einheimischen Boot geht es in 18 Tagen 400 Meilen weiter stromauf nach Ichang. Durch die Stromschnellen des Yang-Tse muss das Boot die letzten 400 Meilen dann bis Chung-king [Chongqing] getreidelt werden. Dies nimmt drei weitere Wochen in Anspruch. Der Yang-Tse ist noch die einzige praktikable Verkehrsverbindung zwischen der Provinz Szechuan und der Küste und für die Engländer deshalb von ganz besonderer Bedeutung: Hier vor allem will England seine Handelsinteressen in China tatkräftig durchzusetzen.

. Publikationen: l

Through the Yang-Tse Gorges or Trade and Travel in Western China

.
.

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Archibald John Little
Sampson Low, Marston, Searle, & Rivington, London 1888 Mit einer Karte.368 Seiten

 
. l My Diary in a Chinese Farm .
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Mrs. Archibald Little
Kelly & Walsch, Shanghai 1898
Mit 27 Abbildungen. 74 Seiten

 
. l Intimate China.  The Chinese as I have seen them .
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Mrs. Archibald Little
Hutchinson & Co., London 1899
Mit 120 Abbildungen. 615 Seiten

 
. l In the Land of the Blue Gown .
.

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Mrs. Archibald Little
T. Fisher Unwin, London 1901
Mit 120 Abbildungen. 304 Seiten
. l Round about my Peking Garden .
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Mrs. Archibald Little
T. Fisher Unwin, London 1905
Mit Frontispiz und 67 Abbildungen. 284 Seiten

 
. l Gleanings from fifty Years in China .
.

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Archibald Little
Sampson Low, Marston & Co., Ltd., London 1910
Mit Frontispiz und 16 Abbildungen. 332 Seiten
1887

erhält Francis Younghusband (*1863,1942) (H*) seine große Chance: Er kann Colonel M. S. Bell von Peking über Land nach Chinesisch Turkistan begleiten. Zum wiederholten Mal haben die Chinesen die abtrünnige Provinz im Westen ihres Reiches zurückerobert und der Colonel soll dort im Auftrag der britischen Regierung die Lage sondieren. Nahezu alles ist unbekannt: Es gibt keine Landkarten, keinerlei Wegangaben - ja, nicht einmal die kleinste Information, welche Länder dort im Westen zwischen China und Indien überhaupt liegen könnten und wie man dort wohl empfangen wird. Um das wissenschaftliche Ergebnis der Reise möglichst effizient zu gestalten, entscheiden sich die beiden Offiziere dazu, auf unterschiedlichen Routen zu reisen, jeder mit seinem eigenen Tross. So schlägt sich Younghusband also von Kalgan aus am Südrand der Wüste Gobi zu den innerasiatischen Oasenstädte Hami und Turfan durch, gelangt ins Tarimbecken und erreicht entlang des Tian Shan nach vier Monaten Kashgar. Drei weitere wird es dauern, bis er bei seiner Garnison im indischen Rawal Pindi schließlich eintrifft.

. Publikation: l

The Heart of a Continent. A Narrative of Travels in Manchuria, Across the Gobi Desert, Through the Himalayas, the Pamirs, and Chitral.

.
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Frank E. Younghusband
John Murray, London 1896
Mit 18 Abbildungen und 4 Karten. 407 Seiten
1887

startet Reverend Virgil Chittenden Hart (*1840,1904) am 11. April in Hankow am Yang-tsze zu einer mehrmonatigen Reise den Strom hinauf und durch die chinesische Provinz Sz-Chuan. Über Ichang und Chungking erreicht er die Provinzhauptstadt Chenteu. Sie wird Ausgangspunkt für eine Exkursion zum Omei Shan, einem der heiligen buddhistischen Berge in China. Aufgeschlossen und wach verbringt er viel Zeit in den Klöstern und Tempeln, gleichermaßen fasziniert von der Natur und Kultur um ihn herum.

. Publikation: l

Western China. A Journey to the Great Buddhist Centre of Mount Omei.

.
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Virgil Chittenden Hart
Ticknor and Company, Boston 1888
Mit 12 Illustrationen und einer Karte. 306 Seiten
1887

unternimmt der im chinesischen Seezolldienst stehende George Taylor (H*) als erster Europäer kleine Streifzüge durch den südöstlichen Teil der Insel Formosa.

. Publikation: l

A Ramble through Southern Formosa.

.
. George Tylor
In: The China Review, Hongkong 1888
Vol. XVI. Seiten 137-161
1887

erreicht der Engländer Harry Willes Darell de Windt (*1856,1933) nach sechswöchiger Seereise Shanghai und kurz darauf auch Pekin. Die Hauptstadt des chinesischen Reiches bildet für ihn jedoch nicht das Ziel sondern vielmehr erst den Ausgangspunkt seiner eigentlichen Reise: Von China aus über Land quer durch die Mongolei und Sibirien zurück nach Europa. Genaue Wegekarten existieren noch nicht und so wird die Reise zu einem anstrengenden Abenteuer. "I can only trust this book may deter others from following my example" lautet sein Resumee im Vorwort seiner

. Publikation: l

From Pekin to Calais by Land

.
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Harry de Windt
Chapman and Hall Limited, London 1889
Mit Frontispiz, 14 Abbildungen und einer Karte. 647 Seiten
1887

verbringt der Engländer William Spencer Percival (*1827,1888) das späte Frühjahr  mit einer privaten Exkursion zum Oberlauf des Yangzi. Es ist sein siebtes Jahr in britischen Diensten in China. Ein Jahr später wird er gesundheitsbedingt die Heimreise antreten. Sein Bericht über die Exkursion erscheint im Jahr darauf posthum.

. Publikation: l

The Land of the Dragon. My Boating and Shooting Excursions to the gorges of the Upper Yangtze.

.

.

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William Spencer Percival
Hurst & Blackett Ltd., London 1889
Mit Frontispiz, einer Abbildung und einer Karte. 338 Seiten

1887 - 88

lernt der Pflanzenkundler Dr. Joseph Lauterer (*1848,1911) bereits bei einem Chinesen in der Nähe von Canton Mandarin und den kantonesischen Dialekt. Es ist sein Auftakt für viele weitere Reisen nach China.

. Publikation: l

China, Das Reich der Mitte einst und jetzt

.
.

Dr. Joseph Lauterer
Verlag von Otto Spamer, Leipzig 1910
Mit 154 Abbildungen nach chinesischen Originalen sowie nach photographischen Naturaufnahmen. 424 Seiten


 
1887







                  
1890

reist der Engländer Antwerp Edgar Pratt (*1850,1920) mit seiner ganzen Familie den Yang-tze hinauf bis Ichang, schlägt hier sein Hauptquartier für die nächste Jahre auf und kämpft sich von dort alleine weiter ins chinesisch-tibetische Grenzgebiet durch. Bei Ta-tsien-lu überschreitet er den 3850 Meter hohen Yatshiagan-Pass und horstet während des sommerlichen Monsuns bei Schnee und Regen in einer selbst gezimmerten Urwald-Blockhütte auf der Südseite des Passes, um als Botaniker die dortige Pflanzenwelt zu erforschen. Regen und Schnee und das Misstrauen der Eingeborenen vertreiben ihn schließlich
aus der unwirtlichen Gegend.

. Publikation: l To the Snows of Tibet through China .
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Antwerp Edgar Pratt
Longmans, Green, and Co., London 1892
Mit einem Portrait des Verfassers und 33 Bildtafeln und einer Karte. 268 Seiten


 
1887



                  
1894

erreicht der Engländer Charles J. H. Halcombe (*1865) Shanghai, wo er für die North China Daily News als Journalist zu arbeiten beginnt. Schon nach kurzer Zeit wechselt er in den Dienst des chinesischen Kaiserlichen Seezollamtes und besucht während seiner sechsjährige Tätigkeit bis
die Küstenstädte Chefoo [Yantai], Amoy [Xiamen] und Canton [Guangzhou] sowie Soochow [Suzhou] und Tamsui auf Formosa.

. Publikation: l The Mystic Flowery Land .
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Charles J. H. Halcombe
Luzac & Co., London 1896
Mit Frontispiz, 8 farbigen und 33 s/w Abbildungen.
225 Seiten


 
1888

betritt die englische Missionarin Mary Geraldine Guinness (*1865,1949) in Shanghai erstmals chinesischen Boden. Nach nur kurzem Aufenthalt reist sie weiter ins nahe gelegene Yangzhou, um hier ihre Grundausbildung zu machen. Einige Monate geht es dann den Yangzijiang stromauf zu ihrer langjährigen Wirkungsstätte in der zentralchinesischen Provinz Henan.

. Publikation: l In the Far East. Letters from Geraldine Guinness in China. From the Mediterranean to the Po-yang Lake, China. 1888-1889. .
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Geraldine Guinness ("Edited by her Sister")
Morgan & Scott, London 1889
Mit zahlreichen Abbildungen und einer farbigen Karte.
 191 Seiten


 
1888

kommt der englische Wanderprediger und Forschungsreisende Henry Lansdell (*1841,1919) im Juni von Russisch-Turkestan [dem heutigen Kasachstan] über den Fluss Ili in die westlichste der chinesischen Provinzen, Xinjiang. In den Jahren zuvor hatte Lansdell hauptsächlich Sibirien und die zentralasiatische Region nördlich von Persien bereist, nun zieht er drei Monate lang über Kuldja [Yining], Chuguchak [Tacheng] und Aksu nach Kashgar [Kaxgar], bevor es weiter nach Nordindien geht. Seine Schilderungen werden anfangs als Artikelserien im amerikanischen Harper's Magazine, dem englischen The Graphic und Black and White Magazine publiziert, zusammen mit dafür geschaffenen Zeichenskizzen des Autors, die aber so gelungen sind, dass sie später auch in die Buchausgabe übernommen werden.

. Publikation: l Chinese Central Asia. A Ride to Little Tibet. .
.  
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Henry Lansdell
Sampson Low, Marston, & Company, London 1893
Mit Frontispiz, zahlreichen, teils zweiseitigen Abbildungen und einer Karte. 456 Seiten


 
1888 - 89

unternimmt der Amerikaner William Woodville Rockhill (*1854,1914) (H*), Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Peking, seinen ersten Versuch, auf den Spuren der Missionare Huc und Gabets nach Lhasa vorzudringen. Über Lanschou und den Kukunor versucht er es auf dem Karawanenweg, scheitert jedoch an der zunehmend perfektionierten Abschirmung des Lama-Staates. Über Jyekundo und Tachienlu durchquert er die Provinz Kamdo daraufhin auf 650 km als erster Europäer und beginnt mit einer ethnologischen Sammlung.

. Publikation: l The Land of the Lamas
Notes of a Journey Through China, Mongolia and Tibet
.
.

William Woodville Rockhill
Longmans, Green, & Co., London 1891
(identisch mit: The Century Co., New York 1891)
Mit 61 Zeichnungen, Illustrationen, Textbildern und 2 Karten. 399 Seiten


 
1888 - 90

leistet Hans Bachgarten (*1871) Dienst als Heizer bei der österreichischen Kriegsmarine und gelangt so an Bord eines Kreuzers über Hongkong, Shanghai, Tsingtau und Tsing-wan-tao die chinesische Küste hinauf bis nach Peking. Als Teil der Wachmannschaft nimmt er dort am Antrittsbesuch des neuen österreichischen Gesandten beim Kaiser von China teil. Die Rückreise führt noch den Jangtsekiang hinauf bis Hankau.

. Publikation: l Aus einem Schiffstagebuch 
Zwei Jahre in Japan und China
.
.

Hans Bachgarten
Verlag von Jos. Krmpotic, Pola 1911
324 Seiten


 
1888
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                   1912

kommt Emily Lucy Daly aus dem irischen Roscommon nach China und wird in der für Ausländer geöffneten Handelsstadt Ningpo [Ningbo, Provinz Zhejiang] an der ostchinesischen Küste als Krankenschwester tätig. Fünf Jahre später heiratet sie den Arzt C. C. de Burgh und zieht mit ihm an seinen neuen Arbeitsplatz nach Newchwang [Yingkou], ebenfalls ein für Ausländer geöffneter Handelshafen in der Südmandschurei. Von dort aus besucht sie Peking und Moukden [Shenyang], erlebt erst den Chinesisch-Japanischen Krieg, verbringt während des Boxer-Aufstands ein Jahr in Irland und ist dann ab 1904 vom Russisch-Japanischen Krieg in der Mandschurei betroffen. Der Sturz der chinesischen Kaiserdynastie und die beginnende Unsicherheit durch regionalen Warlords lässt sie
das Land endgültig verlassen und nach Kanada übersiedeln.

. Publikation: l An Irishwoman in China .
.

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Emily Lucy Daly
T. Werner Laurie, Ltd., London [1915]
Mit Frontispiz und 47 Abbildungen. 295 Seiten


 
1889

startet der englische Major Charles Sperling Cumberland von Kaschmir aus nach Chinesisch Turkistan "for sport". Über das Karakorum-Hochplateau geht es nach einem Abstecher in den Pamir weiter nach Jarkand und am Lauf des Tarim entlang nach Aksu, in den Gebirgszug des Tian Shan hinein. Die Weiterreise nach Russisch-Turkistan erfolgt über Kashgar.

. Publikation: l Sport on the Pamir and Turkistan Steppes .
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Charles Sperling Cumberland
William Blackwood and Sons, Edinburgh and London 1895
Mit Frontispiz und einer Karte. 278 Seiten


 
1889











                  1890.

brechen der französische Forschungsreisende Pierre-Gabriel Bonvalot (*1853,1933) (H*) und der belgische Missionar Constant Dedeken (auch: De Deken) (H*) zu einer Expedition durch Zentralasien auf. Ihr Ziel ist es, eine Nord-Süd-Route quer durch das tibetische Hochland von Russland nach Französisch-Tonkin zu erkunden. Begleitet werden sie vom 22jährigen Prinzen Henri d'Orléans (*1867,1901) (H*), dem ältesten Sohn des Herzogs von Chartres und somit Enkel von Louis-Philippe (nach ihm fahnden die chinesischen Behörden anfänglich wegen eines fehlenden Passes). Doch es ergeht ihnen wie schon allen anderen Forschungsreisenden vor ihnen: auch sie werden kurz vor Lhasa abgefangen und angewiesen, auf dem gleichen Weg zurückzukehren, auf dem sie gekommen sind. Nur durch viel Verhandlungsgeschick gelingt es Bonvalot, ihren Weg ostwärts Richtung China fortsetzen zu können, über Batang nach Yun-nan. Den Hafen Haiphong in Französisch Tonkin erreichen sie schließlich

. Publikationen: l De Paris au Tonkin a travers le Tibet inconnu .
.

Gabriel Bonvalot
Librairie Hachette et Cie., Paris 1892
Mit 108 Holzschnitten nach Photographien des Prinzen Henri d'Orleans und einer Farbkarte. 507 Seiten. 
(Englische Ausgabe:)

. Across Thibet. .
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Cassell & Company, Ltd., London, Paris, Melbourne 1891
Zwei Bände. Mit 50 bzw. 59 Textabbildungen und einer Karte. 218 bzw. 230 Seiten

 
. l Á travers l'Asie par Constant De Deken, adjoint á l'expedition Bonvalot de Paris au Tonkin. .
. Constant De Deken
Brüssel 1894
"Enrichi de gravures d'après les photographies du prince Henrie d'Orléans"
1890

reist A. Rudolph Agassiz Mitte Februar von Hai-phong in Französisch Tong-King ein Stück den Roten Fluss hinauf und begibt sich dann über Land zur chinesischen Grenze. Innerhalb Yünnans führt sein Weg von Chin-nan-kuan nördlich bis Lung-chow, wo er erneut per Boot die chinesischen Provinzen Kwang-Si und Kwang-Tung ostwärts durchquert und nach insgesamt 50 Tagen schließlich sein Reiseziel Canton erreicht.

. Publikation: l

From Hai-phong in Tong-King to Canton, overland.

.
.

A. Rudolph Agassiz
In: Proceedings of the Royal Geographical Society.
Edward Stanford, London 1891
Vol. XIII., 1891
Seiten249 - 264. Karte Seite 312


 
1890
 

unternimmt John Donaldson Ford (*1840,1918), ein Ingenieur der amerikanischen Marine, nach Beendigung seiner Lehrtätigkeit in Baltimore eine Schiffsreise mit der U.S.S. Alert entlang der ostchinesischen Küste mit Besichtigungen in Shanghai, Ningpo, der Insel Formosa, Amoy [Xiamen], Swatow [Shantou] und Canton [Guangzhou].

. Publikation: l An American Cruiser in the East. Travels and Studies in the far East. .
.

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John Donaldson Fords
A. S. Barnes and Company, New York 1898
Mit 159 Abbildungen und drei Karten. 537 Seiten


 
1890 - 91
 

ist Reverend T. M. Morris von der englischen Baptist Missionary Society damit betraut, fünf Monate lang deren Missionsstationen in den nordostchinesischen Provinzen Shandong und Shanxi zu besuchen und darüber intern Bericht zu erstatten. Er startet in der Hafenstadt Chefoo [Yantai] und besucht auf der Rückreise nach England noch Hankou am Yangzijiang sowie Canton [Guangzhou].

. Publikation: l A Winter in North China .
.

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T. M. Morris
The Religious Tract Society, London 1892
Mit einer Karte. 256 Seiten


 
1890


 

                   1891

startet der russische Kapitän B. L. Grombtschewski (H*) eine Expedition, die von Russisch-Turkistan aus das noch unbekannte Land Kafiristan erforschen soll. Mit von der Partie ist L. Conradt als Sammler und Präparator. Kriegerische Afghanen machen diesen Plan jedoch zunichte und Grombtschewski schwenkt ab nach Osten, um über Chinesisch-Turkistan ins kaum erforschte tibetische Hochland zu gelangen. Im März 
erreicht er Chotan und Polu am Südrand der Wüste Takla Makan. Ein weiteres Erkunden der tibetischen Gebirgskette des Kwen-lun scheitert jedoch an der Jahreszeit, da die Schneeschmelze im Hochland noch nicht eingesetzt hat und die Expedition deshalb schon nach kurzer Zeit wegen Wassermangel zur Umkehr gezwungen ist.

. Publikation: l

Über die russische Expedition von Grombtschewski nach Centralasien in den Jahren 1889-1890.

.
.

L. Conradt
W. H. Kühl, Berlin 1891
In: Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin.
Band XVIII, 1891. Seiten 168-176
 


 
1890 - 91,

genauer gesagt: vom 15. Dezember bis 20. Januar bereist der englische Missionar Alexander Armstrong (*1818,1899) die ostchinesische Provinz Shantung [Shandong]. Armstrong ist als Schulleiter in der Hafenstadt Chefoo [Yantai] tätig und nutzt diese Zeit für Besuche bei den einzelnen protestantischen Missionsstationen sowie zu einem Abstecher zum Grab des Konfuzius in Ch'ü-fou [Qufu].

. Publikationen: l Shantung (China): A General Outline of the Geography and History of the Province; a Sketch of its Missions; and Notes of a Journey to the Tomb of Confucius .
. Alexander Armstrong
Shanghai Mercury, Shanghai 1891
Mit Frontispiz, Karte und Buchschmuck. 198 Seiten

 
. l In a Mule Litter to the Tomb of Confucius .
. Dieses Buch
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Alexander Armstrong
James Nisbet & Co., London 1896
Mit Frontispiz und 10 Abbildungen. 147 Seiten

1890

    


                  
1898

erreicht der holländische Missionar Petrus Rijnhart (1898) Schanghai an, um in Tibet das Evangelium zu predigen. Nach zwei anfänglichen Jahren des Umherreisens in China, lässt er sich in der Nähe des tibetischen Klosters Kumbum, in Lusar, mit seiner jungen kanadischen Frau Susanna Carson Rijnhart (*1868,1908) nieder, die dort als Ärztin tätig wird.
starten die beiden mit ihrem nur ein Jahr alten Baby zu einer Reise Richtung Lhasa. Von missionarischem Eifer und blindem Vertrauen getrieben, doch schlecht ausgerüstet und ohne die großen Gefahren einer solchen Reise zu begreifen, begeben sie sich mit geradezu naiver Zuversicht in das wildeste tibetische Räubergebiet. Ihr Kind stirbt nach kurzer Zeit, wahrscheinlich an der Höhenkrankheit, und nachdem die Karawanentiere gestohlen und die Träger geflüchtet sind, wird auch Petrus Rijnhart auf einer Erkundung von Einheimischen ermordet. Unter größten Strapazen und nur mit viel Glück gelingt es der Missionarin, sich allein durch unwirtliches Gebiet und der Willkür und dem Misstrauen der Bevölkerung ausgesetzt, auf einer zweimonatigen Odyssee nach Ta-tsien-lu [Kangding] im tibetisch-chinesischen Grenzland durchzuschlagen. Trotz all dieser Umstände wird sie später mit ihrem zweiten Ehemann wieder nach Tibet zurückkehren.

. Publikation: l With the Tibetans in Tent and Temple .
. Dieses Buch
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Susie Carson Rijnhart
London 1901
Fleming H. Revell Company, Chicago, New York 1901
Mit 13 Abbildungen und einer Karte. 400 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Wanderungen in Tibet A*
. Verlag der Vereinsbuchhandlung, Calm & Stuttgart 1904 Reihe: Calwer Familienbibliothek, 60. Band
Mit 9 Abbildungen und einer Karte. 278 Seiten

 
1890
 
    
  
 
 
 
                   1896
 
                   1906
                   1911
     
    
                   1913

kommt der deutsche Ingenieur Carl Georg Friedrich Baur (*1859,1935) nach China. Im Auftrag des deutschen Schwerindustrie-Unternehmens Krupp soll er dort als Beobachter und Berater in Eisenbahnfragen tätig werden, eine Aufgabenstellung, die angesichts der internationalen Konkurrenz sowie dem zögerlichen Eisenbahnbau der bereits destabilisierten Qing-Dynastie nicht einfach ist. In Tianjin richtet er die erste chinesische Schule für Eisenbahningenieure ein und unterrichtet dort drei Jahre. Ab
wird er Teilhaber der Krupp'schen China-Vertretung H. Mandl & Co. Zahlreiche Reisen führen ihn in verschiedene Provinzen Chinas, bis er
wieder für andere Aufgaben nach Deutschland zurückgerufen wird. Im Jahr
macht er sich noch einmal auf den Weg nach China, um durch seine Sprachkenntnisse und langjährigen guten Kontakte zu Regierungsvertretern den stockenden Absatz an Rüstungsgütern anzukurbeln. Im Juli
wird er schließlich vom Präsidenten der neu gegründeten Republik China zum technischen Berater für die Errichtung eines Hochofen- und Stahlwerks ernannt.

. Publikation: l China um 1900. Aufzeichnungen eines Krupp-Direktors. .
.   Elisabeth Kaske (Hrsg.)
Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005
Mit zahlreichen Abbildungen und Skizzen.782 Seiten
ISBN 3-412-19305-4


 
1891

überschreitet der Deutsche Wilhelm Steller von Französisch-Tonkin aus die chinesische Grenze nach Yünnan und bereist die südlichen Provinzen bis Kanton.

. Publikation: l Wanderbilder aus China und Indien. Erinnerungen an meinen Aufenthalt im fernen Osten. .
.

Wilhelm Steller
Verlag des Ulmer Volksboten, e.G.m.b.H., Ulm 1900
Mit 19 Abbildungen und Textschmuck. 179 Seiten


 
1891

unternimmt der Österreicher Arthur von Rosthorn (*1862,1945) (H*), Beamter im Dienst der chinesischen Zollverwaltung und der chinesischen Sprache fließend mächtig, im Herbst eine Reise in die westlichen Gebirge Sichuans, die ausschließlich von Tibetern bewohnt werden, aber noch der chinesischen Regierungsgewalt unterstehen.

. Publikation: l Eine Reise im westlichen China A*
. Arthur von Rosthorn
Eduard Hölzel, Wien 1895
(Mittheilungen der k.k. Geographischen Gesellschaft zu Wien, Jahrgang 1895, Heft 5 und 6. Mit 1 Karte. 36 Seiten
. l On the tea cultivation in western Ssuch'uan and The tea trade with Tibet viâ Tachienlu .
.

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Arthur von Rosthorn
Luzac & Co., London 1895
Mit einer Karte. 40 Seiten

1891

will der deutsche Wissenschaftler Ferdinand Emmerich-Hoegen (*1858,1930) von Tatsienlu aus, im westlichen China, den Yalung-Fluß aufwärts erkundet haben, zusammen mit einem gewissen Dr. de Breughel bzw. Dr. Dubreuil. Der Autor berichtet von Schwierigkeiten mit tibetischen Grenzstämmen, schildert die Verbrennung eines hohen Lamas, Jagdabenteuer und gefährliche Situationen, doch sein Bericht ist fraglich. Emmerich-Hoegen, geboren in Hamm am Niederrhein und gestorben in Pasing bei München, war approbierter Arzt (zumindest hatte er 1886 in Palermo ein Medizinstudium abgeschlossen) und dann hinaus in die weite Welt gezogen. Zuverlässiges lässt sich danach kaum noch erfahren. Erst durch den Weltkrieg kehrt er  nach Deutschland zurück und beginnt ab 1915 mit der "Auswertung" seiner Reisen. Eine wahre Flut von Publikationen folgt in den nächsten Jahren, überwiegend als Jugendbücher und von fraglicher Authentizität. Gegen die hier beschriebene Reise, die Jürgen C. Aschoff mit Dutreuil de Rhins in Verbindung bringt, spricht jedoch, dass alle Biographen Emmerich erst 1898 nach China kommen lassen (zu diesem Zeitpunkt ist Dutreuil de Rhins bereits ermordet), vor allem aber, dass seine Teilnahme sicherlich von Dutreuils Reisegefährten Fernand Grenard oder einem anderen Rezensenten später erwähnt worden wäre. 

. Publikationen: l Unter Räubern und Wölfen A*
. Ferdinand Emmerich
Fr. Seybold, München/Leipzig 1922
(Seybolds Volksbücher. 11.) 78 Seiten
. l Asiatenrache A*
.

Ferdinand Emmerich
Fr. Seybold, München/Leipzig 1922
(Seybolds Volksbücher. 12.) 79 Seiten

1891

erreicht Julius Mendes Price (*1924) die sibirisch-mongolische Grenze und hat damit bereits den anstrengendsten Teil seiner Reise hinter sich, die ein Jahr zuvor in London begann und ihn per Schiff um Skandinavien herum und über die Sibirische See bis an den Oberlauf des Yenisei im Herzen Sibiriens führte. Von dort aus hat der Journalist und Abenteurer von Seiten seines Auftraggebers, der Illustrated London News, freie Hand, was seinen weiteren Reiseweg betrifft - solange er nur weiterhin interessante Artikel für die Londoner Leserschaft schreibt. Price wählt den Weg nach Süden, über die sibirische Grenzstadt Kiachta zur mongolischen Hauptstadt Ourga, durchquert dann mit Kamelen die Wüste Gobi, gelangt mit dem Eselkarren bis Peking und nimmt von dort aus schließlich für die letzten Meilen ein Hausboot zur Hafenstadt Tientsin am Gelben Meer. 

. Publikation: l From the Arctic Ocean to the Yellow Sea. The Narrative of a Journey, in 1890 and 1891, across Siberia, Mongolia, the Gobi Desert, and North China. .
. Dieses Buch
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Julius Mendes Price
Sampson Low, Marston & Company Limited, London 1892
Mit 142 Illustrationen und einer Karte. 384 Seiten


 
1891

reist der Franzose Louis André Pichon im Frühjahr von Hanoi, im französischen Kolonialgebiet Tonkin, mit dem Schiff auf dem Roten Fluss in die chinesische Provinz Yunnan ein. Frankreich hat großes Interesse daran, die an Französisch Indochina angrenzende südchinesische Provinz enger an sich zu binden und so gilt Pichons Interesse hauptsächlich wirtschaftlichen Aspekten. Seine Reise führt ihn bis zur Stadt Mongtze [Honghe].

. Publikation: l Un Voyage au Yunnan .
.

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Louis Pichon
E. Plon, Nourrit et Cie., Paris 1893
Mit einer Karte. 286 Seiten

1891

erreicht Nikolaus Alexandrowitsch Romanow (*1868,1918), der russiche Thronfolger und spätere Zar Nikolaus II., im Rahmen seiner Weltreise die südchinesische Hafenstadt Canton [Guangzhou]. Bereits im Vorjahr von Petersburg aus aufgebrochen, hat er bei seiner Umrundung Asiens über das Mittelmeer den Sueskanal durchquert, ausgiebig Indien bereist und auf seiner Panzerfregatte Pamjat Asowa nun Anfang April über Java und Siam das chinesische Kaiserreich erreicht. Zusammen mit seiner Equipe, darunter als Chronist der Reise der Orientalist Prinz Esper Esperovich Ukhtomsky (*1861,1921), verbringt er rund zwei Wochen im Reich der Mitte, führt Gespräche mit führenden Staatsmännern und fährt vier Tage lang den Jangtsekiang [Chang Jiang] stromauf bis Hankau [Wuhan], wo er die Niederlassung russischer Teehändler besucht und sich von deren Erfahrungen berichten lässt.

. Publikation: l Pute¹estvie na Vostok Ego Imperatorskago Vysoèestva Gosudarja Naslìdnika Cesarevièa (Nikolaja II.) 1890 - 1891 .
. Den 1. Band
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Sper Sperovi Uchtomskij
F. A. Brokgauz, St. Petersburg - Leipzig 1895
2. Band. Mit einer verschwenderischen Fülle schöner und großformatiger Abbildungen.
(Deutsche Ausgabe:)
. Orientreise seiner Majestät des Kaisers von Russland Nikolaus II. als Grossfürst-Thronfolger 190-1891 .
. Den 1. Band
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F. A. Brockhaus, Leipzig 1899
2. Band. "Mit 4 Heliogravüren, 362 Abbildungen in Holzschnitt ... sowie einer Übersichtskarte". 482 Seiten


 
1891
 









                   1892

machen sich zwei junge Offiziere der indischen Armee, Hauptmann Hamilton Bower (*1858,1940) (H*) und der Militärarzt W. G. Thorold (H*) daran, in geheimer Mission und völlig inoffiziell nach Tibet einzureisen, um dort die unbekannten Landesteile im Süden zu kartographieren. Im Juli überschreiten sie die Grenze im nördlichen Ladakh, fallen aber sofort wachsamen tibetischen Hirten auf und werden zur Umkehr gezwungen. An anderer Stelle starten sie ihre Unternehmung erneut und gelangen über die Tschang-tang-Hochebene fast bis nach Lhasa. Doch wie alle Ausländer vor ihnen, so werden auch sie vor Lhasa abgefangen und gezwungen, sich auf dem selben Weg zurückzubegeben. Mit viel Verhandlungsgeschick (und unterstützt von eintausend Rupien) können sie jedoch nördlich an Lhasa vorbei weiter nach Osttibet ziehen, wo sie im Januar
die Stadt Tschiamdo erreichen. Für die damalige Zeit stellt diese Durchquerung Tibets von Ost nach West eine ganz wesentliche Erweiterung der geographischen Kenntnisse dar, wofür die Royal Geographical Society Bowers eine Goldmedaille verleiht. Ihr Rückweg nach Indien erfolgt den Yangtze abwärts bis Shanghai und von dort aus per Schiff über Hongkong nach Calcutta.

. Publikation: l A Diary of a Journey Across Tibet .
. Dieses Buch
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Hamilton Bower
Rivington, Percival & Co., London 1894
Mit Frontispiz, 27 Abbildungen und einer Karte. 309 Seiten
1891 - 92

unternimmt William Woodville Rockhill (*1854,1914) (H*) von Peking aus einen zweiten Anlauf, um nach Tibet zu gelangen. Er wählt diesmal einen Weg westlich durch die Mongolei, um den Bogen des Gelben Flusses herum bis nach Lan-chou, der Provinzhauptstadt von Kansu. Anstatt dann den direkten Weg nach Lhasa einzuschlagen, nimmt er den beschwerlichen Umweg über das sumpfige Tsaidam-Gebiet und das karge Hochland des Chang-Tang in Kauf, um sich der Hauptstadt so aus einer unverdächtigen Richtung zu nähern. Doch er wird von Einheimischen entdeckt und man verwehrt ihm die Lebensmitteln, um ihn so zur Umkehr zu zwingen. Notgedrungen muß Rockhill nach Osten abschwenken. Über Chamdo und Batang erreicht er in Chung-king den Yangtzekiang und schifft sich mit seinen Sammlungen nach Shanghai ein. Eine lange Reise.

. Publikationen: l Diary of a Journey Through Mongolia and Tibet in 1891 and 1892 .
. Dieses Buch
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William Woodville Rockhill
Smithsonian Institution, City of Washington 1894.
Mit 28 Tafelseiten, 13 in den Text intergrierte Zeichnungen und einer Karte. 413 Seiten

 
. l W.W. Rockhills zweite Reise nach Tibet. A*
. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig 1895
In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde. LXVII. Band. 
Mit 4 Abbildungen. Seiten 39-42

 
1891
   
    
      

 
 
                   1893















                   1894

entschließt sich Jules-Léon Dutreuil de Rhins (*1846,1894) (H*) dazu, nun endlich jenes Land zu besuchen, über das er zwei Jahre zuvor bereits eine 636 Seiten starke Abhandlung geschrieben hat: L'Asie Central. Nur in Begleitung des sprachkundigen Orientalisten Fernand Grenard (*1866) (H*) macht er sich von Ladakh auf und erreicht am 7. Juli die Stadt Chotan in Chinesisch-Turkestan. Sie wird für zwei Jahre sein Standlager für Erkundungs- und Vermessungsarbeiten rund um die Wüste Takla-Makan.
brechen sie am 4. Mai von Chotan nach Lhasa auf und überqueren am 1. September die tibetische Grenze. Am 1. Dezember sind sie nur noch sechs Tagesreisen von der Hauptstadt entfernt und erreichen den Tengri Nor, als sie von bewaffneten tibetischen Truppen angehalten werden. Langwierige Verhandlungen folgen. Nachdem immer mehr Karawanentiere in der Kälte verenden, ist die Expedition schließlich gezwungen, nach Osten abzuschwenken. Sie marschieren am 20. Januar ab, schlagen sich unter widrigsten Umständen querfeldein nach Sining durch und haben es diesem Umstand zu verdanken, einen Quellfluss des Mekong zu entdecken. Am 16.4.94 erreichen sie Kyegundo, erholen sich und stoßen von dort aus noch einmal zielstrebig bis zur eigentlichen Mekong-Quelle vor. Am 1.6.94 ziehen sie ohne Führer auf einer einfach scheinenden Route nach Sining zurück, kommen im Regen aber vom Weg ab und geraten in einen Landstrich mit sehr feindlich gesonnener Bevölkerung. Als über Nacht zwei Pferde gestohlen werden, erklärt Dutreuil de Rhins, dass er als Ersatz zwei Pferde des Dorfes requirieren wird. Am Morgen werden sie von Tibetern beschossen, Dutreuil de Rhins stirbt und Grenard kann nur mit knapper Mühe entkommen und sich nach Sining retten, wo er im Juli
ankommt. Das geraubte Gepäck mit den Aufzeichnungen der Expedition wird später von einem chinesischen Kommissar sichergestellt und dem französischen Gesandten in Peking übergeben.

. Publikationen: l J. L. Dutreuil de Rhins. Mission Scientifique dans la Haute Asie 1890-1895. .
.
 
Den 1. Band
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(Fernand Grenard, Hrsg.)
E. Leroux, Paris 1897-98
1. Band: Reisebericht mit Frontispiz, 49 Illustrationen und
    5 Karten. 454
Seiten
2. Band: Studien zur Geschichte / Sprache / Geologie /
   Archäologie. 476 Seiten
3. Band: Studien zur Soziologie und Ethnografi. 404 Seiten
. l Le Tibet. Le Pays et les Habitants. .
. Dieses Buch
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Fernand Grenard
Librairie Armand Colin, Paris 1904
Mit einer Planskizze und einer Farbkarte. 387 Seiten

 
1892

reist Alfred Forke von Peking aus über Taiyuan zu den berühmten buddhistischen Grotten nach Loyang und weiter nach Ch'ang-an [dem heutigen Xian].

. Publikationen: l Von Peking nach Ch'angan und Loyang: eine Reise in den Provinzen Chihli, Shansi, Shensi und Honan. .
. Alfred Forke
Berlin 1898
In: Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Königlichen Friedrich Wilhelm-Universität. Band 1
1892

streift Charles Adolphus Murray, Earl of Dunmore (*1841,1907) bei seiner Erkundung des Pamir nur den Westen von Chinesisch-Turkestan, indem er von Ladakh nach Yarkand zieht und später eine Woche in Kashgar verbringt. 

. Publikationen: l The Pamirs; being a Narrative of a Year's Expedition on Horseback and on Foot Through Kashmir, Western Tibet, Chinese Tartary, and Russian Cenbntral Asia. .
. Den 1. Band
Den 2. Band
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Earl of Dunmore
John Murray, London 1893
Zwei Bände mit 39 Abbildungen und zwei Karten, bzw. 10 Abbildungen und drei Karten. 360 bzw. 340 Seiten

 
1892

stehen die beiden Amerikaner Thomas Gaskell Allen (*1868) und  William Lewis Sachtleben an der russisch-chinesische Grenze bei Kuldja [Yining], im äußersten Nordwesten des chinesischen Kaiserreiches, und haben noch Großes vor: Eine Durchquerung ganz Chinas von West nach Ost - auf ihren Fahrrädern. Zwei Jahren zuvor sind sie von Liverpool aus gestartet und haben über Frankreich, Italien, Griechenland und die Städte zwischen Istanbul und Samarkand bereits 19.000 Kilometer hinter sich gebracht, nun liegen noch weitere 5.000 bis Peking vor ihnen. Ihre Fahrräder der Marke Humber mit Hinterrad-Kettenantrieb und luftbefüllten Reifen stellen den modernsten Stand der Technik dar und sind überall Anlass für Massenaufläufe. Mit leichtem Gepäck (darunter eine Kamera zur Dokumentation ihrer Reise) machen sie sich auf den Weg nach Urumtsi [Ürümqi] und von dort durch die Wüste Gobi, entlang der Großen Mauer nach Lan-chou [Lanzhou], Singan [Xian] und Tai-yuen [Taiyuan], bis sie nach vier Monaten tatsächlich Peking erreichen.

. Publikation: l Across Asia on a Bicycle. The journey of two american students from Canstantiople to Peking. .
.

Dieses Buch
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Thomas Gaskell Allen, William Lewis Sachtleben
The Century Co., New York 1894
Zwei zahlreichen Abbildungen und Karten. 234 Seiten

 
1892

flieht der britische Vizekonsul Frederick Samuel Augustus Bourne (*1854,1940) am 17. September mit einer Hand voll Bekannter aus der tropischen Schwüle der südchinesischen Großstadt Canton [Gunagzhou], um für zwei Wochen Zuflucht in der rund 150 Kilometer nordöstlich gelegenen Lo-fou Bergregion zu suchen.

. Publikation: l The Lo-Fou Mountains. An Excursion. .
. Dieses Buch
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Frederick Samuel Augustus Bourne
Kelly & Walsh, Ltd., Hongkong 1895
Mit einer Karte. 48 Seiten

 
1892

kommt der seinerzeit bekannte deutsche Reiseschriftsteller Otto Ehrenfried Ehlers (*1855,1895) mit dem Schiff über Hongkong [Qianggang], Canton [Guangzhou], Macao, Schanghai nach Tien-tsin [Tianjin] und reist mit der Bahn weiter nach Peking. Die Hauptstadt beeindruckt ihn wenig, weshalb er seinen Aufenthalt in der deutschen Botschaft schon bald beendet und seine Chinareise mit einem Besuch der Großen Mauer an der mongolischen Grenze ausklingen lässt.

. Publikation: l Im Osten Asiens. .
. Dieses Buch
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Otto E. Ehlers
Allgemeiner Verein für Deutsche Literatur, Berlin 1896
Mit zahlreichen Illustrationen und zwei Karten. 391 Seiten

1892-93

unternimmt Aleksei Matveyevic Pozdneyev (*1851,1920) im Auftrag der Kaiserlich Russischen Geographischen Gesellschaft eine Forschungsreise in die Mongolei, um eine Gesamtaufnahme über Land und Leute zu erstellen.

. Publikationen: l Mongolya i Mongoly. .
. Aleksei Matveyevic Pozdneyev
St. Petersburg 1896
Band I 
Mit 72 Abbildungen
(Englische Übersetzung:)


. Mongolia and the Mongols .
. (John R. Krueger, Hrsg.)
Indiana University, Bloomington 1971
Mit 15 Abbildungen. 531 Seiten

.
1892
,
 





                  
1904

"Seit dem Jahr
wo ich das erstemal, vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein, mit meiner eigenen kleinen Karawane einen großen Teil der Mongolei durchzog, bin ich noch mehrere Male dahin gekommen und habe darunter zweimal in buddhistischen Klöstern überwintert."
Hans Leder (*1843,
1912) (H*) ist in der Mongolei unterwegs, um "Ethnographica im Allgemeinen, mit besonderer Betonung aber buddhistische Kult- und Kunstgegenstände zu sammeln", die er später bedeutenden Museen in Österreich und Deutschland zukommen lassen wird. So ist er auch am 27. November
vor Ort, als der 13. Dalai Lama, vor der heranrückenden britischen Armee aus Lhasa geflüchtet, in der mongolischen Hauptstadt Urga eintrifft. Da sich Leder ernsthaft für den tibetischen Buddhismus interessiert, ersucht er um eine Audienz, doch es kommt nicht zum persönlichen Kontakt. Ansonsten berichtet er relativ wenig von seinen Reisen in der Mongolei und China und man findet mehr allgemein zusammenfassende Erörterungen über buddhistisch-tibetische Themen in seiner

. Publikation: l Das geheimnisvolle Tibet. Reisefrüchte aus dem geistlichen Reiche des Dalai-Lama. A*
. Hans Leder
Th. Grieben's Verlag (L. Fernau), Leipzig 1909
Mit 14 Abbildungen, meist nach eigenen Aufnahmen.
110 Seiten

 
1892 - 94

ist der russische Geologe Wladimir Afanasjewitsch Obrutschew (*1863,1956) (H*) in Nordtibet unterwegs. Eigentlich war er der Expedition Potanin, die die westlichen Teile von Setchuan und die angrenzenden östlichen Gebiete Tibets bis Li-tang und Ba-tang untersuchen soll, als Geologe zugeteilt und mit dieser bereits von Kjachta über Kalgan nach Peking gelangt. Doch in Peking trennt er sich von Potanin und schlägt sich durch die Provinz Shanxi, die Ordos und Kansu nach Su-tschou am Rand des Nanshan-Gebirges durch, um dort eigenen Forschungen nachzugehen. In Su-tschou ist er Gast des bereits seit längerer Zeit im Amt befindlichen örtlichen Zivil-Mandarins Paul Splingaerd, der frühere Reisegefährte und Assistent des Chinaforschers Ferdinand von Richthofen. (Splingaert ist mittlerweile mit einer Chinesin verheiratet und hat es auf 11 Kinder gebracht). Von Su-tschou aus unternimmt Obrutschew längere Erkundungen in den Nanshan. Da er seinen Vorgänger Freiherr von Richthofen sehr verehrt, tauft er einen Teil des nördlichen Nanshan-Gebirges im Rahmen dieser erstmaligen Kartographierung Richthofen-Gebirge. (Seine noch kurz vor dem Tod erschienene Publikation In der Felsenwildnis Innerasiens ist kein Reisebericht sondern zählt zu seinen phantastischen Jugendromanen)

. Publikation: l (Deutsche Ausgabe) .
. Aus China. Reiseerlebnisse, Natur- und Völkerbilder. .
. Den 1. Band
Den 2. Band
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Wladimir Afanasjewitsch Obrutschew
Verlag von Duncker & Humblot, Leipzig 1896.
Band 1:262 Seiten
Band 2: Mit einer Karte. 235 Seiten.


 
1892 - 97




                   1898

hält sich Archibald John Little (*1838,1908) beruflich in der Stadt Chung-King [Chongqing] am mittleren Lauf des Yang-Tse-Kiang auf und beschreibt das Leben dort als "en plein moyen age". Er nutzt die Zeit und reist nach Cheng-Tu-Fu [Chengdu], der Provinzhauptstadt von Szechuan, in die Grenzgebiete nach Tibet und schließlich auch nach Westen zum Omi-Shan, dem Heiligen Berg Chinas.
wird er wegen der erstmaligen Bezwingung der gefährlichen Strecke des oberen Yang-Tse-Kiang zwischen Ichang und Chung-King (mit seinem Dampfboot S.S. Leechuen) bekannt werden.

. Publikation: l Mount Omi and Beyond. A Record of Travel on the Thibetan Border. .
. Dieses Buch
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Archibald John Little
William Heinemann, London 1901
Mit 16 Abbildungen und einer Karte. 272 Seiten


 

Am "19. Tag des 11. Mondes im Jahr der schwarzen Schlange" wird "zur Stunde des grünen Drachen" (26. Dezember 1893) im Dorf Shaoshan in der chinesischen Provinz Hunan dem wohlhabenden Bauern Mao der erste männliche Nachkomme geboren. Man gibt dem Kind den Vornamen Tse-tung: "Förderer des Ostens".

1893 - 94

führt der Russe Grigorij Nikolajewitch Potanin (*1835,1920) (H*) seine letzte Forschungsreise zu kleinen selbständigen tibetischen Fürstentümern im Westen der chinesischen Provinz Sze-tschuan durch. Auf dieser Reise stirbt seine ihn stets begleitende und selbst forschende Ehefrau Alexandra Viktorowna.

. Publikation: l Potanins letzte Reise in West-China und im osttibetanischen Grenzgebiete im Jahre 1893. A*
. E. Bretschneider
Justus Perthes, Gotha 1900
In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 46. Band, 1900.
Mit 1 Karte, Seiten 12-18

 
1893 - 94

reist die Engländerin Emily Georgiana Kemp (*1860,1939) ein Jahr lang durch die nordchinesische Provinz Shansi, besucht Tientsin, Taiyüanfu und Peking. "Every intelligent person that I have met whose good fairy has led him to the Celestial Empire has fallen under the spell of that marvellous people and marvellous land. I am fired with the ambition to cast that spell even on those who have never been there, by showing them as accurately and vividly as I can, with pen and brush, what the face of China actually is."

. Publikation:
   
      Dieses Buch
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l The Face of China. Travels in East, North, Cenral and Western China. With some Account of the new Schools, Universities, Missions, and the old Religious Sacred Places of Confucianism, Buddhism, and Taoism. .
.

Emily Georgiana Kemp
Chatto & Windus, London 1909
(identisch mit: Duffield & Company, New York 1909)
Mit Buchschmuck, 47 farbigen Abbildungen, 16 Zeichnungen. und einer Karte. 276 Seiten


 
1893
 











                   1897

betritt ein 28jähriger das Feld der Forschung, dessen zukünftige Entdeckungsreisen das geographische Bild Zentralasiens wesentlich verändern werden: Sven Anders Hedin (*1865,1952 Biographie) (H*). Dem jungen Schweden schwebt Großes vor und er wird diesen ehrgeizigen Vorsatz schon bald weit übertreffen. Seine erste Forschungsreise führt in durch den Pamir nach Kaschgar in Chinesisch-Turkestan. Dort beginnt sein erstes Abenteuer, als er mit seiner Karawane bei der Durchquerung der Wüste Takla-Makan fast verdurstet und sich nur durch Glück retten kann. Hedin rüstet sogleich zur Weiterreise und durchquert die Wüste ein zweites Mal, verfolgt den Lauf des Tarim und gelangt zum Wüstensee Lopnor, dessen Erforschung ihn auf anderen Reisen noch viele Jahre beschäftigen wird. Von Chotan aus rüstet er dann den dritten Reiseabschnitt und schlägt sich durch die unbekannten nördlichen Randgebiete Tibets bis nach Peking durch. 10.498 Kilometer kartographierte Wegstrecke - ein passables Gesellenstück, für das man ihm nach seiner Rückkehr im Jahre
zahlreiche internationale Auszeichnungen verleiht. 

. Publikation: l En färd genom Asien 1893-1897 .
. Sven Hedin
Albert Bonniers Förlag AB, Stockholm 1898
Zwei Bände. Mit zusammen 258 Abbildungen und 4 Karten.
565 / 537 Seiten
(Deutsche Ausgabe)
. Durch Asiens Wüsten. Drei Jahre auf neuen Wegen in Pamir, Lop-nor, Tibet und China. A*
. Den 1. Band
Den 2. Band
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F. A. Brockhaus, Leipzig 1899
Band 1: Mit 120 Abbildungen und 2 Karten. 512 Seiten
Band 2: Mit 136 Abbildungen und 5 Karten. 496 Seiten

1893

                   1897

erreicht der deutsche Pfarrer Georg Maria Stenz Schanghai und tritt kurz darauf seine Stelle in der Provinz Schantung an.
kommt er nur durch Zufall mit dem Leben davon, als Mitglieder des chinesischen Geheimbundes Faust im Namen der Gerechtigkeit und des Friedens die Steyler Mission überfallen, um ihn umzubringen. Es trifft seine beiden zufällig anwesenden Kollegen Henle und Nies, denen er seine Räumlichkeiten über Nacht zur Verfügung gestellt hat und die nun auf brutale Art getötet werden. Während der Vorfall vom deutschen Kaiserreich sofort politisch dazu ausgenutzt wird, Teile von Schantung als "deutsches Pachtgebiet" zu besetzen, plädiert Stenz eher für Verständnis mit den Chinesen. 

. Publikationen: l Erlebnisse eines Missionars in China .
.    Dieses Buch
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Pater Stenz
Verlag der Paulinus-Druckerei, Trier 1899
Mit mehreren Abbildungen. 104 Seiten 


. l In der Heimat des Konfuzius. Skizzen, Bilder und Erlebnisse aus Schantung.
. Dieses Buch
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Pater Georg Maria Stenz, S.V.D.
Druck und Verlag der Missionsdruckerei, Steyl 1902
Mit 2 Farbbildern, 31 Voll- und 96 Textbildern. 288 Seiten


 
1893



  
                   1895




                   1900

erreicht die Engländerin Hannah Davies im Dezember von Liverpool aus die chinesische Metropole Shanghai. In der Missionsstation der China Inland Mission in Iang-cheo [Yangzhou] am Yang-tse erhält sie in den nächsten 18 Monaten ihre Einführung in das chinesische Leben sowie eine Sprachausbildung. Ihr Einsatzort liegt im nordöstlichen Teil der Provinz Sichuan. Als sie im Sommer
dorthin aufbricht, verzögern Unruhen wegen des Chinesisch-Japanischen Krieges die Weiterreise für sechs Monate, die sie somit auf halbem Weg am Po-yang See in der Provinz Kiangsi verbringen muss. Zu Beginn des nächsten Jahres erreicht sie dann den Yang-tse stromauf über Wan-hsien und Chung-King ihre neue Wirkungsstätte in Sin-tien-tsi, einem kleinen Ort im Distrikt Pao-ning. Bis zum Sommer
ist sie hier tätig und betreut auch die chinesischen Christengemeinden im Umkreis. Dann werden alle weiblichen Missionare von der Missionsleitung an die Küste zurückberufen, als es im Rahmen des Boxer-Aufstands in Peking zu einer Kriegserklärung Chinas an die westlichen Nationen kommt.

. Publikation: l Among Hills and Valleys in Western China. Incidents of Missionary Work. .
. Dieses Buch
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Hannah Davies
S. W. Partridge & Co., London 1901
Mit 48 Abbildungen und 2 Karten, 326 Seiten


 
1893






  
                  1916



                   1936

kommt die Amerikanerin Anne Walter (*1867,1939) nach Shanghai. Sie gehört zur ersten Generation von ausgebildeten amerikanischen Ärztinnen und meldet sich nach der Approbation spontan für eine Tätigkeit in China, die sie in die nordwestlich von Shanghai gelegene "Garten-Stadt" Soochow [Suzhou] führt. An das dortige Frauen-Krankenhaus wenden sich die Chinesen anfänglich nur in ganz hoffnungslosen Fällen, doch die Erfolge der ausländischen Ärztin sprechen sich schnell herum. Anne Walter heiratet bereits nach kurzer Zeit einen amerikanischen Arzt, der im benachbarten Männer-Hospitals arbeitet. Beide beschließen in China zu bleiben.
erfüllt sich Dr. Walter Fearn dann ihren Traum und eröffnet in Shanghai ihr eigenes Sanatorium.  Nach dem Tod ihres Mannes gibt sie dieses auf und widmet sich ganz der Arbeit für unter amerikanischer Leitung stehende Schulen und Waisenhäuser in Shanghai. Erst mit 69 Jahren kehrt sie
in die Vereinigten Staaten zurück.

. Publikation: l My Days of Strength. An American Woman Doctor's Forty Years in China. .
.

Anne Walter Fearn
Harper & Brothers Publishers, New York and London 1939
Mit 25 Abbildungen. 297 Seiten


 

1894 führt die Vorherrschaft über Korea zum japanisch-chinesischen Krieg. Durch seine technische und wirtschaftliche Überlegenheit siegt Japan und erwirkt 1895 im Frieden von Schimonoseki als Kriegsgewinn die Abtretung der Insel Formosa von China. Weitergehende Gebietsansprüche werden durch den Einspruch der westlichen Großmächte Russland, Frankreich und Deutschland verhindert.

1894

steht der Engländer Samuel Pollard (*1864,1915) nicht nur bei brütender Hitze im unwegsamen Dschungel von Sechuan sondern auch vor einem ziemlich großen Problem: Er soll die Tochter eines Stammeshäuptlings der Nosso heiraten. Und zwar gleich. Viel ist Samuel Pollard bereit dafür zu tun, um mit den wilden Nosso gut Freund zu werden  - aber doch nicht unbedingt alles. Und schon gar nicht am ersten Tag auf seinem Weg zum neuen Einsatzort. Denn diese Form der Verbrüderung scheint ihm nun doch zu direkt - und außerdem ist der Missionar bereits verheiratet. Wie er seinen Kopf aus der Schlinge zieht und dann für viele Jahre im Land der Nosso wirkt, ist nachzulesen in seinen

. Publikationen: l Tight Corners in China. Missionary among the Miao in South West China.
. Samuel Pollard
Henry Hooks, London 1913

auch: A. Crombie, London 1913
Mit 16 Illustrationen. 167 Seiten
.
. Dieses Buch
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l In Unknown China. A Record of the Observations, Adventures and Experiences of a Pioneer Missionary During a Prolonged Sojourn Amongst the Wild Tribes of Western China.
. Samuel Pollard
Seeley, Service & Co. Limited, London 1921
Mit 2 Abbildungen und drei Karten. 324 Seiten
.
. l The Life of Sam Pollard of China. An account of the intrepid life of adventure, danger, toil & travel of a missionary in the far & little known interior of the vast Chinese Empire.
. Walter Pollard
Seeley, Service & Co. Limited, London 1928
Illustriert. 188 Seiten
.
1894

startet der Australier George Ernest Morrison (*1862,1920 Biographie) von Shanghai aus seine Reise, die ihn im Boot erst den Yangtse hinauf bis Chungking trägt und von dort aus zu Fuß weiter durch Shan-Staaten und die Kachin-Hügel bis Burma führt. Als Arzt hat er ein Augenmerk auf den extremen Opiumkonsum der Chinesen und macht hierfür ausschließlich die englischen Händler verantwortlich. Als Philanthrop hegt er für die "Wilden" wesentlich mehr Sympathien als für die westlichen Missionare, deren Praktiken er recht skeptisch gegenübersteht. Insgesamt 100 Tage nimmt er sich Zeit für diese abenteuerliche Reise.
(Die weitere Karriere von George Ernest Morrison ist beachtlich: 1897 ist er als Korrespondent in Peking tätig, erlebt den Boxer-Aufstand mit und reist 1910 quer durch China und dann mit der Bahn von Russisch-Turkistan aus nach London. In den nächsten Jahren gewinnt er das Vertrauen der chinesischen Regierung und wird deshalb von ihr als offizieller Vertreter der Republik China 1919 zum Friedensschluss nach Versailles
entsandt.)

. Publikation: l An Australian in China. Being the Narrative of a Quiet Journey Across China to British Burma. .
. Dieses Buch
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George Ernest Morrison
Horace Cox, London 1895
Mit Frontispiz, 30 Abbildungen und 2 Karten. 291 Seiten


 
1894

reist der amerikanische Journalist Julian Ralph (*1853,1903) zum Jahresende nach Shanghai, um von dort aus Exkursionen in die Umgebung zu unternehmen. Harper's Magazine wünscht sich Reportagen über China, nachdem die große Zahl von eingewanderten Chinesen in den Vereinigten Staaten von Amerika zunehmend zu Konflikten führt. Mit einem Hausboot macht sich Ralph auf ins Mündungsgebiet des Yangzijiang und besucht unter anderem auch Suzhou.

. Publikation: l Alone in China, and other Stories .
.
Dieses Buch
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Julien Ralph
Harper & Brothers Publishers, New York 1897
Mit Frontispiz und 61 Abbildungen. 282 Seiten
(auch: Osgood, Mcilvaine & Co., London 1897
Illustriert. 388 Seiten)


1895

kommt der deutsche Schriftsteller Dr. Joseph Lauterer (*1848,1911) nach Schanghai und bereist von da aus die Küstengebiete.

. Publikation: l China, Das Reich der Mitte einst und jetzt. Nach seinen Reisen und Studien geschildert von .
.

Dr. Joseph Lauterer
Verlag von Otto Spamer, Leipzig 1910
Mit 154 Abbildungen nach chinesischen Originalen sowie nach photographischen Naturaufnahmen. 424 Seiten


 
1895

trifft ein echt britisches Quartett in Kaschgar, Provinzhauptstadt von Chinesisch-Turkistan ein: der englische Großgrundbesitzer Clement St. George Royds Littledale (*1851,1931) (H*) mit seiner Frau, seinem Neffen William Fletcher - und Foxterrier Tanny. Sie haben England vor zwei Monaten verlassen, sind quer durch Russland nach Samarkand gereist und haben gerade den Tian-Shan überschritten. Am Südrand der Takla-Makan Wüste ziehen sie nun weiter über Chotan nach Tschertschen, zum eigentlichen Ausgangspunkt der geplanten Expedition, die sie nach Lhasa führen soll. Littledale bekennt später offenherzig "wir setzten auch auf Bestechung und waren für Korruption im großen Stil ausgerüstet". Mit einer umfangreichen Karawane und Gulam Rassul Galwan (1925) als 'Karawanbaschi' brechen sie im zeitigen Frühjahr nach Zentraltibet auf. Gegen Frost und Sturm und den zunehmenden Widerstand der Bevölkerung kämpfen sie sich bis zum Nordrand des Tengri-Nor Sees durch. Dort jedoch, nur noch eine Tagesreise von Lhasa entfernt, werden sie von bewaffneten tibetischen Truppen endgültig angehalten und gezwungen, nach Westen, in Richtung Ladakh abzudrehen. Littledale wird für diese Erkundungsreise die Goldmedaille der Royal Geographical Society überreicht (und auch dem tapferen Foxterrier Tanny wird - very british - die Ehrenmitgliedschaft zugesprochen!).

. Publikationen: l A Journey across Tibet, from North to South, and West to Ladak. .
. St. George R. Littledale
The Royal Geographical Society, London 1896
In: The Geographical Journal, Vol. VII. (5-1896).
Seiten 453-483. Mit 3 Karten Seite 576 

 
. l Servant of Sahibs .
. Dieses Buch
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Gulam Rassul Galwan
W. Heffer and Sons, Cambridge 1923
Mit Frontispice. 282 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Als Karawanenführer bei den Sahibs A*
. Gulam Rassul Galwan
Kurt Vowinckel Verlag, Berlin-Grunewald 1924.
Fünfundzwanzig Abbildungen (von Le Coq), 1 Karte.
268 Seiten

 
1895 - 96

machen sich Prince Henri D'Orleans (*1867,1901) (H*) und seine Begleiter Émile Roux (H*) und Briffaut von Französisch Indochina aus auf den Weg nach Yünnan, um von dort mit einer kleinen Karawane den noch unbekannten Verlauf des Mekong zu erkunden. Sie durchziehen das Gebiet der wilden Lolo, der Lissu und der Mossos, queren den Mekong mehrfach und folgen ihm ab Talifu in nördlicher Richtung aufwärts. Doch die Widernisse sind extrem, der Rückweg abgeschnitten und so schlagen sie sich schließlich mit letzter Kraft durch das völlig unbekanntes Quellgebiet des Irrawady westwärts nach Assam durch.

. Publikation: l Du Tonkin aux Indes .
. Dieses Buch
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Prince Henri D'Orleans
Calmann-Lévy, Paris 1898
Mit 87 Illustrationen und 5 Karten. 437 Seiten
(Englische Ausgabe:)

. From Tonkin to India. By the Sources of the Irawadi. .
. Dieses Buch
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Methuen & Co., London 1898
Mit 94 Kupferstichen und zwei Karten, 467 Seiten
1895 - 98

rüstet die Handelskammer von Lyon eine wissenschaftliche Expedition im großen Stil aus, die Handel, Handelswege und die Naturerzeugnisse Südchinas studieren soll. Frankreichs Interesse an einer Ausweiterung seiner Kolonien in Fernost ist groß und in stillschweigendem Einverständnis mit England macht man sich deshalb berechtigte Hoffnungen auf den südlichen Teil Chinas. So reist H. Brenier (*1867,1962) als wissenschaftlicher Leiter mit vierzehn Spezialisten verschiedener Branchen volle drei Jahre durch die chinesischen Provinzen Kuang-tung [Guandong], Kuang-si [Guangxi], Yün-nan [Yunnan], Sze-tsh'uan [Sichuan] und Kui-tschou [Guizhou].  

. Publikation: l La Mission Lyonnaise d'exploration commercial en Chine 1895 - 1897 .
. Dieses Buch
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H. Brenier
A. Rey et Cie., Lyon 1898
Mit 194 Abbildungen und acht Karten. 471 Seiten
1895



                   1898

erreicht der französische Journalist Marcel Monnier (*1853,U1918) auf seiner Reise durch Fernost den Hafen von Tien-Tsin [Tianjin] in Nordchina. Die französische Zeitung Le Temps ermöglicht ihm als Berichterstatter eine vierjährige Weltreise, die anschließend als mehrbändige Publikation erscheint. Bis
hat er so dreißig Monate Zeit, um im Reich der Mitte Péking und die südlichen Randgebiete der Mongolei (Kalgan, Nan-Kou, Dolo-Nor, Chang-Tou Jé-Hol) zu bereisen, danach von Shanghaï aus mit einer Dschunke den Yang-Tsé flussauf bis in die Provinz Sé-Tchouèn zu fahren, den heiligen Berg Omei zu besichtigen und abschließend einen südlichen Bogen durch die Provinz Yun-Nan bis nach Tonkin, der französischen Kolonie in Indochina, zu schlagen. Beneidenswert!

. Publikation: l Le Tour D'Asie .
.
Den 2. Band
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Marcel Monnier
E. Plon, Nourrit et Cie., Paris 1899
Band 1: Cochinchine/Annam/Tonkin; mit 38 Abbildungen und einer Karte, 333 Seiten.
Band 2: L'Empire du milieu; mit 60 Abbildungen und einer Karte, 373 Seiten


 
1896

"The vast extent of the territory marked 'unexplored' on the map of Tibet at once attracted me." Und so macht sich der in Indien stationierte Captain Henry Hugh Peter Deasy (*1866,1947) mit Arnold Pike im Frühjahr auf, um von Ladakh aus das südwestliche Tibet zu erkunden. Die Gegend ist wild und menschenfeindlich, ein ortskundiger Führer steht nicht zur Verfügung und so schlagen sich beide unter den widrigsten Umständen fünf Monate lang durchs tibetische Hochland. Ein Jahr später wird Deasy zur nächsten Expedition aufbrechen.

. Publikation: l In Tibet and Chinese Turkestan. Being the Record of Three Years' Exploration. .
. Dieses Buch
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Henry Hugh Peter Deasy
T. Fisher Unwin, London 1901
Mit 81 Abbildungen und einer Karte. 420 Seiten

 
1896

starten Captain Montagu Sinclair Wellby (*1866,1900) (H*) und Lieutenant N. Malcolm im Juni von Ladakh aus ihre Expedition ins unwirtliche Hochland von Tibet. Sie haben hochgesteckte Ziele: Mit ihrer Karawane wollen sie Tibet von West nach Ost durchqueren, eine Erkundung des schwer zugänglichen Quellgebietes des Gelben Flusses steht auf dem Programm (den man noch irrtümlich für den Oberlauf des Yangtze hält) und enden soll die Reise, nach weiteren tausend Meilen quer durch China, in Peking. Doch es kommt alles anders als geplant: Ihr chinesischer Reisepass wird von den Tibetern nicht anerkannt, sie werden behindert und zurückgewiesen. Das Wetter ist garstig, das Wild widererwartend rar, schließlich desertieren auch ihre Träger und alle Lasttiere verenden. Nachdem ihnen selbst der Rückweg abgeschnitten ist, müssen sie sich einer ostwärts ziehenden Karawane anschließen, um überhaupt zu überleben. "In publishing the following account of a journey across Tibet and China, it's my hope that some future traveller may learn, not so much what he ought to do, as what he ought not to do" formuliert es Wellby später etwas kleinlaut.

. Publikation: l Through Unknown Tibet .
. Dieses Buch
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Montagu Sinclair Wellby
T. Fisher Unwin, London 1898
Mit 77 Abbildungen. 440 Seiten

 

Die europäischen Großmächte haben China insgeheim schon in sogenannte "Interessensphären" aufgeteilt: Für Russland sind die an Sibirien angrenzenden Provinzen der Mandschurei interessant; Frankreich sieht mit Südchina die natürliche Erweiterung seiner Kolonialansprüche in Indochina und die britische Weltmacht hat seine Hand auf die Zentralprovinzen gelegt - von Shanghai am Gelben Meer, den Yangtze entlang nach Westen bis zum wirtschaftlich prosperierenden Szechuan an Tibets Grenze. Auch das deutsche Kaiserreich bemüht sich ab 1895, etwas spät, um einträgliche Kolonien in Übersee. Von China erhofft man sich vor allem einen geeigneten Hafen, um hier einen festen Stützpunkt für die junge deutsche Flotte in Ostasien einzurichten.

1896 - 97

ist Eugen Wolf (*1850,1912) auf eigene Faust in China unterwegs. Eine Erbschaft ermöglicht es dem exzentrischen Pfälzer ganz der eigenen Nase zu folgen: Er bereist schon früh Südamerika und Afrika, findet Eingang bei der Familie des Reichskanzlers von Bismarck und bringt es bis zum Berater des Deutschen Kaiserreiches. Er wird Quartiermacher der Wißmannschen Schutztruppen auf Sansibar, durchstreift Mittel- und Nordamerika zu Pferd, nimmt bei den Kämpfen am Kilimandscharo teil und berichtet dem Berliner Tageblatt als Kriegsberichterstatter über den Burenaufstand und die französische Expedition gegen Madagaskar. Seine umfangreichen ethnologischen Sammlungen finden Platz in verschiedenen deutschen Museen. Die französische Regierung verleiht ihm das Kreuz der Ehrenlegion. Auch Papst Leo XIII. konsultiert ihn und zeichnet ihn mit dem Komturkreuz aus. Während des Deutschlandbesuchs des chinesischen Vizekönig Li-Hung-Tschang trifft er mehrmals mit diesem zusammen und erhält dabei eine Einladung nach China.
Diese nimmt er umgehend an und wird in Peking sogar vom chinesischen Kaiser empfangen und mit dem Stern des doppelten Drachenordens ausgezeichnet. Inoffiziell hat sich der "Kolonialenthusiast" Eugen Wolf vorgenommen, China im Hinblick auf neue Handelsmöglichkeiten für das "hier leider sehr unterrepräsentierte" heimatliche Kaiserreich zu durchstreifen. Deutschlands rechtmäßige Interessenssphäre sieht er dabei in einem breiten Gürtel von Schan-tung im Osten bis hinüber nach Tibet, ein Landstrich, der sieben chinesische Provinzen umfasst. Seine Überlandfahrt beginnt von Peking aus mit drei Reisekarren Richtung Süden, bis er den Yangtzekiang bei Hankow erreicht. Von dort plant er, quer durch die Provinz Honan bis nach Canton ans Südchinesische Meer vorzustoßen. Doch ganz so einfach ist das nicht, auch nicht für einen Energicus seines Kalibers. Sein mit viel nationalem Pathos geführtes Tagebuch berichtet von betrügerischen Dienern, schlechten Fahrwegen, einer allerorts feindlich gesinnten Bevölkerung und den widerspenstigen chinesischen Behörden. Mit dem Magistrat der Stadt Tschang-scha ficht er schließlich einen Strauß der besonderen Art: Als man ihm das Betreten der Stadt verweigern will, harrt er dreizehn Tage freiwillig auf seinem Hausboot vor den Toren der Stadt aus. Zweiundzwanzig Buchseiten lang ziehen sich die dabei erlittenen Schmähungen, Steinbombardements und tätlichen Angriffen hin, doch (mit echt preußischer Bockbeinigkeit) weiß er sich schließlich zu behaupten und seine "kaiserlich verbürgten" Ausländerrechte durchzusetzen. Seine Berichte werden mit dazu beitragen, dass das Deutsche Kaiserreich seine Kolonialinteressen in China forciert und sich ein Jahr später alles fertig vorbereitet findet, um die Bucht von Kiautschou zügig zu annektieren.
(Ursprünglich war ein zweiter Band mit dem Reisebericht ins deutsche "Schutztgebiet" Kiautschou vorgesehen. Eugen Wolf scheint diese Reise im Jahr 1898 durchgeführt zu haben. Die Reiseroute wurde in die Karte des ersten Bandes eingezeichnet. Es kam jedoch nie zur Publikation.)

. Publikation: l Meine Wanderungen. I. Im Innern Chinas . .
. Eugen Wolf
Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Leipzig 1901.
Mit 67 Illustrationen, der faksimilierten Visitenkarte und einer Karte des Reiseweges des Verfassers. 304 Seiten

1896 - 97

leitet der britische Konsul Frederick Samuel Augustus Bourne (*1854,1940) eine von der Blackburn Handelskammer im nordwestlichen Lancashire beauftragte Kommission, die die Handelsmöglichkeiten für die englische Textilindustrie in Zentral- und Südchina untersuchen soll. Zusammen mit Henry Neville und Henry Bell startet Bourne am 28. Oktober in Shanghai und erreicht am ersten Weihnachtstag Ch'ung-king [Chongqing] am Yangtze. Bis zum Juni des Folgejahres bereist die Kommission Ch'eng tu [Chengdu], die Hauptstadt der Provinz Ssu-ch'uan [Sichuan], sowie die südlichen Provinzen Yunnan, K'uei-chow [Guizhou] und Kwang-si [Guangxi]. Mit großer Akribie werden überall Transportmöglichkeiten und Zölle in Erfahrung gebracht, die Marktlage für englische Waren beurteilt, Erkundigungen zum Bank- und Kreditwesen eingeholt - sowie die Höhe der regional üblichen Bestechungsgelder für die chinesischen Behörden notiert.

. Publikation: l Report of the Mission to China of the Blackburn Chamber of Commerce, 1896-7 .
. The North-East Lancashire Press Company, Blackburn 1898
Mit Frontispiz und 2 Karten. 152 + 386 Seiten

 
1897

ist Georg Franzius, seines Zeichens deutscher Oberbaurat, auf einer "wasserbaulichen Studienreise" in Süd-Schandong unterwegs. Ideale Voraussetzungen für einen deutschen Hafen in China bietet hier seiner Meinung nach die Bucht von Kiautschou, die auch schon von Ferdinand von Richthofen als bester Standort ausgemacht wurde. Natürlich ist ein solches Ansinnen völkerrechtlich völlig unmöglich. Doch schon kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse und führen so zum Titel seiner

. Publikation: l Kiautschou. Deutschlands Erwerbung in Ostasien. .
. Dieses Buch
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Georg Franzius
Hofbuchhändler Schall und Grund, Berlin o.J. (ca. 1898)
Mit farbigem Frontispiz, 70 Abbildungen im Text,
22 Tafeln und 4 Karten. 142 Seiten

 

Am 4.11.1897 werden die deutschen Missionare Henle und Nies in Schandong von Mitgliedern eines chinesischen Geheimbundes ermordet. Obwohl die chinesische Regierung hierfür nicht verantwortlich zu machen ist, wird dies vom deutschen Kaiserreich zum willkommenen Anlass genommen, um bereits zehn Tage später mit deutschen Marinetruppen in der Bucht von Kiautschou zu landen und diese zu besetzen. Als Wiedergutmachung wird das deutsche Kaiserreich kurz darauf auch noch das Hinterland für 99 Jahre von China "pachten" und Tsingtau [Qingdao] zur Hauptstadt des "Deutschen Schutzgebiets Kiautschou" machen. 

1897

fährt Mrs. J. F. Bishop (Isabella Lucy Bird) (*1831,1904) von Shanghai aus den Yangtze bis Wanhsien hinauf, reist quer durch Szechuan und sieht sich im tibetischen Grenzland bei den Miao und Somo-Stämmen ausgiebig um. Seit 1855 ist die reiselustige Engländerin in Amerika, dem Pazifik und in Asien unterwegs und berichtet über ihre Reiseerlebnisse bis dato in neun Bänden. Aufgrund dieser ausgezeichneten Reisebeschreibungen wird ihr als erster Frau die Ehre zuteil, in die Royal Geographical Society aufgenommen zu werden.

. Publikation: l The Yangtze Valley and Beyond. An Account of Journeys in China, Chiefly in the Province of Sze Chuan and Among the Man-Tze of the Somo Territory. .
. Dieses Buch
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J. F. Bishop (Isabella Lucy Bird)
John Murray, London 1899
Mit 166 Abbildungen und einer Karte. 557 Seiten

1897

will der äußerst exzentrische Arnold Henry Savage Landor (*1865,1924 Biographie) (H*), von Bombay kommend, eine Reise nach Tibet angetreten haben. Über den Himalaya entlang des Manasarovar-Sees will er mit nur zwei Dienern das Bramaputra-Tal abwärts gezogen sein, als ihn tibetische Soldaten und Lamas fingen und anschließend folterten. Trotzdem sei ihm kurz darauf die Flucht, hunderte von Kilometer quer durch Tibet zurück nach Indien gelungen. All das liest man mit großem Stirnrunzeln. A.H.S. Landor war berühmt für seine Münchhausiaden, so dass seine Bücher vom Publikum schon zu Lebzeiten mehr wohlwollend amüsiert als ernst aufgefasst wurden.

. Publikation: l In the Forbidden Land: An account of a journey in Tibet, capture by the Tibetan authorities, imprisonment, torture, and ultimate release (...) .
. Den 2. Band
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Henry Savage Landor
W. Heinemann, London 1898
Band 1: Mit 131 Abbildungen. 263 Seiten
Band 2: Mit 135 Abbildungen und einer Karte. 320 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

. Auf verbotenen Wegen.Reisen und Abenteuer in Tibet. A*
. F. A. Brockhaus, Leipzig 1898.
Mit 202 Abbildungen, 8 Chromotafeln und einer Karte.
511 Seiten

1897








                   1898

beantragt der in Zentralindien stationierte Alfred Woodrow Stanley Wingate (*1861,1938) bei seiner Dienststelle, in Peking Chinesisch zu lernen. Der ungewöhnliche Wunsch findet Gehör und so reist er noch im gleichen Jahr als erster britischer Offizier zur Sprachausbildung ins Reich der Mitte. Dort verkehrt er mit dem internationalen Diplomatischen Corps und hohen chinesischen Militärs, spielt mit dem nach Tschingtau entsandten Bruder des deutschen Kaisers Polo und muss von seiner Behörde schließlich daran erinnert werden, nun langsam nach Indien zurückzukehren. Und zwar auf dem Landweg - denn da gibt es noch einige unbekannte Routen in China, die den britischen Generalstab doch sehr interessieren ...
reist Wingate deshalb nach Shanghai, den Yangtzse ein Stück hinauf bis zum Tung-Ting [Dongting] See und schlägt sich von dort sechs Monate lang quer durch die chinesischen Provinzen Kweichou [Guizhou] und Yunnan bis zur Grenzstadt Bhamo in Britisch-Burma durch.

. Publikation: l A Cavalier in China .
. A. W. S. Wingate
Grayson & Grayson, Ltd., London 1940
Mit 15 Abbildungen und einer Karte. 327 Seiten

 
1897
















                   1899

wird Captain Henry Hugh Peter Deasy (1906) der seit langem beantragte Urlaub bewilligt und er bricht mit seinem Helfer Arnold Pike im März auf, um von Kaschmir aus seine nächste Expeditionskarawane durch das Hunza-Tal hinauf in den Pamir zu treiben. Die Erforschung des unbekannten Oberlaufs des Yarkand-Darja steht auf dem Programm, ebenso ein Vorstoß von Chinesisch-Turkistan über die Grenze ins nordwestliche Tibet. Die Reise gerät zur Odyssee und Deasy wird in ihrem Verlauf mit allen Schwierigkeiten konfrontiert, die sich nur denken lassen: Seine asiatische Expeditionsmannschaft ist unerfahren, er wird vom Karawanenführer betrogen, Krankheiten gehen um, Tragtiere verenden, die Natur verschwört sich gegen ihn mit Sandstürmen, ausgetrockneten Wüstenbrunnen, unpassierbaren Wegen und Erdbeben, angeworbene Führer desertieren, Einheimische verweigern jede Auskunft, die mohammedanischen Dorfvorsteher beargwöhnen ihn, die chinesischen Behörden betrachten ihn als Spion, er wird bestohlen und von den eigenen Leuten bedroht, es geht ihm erst das Geld, dann der dringend benötigte Brennstoff, dann wieder das Geld aus, im Labyrinth des Pamir irrt er durch unwegsame Täler - von Kost und Logis erst gar nicht zu reden. Allein schon diese Widrigkeiten rechtfertigen die von der Royal Geographical Society später verliehene Goldmedaille.
kehrt er nach England zurück, "so weak in health that I was scarcely able to crawl."

. Publikation: l In Tibet and Chinese Turkestan. Being the Record of Three Years' Exploration. .
. Dieses Buch
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Henry Hugh Peter Deasy
T. Fisher Unwin, London 1901
Mit 81 Abbildungen und einer Karte. 420 Seiten

 
1897 - 1923

ist James A. Thomas als Angestellter eines amerikanischen Tabakkonzerns in China tätig und organisiert dort den Vertrieb der neu eingeführten Zigaretten.

. Publikation: l A Pioneer Tobacco Merchant in the Orient .
. James A. Thomas
Duke University Press, Durham 1928
Mit farbigem Frontispiz und 11 s/w-Abbildungen. 339 Seiten.

 
1898

reist Ernst von Hesse-Wartegg (*1854,1918) erneut "ins Heilige Land von China". Ein Jahr zuvor hat er in einer prächtig aufgemachten Buchausgabe bereits über China und Japan berichtet, nun besucht er das neue "deutsche Pachtgebiet Kiautschou", besucht den heiligen Berg Tai Shan und reist dann auf dem Kaiserkanal nach Peking. All das muss im Frühjahr geschehen sein, denn noch im gleichen Jahr erscheint seine

. Publikation: l Schantung und Deutsch-China. Von Kiautschou ins Heilige Land von China und vom Yangtsekiang nach Peking im Jahre 1898.          ( => Ganzleder-Ausgabe)
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Ernst von Hesse-Wartegg
Verlag von J. J. Weber, Leipzig 1898
Mit 145 Textabbildungen, 27 Tafeln, 6 gefalteten Beilagen
(u.a. Faksimiles von Proklamationen, der chinesische Reise- paß des Verfassers, Panorama der Bucht von Kiautschou und ein Plan der Grabanlagen des Konfuzius) sowie 3 Karten.
294 Seiten

 
. l China und Japan. Erlebnisse, Studien, Beobachtungen
auf einer Reise um die Welt.
.
. Dieses Buch
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Ernst von Hesse-Wartegg
J. J. Weber, Leipzig 1897
Mit Frontispiz, 44 Vollbildern, 132 in den Text gedruckten
Abbildungen
, Beilagen und einer Generealkarte von
Ostasien. 568 Seiten


 
1898

verfasst auch der norwegische Seeoffizier William Coucheron-Aamot (*1868,1948) über seine Fahrten durch China, 2500 Kilometer den Yangtse Kiang hinauf und hinab und nordwärts nach Kiautschou, eine

. Publikation: l Fra den Kinesiske mur til Japans hellige bjerg: skildringer fra Kina og Japan samt hjemreisen til Norge .
. William Coucheron-Aamot
P. T. Mallings boghandelsforlag, Kristiana 1893
Mit 2 Karten. 480 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)

 
.

Durch das Land der Chinesen
Verlag von Robert Baum, Leipzig 1898
Mit Frontispiz und 33 Abbildungen im Text. 198 Seiten


 
1898

kommt Paul Goldmann (*1865,1935) als Korrespondent der Frankfurter Zeitung über Hongkong und Canton nach Schanghai, um einen Sommer in China zu verbringen und reichlich Artikel an seine Zeitung zu schicken. Er besucht das vorerst nur in Gestalt eines Grenzsteins existierende deutsche Settlement im heißen Hankau am Yang-tse-kiang, dann das neu erworbene deutsche Pachtgebiet Kiautschou und reist schließlich über Tschifu, der Geburtsstadt des Konfuzius in der Provinz Schantung, nach Tientsin und Peking. Die Hauptstadt Chinas begeistert ihn nicht, denn bei seiner Abreise bemerkt er sarkastisch: "Der Abschied von Peking ist eine Freude, und der Gedanke, daß man es niemals wieder zu Gesicht bekommen wird, erhöht das Behagen." Eine mit spitzer Feder geschriebene, amüsante

. Publikation: l Ein Sommer in China. Reisebilder. .
. Den 1. Band
Den 2. Band
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Paul Goldmann
Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt a.M. 1899
Zwei Bände mit Buchschmuck, 261 / 291 Seiten.
[Die 2. durchgesehene und vermehrte Auflage 1900 wurde um Anmerkungen zum Boxer-Aufstand ergänzt: 277 / 301 Seiten]

 
1898

besucht Prof. Adolf Fischer (*1857,1914) im Rahmen seiner Japan-Studien auch die Insel Formosa, die durch den Krieg zwischen Japan und China seit 1895 von Japan annektiert ist. Tief beeindruckt von der japanischen Kultur, jedoch weniger von deren "nervösen Söhnen einer neuen Zeit", bereist er nun das Land der Kopfjäger.

. Publikation: l Streifzüge durch Formosa. .
. Adolf Fischer
B. Behr's Verlag (E. Bock), Berlin 1900
Mit einer Karte und über hundert Abbildungen nach Naturaufnahmen des Verfassers. Buchschmuck von dem japanischen Künstler Eisaku Wada. 382 Seiten
1898

"The provocative cause of this journey was a very matter-of-fact one. I was at Singapore, midway between India and China, and I had already travelled from Singapore to London by way of Japan and America, and by way of the Suez Canal. Desiring to travel homewards again, I wished to do so by a different route. That was the initial reason, but also, as one deeply interested in the political outlook in Asia, I wished to traverse the old routes of overland trade, and to judge of the uses and possibilities of the new Trans-Siberian Railway." Und so reist Arnot Reid von der chinesischen Hafenstadt Tien-tsin über Peking zur chinesisch-mongolischen Grenzstadt Kalgan. Von dort aus geht es mit Karren und Pferden durch die Wüste Gobi nach Urga und weiter zur sibirischen Grenze nach Kiakhta. Schon auf der Fahrt verfasst Reid Berichte über seine Reise für die Times und die Straits Times sowie für Queen und andere britische Zeitungen. Hierauf basiert seine schon einen Monat nach Ende der Reise in Druck gegebene

. Publikation: l From Peking to Petersburg .
. Dieses Buch
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Arnot Reid
Edward Arnold, London 1899
"With frontispice and map". 300 Seiten
1898

erhält Fred. W. Carey den Auftrag, die britischen Handelsmöglichkeiten mit der südchinesischen Provinz Yunnan und den Nutzen einer entsprechenden Eisenbahntrasse von Burma aus zu untersuchen. Er bereist dafür die im Süden Yunnans gelegenen Gebiete der Shan-Stämme und kommt in seinem Bericht vor der Royal Geographical Society zu dem Ergebnis "...  the necessity of railways is all nonsens. The majority of persons who hold these ideas are either blinded by a genuine desire to see British trade benefited, or led astray by the statements of those who would benefit by the construction of such railways".

. Publikation: l A Trip to the Chinese Shan States. .
. Fred. W. Carey
The Royal Geographical Society, London 1899
In: The Geographical Journal, Vol. XIV - 10/1899
Mit 10 Photographien. Seiten 378-394.Karte Seite 472
1898 - 99             

reist Archibald R. Colquhoun (*1848,1914) von den neuen Verkehrsverbindungen in Ostasien ganz fasziniert, "some seven thousand miles, chiefly overland, by rail and tarantass, camel, camel-cart, and mule-litter, native Chinese boat and saddle pony, mule, and sedan-chair." Genauer gesagt: in sieben Monaten von St. Petersburg erst auf der bis Irkutsk fertiggestellten Strecke der transsibirischen Eisenbahn, dann per Kamelkarawane quer durch die Wüste Gobi über Urga nach Peking, von Tientsin aus per Schiff nach Shanghai und den Yangtsze hinauf bis Chung-king und abschließend zu Pferd und im Tragstuhl durch die Provinz Yünnan bis nach Französisch-Tonkin. "The variety in the modes of travel was equalled by the diversity of races encountered on the way - Europeans, Russians and Siberians, Buriats and  Mongols, Manchus and the Chinese of North and Southwest China, the interesting aboriginal tribes of Yunnan and Kweichau, and, finally, the Tongkingese under French rule."

. Publikation: l The "Overland" to China .
. Dieses Buch
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Archilbal R. Colquhoun
Harper & Brothers, New York and London 1900
Mit 35 Abbildungen und vier Karten. 465 Seiten

 
1898






                   1899

erreicht der schweizer Eisenbahningenieur und Topograph Johannes Wilda (*1852) mit dem Reichspostdampfer Sachsen das tropische Südchina. Hongkong steht wegen Pest unter Quarantäne und so macht er sich auf den Weg nach Kanton ("sicher eine der eigentümlichsten Städte der Erde") und reist weiter zur nicht weit entfernten portugiesischen Kolonie Macao. Anstatt seinem Reiseplan treu zu bleiben, erliegt er der Verführung der Südsee und unternimmt einen Abstecher ins Malayische Archipel, nach Neu-Guinea, Java und Siam, so dass es Sommer
wird, bevor er seine Reise die chinesische Küste hinauf nach Norden fortsetzt. In Shanghai entschließt er sich spontan für eine Erkundung Japans und tritt später von der Insel Jesso aus die Überfahrt nach Tsingtau an, zur neuen deutschen Kolonie an der chinesischen Ostküste. Hier genießt der zeitgemäß sehr national gesinnter Protagonist den Vorzug, auf der Deutschland, dem Flaggschiff des deutschen Kreuzergeschwaders in Ostasien, zusammen mit seiner Königlichen Hoheit, dem Prinzen Heinrich von Preußen, mitten im Gelben Meer dinieren und plaudern zu dürfen. Mit Teilen des Königlichen Stabs geht es noch weiter bis Tientsin. Wieder auf sich allein gestellt, gelangt er mit der Eisenbahn bis einige Kilometer vor Peking und hält bei Sandsturm, auf einem Esel reitend, Einzug in die Kaiserstadt. Vom deutschen Gesandten, dem Freiherrn von Ketteler, erbittet er einen Reisepass, der es ihm ermöglichen soll, die Heimreise über Land, durch die Mongolei und Sibirien nach Moskau anzutreten. Und so bricht er zu Beginn des asiatischen Winters mit einer Maultiersänfte wahrhaftig von Peking Richtung Urga auf: Nach tropischer Sonne, Malariaanfällen, Ruhr und einer auf den letzten Metern noch zugezogenen heftigen Erkältung für unseren Reisenden sicherlich kein allzu großes Vergnügen.

. Publikation: l Von Hongkong nach Moskau. Ostasiatische Reisen von .
. Johannes Wilda
Verlag von Stephan Geibel, Altenburg, S.A. 1902
Mit 53 Illustrationen, einem facsimilierten Brief des Freiherrn von Ketteler und einer Karte der Reiseroute des Verfassers. 312 Seiten

 
1898 - 99

führt eine Forschungsexpedition Prof. Karl Josef Futterer (*1866,1906) (H*) und seinen Heidelberger Studienfreund Dr. Julius Holderer (*1866,1950) (H*) vom russischen Osch aus über den Pamir ins Tarim-Becken. Entlang der alten Strecke der Seidenstraße zieht die Karawane durch die Wüste Gobi ostwärts bis ins Gebiet um den 'Blauen See' bei Sutschou [Jiuquan]. Ihrem besonderen Interesse gilt hier die Erforschung des weiter südlich gelegenen Hoang-Ho (Gelber Fluss) und seinem Quellgebiet. Doch es ergeht ihnen wie vielen anderen Expeditionen, die es nach ihnen noch in dieses geographisch höchst interessante Grenzgebiet zwischen China und Tibet ziehen wird: Sie werden von räuberischen Stämmen der Tanguten angegriffen und gezwungen, das Feld der Forschung fluchtartig zu verlassen. Die Rückreise der Expedition erfolgt deshalb Richtung Hankau [Wuhan] und von dort aus den Yangtsekiang stromab nach Schanghai.

. Publikation: l Durch Asien. Erfahrungen, Forschungen und Sammlungen während der von Amtmann Dr. Holderer unternommenen Reise. A*
. Den 1. Band
Den 2/1. Band
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Karl Futterer (und Andere)
Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1901-11
Band 1: Mit 203 Illustrationen im Text, 40 Tafeln, Panoramen und Profilen, 2 Farbtafeln und einer Karte. 545 Seiten
Band 2/1: Mit 166 Illustrationen im Text, 40 Lichtdrucktafeln, 3 Profiltafeln und 4 geologischen Karten. 394 Seiten
Band 2/2: 294 Seiten mit 162 Illustrationen im Text, 42 Lichtdrucktafeln und einer Karte der Reiseroute
Band 3: 174 + 132 + 29 + 17 + 159 Seiten mit 22 Ilustrationen im Text und 18 Lichtdrucktafeln.

 
1898
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                   1899

leitet der amerikanische Ingenieur William Barclay Parsons (*1859,U1932) eine Expedition quer durch die zentralchinesische Provinz Hu-nan. Ein amerikanisches Konsortium hat von der chinesischen Regierung den Zuschlag für den Bau einer Eisenbahnlinie von Hankow [Wuhan] nach Canton [Guangzhou] erhalten und Parsons mit einer ersten Erkundung beauftragt. Da der chinesischen Regierung viel an dieser verkehrstechnisch wichtigen Nord-Süd-Verbindung liegt, Hu-nan aber als ausgesprochen fremdenfeindlich gilt, wird die Expedition unter Regierungsschutz gestellt. Mit insgesamt 600 Mann an Trägern und Soldaten bricht die bis zu acht Kilometer lange Karawane somit Ende des Jahres südwärts auf. Über die Provinzhauptstadt Changsha führt der Weg am Flusslauf des Yu-tan entlang, über das Nan-ling-Grenzgebirge und in der Provinz Kwang-tung [Guangdong] den Wu-shui hinab bis Canton, wo die Routenaufnahme nach gut zwei Monaten im Februar
endet.

. Publikation: l An American Engineer in China .
.    
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William Barclay Parsons
McClure, Phillips & Co., New York 1900
Mit 66 Abbildungen und einer Karte. 321 Seiten

 
1898 - 99

reist der französische Reiseschriftsteller und Fotograf Alfred Raquez (*1865,U1907) von Guangzhou aus die Küste entlang nach Shanghai, den Yangzi flussauf bis Hankou und von dort durch die Provinzen Hubei, Hunan und Guizhou. In seinem Reisetagebuch hält er seine Eindrücke fest.

. Publikation: l Au pays des Pagodes. Notes de Voyage. .
.    
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Alfred Raquez
L’Imprimerie de la Presse Orientale, Shanghai 1900
Mit 56 Abbildungen. 429 Seiten

 
1898




                   1900

bereisen Major Henry Rodolph Davies (*1865,U1955) und Captain C. H. D. Ryder das burmesisch-chinesische Grenzland, um geeignete Strecken für eine Eisenbahnlinie von Burma nach Südchina zu erkunden. Bhamo, im Osten Britisch-Burmas, dient Ihnen als Ausgangspunkt für alle Exkursionen und insgesamt werden über 5500 Meilen über Stock und Stein zurückgelegt, um mögliche Trassenführungen auszuarbeiten. Als
der Boxeraufstand beginnt und Mitglieder der Forschungsgruppe ermordet werden, wird die Erkundung eingestellt. Die Bahnlinie wird aufgrund der schwierigen topographischen Verhältnisse nie gebaut. Statt dessen errichtet die französische Kolonialregierung zehn Jahre später eine Trasse von Hanoi nach Yunnan-fu.

. Publikation: l Yün-nan. The Link between India and the Yangtze. .
.    
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Henry Rudolph Davies
University Press, Cambridge 1909
Mit 73 Abbildungen und einer Karte. 431 Seiten


 
1898 - 1900

verbringt der belgische Offizier A. Wittamer in China. Im Auftrag der belgischen Regierung soll er die Provinz Gansu bereisen und dabei die Lagerstätten von Bodenschätzen und ihre Erschließungsmöglichkeiten in Erfahrung bringen. Die im Westen des chinesischen Reichs gelegene Provinz zählt noch nicht zur Einflusssphäre einer der europäischen Großmächte, die China inoffiziell bereits untereinander aufgeteilt haben. Erst im Oktober des zweiten Jahres kann er von Pékin [Beijing] aus aufbrechen und über Kalgan [Zhangjiakou] westwärts zum großen Bogen des Gelben Flusses nach Pao-tou [Baotou] ziehen. Entlang des Flusslaufs erreicht er die Provinzgrenze und beginnt seine Erkundungen zwischen Lan-tchéou [Lanzhou] und Suchow [Suzhou]. Auf seiner Rückreise erkundet er die Schiffbarkeit des Gelben Flusses bis Baotou, wird dann aber noch vor Erreichen Beijings vom Boxeraufstand überrascht. In der Missionsstation von Si-wan-dzé übernimmt er so im Juni die militärische Verteidigung, bis sich die Situation im Oktober klärt und Wittamer nach Beijing zurückkehren kann.

. Publikation: l La mission du Commandant A. Wittamer en Chine (1898-1901) .
. André Lederer
Académie Royale des Sciences d'outre-mer, Bruxelles 1984
Mit 6 Abbildungen und 5 Karten. 72 Seiten

 
1898










  

                   1915

folgt die frisch verheiratete Catherine Theodora Macartney (*1877,U1949) ihrem Ehemann George Macartney nach Chinesisch Turkestan, wo er als britischer Konsul in Kashgar eingesetzt ist. Ihre Hochzeitsreise legen sie somit als Eisenbahnfahrt von England quer durch Europa, per Schiffspassage über das Kaspischen Meer bis Krasnovodsk, einer Weiterfahrt durch Russisch Turkestan mit dem Zug bis Samarkand, von dort mittels Pferdewagen bis zur Grenzstadt Osch und zuletzt, über den Höhenzug des Pamir, auf dem Pferderücken zurück. "If two people can go through the test of such a journey without quarrelling seriously, they can get on under any circumstances. We just survived it, and it promised well for the long journey through life." Über zehn Jahre verbringen sie in der Abgeschiedenheit Chinesisch Turkestans, erleben den Niedergang der Mandschu-Kaiserdynastie und die Umwälzungen zu Beginn der Chinesischen Republik. Erst mit dem Ausbruch des großen europäischen Krieges treten sie
die Heimreise nach England an.

. Publikation: l An English Lady in Chinese Turkestan .
.

Catherine Theodora Macartney
Ernest Benn Limited, London 1931
Mit 4 Abbildungen und einer Karte. 236 Seiten


 
1898
 
                   1906
 
                   1911
 
                   1921
                   1928

betritt Julius Jaspersen in Shanghai chinesischen Boden und nimmt in Tientsin eine Stellung als Mitarbeiter der englischen Handelsfirma H.M.S.& Co. an.
läßt er sich als selbständiger Kaufmann in Newchwang, in der Süd-Mandschurei nieder und vermittelt u. a. im Jahr
für die Provinzregierung von Heilungkiang zwei deutsche Schleppboote. Durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs um alle Früchte der Arbeit gebracht, beginnt er
von neuem, verkauft die Firma jedoch
wegen den zunehmend problematischen innenpolitischen Verhältnissen in China.

. Publikation: l Do Mau - Arbeit und Abenteuer eines deutschen Chinakaufmanns.
. Julius Jaspersen
Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1936.
Mit einem Titelbild und zwei Kartenskizzen. 284 Seiten

 
1898                 

                   1908

                   1934

betritt William Meyrick Hewlett (*1876,1944) zum ersten Mal chinesischen Boden und arbeitet im britischen Konsulat in Peking als "student interpreter"
erhält er die Berufung zum britischen Konsul in Changsha (Provinz Hunan) und ist von da ab mit wechselnden Einsatzstellen bis zu seiner Pensionierung im Jahr
in China tätig.

. Publikation: l Forty Years in China .
. Sir Meyrick Hewlett
Macmillan & Co., London 1943
Mit drei Plänen und einer Karte. 262 Seiten

 
1899

unternimmt Cäsar Ludwig Walther Anz (*1874,1938) in der nordwestlichen chinesischen Provinz Schantung eine Überlandreise. "Zweck der Tour war, im deutschen Gebiet landschaftliche Studien zu machen; ich wählte den Landweg, da gerade kein Dampfer fällig war und ich den naheliegenden Wunsch hegte, Land und Leute des östlichen Schantung und die Art des Reisens dort aus eigener Anschauung kennen zu lernen."

. Publikation: l Durch die Halbinsel Schantung von Tschifu nach Tsingtau, 1. bis 6. März 1899. .
. Walther Anz
Justus Perthes, Gotha 1900
In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 46. Band, 1900.
Mit einer teilkolorierten Karte. Seiten 273-277

 
1899

kommt der englische Kohlenminenbesitzer und Abgeordnete im Unterhaus Joseph Walton (*1849, 1923) im August mit dem Schiff nach Newchwang [Yingkou] in der Südmandschurei. Er reist weiter nach Cheffo [Yantai] und Tientsin [Tianjin], dann den Yangzi stromauf über Hankou bis Chungking [Chongqing]; den letzten Hafen vor der Ausreise Richtung Indien bildet Shanghai.

. Publikation: l China and the Present Crisis. With Notes on a Visit to Japan and Korea. .
.

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Joseph Walton
Sampson Low, Marston & Company, London 1900
Mit einer Karte. 319 Seiten

 
1899








                   1900

reist der Engländer John Grant Birch (*1846/7,1900) durch China. Der Zweck der Reise geht aus den posthum veröffentlichten Tagebüchern nicht hervor. Mit wechselnden Reisebegleitern besucht er im Mai von Peking aus die Ming-Gräber und die an der mongolischen Grenze gelegene Handelsstadt Kalgan, reist dann weiter nach Mukden und Shanghai. Von dort fährt er über Nanking, Hankau und Ichang den Yangtze hinauf bis Wan-Hsien. Über Land zieht er im Dezember nach Cheng-tu, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Szechwan und registriert die aufkommenden Unruhen in der Bevölkerung, die vielerorts schon Tote, besonders unter den ausländischen Missionaren gefordert haben. Als er im Frühjahr
in Lan-chau am Oberlauf des Gelben Flusses die Provinzhauptstadt von Kan-su erreicht, erfährt er vom Ausbruch des Boxer-Aufstands und erwägt seine sofortige Ausreise über Land durch die Mongolei nach Sibirien, da Peking für Ausländer nicht mehr sicher ist. Aus ungeklärter Ursache nimmt er jedoch ein Boot den Hoang-ho hinunter Richtung Gelbes Meer. Zwei Tage später kentert das Boot und John Grant Birch ertrinkt.  

. Publikation: l Travels in North and Central China .
.

 
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John Grant Birch
Hurst and Blanckett, Limited, London 1902
Mit 75 Abbildungen. 379 Seiten

 
1899















                   1900

erreicht der englische Attaché Clive Bigham (der spätere Viscount Mersey, *1872, 1956) den Hafen von Hong Kong im April und bereitet gleich seine Weiterreise zur britischen Gesandtschaft nach Peking vor. Die erste Weghälfte wird von Canton [Guangzhou] mit Dschunken auf den südchinesischen Flüssen zurückgelegt, teils getreidelt, teils gesegelt, bis zum Poyang-See in der chinesischen Provinz Kiangsi [Jiangxi] und noch ein Stück den Yangzi hinauf bis Hankow [Wuhan]. Von dort geht es im Mai weiter gen Norden per Pferd und Tragstuhl. Nach zehn Tagen erreicht Bigham Kaifongfu [Kaifeng] am Gelben Fluss, setzt über und wählt nach einem weiteren kurzen Stück über Land für die Weiterreise ab Weihui wieder das Boot bis Tientsin [Tianjin]. Eine dreistündige Bahnfahrt bringt den Gesandtschaftsmitarbeiter am 15. Juni dann endlich ans Ziel nach Peking.
Im August entsendet man ihn von dort mit neuen Aufgaben nach Korea und Japan. Bigham wählt hierfür den Umweg mit dem Pferdewagen quer durch die Mandschurei, über Mukden [Shenyang] und Harbin am Amur entlang über die sibirische Grenze. "This book only purports to be a record of the personal experiences gained during nearly eighteen months'stay in the Far East." So wird auch weiterhin nicht erwähnt, was den Konsularmitarbeiter dann zu Beginn des Jahres
von Shanghai erst nach Hangchow [Hangzhou] führt und anschließend mit einem britischen Kanonenboot den Yangzi hinauf bis Chungking [Chongqing]. Dort, in der Provinzhauptstadt von Szechuan [Sichuan], hört er erstmals von Unruhen, reist weiter überland nach Sianfu [Xian] und erfährt von den Aufständen um Peking. So entgeht er der kurz darauf beginnenden Belagerung der Hauptstadt durch die "Boxer", wird nach England zurück beordert und reist auf der unter russischer Leitung stehenden Eisenbahnstrecke von Port Arthur [Dalian] am Gelben Meer über Sibirien zurück nach Europa.

. Publikation: l A Year in China. 1899-1900. With some account of Admiral Sir E. Seymour's expedition. .
.

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Clive Bigham
Macmillan and Co., Limited, London 1901
Mit 40 Abbildungen und 4 Karten. 234 Seiten

 
1899,




                  
1901

genauer gesagt am 3. Oktober, landet der französische Schriftsteller Pierre Loti (eigentlich Louis Marie Julien Viaud *1850,1923) mit der Flotte des internationalen Expeditionskorps am Strand von Ning-Hai im Golf von Petschili, um nach Peking zu ziehen. Er erlebt den Boxeraufstand und die Belagerung des europäischen Diplomatenviertels und bleibt bis
vor Ort, raucht Opium in den verlassenen Gemächern der Verbotenen Stadt und sinniert über das Leben und sich selbst.

. Publikation: l Les derniers jours de Pékin. .
. Dieses Buch
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Pierre Loti
Calmann-Lévy, Paris 1901
464 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Die letzten Tage von Peking .
. Den Text
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Pierre Loti
Paul Aretz Verlag, Dresden [1924]
Mit acht Bildtafeln. 278 Seiten

 
1899







 



                  
1900













                   1901

"am Johannistage, als der nordische Sommer in seiner größten Schönheit prangte", bricht Sven Hedin (*1865,1952 Biographie) (H*) zu seiner zweiten Expedition nach Tibet auf. Nach einer Fahrt quer durch Russland startet er von der grenznahen Stadt Osch am 31. Juli nach Kaschgar in Chinesisch-Turkestan. Er hat sich die Erforschung der hydrographischen Verhältnisse in Zentralasien zur Aufgabe gestellt und wählt deshalb für seine Reise ein Reisemittel, das für eine der größten Wüstengebiete Asiens auf den ersten Blick erstaunlich anmutet: Ein Floß! Mit dem selbstgezimmerten Gefährt legt er rund 2.500 Kilometer zurück und erforscht den ganzen schiffbaren Verlauf des Tarim bis zum Lop Nor. Von Abenteuern nicht geheilt, wagt er auch diesmal eine 19tägige Durchquerung der Wüste, die jedoch ohne Desaster endet. Zufällig werden dabei die Ruinen der alten Stadt Loulan entdeckt, eine der früheren Handelsstationen entlang der historischen Seidenstraße. Das Jahr
nutzt Hedin für eine erste Exkursion durch das nordöstliche Tibet. Nach einem zweiten Winter im Zelt startet seine Karawane in östliche Richtung, um die Ausläufer der Gobi zu erkunden, später folgen Ausgrabungen in der Ruinenstadt Loulan. Wichtig sind außerdem groß angelegte Vermessungsarbeiten am Lop Nor, um Aufschluss über das rätselhafte Verhalten des "wandernden Sees" zu erhalten und damit einen jahrelang gärenden Gelehrtenstreit zu Gunsten seines Lehrmeisters Ferdinand von Richthofen beizulegen. Im dritten Reisejahr unternimmt er schließlich einen Vorstoß nach Lhasa. Von Tscharchlik, am Fuße des Astin-Tag Gebirges, geht es durch die nördlichen Randgebirge zum tibetischen Hochland, das letzte Stück nur noch zu dritt als Pilger verkleidet. Doch nach allen Erfolgen sieht er sich am 10.8.1901 - nur noch zwei Tagesreisen von Lhasa entfernt - einer grimmig blickenden Schar bewaffneter tibetischer Krieger gegenüber, die ihm jede Weiterreise verwehrt. Er muss umkehren, schafft es durch sein Verhandlungsgeschick jedoch, auf bisher unbekannten Pfaden durch Zentraltibet nach Ladak zurückreisen zu dürfen, wo er am 20. Dezember
eintrifft und über Indien in die Heimat zurückreist. Die schwedische Regierung erhebt Hedin daraufhin in den Ritterstand. 

. Publikation: l Asien. Tusen mil på okända vägar. .
. Den 1. Band
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Sven Hedin
Bonnier Förlag, Stockholm 1903
2 Bände. Mit über 400 Illustrationen und 4 Karten.
696 / 671 Seiten
(Deutsche Ausgabe:)
. Im Herzen von Asien. Zehntausend Kilometer auf unbekannten Pfaden. A*
. Den 1. Band
Den 2. Band
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Sven v. Hedin
F. A. Brockhaus, Leipzig 1903.
2 Bände. Mit 407 Abbildungen, darunter 154 Separat- und Vollbilder und 8 bunte Tafeln, und 5 Karten.
559 Seiten / 570 Seiten

 
1899       





                   1911

kommt der Botaniker Ernest Henry Wilson (*1876,1930) erstmals im Auftrag der Royal Horticultural Society nach China, um neue Nutz- und Zierpflanzen für europäische und nordamerikanische Gärten zu sammeln. Interessant hierfür sind vor allem die Provinzen Hupeh und das chinesisch-tibetische Grenzgebiet in Yün-nan und Szechuan. Mit eigenem Hausboot reist Wilson den Yang Tze stromaufwärts und kann in den Jahren bis
über tausend neue Pflanzen zusammentragen, indem er für die Suche einheimische Helfer ausbildet. Über seine einzelnen Expeditionen berichtet er ausführlich in seiner zweibändigen

. Publikation: l A Naturalist in Western China. With Vasculum, Camera, and Gun. Being Some Account of Eleven Years Travel Exploration, and Observation in the More Remote Parts of the Flowery Kingdom. .
. Den 1. Band
Den 2. Band
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Ernest Henry Wilson
Methuen & Co. Ltd., London 1913
I.: Mit 60 Abbildungen. 251 Seiten.
II.: Mit 50 Abbildungen und einer Karte. 
(Erweiterte amerikanische Ausgabe:)
China, Mother of Gardens
The Stratford Co., Boston 1929
"With map and sixty-one illustrations from photographs taken by the author". Mit Buchschmuck. 408 Seiten
.

 
1899






                  
1925

trifft Richard Wilhelm (*1873,1930) als evangelischer Seelsorger im deutschen Pachtgebiet Tsingtau ein. Er wird in seinem Heimatland durch seine Übersetzungen der chinesischen Klassiker berühmt, die noch vor dem 1. Weltkrieg im Diederichs-Verlag erscheinen und das deutsche Chinabild deutlich aufwerten. Im Laufe der Jahre vertieft sich Wilhelm derart intensiv in den chinesischen Kulturkreis, dass er in seiner späteren Autobiographie bekennt, es sei ihm "ein Trost, daß ich als Missionar keinen Chinesen bekehrt habe." Nach dem Weltkrieg bleibt er noch bis
in Peking. Danach übernimmt er den neu eingerichtetet Lehrstuhl für Sinologie am China-Institut der Universität Frankfurt.

. Publikation: l Die Seele Chinas .
. Den Text
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Richard Wilhelm
Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1926
Mit 36 Abbildungen. 356 Seiten

 
1899

In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts beginnt die Missionarin Mildred Cable (*1877,1952) ihre Tätigkeit in Nordchina und reist nach dem Zusammenbruch der letzten Kaiserdynastie mit zwei Kolleginnen weiter in die Mongolei. Als Wandermissionare ziehen sie von Oase zu Oase und verfallen zusehends dem Zauber der Wüste Gobi. "Once the spirit of the desert had caught us it lured us on and we became learners in its severe school. The solitudes provoked reflection, the wide space gave us a right sense of proportion and the silences forbade triviality. Those who have been diciplined and instructed by the austerity of the Gobi will find that the elusive spirit of the desert can call them at will." Und so gerät der Reisebericht zu einer recht träumerischen

. Publikation: l The Gobi Desert .
. Mildred Cable with Francesca French
Hodder and Stoughton Limited, London 1942
Mit 3 Farbabbildungen, 48 s/w Photographien und 2 Karten. 303 Seiten

 
 

 

  
  
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Reiseberichte der Zeit von 1900 bis 1949.

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der Reisenden in China und Tibet
 Matthias Claus 2002
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