. Reiseberichte über China und Tibet, von den Anfängen der Geschichte bis zum Jahr 2000. » Aufbau und Zweck dieser Übersicht « Sie suchen spezielle Personen ? -> Alphabetisches Namensverzeichnis
|
Verwendete Symbole : |
Die bibliographischen Angaben stammen aus Sekundärliteratur |
Ergänzende Hinweise zu einzelnen Publikationen |
Bibliographische Angaben aus Original-Publikation |
A*
Zu den so gekennzeichneten Publikationen bietet Jürgen C. Aschoff's : "Tibet, Nepal und der Kulturraum des Himalaja" ausführlichste bibliographische Angaben! |
H* Alle mit diesem Symbol gekennzeichneten Personen werden hervorragend portraitiert in Dietmar Henze : "Enzyklopädie der Entdecker und Erforscher der Erde" |
1241 wird für Europa ein Jahr des Schreckens: Ohne große Vorwarnung erscheinen die mongolischen Krieger Dschingis Khans in Polen, Schlesien, Mähren und Ungarn und schlagen das eilig zusammengezogene christliche Heer vernichtend. Die Krieger der Goldenen Horde streifen Mitteleuropas Grenzen jedoch eher zufällig, da sich die mongolischen Eroberungszüge in erster Linie gegen das chinesische Reich der Jin und die islamischen Länder Zentralasiens richten. Doch das kann in Europa niemand wissen und der erlittene Schock sitzt tief. Den europäischen Staaten wird schmerzlich bewußt, daß die Welt hinter den ihnen bekannten Grenzen offensichtlich noch weitergeht. Obwohl die Mongolen nicht mehr zurückkehren, beginnt man in Europa darüber nachzudenken, wie man sich nun verhalten soll und entscheidet sich für die erste Entsendung eines Botschafters gen Osten. |
1245 1246 1247, |
wird Johannes de Plano
Carpini (auch: Giovanni del Piano Carpini, Jean de Plano Carpini) (H*)
(*ca.1180,1252),
ein aus Piano de Carpine bei Perugia stammender italienischer
Franziskaner, von Papst Innozenz IV. zum Großkahn der Mongolen gesandt.
In seinem Gepäck befindet sich ein päpstliches Schreiben, in welchem man
die Mongolen bittet, keine weiteren Überfällen auf christliche Länder
durchzuführen. Doch Carpini ist weitsichtig und beläßt das Schreiben
an diesem Platz. Seine vornehmliche Aufgabe sieht er darin, die Pläne und
Absichten der Tartaren auszuforschen. Zusammen mit Pater Benedict als
Dolmetscher führt ihn die Reise über das schon von den Mongolen besetzte
Kiew und das an der unteren Wolga entstandene Reich der Goldenen Horde an
den Hof des Mongolenführers in Karakorum, wo er am 22. Juli |
. | Publikationen: | l | The Texts and Versions of John de Plano Carpini
and William de Rubruquis as printed for the first time by Hakluyt in 1598 together with some shorter pieces |
. |
. | (C. Raymond Beazley, Hrsg.) Hakluyt Society, London 1903 Text in Latein und Englisch. 345 Seiten |
. | l | Historia Mongalorum. Viaggio di F. Giovanni da Pian del Carpine ai Tartari nel 1245 - 1247. | . |
. | Giovanni de Plano Carpini (Giorgio Pullé, Hrsg) Firenze 1913 |
. | l | Johann de Plano Carpini. Geschichte der Mongolen und Reisebericht 1245-1247. |
. | |||
. | Dr.
Friedrich Risch Verlag von Eduard Pfeiffer, Leipzig 1930 In: Veröffentlichungen des Forschungsinstituts für vergleichende Religionsgeschichte an der Universität Leipzig, II. Reihe, Heft 11. 405 Seiten. |
|
. | l | Kunde von den Mongolen. 1245-1247. | . | |||
. | (Felicitas
Schmieder; Einleitung und Erläuterungen) Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1997 (Reihe: Fremde Kulturen in alten Berichten, Band 3) Mit zwei Karten und zahlreichen Abbildungen. 182 Seiten. |
|
1253 1254 1255 |
macht sich der aus Flandern stammende
Franziskaner Wilhelm von Rubruk (auch: Ruysbroeck; *1215-20,ca.1270) (H*) auf den Weg, um im
Auftrag des französischen Königs Ludwig IX. und Papst Innozenz
IV. weitere Botschaften an den Großkhan zu überbringen. Eigentlich soll die Reise
nicht weit gehen, da man vom Khan "nur" die Erlaubnis zur christlichen
Missionarsarbeit in dessen Gebiet und seine Unterstützung im Kampf gegen
den Islam einholen will und ihn irgendwo hinter der Krim vermutet. Die
dort ansässigen Unterkhans erklären sich jedoch alle für nicht zuständig und schicken Rubruk immer
weiter nach Osten. So reist er den Don hinauf und gelangt über die Seidenstraße schließlich nach
Karakorum, wo er am 4. Januar |
. | Publikationen: | l | (Deutsche Ausgaben:) | . |
. | Der Bericht des Franziskaners Wilhelm von Rubruk über seine Reise in das Innere Asiens in den Jahren 1253/1255 | A* |
. | Wilhelm
von Rubruk (Hermann Herbst, Hrsg.) Griffel-Verlag, Leipzig 1925. Mit einer Bildtafel und einem eingedruckten Faksimile. 200 Seiten |
. | l | Wilhelm von Rubruk. Reise zu den Mongolen 1253-1255 . |
A* |
. | Dr.
Friedrich Risch A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1934. 336 Seiten |
. | l | Reisen zum Großkhan der Mongolen. Von Konstantinopel nach Karakorum 1253-1255. |
A* |
. | Wilhelm von Rubruk (D.Leich, Hrsg.) K. Thienemann, Edition Erdmann, Stuttgart 1984. Reihe:Alte abenteuerliche Reiseberichte; mit 17 Illustrationen und 2 Karten; 240 Seiten |
|
1270
1271.
|
soll Jacob von Ancona
(*1221), ein gelehrter italienisch-jüdischer
Kaufmann, über Damaskus, Indien und Java nach Zaitun aufgebrochen sein, der Stadt des Lichts, dem
heutigen Quanzhou an der chinesischen Ostküste gegenüber von Taiwan. Die
Ankunft erfolgt nach beschwerlicher Reise |
. | Publikation: | l | The City of Light | . |
. | Jacob von
Ancona (David Selbourne, Hrsg.) Little, Brown & Co., London 1997 Illustriert. 392 Seiten ISBN: 0-316-63968-0 (Deutsche Ausgabe:) |
. | Stadt des Lichts. Ein mittelalterlicher Händler berichtet von seiner Reise nach China (1270-1273) | . |
. | Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1998 Mit Buchschmuck und einer Karte. 518 Seiten ISBN: 3-7857-0942-0 |
1272 |
tritt Marco Polo (*1254,1324) (H*) mit Vater Niccolo und
Onkel Matteo von Venedig aus seine berühmte Chinareise an. Durch Persien,
über den Pamir und entlang
der Seidenstraße erreichen die Reisenden Kambalu, den Sitz des regierenden
Tartaren-Fürsten
Kublai-khan, der von Marco Polo so beeindruckt ist, daß er ihn siebzehn Jahre
lang in Dienste nimmt, mit Erkundungen nach Südwest-China betraut und sogar für drei Jahre
zu seinem Statthalter in der Handelsmetropole Yangzhou einsetzt. Marco Polos Reise ist weltbekannt. Doch
stimmt sie auch? Ein genaueres Studium der vorhandenen Schriften offenbart
viele inhaltliche Fehler, auch die
Schilderungen wirken schablonenhaft, oberflächlich und unpersönlich. Bei den Orts- und
Richtungsangaben herrscht große Konfusion. Und grundlegende Dinge, die
jeder Chinareisende wissen müsste, werden nicht erwähnt. Unabhängig
davon spricht jedoch vor allem ein Punkt gegen die Authentizität des
Geschilderten: Bei einem Aufenthalt von 17 Jahren in China und in Diensten
des chinesischen Kaisers hätte Marco Polo doch Persönlicheres und
Detaillierteres berichten müssen, als die überlieferten Allgemeinplätze.
Seine Schilderungen sind tot, unbeteiligt, bloße Auflistung von Zahlen
und Fakten. Aber kein Erlebnisbericht. |
. | Publikationen: | l | Die erste Version des Reiseberichts soll dem Mitinhaftierten Rustichello 1298 während Marco Polos Gefangenschaft in Genua diktiert worden sein, doch dieses Original ging verloren. Eine verkürzte Abschrift gilt heute als authentisches Dokument und liegt als Manuskript fr.1116 in der Pariser Nationalbibliothek vor. |
. | (Deutsche Ausgaben:) | . |
. | l | Das Buch des edlen Ritters Marco Polo | . |
. | (Erste
deutsche Ausgabe) Gedruckt von Fricz Creuszner zu Nurmberg 1477. Mit Frontispiz. 58 Seiten |
. | l | Reisen des Venezianers Marco Polo. Die Reisen des Venezianers Marco Polo im 13. Jahrhundert. | . |
. | (Dr. Hans Lemke, Hrsg.) Gutenberg-Verlag, Hamburg 1907. Reihe: Bibliothek wertvoller Memoiren 1. Band. Mit einem Portrait von Marco Polos und Schmuckleisten von Oskar Schwindrazheim. 573 Seiten |
1316 - 30 |
will der
Franziskanermönch Odorico da Pordenone (Ulrich von Portenau *1265-86,1331) (H*)
auf
der Suche nach dem verborgenen Reich des Priesterkönigs Johannes per Schiff nach China
gelangt und dann auf dem Landweg durch Tibet zurück nach Europa gereist sein - was
aber bereits früh von Fachleuten angezweifelt wurde. |
. | Publikationen: | l | (Aus dem Lateinischen) | . |
. | Konrad Steckels deutsche Übertragung der Reise nach China des Odorico de Pordenone | A* |
. | Ordorico de Pordenone (Gilbert Strasmann, Hrsg.) Erich Schmidt Verlag, Berlin 1968. Reihe: Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, 20. Lateinisch - Deutsch. 135 Seiten |
|||||
. | l | Die Reise des seligen Odorich von Pordenone nach Indien und China (1314/18 - 1330) | . |
. | Ordorico de Pordenone (Folker Reichert, Hrsg.) Manutius Verlag Frank Würker GmbH, Heidelberg 1987 Mit 28 Abbildungen und 2 Karten. 161 Seiten. |
1342 1346 |
erreicht die vorläufig
letzte abendländische Gesandtschaft den chinesischen Kaiserhof: 32
Personen werden mit allen protokollarischen Ehren empfangen, unter ihnen Giovanni
de Marignolli (Johannes de Marignollis *ca.1290,1358/59),
Minorit aus Florenz, der darüber ausgiebig berichtet. Die Hinreise
erfolgt 1338 über Konstantinopel und Serai an der Wolga nach Almalik und
Hami entlang der Seidenstraße; die Rückreise |
. | Publikation: | l | Johannes von Marignollis, minderen Bruders und Päbstlichen Legaten Reise in das Morgenland v. J. 1339-1353 | . |
. | (J. G. Meinert, Hrsg.) Abhandlungen der königlich böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, Prag 1820. 108 Seiten |
|
1368 wird das
in China regierende mongolische
Kaiserhaus der Yüan wieder durch Chinesen gestürzt und die Ming-Dynastie
wird gegründet. Das Herrscherhaus der Ming
verbietet das Christentum in China. Sämtliche Spuren des römischen Christentums
verschwinden so nachhaltig, dass selbst die späteren Jesuitenmissionare des 17.
Jahrhunderts von ihren Franziskaner-Vorgängern aus der Yüan-Dynastie gar nichts erfahren. |
1549 1553 |
gerät der portugiesische Seemann
Galiotto Pereira (auch: Galeote Pereira) in chinesische Gefangenschaft.
Vor der Küste der chinesischen Provinz Fujian hatte er sich am
Gewürz-Handel beteiligt, der für die ausländischen Seefahrer große
Gewinne abwarf, vom Kaiserhaus der Ming jedoch verboten ist und als
Schmuggel streng bestraft wird.
Zusammen mit dreißig anderen Portugiesen und chinesischen Hilfskräften wird
er von den chinesischen Behörden
im März aufgebracht und über Land in die sieben Tagereisen entfernte Provinzhauptstadt Foochow [Fuzhou]
gebracht und nach 22 Monaten Haft zum Tode verurteilt. Nur durch einen Zufall entgeht
er der Hinrichtung: Eine Intrige am Kaiserhof stürzt den leitenden
Zollbeamten und hebt die Hinrichtung auf. Die ausländischen Gefangenen werden
daraufhin lange Zeit im Süden Chinas von Stadt zu Stadt verlegt und wieder
abgeschoben, bis es Pereira schließlich im Februar |
. | Publikationen: | l | Algũas cousas sabidas da China por purtugeses que estiverão la catiuos e tudo na verdale que se tirou dum tratado que fez Galiote Pereira homem fidalgo que la esteue catiuo alguns annos e vio tudo isto passar na verdade o qual he de muito credito. |
. |
. | Luis Frois S. J. |
. | l | South China in the Sixteenth Century. Being the narratives of Galeote Pereira; Fr. Gaspar da Cruz, O.P.; Fr. Martin de Rada, O.E.S.A. (1550-1575) | . |
. | Charles Ralph Boxer
(Hrsg.) |
|
1582
1601 |
erreicht
Jesuitenpater Matteo Ricci (*1552,1610;
Biographie)
die portugiesische Kolonie Macao und reist schon ein Jahr später weiter
nach Chao-ch'ing [das heutige Zhaoqing], die westlich von Kanton gelegene
Residenzstadt des Vizekönigs, wo er - ungeachtet aller Widerstände -
eine Kirche errichtet. |
. | Diego de Pantoya (Egidium
Albertinum, Übers.) |
. | l | China in the Sixteenth Century: The Journals of Matteo Ricci, 1853-1610 | . |
. | Louis Joseph Gallagher (Hrsg.) |
. | l | Histoire de l'expédition chrétienne au royaume de la Chine (1852-1610) | . |
. | Joseph Shih
(Hrsg.) |
1618 - 20 | ist Iwan Petlin im Auftrag des russischen Zaren nach Peking entsandt, um die Handelsmöglichkeiten mit dem chinesischen Kaiserreich zu erkunden. Da sein Auftreten in den Augen der Chinesen aber gegen alle üblichen Anstandsformen von tributpflichtigen Untertanen verstößt (Petlin kann weder ein offizielles Beglaubigungsschreiben vorweisen, noch hat er - viel wichtiger - an ausreichend Gastgeschenke gedacht), kann er nichts ausrichten und wird von Wan-li, dem regierenden Kaiser der Ming-Dynastie, auch nicht in Audienz empfangen. Russland geht lediglich als "Eluosi - ein neues, unzivilisiertes und im nördlichen Zentralasien siedelndes Volk" in die chinesischen Annalen ein. Ein offizielles Edikt an den russischen Zaren wird Petin bei seiner Abreise aber noch ausgehändigt, in dem man dem russischen Stammeshäuptling die Anzahl der zukünftig erwarteten Tributzahlungen nennt und ihm auch einen mahnenden Hinweis bezüglich der einzuhaltenden chinesischen Etikette erteilt. Da die Botschaft in Chinesisch verfasst ist, kann sie in Russland während der nächsten sechzig Jahre noch nicht gelesen werden (was sicherlich viel zur Wahrung des Friedens beitragen haben wird ...). |
. | Publikation: | l |
Pervye russkie diplomaty v Kitae. "Rospis" I. Petlina i stateinyi spisok F. I. Baikov |
. |
. | N. F. Demidova, V. s. Mjasinkov (Hrsg.) Nauka, Moskau 1966 Mit einer Karte. 156 Seiten |
|
1619 1666 |
erreicht der Kölner Jesuit Johann Adam Schall von Bell
(chinesischer Name: Tang
Daowei; *1592,1666;
Biographie)
zusammen mit Nicolas Trigault
(chinesischer Name: Kin Ni-ko; *1577,1628)
und anderen Ordensbrüdern die
portugiesische Enklave Macao und wird schon bald wegen seiner
mathematischen und astronomischen Kenntnisse an den Hof des letzten
Ming-Kaisers berufen. Den Jesuiten untersteht dort die Reform des
chinesischen Kalenders, der große Bedeutung als Legitimitätsbeweis für
die Herrschaft des Kaisers besitzt. Nach dem Sturz der chinesischen
Kaiserdynastie durch die Mandschus, kann sich die
christliche Mission am Hofe der neuen Qing-Kaiser behaupten, weil auch
diese das
Legitimitätsprinzip des Kalenders und der Voraussage der
Sternenpositionen übernehmen und dafür die europäischen Astronomen benötigen.
Schall von Bell wird Lehrer und Vertrauter des ersten Mandschu-Kaisers Shunzhi,
der den sechzigjährigen Pater so ins Herz schließt, daß er ihn sogar
"Großvater" (mafa) nennt. Bell wird Vorsteher des
Mathematisch-Astronomischen Amtes und Mandarin der 1. Klasse. Mit dem frühen
Tod des ersten Mandschukaisers wendet sich für die Jesuiten jedoch das
Blatt: sie fallen in Ungnade, werden ihrer Aufgaben enthoben und nach
Canton ausgewiesen. Schall von Bell, dem man ein Mitwirken am Tode
Shunzhi's vorwirft, wird in Peking sogar in den Kerker geworfen. Nur durch das Einschreiten der Kaiserin-Mutter
entgeht er der
Vollstreckung des Todesurteils, stirbt jedoch |
. | Publikation: | l | Historia narratio de initio et progressu missionis
societatis Jesu apud chinenses ac praesertim in regia pequinensi ex literis R.P.Joannis
Adami Schall, ex eadem societate, supremi ac regii mathematum tribunalis ibidem praesichs
collecta Viennae Austriae anno 1665 typis Matthaei Cosmerovii, S.C.M. aulae typographi Johann Adam Schall von Bell Cosmerovius, Wien 1665 Mit einem Portrait. 267 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Geschichte der chinesischen Mission unter der Leitung des Pater Johann Adam Schall, Priesters aus der Gesellschaft Jesu | . |
. | Johann Adam Schall (Ignaz
Schumann Mannsegg, Hrsg.) Mechitaristen-Congregations-Buchhandlung, Wien 1834 |
|
1624, 1627 |
genauer gesagt am 30. März, reist António
de Andrade (*1580,1634) (H*), ein portugiesischer
Jesuitenpater, als erster westlicher Mensch nachweislich nach Tibet und gründet in
Tsaparang, der Hauptstadt der Königreiches Guge in West-Tibet, eine
Missionsstation. Anlass für seine Reise bilden vage Berichte, die Tibeter
seinen Christen-Abkömmlinge der Nestorianer oder Anhänger des
sagenumwobenen Priesterkönigs Johannes. Am 8.
November verfasst er in Agra bereits seinen Reisebericht und erreicht am 28. August 1625
Tsaparang zum zweiten Mal, wo er am 11.
April des nächsten Jahres den Grundstein für eine christliche Kirche legt. Am 15. August 1626
verfasst er in Tsaparang den Bericht seiner zweiten Reise und muss sich dort zumindest bis
September |
. | Publikationen: Dieses Buch online ansehen |
l | . |
. | António de Andrade Mattheus Pinheiro, Lisboa 1626. 16 Doppelseiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Andream Aprerger, Augspurg 1627 |
. | l | Letere annue del Tibet Del MDCXXVI. E della Cina Del MDCXXIV. | . |
. | Antonio de Andrade |
. | l | Tsaparang - Königsstadt in Westtibet. Die vollständigen Berichte des Jesuitenpaters António de Andrade und eine Beschreibung vom heutigen Zustand der Klöster. | A* |
. | Jürgen C. Aschoff MC Verlag Jochen Knips, Eching 1989. Mit 52 Farbfotos, 2 Zeittafeln, 1 Lageskizze. 176 Seiten |
|
1624 landen die Holländer auf
einer Insel vor der chinesischen Küste, die erst kurz zuvor von portugiesischen
Seefahrern entdeckt und "die schöne Insel", Ilha Formosa, getauft worden
ist. Die Holländer gründen daraufhin im Südwesten der Insel ihre Festung
"Zeelandia" [das heutige Tainan]. |
1646 1647 |
erreicht der aus
Schleswig-Holstein stammende und als Soldat in holländischem Dienst
stehende Jürgen Andersen (*1620,1679)
(H*)
die Insel Formosa. Nach kurzem Aufenthalt in der Festung Zeelandia
wird er als Begleitmannschaft für ein Handelsschiff nach Batavia
abkommandiert, doch das Schiff kentert in einem Taifun vor
der chinesischen Küste. Nur fünf Personen können
sich retten, werden von den Chinesen aber aufgegriffen und wie
Leibeigene gehalten. Andersen wird so erst nach Kanton
und von da aus in die Stadt Pennamhu [Shandong] gebracht, wo er für
seinen neuen Herren im chinesischen Heer gegen die aus Norden
eingefallenen Mandschuren kämpfen muss. Doch das chinesische kaiserliche
Heer der Ming wird geschlagen und Andersen fällt als
Kriegsgefangener einem mongolischen Fürsten zu. Mit dessen Tross muss er
nach Norden, acht Tagesreisen nördlich der Große Mauer ziehen. Dank
seiner guten Waffenkenntnisse werden ihm vom mongolischen Fürsten einige
Freiheiten zugestanden, die Andersen schon nach wenigen Wochen nutzt, um
mit einem andere Mitgefangenen zu fliehen. Es gelingt ihm |
. | Publikation: | l | . |
. | Adam Olearius
(Hrsg.) |
|
1648 | wird Caspar Schmalkalden, aus dem deutschen Thüringen stammend, im Dienste der Holländer erst als Söldner, dann als Landvermesser auf der "Ilha Formosa" vor der Küste Chinas stationiert und verbringt dort die nächsten drei Jahre. Er führt ein Tagebuch, in dem er all das vermerkt, was ihm hier in der exotischen Fremde begegnet. Durch glückliche Umstände bleiben seine Aufzeichnungen erhalten und führen später zu einer wundervollen |
. | Publikation: | l | Die
wundersamen Reisen des Caspar Schmalkalden nach West- und Ostindien 1642-1652. |
. | VEB F. A. Brockhaus Verlag
Leipzig, DDR, 1983. |
|
1655 | versucht die zweite russische Gesandtschaft an den chinesischen Kaiserhof unter der Leitung von Fjodor Issakowitsch Baikow (*1612,1663/4) ihr Glück, nachdem Iwan Petlin im ersten Anlauf vor 36 Jahren gescheitert war. Durch den Wechsel der Kaiserdynastie versucht Russland nun zu den mandschurischen Qing Kontakt aufzunehmen und so einen neuen Markt speziell für den Absatz ihrer sibirischen Edelpelze zu finden. Doch auch diesmal scheitern alle Bemühungen an den Schwierigkeiten des zeremoniellen Protokolls. Das chinesische Kaiserhaus ist mit sich selbst beschäftigt und Baikow wird nicht einmal zur Audienz vorgelassen. |
. | Publikation: | l | Anhang zwoer Reisen: Die Erste: Eines Moscowitischen Gesandten Nach China, ... |
. |
. | Christoff Runge, Berlin 1689 40 Seiten |
|
1655 - 57 |
entsendet die Ost-Indische Gesellschaft von Batavia aus ihre erste offizielle Gesandtschaft zum Kaiser von China, unter Führung der Kaufleute Pieter de Goyer und Jacob de Keyzer (H*), um endlich auch dieses Land für den holländischen Handel zu erschließen. Doch die Chinesen sind von den langnasigen Barbaren wenig erbaut und lassen sich nur zu der Bewilligung herab, die ausländischen Händler alle acht Jahre einmal zu empfangen. Mit zur Gesandtschaft zählt Joan Nieuhof (auch: Johann Nijhof oder Neuhof; *1618,1672) (H*) als Hofmeister und begabter Kupferstecher. Auf dieser langen Reise durch China - über Canton, den Pojang-See und den Kaiserkanal hinauf nach Peking - fertigt Nieuhof zahlreiche großformatige und detailreiche Kupferstiche von Städten, Landschaften und Volkstypen an. Die Drucke werden erst lange nach seinem Tod von dessen Bruder 1693 vollständig herausgegeben, erscheinen vorher aber schon vereinzelt in anderen Buchausgaben. |
. | Publikationen: |
l | Het Gezandtschap der Neêrlandtsche Oost-Indische Compagnie, aan den Grooten Tartarischen Cham, den tegenwoordigen Keizer van China | . |
. | Joan
Nieuhof (Hendrik Nieuhof, Hrsg.) Amsterdam 1665 Mit zahlreichen Kupferstichen von Joan Nieuhof (Fünfte und letzte niederländische Auflage: |
. |
Dieses Buch online ansehen |
By
Wolfgang, Waasberge, Boom, van Someren, en Goethals, Amsterdam 1693, mit Frontispiz, Portrait und 134
Kupferstichen, teils doppelseitig. 208 und 258 Seiten) (Französische Ausgabe:) |
. | L'AMBASSADE de la COMPAGNIE ORIENTALE des PROVINCES UNIES vers l'EMPEREUR de la CHINE ou GRAND CAM de TARTARIE ou EMPEREUR de la Chine. Faite par Pierre de GOYER et Jakkcob de KEYSER 1655-1657. | . |
. | Jacob de
Meurs, Leyden 1665 Illustrée d'une tres-exacte Description des Villes, Bourgs, Villages, Ports de Mers, & autres Lieux plus considerable de la Chine; Enrichit d'un grand nombre de Tailles douces, le tout recveilli par le Mr. Jean Nieuhoff. Maitre d'Hostel de l'Ambassade, a present Gouverneuer en Coylan. 290 und 134 Seiten. (Deutsche Ausgabe:) |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Die Gesandtschaft der Ost-Indischen Gesellschaft in den Vereinigten Niederlaendern an den Tartarischen Cham und nunmehr auch Sinischen Keiser | . |
. | Jacob
Mörs, Amsterdam 1666 Mit 34 doppelseitigen und 109 in den Text eingefügten Kupferstichen (mit teils holländischer, teils holländisch/ englischer Beschriftung). 444 Seiten zuzüglich Vorspann und Register. |
|
. | l | Joan Nieuhof, Bilder aus China. 1655-1657 | . |
. | Delphi Verlag, Nördlingen 1985 Mit allen Abbildungen aus dem Original von 1665 (in verkleinertem Maßstab), 124 Seiten |
|
1658 1669 1688. |
erreicht der
Jesuitenpater Ferdinand Verbiest (chinesischer Name: Nan
Huairen Dunbo; *1623,1688)
China, verbringt kurze Zeit in der Provinz Shaanxi und wird dann von
Johann Adam Schall von Bell, dem Präsidenten des
Mathematisch-Astronomischen Amtes, nach Peking an den Kaiserhof gerufen.
Als es kurze Zeit später durch Intrigen am
Kaiserhof zur Christenverfolgung kommt, kann
Verbiest das Vertrauen des neuen Kaisers Kangxi durch seine überzeugenden
wissenschaftlichen Fähigkeiten zurückgewinnen. |
. | Publikation: | l | Voyages de l'empereur de la Chine dans la Tartarie, auxquels on a joint une nouvelle découverte au Mexique | . |
. | Ferdinand Verbiest Etienne Michallet, Paris 1685 110 Seiten ebenfalls in: Travels of the Jesuits, into Various Parts of the World: Compiled from their Letters J. Lockman (Hrsg.) John Noon, London 1743 "Illustrated with Maps and Sculptures" Zwei Bände, 487/507 Seiten. Über China: Band II, Seiten 126 - 160 |
|
1661 1661 1664 |
blockieren die Holländer den Hafen von
Canton. Der auf der Rückreise nach Europa befindliche österreichische Jesuitenpater,
Astronom und Mathematiker Johannes Grueber (chin. Name:
Bai Nai-Xin Cai-Yang; *1623,1680) (H*) und sein Glaubensbruder Albert
d'Orville (chin. Name:
Wu Er-Duo Shao-Bo;*1621,1662)
(H*)
sind deshalb gezwungen, sich einen
Überlandweg nach Indien zu suchen und wählen den alten Karawanenweg über die
westchinesische Stadt Sining nach "Lassa". Dort treffen sie am 6. Oktober |
. | Athanasius
Kircher Jacobum a Meurs, Amstelodami 1667 Mit Frontispiz, zahlreichen großformatigen Bildbeigaben und Abbildungen im Text. 237 Seiten + Anhang. |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Relations de divers voyages curieux qui n'ont point esté traduites d'Hacluyt de Purchas d'autres voyageurs | . |
. | Melchisedech
Thevenot Paris 1666-1672 |
. | l | Johann Grueber in Lhasa. Ein Österreicher als erster Europäer in der Stadt des Dalai-Lama | A* |
. | Bruno
Zimmel (Hrsg.) Erweiterter Sonderdruck aus "Biblos" Österreichische Zeitschrift für Buch- und Bibliothekswesen. 2. Heft 3/4 Wien 1953. Mit 2 Abbildungen. 21 Seiten |
. | Franz Braumann (Hrsg.) K. Thienemann, Edition Erdmann, Stuttgart 1985 Reihe: Alte abenteuerliche Reiseberichte. Mit 25 zeitgenössischen Abbildungen und 2 Karten. 200 Seiten |
|
1661 belagert der Anführer der nach Taiwan geflohenen ehemaligen Ming-Getreuen, Kwa-shing (portugiesische Schreibweise Koxinga), zehn Monate lang den holländischen Stützpunkt Zeelandia. Unter hohen Verlusten müssen sich die Holländer geschlagen geben und werden 1662 von der Insel vertrieben. Trotz aller späterer Bemühungen wird es ihnen nicht mehr gelingen, ihre Festung noch einmal zurückzuerobern. |
1662 | rüstet die Ost-Indische Gesellschaft zur zweiten Gesandtschaftsreise an den chinesischen Kaiserhof und legt neben Gastgeschenken auch das Angebot vor, gemeinsam mit chinesischen Streitkräften die abtrünnigen Ming-Anhänger auf Taiwan/Formosa zu bekämpfen, die als Piraten zunehmend auch Chinas Küsten überfallen. In den beiden folgenden Jahren besiegen die Holländer die einheimischen Truppen von Taiwan - können ihre eigene Oberherrschaft auf der Insel aber nicht wieder herstellen. Was ebenso wenig gelingt, ist ihr Wunsch, Handelsbeziehungen mit China aufzubauen und eine feste Niederlassung auf chinesischem Boden zu gründen. Die Verhandlungen über mehrere Mittelsmänner sind langwierig und umständlich und Balthaser Bort, Johan von Kampen und Constantin Nobel können nur erreichen, dass holländische Handelsdelegationen zukünftig alle zwei Jahre in China geduldet werden. Es wird klar, dass erfolgreiche Verhandlungen nur in direkter Audienz mit dem chinesischen Kaiser möglich sind. |
. | Publikation: | l | Gedenkwaerdig Bedryf der Nederlandschen Oost-Indische Maetschappye op de Kuste en in het Keizerrijk van Taising of Sina | . |
. | Amsterdam 1670 (Olfert Dapper, Hrsg.) (Deutsche Ausgabe:) |
. | Jacob von Meurs, Amsterdam 1675 (Olfert Dapper,
Hrsg.) Mit zahlreichen Kupferstichen. Der beigefügte dritte Teil Beschreibung des Keyserthums Sina oder Taising ist ein unabhängiges Werk, das aus Auszügen anderer Werke zusammengestellt wurde. Mit mehreren Kupferstichen.336 / 76 / 164 Seiten. |
|
1665 1667, |
wird deshalb von den Hohen Räten auf
Batavia beschlossen, diesmal eine wirklich große dritte Gesandtschaft auszurüsten, um den
chinesischen Kaiser endlich zu beeindrucken und die kaiserliche Einstellung bezüglich des
holländischen Handels im persönlichen Gespräch umzustimmen. Angeführt von Peter von
Hoorn, dem "extraordinari-Raht und Pensionarius in Indien"
und dem schon erprobten Constantin Nobel, machen sich fünf Schiffe Richtung China
auf. Die Vorverhandlungen dauern lange und die Chinesen versuchen sich die Barbaren vom
Halse zu halten. Doch im Januar 1667 kann die Delegation von Fukiens Hauptstadt aus
wahrhaftig aufbrechen und reist den Kaiserkanal nordwärts über Nanking und Tientsin Richtung Peking. Der kaiserliche Empfang erfolgt am 21. Juni |
. | Jacob von Meurs, Amsterdam 1675 (Olfert Dapper, Hrsg.) Mit zahlreichen Kupferstichen. Der beigefügte dritte Teil Beschreibung des Keyserthums Sina oder Taising ist ein unabhängiges Werk, das aus Auszügen anderer Werke zusammengestellt wurde. Mit mehreren Kupferstichen.336 / 76 / 164 Seiten. |
|
1669 besetzen chinesische Truppen die Insel Taiwan und gliedern sie erstmals als neue Provinz dem chinesischen Großreich ein. |
1687 1688 |
erreichen die französischen
Jesuitenmathematiker Joachim Bouvet (chin. Name:
Bai Jin Ming-Yuan; *1656,1730) (H*),
Jean de
Fontaney
(chin. Name: Hong
Ruo Shi-Deng; *1643,1710)
(H*), Jean-Francois
Gerbillon (chin. Name:
Zhang Cheng Shi-Zhai; *1654,1707) (H*), Louis-Daniel Le
Comte (chin. Name: Li Ming Fou-Tch'ou; *1655,1728) (H*) und Claude de Visdelou
(chin. Name:
Liu Ying Sheng-Wen; *1665,1737)
die Hafenstadt Ning-po [Ningbo] an der chinesischen Ostküste. Vom Präsidenten des
Mathematisch-Astronomischen Amtes in Peking [Beijing], Ferdinand Verbiest,
angefordert und daraufhin durch Ludwig XIV. nach China entsandt, ziehen
sie über Hang-tschóu [Hangzhou], Tschin-kiang [Zhenjiang], und I-tschóu [Pizhou] zur Kaiserstadt Peking , wo sie im
Februar
|
. | Publikationen: | l | Nouveaux mémoires sur l'état présent de la Chine | . |
Dieses Buch online ansehen Teil 1 Teil 2 |
Louis Le Comte Jean Anisson, Paris 1696 1. Teil mit Frontispiz und 18 Abbildungen. 508 Seiten 2. Teil mit einer Abbildung. 536 Seiten 3. Teil (Paris 1698) |
|||||
(Deutsche Ausgabe:) Das heutige Sina, von dem berühmten königl. Frantzöischen Mathematico R.P.Louis le Comte der Societät Jesu / Durch Curieuse An verschiedene / hohe Geist- und weltliche Standes-Personen / Staats-Ministren und andere vornehme gelährte Leute gefertigte Send-Schreiben / Den Liebhabern seltener Sachen zu sonderbarer Vergnügung vorgestellet. |
||||||
. |
|
Teil 1 Christoph Riegel, Franckfurt und Leipzig 1699 Mit Frontispiz und 18 Kupfertafeln, 357 Seiten Teil 2 Christoph Riegel, Franckfurt und Leipzig 1699 Mit 3 Kupfertafeln, 384 Seiten Teil 3 und 4 Christoph Riegeln, Nürnberg 1700 Mit 20 Illustrationen, 251 und 115 Seiten |
. | l | Route Que tinrent les Peres Bouvet, Fontaney, Gerbillon, le Comte, & Visdelou depuis le Port de Ning po jusqu'à Peking. | . |
. |
Du Halde, Paris 1735 In: Description géographique, historique, etc. de l'Empire de la Chine et de la Tartarie chinoise. |
. | l | Father De Fontaney, to the Reverend Father De La Chaise | . |
. | J.
Lockman (Hrsg.) John Noon, London 1743 In: Travels of the Jesuits, into Various Parts of the World: Compiled from their Letters. "Illustrated with Maps and Sculptures". Volume II. Seiten 50 - 126 |
|
|
. | l | The journey ... from Pe-king to Kanton ... in 1693 | . |
. |
T. Astley London 1745-1747 (Die Reise des Paters Bouvet im Auftrag des chinesischen Kaisers nach Europa. In: Band 3; A new general collection of voyages and travels) |
. | l | The journey ... from Pe-king to Kyang-chew, ... in 1688 | . |
. |
T. Astley London 1745-1747 (Die Reise des Paters Fontaney in die Provinz Shanxi und nach Nanjing im Auftrag des chinesischen Kaisers. In: Band 3; A new general collection of voyages and travels) |
. | l | Le voyage du Père de Fontaney au Siam et à la Chine, 1685-1687; d'après des lettres inédites | . |
. | Henri Bernard Editions Cathasia, Tientsin 1942 54 Seiten |
1692 1693 1695 |
wohnt der deutsche Kaufmann
Eberhard
Isbrand Ides (*1657,1708) (H*) gerade erst fünf
Jahre in Moskau, als ihm die Ehre zuteil wird, als Gesandter Zar Peter I. nach Peking zu
reisen, um mit den dortigen offiziellen Stellen über Handelsfragen zu beraten. Dies
trifft sich für ihn aufs Glücklichste, denn im Jahr zuvor hat er gerade bankrottiert und
mit dem Druck seiner Gläubiger im Nacken, scheint der Ausweg für ihn nun im
lukrativen Chinahandel zu liegen. Er leiht sich Geld und Handelsware (vom Zaren!) und
bricht im März mit seinem Begleiter Adam Brand (*~1693,1713) und großem Tross auf. Es wird eine langwierige und mühsame Reise durch weitestgehend ungebahntes
Gebiet, über den Ural, quer durch Sibirien zum Baikal-See und von dort in einer weiten
Schleife durch die Mongolei, bis sie
nach eineinhalb Jahren im November |
. | Publikationen: Dieses Buch online ansehen |
l | Beschreibung Der Chinesischen Reise / welche vermittels Einer Zaaris. Gesandtschaft Durch Dero Ambassadeur / Herrn Isbrand Ao. 1693. 94 und 95 von Moscau über Groß=Ustiga / Siberien / Dauren und durch die Mongalische Tartarey verrichtet worden: Und was sich dabey begeben / aus selbst erfahrner Nachricht mitgetheilet Von | . |
. | Adam
Brand Bey Benjamin Schillern, Dohm 1698 Mit Frontispiz und 2 Abbildungen. 215 Seiten (und Register) |
. | l | Driejaarige reize naar China, te lande gedaan door den Moskovischen afgezant, E. Ysbrants Ides, van Moskou af, over Groot Ustiga, Siriania, Permia, Sibirien, Daour, Groot Tartaryen tot in China | . |
. | Evert Ysbrants Ides Gedrukt by François Halma, T'Amsterdam 1704 Mit zahlreichen Abbildungen. 243 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Thomas Fritschen, Franckfurt 1707 Frontispiz, Titelvignette und 27 Kupfertafeln, teils ganzseitig, sowie eine Landkarte. 466 Seiten |
. | l | Beschreibung der dreijährigen Chinesischen Reise. Die russische Gesandtschaft von Moskau nach Peking 1692 bis 1695 in den Darstellungen von Eberhard Isbrand Ides und Adam Brand |
. | (Michael Hundt, Hrsg.) Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999 Mit zahlreichen Abbildungen und einer Karte. 364 Seiten |
|
1695 1696 |
erreicht der
unternehmungslustige italienische Jurist
Giovanni Francesco Gemelli Careri (*1651,1725)
im Rahmen seiner vor zwei Jahren begonnenen privaten Weltreise das
Chinesische Reich. Durch glückliche Umstände öffnen sich ihm hier alle
Türen: Die Jesuiten Missionare halten den gebildeten italienischen Reisenden
für einen Gesandten des Papstes, der inkognito die Missionsstationen
inspizieren soll. Gemelli Careri wird somit sehr herzlich aufgenommen und so
weit unterstützt, dass er durch die Pater sogar eine Audienz beim
chinesischen Kaiser vermittelt bekommt. Von Macao führt seine Reise über
Canton [Guangzhou], Nanchang und Nanking [Nanjing] quer durch das chinesische Reich nach Peking,
wo er am Laternenfest teilnimmt und später die Große Mauer besichtigt. |
. | Publikation: | l | Giro del Mondo | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Giovanni Francesco Gemelli Careri Giuseppe Roselli, Neapel 1699 Mit 14 Abbildungen. 450 Seiten (Englische Ausgabe:) |
. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Awnsham and John Churchill, London 1704 Mit 14 Abbildungen. 848 Seiten |
Macht und Einflussbereich der neuen Qing-Dynastie weiten sich durch deren energische Militäraktionen von Jahr zu Jahr weiter aus: 1697 unterliegt das Gebiet der Äußeren Mongolei und 1698 tritt Russland, im Friedensschluss von Nertschinsk, weite Gebiete nördlich des Amur an China ab. Außerdem stecken beide Staaten die Grenzen der heutigen "Äußeren Mongolei" zu Sibirien hin erstmals ab. Tibet und Ostturkestan gehören noch nicht zum chinesischen Reich. |
1701 | wird der nach Europa zurückgekehrte Jesuitenpater Jean de Fontaney (chin. Name: Hong Ruo Shi-Deng; *1643,1710) (H*) vom österreichischen Kaiser wieder als Gesandter an den Hof des chinesischen Kaisers geschickt. Zusammen mit elf weiteren Jesuiten, darunter der österreichische Pater Hieronymus Franchi (*1667,1718), erreicht die Delegation Kanton und wird vom örtlichen Mandarin sehr wohlwollend aufgenommen. Die Weiterreise erfolgt mit 16 Booten auf dem klassischen Weg: Zuerst landeinwärts getreidelt und dann mit dem Tragstuhl über Land. Während ein Teil der Jesuiten in einer Missionsstation der Stadt Nantschang verbleibt, reist Fontaney weiter an den Hof des Sohn des Himmels. |
. | Publikation: | l | Brief des Paters Franchi an Pater
Studena in Austria In: Der neue Weltbott |
. |
. | (Joseph Stöcklein , Hrsg.) Augsburg - Wien, 1726- 1758 10 Bände mit Briefen von Missionaren aus aller Welt. (Wiedergabe des Briefes ebenfalls in: Im Fernen Osten. Verlag Erdmann, Tübingen 1978) |
1710 1711 1723. |
erreicht der
italienische Jesuit Matteo Ripa (*1682,1746)
die portugiesische Enklave Macao und reist sogleich weiter nach Peking, wo
er |
. | (Fortunato Prandi, Hrsg.) Willey & Putnam, New York 1846 174 Seiten |
1715 1719 1727 1736 |
startet der
schwedische Offizier in russischen Diensten Lorenz Lange zur ersten seiner
insgesamt vier Karawanenreisen nach China. Sein Auftrag besteht alleinig darin,
chinesische Verzierungen für ein Lustschloss des russischen Zaren Peters I. zu beschaffen. Während An- und Abreise aufwändig und anstrengend
sind, können die Einkäufe nicht groß gewesen sein, denn bereits nach zwei Monaten wird
die Rückreise angetreten. |
. | Georg
Johann Unverzagt Johann Christian Schmidt, Lübeck 1725 Mit Frontispiz und 9 Illustrationen. 168 Seiten |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | . |
. | Lorenz
Lange "Chez Abraham Kallewier, Leyde 1726" 243 Seiten |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | . |
. | Lorenz
Lange Johann Zacharias Logan, Leipzig und St. Petersburg 1781 Mit einer Abbildung. 152 Seiten |
. | Neuausgabe: Reise nach China | . |
. | Lorenz
Lange Akademie-Verlag, Berlin 1986 Mit 12 zeitgenössischen Illustrationen und 1 Karte.120 Seiten |
|
. | l | Travels from St. Petersburgh in Russia, to various parts of Asia | . |
. | John Bell
of Antermony (Hrsg.) Glasgow 1763 (Textsammlung in zwei Teilen. Enthält u.a. "A journey from St. Petersburg in Russia, to Pekin in China" sowie "Journal of Mr. de Lange") |
. | Neuausgabe: A Journey From St. Petersburg To Pekin 1719 - 22 by J. B. of Antermony | . |
. | (J.L.
Stevenson, Hrsg.) University Press, Edinburgh 1965 248 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Dr. Johann Bells Reisen von Petersburg in verschiedene Gegenden Asiens nach Persien, Sina u.s.w. |
. |
. | Christoph Daniel Ebeling (Hrsg.) Bohn, Hamburg 1787 In: Neue Sammlung von Reisebeschreibungen. Theil 9 |
1716
1721 |
haben die Jesuitenmönche Emanuel
Freyre und Ippolito Desideri (*1684,1733) (H*)
eine siebenmonatige Reise von Leh in Ladakh, über Gartok, den Manasarovar-See
und das Tsangpo-Tal hinunter bis nach
Lhasa hinter sich, als sie dort am 18. März 1716 ankommen. Aufgrund
seiner umfangreichen und gründlichen Studien kann Desideri als Begründer
der abendländischen Tibetologie angesehen werden. Er bleibt bis |
. | Publikationen:
|
l | Relazione e Notizie Istoriche
del Thibet e Memorie de' Viaggi e Missioni ivi fatti dal P. Ippolito
Desideri della Compagnia di Giesù. Ippolito Desideri (Manuskript) (Neuausgabe durch Carlo Puini, Società geografica italiana, Rom 1904) |
. | l | Zur Geschichte der Erforschung Tibets | A* |
. | Cotta'sche
Buchhandlung, Stuttgart 1876 In : Das Ausland. Ueberschau der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Natur-, Erd- und Völkerkunde. 46 Seiten |
. | l | An Account of Tibet. The Travels of Ippolito Desideri of Pistoia, S.J., 1712-1727 | . |
. |
Filippo di Filippi (Hrsg.) George Routledge & Sons Ltd., London 1932 Mit Frontispiz und 16 Abbildungen. 474 Seiten |
. | l | A Missionary in Tibet. Letters and other papers of Fr. Ippolito Desideri, S.J. (1713-21) | . |
. | (H. Hosten, Hrsg.) Cosmo Publications, India 1998 201 Seiten |
1716 1745 |
treten Francesco Orazio
Della Penna (auch: die Billa *1680,1745) (H*) und andere Kapuziner
die Nachfolge der Jesuiten in Lhasa an, dürfen dort sogar eine Kapelle und ein Hospiz
erbauen, bekehren aber in 26 Jahren nur wenige Tibeter zum Christentum. Als
einige dieser Konvertiten daraufhin das Sakrileg begehen, den Segen des
Dalai Lama demonstrativ ablehnen, schreitet die tibetische Regierung ein, lässt
sie öffentlich auspeitschen und die Kapuziner kurz darauf |
. | Francesco Orazio della Penna Johann Jacob Voetter, München 1740. Mit 2 Kupfern und einem gestochenen Frontispiz und 2 doppelblattgroßen Kupfertafeln. 128 + 224 Seiten |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | . |
. | |
Antonio Agostino
Giorgi |
1720 vertreibt das vom tibetischen Regenten herbeigerufene Heer des chinesischen Kaisers Kangxi die Truppen der Dsungaren, die 1717 in Tibet eingefallen waren und das Land terrorisierten. Die Chinesen nutzen diese Stärke und stationieren nun für die nächsten drei Jahre Truppen in Tibet. Außerdem setzen sie in Lhasa zwei Sonderbevollmächtigte ein, die als dauernde Institution China hier für fast zweihundert Jahre vertreten werden, die Ambane. |
1722 | bricht der französische Jesuit Antoine Gaubil (chin. Name: Song Jun-Rong Qi Ying; *1689,1759) (H*) von Canton auf und zieht auf dem Landweg nach Peking, wo er im April des Folgejahres ankommt. Den wissenschaftlichen Akademien von Paris, London und St. Petersburg wird er in den nächsten Jahren viele Daten, Fakten und neues Kartenmaterial übersenden. |
. | Publikationen: | l | The journey ... from Kanton to Pe-king, in 1722. | . |
. |
Thomas Astley, John Green (Hrsg.) London 1745-1747 (In: Band 3; A new general collection of voyages and travels) |
. | l | Correspondance de Pékin 1722-1759 |
. |
. | Antoine Gaubil S.F.
(Renée Simon, Hrsg.) |
1732 1733 |
erreicht
Colin
Campbell (*1686,1757) nach 6½ Monaten
Seereise die südchinesische Hafenstadt Canton [Guangzhou]. Als Direktor der Swedish
East India Company begleitet er die erste Fahrt eines Handelsschiffes
seiner Gesellschaft nach Ostasien. Vier Monate werden für den
Einkauf von 60 Tonnen an vorwiegend Porzellan, Tee und Seidenstoffen benötigt,
bevor |
. | Publikation: | l | A Passage to China. Colin Campbell's Diary of the First Swedish East India Company Expedition to Canton, 1732-33. |
. | (Paul Hallberg /
Christian Koninckx, Hrsg.) |
|
1738 1740 |
macht sich der
Missionar Cassiano Beligatti (*1708,U1785) nach Tibet auf, wo er bis zum Jahr |
. | Publikation: | l | Relazione Inedita di un Viaggio al Tibet | . |
. | (A. Magnaghi,
Hrsg.) |
1745 stellt die
katholische Kirche die erfolglosen Missionierungsversuche in Tibet ein. |
1751 - 52 | verbringt der junge Joseph-François Charpentier de Cossigny (*1736,1809) mit einer Studienreise zu Schiff von Frankreich über Canton zu seinem Vater nach Pondicherry in Südindien. |
. | Publikation: | l | Yoyage à Canton, capitale de la province de ce nom, á la Chine. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Joseph-François Charpentier de Cossigny de
Palma André, Paris 1799 607 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Joseph-François Charpentier de Cossigny de Palma |
1774 - 75 | reist der erst 28-jährige George Bogle (*1746,1781) (H*) im Auftrag von Warren Hastings, dem britischen Gouverneur von Bengalen, ins südtibetische Shigatse, um den "Teshu Lama"(Panchen Lama) seine Aufwartung zu machen. Der Panchen Lama hatte Hastings einen Brief und Geschenke übersandt, was dieser im Gegenzug nutzt, um für die britische East India Company neue Handelsmöglichkeiten zu erschließen. Bogle und sein Begleiter, der Arzt Dr. Alexander Hamilton, sollen deshalb Pflanzensamen und Tiere, alle möglichen "Wunderlichkeiten" wie Naturprodukte, Fabrikate oder Malereien mitbringen und Informationen über die Leute, das Land, das Klima, den Reiseweg, Sitten und Gebräuche, Gebäude und Kochkunst - kurz: über alles einholen. Der Besuch bildet das erste offizielle Treffen zwischen einem Vertreter Indiens und der tibetischen Regierung und dauert rund vier Monate. Erst hundert Jahre später erscheinen die Tagebücher und Aufzeichnungen George Bogles als |
. | Publikation: Dieses Buch online ansehen |
l | Narratives of the Mission of George Bogle to Tibet, and of the
Journey of Thomas Manning to Lhasa. Edited with Notes, and Introduction, and Lives of Mr. Bogle and Mr. Manning. |
. |
. | Clements
R. Markham (Hrsg.) Trübner and Co., London 1876 Mit 10 Abbildungen und 4 Karten. 161 Seiten Einführung und 354 Textseiten. (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | A* |
. | Gutenberg-Verlag, Hamburg 1909. |
|
1774 - 81 | begibt sich auch der französische Reisende Pierre Sonnerat (*1748,1814) (H*) "auf Befehl des Königs" nach Ostindien und China, wohl um sich umzuschauen und dem interessierten Monarchen Bericht zu erstatten. Was er auch tut und auf seinem Weg die Koromandelküste, das Kap der Guten Hoffnung, die Philippinen, Molukken und Neu-Guinea besucht. |
. | Publikation: | l | Voyage aux Indes Orientales et à la Chine: fait par ordre du roi, depuis 1774 jusqu'en 1781 (...) | . |
. |
Den 2. Band online ansehen |
Pierre Sonnerat Paris 1782 1. Band: Mit 1 Abbildung und 1 Karte. 340 Seiten 2. Band: Illustriert. 376 Seiten 3. Band: Illustriert. 362 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Reise nach Ostindien und China, auf Befehl des Königs unternommen vom Jahr 1774 bis 1781 | . |
. | Orell, Geßner, Füßli und
Kompagnie, Zürich 1783 |
1779 - 93 | unternimmt der Schweizer Charles de Constant (*1762,U1835) insgesamt drei Reisen nach Canton [Guangzhou], anfangs mit siebzehn Jahren noch in der Ausbildung, zuletzt dann als Angestellter der französischen Handelsgesellschaft Compagnie des Indes. |
. | Publikation: | l | Recit de trois voyages á la Chine (1779-1793) | . |
. |
Charles de Constant |
1783 1784 |
wird Captain Samuel Turner (*1749,1802) (H*)
im Auftrag der East India Company von Bengalen
aus nach Shiggatzee in Südtibet geschickt, um der Reinkarnation des Teshoo Lamas, einem
erst 18 Monate alten Jungen, seine Aufwartung zu machen und damit die "guten
Beziehungen" zu Tibet etwas voranzubringen. Er wird begleitet vom Arzt Dr. Robert
Saunders und Lieutenant Samuel Davis und kehrt |
. | Publikationen: Dieses Buch online ansehen |
l | An Account of an Embassy to the Court of the Teshoo Lama, in Tibet; containing a Narrative of a Journey Through Bootan, and Part of Tibet | . |
. | Samuel
Turner Printed by W. Bulmer and Co., London 1800 Mit 13 Abbildungen und einer Karte. 473 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Samuel Turner's, Captains in Diensten der ostind. Compagnie, Gesandtschaftsreise an den Hof des Teshoo Lama durch Bootan und einen Theil von Tibet | A* |
. | (M. C.
Sprengel, Hrsg.) Benjamin Gottlob Hoffmann, Hamburg 1801. Reihe: Neuere Geschichte der See- und Land-Reisen, 14. Band. Mit 1 Karte und 6 Abbildungen. 489 Seiten. Auch: Reihe: Bibliothek der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen, 7. Band. Mit 1 Karte und 4 Kupfern. 391 Seiten. |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Robert Saunders, Wundarztes zu Boglepuhr in Bengalen, mineralogische und botanische Reise nach Butan und Tibet |
A* |
. | Christian Friedrich Voß und Sohn, Berlin 1790. Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen, aus fremden Sprachen übersetzt. (Seiten 359-400) |
1786 1788 1790 1794. |
wird Major Samuel
Shaw (*1754,1794)
durch Beschluss des Kongresses der Vereinigten Staaten von Nordamerika zu
deren erstem Konsul in China mit Sitz in Canton gewählt. Noch im gleichen
Jahr tritt er seine erste Amtsreise an und kehrt erst |
. | Publikation: | l | The Journals of Major Samuel Shaw, the first American Consul at Canton. With a Life of the Author. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Josiah Quincy |
|
1791 marschieren hinduistische Gurkha-Truppen in Tibet ein und plündern das Kloster des Pantschen Lama in Schigatse [Xigaze]. Sie werden von tibetischen und chinesischen Truppen zurückgeschlagen, was den politischen und militärischen Einfluß der Mandschu-Kaiser auf Tibet erneut stärkt. |
1793 | führt George 1. Earl of Macartney, Baron of Lissanoure und Baron of Parkhurst and of Auchinleck (*1737,1806) (H*) eine knapp hundertköpfige Gesandtschaft des englischen Königs George III. zum Hof des Kaisers Chien-long [Qianlong] nach Jehol [Chengde], darunter seinen Kammerdiener Aeneas Anderson, den Rechnungsführer John Barrow (*1764,1848), den Gesandtschaftssekretär Sir George Leonhard Staunton (*1737,1801) und dessen Sohn, für den extra ein deutscher Lehrer aus Sachsen, namens Johann Christian Hüttner (*1766,1847) (H*), engagiert worden ist. Großbritannien sucht nach diplomatischen Beziehungen und verbesserten Handelskontakten zum Reich der Qing-Dynastie, das im Augenblick noch die dominierende Großmacht in Fernost darstellt. Die Mission scheitert diplomatisch an dem Zusammentreffen zweier gänzlich unterschiedlicher Weltbilder. Während sich England als Weltmacht mit Führungsanspruch im technischen (und militärischen)Bereich sieht, existieren für China außerhalb des Reiches nur nebenrangige Völker, die dem Kaiser nur ihren Tribut zu entrichten haben. Lediglich die lange Rückreise von Peking über Land erweitert die europäischen Kenntnisse vom Reich der Mitte beträchtlich. Die Route führt erst vier Wochen lang den Kaiserkanal hinab nach Süden, bis Hangchow [Hangzhou], dann abwechselnd über Land und auf Flussläufen südwestlich durch die Küstenprovinzen und über den Meling-Pass nach Canton [Guangzhou], Chinas größter südlicher Hafenstadt. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Aeneas
Anderson Printed for J. Debrett, London 1795 278 Seiten und Anhang Auch: Printed for Vernor and Hood, London 1795 Auch: J. J. Tourneisen, Basil MDCCXCV 336 Seiten und Anhang Auch: Printed by T. and J. Swords, for Rogers and Berry, New York 1795 328 Seiten und Appendix (meterologische Angaben) Auch: Printed by William Porter, for P. Wogan, P. Byrne, W. Jones, B. Dugdale, G. Folingsby, and J. Potts, Jun, Dublin 1795 278 Seiten Auch: Printed by T. Dobson at the stone-house, Philadelphia 1795 393 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
Erzählung der Reise und Gesandtschaft des Lord Macartney nach China und von da zurück nach England in den Jahren 1792 bis 1794. | . |
. | Walthersche
Buchhandlung, Erlangen 1795 192 und 190 Seiten (zwei Teile mit separater Paginierung) |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Nachricht von der Brittischen Gesandtschaftsreise durch China und einen Theil der Tartarei | . |
. | Johann
Christian Hüttner (Carl Böttiger, Hrsg.) Vossische Buchhandlung, Berlin 1797 Mit Titelkupfer. 190 Seiten Neuausgabe: |
. | Nachricht von der britischen Gesandtschaftsreise nach China 1792-94 |
. | Johann
Christian Hüttner (Sabine Dabringhaus, Hrsg.) Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1996 Reihe: Fremde Kulturen in alten Berichten, Band 1; Mit 1 Karte und 25 Abbildungen, 235 Seiten |
|
. | l | An Authentic Account of an Embassy from the King of Great Britain to the Emperor of China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen Band 1 Band 2 |
Sir
George Leonhard Staunton George Nicol, London 1797 Band 1: Mit Frontispiz und 6 Abbildungen. 518 Seiten Band 2: Mit Frontispiz und 27 Abbildungen. 626 Seiten Als Ergänzung ein Bildband mit 44 Abbildungen (Deutsche Ausgabe:) |
. | Reise der brittischen Gesandtschaft unter dem Lord Macartney an den Kayser von China | . |
. | (Matthias Christian Sprengel,
Übers.) Renger'sche Buchhandlung, Halle 1798 2 Bände mit einer Karte. 328 und 349 Seiten |
. | Samuel
Holmes W. Bulmer and Co., London 1798 256 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Tagebuch einer Reise nach Sina und in die Tartarei mit der Brittischen Gesandtschaft, in den Jahren 1792 und 1793 | . | |||
. |
Verlag des F. S. priv. Landes-Industrie-Comptoirs Weimar 1805 200 Seiten |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | . |
. | John
Barrow T. Cadell and W. Davies, London 1804 Mit Frontispiz und mehreren Abbildungen. 632 Seiten. (Deutsche Ausgaben:) |
. |
Dieses Buch online ansehen |
John Barrow's Reise durch China von Peking nach Canton im Gefolge der Großbrittanischen Gesandtschaft in den Jahren 1793 und 1794 | . |
. |
(Johann
Christian Hüttner, Übers.) Im Verlag des F. S. pr. Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1804-05. Bände 14 und 16 der Reihe: Bibliothek der neuesten und wichtigsten Reisebeschreibungen und geographischen Nachrichten, mit Frontispiz, mehreren Abbildungen im Text und 7 Karten. 428 / 317 Seiten. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Biographical Memoir of James Dinwiddie L.L.D., Astronomer in the British Embassy to China, 1792,'3,'4: Compiled from His Notes and Correspondence | . |
. | (William
Jardine Proudfoot, Hrsg.) Edward Howell, Liverpool 1868 Mit Frontispiz. 138 Seiten |
. | l | An Embassy to China. Being the journal kept by Lord Macartney during his embassy to the Emperor Ch'ien- lung 1793-1794 | . |
. | (J. L. Cranmer-Byng, Hrsg.) Longmans, London 1962 Mit zwei Abbildungen und zwei Karten. 421 Seiten |
|
1794 1795 |
rüsten auch die holländische
Vereenigde Oostindische Compagnie im November von Canton
[Guangzhou] aus zu einer
Gesandtschaftsreise an den Hof des chinesischen Kaisers, ebenfalls als
Gratulanten zu dessen 60. Thronjubiläum. Doch der Leiter der Gesandtschaft,
Isaac Titsingh (*1745,1812),
hat aus den Fehlern seines britischen Vorgängers gelernt (die Kunde davon
hatte sich trotz aller Diskretion unter den Europäern in Canton schnell
herumgesprochen) und vollzieht bei der kaiserlichen Audienz in Peking den
Kotau. Von chinesischer Seite verfährt man daraufhin wohlwollend mit den
tributleistenden Fremden.
Der Reiseweg der holländischen Gesandtschaft ist identisch mit dem der
britischen ein Jahr zuvor. Am 9. Januar |
. | Publikationen: | l | Voyage de l'ambassade de la Compagnie des Indes orientales hollandaises, vers l'empereur de la Chine, dans les années 1794 & 1795 | . |
. |
AlleBände online lesen |
Andreas Everardus van Braam Houckgeest M. L. E. Moreau de Saint-Méry, Philadelphia (USA) 1. Band 1797, mit einer Karte und 7Abbildungen. 437 Seiten 2. Band 1798, mit einer Karte. 520 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. |
Den 1. Band Den 2. Band online lesen |
Johann
Samuel Heinsius, Leipzig 1. Band 1798: 320 Seiten 2. Band 1799: 252 Seiten. |
. | l | Voyages à Peking, Manille et l'Île de France, faits dans l'intervalle des années 1784 à 1801 | . |
. |
Den
1. Band (Reise nach Peking) online lesen |
Chrétien-Louis-Joseph de Guignes Imprimerie Impériale, Paris M.DCCC.VIII 1. Band: 439 Seiten 2. Band: 476 Seiten 3. Band: 488 Seiten und Atlas mit 92 Kupfern und 6 Kupferstichkarten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Reisen nach Peking, Manila und Isle de France in den Jahren 1794 bis 1801 | . |
. |
Den 2. Band online ansehen |
J. C. Hinrichs, Leipzig |
1805, | noch kurz vor Jahresende, überschreitet die Gesandtschaft des frisch gekrönten russischen Zaren Alexander I. die chinesische Grenze zur Mongolei. Unter Leitung des Grafen Jurij Alexandrovic Golovkin (*1762,1846) sollen die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Großreichen weiter ausgebaut werden. Im Gefolge der insgesamt 124 Mann starken Delegation befinden sich auch der Orientalist Heinrich Julius Klaproth (*1783,1835), der Geodät und Astronom Alexander Amantus Thesleff (*1778,1847) und der deutsche Arzt Joseph Rehmann (*1779,1831). Nach dreizehn Reisetagen erreicht man Yeke Küriye, die Hauptstadt der Mongolei [das spätere Urga und heutige Ulan Bator]. Völlig überraschend scheitert hier die Weiterreise der Gesandtschaft an den chinesischen Kaiserhof in Peking: Das bereits hier vor Ort vom Mandschu-Statthalter geforderte Höflichkeitszeremoniell vor den Insignien des chinesischen Kaiserhauses erscheint den Russen überzogen und unannehmbar. Und so tritt man unverrichteter Dinge wieder die Rückreise an. |
. | Publikationen: | l | Reise von St. Petersburg durch das östliche Russland und Sibirien in die chinesische Mongoley | . |
. | Joseph
Rehmann (Nicht veröffentlichtes Fragment. 121 Seiten) Beigefügt ist eine Mappe mit 65 Aquarellen. |
. | l | Tagebuch von der Chinesischen Reise 1805-1806 | . |
. | Alexander
Amantus Thesleff (Nicht veröffentlichte Handschrift) |
. | l | Mongoleireise zur spaeten Goethezeit. Berichte und Bilder des J. Rehmann und A. Thesleff von der russischen Gesandtschaftsreise 1805 / 06. | . |
. | Walter Heissig (Hrsg.) Franz Steiner Verlag GmbH, Wiesbaden 1971 (Reihe: Verzeichnis der orientalischen Handschriften in Deutschland; Supplementband 13) Mit 18 Abbildungen im Text und 44 Farbtafeln. 177 Seiten |
|
1810 | hat der deutsche Schriftsteller Theodor Friedrich Maximilian Richter (*1784,1837) als 3. Steuermann auf dem englischen Segler Werford angeheuert, weil ihn die Neugier nach China treibt. Nach zehn Monaten erreicht sein Schiff dann im Juni den südchinesischen Hafen Canton [Guangzhou]. Während der Liegezeit von fünf Monaten kann er die Stadt erkunden und berichtet darüber in der gut lesbaren |
. | Publikation: | l | Reise von London nach China und Rückkehr nach England, mit besonderer Hinsicht auf den Charakter und die Lebensart der Seeleute. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Theodor Friedrich Maximilian
Richter Arnoldische Buchhandlung, Dresden und Leipzig 1824 192 Seiten |
1811 | macht sich Thomas Manning (*1772,1840) (H*), ein exzentrischer britischer Reisender, als Chinese verkleidet auf, um nach Lhasa zu gelangen. Er hat zuvor drei Jahre in der südchinesischen Hafenstadt Canton [Guangzhou] verbracht und in den dortigen britischen Kontoreien Chinesisch gelernt. Trotz aller politischer Schwierigkeiten gelingt es ihm tatsächlich als erstem Engländer und ohne britische Unterstützung über Bhutan nach Lhasa zu gelangen und dort sogar vom damals siebenjährigen Dalai Lama in Audienz empfangen zu werden. Er wohnt insgesamt fünf Monate in Lhasa und betätigt sich als Arzt. Seinen ursprünglichen Plan, nach China weiterzureisen, kann er nicht umsetzen und kehrt deshalb im Mai 1812 nach Kalkutta zurück, als ihm das Geld ausgeht. Sven Hedin bezeichnet ihn als "kühn, aber sehr unwissend" und "sein Bericht ist ein Wunder an Inhaltslosigkeit und Einfältigkeit." Zugegeben wundert man sich als Leser, was Manning eigentlich in Lhasa wollte, denn er verfolgt keinerlei wissenschaftliche Aufgaben und führt auch nur skizzenhafte Aufzeichnungen, die er nie veröffentlicht. Seine Tagebücher werden erst ein halbes Jahrhundert später von fremder Hand herausgegeben. |
. | Publikation: Dieses Buch online ansehen |
l | Narratives of the Mission of George Bogle to Tibet, and of the Journey of Thomas Manning to Lhasa. Edited, with Notes, and Introduction, and Lives of Mr. Bogle and Mr. Manning |
. |
. | Clements
R. Markham (Hrsg.) Trübner and Co., London 1876 Mit 10 Abbildungen und 4 Karten. 161 Seiten Einführung und 354 Textseiten. (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | A* |
. | Gutenberg-Verlag, Hamburg 1909. |
|
1812 | kommen William Moorcroft (*1767,1825;
Biographie)
(H*)
und Hauptmann Hyder
Young Hearsay (*1782,1840)
(H*) von Indien aus nach
Ladak und überqueren dann, als Hindus verkleidet, die tibetische Grenze.
Sie möchten
dem englischen Handel neue Absatzmärkte erschließen und prüfen, welche
Möglichkeiten sich hierfür jenseits des Himalayas bieten. Eine genauere
geographische Erforschung dieser Gegend soll der erste Schritt hierzu
sein. Durch
glückliche Umstände werden sie in der tibetischen Distrikthauptstadt Gartok nicht
als Europäer erkannt und können so unbehelligt bis zum Manasarovar-See
weiterziehen. Sie sind damit die ersten europäischen Forschungsreisenden,
die bis hierher gelangen. Der Winter zwingt sie zur Umkehr, doch ihre
Karten und Beobachtungen sind für die geographische Forschung äußerst
aufschlussreich. |
. | Publikation: | l | A Journey to Lake Mánasaróvara in U'n-dés, a Province of Little Tibet | . |
. | H. T. Colebrooke Calcutta Gazette Office, London 1818 In: Asiatick Researches. Vol. XII |
1815. Nach dem Sieg über Napoleon (Schlacht bei Waterloo 1815) kann sich England wieder verstärkt dem Handel mit Fernost zuwenden. Nach Indien wird nun China zum neuen Interessengebiet. |
1816 | führt William Pitt Amherst, Earl of Arracan (*1773,1857) (H*) eine Gesandtschaft der Britisch-Ostindischen Kompanie nach China, um die Handelsverbindungen zu festigen und Zugang zu weiteren Häfen zu erbitten. Der englische Arzt Clarke Abel (*1789, 1826) begleitet die Delegation als Geologe und Botaniker. Die Anreise erfolgt mit dem Schiff bis zur Mündung des Peiho im Gelben Meer (die Gesandtschafts-Schiffe Alceste und Lyra erforschen dann die Küstenlinie des noch unbekannten Gelben Meeres und finden im Nordosten einen Zipfel Land, den man später Korea nennen wird). Der Empfang durch die Qing nimmt eine gänzlich unvorhergesehene Wende: In ungeduldiger Erwartung des zeremoniellen Unterwerfungsritus drängen die Chinesen den von der Reise erschöpften Lord unmittelbar nach dessen Ankunft in Peking, sofort seine Aufwartung zu machen. Als dieser um eine kurze Ruhepause bittet, wird er erst bedroht und dann mit Schimpf und Schande sofort aus dem Land gejagt. Für die Ausreise wird der traditionelle Flussweg nach Kanton vorgeschrieben, über den Kaiserkanal, ein Stück den Yang-tzse hinauf und dann vom Pojang-See südwärts bis zur Küste. |
. | Publikationen: | l | Journal of the Proceedings of the late Embassy to China; Comprising a Correct Narrative of the Public Transactions of the Embassy, of the Voyage to and from China, and of the Journey from the Mouth of the Pei-Ho, to the Return to Canton. Interspersed with Observations upon the Face of the Country, the Polity, Moral Character, and Manners of the Chinese Nation. | . |
. | Henry
Ellis John Murray, London 1817 Mit 7 kolorierten Tafeln, 1 Porträt und 3 Karten. 526 Seiten. (Deutsche Ausgabe:) |
. | Des britischen Lord Amherst Gesandtschaftsreise nach China, im Jahre 1816 | . |
. | Henry Ellis (Harnisch, Hrsg.) Leipzig 1829 Reihe: Die wichtigsten neuern Land- und Seereisen, 5. Teil. Mit einer Karte und einer kolorierten Kupfertafel. 346 Seiten |
. | Clarke Abel Longman, Hurst, Rees, Orme, and Brown, London 1818 Mit zahlreichen s/w- und Farbabbildungen sowie Karten. 420 Seiten |
1819 1820 |
erleidet die
englische HMS Friendship Mitte November vor der südchinesischen
Insel Hainan Schiffbruch. Mit einem Teil der Mannschaft gelingt es dem
Ladungsoffizier J. Ross, sich an Land zu retten. Drei
Monate benötigen sie, um an die Nordküste von Hainan zu gelangen, auf das
Festland überzusetzen und sich dann, über Land, zur englischen
Handelsniederlassung in Canton [Guangzhou] durchzuschlagen, wo sie |
. | Publikation: | l | Diary of a journey overland, through the Maritime Provinces of China from Manchao, on the south coast of Hainan, to Canton in the years 1819 and 1820. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
J. Ross Printed for Sir Richard Phillips, London 1822 116 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Tagebuch einer Landreise durch die Küstenprovinzen Chinas, von Manchao, an der Südküste von Hainan nach Canton. In den Jahren 1819 und 1820. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Verlag des Landes-Industrie-Comptoirs,
Weimar 1822 |
|
.
|
"Das
Schicksal verschönerte mein Leben durch ein seltenes, unvergeßliches Ereignis: ich sah
China." Mit diesen Worten beginnen die Aufzeichnungen im Reise-Tagebuch von Georg
Timkowski (Egor Fedorovitch Timkovskij) (*1790,1875)
(H*), der am 12. September |
. | Publikationen: | l | Putesestvie v Kitaj crez Mongoliju v 1820 i 1821 gg | . |
. |
Egor Timkovskij Tipografij Medicinskago Departamenta Ministerstva Vnytrennich, St. Petersburg 1824 3 Bände. Illustriert mit Karten. 388 / ? / 433 Seiten |
. |
|
l | Reise nach China durch die Mongoley, in den Jahren 1820 und 1821 | . |
. |
|
Georg Timkowski Gerhard Fleischer, Leipzig 1825-26 Erster Theil: Reise nach Pekin (1825) "Mit einem Kupfer, einer Charte und einem Grundrisse" 360 Seiten Zweyter Theil: Aufenthalt in Pekin (1825) "Mit zwey Kupfern und dem Grundrisse von Pekin" 368 Seiten Dritter und letzter Theil: Rückreise nach Rußland und Blick auf die Mongoley (1826) "Mit fünf Kupfern". 441 Seiten Weitere Ausgabe: Kaulfuß und Krammer, Wien 1826 Reihe: Museum der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen für gebildete Leser. (Bände 11-13) Erster Theil: Reise durch die Mongoley "Mit einem Kupfer und einer Karte". 220 Seiten Zweyter Theil: Reise nach Pekin und Aufenthalt daselbst "Mit einem Kupfer und einem Grundrisse". 279 Seiten Dritter Theil: Aufenthalt in Pekin "Mit einem Kupfer und einem Plane von Pekin". (Seiten 1 - 84 von) 230 Seiten. |
1825 machen chinesische Beamte das Kaiserhaus zum ersten Mal auf die steigende Einfuhr von Opium durch englische Händler aufmerksam. Sie warnen vor dem hohen Abfluss an Silber, mit dem die Droge bezahlt wird, und weisen auf die gesundheitlichen Folgen für die chinesische Bevölkerung hin. |
1829 1842 |
wird der junge
Amerikaner William C. Hunter (*1812,1891)
vom Handelshaus Messrs. Russell & Co. in Canton [Guangzhou] unter
Vertrag genommen. Bereits einige Jahre zuvor hatte er in Malakka die
chinesische Sprache erlernt und arbeitet nun auf der für ausländische
Händler bestimmten
kleinen Insel vor Canton. 1837 wird Hunter Mitinhaber des Handelshauses,
muss jedoch |
. | Publikation: | l | The 'Fan Kwae' at Canton. Before Treaty Days 1825-1844. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William C. Hunter |
|
1830 | macht sich die 11. russische Geistliche Mission ( = Geisteswissenschaftliche Kommission) auf den Weg nach Peking. In einem Abkommen zwischen Russland und China können russische Wissenschaftler hier für jeweils zehn Jahre vielfältigen Forschungen in der chinesischen Hauptstadt nachgehen. Unter der Leitung von Michail Vasil'evic Ladyzenskij kommen so auch der Botaniker Alexander Bunge (*1803,1890), der Astronom Georg Fuß, der Maler Legosav, der Sprachforscher Josef Kowalewski (*1800,1878) sowie der Ingenieur und Geologe Aleksej Ivanovic Kovanko (*1808,1870) Ende des Jahres in Peking an. Zuvor hatten sie Sibirien und über Kjachta und Urga die Mongolei durchquert. Während Bunge und Kowalewski bereits nach einem Jahr wieder zurückreisen, bleibt Kovanko sechs Jahre vor Ort, lernt Chinesisch, erstellt Übersetzungen und verfasst zuletzt ein Lexikon. |
. | Publikation: | l | Von Rußland über die Mongolei nach China. Berichte aus dem frühen 19. Jahrhundert. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Hartmut Walravens (Hrsg.) |
1830 | gelangt auch James Holman (*1786,1857) auf einer Weltumseglung im Herbst des Jahres nach Südchina und hält sich für zwei Monate in Canton [Guangzhou] auf. |
. | Publikation: | l | Travels in China, New Zealand, New South Wales, Van Diemen's Land, Cape Horn, etc. etc. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
James Holman |
1831 1832 1833 1834 1840 1841 |
sagt sich der preußische Missionar Karl Friedrich August Gützlaff (*1803,1851) von seiner Missionsgesellschaft los, um als
Freimissionar auf eigene Faust China zu bekehren. Seine Methoden sind ebenso selbstbewußt
wie eigenwillig: Mehrere chinesische Dialekte sprechend, kleidet er sich in chinesische Tracht und lässt sich von einer
chinesischen Familie adoptieren, um sodann als Kuo Shi-li ohne Erlaubnis und
entgegen allen Bestimmungen per Schiff nach Xiamen aufzubrechen, dem Haupthafen der
chinesischen Provinz Fujian. Von dort aus reist er nach Shanghai (das er somit als erster
Europäer betritt) und nach Tianjin. Überall bemüht er sich darum, Einheimische anzuwerben, die
das Christentum im Land weiterverbreiten sollen. |
. | Publikation: Dieses Buch online ansehen |
l | Journal of Three Voyages along the Coast of China, in 1831, 1832 & 1833, with notices of Siam, Corea, and the Loo-Choo Islands | . |
. | Charles
Gutzlaff Frederick Westley and A. H. Davis, London 1834 Mit einem Titelkupfer und einer Karte. 450 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Karl
Gützlaff Wilhelm Hassel, Elberfeld 1834 120 Seiten |
. | Neuausgabe: Gützlaffs Bericht über drei Reisen in den Seeprovinzen Chinas 1831-1833 | . |
. | Mit einem sehr informativen biographischen Essay über den Verfasser von
Winfried Scharlau. Albera Verlag, Hamburg 1997 Mit einer Abbildung und einer Karte. 214 Seiten |
1839 1854 |
kommt der
protestantische Missionar William Charles Milne (*geboren
auf dem Meer zwischen Guangzhou und Macau 1815,1863)
im Auftrag der London Missionary Society nach China und folgt damit
der Tradition seines Vaters, der bereits 1813 als zweiter protestantischer
Missionar nach China ging. In den Jahre bis |
. | Publikation: | l | Life in China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William Charles Milne |
|
Geschichte der Opium-Kriege 1834 fällt das Monopol der Ostindischen
Kompanie für den Ostasienhandel. Sofort übernehmen bisherige
Handelsagenten das lukrative Geschäft und steigern die Einfuhr von bengalischem Opium, allen voran William
Jardine (*1784,1843),
Mitinhaber des frisch gegründeten Handelshauses Jardine, Matheson and
Company. |
1840 | nehmen an der englischen Militärexpedition gegen China unter Leitung von Admiral George Elliot auch Lord Robert Jocelyn (*1816,1854), Captain Arthur Cunynghame (*1812,1881), John Francis Davis (*1795,1890) und der Arzt D. McPherson gegen China teil und können die anschließenden Verhandlungen mitverfolgen. |
. | Publikationen: | l | Six Months with the Chinese expedition; or, Leaves from a Soldier's Note-book | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Robert
Jocelyn John Murray, London 1841 Mit 2 Abbildungen. 155 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | Sechs Monate bei der
chinesischen Expedition, oder Blätter aus dem Tagebuche eines
Soldaten
Braunschweig 1843 159 Seiten |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Sketches of China, partly during an inland journey of four months between Peking, Nanking and Canton | . |
. | Teil 1 Teil 2 |
John Francis Davis Charles Knight & Co., London 1841 Zwei Bände. Mit 1 Karte und 5 Abbildungen. 316 / 322 Seiten |
|
. | D. McPherson Saunders and Otley, London 1843 391 Seiten |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | An aide-de-comp's recollection of service in China, a residence in Hong-Kong, and visits to other islands in the Chinese seas. | . |
. |
Teil 1
Teil 2 |
Arthur Augustus Thurlow Cunynghame Saunders and Otley, London 1844 Band 1: Mit Frontispiz und 13 Abbildungen. 311 Seiten Band 2: Mit Frontispiz und 9 Abbildungen. 332 Seiten |
|
1841 regt sich bei beiden
Vertragsparteien Unmut über das von England diktierte Abkommen: der
chinesische Kaiser Daoguang (*1789,1856)
entlässt seinen chinesischen Unterhändler und weigert sich das Abkommen
zu ratifizieren. Und auch der britische Premierminister tadelt Admiral
Elliot, er habe aus der günstigen Situation für England nicht genügend
herausgeschlagen. So wird Charles Elliot abgesetzt und Sir Henry
Pottinger (*1789,1856)
nach China entsandt, diesmal mit der britischen Legitimierung zur
Kriegserklärung an China. Die englische Flotte besetzt die chinesischen
Häfen Amoy [Xiamen], Ningbo und Shanghai, legt den Transport auf dem
Kaiserkanal lahm und greift schließlich Nanking an. China muss sich
dieser militärtechnischen Übermacht beugen und kapituliert. |
1842 - 47 | nutzt Schiffskommandant Lieutenant Frederick E. Forbes seine Stationierung in Shanghae und Ningpo, um von dort aus das Hinterland zu bereisen und eine chinesische Münzsammlung anzulegen. Mit dem Tragstuhl reist er durch das Bohea-Teeanbau-gebiet und besucht die unweit der Küste gelegene Klosterinsel Poo-too. |
. | Publikation: | l | Five Years in China; from 1842 to 1847. With an account of the occupation of the islands of Labuan and Borneo by Her Majesty's forces. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Frederick E. Forbes Richard Bentley, London 1848 Mit farbigem Frontispiz und 21 Abbildungen im Text. 405 Seiten |
|
1842 1844 1852 |
machen sich der französische
Lazaristenpater Régis Évariste Huc (*1813,1860) (H*) und
sein Glaubensbruder Joseph Gabet (*1808,1853)
(H*) von
Macao aus auf den Weg, um das von der katholischen Kirche neu gegründete
Vicariat in der Mongolei zu besetzen. Schon 1838 hatte Huc den Boden
Chinas betreten und sich auf seinen späteren Einsatz im Reich der Mitte
vorbereitet. Da die Missionierung aber vom chinesischen Kaiserhaus nicht
erlaubt ist, müssen christliche Missionsstationen vorerst jenseits der
Landesgrenze erfolgen. Außerdem muss ihre Reise auf dem Landweg auch
illegal und in Verkleidung erfolgen, denn noch ist Ausländern das freie
Reisen in China nicht erlaubt . |
. | Publikationen: | l | Souvenirs d'un voyage dans la Tartarie, le Thibet et la Chine pendant les années 1844, 1845 et 1846, par M. Huc, prêtre-missionaire de la congrégation de St. Lazare. | . |
. | Régis
Évariste Huc. Librairie d'Adrien Le Clere et Cie., Paris 1850 Zwei Bände mit einer Übersichtskarte. 426 / 516 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Wanderungen durch die Mongolei nach Thibet zur Hauptstadt des Tale Lama | A* |
. |
Dieses Buch online ansehen |
(Dr. Karl Andree, Hrsg.) |
A* |
. | l | L'Empire chinois | . |
. | Régis
Évariste Huc. Gaume, Paris 1854 Zwei Bände mit einer Übersichtskarte. 471 / 487 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Wanderungen durch das Chinesische Reich | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
(Dr. Karl Andree, Hrsg.) |
|
. | l | Joseph
Gabet - Èvariste Huc. Lettres de Chine et d'ailleurs. 1835 - 1860 |
. |
. | (Jacqueline
Thevenet, Hrsg.) |
|
1843
fordern die Vereinigten Staaten von Nordamerika von China die gleichen
Konditionen, wie für sie England im Friedensvertrag von Nanking
festgelegt wurden. Da China seine schwache Verhandlungsposition sieht,
willigt es ein und gewährt sogar noch die Zusage, dass Missionare ab
sofort frei in China reisen und die christliche Lehre verbreiten dürfen.
Die Missionare werden unter den ausdrücklichen Schutz des Kaisers
gestellt (was später zu endlosen "Schadenersatzforderungen" der
ausländischen Staaten führen wird). |
1843 1845 |
wird der schottische Botaniker Robert Fortune (*1812,1880)
(H*) von der
Royal Horticultural Society nach China gesandt, um unbekannte Pflanzen für die
englischen Gärten zu sammeln. Er reist nach Shang-hae [Shanghai], findet dort aber seine
Möglichkeiten begrenzt, denn er spricht kein Chinesisch und die neu erworbenen Rechte der
Ausländer berechtigen nur, sich eine Tagesreise weit von den Vertragshäfen
landeinwärts zu begeben. So bereist er bis |
. | Robert Fortune |
. | Dreijährige Wanderungen in den Nord-Provinzen von China | . |
. | Verlag von Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen
1853 308 Seiten |
1843 1845 |
reist auch der
englische Stabsoffizier
William James Tyrone Power (*1819,1911)
auf dem gleichen Schiff wie sein Landsmann Robert Fortune (s.o.) von
Hongkong nach Shanghai. Bis |
. | Publikation: |
l | Recollections of a three Years' Residence in China; including Peregrinations in Spain, Morocco, Egypt, India, Australia, and New Zealand. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William James Tyrone Power Richard Bentley, London 1853 Mit Frontispiz. 380 Seiten |
|
1844
fordert Frankreich die gleichen Konditionen, wie sie den Vereinigten
Staaten von Nordamerika ein Jahr zuvor zugestanden wurden. |
1844 1845 |
trifft eine
Delegation des französischen Außenministeriums unter der Leitung des
Diplomaten Théodore de Lagrené (*1800,1862)
auf ihrem Besuch verschiedener Länder Ostasiens in der chinesischen Hafenstadt Canton ein. Der Ausbau der
französischen Handelsbeziehungen ist ihr Ziel und so werden die
vier durch den Vertrag von Nanking für den Außenhandel neu geöffneten
Häfen in Südchina angelaufen: die Inselgruppe Chusan, Amoy sowie die
Hafenstädte Changhai [Shanghai] und Ningpo. Bis |
. | Publikation: | l | Voyage en Chine, Cochinchine, Inde et Malaisie | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Auguste Haussmann |
. | l | Journal d'un voyage en Chine en 1843, 1844, 1856, 1846 | . |
. | Dieses Buch online ansehen Band I Band II |
Jules Itier |
|
. | l | La Chine et La presqu'ile malaise. Relation d'un voyage accompli en 1843, 1844, 1845 et 1846. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Melchior Yvan |
. | l | Voyage en Chine | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
M. C. Lavollée |
|
1844 - 45 | wird Friedrich Wilhelm Grube (*1795,1845) als preußischer Beamter nach Ostasien entsandt, um dort vor Ort die Handelsmöglichkeiten für sein Heimatland zu erkunden. Unterstützt von dem deutschen Misionar Gutzlaff bereist er die Küstenstädte Amoy, Ningpo und Schanghai, erkrankt im zweiten Reisejahr und stirbt noch auf der Rückreise nach Europa. |
. | Publikation: | l | Friedrich Wilhelm Grube und seine Reise nach China und Indien | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Elisabeth Grube Funcke & Müller, Crefeld 1848 337 Seiten |
|
1844 - 46 | ist der amerikanische Reverend George Smith (*1815,1871) einer von vielen, die im Auftrag ihrer Kirche nach China reisen, um sich in den fünf dem Westen geöffneten Hafenstädten umzusehen und erste Vorbereitungen zur späteren Missionsarbeit zu treffen. Von Hong Kong aus fährt er nach Canton [Guangzhou], Shanghai, Ningpo [Ningbo] und Chusan [Zhoushan], zur Klosterinsel Pootoo [Putuo Shan], Foo-chow [Fuzhou] und Amoy [Xiamen]. |
. |
George Smith |
|
1845 | unternimmt der Missionar und Verleger Walter Henry Medhurst (chinesischer Name: Mai Dousi; *1796,1857) einen Streifzug durch das Hinterland von Shanghae [Shanghai]. Mit seinem Dolmetscher reist er in Verkleidung und mit falschem Zopf und schildert ausführlich die Seidenraupenzucht. |
. | Publikation: Dieses Buch online ansehen |
l | A Glance at the Interior of China: Obtained During a Journey Through the Silk and Green Tea Districts. Taken in 1845 | . |
. | (Walter Henry Medhurst) [Aus: The Chinese Miscellany, Shanghae 1845-49] Mit 17 Abbildungen und 2 Karten. 192 Seiten |
1846 | reist Lieutenant Henry Strachey (*1816,1912) (H*) zum Manasarovar-See, um vor Ort die in Fachkreisen heftig diskutierte Frage zu klären, wie die Hochgebirgs-Seen und -Flüsse des Himalaya hydrographisch zusammenhängen und wo die Quellen von Indus, Ganges, Karnali und Satlej zu finden sind. Seine Berichte werden in den Folgejahren von anderen Forschern in Frage gestellt, weil diese bei ihren Recherchen vor Ort ganz andere Verhältnisse vorfinden. Der wissenschaftliche Disput klärt sich erst später durch die Erkenntnis verdeckter Abflüsse und periodisch schwankender Wasserstände. |
. | Publikation: | l | Narrative of a Journey to Cho-Lagan (Rákas Tal), Cho Mapan (Mánasarówar), and the valley of Pruang in Gnari, Húndés, in September and October 1846 | . |
. |
Den
Artikel online ansehen |
Calcutta 1848 |
. | l | Strachey's diary of his first journey to Tibet in 1846 | . |
. | Calcutta 1848 Baptist Mission Press 103 Seiten |
1847 | erreicht die Wienerin Ida Pfeiffer (*1797,1858) auf ihrer Weltreise die Südküste von China und verbringt fünf Wochen in Canton. |
. | Publikation: | l | Eine Frauenfahrt um die Welt. Reise von Wien nach Brasilien, Chili, Otahaiti, China, Ost-Indien, Persien und Kleinasien | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Ida Pfeiffer |
|
1847 - 59 | verbringt John Scarth in China, bereist die Küstenregionen im Süden, die Seiden- und Teeanbaugebiete, die Städte Foochow [Fuzhou], Swatow [Shantou] und den Nordosten der Provinz Kwang-tung [Guangdong]. Die Zeit der Opiumkriege und des Taiping-Aufstands schildert er ein Jahr später in seiner |
. | Publikation: | l | Twelve Years in China. The people, the rebels, and the mandarins | . |
. | John Scarth Thomas Constable & Co., Edinburgh 1860 Mit Frontispiz, 11 Farblitographien, 15 Holzschnitten und einer Karte. 328 Seiten |
|
1848 | reist Richard Strachey (*1817,1908) (H*) an die Seen Manasarowar und Rakas-Tal in Südtibet, um die Beobachtungen seines Bruders zu komplettieren. Der Bericht hierüber erscheint erst 52 Jahre später als |
. | Publikation: | l | Narrative of a Journey to the Lakes Rakas-tal and Manasarowar, in Western Tibet, Undertaken in September 1848 | . |
. | Den
Artikel online ansehen |
1900 In Geographical Journal, Vol. XV, No. 4. Mit 7 Abbildungen. Seiten 394-415 |
1848 | bringt die Korvette "La Bayonnaise" den französischen Konsul in die neu eingerichtete diplomatische Vertretung nach Canton [Guangdong]. Durch den Opium-Krieg wurde China zur Öffnung mehrerer Seehäfen für den internationalen Handel gezwungen und so besucht Kommandant Jean Pierre Edmond Jurien de la Gravière (*1812,1892) im Rahmen seiner Stationierung in Ostasien auch Shang-hai, Ning-po, die Insel Chou-san und Amoy [Xiamen]. |
. | Publikation: | l | Voyage en Chine et dans les mers et archipels de cet empire pendant les annèes 1847 - 1848 - 1849 - 1850 | . |
. | Jean Pierre Edmond Jurien de la Gravière Meline, Cans et Compagnie, Bruxelles (o.J., ca. 1852) Drei kleine Bände, mit je zwei Kupferstichen. 284/289/290 Seiten |
|
1848 - 50 | bereist der Amerikaner Benjamin Lincoln Ball (*1820,1860) verschiedene chinesische Küstenstädte, um hier seine pharmazeutischen Produkte zu verkaufen. Von Canton [Guangzhou] führt ihn sein Weg nach Shanghai und Ningpoo, mit der vorgelagerten Inselgruppe Chusan [Zhoushan], sowie Amoy [Xiamen] und Fouchow [Fuzhou]. |
. | Benjamin Lincoln Ball James French and Company, Boston 1855 Mit einer Karte. 417 Seiten |
|
1848 1851 |
wird zu einem bedeutsamen Datum in der
Geschichte des Tees und gleichzeitig das Jahr der ersten 'Industriespionage': Robert Fortune (*1812,1880)
(H*) wird zum zweiten
Mal nach China gesandt, diesmal im Auftrag der East India Company, um das Geheimnis
des Teeanbaus zu lüften und geeignete Pflanzen und Samen zur Kultivierung nach Indien zu
bringen. Der englischen Handelsgesellschaft ist dies ein existentielles Bedürfnis, denn
die Chinesen akzeptieren nur teures Silber im Tausch für die im Westen so heißbegehrte
Ware und für Englands Kolonien würden sich zudem ungeahnte Möglichkeiten für den Teeanbau
eröffnen. Um ins verschlossene Landesinnere vorzudringen, ist Fortune gezwungen, in
Verkleidung zu reisen: Er lernt Chinesisch, rasiert sich den Kopf, legt Landestracht an
und versieht sich mit zwei Dienern - ja er geht sogar so weit, sich als
ein chinesischer Mandarin aus dem Norden Chinas auszugeben, um schneller an
Informationen zu gelangen. Von Shanghai aus reist er mit Boot und Sänfte zuerst in das
westlich gelegene Teeanbaugebiet Huang Shan, wo er sich
Grüntee-Setzlinge
besorgt. Ein paar Monate später glückt es ihm, auch in der Provinz Anhui, die für ihren
Schwarztee berühmt ist, Teesamen einzusammeln. Erst jetzt erfährt
die Welt durch ihn, dass Grün- und Schwarztee von ein und der selben Pflanze stammt und
nur durch unterschiedliche Verarbeitungsmethoden gewonnen wird. Und (mit einiger Bestürzung)
erfährt der Westen auch, dass die chinesischen Teehändler dem Grüntee Berliner Blau (eine giftige Mischung von
Blausäure und Eisen) beigeben, um die in Europa gewünschte Farbe des Teeaufgusses zu erzielen! Mit 2.000 Teepflanzen und 17.000 Samen kehrt er schließlich |
. | Robert Fortune |
. | Robert Fortune |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
Robert Fortunes Wanderungen in China waehrend der Jahre 1843-1845 nebst dessen Reisen in die Theegegenden China's und Indiens 1848 - 1851. |
. | (Dr. Julius Theodor Zenker, Hrsg.) Dyk'sche Buchhandlung, Leipzig 1854 Mit 12 Abbildungen und 2 Karten. 413 Seiten |
1848 - 53
|
ist der Amerikaner Charles Taylor (*1819) als methodistischer Missionar in Shanghai tätig. Er unternimmt Ausflüge in die nähere Umgebung, besucht Su-chau [Suzhou] und Nan-King [Nanjing] und tritt nach fünf Jahren die Heimreise an, als es wegen der Taiping-Unruhen zu unsicher wird. |
. | Publikation: |
l | Five Years in China. With some Account of the Great Rebellion | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Charles Taylor J. B. McFerrin, Nashville 1860 Mit farbigem Frontispiz. 413 Seiten |
|
1848 - 71
|
verbringt Robert Samuel Maclay (*1824,1907) als amerikanischer Missionar für die Methodist Episcopal Church in Fuzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Küstenprovinz Fujian. |
. | Publikation: | l | Life among the Chinese. With Characteristic Sketches and Incidents of Missionary Operations and Prospects in China. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Robert Samule Maclay Carlton & Porter, New York 1861 Mit 13 Abbildungen. 400 Seiten |
|
1849
|
erreicht der Engländer Julius Berncastle (*1819,1870) den Hafen von Hong Kong und besucht von dort aus fünf Monate lang die Hafenstädte Whampoa, Canton und Macao. |
. | Julius Berncastle William Shoberl, London 1851 Zwei Bände mit 2 bzw. 1 Abbildung und 294 bzw. 284 Seiten |
|
1849
|
besucht der ungarische Graf Emanuel Andrásy (*1821,1891) als letztes Ziel auf seiner Ostasienreise die südchinesische Hafenstadt Kanton [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | Reise des Grafen Emanuel Andrasy in Ostindien, Ceylon, Java, China und Bengalen | . |
. | Emanuel Andrásy Hermann Geibel, Pest 1859 Mit Frontispiz, Buchschmuck, 5 Holzschnitten und 16 farbigen Kupferstichen. 107 Seiten |
|
1849
|
verbringt der englische Kapitän Alfred Laurence Halloran sechs Monate vor der chinesischen Küste. Von Shanghai aus steuert seine Kriegsschaluppe Ningbo und die Insel Putuo an. |
. | Publikation: Dieses Buch online ansehen |
l | Wae Yang Jin. Eight Months' Journal kept on board one of her Majesty's sloops of war during visits to Loochoo, Japan, and Pootoo. | . |
. | Alfred Laurence Halloran Longman, Brown, Green, Longmans, & Roberts, London 1856 Mit Frontispiz und 14 Abbildungen. 126 Seiten |
|
1850 breitet sich in China der Taiping-Aufstand aus. Unter Führung eines chinesischen Christen, der sich als "von Gott gesandt" versteht, wird der verhassten Mandschu-Dynastie der Kampf angesagt. Von der Südprovinz Kwangsi [Guangxi] ausgehend, greift die Erhebung wie ein Flächenbrand um sich und bringt die kaiserliche Regierung in starke Bedrängnis. 1853 ist ganz Südchina einschließlich Nanking von den Aufständischen erobert, d.h. dem Erdboden gleichgemacht. Die Schangmaos "Langhaarigen" oder Taiping "Bürger des Reiches der großen Glücksseligkeit" gehen mit äußerster Grausamkeit vor. Der Aufstand der Taiping führt zur zusätzlichen innenpolitischen Lähmung Chinas. |
1850 - 98 | verbringt der Amerikaner William Alexander Parsons Martin (*1827,1916) in China, davon die ersten zehn Jahre als presbyterianischer Missionar in Ningpo. Nach zwei Jahren kriegsbedingtem Auslandsaufenthalts kehrt er 1862 zurück und wird in Peking als Leiter einer Dolmetscherschule tätig. Von dort aus bereist er das nördliche Umland und besucht Kiu-fu [Qifu], den Geburtsort des Konfuzius, sowie eine jüdische Gemeinde in der 450 Meilen entfernten Provinz Honan. Im Rahmen der kaiserlichen Reformen wird Martin 1869 schließlich vom chinesischen Außenministerium zum Präsident des neu gegründeten Tungwen-Collegs in Peking ernannt, welches Mitarbeiter für den Diplomatischen Dienst ausbilden soll. Als die Kaiserin-Witwe Cixi den jungen Kaiser 1898 durch einen Coup d'Etat entmachtet und alle Reformen stoppt, verliert auch Martin seine Stellung. |
. | Publikation: | l | A Cycle of Cathay. Or, China, South and North. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
W. A. P. Martin Fleming H. Revell Company, New York/Chicago/Toronto 1896 Mit 70 Abbildungen und einer Karte. 464 Seiten |
|
1852
1854 |
versucht Abbé
Nicolas-Michel
Krick (*1819,1854)
(H*) vom
nordindischen Assam aus ins unbekannte Südtibet vorzudringen. Im
indisch-tibetischen Grenzgebiet wird er |
. | Publikation: | l | Relation d'un voyage au Thibet en 1852 et d'un voyage chez les Abors en 1853 | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Nicolas-Michel Krick Auguste Vaton, Paris 1854 Mit einer Abbildung. 224 Seiten |
1853 1856 |
reist Robert Fortune (*1812,1880)
(H*) zum dritten
Mal nach China, wie schon zuvor auch jetzt wieder im Auftrag der East India Company. Und
auch diesmal geht es wieder um Tee: Nachdem ihm fünf Jahre zuvor in
geheimer Mission die Ausfuhr von Teepflanzen und Teesamen aus China
gelungen war, soll er nun noch chinesische Fachleute anwerben, die in
Nordindien dringend zur Pflege der neu angelegten englischen Teeplantagen
benötigt werden. Denn mit der fachgerechten Aufzucht der Teesträucher
und der Weiterverarbeitung
der Blätter zum fertigen Schwarztee haben die Engländer noch
keinerlei Erfahrung, ihr Teeanbau steckt noch in den Kinderschuhen. Neben
dieser Hauptaufgabe widmet sich Fortune auch weiterhin dem Botanisieren
und schickt viele für Europa noch unbekannte Blumen, Sträucher und
selbst kleine Bäume auf den langen Schiffsweg nach England. Im Februar |
. | Publikation: | l | A Residence Among the Chinese: Inland, on the Coast, and at Sea. Being a narrative of scenes and adventures during a third visit to China, from 1853 to 1856. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Robert Fortune John Murray, London 1857 Mit 22 Abbildungen. 440 Seiten |
1854
zwingen die Engländer die chinesische Regierung zu neuen Verhandlungen. Ungeachtet des offiziellen
Friedensschlusses mit dem Mandschu-Kaiserhaus
dringt England auf eine Ausweitung der bestehenden Verträge zu Gunsten
der Westmächte und wird hierin von den USA und Frankreich unterstützt.
Doch die chinesischen Regierungsvertreter weigern sich. |
1854 | geleitet Edmund Gardiner Fishbourne (*1811,1887) als Kapitän des britischen Kriegsschiffes Hermes eine englische Delegation zu Verhandlungen mit der chinesischen Regierung nach Nankin [Nanjing]. |
. | Publikation: | l | Impressions of China, and the Present Revolution: Its Progress and Prospects. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Edmund Gardiner Fishbourne Seeley, Jackson, and Halliday, London 1855 Mit einer Karte. 441 Seiten |
1854 - 59 | verbringt der schottische Missionar William Aitchison (*1826,1859) in China. Sein Tätigkeitsgebiet ist die Schwemmebene der Provinz Zhejiang um Shanghai. Von dort aus bereist er Suzhou und Beijing und erlebt die für Ausländer schwierige Zeit der gewaltsamen Öffnung Chinas durch die Westmächte. |
. | Publikation: | l | Five Years in China; or, The Factory Boy made a Missionary. The Life and Observations of Rev. William Aitchison. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
(Charles Peck Bush, Hrsg.) Presbyterian Publication Committee, Philadelphia 1865 Mit Frontispiz und 12 Abbildungen. 284 Seiten |
1855 | starten die Brüder Adolph (*1829,1857) (H*), Robert (*1833,1885) (H*), Emil (*1835,1904) (H*) und Hermann Schlagintweit (*1826,1882) (H*) von indischen Badrinath aus zu einer Reise durch das westliche Tibet bis zum Tarimbecken. Adolph Schlagintweit wird 1857 in der Nähe von Kaschgar von einem Räuber überfallen und enthauptet. |
. | Hermann von Schlagintweit-Sakünlünski Hermann Costenoble, Jena 1869-1880. (Im ersten von vier Bänden, Jena 1869) Mit 2 Karten, 7 landschaftlichen Ansichten und 2 Gruppenbildern von Eingeborenen in Tondruck, 590 Seiten. |
|
1855 1897 |
sind die Missionare August Wilhelm Heyde (*1825,1907) und Johann L. E. Pagell von der Herrnhuter
Missionsgemeinde schon zwei Jahre auf indischem Boden, bevor sie Ende März in Leh
eintreffen. Ihr Ziel ist die Mongolei. Die Reisepässe für den Weg über Südrussland
waren ihnen von der russischen Regierung verweigert worden, weshalb die Anreise um Afrika
herum erfolgen musste. Wo genau die Mongolen leben sollen, ist ihnen nicht
bekannt. In Nordindien finden sie sie nicht, weshalb sie sich entschließen,
die Grenze nach Tibet zu überschreiten, um sich zu den Wohngebieten der
Mongolen durchzufragen. Nach nur wenigen Tagen werden sie von tibetischen Grenzwachen
aufgehalten und zurückgewiesen. Mehrere Versuche, die Grenze an anderen
Stellen zu überschreiten, schlagen ebenso
fehl. Mit Genehmigung der Missionsleitung bleiben Heyde und Pagell (später auch noch Heinrich
H. Jäschke) im nordindischen Kyelang und gründen dort eine
Missionsstation, die
Heyde bis |
. | Publikation: | l | Fünfzig Jahre unter Tibetern. Lebensbild des Wilhelm und der Maria Heyde, dargestellt von Gerhart Heyde | A* |
. | Verlag der
Missionsbuchhandlung, Herrnhut 1921 |
1857
versuchen die Engländer erneut, die früheren Verträge mit China zu verändern.
Als Vorwand dient die Inhaftierung von chinesischen Matrosen, die, auf einem
chinesischen Schiff unter britischer
Flagge, vom chinesischen Zoll wegen des Verdachts auf Opiumhandel
inhaftiert und trotz Verlangens Großbritanniens nicht freigelassen
werden. Die Briten erklärten China daraufhin den Krieg und
Frankreich schließt sich an. |
1858 | hat der Earl of Elgin (*1811,1863) leichtes Spiel und kann China nach einer schnellen militärischen Niederlage den einseitigen Vertrag von Tientsin diktieren. Über den China-Feldzug berichten vor allem die Privatsekretäre der kriegsführenden Generäle, der britische Weltreisende Laurence Oliphant (*1829,1888) (H*) und der Franzose Joseph Alfred Ludovic, Marquis de Moges. |
. | Publikationen: | l | China: Being "The Times" special correspondence from China in the Years 1857-58. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
George
Wingrove Cooke G. Routledge & Co., London 1858 Mit Frontispiz und zwei kolorierten Karten. 457 Seiten |
|
. | l | Narrative of the Earl of Elgin's Mission to China and Japan in the Years 1857, '58, '59 | . |
. | Laurence Oliphant William Blackwood & Sons, Edinburgh and London 1859 Zwei Bände. Mit 20 Farbabbildungen, 50 Kupferstichen im Text und 5 Karten. 492 / 496 Seiten |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Souvenirs d'une Ambassade en Chine et au Japon en 1857 et 1858 | . |
. | Joseph Alfred Ludovic , Marquis de Moges Hachette, Paris 1860 350 Seiten |
|
. | l | Personal Narrative of Three Years' Service in China. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Arthur A'Court Fisher Richard Bentley, London 1863 Mit Frontispiz, 9 Abbildungen und 3 Karten. 420 Seiten |
. | l | Mémoires sur la Chine | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Pierre-Henri-Stanislas Comte d'Escayrac de Lauture |
|
1859 lehnt
sich der chinesische Kaiser nochmals gegen die Einrichtung ausländischer Vertretungen in
Peking auf, was von den europäischen Mächten als offener Bruch der
geschlossenen Verträge nicht hingenommen wird. England und Frankreich rüsten erneut ihre Armeen, diesmal
besteht die Streitmacht aus 11.000 Briten/Indern und 6.700 Franzosen. |
1859 | bricht der deutsche Romancier und Diplomat Rudolf Lindau (*1829,1910) von Marseilles über Ceylon nach China auf. "Ich hatte mir weder die Entdeckung der Nilquellen noch die der Nordpol-Durchfahrt zur Aufgabe gestellt. Meine Sache war viel einfacher: ich wollte auf belebten Straßen nach Ländern ziehen, nach denen viele andere vor mir gegangen waren und von denen man im allgemeinen wohlbehalten zurückkam." Doch im Laufe der Zeit, die ihm anscheinend reichlich zur Verfügung steht, ändert sich das ein wenig. In Cochinchina nimmt er an den ersten Gefechten gegen die Anamiten teil und erstürmt mit französischen Truppen ein einheimisches Fort in der Nähe Saigons. In Schanghai verfolgt er 1860 die Angriffe der Taiping-Rebellen auf die Fremdenniederlassung und deren Hinrichtung nach der Gefangennahme. Ein Jahr später begibt er sich gar in das Gebiet der Taiping und trifft deren Vizekönig in der gerade eroberten Großstadt Sutschau [Suzhou]. |
. | Publikation: | l | Aus China und Japan | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Rudolf Lindau |
|
1859 | durchquert der französische Comte Henry Patrice Marie Russell-Killough (*1834,1909) in Begleitung einer russischen Reisegesellschaft die Wüste Gobi. Von der sibirisch-chinesischen Grenzstation Kiakhta [Kjachta] geht es über Ourga [Ulaanbaatar] und Calgann [Zhangjiakou] nach Péking. Doch durch die kriegerischen Interventionen Frankreichs in China gilt der Comte als unerwünscht und wird gezwungen, das chinesische Reich auf dem gleichen Weg wieder zu verlassen. |
. | Publikation: | l | Seize mille lieues à travers l'Asie et l'Océanie. Voyage exécuté pendant les années 1858-1861. | . |
. |
Den 1. Band online ansehen |
Henry Russell-Killough |
|
1859 | bereist der englische Naturforscher Arthur Adams (*1820,1878) die chinesische Küste von Hong Kong bis nach Shanghai, den Yang-tsze ein Stück hinauf und dann die nördliche Ebene bei Peking bis zur Großen Mauer. Sein Interesse gilt dabei jedoch weniger dem Land als vielmehr der hier zu findenden Tierwelt. |
. | Publikation: | l | Travels of a Naturalist in Japan and Manchuria | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Arthur Adams |
|
1860 werden von englischen und
französischen Truppen die
Taku Forts erneut gestürmt, um die chinesische Regierung zur
Einhaltung des
Vertrag
von Tientsin zu zwingen. Kurz darauf fällt auch Peking.
Der chinesische Kaiser flieht ins nordöstlich gelegene Jehol [Chengde] und überlasst seinem Bruder, Prinz
Kong, alle Verhandlungsbefugnisse. Da die Chinesen zuvor westliche
Emissäre hinrichten ließen, beschließt man ein Exempel zu statuieren
und den kaiserlichen Sommerpalast Yuan
Ming Yuan zu zerstören. Drei Tage lang erhalten die alliierten
Truppen Zeit zur Plünderung - dann werden alle Gebäude niedergebrannt.
Unermessliche Kunstschätze gehen dabei verloren. Im Vertrag
von Nanking müssen die Chinesen erneut allen westlichen
Forderungen zustimmen und England lässt sich für die
Verzögerung der Ausführung des Vertrags von Tientsin auch die
Hong Kong vorgelagerte Halbinsel Kowloon abtreten. Um ihre so erreichten
Privilegien ungestört nutzen zu können, unterstützen die Westmächte
nun den Kampf
der Qing-Dynastie gegen die Taiping-Rebellen und sorgen für die
Niederschlagung des Aufstands. |
1860 | leitet der französische General Cousin de Montauban, Comte de Palikao (*1796, 1879) zusammen mit dem Earl of Elgin (*1811,1863) den Großangriff der englisch-französischen Truppen auf Peking. Nach der gewonnenen Schlacht werden die weitläufigen Anlagen des kaiserlichen Sommerpalastes Yuan Ming Yuan erst geplündert und dann niedergebrannt. Unermessliche Kunstschätze gehen dabei verloren. Im Vertrag von Nanking müssen die Chinesen nun endgültig allen westlichen Forderungen zustimmen. Der italienische Photograph Felice Beato (*1833/34,1907/08) ist Augenzeuge und fertigt die ersten Photographien von den Kämpfen und den markantesten Bauwerken in und um Peking. |
. | Publikationen: |
l | From Calcutta to Pekin; Being Notes taken from the Journal of an Officer between those Places. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
John Hart Dunne |
. | l | Narrative of the War with China in 1860, to which is added the account of a short residence with the Tai-Ping rebels at Nankin and a voyage from thence to Hankow. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Garnet Joseph Wolseley |
. | l | China | . |
. | Henry Hering (Hrsg.) London 1862 (Album mit Felice Beatos China-Photographien. Wiedergabe in: Of Battle and Beauty, David Harris [Hrsg.], Santa Barbara Museum of Art, 1999) |
|
. | l | Souvenirs de l'expédition de Chine. Un voyage á Pé-kin. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Georges de Kéroulée P. Brunet, Paris 1864 318 Seiten |
|
. | l | Souvenirs d'un voyage en Chine. Conférences faites à Montbéliard de 1864 à 1867. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
L. F. Juillard Henri Barbier, Montbéliard 1868 Mit 4 Abbildungen. 245 Seiten |
|
. | l | Personal Narrative of Occurrences during Lord Elgin's second Embassy to China, 1860. | . |
. | Henry Brougham Loch John Murray, London 1869 Mit Frontispiz, zwei Abbildungen und einer Karte. 298 Seiten |
|
. | l | Journal d'un Interprète en Chine | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Maurice d'Irisson, Comte d'Hérisson Paul Ollendorff, Paris 1886 442 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | Tagebuch eines Dolmetschers in China | . |
. | Gebrüder Reichel, Augsburg und Leipzig 1886 Mit Kapitelschmuck. 512 Seiten |
|
. | l | L'Expedition de Chine de 1860. Souvenirs du général Cousin de Montauban, comte de Palikao. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Romain Cousin, comte de Palikao (Hrsg.) |
|
1860 | erreicht Edward Barrington de Fonblanque (*1821,1895) Anfang Winter die chinesische Hafenstadt Tien-tsin [Tianjin] und verbringt dort im Auftrag der englischen Regierung ohne rechte Begeisterung die nächsten zwölf Monate. "Because an ambassador was over-confident, and an admiral over-rash in the north of the Chinese Empire, the machinery was set in motion for transportating 12.000 men to the scene of their blunders ... and I was lifted out of a happy home, dragged from the bosom of a fond family, and shipped for the muddy banks of the Peiho." Das Jahr zuvor hatte er bereits als britischer Konsul in Japan verbrachte, wo er für die englischen Truppen Transportpferde für die anstehende Auseinandersetzung mit China einzukaufen hatte. |
. | Publikation: | l | Niphon and Pe-che-li; or, Two Years in Japan and Northern China. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Edward Barrington de Fonblanque |
1860 - 62 | nutzt auch eine preußische Expedition die jüngsten Ereignisse, um unter Leitung von Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg (*1815,1881) (H*) und begleitet von einem Geschwader der neuen preußisch-deutschen Kriegsmarine, handfeste Handelsverträge mit China, Japan und Siam abzuschließen. Mit von der Partie ist Ferdinand von Richthofen (*1833,1905) (H*) als wissenschaftlicher Attaché, der spätere deutsche Gesandte in Peking Max August Scipio von Brandt, der Maler Albert Berg (*1825,1884) sowie der Arzt Gustav Adolf Spieß (*1802,1875) als Begleiter auf der Schraubenkorvette 'Arcona'. Das Transportschiff 'Elbe' wird von Kapitän Reinhold von Werner (*1825,1909) geführt. Und für das Seelenheil der Truppe ist auch gesorgt, weshalb sich J. Kreyher als Schiffsprediger an Bord befindet. Zum Reisezweck berichten die offiziellen Stellen: "Es sollte der jungen Marine Gelegenheit zur Entfaltung ihrer Kräfte, zur Erweiterung ihres Gesichtskreises und ihrer Erfahrungen geboten werden. Hieran schloß sich als zweiter Zweck die Absicht, den Deutschen im östlichen Asien eine volle, gesetzlich begründete, gesicherte und mit den übrigen europäischen Nationen gleichberechtigte Stellung zu verschaffen und durch das Erscheinen einiger Kriegsschiffe den Chinesen und Japanern anzudeuten, daß man auch nöthigenfalls, wenn einmal Verträge abgeschlossen seinen, erworbenes Recht mit Nachdruck zu behaupten vermöge." Doch die Verhandlungen in Tientsin [Tianjin] verlaufen recht zögerlich. Der Wunsch nach einer politischen Vertretung des Deutschen Reiches wird von der chinesischen Regierung rundweg abgelehnt und der bereits auf eigene Faust vorab nach Peking gereiste Eulenburg wieder zurückgeschickt. Nach längerem Hin und Her einigt man sich im August 1861 auf einen Kompromiss: Das Deutsche Reich wird vorerst nur durch Konsuln vertreten und eröffnet erst in fünf Jahren eine Gesandtschaft in Peking. Ein Vertragsabschluss in wortwörtlich letzter Minute: Neun Tage nach Unterschrift verstirbt der chinesische Kaiser. |
. | Publikationen: | l | Die preussische Expedition nach China, Japan und Siam in den Jahren 1860,1861 und 1862 - Reisebriefe | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Reinhold
Werner F. A. Brockhaus, Leipzig 1863 Zwei Teile. Mit sieben Abbildungen in Holzschnitt und einer lithographirten Karte. 303 / 312 Seiten |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Die preußische Expedition nach Ostasien in den Jahren 1859 - 1862. Reisebilder aus Japan, China und Siam. | . |
. | L.
Kreyher Agentur des Rauhen Hauses zu Horn, Hamburg 1863 428 Seiten |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Japan und China. Reiseskizzen, entworfen während der Preußischen Expedition nach Ost-Asien | . |
. | Hermann Maron Otto Janke, Berlin 1863 Zwei Bände. Mit einem Frontispiz. 273 / 252 Seiten |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Die Preußische Expedition nach Ostasien während der Jahre 1860-1862. Reise-Skizzen aus Japan, China, Siam und der indischen Inselwelt. | . |
. | Gustav
Spiess Verlag von Otto Spamer, Berlin und Leipzig 1864 Mit 8 Tonbildern, mehreren Poträt-Tableau's, sowie zahlreichen in den Text gedruckten Illustrationen. 428 Seiten. |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l |
Die Preussische Expedition nach Ost-Asien
Nach amtlichen Quellen. |
. |
. | Albert Berg R. v. Decker, Berlin 1864-1873 Mit 36 Federlithographien und 4 Karten. (Der Reisebericht über China findet sich im 3. Band, auf den Seiten 375-426) |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Ost-Asien 1860-1862 in Briefen des Grafen Fritz zu Eulenburg | . |
. | (Graf Philipp zu Eulenburg-Hertefeld, Hrsg.) Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900 428 Seiten |
|
. | l | 33 Jahre in Ost-Asien. Erinnerungen eines deutschen Diplomaten | . |
. | M. von Brandt Verlag von Georg Wigand, Leipzig 1901 Hierzu Band 1 (von 3). Mit einem Portrait des Verfassers. 319 Seiten |
1860 1862 |
beginnt für Catherine
Fanny de Bourboulon (*1827,1865)
die Planung ihrer Rückreise nach Europa. Bereits seit mehreren Jahren ist
sie mit ihrem Ehemann in China, der dort im Dienst der französischen
Gesandtschaft steht.
|
. | Publikation: | l | Voyage en Chine et en Mongolie de M. de Bourboulon, ministre de France et de madame de Bourboulon, 1860-1861 | . |
. | Achille Poussielgue (Hrsg.) L. Hachette & Cie., Paris 1866 Mit Abbildungen und Karten. 446 Seiten (Neuausgabe:) |
. | L'Asie cavalière. De Shang-haï á Moscou 1860-1862. | . |
. |
Chantal Edel (Hrsg.) |
|
1860 - 68 | ist der Schweizer Seidenkaufmann Jakob Adolf Krayer-Foerster (*1834,1900) bei einer englischen Firma in Schanghai beschäftigt und nutzt die für Ausländer neu gewonnenen Reisefreiheiten, um sich auch in Peking und am Rand des mongolischen Hochlands umzusehen. |
. | Publikation: | l | Als der Osten noch fern war. Reiseerinnerungen aus China und Japan 1860-69. | . |
. |
Adolf Krayer (Hugger/Wiskemann, Hrsg.) |
|
1861 richtet die chinesische Regierung für den Verkehr mit Ausländern erstmals eine eigene Behörde ein: Das Tsungli Yamen. Leiter dieses neuen "Auswärtigen Amtes" wird Prinz Kong - bis ihn ein kaiserlicher Erlass im Jahr 1884 wegen "Faulheit und Unfähigkeit" aller Ämter enthebt. |
1861 |
unternimmt George Fleming (*1833,1901) zusammen mit Alexander Michie (H*) einen 700-Meilen-Ritt von Tien-tsin in Nordchina nach Moukden in der Süd-Mandschurei. Er zählt zu den ersten Reisenden, die durch den englisch-französischen Sieg über China unter dem Schutz der neu geschlossenen Verträge allein (aber bei weitem nicht unbehelligt) im Land herumreisen können. Als Veterinär hat er am Nord-China-Feldzug teilgenommen und den Fall von Peking miterlebt. Nun nutzt er die Möglichkeit, das noch weitgehend unbekannte Land im Hochsommer zu erkunden, reist an der Küste entlang nach Shanhai-kwan, wo die Große Mauer im Golf von Liau-Tong endet, verirrt sich bei einem Ausflug ins Gebirge (und holt sich dabei einen Sonnenstich), durchquert die Südmandschurei und erreicht schließlich die alte mandschurische Kaiserstadt Moukden. Alles ist neu, exotisch und erwähnenswert, und so wird sie ziemlich umfangreich, seine |
. | Publikation: | l | Travels on Horseback in Mantchu Tartary: Being a Summer's Ride Beyond the Great Wall of China. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
George Fleming Hurst and Blackett, London 1863 Mit farbigen Frontispiz, 56 Textabbildungen und 1 Karte. 579 Seiten |
|
. | l | Narrative of a Journey from Tientsin to Moukden in Mandschuria in July, 1861. | . |
. | Alexander Michie John Murray, London 1863 In: The Journal of the Royal Geographical Society Seiten 153 - 166. Karte Seite 153 |
|
1861 | startet der Engländer Thomas Wright Blakiston (*1832,1891) (H*) von Shanghai aus zur Upper Yang-tsze Expedition den 'Blauen Fluß' hinauf ins Unbekannte. Den Oberlauf des Jang-tsze und die Vogel- und Pflanzenwelt der Provinz Sz'chuan möchte er erforschen und eventuell einen Weg über Tibet nach Indien finden. Auf seinen Streifzügen den Yang-Tsze stromaufwärts passiert Thomas Wright Blakiston das Gebiet der Taiping-Rebellen, kartographiert den Fluß zwischen Jo-tschou und Ping-schan erstmalig und gelangt 1500 Kilometer weiter ins unbekannte Innerasien hinein, als je ein anderer Forschungsreisender vor ihm. |
. | Publikation: | l | Five Months on the Yang-Tsze. With a Narrative of the Exploration of its Upper Waters, and Notices of the Present Rebellions in China. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Thomas Wright Blakiston John Murray, London 1862 Mit 24 Abbildungen und 2 Karten. 380 Seiten |
|
1861 | gelangt der englische Botaniker Robert Fortune (*1812,1880) (H*) von Shanghae aus mit dem Schiff nach Chefoo. Dieser dem internationalen Handel gerade erst neu geöffnete Hafen an der Nordküste der Provinz Shantung erscheint ihm jedoch so unbedeutend, dass er ohne langen Aufenthalt nach Tien-tsin weiterfährt. Mit einem Reisekarren gelangt er von dort aus nach Peking, erhält einen offiziellen Reisepass für Ausländer und kann sich so auch in der Umgebung von Peking umsehen. |
. |
Robert Fortune |
|
1861 |
"It was not till autumn of the year after the signing of the Treaty of Peace in 1860, that the northern provinces of China were fairly opened to the excursion-loving Englishman." Und so startet der Ire Jones Lamprey am 23. Oktober und erkundet 17 Tage lang die Pekinger Ebene bis zu den hügeligen Ausläufern des mongolischen Hochlandes. |
. | Publikation: | l | Notes of a Journey in the North-West Neighbourhood of Pekin | . |
. | Jones Lamprey John Murray, London 1867 In: The Journal of the Royal Geographical Society. Vol. 37. 1867. Seiten 239 - 269 |
|
1861 |
gelangt Elizabeth McMullin ("Mrs. D. D. Muter") im Juli von Indien nach China. Sie begleitet ihren Ehemann, Lieutenant-Colonel Muter vom 13. (Prince Albert) Infantrieregiment. Von Hong-Kong aus besuchen sie Canton [Guangzhou], Tientsin und Peking. |
. | Publikation: | l | Travels and Adventures of an Officer's Wife in India, China and New Zealand. | . |
. | Elizabeth McMullin Hurst and Blankett, London 1864 [Zwei Bände; Band II, Seiten 1-173] 314 Seiten |
|
1861 1862 |
gehört der britische Militärarzt David
Field Rennie
(1868)
mit zum Stab der ersten offiziellen britischen
Gesandtschaftsniederlassung in Peking. Am 25. März trifft er dort als
Vorhut ein und erlebt den Aufbau des neuen Gesandtschaftsviertels, in
welchem vorerst die drei Botschaften von Großbritannien, Frankreich und
Russland im Süden der Tartarenstadt, direkt an der
Stadtmauer entstehen. Großbritannien mietet das Anwesen des chinesischen
Herzogs Leang ("Leang-koong-foo") für jährlich 1.500 Silber-Tael
(500 £), erster Geschäftsträger wird
Sir Frederick Wright-Bruce. Bis April |
. | Publikation: | l | Peking and the Pekingese. During the first Year of the British Embassy at Peking. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
David Field Rennie John Murray, London 1865 Band1: Frontispiz, 9 Abbildungen und 1 Karte. 351 Seiten Band 2: Frontispiz und 11 Abbildungen. 332 Seiten |
|
1861 1870 |
macht sich der
apostolische Missionar Johann Eduard Reiffert (*1822) nach China auf. "Es ist ja zuzugeben, daß die Chinesen, ein altes Kulturvolk, eigentümlich
geartet, wegen ihrer stolzen Einbildung und vielen Fehler wenig liebens- würdig, ja, oft
unausstehlich sind; aber man muß bedenken, daß es Heiden sind. .... Bei der Lektüre
meines Werkchens wird sich einem jeden als Thatsache herausstellen, daß die Chinesen,
wenn sie zum Christentum bekehrt sind, ganz andere Menschen geworden sind, daß sie
den großartigen Beweis liefern, wie die geoffenbarte Religion, die unser göttlicher
Heiland auf die Welt gebracht, durch ihre erleuchtende, sittigende und erlösende Kraft
die stolzesten, verkehrtesten und übelwollendsten Völker zu einer großen Familie Gottes
umwandelt" Er landet am 20. April in Tientsin und erreicht wenig später die Hauptstadt, wo er zunächst Chinesisch
lernt. In den nächsten Jahren wirkt er im Grenzgebiet zur Mongolei: "Das
Weib ist hier das Oberhaupt der Familie. Hiermit ist das natürliche Verhalten, wie es von
Gott geoffenbart, im Christentum festgehalten wird, umgekehrt. So wird der Sinnlichkeit,
Widernatur und der größten Niederträchtigkeit Thür und Thor geöffnet." Er
beklagt die Weigerung der Chinesen, sich bekehren zu lassen, schreibt sich
eine erfolgreiche Teufelsaustreibung zugute, läßt an seinen protestantischen Kollegen
kein gutes Haar und hält den Tod des chinesischen Kaisers Kia-King durch einen Blitz für
die nur konsequente göttliche Strafe wegen dessen Christenverfolgung. |
. | Publikation: | l | Zehn Jahre in China. Erlebnisse, Erfahrungen, Reisen | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Johann Eduard Reiffert Verlag der Junfermannschen Buchhandlung, Paderborn 1863 Mit 22 Holzstichillustrationen und 2 Abbildungen, 280 Seiten |
|
1861 1910 |
kommt der
englische Missionar Arthur Evans Moule (*1836,1918)
noch während des Taiping-Aufstands ins unruhige China. Die ersten acht Jahre
verbringt er auf der Missionsstation von
Ningpo, später ist er in Hankow am Yangtse und
Shanghai tätig. Von dort aus unternimmt er Reisen in die Umgebung und
besucht
Soochow und
Hangchow. Erst |
. | Publikation: | l | Half a Century in China. Recollections and Observations. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Arthur Evans Moule Hodder and Stoughton, London/New York/Toronto 1911 Mit Frontispiz, 16 Abbildungen und 2 Karten. 343 Seiten |
|
1862 |
sind die durch den Opium-Krieg zwischen China und England geschlossenen Verträge endlich ratifiziert und auch der offensichtlich zum englischen diplomatischen Corps zählende C. M. Grant kann nach Europa zurückkehren. Er entscheidet sich für den Überland-Weg durch die Mongolei, mit einer Kamelkarawane über Kalgan nach Ourga und Kiachta zum Baikalsee. |
. | Publikation: | l | Journey from Peking to St. Petersburg, across the Desert of Gobi | . |
. | C. M. Grant John Murray, London 1863 In: The Journal of the Royal Geographical Society Seiten 167 - 177. Karte Seite 153 |
|
1862 |
begleitet die Amerikanerin Martha Noyes Williams ein Jahr lang ihren Mann, der entlang der südchinesischen Küste als "Comissioner of Swatow" seinen Dienst in den erst kürzlich dem internationalen Handel geöffneten Hafenstädten versieht. |
. | Publikation: | l | A Year in China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Mrs. H. Dwight Williams [Martha
Noyes Williams] Hurd and Houghton, New York 1864 362 Seiten |
|
1862 | ist die erste deutsch-preußische Expedition nach Ostasien gerade erst wieder in heimische Gewässer eingelaufen, da rüstet man schon zur zweiten, um die geführten Verhandlungen nun auch in ratifizierte Handelsverträge umzusetzen und diplomatische Vertretungen vor Ort einzurichten. Unter der Leitung von Generalkonsul von Rehfues erreicht so Max August Scipio von Brandt am 9. August zum zweiten Mal den Hafen von Hongkong und sechs Tage später Schanghai. Dort beginnen die Schwierigkeiten nicht, wie erwartet, mit einer langwierigen Hinhaltetaktik der chinesischen Behörden, sondern schlicht und ergreifend schon mit dem Umstand, dass für die Mitglieder der Gesandtschaft in der ganzen Stadt keine Unterkunft gefunden werden kann. Wie es den deutschen Abgesandten im fernen Asien weiter ergeht und sie schließlich doch noch zu ihren Unterschriften gelangen, schildert der 23jährige Legationssekretär Joseph Maria von Radowitz (*1839,1912) in seinen Reisebriefen. |
. | Publikation: | l | Briefe aus Ostasien | . |
. | Joseph Maria von Radowitz (Hajo Holborn, Hrsg.) Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/Berlin/Leipzig 1926 124 Seiten |
|
1862 1865 1870 |
wechselt der schottische Seemann
William Alexander Pickering (*1840,1907)
in den chinesischen Seezolldienst, der seit zwei Jahren unter englischer
Leitung besteht. In der Hafenstadt Foochow [Fuzhou] tritt er seinen Dienst
an und bringt sich in den ersten Monaten den hiesigen chinesischen Dialekt
bei. Ein Jahr später wechselt er auf die vorgelagerte Insel Formosa [Taiwan]
und übernimmt dort |
. | Publikation: | l | Pioneering in Formosa. Recollections of Adventures among Mandarins, Wreckers, & Head-Hunting Savages. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William Alexander Pickering Hurst and Blackett, Limited, London 1898 Mit 24 Abbildungen und einer Karte. 283 Seiten |
|
1862 1864 1866 1868 1874 |
will der französische
Naturforscher und Lazarist Armand David (*1826,1900) (H*) in
Peking eine Schule für junge Chinesen gründen, verlagert seine Aktivitäten aber schon
bald auf das Gebiet der Zoologie und legt Sammlungen im Auftrag des Nationalmuseums von
Paris an. |
. | Publikationen: | l | Journal de mon troisième voyage d'exploration dans l'Empire Chinois | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
M.
l'Abbé Armand
David Librairie Hachette et Cie., Paris 1875 Zwei Bände mit drei Karten. 383 bzw. 348 Seiten |
|
. | l | Voyage en Mongolie. | . |
. | Armand
David In: Bulletin de la Societé de géographie de Paris. 1/1875, Seiten 5-45; 2/1875 Seiten 131-176. Mit einer Karte. |
. | l | Second voyage d'exploration dans l'ouest de la Chine: 1868 à 1870. | . |
. | Armand
David Impr. E. Martinet, Paris 1876 In: Bulletin de la Societé de géographie de Paris. 1-3/1876 |
. | l | Abbé Armand David. | . |
. | G.
Hartlaub Justus Perthes, Gotha 1876 In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiet der Geographie. 22. Band, 1876. Seiten 29-33. |
|
. | l | Abbé David's Diary. Being an Account of the French Naturalist's Journeys and Observations in China in the Years 1866 to 1869. | . |
. | Helen Fox (Hrsg.) Harvard University Press, Cambridge 1949 Mit 17 Illustrationen. 302 Seiten |
|
In der Mitte des 19. Jahrhunderts beobachtet
England mit Sorge, dass sich das
zaristische Russland mehr und mehr für die Länder Zentralasiens interessiert. Die
bislang als unwichtig angesehenen innerasiatischen Königreiche und Khanate rückten damit
plötzlich ins Interesse der britischen Politik. Vor allem sieht man nun in Tibet
den
Dreh- und Angelpunkt für eine Vorherrschaft in Zentralasien und es beginnt, was
Kipling später einmal als "The Great Game" bezeichnen wird:
Das heimliche Ringen
zwischen Großbritannien und Russland um die Vorherrschaft auf dem 'Dach der Welt'. |
1863 | besteigt der Schotte Alexander Michie (*1833,1902) (H*) in Shanghai den Dampfer "Nanzing" und begibt sich nach Peking, wo er im August ankommt. Von dort aus bereitet er seine Reise durch die Mongolei nach St. Petersburg vor. Mit Maultieren und Tragesänften geht es bis zur chinesisch-mongolischen Grenzstadt Kalgan und von dort aus mit Kamelen durch die Wüste Gobi nach Urga, der mongolischen Hauptstadt Kuren. Weder von Peking noch von Urga ist Michie sehr angetan, weshalb er bereits nach kurzem Aufenthalt wieder zur Weiterreise nach St. Petersburg aufbricht und Ende September die russische Grenze bei der Stadt Kiachta überschreitet. |
. | Publikation: | l | The Siberian overland route from Peking to Petersburg, through the deserts and steppes of Mongolia, Tartary, etc. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Alexander Michie John Murray, London 1864 Mit 12 Abbildungen und 2 Karten. 402 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Alexander Michie's Reise von Peking nach St. Petersburg. | . |
. | Dr. Richard Andree (Hrsg.) Verlag von Otto Spamer, Leipzig 1867 In der Reihe: Das Buch der Reisen und Entdeckungen. Asien. III. Das Amur-Gebiet und seine Bedeutung. "Mit 80 in den Text gedruckten Abbildungen, vier Tonbildern, sowie einer Karte des asiatischen Rußlands und den angrenzenden Theilen von Inner-Asien." 268 Seiten |
|
1863 - 65 | führt der Engländer Raphael Pumpelly (*1837,1923) (H*) die erste geologische Erforschung Chinas durch. Er fährt den Jang-tsze hinauf in die Provinz Sz'chuen [Sichuan], untersucht im nächsten Jahr im Auftrag der chinesischen Regierung die Kohlenminen westlich von Peking und durchquert abschließend die Wüste Gobi von der chinesischen Grenzstadt Kalgan nach Urga [Ulaanbaatar], der Hauptstadt der Mongolei. |
. | Publikationen: | l | Geological Researches in China, Mongolia and Japan, During the Years 1862 to 1865. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Raphael Pumpelly |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Across America and Asia. Notes of a Fife Years' Journey Around the World and of a Residence in Arizona, Japan, and China. |
. |
. | Raphael Pumpelly Sampson Low, Son and Marston, London 1870 Mit Frontispiz, 24 Abbildungen und 4 Karten. 454 Seiten |
1864 | erreicht Dr. Adolf Bastian (*1826,1905) am 18. Juli Shanghay. Mit China und der Mongolei beendet er seiner fünfjährige wissenschaftlich-ethnologische Reise durch Ostasien, auf der er sich Fragen der Religion und Mythenbildung widmet. |
. | Publikation: | l | Reisen in China. Von Peking zur mongolischen Grenze und Rückkehr nach Europa. | . |
. | Dr. Adolf
Bastian |
1864 | bricht der berühmte britische Sinologe und Missionar James Legge (*1815,1897) am 9. November von Canton [Guangzhou] aus auf, um sich mit drei weiteren Bekannten drei Wochen lang auf einer Bootsreise zu erholen. Ihre Fahrt führt Richtung Westen bis nach Woo-chow [Wuzhou] an der Grenze zur südchinesischen Provinz Guangxi. "The present sketch is written, because everyone of us felt that, though it was only a brief episode in our lives, it was yet so pleasurable that we would not willingly let the principal incidents of it die out of our memories." |
. | Publikation: | l | Three Weeks on the West River of Canton. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
James Legge
(Hrsg.) |
1864 - 66 | führt eine private Weltreise den Deutschen Heinrich Schliemann (*1822,1890) über Indien und Java nach China, Japan und Amerika. Troja wird er erst später entdecken. |
. | Publikation: | l | La Chine et le Japon au temps présent | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Heinrich Schliemann |
. | Reise durch China und Japan im Jahre 1865. | . |
. | Rosengarten Verlag, Konstanz
1984. |
1864 1869 |
bereist der
seit 1855 in China arbeitende Reverend Alexander
Williamson (*1829,1890)
(H*)
als Agent
der National Bible Society of Scotland die nördlichen
Provinzen. "My object in undertaking the journeys narrated
in these volumes, was the distribution of the Scriptures and books and
tracts in the Chinese language throughout the interior of North China.
Travelling over districts near and remote from the Ports, I met with much
that was interesting in the natural features of the country, in the
character and aspect of the people, and not a little which was both new
and important in reference to the products of the soil and the mineral
resources of the different provinces. It appeared incumbent on me to make
these things known." Bis |
. | Publikation: | l | Journeys in North China, Manchuria, and Eastern Mongolia; with some Account of Corea | . |
. |
1. Band online ansehen |
Alexander
Williamson |
|
. | l | Old Highways in China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Isabella
Williamson |
|
. | Auf Chinas Heerstraße. Reiseerinnerungen. | . |
. | C.
S. Spittler, Basel
1888 |
|
1865 | erhält W. H. Johnson (*1832,1883) (H*), Zivilbeamter der indischen Landesvermessung, eine Einladung des Khan von Khotan und kann so als erster Europäer von Leh über die Gebirgskette des Kiun-Lun nach Ilchí, der Hauptstadt von Khotan ziehen. 16 Tage bleibt er am Hof des Habib-ulas. Für den Great Trigonometrical Survey of India bedeutet diese Erkundung eine Erweiterung seiner Routenaufnahmen um rund 70 Meilen über die zu diesem Zeitpunkt noch weit nach Norden reichenden Grenzen Kaschmirs hinaus und bieten einen ersten Einblick in die Khanate von Chinesisch Turkistan. |
. | Publikation: | l | Report of his Journey to Ilchí, the Capital of Khotan, in Chinese Tartary. | . |
. | W. H. Johnson |
|
1865 | täuschen Hauptmann H. U. Smith und A. S. Harrison ihre tibetischen Aufpasser, um ungestört weiter nach Südtibet einreisen zu können. Ihr Ziel ist das Gebiet der beiden heiligen Seen am Berg Kylas. An ihrem Bericht, den sie der Royal Geographical Society später übergeben, erstaunt, dass sie dem tibetischen Lama, der sie beherbergt, ein Gewehr und Brandy als Gastgeschenke überreichen "The brandy was soon drunk, but the air-gun will remain for many years the most sacred and mysterious relic in his possession." Als nächstes bitten sie ihn " ... for one or two of his men who knew the country and could guide us to the best shooting-grounds." Der Bitte wird tatsächlich entsprochen und Smith "... succeeded in catching twenty-six fish, running from 1 to 2 lbs. ... After shooting snow-antilope and gazelle, we .... returned to the Mansurwur Lake, and after a few days' fishing and shooting we paid a farewell visit to the high priest at Kylas." Ihr Weg führt dann Richtung Gortok. Sie untersuchen den See Rakhas, um herauszufinden, ob er die Quelle des nach Indien fließenden Flusses Sutlej ist. |
. | Publikation: | l | A Trip to Thibet, Kylas, Source of the Sutlej, and the Mansurwur and Rakhas Lakes. | . |
. | H. U. Smith |
|
1865 - 66 | wird der britische Baron Redesdale Algernon Bertram Freeman-Mitford (*1837,1916) für vierzehn Monate dem britischen Gesandten in Peking als Attaché zugewiesen. Über Canton [Guangzhou], Hong-kong, Shanghai und Tientsing [Tianjin] erreicht er die alte Kaiserstadt im Mai, erlebt dort das westliche Gesandtschaftsleben nach der chinesischen Unterwerfung durch die Opiumkriege und unternimmt auch eine kurze Exkursion an die Grenze zur Mongolei. |
. | Publikation: | l | The Attaché at Peking | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Algeron Bertram
Freeman-Mitford |
1865 1866 |
werden vom britischen Great
Trigonometrical Survey zwei indische
Panditen entsandt, um Tibet mit Sextant, Kompass und Thermometer
zu erkunden und damit erste wissenschaftliche Auskünfte über das abgeschlossene Land
hinter dem Himalaya zu liefern: der 33jährige Nain Singh (*1830,1882) (H*) und dessen Cousin Mani
Singh. Das erstes Überschreiten der tibetischen
Grenze in Ladakh schlägt fehl. Nur Nain Sing ist es schließlich nach vielen Verzögerungen
möglich, im Tross einer fremden Karawane nach Tibet
einzudringen. Seine Aufzeichnungen der 1.200 Meilen langen Strecke vom
Manasarowar-See nach Lhasa macht er heimlich auf die dünnen Papierstreifen in
seiner
mitgeführten Gebetsmühle. Von Januar bis April |
. | Publikationen: | l | Report of a Route Survey made by PUNDIT* ----------, from Nepal to Lhasa, and thence through the Upper Valley of the Brahmaputra to its Source. | . |
. | Captain Thomas George Montgomerie |
|
. | l | Reisen und Aufnahmen zweier Punditen (gebildeter Indier) in Tibet, 1865-66. | A* |
. | Justus
Perthes, Gotha 1868 |
|
. | l | Erforschungsreise Indischer Geodäten (Panditen) nach den Goldfeldern von Tibet, 1867. | A* |
. | Justus
Perthes, Gotha 1869 |
|
1866 wird Sun Yat-sen geboren, der "Vater des modernen China". |
1866 | unternimmt Albert S. Bickmore eine Erkundung der Flussläufe in der südchinesischen Provinz Kwang Tung. Von Caton aus reist er erst auf dem Si-Kiang ein Stück westwärts und treidelt dann den Kong Fluss nach Norden hinauf, der auf einer Hochebene bei der Stadt Hingan dem Siang Fluss so nahe kommt, dass eine künstliche Verbindung zwischen den beiden angelegt ist. So kann die Reise ohne Unterbrechung fortgesetzt werden, nun jedoch flussabwärts in die nördlich gelegene Provinz Hunan, bis zum Tung-Ting See und von dort aus ab Hankow den Yangtse Kiang hinunter nach Shanghai. |
. | Publikation: | l | Sketch of a Journey from Canton to Hankow | . |
. | Albert S.
Bickmore |
|
1866 - 84 | ist Emil Wasiliowitsch Bretschneider (*1833,1901) (H*) als Arzt in der russischen Gesandtschaft in Peking tätig. Während dieser Zeit beschäftigt er sich mit intensiven Forschungen zur historischen Geographie in China, zu Reisen der Chinesen in den Westen während des Mittelalters und zur Geschichte der botanischen Forschung in China. 1878 reiste er wegen historischer und botanischer Studien von der russischen Grenzstadt Kiachta über Urga durch die Mongolei nach Kalgan. |
. | Publikationen: | l | Die Pekinger Ebene und das benachbarte Gebirgsland. | . |
. | Dr. Emil Bretschneider |
|
. | l | Emil Bretschneider - russischer Gesandtschaftsarzt, Geograph und Erforscher der chinesischen Botanik. | . |
. | Hartmut
Walravens |
1867 | betritt der Comte Ludovic de Beauvoir (*1846,1929) auf seiner Weltreise erstmals in Canton chinesischen Boden. Er besucht außerdem Pékin im Norden, bevor er nach Japan weiterreist. |
. | Publikationen: | l | Java, Siam, Canton. Voyage autour du monde | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Ludovic de Beauvoir |
|
. | l | Pékin, Yeddo, San-Francisco. Voyage autour du monde. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Ludovic de
Beauvoir |
1867 1868 |
erreicht
die französische
Expedition LAGRÉE mit Louis-Joseph-Marie
Comte de Carné (*1844,1870)
und Francis Garnier (*1839,1873)
(H*)
die Grenze der südchinesischen Provinz Yunnan. Frankreich versucht hier,
zwischen Britisch-Indien und Holländisch-Indonesien, sein eigenes
Kolonialreich aufzubauen und sich so vor allem direkte
Handelsmöglichkeiten nach Südchina und Zentralasien zu erschließen. Als
Fregattenkapitän Doudart de Lagrée stirbt, übernimmt Garnier die Leitung der Expedition und erreicht
als erster Europäer die durch einen Mohammedaner-Aufstand besetzte
Stadt Taly an der chinesisch-tibetischen Grenze. Für seine topographischen und
astronomischen
Arbeiten erhält Garnier von der englischen und französischen Geographischen
Gesellschaft hohe Auszeichnungen. |
. | Publikationen: | l | Voyage en Indo-Chine, effectué pendant les années 1866, 1867 et 1868 | . |
. | Francis Garnier Hachette et Cie., Paris 1873 Zwei Bände mit 250 Abbildungen, Kartenwerk und Bildband |
. | l | Taly, épisode du voyage d'exploration en Indo-Chine | . |
. | Francis Garnier Paris 1869 |
. | l | Voyage en Indo-Chine et dans l'empire chinois | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Comte de Carné (Hrsg.) |
1867 - 72 | unterhält der schottische Photograph John Thomson (*1837,1921) anfangs ein eigenes Photoatelier in Hong-Kong, entschließt sich dann jedoch, China mit seiner Großformatkamera zu erkunden - zu dieser Zeit eine echte Herausforderung: Völlig auf sich gestellt, muss er sich allein in einem Land behaupten, das gerade erst (gewaltsam) für Fremde geöffnet wurde. Das Vorankommen ist mühsam und getrennt durch Schrift und Sprache steht er zudem einer misstrauisch-ängstlichen Bevölkerung und den durchweg ablehnenden Behörden gegenüber. Hinzu kommt die Erschwernis einer umfangreichen und anfälligen Photoausrüstung, die wegen des gebräuchlichen Kollodium-Nassverfahren eine transportable Dunkelkammer und das sofortige Beschichten, Belichten und Entwickeln der Glasplatten vor Ort erfordert. Von Canton im Süden reist er die Küste entlang nach Norden bis Peking, besucht die Insel Taiwan und fährt dann über Schanghai 2000 Kilometer den Yangtse hinauf in die Provinzen Hubei und Sechuan. Unter teilweise widrigsten Umständen trägt er auf diese Art eine umfangreiche Sammlung großformatiger Aufnahmen zusammen: Von Bettlern und Prinzen, kaiserlichen Palästen und Straßenszenen, abgelegenen Klöstern und den grandiosen Landschaftsbildern der Schluchten des Yangtsekiang. |
. | Publikationen: | l | The Straits of Malacca, Indo-China, and China, or Ten years' travels, adventures, and residence abroad | . |
. | John Thomson |
|
. | (Neuausgabe in:) |
|
. | l | Through China with a Camera | . |
. | John Thomson |
|
1868 | begibt sich Ney Elias (*1844,1897) (H*) in die chinesische Provinz Shan-Tung, um den neuen Unterlauf des Gelben Flusses zu erforschen. 1851-53 hatte sich "die Sorge Chinas" zum wiederholten Male ein neues Flussbett gesucht und mündet seitdem nicht mehr östlich ins Gelbe Meer sondern gut 800 Kilometer weiter nördlich in den Golf von Petschili. Von Shanghai aus reist Elias mit dem Boot den Kaiserkanal hinauf bis Pa-li-miau und von dort sowohl zur neuen Flussmündung als auch flussaufwärts, um die Dammbruchstelle zu besichtigen. Zwei Jahre später ergänzt er seine Beobachtungen, indem er auch dem ausgetrockneten alten Flussbett bis zur Dammbruchstelle folgt. |
. | Publikation: | l | Notes of a Journey to the New Course of the Yellow River, in 1868. | . |
. | Ney Elias |
|
1868 | tritt der englische Konsul E. C. Oxenham seine Stellung in Han-kau am Jang tse kiang an. Von Peking aus reist er dazu über Land immer südlich durch die Provinzen Pe-tschi-li, Schan-si und Ho-nan. |
. | Publikation: | l | E. C. Oxenham's Reise von
Peking nach Han-kau, 2. November bis 14. Dezember 1868. |
. |
. | Justus
Perthes, Gotha 1868 |
|
1868 | sucht die indische Regierung nach einer geeigneten Überlandroute zur Intensivierung ihres Warenhandels mit Südchina. Mehrere Expeditionen werden ausgeschickt, um mögliche Wegstrecken durch die angrenzenden Königreiche Burma und Siam zu erkunden. Von der nordburmesischen Grenzstadt Bhamo startet somit Colonel Edward Bosc Sladen (*1827,1890) (H*) seine Exkursion den Flusslauf des Taho hinauf und über die chinesische Grenze hinweg Richtung Yunnan-fu [Kunming]. Doch der Widerstand der Grenzbevölkerung ist trotz oder wegen der fünfzig Mann starken militärischen Eskorte erheblich. Mit allem diplomatischen Geschick endet die Erkundung in der chinesischen Stadt Teng-yue [Momien] und muss dann umkehren. Der mitreisende Arzt John Anderson (*1833,1900) sowie Captain Alexander Bowers berichten über die Expedition in ihren |
. | Publikationen: | l | Mandalay to Momien: A Narrative of the two Expeditions to Western China of 1868 and 1875 under Colonel Edward Sladen and Colonel Horace Browne. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
John
Anderson |
. | l | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
A. Bowers |
. | Bhamo-Expedition. Bericht über die Möglichkeit einer Wiedereröffnung zwischen Birma und West-China | . |
. | Heymann, Berlin
1871 |
|
1868 - 69 | ist der seit 1876 in Leh (Ladakh) als British Joint Commissioner stationierte Robert Barkley Shaw (*1839,1879) (H*) zusammen mit George W. Hayward (1870) (H*) unterwegs auf einer Expedition von Kaschmir nach Chinesisch Turkistan. Über das Karakorum-Gebirge geht ihr Weg zu den Städten Yarkand und Kashgar, womit sie - wortwörtlich - neue Wege für Handelsbeziehungen bahnen, denn sie sind die ersten Europäer, die so weit nach Norden über das Himalaya-Gebirge hinaus gelangen. Die Royal Geographical Society belohnt dies mit einer Goldmedaille. Hayward bricht 1870 erneut vom nordindischen Leh nach Kashgar auf, führt dort die erste astronomische Positionsbestimmung des Ortes durch und wird kurz vor Abschluss der Reise in Yasin, dem Vorort von Kashgar, ermordet. |
. | Publikationen: | l | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Robert Barkley Shaw |
. | Reise nach der Hohen Tartarei, Yârkand und Kâshghar und Rückreise über den Karakoram-Pass. |
A* |
. | Hermann Costenoble, Jena 1872 |
. | l | Journey from Leh to Yarkand and Kashgar, and Exploration of the Sources of the Yarkand River. |
. |
. | George W.
Hayward |
|
1868 - 71 | ist Thomas Thornville Cooper (*1839,1878) (H*) im Auftrag der Handelskammer von Schanghai unterwegs. Er ist erst 29 Jahre alt, hat seine Heimatstadt in England jedoch schon vor neun Jahren Richtung Australien verlassen, durchstreifte dann drei Jahre lang Indien und Burma, bis es ihn schließlich nach China, in die kleine europäische Kolonie von Schanghai verschlägt, wo er sich gleich bei der Verteidigung gegen die Taiping-Rebellen nützlich machen kann und auszeichnet. Aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten wird er von den Kaufmannskreisen in Schanghai deshalb schnell ausersehen, einen kürzeren Landweg von China nach Indien ausfindig zu machen, als den bisher bekannten, der über Ta-tsien-lu, Bathang und Lhasa führt und wegen Räuberbanden nahezu ungangbar geworden ist. Cooper fährt Anfang 1868 den Yangtsekiang hinauf bis nach Tschungking und passiert Tschöng-tu fu im Januar. In der Verkleidung eines Chinesen, mit rasiertem Vorderkopf und falschem Zopf, nur begleitet von seinem chinesischen Diener, gelangt er trotz eisiger Kälte und Schnee über Bathang im tibetischen Grenzgebiet fast bis an den Oberlauf des Mekong. Doch seine Möglichkeiten sind trotz allen Mutes beschränkt und die Einheimischen überaus ablehnend. Bevor er weiter Richtung Burma und Indien vordringen kann, wird er von einem chinesischen Militärmandarin erst zwangsverheiratet, dann fünf Wochen gefangen gehalten und gelangt schließlich nur durch das Eingreifen des Bischofs von Tibet, Mgr. Chauveau, wieder auf freien Fuß. In den nächsten Jahren unternimmt Thomas Thornville Cooper noch mehrere Anläufe von Indien und Burma aus, um seinen Auftrag abzuschließen und eine mögliche Anschlussroute von der anderen Seite her zu erkunden. Doch vergeblich: Am 24. April 1878 wird er von einem in englischen Diensten stehenden indischen Soldaten ermordet. |
. | Publikationen: | l | Travels of a Pioneer of Commerce in Pigtail and Petticoats: or, an Overland Journey from China towards India. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Thomas
Thornville Cooper John Murray, London 1871 Mit Frontispiz, 12 Abbildungen und einer Karte. 475 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | Reise zur Auffindung eines Ueberlandweges von China nach Indien . | A* |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Hermann
Costenoble, Jena 1877 "Mit einem Anhang, die beiden englischen Expeditionen von 1868 und 1875 unter Sladen und Browne, und Margarys Reise betreffend." Mit 13 Illustrationen und einer Karte. 507 Seiten |
|
. | l | The Mishmee Hills. An Account of a Journey made in an Attempt to Penetrate Thibet from Assam to open new Routes for Commerce. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Thomas
Thornville Cooper Henry S. King & Co., London 1873 Mit Frontispiz, 4 Abbildungen und einer Karte. 270 Seiten |
|
. | l | Gegen den Wind nach Westen. Thomas T. Cooper auf der Suche nach einem Handelsweg von China nach Indien. |
. | (Karl Rolf Seufert, Hrsg.) Loewes Verlag, Bayreuth 1981 Mit gezeichneten Illustrationen. 271 Seiten |
|
1868 - 72 |
unternimmt Altmeister Ferdinand von Richthofen (*1833,1905) seine berühmte geographische Bestandsaufnahme durch weite Teile Chinas. Neben rein wissenschaftlichen Fragestellungen muss sich der Geologe auch den wirtschaftlichen Interessen der ausländischen Handelsgesellschaften widmen, denen er regelmäßig Bericht erstattet und die die Reisen des deutschen Professors in spe finanzieren: Wo befinden sich Kohlevorkommen, wie können sie erschlossen werden und wie beurteilt von Richthofen deren Ergiebigkeit? Mit ihm reist ab 1869 der Belgier Paul Splingaert (U1906) als Dolmetscher und Mädchen für alles. Schwerpunkte bilden die chinesischen Provinzen im Norden, die östlichen Küstengebiete, die Südmandschurei und Sichuan. |
. | Publikationen: | l | China - Ergebnisse eigener Reisen und darauf gegründeter Studien. |
. |
. | Ferdinand von Richthofen |
. | l | Ferdinand von Richthofen's Tagebücher aus China. | . |
. |
1. Band 2. Band online ansehen |
(Ernst
Tiessen, Hrsg.) Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1907 2 Bände. Mit Portraits, 14 Lichtdrucktafeln, davon 13 nach Originalzeichnungen Richthofen's. 588/375 Seiten. |
|
. | l | Entdeckungsreisen in China 1868-1872. | . |
. | (Klaus-Dietrich Petersen, Hrsg.) Edition Erdmann, Tübingen 1982 |
1868 1870 1874 |
erreicht
Léon
Rousset (*1845)
das chinesische Reich und ist die erste Zeit im französischen
Arsenal von Fou-Tchéou am Min-Fluss tätig. |
. | Publikation: | l | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Léon Rousset Librairie Hachette & Cie., Paris 1878 Mit einer Karte. 429 Seiten |
1869 | ist Ministerialrath Dr. Karl Ritter von Scherzer (*1821,1909) (H*)"Erster Beamter und Leiter des kommerziellen und wissenschaftlichen Dienstes" an Bord der Schraubenfregatte Donau. Selbige Doppelmonarchie hat schon im Vorjahr zwei Schiffe entsandt, die nun am 2. Juni den Hafen von Hong Kong erreichen, um auch mit dem 'Land der Mitte' handfeste Handels- und Schifffahrtsverträge abzuschließen und Konsulate einzurichten. Während die Schraubenkorvette Erzherzog Friedrich in Schanghai verbleibt, fährt die österreichische Gesandtschaft im Juli weiter nach Peking und verhandelt dort mit dem Tsungli-Yamen, dem kaiserlichen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, verbissen um jeden Punkt ihrer europäischen Vorrechte. |
. | Publikation: | l | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Karl Ritter von Scherzer Verlag von Julius Maier, Stuttgart 1872 Mit einer Karte. 494 Seiten |
1869 | bereist der britische Konsul J. Markham die chinesische Provinz Shantung und liefert Her Majesty's Government einen genauen Bericht über die wichtigsten Städte, Häfen, Kohlen- und Mineralienvorkommen sowie über die Gebiete der Seidenraupenzucht. |
. | Publikationen: | l | Consul J. Markham's Reise durch die Provinz Schan-tung, 1869. |
. |
. | Justus
Perthes, Gotha 1869 In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiet der Geographie. 15. Band. Mit 1 Karte. Seiten 422-424. |
|
. | l | Notes from a Journey through Shantung. | . |
. | J. Markham John Murray, London (1871) In: The Journal of the Royal Geographical Society, Volume the Fortieth, 1870 Seiten 207-228, Karte Seite 207. |
|
1869 | reist Robert Swinhoe (*1836,1877) (H*) in Begleitung von Mitgliedern der ausländischen Handelskammern von Shanghai und Kiu-kiang den Yang-Tsze-Kiang hinauf, um dessen Befahrbarkeit bis Chung-king und damit die Handelsmöglichkeiten mit der reichen Inland-Provinz Szchuen zu erkunden. |
. | Publikation: | l | Special Mission up the Yang-tsze-Kiang. |
. |
. | Robert Swinhoe John Murray, London (1871) In: The Journal of the Royal Geographical Society, Volume the Fortieth, 1870 Seiten 268-285, Karte Seite 268. |
|
1869 | "I had intended making my way home viâ Japan, San Francisco, and America, but subsequent events altered my plans." Welche Umstände genau es waren, die den Engländer William Athenry Whyte (*1838,1887) veranlassten, statt dessen die abenteuerliche Rückreise nach Europa über Land durch die Mongolei und Sibirien zu wählen, wird nicht erwähnt. Er schließt sich mit dem zufällig in Hong Kong getroffenen Amerikaner Alfred Foster Walcott (*1840,1906) zusammen und fährt Ende September mit dem Schiff über Shanghae zur nordchinesischen Hafenstadt Tientsin. Eilig rüsten sie sich wegen des nahenden Winters in Peking für die Durchquerung der mongolischen Wüste aus und verlassen die Kaiserstadt in Tragstühlen Richtung Kalgan. Mit Führern und Kamelen folgen sie einer der alten Karawanenrouten durch die Gobi und erreichen nach drei Wochen Urga. Fünf Tage später erreichen sie die sibirische Grenze bei Kiachta. |
. | Publikation: | l | A Land Journey from Asia to Europe: Being an Account of a Camel and Sledge Journey from Canton to St. Petersburg Through the Plains of Mongolia and Siberia. |
. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William Athenry Whyte Sampson Low, Son, and Marston, London 1871 Mit Frontispiz und 2 Karten. 336 Seiten |
|
1869 - 70 | unternimmt Eugène Buissonnet eine winterliche Reise von Peking mit dem Boot auf dem Kaiserkanal nach Schanghai. |
. | Publikation: | l | De Pékin à Shanghai. Souvenirs de voyages | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Eugène Buissonnet |
|
1870 | macht sich Sir Thomas Douglas Forsyth (*1827,1886 Biographie) (H*) im Auftrag des britischen Vizekönigs von Indien nach Chinesisch Turkestan auf den Weg. Mit ihm reisen der Arzt und Botaniker George Henderson sowie der Geograph Robert Barkley Shaw (*1839,1879). Offiziell stellt die Reise einen reinen Freundschaftsbesuch an den Regenten der Region Yarkand dar, inoffiziell sucht man Alternativen zur oft verschneiten Handelsroute über den Karakorum-Pass. Shaw vermisst deshalb die ganze Strecke und nimmt eine Längenbestimmung der Stadt Yarkand vor. Henderson widmet sich der Flora und Fauna - und verewigt sich in den Namen der von ihm neu entdeckten Vogelarten. |
. | Publikation: | l | Lahore to Yarkand. Incidents of the Route and Natural History of the Countries Traversed by the Expedition of 1870 under T. D. Forsyth, Esq., C.B. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
George Henderson and Allan Octavian Hume L. Reeve & Co., London 1873 Mit 26 Photographien, mehreren teilweise farbigen Zeichnungen, 34 farbigen Vogel-Kupferstichen und 7 weiteren Illustrationen sowie einer Karte. 370 Seiten |
|
1870 | wagt sich der englische Missionar James Gilmour (*1843,1891) bereits von Peking aus in die fremde Mongolei vor. Er zieht zum Sprachstudium nach Urga und Kiachta, dann quer durchs Land und wählt Peking stets als Winterquartier. Auch von einem Abstecher zum heiligen Berg der Mongolen, dem Wu T'ai Shan in der nordchinesischen Provinz Shansi, erzählt seine |
. | Publikation: | l | Among the Mongols. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
James Gilmour |
. | More about the Mongols | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
(Richard Lovett, Hrsg.) The Religious Tract Society, London 1893 320 Seiten |
|
1870 1873 |
beginnt Nikolai
Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888
Biographie)
(H*) seine erste von
insgesamt vier
Expeditionsreisen: Nur mit drei Begleitern und schmalem Budget zieht
er vom sibirischen Kiachta über
Urga durch die Wüste
Gobi südlich nach Peking, um sich von dort aus langsam
durch die Mongolei nach Westen zum Kokonor-See vorzuarbeiten. Dort angekommen verbringt er
einen Monat mit wissenschaftlichen Studien. Bei dem anschließenden Versuch, über das
Zaidambecken noch weiter südlich nach
Tibet vorzustoßen, gehen ihm jedoch die
finanziellen Mittel aus, als er die
unerforschten Gebiet des oberen Jangtsekiang erreicht. Als er |
. | Publikation: | l | Mongolija i strana Tangutov. | . |
. | Nikolai Michailowitsch Prschewalski |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Reisen in der Mongolei, im Gebiet der Tanguten und den Wüsten Nordtibets in den Jahren 1870 bis 1873 | A* |
. | Hermann Costenoble, Jena 1877 Mit 22 Illustrationen und einer Karte, 538 Seiten |
1870 1873 |
macht sich Émile Rocher
in Begleitung des französischen Kaufmanns und Abenteurers Jean Dupuis (*1829,1912) (H*) von
Fu-chou [Fuzhou], an der Ostküste Chinas auf, um nach Yün-nan [Kunming], der
Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Südwest-China zu reisen. Mit drei
Booten geht es von Hankow [Wuhan] den Yangzi stromaufwärts bis
Ch'ung-ch'ing-fu [Chongqing], dann weiter über Land. Nach über 90 Tagen
erreichen sie ihren Bestimmungsort und Dupius verhandelt mit dem Vizekönig
über die Lieferung europäischer Artillerie. Während Rocher in Yün-nan
bleibt, um den Aufbau eines Arsenals vorzubereiten, kehrt Dupuis mit den
unterzeichneten Verträgen nach Shang-haï
zurück. Rocher nutzt die Zeit, um die reichen Erzvorkommen der Provinz
zu erkunden. Ein Aufstand der Mohammedaner gegen die Chinesen im westlichen
Yün-nan zwingt Rocher im November |
. | Publikation: | l | La Province Chinoise Du Yün-Nan | . |
. |
Den
1. Band online ansehen |
Émile Rocher Ernest Leroux, Paris 1879/1880 Band 1: Mit einer Karte, 287 Seiten Band 2: Mit zwei Karten, 292 Seiten |
|
1870 1915 |
beginnt
Timothy Richard (*1845,1919)
seine Tätigkeit als Missionar der Baptist Missionary Society in
China. "I wanted to save the souls and to establish the kingdom of God
among a forth of the human race". In der ostchinesischen Provinz
Shantung lässt er sich in Ch'ing-chow fu nieder. Die letzte zehn Jahre
seiner Tätigkeit in China widmet er sich der Mitarbeit an der Kaiserlichen
Chinesischen Universität der Provinz Shansi, bis er |
. | Publikation: | l | Forty-Five Years in China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Timothy Richard T. Fisher Unwin Ltd., London 1916 Frederick A Stokes Company, New York 1916 Mit 18 Abbildungen. 384 Seiten |
1871 | ist der österreichische Diplomat Joseph Alexander Freiherr von Hübner (*1811 als Josef Hafenbredl, uneheliches Kind von Fürst Metternich, ab 1854 von Metternich zum Freiherrn ernannt, 1888 zum Grafen geadelt,1892) in der glücklichen Lage, eine Weltreise zu unternehmen. Von Cork, an der irischen Südküste, startet er im Mai mit dem Dampfschiff nach New York, durchquert Nord-Amerika, setzt weiter nach Japan über und besucht schließlich von Anfang Oktober bis Ende November die Städte Shanghai, Pékin [Beijing], Tien-tsin [Tianjin] und Canton [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | Promenade Autour du Monde, 1871 | . |
. | Alexander von Hübner |
. | Ein Spaziergang um die Welt, 1871 | . |
. |
Den
2. Band online ansehen |
Alexander Freiherr von Hübner T. O. Weigel, Leipzig 1874 Zwei Bände (China im 2. Band), 396 / 433 Seiten (Prachtausgabe: Schmidt & Günther, Leipzig 1889. 3 Bänden mit insgesamt 324 Holzstich-Illustrationen: 1-150 / 151-308 / 309-460 Seiten) |
|
1871 - 1900 | verbringt die Amerikanerin Mary Porter Gamewell (*1848,1906) als Missionarin der Methodist Episcopal Church in China. Drei Jahrzehnte ist sie in Peking und Umgebung sowie in Chungking [Chongqing] tätig, erlebt die Ausschreitungen gegen Missionare und schließlich den Boxeraufstand zur Jahrhundertwende. |
. | Publikation: | l | Mary Porter Gamewell and her Story of the Siege in Peking | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
A. H. Tuttle Eaton & Mains, New York; Jennings & Graham, Cincinnati 1907 Mit Frontispiz und drei Abbildungen. 303 Seiten |
|
1872 |
unternimmt der Engländer Ney Elias (*1844,1897) (H*), seit fünf Jahren für das elterliche Handelshaus in Shanghai tätig, eine halbwissenschaftliche Erkundungsreise ins unbekannte Asien. Am 8. September startet er von der mongolischen Grenzstadt Kalgan aus mit einer kleinen Karawane, durchzieht die Wüste Gobi und muß sich dann auf eigene Faust über Uljassutai und Kobdo quer durch die Mongolei bis nach Sibirien durchschlagen, da ihn sein chinesischer Führer eines Nachts heimlich verlässt. Für seine Routenaufnahme durch unbekanntes Gebiet wird er von der Londoner Royal Geographical Society mit der Goldmedaille ausgezeichnet - und ist für das elterliche Unternehmen daraufhin verloren. Er widmet sich fortan verschiedenen geographischen Forschungsaufgaben und wechselt später in den diplomatischen Dienst. |
. | Publikationen: | l | Narrative of a Journey through Western Mongolia, July 1872 to January 1873. | . |
. | Ney Elias |
|
. | l | Ney Elias. Explorer and Envoy Extraordinary in High Asia | . |
. | Gerald Morgan George Allen & Unwin Ltd., London 1971 Mit Abbildungen und Karten der einzelnen Expeditionen. 294 Seiten |
|
1872 | startet der britische Gesandtschaftssekretär und Chinareisende Thomas Grosvenor (*1842,1886) mit Dr. Stephen Wootten Bushell von Peking aus zu einer Rundreise jenseits der Großen Mauer. Von der Grenzstadt Kalgan (chin.: Chang-chia-kou) geht es nördlich bis Dolon-nor (chin.: Lama Miao) von wo aus sie die nicht weit entfernten Ruinen des Sommerpalastes von Kublai Khan in Schangtu (chin.: Kai-ping-fu) besichtigen. Der Rückweg führt sie zum Sommerpalast des amtierenden Mandschu-Kaisers in Cheng te fu [Jehol; heute: Chengde]. |
. | Publikation: | l | Notes of Journey outside the Great Wall of China. | . |
. | Stephen Wootten Bushell John Murray, London 1874 In: The Journal of the Royal Geographical Society. Volume the Forty-Fourth. Seiten 73-97. Karte Seite73. |
|
1872 | verbringt Théodore Duret (*1838,1927) während seiner Weltreise fünf Monate in China, reist von Shanghai den Yang-Tse ein Stück hinauf, besucht Pékin und unternimmt einen Abstecher in die südliche Mongolei. |
. | Publikation: | l | Voyage en Asie | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Théodore Duret Michel Lévy Frères, Paris 1874 367 Seiten |
|
1872 - 73 | reist der französische Marineoffizier Francis Garnier (*1839,1873) (H*) von Shanghai nach Peking, um dort seinen Pass für eine geplante Erkundung an der tibetischen Grenze zu erhalten. Er möchte vor Ort der noch ungeklärten Frage zum Verlauf der großen asiatischen Ströme nachgehen, vor allem derjenigen, ob der in Tibet nach Osten verlaufende Tsangpo in den indischen Brahmaputra oder den burmesischen Irrawady übergeht. Doch die diplomatischen Wege sind langwierig und führen zu keinem Ergebnis, so dass Garnier die Wartezeit mit einem Ausflug zur Großen Mauer und zu den Ming-Gräbern überbrückt. Unverrichteter Dinge fährt er nach Shanghai zurück und verbringt die nächsten drei Monate mit der Erkundung eines praktikableren Zugangs zur Handelsstadt Tschung-king am Jang-tzse, die wegen der Stromschnellen bei I-tschang für Handelsschiffe schwer erreichbar ist. Mit dem Boot reist er den Yangtse deshalb nur hinauf bis zum Tung Ting See, von wo aus er das noch unbekannte westlich gelegene Flusssystem der Provinz Hu-nan kartographisch erfasst und kurz unterhalb der Hafenstadt Chung-kin wieder den Jang-tzse erreicht. Da bei seiner Rückkehr nach Shanghai immer noch keine Reisepässe vorliegen, entschließt er sich nunmehr, das tibetische Grenzland von Süden aus zu erreichen und reist nach Tong-king. Dort jedoch wird er kurz darauf am 21. Dezember ermordet. |
. | Publikation: | l | De Paris au Tibet. Notes de voyage | . |
. |
Francis Garnier |
1872 - 73 | führt der französische Kaufmann und Abenteurer Jean Dupuis (*1829,1912) (H*) eine gewagte Reise von Tonkin [das heutige nördliche Vietnam] in Chinas südwestliche Provinz Yünnan durch. Bereits 1870 hatte er eine Erkundung durch die chinesische Provinz Yünnan unternommen, um für den französischen Handel einen geeigneten Überlandweg von Tonkin nach Südwest-China zu finden. Ein Jahr später fand er heraus, dass der durch Tonkin verlaufende Rote Fluss in Yünnan entspringt. Sein jetziger Vorstoß soll dazu dienen, eine möglichst weit schiffbare Flussverbindung von Tonkin ins Innere von Yünnan ausfindig zu machen. Um nicht gegen die zwischen Frankreich und dem regierenden König von Tonkin getroffenen Abkommen zu verstoßen, reist Dupuis unter chinesischer Flagge. Aufgrund der von ihm in Südchina vorgefundenen Bodenschätze und den sich daraus ergebenden Handelsmöglichkeiten (nicht zuletzt aber auch wegen der Reparationszahlungen an das Deutsche Kaiserreich nach dem verlorenen Krieg 1870/71), wird Frankreich kurze Zeit später seine außenpolitische Zurückhaltung aufgeben und Tonkin zur neuen französischen Kolonie erklären. |
. | Publikation: | l | Voyage au Yunnan et Ouverture du Fleuve Rouge au Commerce. | . |
. | Jean Dupuis 1880 In: Annales du Musée Guimet, Vol. 1, Seiten 139-201 (Englische Neuausgabe:) |
. | A Yourney to Yunnan and the Opening of the Red River to Trade | . |
. |
White Lotus Co. Ltd., Bangkok 1998 |
1872 1873 |
erhält der
Zeichner und Maler William Simpson (*1823,1899)
von der Illustrated London News das
Angebot, nach China zu reisen, um von der Hochzeit
des chinesischen Kaisers Tongzhi zu berichten. Über Hong Kong,
Shanghai und Tientsing erreicht Simpson im Herbst somit Peking, entwirft
seine Zeichnungen (die in London dann für den Druck in Holzschnitte
umgesetzt werden) und verfasst für die Daily News außerdem einige
Artikel. |
. |
William Simpson |
1872 1901 |
trifft der
presbyterianische Missionar
George Leslie Mackay
(*1844,1901)
in der Neujahrsnacht von Kanada aus
auf der Insel Formosa [Taiwan] ein. Er ist
der erste überhaupt von seiner Kirche entsandte Missionar und sofort davon
überzeugt "This is the land!". Er wählt Tamsui in Nord-Formosa zu seinem
Sitz und ist zuerst
als Zahnarzt für die Bevölkerung tätig. Er lernt die Landessprache,
heiratet eine Einheimische und baut schließlich mehrere Kirchengebäude,
Schulen und ein Hospital. Während seines Heimaturlaubs 1894 wird er zum
Vorsitzenden der Kanadischen Presbyterianischen Kirche gewählt, bleibt
daraufhin ein Jahr in Kanada und verfasst seinen Bericht über die
Missionsarbeit auf Formosa (s. u.). Bis zu seinem Lebensende im Jahr |
. | Publikation: | l | From Far Formosa. The Island, its People and Missions. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William Simpson |
1873 - 74 |
ist Sir Thomas Douglas Forsyth (*1827,1886 Biographie) (H*) im Auftrag des englischen Vizekönigs unterwegs, um in Chinesisch-Turkestan mit Jakub-Beg einen Handelsvertrag abzuschließen. Die Expedition startet in Leh im September und zieht nach Yarkent und Kaschgar. Der Leiter des Survey of India, Captain H. Trotter, nutzt die Gelegenheit und unternimmt zusammen mit Thomas Edward Gordon (*1839,1914) und Henry Walter Bellew (*1834,1892) einige Exkursionen in den Pamir und den Tian Shan. Ein Expeditionsmitglied, der Geologe Dr. Stoliczka, verstirbt noch kurz vor ihrer Rückkehr im tibetischen Hochland. |
. | Publikationen: | l | Kashmir and Kashghar. A Narrative of the Journey of the Embassy to Kashghar in 1873-74. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Henry
Walter Bellew Trübner & Co., London 1875 419 Seiten |
|
. | l | The Roof of the World. Being the Narrative of a Journey over the High Plateau of Tibet to the Russian Frontier and the Oxus Sources on Pamir. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Thomas Edward Gordon Edmonston and Douglas, Edinburgh 1876 Mit 66 drawings done on the spot und einer Karte. 172 Seiten |
|
. | l | Ost-Turkestan und das Pamir-Plateau nach den Forschungen der Britischen Gesandschaft unter Sir T. Forsyth 1873 und 1874. . | . |
. | Justus Perthes, Gotha 1877 In: Ergänzungsband 1875-77 zu Petermanns "Geographische Mittheilungen", Ergänzungsheft No. 52 Mit einer Karte. 76 Seiten |
|
1873 1875 |
ist der indische Pandit Nain Singh (H*)
nach acht Jahren wieder auf geheimer Erkundung
in Tibet unterwegs, diesmal von Leh nach Lhasa und im Auftrag des englischen Hauptmanns
Trotter. Seinen Weg wählt er diesmal nördlich des Transhimalaya auf dem
Tschang-Tang Hochplateau. Von Lhasa aus erfolgt der Rückweg südlich
durch das Königreich Bhotan und als er Calcutta im März |
. | Publikation: | l | Account of the Pundit's Journey in Great Tibet from Leh in Ladákh to Lhása, and of his Return to India viâ Assam. | . |
. | Captain H. Trotter John Murray, London 1874 In: The Journal of the Royal Geographical Society. Volume the Forty-Fourth. Seiten 86-136. Karte Seite86. |
|
1874 | begibt sich der Engländer Walter William Mundy mit dem Schiff über Marseille, Aden, Singapore und Saigon nach Hong Kong und von dort aus gleich weiter nach Canton. "Considering that I have the privilige to belong to a profession whose special subject is 'tea'" hat er hier geschäftlich einiges vor. Doch es soll ganz anders kommen. Am 22. August wird das Passagierschiff, mit dem er zur portugiesischen Kolonie Macao unterwegs ist, von Flusspiraten überfallen. Er ist der einzige Europäer an Bord und überlebt nur durch Zufall schwer verletzt. Noch während seiner Rekonvaleszenz in Hong Kong bricht dann ein schwerer Taifun über die Insel herein und verwüstet sie völlig. Das ist dann doch des Guten zuviel und berechtigt zum Untertitel seiner |
. | Publikation: | l | Canton and the Bogue.The Narrative of an Eventful Six Months in China. | . |
.
|
Walter William Mundy Samuel Tinsley, London 1875 649 Seiten |
1874 | ist der österreichische Freiherr Joseph Carl Aachaz von Doblhoff (*1844,1928) bereits das zweite Jahr auf Weltreise und erreicht nun Anfang Februar die chinesische Küste. Einen Monat verbringt er zwischen Hongkóng, Cantón, Macáo und Shanghai und kommt rückblickend zu dem positiven Resumee, "in wie vielen Gesichtspunkten uns Mr. Chinaman sammt Zopf und Bambusrohr voraus ist: China hat keine Staatsschulden; in China existiert kein Erbadel; China hat zwar Feste, jedoch keinen, dem Fusel so günstigen englischen Sonntag; kein Schulzwang existirt und nur ein officielles Zeitungsblatt". |
. | Publikation: | l | Tagebuchblätter von einer Reise nach Ostasien 1873-1874 | . |
.
|
Joseph Doblhoff Wilhelm Köhler, Wien 1874 II. Band (Penáng, Singapore, Saigón, Hongkóng, Cantón, Macáo, Shanghaí) Mit einer Landkarte. 213 Seiten |
1874 1875 |
startet der
russische Oberst Sosnowsky
(Sossnowski) (H*)
eine Expedition nach Peking. Die Expedition gilt
Handelsinteressen (soll aber auch einen militärischen Hintergrund
gehabt haben). Ihn begleiten Z.
L. Matusowskij und der Arzt
Pavel Iakovlevich Piassetsky
(*1843). Die Rückreise erfolgt den Yangtsekiang hinauf
bis Han-Tchong-Fou
und von dort über Land durch das Gebiet
des Löß nach Lan
Tcheou am Gelben Fluß. Entlang der Großen Mauer geht es hinter
Ansifan schließlich an die Durchquerung der Wüste
Gobi Richtung Hami, doch Sosnowsky hat keine glückliche Hand: Durch
eigene Fehleinschätzung und schlechte Führer verirrt sich die Gruppe in
der Wüste und wird nur durch eine zufällig vorbeiziehende Karawane
gerettet. Sie erreichen schließlich die Oase Hami, von dort aus Barkul, Gutschen und
Saisansk und die Expedition
endet |
. | Publikation: | l | Voyage à travers la Mongolie et la Chine. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Pavel Iakovlevich Piassetsky Hachette, Paris 1883 Mit 90 Holzschnitten und einer Karte. 563 Seiten (Englische Ausgabe:) |
. | Russian Travellers in Mongolia and China. | . |
. |
Den
1. Band online ansehen |
Chapman & Hall, London 1884 Zwei Bände, mit 25 bzw.38 Holzschnitten. 321 bzw. 315 Seiten |
|
1874 - 80 | begleitet Mrs. Thomas Francis Hughes ihren Ehemann durch China. Nach der Ankunft in Chefoo geht es schon bald weiter nach Shanghai und Foo-Chow. Es folgt ein einjähriger Aufenthalt in mehreren Städten im Südwesten der Insel Formosa sowie eine Reise den Yangtzse-Keang stromaufwärts nach Nanking, Wuhu, Kiukiang und Hankow. In wessen Diensten Mr. Hughes steht und welchen Aufgaben er nachgeht, wird nicht erwähnt. |
. | Publikation: | l | Among the Sons of Han. Notes of a Six Years Residence in Various Parts of China and Formosa. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Mrs. Thomas Francis Hughes Tinsley Brothers, London 1881 Mit einer Karte. 314 Seiten |
1875 stirbt der erst 19jährige chinesische Kaiser Caichun (Regierungsdevise: Tongzhi "Umfassende Regierung"). Da kein der Tradition des Kaiserhauses entsprechender männlicher Nachfolger vorhanden ist, entscheidet sich die Kaiserin-Witwe Cixi für ein Kind ihrer Schwester, das als Thronfolger unter der Regierungsdevise Guangxu ("Brilliante Nachfolge") sein Amt antritt. Während der Minderjährigkeit des neuen Kaisers übernimmt Cixi die Staatsführung. |
1875 | hat der Franzose Victor Meignan (*1846) nach einer langen Fahrt quer durch Sibirien die mongolische Grenze bei Maimatchin [Süchbaatar] erreicht. Über Ourga [Ulanbaatar] durchzieht er die Wüste Gobi in einem Kamelkarren, erreicht die chinesische Grenzstadt Kalkann [Zhangjiakou], wo er auf eine Eselsänfte umsteigt, und erreicht im Mai schließlich das französische Konsulat in Pékin [Beijing]. |
. | Publikation: | l | De Paris A Pékin par Terre. Siberie - Mongolie. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Victor Meignan E. Plon et Cie., Paris 1876 Mit 15 Abbildungen und einer Karte. 395 Seiten |
|
1875, |
sieben Jahre nach der fehlgeschlagenen Sladen-Expedition, unternimmt Colonel Albert Horace Browne (*1832,1914) im Auftrag der indischen Regierung einen zweiten Anlauf zur Erkundung neuer Überland-Handelsrouten von Indien nach China. Es soll nun die gesamte Strecke von Nordburma bis nach Shanghai erkundet werden, weshalb sich gleichzeitig Augustus Raymond Margary (*1846,1875), ein 21jähriger englischer Konsulatsangestellter von Shanghai aus auf den Weg macht. Er reist der Expedition entgegen, den Yangtse bis Hankow hinauf, dann den Yuen-Fluss entlang und durchquert als erster Europäer die südlichen chinesischen Provinzen Hunan, Kweichow und Yunnan, um schließlich am gemeinsamen Ausgangspunkt in Nordburma mit Browne zusammenzutreffen. Wieder ist es Januar und wieder ist auch John Anderson (*1833,1900) als Expeditionsarzt mit von der Partie, als man von Bhamo aus aufbricht. Doch auch diese zweite Expedition endet vorzeitig. Schon nach wenigen Meilen auf chinesischem Gebiet wird die Gruppe von aufständischen Grenzstämmen angegriffen und Margary, der als Dolmetscher alleine vorausgereist war, ermordet. |
. | Publikationen: | l | Notes of a Journey from Hankow to Ta-li Fu. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Augustus
Raymond Margary F. & C. Walsh, Shanghai 1875 51 Seiten |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Mandalay to Momien: A Narrative of the two Expeditions to Western China of 1868 and 1875 under Colonel Edward Sladen and Colonel Horace Browne. | . |
. | John
Anderson Macmilian and Co., London 1876 Mit Frontispiz, 15 Kupferstichen und 3 Karten. 479 Seiten. |
|
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | The journey of Augustus Raymond Margary, from Shanghae to Bhamo, and back to Manwyne. From his journals and lettters, with a brief biographical preface. | . |
. | Rutherford
Alcock |
1875 | erreicht die Französin Laure Durand-Fardel auf ihrem Weg nach Shanghai die südchinesische Metropole Canton [Guangzhou]. Zusammen mit ihrem Ehemann reist sie dann per Schiff für einige Monate zu ihrer Tochter nach Shanghai. |
. | Publikation: | l | De Marseilles à Shanghai et Yedo. Recits d'une Parisienne. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Laure Durand-Fardel Librairie Hachette, Paris 1879 Mit einer Karte. 436 Seiten |
|
1875 1877 |
wird Edward Colborne Baber (*1843,1890) erster britischer Konsul in der
Hafenstadt Ch'ung-k'ing [Chongqing] am Oberlauf des Yangtsekiang. Durch die
vorausgegangene Ermordung des Engländers
Margary nutzt England die Gunst der Stunde,
sich als Gegenleistung eine Konsulatsstelle in der Provinz Sichuan zu sichern. |
. | E. Colborne Baber John Murray, London 1882 In: Royal Geographical Society. Supplementary Papers. Mit mehreren Zeichenskizzen und Karten. 201 Seiten |
|
1875 1893 |
wird Max August Scipio von Brandt deutscher Gesandter in Peking.
Bereits 1860-62 nahm er an der Preußischen Expedition unter Graf Eulenburg nach Ostasien
teil, von 1862-72 war er erst Geschäftsträger in Japan - erst im Namen Preußens, dann des
Norddeutschen Bundes und schließlich des Deutschen Reiches. |
. | Publikationen: | l |
Dreiunddreissig
Jahre in Ost-Asien. Erinnerungen eines deutschen Diplomaten. |
. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
M. von Brandt Verlag von Georg Wigand, Leipzig 1901 (China im 3/3 Band). Mit Frontispiz. 333 Seiten |
|
. | l | Aus dem Lande des Zopfes. Plaudereien eines alten Chinesen. |
. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
M. von Brandt Verlag von Georg Wigand, Leipzig 1908 226 Seiten |
|
1876 | macht sich der französische Reisende Gaston de Bezaure (*1852) auf, den "Blauen Fluss" (Yangzekiang) von Shanghai stromauf nach Westen bis Tchon-king [Chongqing] zu befahren und von dort dann über Land bis zur Hauptstadt der Provinz Sichuan weiterzuziehen. |
. | Publikation: | l | Le fleuve bleu. Voyage dans la Chine occidentale. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Gaston de Bezaure E. Plon et Cie., Paris 1879 Mit 5 Abbildungen und einer Karte. 313 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Auf dem "Blauen" Flusse. Reise in das westliche China. | . |
. |
Verlag
von Paul Frohberg, Leipzig 1880 |
|
1876 - 77 | reist der Ethnograph Grigorij Nikolajewitch Potanin (*1835,1920) (H*) im Auftrag der Russischen Geographischen Gesellschaft durch die nördliche Mongolei. Seine Reiseberichte sind nicht so brillant geschrieben wie die seines Landsmanns Przyewalski, weshalb sie im Westen nicht verlegt werden und auch in den geographischen Fachzeitschriften nur kurze Erwähnung finden. |
. | Publikation: | l | G. N. Potanin's Forschungen in der westlichen Mongolei, 1876-1877. | . |
. |
Justus
Perthes, Gotha 1881 In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 27. Band, 1881. Seiten 182-184. Kolorierte Faltkarte. |
|
1876 - 77 | befindet sich Henry Noel Shore, 5th Baron Teignmouth (*1847,1926) an Bord der HMS Lapwing, welches entlang der ostasiatischen Küsten vor China eingesetzt ist. Als Offizier kommt Shore so in die Häfen von Canton [Guangzhou], Amoy [Xiamen] und Foochow [Fuzhou], er besucht die Inseln Chusan [Zhoushan] und Formosa, wo er von dem englischen Missionar Mackay begleitet wird, und gelangt von Shanghai zu den nordchinesischen Hafenstädte Tientsin [Tianjin], Ning-hai [Huludao] und New-Chwang [Yingkou]. Auf seiner Fahrt Richtung Peking strandet das Dampfsegelschiff vor der Küste von Shandong im Gelben Meer, die Mannschaft muss ausbooten, kann sich jedoch vor Ort behelfen und die Lapwing tatsächlich aus eigener Kraft wieder fahrbereit machen. |
. | Publikation: | l | The Flight of the Lapwing. A Naval Officer's Jottings in China, Formosa and Japan. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Henry Noel Shore Longmans, Greens and Co., London 1881. Mit Frontispiz und zwei Karten. 549 Seiten |
|
1876 1878 |
startet
Nikolai Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888
Biographie)
(H*) zu seiner zweiten
Zentralasien-Expedition, diesmal von Kuldscha aus über den Tienschan, um den Unterlauf
des Tarim zu erforschen und eine Lagebestimmung des Sees Lopnor vorzunehmen. Der Zeitpunkt
ist günstig, da es die Machtverhältnisse in Chinesisch Turkestan kurzfristig und
überraschend ermöglichen, dieses Forschungsprojekt durchzuführen. Trotz erheblicher
Behinderungen durch die ihm aufoktroyierten muslemischen Schutztruppen ist seine Expedition
ein voller Erfolg: Prschewalski kehrt mit reicher wissenschaftlicher Ausbeute zurück,
kann der Fachwelt erstmals von wild lebenden Kamelen berichten und fügt der Kartographie das
Altyn-tag-Gebirge als nördliche Grenze des tibetischen Hochlandes hinzu.
Seine unmittelbar
anschließend geplante Expedition nach Tibet muss |
. | Publikationen: | l | Ot Kul'dzi za Tjan'-San'i na Lob-Nor. | . |
. | Nikolai
Michailowitsch Prshewalski Moskau, 1877 (Deutsche Ausgabe:) |
. | Reise des russischen Generalstabs-Obersten N. M. Przewalsky von Kuldscha über den Thian-Schan an den Lob-Nor und Altyn-Tag 1876 und 1877. | A* |
. | Justus
Perthes, Gotha 1878 In: Ergänzugsband XII. (Heft No. 53) zu Petermann's "Geographischen Mittheilungen". Mit zwei Karten. 31 Seiten |
|
. | l | Hanhai. Von Kuldscha über den Tianschan und zum Lob-nor | A* |
. | Herbert Butze,
Hrsg. |
1876-79 | arbeitet Dr. Albert Regel (*1845,1908) (H*) als Kreisarzt in der unter russischer Verwaltung stehenden chinesischen Stadt Kuldscha in der Ili-Provinz. Von dort aus unternimmt er zahlreiche botanische und topographische Exkursionen ins Tianshan-Gebirge und nach Chinesisch-Turkistan. |
. | Publikationen: | l | Reisen in Central-Asien, 1876-79. |
. |
. | Dr. A. Regel Justus Perthes, Gotha 1879 In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 25. Band, 1879. Seiten 376-384 und 408-417. Kolorierte Faltkarte. |
|
. | l | Meine Expedition nach Turfan 1879. | . |
. | Albert Regel |
|
1877 | befindet sich Captain William John Gill (*1843,1882) (H*) in der beneidenswerten Lage, ein Vermögen geerbt zu haben, welches es ihm ermöglicht, sich ab sofort nur noch seinen ureigensten Interessen zu widmen. So bricht er Anfang des Jahres in Shanghai auf und reist den Yang-Tzu-Chiang hinauf, jenen breiten Strom, den die Mongolen Murui-Ussu, die Tanguten Di-Chu und die Tibeter N'jeh-Chu nennen. Die Chinesen nennen seinen oberen Lauf Kin-Sha-Kiang, was "Goldsandfluss" bedeutet und sich auf die mitgeführten Partikel an Goldstaub in seinem Sediment bezieht. Ab Chung-Ching reist Captain Gill auf dem Landweg weiter nach Westen und erreicht am 9. Mai die Provinzhauptstadt Cheng-tu. Im Tragstuhl dreht er eine Schleife durch den Norden der Provinz Sichuen und startet dann zur chinesischen Grenzstadt Batang, dem eigentlichen Ausgangspunkt seiner Expedition nach Tibet. Doch seine Weiterreise erfährt dort einen jähen Halt: Tibetische Lamas haben entlang der Grenze sechstausend Kämpfer zusammengezogen, um die Einreise des Forschungsreisenden zu verhindern. So wendet sich Gill nach Süden und reist, parallel zum Grenzverlauf, am Goldsandfluss entlang, überquert die hoch gefalteten Gebirge Indochinas und erreicht in Bhamo die burmesische Grenze, wo er von Thomas Thornville Cooper empfangen wird, der nur sechs Jahre zuvor an dieser Durchquerung gescheitert war. Die Royal Geographical Society verleiht Gill für seine Routenaufnahme zwei Jahre später die Goldmedaille. |
. | Publikation: | l | The River of Golden Sand: Being the Narrative of a Journey Through China and Eastern Tibet to Burmah. | . |
. |
1. Band 2. Band online ansehen |
William Gill |
|
1877 | startet der protestantische Missionar Edwin Joshua Dukes zu einer seiner vielen Rundreisen durch die südchinesische Provinz Fuh-kien [Fujian], um seine dort verstreuten christlichen Gemeinden zu besuchen. Von Amoy aus führt ihn der Weg erst ein Stück landeinwärts und dann nordöstlich nach Foochow [Fuzhou], von dort aus geht es an der Küste entlang wieder nach Amoy zurück. Vom täglichen Leben seiner Missionsarbeit sowie von Land und Leuten in Südchina berichtet er in seiner |
. | Publikation: | l | Everyday Life in China; or Scenes along river and road in Fuh-kien. | . |
. | Edwin Joshua Dukes The Religious Tract Society, London 1885 "With a map and illustrations from sketches by the author." 240 Seiten |
|
1877 | gönnt sich der britische Sinologe Herbert Allen Giles (*1845,1935) ab Mitte März eine dreiwöchige Exkursion vom der Hafenstadt Swatow [Shantou] am südchinesischen Meer nach Canton [Guangzhou]. Giles wird drei Jahre darauf britischer Konsul in Ningbo und später eine Professur für Sinologie in Cambridge antreten. Berühmt wird sein Name durch die "Wade-Giles-Umschrift", die er dort zusammen mit seinem Vorgänger Sir Thomas Francis Wade entwickelt. Sie bietet die Umsetzung chinesischer Schriftzeichen in eine westliche Laut-Umschrift und wird für lange Zeit weltweiter Standard. |
. | Publikation: | l | From Swatow to Canton Overland | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Herbert Allen Giles |
1877 - 78 | führt der amerikanische Reverend Isaac William Wiley (*1825,1884), Arzt und Missionar der Methodist Episcopal Church of America, eine Inspektionsreise zu den Missionsstationen in China durch. Bereits in den Jahren 1851-54 war er als Missionsarzt in Fuzhou tätig. Von Shanghai aus führen ihn seine Besuche nun nach Beijing, Nanjing, Kiukiang [Jiujiang], Fuzhou und Guangzhou. |
. | Publikation: | l | China and Japan. A Record of Observations. Made During a Residence of Several years in China, and a Tour of Official Visitations to the Missions of both Countries in 1877-78. | . |
. | Isaac William Wiley Hitchcock and Walden, Cincinnati 1879 Mit Frontispiz, Buchschmuck, 3 Karten und 56 Abbildungen. 548 Seiten |
|
1877 1880 |
beginnt Graf Béla Széchenyí (*1837,1918)
mit seinen Begleitern Gustav Ritter von Kreitner (*1847,1893) (H*) und Lajos (Ludwig) Lóczy (*1849,1920) von Triest aus seine für die damalige Zeit sicher
ungewöhnliche weil privat finanzierte Studienreise nach Asien. Über einen Aufenthalt in
Indien und Japan erreichen sie ein Jahr später Schanghai und machen sich von dort aus auf
den Weg nach Lantschou und Nordosttibet. Entlang der östlichen Grenze von Tibet ziehen
sie langsam nach Süden, vergeblich auf einen Abstecher nach Lhasa hoffend, und
überschreiten bei Bhamo schließlich im Jahr |
. | Publikationen: | l | Wissenschaftliche Ergebnisse der Reise in Ostasien 1877-80. |
. |
. | Graf Béla Széchenyí |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | Im
fernen Osten. |
A* |
. | Gustav Kreitner. |
|
1878 | erreicht die englische Reiseschriftstellerin Constance Frederica Gordon Cumming (*1837,1924) von Japan kommend Hong-Kong und besichtigt in den nächsten sechs Monaten nordwärts fahrend die Hafenstädte Canton, Amoy, Foo-chow, Shanghai, Ningpo, Tien-Tsin, Peking und Che-Foo. In Reisebriefen berichtet sie von ihren Eindrücken und den Besuchen bei den christlichen Missionsstationen. |
. | Publikation: | l | . |
. |
1. Band 2. Band online ansehen |
Constance
Frederica Gordon Cumming |
|
1878 | berührt der Österreicher H. D. Schmid im Rahmen seiner Weltreise auch die chinesischen Hafenstädte Kanton [Guangzhou], Shanghai und Tient-tsin [Tianjin]. Ein abschließender Aufenthalt in Peking endet beim Ausflug zur Großen Mauer mit einem akuten Sonnenstich und der vorzeitigen Abreise Ende September nach Japan. |
. | Publikation: | l | . |
. | H. D. Schmid |
|
1878 - 79 | unternimmt Michail Wassiljewitsch Pewzow (*1843,1902) (H*) eine ausgedehnte Rundreise durch die Mongolei. Ausgebildet an der russischen Akademie des Generalstabs, schließt er sich auf Wunsch der Russischen Geographischen Gesellschaft mit zwei Topographen einer Handelskarawane an, um die Wege in Chinas nördlichen Provinzen zu kartographieren. Vom Altai-Gebirge geht es zuerst in die chinesische Stadt Kobdo und von da aus nach Kuku-choto (dem chinesischen Kwei-hwa-tschöng). Er trifft dort auf Paul Splingaert, den früheren Dolmetscher und Wegbegleiter Ferdinand von Richthofens, der sich hier schon seit sechs Jahren aufhält. In Kalgan erreicht die Expedition ihren fernsten Punkt, schwenkt nördlich ab nach Urga und schließt mit dem Wegstück nach Uljassutai im Westen dann nach 4250 Marschkilometern die letzte geographische Wissenslücke in diesem Bereich. |
. | Publikation: | l | Wo man mit Ziegeltee bezahlt. Bericht einer Reise durch die Mongolei und die nördlichen Provinzen des inneren China. |
. |
. | M. W. Pewzow |
|
1878 1882 |
ist der indische
Pandit, Rai Bahadur Kishen Singh Milamwal (Deckname
"A-K-" *1840,1921)
(H*), im
Auftrag der indischen Regierung als Kaufmann verkleidet in Tibet
unterwegs. Ende September erreicht er Lhasa, wo er ein Jahr abwarten muß,
bis sich die Möglichkeit bietet, mit einer großen Karawane über das
Hochland des Tschang-tang Richtung Norden zu reisen. Die Karawane wird überfallen
und A-K- seiner Geldmittel beraubt, so dass er, um überleben zu können,
gezwungen
ist, sich mehrere Monate lang als Viehhirte zu verdingen. Pflichtbewusst
schlägt er sich durch bis zum Ziel seiner Reise, dem Seengebiet
des Kuku-nor im Nordosten Tibets, kartographiert auch noch die Randgebiete
bis hin zur Wüste Gobi. Insgesamt
viereinhalb Jahre dauert seine abenteuerliche Reise,
bevor er |
. | Publikationen: | l | Four Years' Journeying through Great Tibet, by one of the Trans-Himalayan Explorers of the Survey of India. |
. |
. | J. T.
Walker Edward Stanford, London 1885 In: Proceedings of the Royal Geographical Society; Vol. VII. ( 2/1885). Seiten 65-92. Karte Seite 136. |
|
. | l | Die Reise des Punditen A-K- durch das östliche Tibet. | A* |
. | H.Wichmann |
1879 | besucht die englische Reiseschriftstellerin Isabella Lucy Bird (*1831,1904) auf Ihrem Weg nach Malaysia kurz Hongkong und Canton. |
. | Publikation: | l | The Golden Chersonese and the Way thither | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Isabella Lucy Bird |
|
. | Der goldene Chersones. | . |
. |
Ferdinand Hirt &
Sohn, Leipzig 1884 |
1879 | werden die amerikanischen Vettern Craig & Fry von ihrer Firma CENTENARIA in
Schanghai mit einem Sonderauftrag betraut, welcher sie ab dem 30. April für zwei
volle Monate in Anspruch nehmen wird. Was als diskreter Observationsauftrag des
chinesischen Bankrotteurs und Versicherungsbetrügers Kin-Fo (*1847) beginnt, verwandelt sich ganz unvermutet in eine
nervenaufreibende Tätigkeit als Bodyguards für einen Millionär, dem ein Mordanschlag
droht. Als sicherste Schutzmaßnahme erscheint die vorbeugende Flucht quer durch China, um alle Attentäter hinter sich zu lassen.
Mit einem Dampfer und Diener Sun im Schlepptau geht es zu viert zuerst den Yangtsekiang
hinauf bis Ran-Keou [Hankou / Wuhan], wo man versucht, auf einem Nebenfluss weiter nach Lao-Ro-Kou
[Jingzhou] zu treideln, was aber am niedrigen Wasserstand scheitert. So reitet man ab Fan Tscheng über Land nordwärts nach Si-Guan-Fu
[Xi'An],
schlägt einen Haken osttwärts nach Tong Kouan [Tongguan] am Gelben Fluß und gelangt teils mit
Barken, teils per Schubkarren stromabwärts bis zum Kaiserkanal. Über Tien-tsin
[Tianjin] erreicht die ganze Gesellschaft am 19. Juni Pekings Vorort Tong Tscheu und gleich darauf
die Hauptstadt selbst. Widrige Umstände zwingen dort jedoch bald zur erneuten Flucht. Am
26. Juni begibt man sich an Bord des "schnellen Dampfschiffs Pei-Fang",
welches einen Tag später die Reede von Taku erreicht. Um ihre Spuren weiter zu
verwischen, wechseln sie am folgenden Tag auf die Handelsdschunke "Sam-Yep",
die nach Fu-Ning [Qinhuangdao] ausläuft - unglücklicherweise wird die 300-Tonnen-Dschunke aber am
zweiten Tag von Piraten gekapert. Der Gefangennahme entgehen die Vier nur durch einen beherzten Sprung über Bord und verdanken ihre Rettung einem
zufällig vorbeifahrenden Boot. Bereits am 29. Juni 1879 erreichen sie so doch noch die
Hafenstadt Fu-Ning und treten sogleich die Weiterreise per Kamel in Richtung auf die Große Mauer an. |
. | Publikation: | l | Les Tribulations d'un Chinois en Chine | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Jules Verne |
|
. | Die Leiden eines Chinesen in China. | . |
. | A. Hartleben's
Verlag, Wien, Pest Leipzig 1881 |
|
1879 | erhält der Franzose Albert-Auguste Fauvel (*1851,1909), Angestellter des kaiserlichen chinesischen Seezollamtes, von seinem Dienstherren den ungewöhnlichen Auftrag, für die im weit entfernten Berlin stattfindende Internationale Fischerei-Ausstellung 1880 eine Bestandsaufnahme der vor der Küste Ningbos heimischen Fischarten zu machen. So reist Fauvel noch im späten Herbst von Shanghai aus über Hangzhou an die chinesische Ostküste und erstellt gleich ein ganzes botanisches Verzeichnis der Region und der Inseln des Zhoushan-Archipels, welches er, als korrespondierendes Mitglied der Société des Sciences naturelles et mathématiques de Cherbourg, auch nach Frankreich schickt. |
. | Publikation: | l | Promenades d'un naturaliste dans l'archipel des Chusan et sur les côtes du Chekiang (Chine) |
. |
. | Albert-Auguste
Fauvel |
|
Mit wachsender Besorgnis registrieren die Chinesen das Interesse der Russen und Engländer an Tibet und müssen feststellen, dass auch ihr eigener Einfluss im Land der Lamas zusehends schwindet. Geschickt können sie den Tibetern suggerieren, die ausländischen Mächte hätten es nur darauf abgesehen, die Religion der Tibeter zu zerstören. Vor allem die westlichen Missionare würden dieses Ziel verfolgen und alle ausländischen Expeditionen hätten den alleinigen Zweck, die Wege für einen bewaffneten Einfall auszukundschaften. Die Einflüsterungen verfehlen ihre Wirkung nicht. Die tibetische Regierung wird misstrauisch und beginnt, die Landesgrenzen für Fremde systematisch abzuschotten. |
1879 1880 |
startet Nikolai
Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888
Biographie)
(H*) zu seiner dritten und
bedeutendsten Expedition nach Zentralasien. Begleitet von wissenschaftlichen Helfern,
einer Handvoll Kosaken und vom stolzen Vaterland diesmal mit ausreichenden Finanzen
versehen, reist er vom russischen Saisansk
quer durch die Wüste Gobi zum Nanshan-Gebirge und weiter zu
den Quellen des Hoang Ho. Beim Versuch, von dort aus weiter nach Lhasa zu kommen, wird er
jedoch von bewaffneten tibetischen Truppen kurz vor dem Ziel abgefangen und zur Umkehr
gezwungen. Die Expedition endet |
. | Publikation: | l | (Deutsche Ausgabe) | . |
. |
Reisen in Tibet und am oberen Lauf des Gelben Flusses in den Jahren 1879 bis 1880 |
A* | ||||
. |
Dieses Buch online ansehen |
N. von Prschewalski Hermann Costenoble, Jena 1884 Mit 16 lithographischen Tafeln, 23 Textabbildungen und einer Karte in Farbendruck, 281 Seiten |
1879 - 81 | führt der deutsche Bergwerkingenieur Hermann Michaelis im Auftrag des chinesischen Vizekönigs Zo-Zung-Tang eine Fluß- und Wegeaufnahme durch, deren Gebiet sich über 16 Längengrade erstreckt (ca. 1800 Kilometer). Sie beginnt in Hankou, der Großstadt an der Einmündung (chin.: kou) des Han-Flusses in den Yangtzekiang, und endet in Su tschou, dem Sitz des Vizekönigs in der westlichen Provinz Kansu. Die Arbeit erfolgt mit echter deutscher Gründlichkeit (- wir dürfen Zufriedenheit beim Auftraggeber unterstellen). |
. | Publikation: | l | Von Hankau nach Su tschou. Reisen im mittlern und westlichen China 1879-81. | . |
. | Hermann Michaelis |
|
1879 - 90 | reist K. F. Müller, Pfarrer der deutschen kaiserlichen Marine, durch die südchinesische Provinz Guangzhou und besucht die dortigen Missionsstationen. |
. | Publikation: | l | Im Kantonlande. Reisen und Studien auf Missionspfaden in China. | . |
. |
K. F. Müller |
|
1880 | macht sich der englische Diplomat, Historiker und Sinologe Edward Harper Parker (*1849,1926) im Spätjahr von Hankou aus auf den Weg, den Oberlauf des Yang-Tse [Chang Jiang] zu erkunden und darüber in der China Review zu berichten. Dazu bereist er auch dessen Zuflüsse im Gebiet der Provinz Sz Ch'uan [Sichuan]. |
. | Publikation: | l | Up the Yang-Tse | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Edward Harper Parker |
|
1880 1884 |
hat das Entsenden von
Panditen beim British Survey of India Schule gemacht und der Pandit
Kinthup
(H*), Deckname
"K.P." wird diesmal ausgewählt, um herauszufinden, ob der nördlich des
Himalaya fließende Tsangpo nicht mit dem im Osten von Assam so geheimnisvoll
auftauchenden Brahmaputra identisch sein könnte, was man seit kurzem vermutet.
Fünfhundert markierte Holzstämme sollen deshalb von Kinthup in Osttibet zu einem
bestimmten Datum in den Tsangpo geworfen werden, während die Engländer den Brahmaputra
im tiefer gelegenen Assam zum gleichen Zeitpunkt mit Argusaugen beobachten. Doch es kommt alles ganz
anders. Mit einem chinesischen Lama als Führer bricht "K.P." im Spätsommer
auf; schon kurze Zeit später hat der Lama die ihm anvertraute Reisekasse veruntreut und
verkauft "K.P." daraufhin kurzerhand in Tibet als Leibeigenen, um sich des
unbequemen Zeugen zu entledigen. Kinthup kann fliehen, wird wieder eingefangen, wird
weiterverkauft, kann sich mit vielen Monaten Verspätung trotzdem heimlich bis auf 35
Kilometer der Grenze zu Assam nähern und die Baumstämme präparieren, muss dann aber
erst nach Lhasa zurück, um seinen indischen Auftraggebern ein neues Datum mitzuteilen.
Pflichtbewusst reist er daraufhin erneut nach Osttibet, erfüllt seinen Auftrag und kann
dann endlich |
. | Publikation: | l | Explorations on the Tsang-po in 1880-84 by Explorer Kinthup. | . |
. | Dehra-Dun, 1911 |
1881 | macht sich Sarat Chandra Dás (*1849,1917) (H*) erneut nach Tibet auf. Schon zwei Jahre zuvor hatte der indische Pandit vom Pantschen-Lama die Erlaubnis erhalten, sich im Kloster Taschilumpo in Schigatse studienhalber aufhalten zu dürfen. Vier Monate verbrachte er dort und vermaß Hin- und Rückreise heimlich - ausgerüstet mit Sextant und Kompass - für den Indian Survey. Seine jetzige Reise nach Lhasa erfolgt hingegen ohne offizielle Erlaubnis, da die an den Dalai Lama ergangene Anfrage nicht beantwortet wurde. Mit seinem Diener Urgyen Gyatso gelangt er über die verschneiten Pässe Nepals auf die tibetische Seite und verweilt wieder drei Monate in Taschilumpo, bevor er am 11. Mai zur Hauptstadt aufbricht, die er nach 19 Tagen erreicht. Auch diese Wegstrecke wird von ihm heimlich vermessen. Da in Lhasa eine Pocken-Epidemie ausbricht, kehrt er schon kurz nach einer Audienz beim Dalai Lama nach Indien zurück. |
. | Publikation: | l | Journey to Lhasa and Central Tibet. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
(William
Woodhill Rockhill, Hrsg.) John Murray, London 1902 Mit Frontispiz, 24 Abbildungen im Text, 2 farbige Karten, 1 Tafel und 6 Pläne. 285 Seiten (Deutsche Zusammenfassung:) |
|
. | Sarat Tschandra Das ,Reise in Tibet'. | A* |
. | H. Repsold |
1881 | wird Edmond Cotteau (*1833,1896) vom französischen Unterrichtsministerium mit einem Auftrag nach Japan entsandt und wählt dafür den Weg mit der Eisenbahn durch Sibirien nach Vladivostok. Die Rückreise nach Europa nutzt er dazu, in China und Indochina Station zu machen und sich umzuschauen. Im Oktober erreicht er somit Shang-hai, fährt nach Tien-tsin und von dort aus für eine Woche nach Pékin. Von Pékin aus geht es zurück und mit dem Schiff von Shang-hai aus noch kurz den Yang-tsé-kiang stromaufwärts, über Nankin und den Poyang-See bis Han-keou, bevor es schließlich nach Hong-kong weitergeht. |
. | Publikation: | l | Un touriste dans l'Extrème Orient. Japon, Chine, Indo-Chine et Tonkin. 4. Aout 1881 - 24. Janvier 1882. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Edmond Cotteau |
1882 | startet Archibald R. Colquhoun (*1848,1914) mit seinem Freund Charles Wahab Anfang des Jahres von Canton aus zu einer Expedition, die sie westwärts durch Yünnan und die Shan-Staaten bis zum Hafen Rangoon in Britisch-Burma führen soll. Mit der Erkundung geht es Colquhoun vor allem um die geographische Routenaufnahme für eine geeignete Trassenführung einer Eisenbahnlinie durch die Shan-Staaten, um England damit neue Handelsmöglichkeiten in Südchina zu erschließen. Doch sie können den Plan nicht ausführen: Wahab erkrankt, muss umkehren und verstirbt noch auf dem Rückweg. Colquhoun verliert an der chinesischen Grenze seinen Dolmetscher und kann die Shan-Staaten nach Siam nicht durchqueren. Über Bhamo weicht er nach Nordwesten aus und hat damit insgesamt 1500 Meilen durch überwiegend unbekanntes Gebiet zurückgelegt. |
. | Publikation: | l | Across Chrysê, beeing the Narrative of a Journey of Exploration through the South China Border Lands from Canton to Mandalay. | . |
. |
1. Band 2. Band online ansehen |
Archibald R.
Colquhoun Sampson Low, Marston, Searle, and Rivington, London 1883 Zwei Bände; mit je 127 Abbildungen und zahlreichen Textillustrationen sowie drei Karten. 420 bzw. 408 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Quer durch Chryse. Forschungsreise durch die südchinesischen Grenzländer und Birma von Canton nach Mandaly. | . |
. | F. A. Brockhaus,
Leipzig 1884 |
1882 - 84 | ist Alexander Hosie (*1853,1925) (H*) als Nachfolger von Konsul Baber in Chungking stationiert. Die Engländer hatten die Stadt am Yang-tsze mit viel Weitblick als strategisch wichtigen Handelshafen erkannt und Hosie nutzt die Jahre, um in den umliegenden Provinzen herumzureisen und in Erfahrung zu bringen, welche Möglichkeiten sich hier zukünftig für den englischen Handel bieten. |
. | Publikation: | l | Three Years in Western China; A Narrative of three Journeys in Ssü-ch'uan, Kuei-chow, and Yün-nan. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Alexander Hosie |
1883, 1885 |
drei Jahre nach Rückkehr von seiner
letzten Forschungsreise, startet Nikolai Michailowitsch Przyewalski (*1839,1888
Biographie)
(H*) mit seinem Begleiter Wsewolod Iwanowitsch Roborowskij (*1856, mit seinem Begleiter Wsewolod Iwanowitsch Roborowskij (*1856,1910) (H*) diesmal vom
sibirischen Kjachta aus, um nach Nordtibet vorzudringen. Es gelingt ihm, als erster
Europäer das Quellgebiet des Hoang-ho zu erreichen, von den Chinesen Sing-su-hai
"Sternenmeer" genannt. Als erster Wissenschaftler vor Ort macht er von seinem Privileg
der geographischen Namensgebung reichlich Gebrauch. Trotz des sehr schwierigen Terrains
wagt er mit einem Teil seiner Mannschaft einen weiteren Vorstoß nach Süden, um
auch ins Quellgebiet des Jangtsekiang zu gelangen. Doch Dauerregen und Frost zermürben
Mannschaft
und Tiere und machen alle weiteren Forschungsarbeiten unmöglich. Bei der Rückkehr zu den
Quellseen des Hoang-ho wird er von räuberischen Tanguten überfallen und muß sich
Richtung Lop-nor zurückziehen, wo er zwei Monate rastet und die Zeit mit wissenschaftlichen Arbeiten
verbringt, bis er am südlichen Rand der Takla-Makan-Wüste weiter
Richtung Chotan zieht. |
. | Publikation: | l | Ot Kjachty na istoki zeltoj reki | . |
. | Nikolai Michailowitsch Przyewalski Tip. V. S. Balashova, S. Peterburg 1888 Moskau 1948 (Deutsche Ausgabe:) |
. | In das Land der wilden Kamele. Von Kjachta zu den Quellen des Gelben Flusses, die Erforschung des nördlichen Randgebietes von Tibet und der Weg über den Lob-nor durch das Tarimbecken | A* |
. | VEB F. A. Brockhaus Verlag,
Leipzig 1954 |
1883 1912 |
kommt der Schotte Dugald
Christie (*1855,1936)
in die alte Kaiserstadt Moukden [Shenyang], um in der Mandschurei
als Arzt tätig zu werden. Es bedarf einiger Zeit, um die bei der
chinesischen Bevölkerung vorhandenen Vorurteile zu überwinden, doch die
anfängliche
Krankenstation kann erst zum Krankenhaus
und schließlich zu einer medizinischen Hochschule erweitert werden. Trotz
der Wirren der chinesischen Revolution kann Christie den
Hochschulbetrieb schließlich |
. | Publikationen: | l | Ten Years in Manchuria. A Story of Medical Mission Work in Moukden. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Dugald Christie J. and R. Parlane, Paisley 1895 Mit 5 Abbildungen. 100 Seiten |
. | l | Thirty Years in Moukden. 1883-1913. Being the Experiences and Recollections of Dugald Christie. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Dugald Christie |
|
1884 1888 1892 1893. |
betritt die 36jährige
Presbyterianerin Annie
Royle Taylor (*1855,1922) erstmals das Reich der Mitte,
wohin sie von der China-Inland-Mission entsandt wurde. In Schanghai lernt sie Chinesisch
und ist später die erste europäische Missionarin, die in die Nähe des
bedeutenden Klosters Kumbum im chinesisch-tibetischen Grenzland entsandt
wird. Um Tibet zu missionieren und namentlich
dem Dalai Lama in Lhasa persönlich "das erlösende Worte Christi" zu
erläutern, erscheint ihr der Weg von Indien her leichter, als eine Reise
quer über
das menschenfeindliche tibetische Hochland. |
. | Publikation: | l | Pioneering in Tibet. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Annie Royle Taylor |
. | l | Travel and Adventure in Tibet. Including the Diary of Miss Annie R. Taylor's Remarkable Journey from Tau-Chau to Ta-Chien-Lu through the heart of the Forbidden Land. | . |
. | William Carey Hodder and Stoughton, London 1902 Mit 74 Abbildungen und einer Karte. 285 Seiten |
|
1884 1885 1911 |
erreicht Lucy
Soothill (*1858,1931)
als Ehefrau des amerikanischen Missionars William Edward Soothill die
chinesische Hafenstadt Ningpo. |
. | Publikation: | l | A
Passport to China Being the Tale of Her Long and Friendly Sojourning amongst a Strangely Interesting People |
. |
. | Lucy Soothill Hodder and Stoughton, London 1931 Mit 16 Abbildungen. 335 Seiten |
|
1884 - 85 |
verbringt der amerikanische Bürgerkriegsgeneral a.D. James Harrison Wilson (*1837,1925) zwölf Monate in China, um dort mit seinen Kenntnissen als Vermessungsingenieur Möglichkeiten zur Erschließung des Landes für die USA in Erfahrung zu bringen. Von Tientsin [Tianjin] reist er nach Peking [Beijing], trifft dort Li Hongzhang, den Vizekönig von Zhili und einen der einflussreichsten chinesischen Staatsmänner seiner Zeit, inspiziert Gegenden am Gelben Fluss [Huanghe] und am Kaiserkanal [Jing Hang Da Yunhe]. Zu Pferd erkundet er noch die Provinzen Chili, Honan [Henan] und Shantung [Shandong], besucht Kaifeng, Chinanfu [Jinan] und Küfu [Qufu] mitsamt Taishan. Nach einem Abstecher auf der Insel Taiwan finden letzte Gespräche in Tianjin statt. |
. | Publikation: | l | China. Travels and Investigations in the "Middle Kingdom". A study of its civilization and possibilities. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
James Harrison Wilson D. Appleton and Company, New York 1887 Mit einer Karte. 376 Seiten |
|
1885 1887 |
startet A. D. Carey (H*)
zu einer ausgedehnten Expedition auf eigene Kosten durch Chinesisch
Turkestan, begleitet von seinem Assistenten, Dolmetscher und Topographen
Andrew Dalgleish (1888) (H*). Von Leh
geht es nach Norden bis Khotan, von dort am Wüstenfluß Khotan-darja quer
durch die Takla Makan bis zum Lauf des Tarim, dem die Expedition nach
Osten bis zum
Lop Nor und Altyn-tag Gebirge folgt. In den nördlichen Randgebirgen
Tibets bewegt sich die Expedition auf völlig unbekanntem Gebiet,
durchquert mehrfach die Zaidam-Sümpfe, gelangt zu den Oasenstädten Hami
und Turfan und tritt dann ihren Rückweg über Kurla und Aksu wieder nach
Leh im nordindischen Ladakh an, wo sie im April |
. | Publikationen: | l | A Trip round Chinese Turkistan and along the Northern Frontier of Tibet | . |
. | A. D. Carey Simla 1887 |
. | l | Journey of Carey and Dalgleish in Chinese Turkistan & Northern Tibet in 1885-87. Mr. Galgleish's Itinerary. | . |
. | E. Delmar Morgan John Murray, London 1893 In: Royal Geographical Society. Supplementary Papers. Vol. III , Seiten 16-57. Karte Seite 87. |
|
1886 | bringt Reverend Benjamin Couch Henry (1850) seine bereits zuvor bei der China Review und dem Chinese Recorder publizierten Reiseberichte in einer bibliophilen Buchausgabe heraus. Er erkundet die Gegend rund um Kanton und bringt erstmals Kunde von der großen Insel in Chinas Süden: Hainan. |
. | Publikation: | l | Ling-Nam. Interior Views of Southern China. Including Explorations in the Hitherto Untraversed Island of Hainan | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Benjamin Couch Henry S. W. Partridge and Co., London 1886 Mit zahlreichen Tuschezeichnungen im Text, 5 Kupferstichen, Textschmuck und drei Karten. 511 Seiten |
|
1886 | gelangt A. H. Exner als Delegierter des Deutschen Eisenbahnkonsortium für China ins Land der Mitte. Die Deutsche Bank hat ihn ausgeschickt und so ist sein Reiseinteresse ein vorwiegend kommerzielles. Von Hong Kong aus besucht man Canton, Schanghai, fährt den Yangtse ein Stück hinauf und hinunter, reist weiter nach Tientsin und Peking und besichtigt auch die Große Mauer. Der daheim abgelieferte Bericht klingt so zuversichtlich, dass die Deutsche Bank einige Zeit später in Schanghai die Deutsch-Asiatische Bank gründen wird. |
. | Publikation: | l | China. Skizzen von Land und Leuten | . |
. | A. H. Exner T. O. Weigel Nachfolger, Leipzig 1889 Mit einem Portrait in Stahlstich, 6 in lithographischem Farbendruck ausgeführten Bildern, 17 autotypischen Illustrationen, einem Plane der Stadt Peking usw. 298 Seiten |
1886 | erforschen die Herren Francis Younghusband (*1863,1942) (H*), H. E. Fulford und Henry Evan Murchison James (*1846,1923) (H*) als erste britische Expedition die drei mandschurischen Provinzen Fengtien, Kirin und Heilungjiang. Von besonderem Interesse ist für sie das Chang-Bai-Gebirge, die "Ewig-weißen-Bergen", deren Gipfel sie auch erkunden. Da sich dort aber auch die ersten mandschurischen Kaisergräber befinden, ist das regierende chinesische Kaiserhaus verstimmt: Eine weitere Reiseerlaubnis wird nie mehr erteilt. |
. | Publikationen: | l | Despatch from Her Majesty's Minister at Peking, forwarding a Report by Mr. H. E. Fulford, Student Interpreter in the China Consular Service, of a Journey in Manchuria. | . |
. | H. E. Fulford Harrison and Sons, London 1887 Mit Abbildungen und Karten. 18 Seiten |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | The Long White Mountain or A Journey in Manchuria. With some Account of the History, People, Administration and Religion of that Country | . |
. | Henry Evan Murchison James Longmans, Green, and Co., London 1888 Mit farbigem Frontispiz, 37 Abbildungen und einer Karte. 502 Seiten |
|
1886 - 91 | verbringt der protestantische Missionar John Arthur Turner fünf Jahre bei den Hakka-Stämmen in der südchinesischen Küstenprovinz Kwang-Tung [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | . |
. | John Arthur Turner S. W. Partridge & Co., London 1894 Mit 8 Abbildungen und einer Karte. 194 Seiten |
1886 - 97 | verbringt der aus Basel stammende protestantische Missionar Jakob Flad (*1860,1912) zehn Jahre auf mehreren Missionsstationen in der südchinesischen Provinz Guangdong (Yuankengli / Meilin / Zhangcun). |
. | Publikation: | l | . |
. | Jakob Flad Verlag der Vereinsbuchhandlung, Calw & Stuttgart 1899 Mit 29 Kupferstichen und Photographien. 312 Seiten |
1886 1894 1905 |
übernimmt der apostolische
Missionar
Jean André Soulié (*1858,1905) (H*)
eine Gemeinde im chinesisch-tibetischen Grenzland und widmet sich privat
dem Pflanzensammeln. |
. | Publikation: | l | De Ta-tsien-loû à Tse-kou (rivedroite de Mékong), 11. octobre - 7. décembre 1894. |
. |
. | Paris 1897 In: Bulletin de la Société de Géographie; 7e Sér. Tome XVIII |
1887 wird Tschiang Kai-schek in der Küstenprovinz Zhejiang geboren. |
1887 | reist J. F. Needham (H*) zusammen mit Captain Molesworth den Lauf des Lohit Brahmaputra in Bengalen nach Osten hinauf, um festzustellen, wo dieser Strom seinen genauen Ursprung hat. Doch 26 Meilen hinter der tibetischen Grenze wird die Expedition im Ort Rima angehalten und zur Umkehr gezwungen. |
. | Publikation: | l | Mr. J. F. Needham's Journey Along the Lohit Brahmaputra, Between Sadiya in Upper Assam and Rima in South-Eastern Tibet. |
. |
. | J. F. Needham John Murray, London 1889 In: Royal Geographical Society. Supplementary Papers. Vol. II , Seiten 487-555. Karte Seite 556. |
1887 | wird der französische Marineinfanterist Colonel Albert Marie Aristide Boüinais (*1851,1895) damit betraut, von Französisch Indochina nach Peking zu reisen. Dabei berührt er Guangzhou, Shanghai und Tianjin. |
. | Publikation: | l | Souvenirs d'un voyage en 1887 de Hanoï à Pékin |
. |
. |
Albert Marie Aristide Boüinais E. Cagniard, Rouen 1889, London 1888 94 Seiten |
|
. | l | De Hanoi à Pékin. Notes sur la Chine. | . |
. | Albert Marie Aristide Boüinais Berger-Levrault & Cie., Paris 1892 Mit einer Karte. 376 Seiten |
1887 | erreichen Archibald John Little (*1838,1908) und seine Ehefrau Alicia Helen Neva Bewicke (1926) die chinesische Hafenstadt Shanghai. Die nächsten Jahrzehnte werden beide in China verbringen. Archibald Little erkundet noch im gleichen Jahr die Schluchten des Yang-Tse-Kiang und legt dazu von Shanghai aus zuerst 600 Meilen mit einem amerikanischen Dampfboot nach Hankow zurück, was vier Tage dauert. Mit einem einheimischen Boot geht es in 18 Tagen 400 Meilen weiter stromauf nach Ichang. Durch die Stromschnellen des Yang-Tse muss das Boot die letzten 400 Meilen dann bis Chung-king [Chongqing] getreidelt werden. Dies nimmt drei weitere Wochen in Anspruch. Der Yang-Tse ist noch die einzige praktikable Verkehrsverbindung zwischen der Provinz Szechuan und der Küste und für die Engländer deshalb von ganz besonderer Bedeutung: Hier vor allem will England seine Handelsinteressen in China tatkräftig durchzusetzen. |
. | Publikationen: | l | Through the Yang-Tse Gorges or Trade and Travel in Western China |
. |
. | Archibald John Little Sampson Low, Marston, Searle, & Rivington, London 1888 Mit einer Karte.368 Seiten |
|
. | l | My Diary in a Chinese Farm | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Mrs.
Archibald Little Kelly & Walsch, Shanghai 1898 Mit 27 Abbildungen. 74 Seiten |
|
. | l | Intimate China. The Chinese as I have seen them | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Mrs.
Archibald Little Hutchinson & Co., London 1899 Mit 120 Abbildungen. 615 Seiten |
|
. | l | In the Land of the Blue Gown | . |
. | Mrs.
Archibald Little T. Fisher Unwin, London 1901 Mit 120 Abbildungen. 304 Seiten |
. | l | Round about my Peking Garden | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Mrs. Archibald Little T. Fisher Unwin, London 1905 Mit Frontispiz und 67 Abbildungen. 284 Seiten |
|
. | l | Gleanings from fifty Years in China | . |
. | Archibald Little Sampson Low, Marston & Co., Ltd., London 1910 Mit Frontispiz und 16 Abbildungen. 332 Seiten |
1887 | erhält Francis Younghusband (*1863,1942) (H*) seine große Chance: Er kann Colonel M. S. Bell von Peking über Land nach Chinesisch Turkistan begleiten. Zum wiederholten Mal haben die Chinesen die abtrünnige Provinz im Westen ihres Reiches zurückerobert und der Colonel soll dort im Auftrag der britischen Regierung die Lage sondieren. Nahezu alles ist unbekannt: Es gibt keine Landkarten, keinerlei Wegangaben - ja, nicht einmal die kleinste Information, welche Länder dort im Westen zwischen China und Indien überhaupt liegen könnten und wie man dort wohl empfangen wird. Um das wissenschaftliche Ergebnis der Reise möglichst effizient zu gestalten, entscheiden sich die beiden Offiziere dazu, auf unterschiedlichen Routen zu reisen, jeder mit seinem eigenen Tross. So schlägt sich Younghusband also von Kalgan aus am Südrand der Wüste Gobi zu den innerasiatischen Oasenstädte Hami und Turfan durch, gelangt ins Tarimbecken und erreicht entlang des Tian Shan nach vier Monaten Kashgar. Drei weitere wird es dauern, bis er bei seiner Garnison im indischen Rawal Pindi schließlich eintrifft. |
. | Publikation: | l | The Heart of a Continent. A Narrative of Travels in Manchuria, Across the Gobi Desert, Through the Himalayas, the Pamirs, and Chitral. |
. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Frank E. Younghusband John Murray, London 1896 Mit 18 Abbildungen und 4 Karten. 407 Seiten |
1887 | startet Reverend Virgil Chittenden Hart (*1840,1904) am 11. April in Hankow am Yang-tsze zu einer mehrmonatigen Reise den Strom hinauf und durch die chinesische Provinz Sz-Chuan. Über Ichang und Chungking erreicht er die Provinzhauptstadt Chenteu. Sie wird Ausgangspunkt für eine Exkursion zum Omei Shan, einem der heiligen buddhistischen Berge in China. Aufgeschlossen und wach verbringt er viel Zeit in den Klöstern und Tempeln, gleichermaßen fasziniert von der Natur und Kultur um ihn herum. |
. | Publikation: | l | Western China. A Journey to the Great Buddhist Centre of Mount Omei. |
. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Virgil Chittenden Hart Ticknor and Company, Boston 1888 Mit 12 Illustrationen und einer Karte. 306 Seiten |
1887 | unternimmt der im chinesischen Seezolldienst stehende George Taylor (H*) als erster Europäer kleine Streifzüge durch den südöstlichen Teil der Insel Formosa. |
. | Publikation: | l | A Ramble through Southern Formosa. |
. |
. | George Tylor In: The China Review, Hongkong 1888 Vol. XVI. Seiten 137-161 |
1887 | erreicht der Engländer Harry Willes Darell de Windt (*1856,1933) nach sechswöchiger Seereise Shanghai und kurz darauf auch Pekin. Die Hauptstadt des chinesischen Reiches bildet für ihn jedoch nicht das Ziel sondern vielmehr erst den Ausgangspunkt seiner eigentlichen Reise: Von China aus über Land quer durch die Mongolei und Sibirien zurück nach Europa. Genaue Wegekarten existieren noch nicht und so wird die Reise zu einem anstrengenden Abenteuer. "I can only trust this book may deter others from following my example" lautet sein Resumee im Vorwort seiner |
. | Publikation: | l | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Harry de Windt Chapman and Hall Limited, London 1889 Mit Frontispiz, 14 Abbildungen und einer Karte. 647 Seiten |
1887 | verbringt der Engländer William Spencer Percival (*1827,1888) das späte Frühjahr mit einer privaten Exkursion zum Oberlauf des Yangzi. Es ist sein siebtes Jahr in britischen Diensten in China. Ein Jahr später wird er gesundheitsbedingt die Heimreise antreten. Sein Bericht über die Exkursion erscheint im Jahr darauf posthum. |
. | Publikation: | l | The Land of the Dragon. My Boating and Shooting Excursions to the gorges of the Upper Yangtze. |
. |
. | William Spencer Percival Hurst & Blackett Ltd., London 1889 Mit Frontispiz, einer Abbildung und einer Karte. 338 Seiten |
|
1887 - 88 | lernt der Pflanzenkundler Dr. Joseph Lauterer (*1848,1911) bereits bei einem Chinesen in der Nähe von Canton Mandarin und den kantonesischen Dialekt. Es ist sein Auftakt für viele weitere Reisen nach China. |
. | Publikation: | l | . |
. | Dr. Joseph Lauterer |
|
1887 1890 |
reist der Engländer Antwerp Edgar Pratt (*1850,1920) mit seiner ganzen Familie den Yang-tze
hinauf bis Ichang, schlägt hier sein Hauptquartier für die nächste Jahre
auf und
kämpft sich von dort alleine weiter ins chinesisch-tibetische Grenzgebiet
durch. Bei Ta-tsien-lu
überschreitet er den 3850 Meter hohen Yatshiagan-Pass und horstet während des
sommerlichen Monsuns bei Schnee und Regen in einer selbst gezimmerten Urwald-Blockhütte
auf der Südseite des Passes, um als Botaniker die dortige Pflanzenwelt zu erforschen.
Regen und Schnee und das Misstrauen der Eingeborenen vertreiben ihn schließlich |
. | Publikation: | l | To the Snows of Tibet through China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Antwerp Edgar Pratt |
|
1887 1894 |
erreicht der Engländer
Charles J. H. Halcombe (*1865)
Shanghai, wo er für die North China Daily News als Journalist zu
arbeiten beginnt. Schon nach kurzer Zeit wechselt er in den Dienst des
chinesischen Kaiserlichen Seezollamtes und besucht während seiner
sechsjährige Tätigkeit bis |
. | Publikation: | l | The Mystic Flowery Land | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Charles J. H.
Halcombe |
|
1888 | betritt die englische Missionarin Mary Geraldine Guinness (*1865,1949) in Shanghai erstmals chinesischen Boden. Nach nur kurzem Aufenthalt reist sie weiter ins nahe gelegene Yangzhou, um hier ihre Grundausbildung zu machen. Einige Monate geht es dann den Yangzijiang stromauf zu ihrer langjährigen Wirkungsstätte in der zentralchinesischen Provinz Henan. |
. | Publikation: | l | In the Far East. Letters from Geraldine Guinness in China. From the Mediterranean to the Po-yang Lake, China. 1888-1889. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Geraldine
Guinness ("Edited by her Sister") |
|
1888 | kommt der englische Wanderprediger und Forschungsreisende Henry Lansdell (*1841,1919) im Juni von Russisch-Turkestan [dem heutigen Kasachstan] über den Fluss Ili in die westlichste der chinesischen Provinzen, Xinjiang. In den Jahren zuvor hatte Lansdell hauptsächlich Sibirien und die zentralasiatische Region nördlich von Persien bereist, nun zieht er drei Monate lang über Kuldja [Yining], Chuguchak [Tacheng] und Aksu nach Kashgar [Kaxgar], bevor es weiter nach Nordindien geht. Seine Schilderungen werden anfangs als Artikelserien im amerikanischen Harper's Magazine, dem englischen The Graphic und Black and White Magazine publiziert, zusammen mit dafür geschaffenen Zeichenskizzen des Autors, die aber so gelungen sind, dass sie später auch in die Buchausgabe übernommen werden. |
. | Publikation: | l | Chinese Central Asia. A Ride to Little Tibet. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Henry Lansdell |
|
1888 - 89 | unternimmt der Amerikaner William Woodville Rockhill (*1854,1914) (H*), Mitarbeiter der amerikanischen Botschaft in Peking, seinen ersten Versuch, auf den Spuren der Missionare Huc und Gabets nach Lhasa vorzudringen. Über Lanschou und den Kukunor versucht er es auf dem Karawanenweg, scheitert jedoch an der zunehmend perfektionierten Abschirmung des Lama-Staates. Über Jyekundo und Tachienlu durchquert er die Provinz Kamdo daraufhin auf 650 km als erster Europäer und beginnt mit einer ethnologischen Sammlung. |
. | Publikation: | l | The Land of the Lamas
Notes of a Journey Through China, Mongolia and Tibet |
. |
. | William Woodville Rockhill |
|
1888 - 90 | leistet Hans Bachgarten (*1871) Dienst als Heizer bei der österreichischen Kriegsmarine und gelangt so an Bord eines Kreuzers über Hongkong, Shanghai, Tsingtau und Tsing-wan-tao die chinesische Küste hinauf bis nach Peking. Als Teil der Wachmannschaft nimmt er dort am Antrittsbesuch des neuen österreichischen Gesandten beim Kaiser von China teil. Die Rückreise führt noch den Jangtsekiang hinauf bis Hankau. |
. | Publikation: | l | Aus
einem Schiffstagebuch Zwei Jahre in Japan und China |
. |
. | Hans Bachgarten |
|
1888 1912 |
kommt Emily
Lucy Daly aus dem irischen Roscommon nach China und wird in der für
Ausländer geöffneten Handelsstadt Ningpo [Ningbo, Provinz Zhejiang] an der
ostchinesischen Küste als Krankenschwester tätig. Fünf Jahre später
heiratet sie den Arzt C. C. de Burgh und zieht mit ihm an seinen neuen
Arbeitsplatz nach Newchwang [Yingkou], ebenfalls ein für Ausländer
geöffneter Handelshafen in der Südmandschurei. Von dort aus besucht sie
Peking und Moukden [Shenyang], erlebt erst den Chinesisch-Japanischen Krieg,
verbringt während des Boxer-Aufstands ein Jahr in Irland und ist dann ab
1904 vom Russisch-Japanischen Krieg in der Mandschurei betroffen. Der Sturz
der chinesischen Kaiserdynastie und die beginnende Unsicherheit durch
regionalen Warlords lässt sie |
. | Publikation: | l | An Irishwoman in China | . |
. | Emily Lucy Daly |
|
1889 | startet der englische Major Charles Sperling Cumberland von Kaschmir aus nach Chinesisch Turkistan "for sport". Über das Karakorum-Hochplateau geht es nach einem Abstecher in den Pamir weiter nach Jarkand und am Lauf des Tarim entlang nach Aksu, in den Gebirgszug des Tian Shan hinein. Die Weiterreise nach Russisch-Turkistan erfolgt über Kashgar. |
. | Publikation: | l | Sport on the Pamir and Turkistan Steppes | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Charles Sperling Cumberland |
|
1889 1890. |
brechen der französische
Forschungsreisende Pierre-Gabriel Bonvalot (*1853,1933) (H*) und der belgische
Missionar Constant Dedeken (auch: De Deken) (H*)
zu einer Expedition durch Zentralasien auf. Ihr Ziel ist es, eine Nord-Süd-Route
quer durch das tibetische Hochland von Russland nach Französisch-Tonkin zu
erkunden. Begleitet werden sie vom 22jährigen
Prinzen Henri d'Orléans (*1867,1901) (H*), dem ältesten
Sohn des Herzogs von Chartres und somit Enkel von Louis-Philippe (nach
ihm fahnden die chinesischen Behörden anfänglich wegen eines
fehlenden Passes). Doch es ergeht ihnen wie schon allen anderen
Forschungsreisenden vor ihnen: auch sie werden
kurz vor
Lhasa abgefangen und angewiesen, auf dem gleichen Weg zurückzukehren, auf dem
sie gekommen sind. Nur durch
viel Verhandlungsgeschick gelingt es Bonvalot, ihren Weg ostwärts Richtung China
fortsetzen zu können, über Batang nach Yun-nan. Den Hafen Haiphong in
Französisch Tonkin erreichen sie schließlich |
. | Publikationen: | l | De Paris au Tonkin a travers le Tibet inconnu | . |
. | Gabriel Bonvalot |
|
. | Across Thibet. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Cassell
& Company, Ltd., London, Paris, Melbourne
1891 Zwei Bände. Mit 50 bzw. 59 Textabbildungen und einer Karte. 218 bzw. 230 Seiten |
|
. | l | Á travers l'Asie par Constant De Deken, adjoint á l'expedition Bonvalot de Paris au Tonkin. | . |
. | Constant De Deken Brüssel 1894 "Enrichi de gravures d'après les photographies du prince Henrie d'Orléans" |
1890 | reist A. Rudolph Agassiz Mitte Februar von Hai-phong in Französisch Tong-King ein Stück den Roten Fluss hinauf und begibt sich dann über Land zur chinesischen Grenze. Innerhalb Yünnans führt sein Weg von Chin-nan-kuan nördlich bis Lung-chow, wo er erneut per Boot die chinesischen Provinzen Kwang-Si und Kwang-Tung ostwärts durchquert und nach insgesamt 50 Tagen schließlich sein Reiseziel Canton erreicht. |
. | Publikation: | l | . |
. | A. Rudolph
Agassiz |
|
1890 |
unternimmt John Donaldson Ford (*1840,1918), ein Ingenieur der amerikanischen Marine, nach Beendigung seiner Lehrtätigkeit in Baltimore eine Schiffsreise mit der U.S.S. Alert entlang der ostchinesischen Küste mit Besichtigungen in Shanghai, Ningpo, der Insel Formosa, Amoy [Xiamen], Swatow [Shantou] und Canton [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | An American Cruiser in the East. Travels and Studies in the far East. | . |
. | John Donaldson
Fords |
|
1890 - 91 |
ist Reverend T. M. Morris von der englischen Baptist Missionary Society damit betraut, fünf Monate lang deren Missionsstationen in den nordostchinesischen Provinzen Shandong und Shanxi zu besuchen und darüber intern Bericht zu erstatten. Er startet in der Hafenstadt Chefoo [Yantai] und besucht auf der Rückreise nach England noch Hankou am Yangzijiang sowie Canton [Guangzhou]. |
. | Publikation: | l | A Winter in North China | . |
. | T. M. Morris |
|
1890 1891 |
startet der russische Kapitän
B. L. Grombtschewski (H*) eine
Expedition, die von Russisch-Turkistan aus das noch unbekannte Land Kafiristan
erforschen soll. Mit von der Partie ist L. Conradt als Sammler
und Präparator. Kriegerische Afghanen machen diesen Plan jedoch zunichte
und Grombtschewski schwenkt ab nach Osten, um über Chinesisch-Turkistan
ins kaum erforschte tibetische Hochland zu gelangen. Im März |
. | Publikation: | l | Über die russische Expedition von Grombtschewski nach Centralasien in den Jahren 1889-1890. |
. |
. | L. Conradt |
|
1890 - 91, | genauer gesagt: vom 15. Dezember bis 20. Januar bereist der englische Missionar Alexander Armstrong (*1818,1899) die ostchinesische Provinz Shantung [Shandong]. Armstrong ist als Schulleiter in der Hafenstadt Chefoo [Yantai] tätig und nutzt diese Zeit für Besuche bei den einzelnen protestantischen Missionsstationen sowie zu einem Abstecher zum Grab des Konfuzius in Ch'ü-fou [Qufu]. |
. | Publikationen: | l | Shantung (China): A General Outline of the Geography and History of the Province; a Sketch of its Missions; and Notes of a Journey to the Tomb of Confucius | . |
. | Alexander Armstrong Shanghai Mercury, Shanghai 1891 Mit Frontispiz, Karte und Buchschmuck. 198 Seiten |
|
. | l | In a Mule Litter to the Tomb of Confucius | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Alexander Armstrong |
1890 1898 |
erreicht der holländische Missionar
Petrus
Rijnhart (1898) Schanghai an, um
in Tibet das
Evangelium zu predigen. Nach zwei anfänglichen Jahren des
Umherreisens in China, lässt er sich in der Nähe des tibetischen Klosters Kumbum, in
Lusar, mit seiner jungen kanadischen Frau Susanna Carson Rijnhart (*1868,1908) nieder, die dort als Ärztin tätig
wird. |
. | Publikation: | l | With the Tibetans in Tent and Temple | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Susie
Carson
Rijnhart London 1901 Fleming H. Revell Company, Chicago, New York 1901 Mit 13 Abbildungen und einer Karte. 400 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Wanderungen in Tibet | A* |
. | Verlag der
Vereinsbuchhandlung, Calm &
Stuttgart 1904 Reihe: Calwer Familienbibliothek, 60. Band Mit 9 Abbildungen und einer Karte. 278 Seiten |
|
1890 1896 1906 1911 1913 |
kommt der deutsche Ingenieur
Carl
Georg Friedrich Baur (*1859,1935)
nach China. Im Auftrag des deutschen Schwerindustrie-Unternehmens Krupp soll
er dort als Beobachter und Berater in Eisenbahnfragen tätig werden, eine
Aufgabenstellung, die angesichts der internationalen Konkurrenz sowie dem
zögerlichen Eisenbahnbau der bereits destabilisierten Qing-Dynastie nicht
einfach ist. In Tianjin richtet er die erste chinesische Schule für
Eisenbahningenieure ein und unterrichtet dort drei Jahre. Ab |
. | Publikation: | l | China um 1900. Aufzeichnungen eines Krupp-Direktors. | . |
. | Elisabeth Kaske (Hrsg.) Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005 Mit zahlreichen Abbildungen und Skizzen.782 Seiten ISBN 3-412-19305-4 |
|
1891 | überschreitet der Deutsche Wilhelm Steller von Französisch-Tonkin aus die chinesische Grenze nach Yünnan und bereist die südlichen Provinzen bis Kanton. |
. | Publikation: | l | Wanderbilder aus China und Indien. Erinnerungen an meinen Aufenthalt im fernen Osten. | . |
. | Wilhelm Steller |
|
1891 | unternimmt der Österreicher Arthur von Rosthorn (*1862,1945) (H*), Beamter im Dienst der chinesischen Zollverwaltung und der chinesischen Sprache fließend mächtig, im Herbst eine Reise in die westlichen Gebirge Sichuans, die ausschließlich von Tibetern bewohnt werden, aber noch der chinesischen Regierungsgewalt unterstehen. |
. | Publikation: | l | Eine Reise im westlichen China | A* |
. |
Arthur von Rosthorn Eduard Hölzel, Wien 1895 (Mittheilungen der k.k. Geographischen Gesellschaft zu Wien, Jahrgang 1895, Heft 5 und 6. Mit 1 Karte. 36 Seiten |
. | l | On the tea cultivation in western Ssuch'uan and The tea trade with Tibet viâ Tachienlu | . |
. | Arthur von
Rosthorn |
1891 | will der deutsche Wissenschaftler Ferdinand Emmerich-Hoegen (*1858,1930) von Tatsienlu aus, im westlichen China, den Yalung-Fluß aufwärts erkundet haben, zusammen mit einem gewissen Dr. de Breughel bzw. Dr. Dubreuil. Der Autor berichtet von Schwierigkeiten mit tibetischen Grenzstämmen, schildert die Verbrennung eines hohen Lamas, Jagdabenteuer und gefährliche Situationen, doch sein Bericht ist fraglich. Emmerich-Hoegen, geboren in Hamm am Niederrhein und gestorben in Pasing bei München, war approbierter Arzt (zumindest hatte er 1886 in Palermo ein Medizinstudium abgeschlossen) und dann hinaus in die weite Welt gezogen. Zuverlässiges lässt sich danach kaum noch erfahren. Erst durch den Weltkrieg kehrt er nach Deutschland zurück und beginnt ab 1915 mit der "Auswertung" seiner Reisen. Eine wahre Flut von Publikationen folgt in den nächsten Jahren, überwiegend als Jugendbücher und von fraglicher Authentizität. Gegen die hier beschriebene Reise, die Jürgen C. Aschoff mit Dutreuil de Rhins in Verbindung bringt, spricht jedoch, dass alle Biographen Emmerich erst 1898 nach China kommen lassen (zu diesem Zeitpunkt ist Dutreuil de Rhins bereits ermordet), vor allem aber, dass seine Teilnahme sicherlich von Dutreuils Reisegefährten Fernand Grenard oder einem anderen Rezensenten später erwähnt worden wäre. |
. | Publikationen: | l | Unter Räubern und Wölfen | A* |
. | Ferdinand
Emmerich Fr. Seybold, München/Leipzig 1922 (Seybolds Volksbücher. 11.) 78 Seiten |
. | l | Asiatenrache | A* |
. | Ferdinand Emmerich |
1891 | erreicht Julius Mendes Price (*1924) die sibirisch-mongolische Grenze und hat damit bereits den anstrengendsten Teil seiner Reise hinter sich, die ein Jahr zuvor in London begann und ihn per Schiff um Skandinavien herum und über die Sibirische See bis an den Oberlauf des Yenisei im Herzen Sibiriens führte. Von dort aus hat der Journalist und Abenteurer von Seiten seines Auftraggebers, der Illustrated London News, freie Hand, was seinen weiteren Reiseweg betrifft - solange er nur weiterhin interessante Artikel für die Londoner Leserschaft schreibt. Price wählt den Weg nach Süden, über die sibirische Grenzstadt Kiachta zur mongolischen Hauptstadt Ourga, durchquert dann mit Kamelen die Wüste Gobi, gelangt mit dem Eselkarren bis Peking und nimmt von dort aus schließlich für die letzten Meilen ein Hausboot zur Hafenstadt Tientsin am Gelben Meer. |
. | Publikation: | l | From the Arctic Ocean to the Yellow Sea. The Narrative of a Journey, in 1890 and 1891, across Siberia, Mongolia, the Gobi Desert, and North China. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Julius Mendes Price |
|
1891 | reist der Franzose Louis André Pichon im Frühjahr von Hanoi, im französischen Kolonialgebiet Tonkin, mit dem Schiff auf dem Roten Fluss in die chinesische Provinz Yunnan ein. Frankreich hat großes Interesse daran, die an Französisch Indochina angrenzende südchinesische Provinz enger an sich zu binden und so gilt Pichons Interesse hauptsächlich wirtschaftlichen Aspekten. Seine Reise führt ihn bis zur Stadt Mongtze [Honghe]. |
. | Publikation: | l | Un Voyage au Yunnan | . |
. | Louis Pichon |
1891 | erreicht Nikolaus Alexandrowitsch Romanow (*1868,1918), der russiche Thronfolger und spätere Zar Nikolaus II., im Rahmen seiner Weltreise die südchinesische Hafenstadt Canton [Guangzhou]. Bereits im Vorjahr von Petersburg aus aufgebrochen, hat er bei seiner Umrundung Asiens über das Mittelmeer den Sueskanal durchquert, ausgiebig Indien bereist und auf seiner Panzerfregatte Pamjat Asowa nun Anfang April über Java und Siam das chinesische Kaiserreich erreicht. Zusammen mit seiner Equipe, darunter als Chronist der Reise der Orientalist Prinz Esper Esperovich Ukhtomsky (*1861,1921), verbringt er rund zwei Wochen im Reich der Mitte, führt Gespräche mit führenden Staatsmännern und fährt vier Tage lang den Jangtsekiang [Chang Jiang] stromauf bis Hankau [Wuhan], wo er die Niederlassung russischer Teehändler besucht und sich von deren Erfahrungen berichten lässt. |
. | Publikation: | l | Pute¹estvie na Vostok Ego Imperatorskago Vysoèestva Gosudarja Naslìdnika Cesarevièa (Nikolaja II.) 1890 - 1891 | . |
. |
Den
1. Band online ansehen |
Sper Sperovi Uchtomskij F. A. Brokgauz, St. Petersburg - Leipzig 1895 2. Band. Mit einer verschwenderischen Fülle schöner und großformatiger Abbildungen. (Deutsche Ausgabe:) |
. | Orientreise seiner Majestät des Kaisers von Russland Nikolaus II. als Grossfürst-Thronfolger 190-1891 | . |
. |
Den
1. Band online ansehen |
F. A. Brockhaus, Leipzig 1899 2. Band. "Mit 4 Heliogravüren, 362 Abbildungen in Holzschnitt ... sowie einer Übersichtskarte". 482 Seiten |
|
1891 1892 |
machen sich zwei junge Offiziere der
indischen Armee, Hauptmann Hamilton Bower (*1858,1940)
(H*) und der Militärarzt W.
G. Thorold (H*)
daran, in geheimer Mission und völlig inoffiziell nach Tibet einzureisen,
um dort die unbekannten Landesteile im Süden zu kartographieren. Im Juli überschreiten sie die Grenze im nördlichen Ladakh, fallen aber
sofort wachsamen tibetischen Hirten auf und werden zur Umkehr gezwungen. An anderer Stelle
starten sie ihre Unternehmung erneut und gelangen über die
Tschang-tang-Hochebene fast
bis nach Lhasa. Doch wie alle Ausländer vor ihnen, so werden auch sie vor
Lhasa abgefangen und
gezwungen, sich auf dem selben Weg zurückzubegeben. Mit viel Verhandlungsgeschick (und
unterstützt von eintausend Rupien) können sie jedoch nördlich an Lhasa
vorbei weiter nach Osttibet ziehen, wo sie im Januar |
. | Publikation: | l | A Diary of a Journey Across Tibet | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Hamilton Bower Rivington, Percival & Co., London 1894 Mit Frontispiz, 27 Abbildungen und einer Karte. 309 Seiten |
1891 - 92 | unternimmt William Woodville Rockhill (*1854,1914) (H*) von Peking aus einen zweiten Anlauf, um nach Tibet zu gelangen. Er wählt diesmal einen Weg westlich durch die Mongolei, um den Bogen des Gelben Flusses herum bis nach Lan-chou, der Provinzhauptstadt von Kansu. Anstatt dann den direkten Weg nach Lhasa einzuschlagen, nimmt er den beschwerlichen Umweg über das sumpfige Tsaidam-Gebiet und das karge Hochland des Chang-Tang in Kauf, um sich der Hauptstadt so aus einer unverdächtigen Richtung zu nähern. Doch er wird von Einheimischen entdeckt und man verwehrt ihm die Lebensmitteln, um ihn so zur Umkehr zu zwingen. Notgedrungen muß Rockhill nach Osten abschwenken. Über Chamdo und Batang erreicht er in Chung-king den Yangtzekiang und schifft sich mit seinen Sammlungen nach Shanghai ein. Eine lange Reise. |
. | Publikationen: | l | Diary of a Journey Through Mongolia and Tibet in 1891 and 1892 | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William
Woodville Rockhill Smithsonian Institution, City of Washington 1894. Mit 28 Tafelseiten, 13 in den Text intergrierte Zeichnungen und einer Karte. 413 Seiten |
|
. | l | W.W. Rockhills zweite Reise nach Tibet. | A* |
. | Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig 1895 In: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde. LXVII. Band. Mit 4 Abbildungen. Seiten 39-42 |
|
1891 1893 1894 |
entschließt sich Jules-Léon Dutreuil de Rhins (*1846,1894) (H*)
dazu, nun endlich jenes Land zu besuchen, über das er zwei Jahre zuvor bereits eine 636 Seiten
starke Abhandlung geschrieben hat: L'Asie Central. Nur in Begleitung des
sprachkundigen Orientalisten Fernand Grenard (*1866) (H*) macht er sich von
Ladakh auf und erreicht am 7. Juli die Stadt Chotan in Chinesisch-Turkestan. Sie wird
für zwei Jahre sein Standlager für Erkundungs- und Vermessungsarbeiten rund um die
Wüste Takla-Makan. |
. | Publikationen: | l | J. L. Dutreuil de Rhins. Mission Scientifique dans la Haute Asie 1890-1895. | . |
. |
Den 1. Band online ansehen |
(Fernand Grenard, Hrsg.) E. Leroux, Paris 1897-98 1. Band: Reisebericht mit Frontispiz, 49 Illustrationen und 5 Karten. 454 Seiten 2. Band: Studien zur Geschichte / Sprache / Geologie / Archäologie. 476 Seiten 3. Band: Studien zur Soziologie und Ethnografi. 404 Seiten |
. | l | Le Tibet. Le Pays et les Habitants. | . |
. |
Dieses
Buch online ansehen |
Fernand Grenard Librairie Armand Colin, Paris 1904 Mit einer Planskizze und einer Farbkarte. 387 Seiten |
|
1892 | reist Alfred Forke von Peking aus über Taiyuan zu den berühmten buddhistischen Grotten nach Loyang und weiter nach Ch'ang-an [dem heutigen Xian]. |
. | Publikationen: | l | Von Peking nach Ch'angan und Loyang: eine Reise in den Provinzen Chihli, Shansi, Shensi und Honan. | . |
. | Alfred Forke Berlin 1898 In: Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Königlichen Friedrich Wilhelm-Universität. Band 1 |
1892 | streift Charles Adolphus Murray, Earl of Dunmore (*1841,1907) bei seiner Erkundung des Pamir nur den Westen von Chinesisch-Turkestan, indem er von Ladakh nach Yarkand zieht und später eine Woche in Kashgar verbringt. |
. | Publikationen: | l | The Pamirs; being a Narrative of a Year's Expedition on Horseback and on Foot Through Kashmir, Western Tibet, Chinese Tartary, and Russian Cenbntral Asia. | . |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Earl of Dunmore John Murray, London 1893 Zwei Bände mit 39 Abbildungen und zwei Karten, bzw. 10 Abbildungen und drei Karten. 360 bzw. 340 Seiten |
|
1892 | stehen die beiden Amerikaner Thomas Gaskell Allen (*1868) und William Lewis Sachtleben an der russisch-chinesische Grenze bei Kuldja [Yining], im äußersten Nordwesten des chinesischen Kaiserreiches, und haben noch Großes vor: Eine Durchquerung ganz Chinas von West nach Ost - auf ihren Fahrrädern. Zwei Jahren zuvor sind sie von Liverpool aus gestartet und haben über Frankreich, Italien, Griechenland und die Städte zwischen Istanbul und Samarkand bereits 19.000 Kilometer hinter sich gebracht, nun liegen noch weitere 5.000 bis Peking vor ihnen. Ihre Fahrräder der Marke Humber mit Hinterrad-Kettenantrieb und luftbefüllten Reifen stellen den modernsten Stand der Technik dar und sind überall Anlass für Massenaufläufe. Mit leichtem Gepäck (darunter eine Kamera zur Dokumentation ihrer Reise) machen sie sich auf den Weg nach Urumtsi [Ürümqi] und von dort durch die Wüste Gobi, entlang der Großen Mauer nach Lan-chou [Lanzhou], Singan [Xian] und Tai-yuen [Taiyuan], bis sie nach vier Monaten tatsächlich Peking erreichen. |
. | Publikation: | l | Across Asia on a Bicycle. The journey of two american students from Canstantiople to Peking. | . |
. | Thomas Gaskell Allen, William Lewis
Sachtleben The Century Co., New York 1894 Zwei zahlreichen Abbildungen und Karten. 234 Seiten |
|
1892 | flieht der britische Vizekonsul Frederick Samuel Augustus Bourne (*1854,1940) am 17. September mit einer Hand voll Bekannter aus der tropischen Schwüle der südchinesischen Großstadt Canton [Gunagzhou], um für zwei Wochen Zuflucht in der rund 150 Kilometer nordöstlich gelegenen Lo-fou Bergregion zu suchen. |
. | Publikation: | l | The Lo-Fou Mountains. An Excursion. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Frederick Samuel Augustus Bourne Kelly & Walsh, Ltd., Hongkong 1895 Mit einer Karte. 48 Seiten |
|
1892 | kommt der seinerzeit bekannte deutsche Reiseschriftsteller Otto Ehrenfried Ehlers (*1855,1895) mit dem Schiff über Hongkong [Qianggang], Canton [Guangzhou], Macao, Schanghai nach Tien-tsin [Tianjin] und reist mit der Bahn weiter nach Peking. Die Hauptstadt beeindruckt ihn wenig, weshalb er seinen Aufenthalt in der deutschen Botschaft schon bald beendet und seine Chinareise mit einem Besuch der Großen Mauer an der mongolischen Grenze ausklingen lässt. |
. | Publikation: | l | Im Osten Asiens. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Otto E. Ehlers Allgemeiner Verein für Deutsche Literatur, Berlin 1896 Mit zahlreichen Illustrationen und zwei Karten. 391 Seiten |
1892-93 | unternimmt Aleksei Matveyevic Pozdneyev (*1851,1920) im Auftrag der Kaiserlich Russischen Geographischen Gesellschaft eine Forschungsreise in die Mongolei, um eine Gesamtaufnahme über Land und Leute zu erstellen. |
. | Publikationen: | l | Mongolya i Mongoly. | . |
. | Aleksei
Matveyevic Pozdneyev St. Petersburg 1896 Band I Mit 72 Abbildungen (Englische Übersetzung:) |
. | Mongolia and the Mongols | . |
. | (John R. Krueger, Hrsg.) Indiana University, Bloomington 1971 Mit 15 Abbildungen. 531 Seiten |
|
. 1892, 1904 |
"Seit dem Jahr |
. | Publikation: | l | Das geheimnisvolle Tibet. Reisefrüchte aus dem geistlichen Reiche des Dalai-Lama. | A* |
. | Hans Leder Th. Grieben's Verlag (L. Fernau), Leipzig 1909 Mit 14 Abbildungen, meist nach eigenen Aufnahmen. 110 Seiten |
|
1892 - 94 | ist der russische Geologe Wladimir Afanasjewitsch Obrutschew (*1863,1956) (H*) in Nordtibet unterwegs. Eigentlich war er der Expedition Potanin, die die westlichen Teile von Setchuan und die angrenzenden östlichen Gebiete Tibets bis Li-tang und Ba-tang untersuchen soll, als Geologe zugeteilt und mit dieser bereits von Kjachta über Kalgan nach Peking gelangt. Doch in Peking trennt er sich von Potanin und schlägt sich durch die Provinz Shanxi, die Ordos und Kansu nach Su-tschou am Rand des Nanshan-Gebirges durch, um dort eigenen Forschungen nachzugehen. In Su-tschou ist er Gast des bereits seit längerer Zeit im Amt befindlichen örtlichen Zivil-Mandarins Paul Splingaerd, der frühere Reisegefährte und Assistent des Chinaforschers Ferdinand von Richthofen. (Splingaert ist mittlerweile mit einer Chinesin verheiratet und hat es auf 11 Kinder gebracht). Von Su-tschou aus unternimmt Obrutschew längere Erkundungen in den Nanshan. Da er seinen Vorgänger Freiherr von Richthofen sehr verehrt, tauft er einen Teil des nördlichen Nanshan-Gebirges im Rahmen dieser erstmaligen Kartographierung Richthofen-Gebirge. (Seine noch kurz vor dem Tod erschienene Publikation In der Felsenwildnis Innerasiens ist kein Reisebericht sondern zählt zu seinen phantastischen Jugendromanen) |
. | Publikation: | l | (Deutsche Ausgabe) | . |
. | Aus China. Reiseerlebnisse, Natur- und Völkerbilder. | . |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Wladimir Afanasjewitsch
Obrutschew |
|
1892 - 97 1898 |
hält sich Archibald John Little (*1838,1908)
beruflich in der Stadt
Chung-King [Chongqing] am mittleren Lauf des Yang-Tse-Kiang auf und beschreibt das Leben dort als "en
plein moyen age". Er nutzt die Zeit und reist nach
Cheng-Tu-Fu
[Chengdu], der
Provinzhauptstadt von Szechuan, in die Grenzgebiete nach Tibet und schließlich auch nach
Westen zum Omi-Shan, dem Heiligen Berg Chinas. |
. | Publikation: | l | Mount Omi and Beyond. A Record of Travel on the Thibetan Border. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Archibald John Little |
|
Am "19. Tag des 11. Mondes im Jahr der schwarzen Schlange" wird "zur Stunde des grünen Drachen" (26. Dezember 1893) im Dorf Shaoshan in der chinesischen Provinz Hunan dem wohlhabenden Bauern Mao der erste männliche Nachkomme geboren. Man gibt dem Kind den Vornamen Tse-tung: "Förderer des Ostens". |
1893 - 94 | führt der Russe Grigorij Nikolajewitch Potanin (*1835,1920) (H*) seine letzte Forschungsreise zu kleinen selbständigen tibetischen Fürstentümern im Westen der chinesischen Provinz Sze-tschuan durch. Auf dieser Reise stirbt seine ihn stets begleitende und selbst forschende Ehefrau Alexandra Viktorowna. |
. | Publikation: | l | Potanins letzte Reise in West-China und im osttibetanischen Grenzgebiete im Jahre 1893. | A* |
. | E. Bretschneider Justus Perthes, Gotha 1900 In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 46. Band, 1900. Mit 1 Karte, Seiten 12-18 |
|
1893 - 94 | reist die Engländerin Emily Georgiana Kemp (*1860,1939) ein Jahr lang durch die nordchinesische Provinz Shansi, besucht Tientsin, Taiyüanfu und Peking. "Every intelligent person that I have met whose good fairy has led him to the Celestial Empire has fallen under the spell of that marvellous people and marvellous land. I am fired with the ambition to cast that spell even on those who have never been there, by showing them as accurately and vividly as I can, with pen and brush, what the face of China actually is." |
. |
Emily Georgiana Kemp |
|
1893 1897 |
betritt ein 28jähriger das Feld der
Forschung, dessen zukünftige Entdeckungsreisen das geographische Bild Zentralasiens
wesentlich verändern werden: Sven
Anders Hedin (*1865,1952
Biographie)
(H*). Dem jungen Schweden
schwebt Großes vor und er wird diesen ehrgeizigen Vorsatz schon bald weit übertreffen.
Seine erste Forschungsreise führt in
durch den Pamir nach Kaschgar in
Chinesisch-Turkestan. Dort beginnt sein erstes Abenteuer, als
er mit seiner Karawane bei der
Durchquerung der Wüste Takla-Makan
fast verdurstet und
sich nur durch Glück retten kann. Hedin rüstet sogleich zur Weiterreise und durchquert die Wüste ein zweites
Mal, verfolgt den Lauf des Tarim und gelangt zum
Wüstensee Lopnor, dessen Erforschung ihn
auf anderen Reisen noch viele Jahre beschäftigen wird. Von Chotan aus rüstet er
dann den
dritten Reiseabschnitt und schlägt sich
durch die unbekannten nördlichen Randgebiete
Tibets bis nach Peking durch. 10.498 Kilometer kartographierte Wegstrecke - ein passables
Gesellenstück, für das man ihm nach seiner Rückkehr im Jahre |
. | Publikation: | l | En färd genom Asien 1893-1897 | . |
. | Sven Hedin Albert Bonniers Förlag AB, Stockholm 1898 Zwei Bände. Mit zusammen 258 Abbildungen und 4 Karten. 565 / 537 Seiten (Deutsche Ausgabe) |
. | Durch Asiens Wüsten. Drei Jahre auf neuen Wegen in Pamir, Lop-nor, Tibet und China. | A* |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1899 Band 1: Mit 120 Abbildungen und 2 Karten. 512 Seiten Band 2: Mit 136 Abbildungen und 5 Karten. 496 Seiten |
1893 1897 |
erreicht der deutsche Pfarrer Georg Maria Stenz Schanghai und tritt kurz
darauf seine Stelle in der Provinz Schantung an. |
. | Publikationen: | l | Erlebnisse eines Missionars in China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Pater
Stenz Verlag der Paulinus-Druckerei, Trier 1899 Mit mehreren Abbildungen. 104 Seiten |
|
. | l | In der Heimat des Konfuzius. Skizzen, Bilder und Erlebnisse aus Schantung. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Pater Georg Maria Stenz,
S.V.D. |
|
1893 1895 1900 |
erreicht die Engländerin
Hannah Davies im Dezember von Liverpool aus die chinesische
Metropole Shanghai. In der Missionsstation der China Inland Mission
in Iang-cheo [Yangzhou] am Yang-tse erhält sie in den nächsten 18 Monaten
ihre Einführung in das chinesische Leben sowie eine Sprachausbildung. Ihr
Einsatzort liegt im nordöstlichen Teil der Provinz Sichuan. Als sie im
Sommer |
. | Publikation: | l | Among Hills and Valleys in Western China. Incidents of Missionary Work. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Hannah Davies
|
|
1893 1916 1936 |
kommt die Amerikanerin
Anne Walter (*1867,1939)
nach Shanghai. Sie gehört zur
ersten Generation von ausgebildeten amerikanischen Ärztinnen und meldet
sich nach der Approbation spontan für eine Tätigkeit in China, die sie in
die nordwestlich von Shanghai gelegene "Garten-Stadt" Soochow
[Suzhou] führt. An das
dortige Frauen-Krankenhaus wenden sich die Chinesen anfänglich nur in ganz
hoffnungslosen Fällen, doch die Erfolge der ausländischen Ärztin sprechen
sich schnell herum.
Anne Walter heiratet bereits nach kurzer Zeit einen amerikanischen Arzt,
der im benachbarten Männer-Hospitals arbeitet. Beide beschließen in China zu
bleiben. |
. | Publikation: | l | My Days of Strength. An American Woman Doctor's Forty Years in China. | . |
. | Anne Walter
Fearn |
|
1894 führt die Vorherrschaft über Korea zum japanisch-chinesischen Krieg. Durch seine technische und wirtschaftliche Überlegenheit siegt Japan und erwirkt 1895 im Frieden von Schimonoseki als Kriegsgewinn die Abtretung der Insel Formosa von China. Weitergehende Gebietsansprüche werden durch den Einspruch der westlichen Großmächte Russland, Frankreich und Deutschland verhindert. |
1894 | steht der Engländer Samuel Pollard (*1864,1915) nicht nur bei brütender Hitze im unwegsamen Dschungel von Sechuan sondern auch vor einem ziemlich großen Problem: Er soll die Tochter eines Stammeshäuptlings der Nosso heiraten. Und zwar gleich. Viel ist Samuel Pollard bereit dafür zu tun, um mit den wilden Nosso gut Freund zu werden - aber doch nicht unbedingt alles. Und schon gar nicht am ersten Tag auf seinem Weg zum neuen Einsatzort. Denn diese Form der Verbrüderung scheint ihm nun doch zu direkt - und außerdem ist der Missionar bereits verheiratet. Wie er seinen Kopf aus der Schlinge zieht und dann für viele Jahre im Land der Nosso wirkt, ist nachzulesen in seinen |
. | Publikationen: | l | Tight Corners in China. Missionary among the Miao in South West China. |
. | Samuel
Pollard Henry Hooks, London 1913 auch: A. Crombie, London 1913 Mit 16 Illustrationen. 167 Seiten |
. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
l | In Unknown China. A Record of the Observations, Adventures and Experiences of a Pioneer Missionary During a Prolonged Sojourn Amongst the Wild Tribes of Western China. |
. | Samuel Pollard Seeley, Service & Co. Limited, London 1921 Mit 2 Abbildungen und drei Karten. 324 Seiten |
. |
. | l | The Life of Sam Pollard of China. An account of the intrepid life of adventure, danger, toil & travel of a missionary in the far & little known interior of the vast Chinese Empire. |
. | Walter Pollard Seeley, Service & Co. Limited, London 1928 Illustriert. 188 Seiten |
. |
1894 | startet der Australier George Ernest Morrison (*1862,1920
Biographie)
von Shanghai aus seine Reise, die ihn
im Boot erst den Yangtse hinauf bis Chungking trägt und von dort aus zu Fuß weiter durch
Shan-Staaten und die Kachin-Hügel bis Burma führt. Als Arzt hat er ein Augenmerk auf den extremen Opiumkonsum
der Chinesen und macht hierfür ausschließlich die englischen Händler
verantwortlich. Als Philanthrop hegt er für die "Wilden" wesentlich mehr
Sympathien als
für die westlichen Missionare, deren Praktiken er recht skeptisch gegenübersteht.
Insgesamt 100 Tage nimmt er sich Zeit für diese abenteuerliche Reise. |
. | Publikation: | l | An Australian in China. Being the Narrative of a Quiet Journey Across China to British Burma. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
George Ernest Morrison |
|
1894 | reist der amerikanische Journalist Julian Ralph (*1853,1903) zum Jahresende nach Shanghai, um von dort aus Exkursionen in die Umgebung zu unternehmen. Harper's Magazine wünscht sich Reportagen über China, nachdem die große Zahl von eingewanderten Chinesen in den Vereinigten Staaten von Amerika zunehmend zu Konflikten führt. Mit einem Hausboot macht sich Ralph auf ins Mündungsgebiet des Yangzijiang und besucht unter anderem auch Suzhou. |
. | Publikation: | l | Alone in China, and other Stories | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Julien Ralph |
|
1895 | kommt der deutsche Schriftsteller Dr. Joseph Lauterer (*1848,1911) nach Schanghai und bereist von da aus die Küstengebiete. |
. | Publikation: | l | China, Das Reich der Mitte einst und jetzt. Nach seinen Reisen und Studien geschildert von | . |
. | Dr. Joseph Lauterer |
|
1895 | trifft ein echt britisches Quartett in Kaschgar, Provinzhauptstadt von Chinesisch-Turkistan ein: der englische Großgrundbesitzer Clement St. George Royds Littledale (*1851,1931) (H*) mit seiner Frau, seinem Neffen William Fletcher - und Foxterrier Tanny. Sie haben England vor zwei Monaten verlassen, sind quer durch Russland nach Samarkand gereist und haben gerade den Tian-Shan überschritten. Am Südrand der Takla-Makan Wüste ziehen sie nun weiter über Chotan nach Tschertschen, zum eigentlichen Ausgangspunkt der geplanten Expedition, die sie nach Lhasa führen soll. Littledale bekennt später offenherzig "wir setzten auch auf Bestechung und waren für Korruption im großen Stil ausgerüstet". Mit einer umfangreichen Karawane und Gulam Rassul Galwan (1925) als 'Karawanbaschi' brechen sie im zeitigen Frühjahr nach Zentraltibet auf. Gegen Frost und Sturm und den zunehmenden Widerstand der Bevölkerung kämpfen sie sich bis zum Nordrand des Tengri-Nor Sees durch. Dort jedoch, nur noch eine Tagesreise von Lhasa entfernt, werden sie von bewaffneten tibetischen Truppen endgültig angehalten und gezwungen, nach Westen, in Richtung Ladakh abzudrehen. Littledale wird für diese Erkundungsreise die Goldmedaille der Royal Geographical Society überreicht (und auch dem tapferen Foxterrier Tanny wird - very british - die Ehrenmitgliedschaft zugesprochen!). |
. | Publikationen: | l | A Journey across Tibet, from North to South, and West to Ladak. | . |
. | St.
George R. Littledale The Royal Geographical Society, London 1896 In: The Geographical Journal, Vol. VII. (5-1896). Seiten 453-483. Mit 3 Karten Seite 576 |
|
. | l | Servant of Sahibs | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Gulam Rassul Galwan W. Heffer and Sons, Cambridge 1923 Mit Frontispice. 282 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Als Karawanenführer bei den Sahibs | A* |
. | Gulam
Rassul Galwan Kurt Vowinckel Verlag, Berlin-Grunewald 1924. Fünfundzwanzig Abbildungen (von Le Coq), 1 Karte. 268 Seiten |
|
1895 - 96 | machen sich Prince Henri D'Orleans (*1867,1901) (H*) und seine Begleiter Émile Roux (H*) und Briffaut von Französisch Indochina aus auf den Weg nach Yünnan, um von dort mit einer kleinen Karawane den noch unbekannten Verlauf des Mekong zu erkunden. Sie durchziehen das Gebiet der wilden Lolo, der Lissu und der Mossos, queren den Mekong mehrfach und folgen ihm ab Talifu in nördlicher Richtung aufwärts. Doch die Widernisse sind extrem, der Rückweg abgeschnitten und so schlagen sie sich schließlich mit letzter Kraft durch das völlig unbekanntes Quellgebiet des Irrawady westwärts nach Assam durch. |
. | Publikation: | l | Du Tonkin aux Indes | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Prince
Henri D'Orleans Calmann-Lévy, Paris 1898 Mit 87 Illustrationen und 5 Karten. 437 Seiten (Englische Ausgabe:) |
. | From Tonkin to India. By the Sources of the Irawadi. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Methuen & Co., London 1898 Mit 94 Kupferstichen und zwei Karten, 467 Seiten |
1895 - 98 |
rüstet die Handelskammer von Lyon eine wissenschaftliche Expedition im großen Stil aus, die Handel, Handelswege und die Naturerzeugnisse Südchinas studieren soll. Frankreichs Interesse an einer Ausweiterung seiner Kolonien in Fernost ist groß und in stillschweigendem Einverständnis mit England macht man sich deshalb berechtigte Hoffnungen auf den südlichen Teil Chinas. So reist H. Brenier (*1867,1962) als wissenschaftlicher Leiter mit vierzehn Spezialisten verschiedener Branchen volle drei Jahre durch die chinesischen Provinzen Kuang-tung [Guandong], Kuang-si [Guangxi], Yün-nan [Yunnan], Sze-tsh'uan [Sichuan] und Kui-tschou [Guizhou]. |
. | Publikation: | l | La Mission Lyonnaise d'exploration commercial en Chine 1895 - 1897 | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
H. Brenier A. Rey et Cie., Lyon 1898 Mit 194 Abbildungen und acht Karten. 471 Seiten |
1895 1898 |
erreicht der
französische Journalist Marcel Monnier (*1853,U1918)
auf seiner Reise durch Fernost den Hafen von Tien-Tsin
[Tianjin] in
Nordchina. Die französische Zeitung Le Temps ermöglicht
ihm als Berichterstatter eine vierjährige Weltreise, die anschließend
als mehrbändige Publikation erscheint. Bis |
. | Publikation: | l | Le Tour D'Asie | . |
. | Den 2. Band online ansehen |
Marcel Monnier |
|
1896 |
"The vast extent of the territory marked 'unexplored' on the map of Tibet at once attracted me." Und so macht sich der in Indien stationierte Captain Henry Hugh Peter Deasy (*1866,1947) mit Arnold Pike im Frühjahr auf, um von Ladakh aus das südwestliche Tibet zu erkunden. Die Gegend ist wild und menschenfeindlich, ein ortskundiger Führer steht nicht zur Verfügung und so schlagen sich beide unter den widrigsten Umständen fünf Monate lang durchs tibetische Hochland. Ein Jahr später wird Deasy zur nächsten Expedition aufbrechen. |
. | Publikation: | l | In Tibet and Chinese Turkestan. Being the Record of Three Years' Exploration. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Henry Hugh Peter Deasy T. Fisher Unwin, London 1901 Mit 81 Abbildungen und einer Karte. 420 Seiten |
|
1896 | starten Captain Montagu Sinclair Wellby (*1866,1900) (H*) und Lieutenant N. Malcolm im Juni von Ladakh aus ihre Expedition ins unwirtliche Hochland von Tibet. Sie haben hochgesteckte Ziele: Mit ihrer Karawane wollen sie Tibet von West nach Ost durchqueren, eine Erkundung des schwer zugänglichen Quellgebietes des Gelben Flusses steht auf dem Programm (den man noch irrtümlich für den Oberlauf des Yangtze hält) und enden soll die Reise, nach weiteren tausend Meilen quer durch China, in Peking. Doch es kommt alles anders als geplant: Ihr chinesischer Reisepass wird von den Tibetern nicht anerkannt, sie werden behindert und zurückgewiesen. Das Wetter ist garstig, das Wild widererwartend rar, schließlich desertieren auch ihre Träger und alle Lasttiere verenden. Nachdem ihnen selbst der Rückweg abgeschnitten ist, müssen sie sich einer ostwärts ziehenden Karawane anschließen, um überhaupt zu überleben. "In publishing the following account of a journey across Tibet and China, it's my hope that some future traveller may learn, not so much what he ought to do, as what he ought not to do" formuliert es Wellby später etwas kleinlaut. |
. | Publikation: | l | Through Unknown Tibet | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Montagu Sinclair Wellby T. Fisher Unwin, London 1898 Mit 77 Abbildungen. 440 Seiten |
|
Die europäischen Großmächte haben China insgeheim schon in sogenannte "Interessensphären" aufgeteilt: Für Russland sind die an Sibirien angrenzenden Provinzen der Mandschurei interessant; Frankreich sieht mit Südchina die natürliche Erweiterung seiner Kolonialansprüche in Indochina und die britische Weltmacht hat seine Hand auf die Zentralprovinzen gelegt - von Shanghai am Gelben Meer, den Yangtze entlang nach Westen bis zum wirtschaftlich prosperierenden Szechuan an Tibets Grenze. Auch das deutsche Kaiserreich bemüht sich ab 1895, etwas spät, um einträgliche Kolonien in Übersee. Von China erhofft man sich vor allem einen geeigneten Hafen, um hier einen festen Stützpunkt für die junge deutsche Flotte in Ostasien einzurichten. |
1896 - 97 |
ist Eugen Wolf (*1850,1912) auf
eigene Faust in China unterwegs. Eine Erbschaft ermöglicht es
dem exzentrischen Pfälzer ganz der eigenen Nase zu folgen: Er bereist schon früh
Südamerika und Afrika, findet Eingang bei der Familie des Reichskanzlers von Bismarck und
bringt es bis zum Berater des Deutschen Kaiserreiches. Er wird Quartiermacher der
Wißmannschen Schutztruppen auf Sansibar, durchstreift Mittel- und Nordamerika zu Pferd,
nimmt bei den Kämpfen am Kilimandscharo teil und berichtet dem Berliner Tageblatt als
Kriegsberichterstatter über den Burenaufstand und die französische Expedition gegen
Madagaskar. Seine umfangreichen ethnologischen Sammlungen finden Platz in verschiedenen
deutschen Museen. Die französische Regierung verleiht ihm das Kreuz der Ehrenlegion. Auch
Papst Leo XIII. konsultiert ihn und zeichnet ihn mit dem Komturkreuz aus. Während des Deutschlandbesuchs des chinesischen Vizekönig Li-Hung-Tschang trifft
er mehrmals mit diesem zusammen und erhält dabei eine Einladung nach China. |
. | Publikation: | l | Meine Wanderungen. I. Im Innern Chinas . | . |
. | Eugen Wolf Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Leipzig 1901. Mit 67 Illustrationen, der faksimilierten Visitenkarte und einer Karte des Reiseweges des Verfassers. 304 Seiten |
|
1896 - 97 | leitet der britische Konsul Frederick Samuel Augustus Bourne (*1854,1940) eine von der Blackburn Handelskammer im nordwestlichen Lancashire beauftragte Kommission, die die Handelsmöglichkeiten für die englische Textilindustrie in Zentral- und Südchina untersuchen soll. Zusammen mit Henry Neville und Henry Bell startet Bourne am 28. Oktober in Shanghai und erreicht am ersten Weihnachtstag Ch'ung-king [Chongqing] am Yangtze. Bis zum Juni des Folgejahres bereist die Kommission Ch'eng tu [Chengdu], die Hauptstadt der Provinz Ssu-ch'uan [Sichuan], sowie die südlichen Provinzen Yunnan, K'uei-chow [Guizhou] und Kwang-si [Guangxi]. Mit großer Akribie werden überall Transportmöglichkeiten und Zölle in Erfahrung gebracht, die Marktlage für englische Waren beurteilt, Erkundigungen zum Bank- und Kreditwesen eingeholt - sowie die Höhe der regional üblichen Bestechungsgelder für die chinesischen Behörden notiert. |
. | Publikation: | l | Report of the Mission to China of the Blackburn Chamber of Commerce, 1896-7 | . |
. | The North-East Lancashire Press
Company, Blackburn 1898 Mit Frontispiz und 2 Karten. 152 + 386 Seiten |
|
1897 | ist Georg Franzius, seines Zeichens deutscher Oberbaurat, auf einer "wasserbaulichen Studienreise" in Süd-Schandong unterwegs. Ideale Voraussetzungen für einen deutschen Hafen in China bietet hier seiner Meinung nach die Bucht von Kiautschou, die auch schon von Ferdinand von Richthofen als bester Standort ausgemacht wurde. Natürlich ist ein solches Ansinnen völkerrechtlich völlig unmöglich. Doch schon kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse und führen so zum Titel seiner |
. | Publikation: | l | Kiautschou. Deutschlands Erwerbung in Ostasien. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Georg Franzius Hofbuchhändler Schall und Grund, Berlin o.J. (ca. 1898) Mit farbigem Frontispiz, 70 Abbildungen im Text, 22 Tafeln und 4 Karten. 142 Seiten |
|
Am 4.11.1897 werden die deutschen Missionare Henle und Nies in Schandong von Mitgliedern eines chinesischen Geheimbundes ermordet. Obwohl die chinesische Regierung hierfür nicht verantwortlich zu machen ist, wird dies vom deutschen Kaiserreich zum willkommenen Anlass genommen, um bereits zehn Tage später mit deutschen Marinetruppen in der Bucht von Kiautschou zu landen und diese zu besetzen. Als Wiedergutmachung wird das deutsche Kaiserreich kurz darauf auch noch das Hinterland für 99 Jahre von China "pachten" und Tsingtau [Qingdao] zur Hauptstadt des "Deutschen Schutzgebiets Kiautschou" machen. |
1897 | fährt Mrs. J. F. Bishop (Isabella Lucy Bird) (*1831,1904) von Shanghai aus den Yangtze bis Wanhsien hinauf, reist quer durch Szechuan und sieht sich im tibetischen Grenzland bei den Miao und Somo-Stämmen ausgiebig um. Seit 1855 ist die reiselustige Engländerin in Amerika, dem Pazifik und in Asien unterwegs und berichtet über ihre Reiseerlebnisse bis dato in neun Bänden. Aufgrund dieser ausgezeichneten Reisebeschreibungen wird ihr als erster Frau die Ehre zuteil, in die Royal Geographical Society aufgenommen zu werden. |
. | Publikation: | l | The Yangtze Valley and Beyond. An Account of Journeys in China, Chiefly in the Province of Sze Chuan and Among the Man-Tze of the Somo Territory. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
J. F. Bishop (Isabella Lucy Bird) John Murray, London 1899 Mit 166 Abbildungen und einer Karte. 557 Seiten |
1897 | will der äußerst exzentrische Arnold Henry Savage Landor (*1865,1924 Biographie) (H*), von Bombay kommend, eine Reise nach Tibet angetreten haben. Über den Himalaya entlang des Manasarovar-Sees will er mit nur zwei Dienern das Bramaputra-Tal abwärts gezogen sein, als ihn tibetische Soldaten und Lamas fingen und anschließend folterten. Trotzdem sei ihm kurz darauf die Flucht, hunderte von Kilometer quer durch Tibet zurück nach Indien gelungen. All das liest man mit großem Stirnrunzeln. A.H.S. Landor war berühmt für seine Münchhausiaden, so dass seine Bücher vom Publikum schon zu Lebzeiten mehr wohlwollend amüsiert als ernst aufgefasst wurden. |
. | Publikation: | l | In the Forbidden Land: An account of a journey in Tibet, capture by the Tibetan authorities, imprisonment, torture, and ultimate release (...) | . |
. |
Den
2. Band online ansehen |
Henry Savage Landor W. Heinemann, London 1898 Band 1: Mit 131 Abbildungen. 263 Seiten Band 2: Mit 135 Abbildungen und einer Karte. 320 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Auf verbotenen Wegen.Reisen und Abenteuer in Tibet. | A* |
. |
F. A.
Brockhaus, Leipzig 1898. Mit 202 Abbildungen, 8 Chromotafeln und einer Karte. 511 Seiten |
1897 1898 |
beantragt der in Zentralindien
stationierte Alfred Woodrow Stanley Wingate (*1861,1938)
bei seiner Dienststelle, in
Peking Chinesisch zu lernen. Der ungewöhnliche Wunsch findet Gehör und so
reist er noch im gleichen Jahr als erster britischer
Offizier zur Sprachausbildung ins Reich der Mitte. Dort verkehrt er mit dem internationalen Diplomatischen Corps und
hohen chinesischen Militärs, spielt mit dem nach Tschingtau entsandten Bruder des
deutschen Kaisers Polo und muss von seiner Behörde schließlich daran
erinnert werden, nun langsam nach Indien zurückzukehren. Und zwar auf dem
Landweg - denn da gibt es
noch einige unbekannte Routen in China, die den britischen Generalstab doch sehr
interessieren ... |
. | Publikation: | l | A Cavalier in China | . |
. | A. W. S. Wingate Grayson & Grayson, Ltd., London 1940 Mit 15 Abbildungen und einer Karte. 327 Seiten |
|
1897 1899 |
wird Captain Henry Hugh Peter Deasy (1906)
der seit langem beantragte
Urlaub bewilligt und er bricht mit seinem Helfer Arnold Pike im März auf, um von
Kaschmir aus seine nächste Expeditionskarawane durch das Hunza-Tal hinauf in den Pamir zu
treiben. Die Erforschung des unbekannten Oberlaufs des Yarkand-Darja steht auf dem
Programm, ebenso ein Vorstoß von Chinesisch-Turkistan über die Grenze ins nordwestliche
Tibet. Die Reise gerät zur Odyssee und Deasy wird in ihrem Verlauf mit allen
Schwierigkeiten konfrontiert, die sich nur denken lassen: Seine asiatische
Expeditionsmannschaft ist unerfahren, er wird vom Karawanenführer betrogen, Krankheiten
gehen um, Tragtiere verenden, die Natur verschwört sich gegen ihn mit Sandstürmen,
ausgetrockneten Wüstenbrunnen, unpassierbaren Wegen und Erdbeben, angeworbene Führer
desertieren, Einheimische verweigern jede Auskunft, die mohammedanischen
Dorfvorsteher
beargwöhnen ihn, die chinesischen Behörden betrachten ihn als Spion, er wird bestohlen
und von den eigenen Leuten bedroht, es geht ihm erst das Geld, dann der
dringend benötigte Brennstoff, dann wieder das Geld aus, im Labyrinth des Pamir irrt er
durch unwegsame Täler - von Kost und Logis erst gar nicht zu reden. Allein schon diese
Widrigkeiten rechtfertigen die von der Royal Geographical Society später
verliehene Goldmedaille. |
. | Publikation: | l | In Tibet and Chinese Turkestan. Being the Record of Three Years' Exploration. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Henry Hugh Peter Deasy T. Fisher Unwin, London 1901 Mit 81 Abbildungen und einer Karte. 420 Seiten |
|
1897 - 1923 |
ist James A. Thomas als Angestellter eines amerikanischen Tabakkonzerns in China tätig und organisiert dort den Vertrieb der neu eingeführten Zigaretten. |
. | Publikation: | l | A Pioneer Tobacco Merchant in the Orient | . |
. | James A. Thomas Duke University Press, Durham 1928 Mit farbigem Frontispiz und 11 s/w-Abbildungen. 339 Seiten. |
|
1898 | reist Ernst von Hesse-Wartegg (*1854,1918) erneut "ins Heilige Land von China". Ein Jahr zuvor hat er in einer prächtig aufgemachten Buchausgabe bereits über China und Japan berichtet, nun besucht er das neue "deutsche Pachtgebiet Kiautschou", besucht den heiligen Berg Tai Shan und reist dann auf dem Kaiserkanal nach Peking. All das muss im Frühjahr geschehen sein, denn noch im gleichen Jahr erscheint seine |
. | Publikation: | l | Schantung und Deutsch-China. Von Kiautschou ins Heilige Land von China und vom Yangtsekiang nach Peking im Jahre 1898. ( => Ganzleder-Ausgabe) |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Ernst von
Hesse-Wartegg Verlag von J. J. Weber, Leipzig 1898 Mit 145 Textabbildungen, 27 Tafeln, 6 gefalteten Beilagen (u.a. Faksimiles von Proklamationen, der chinesische Reise- paß des Verfassers, Panorama der Bucht von Kiautschou und ein Plan der Grabanlagen des Konfuzius) sowie 3 Karten. 294 Seiten |
|
. | l | China und Japan.
Erlebnisse, Studien, Beobachtungen auf einer Reise um die Welt. |
. |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Ernst von
Hesse-Wartegg |
||||
|
1898 | verfasst auch der norwegische Seeoffizier William Coucheron-Aamot (*1868,1948) über seine Fahrten durch China, 2500 Kilometer den Yangtse Kiang hinauf und hinab und nordwärts nach Kiautschou, eine |
. | Publikation: | l | Fra den Kinesiske mur til Japans hellige bjerg: skildringer fra Kina og Japan samt hjemreisen til Norge | . |
. | William Coucheron-Aamot P. T. Mallings boghandelsforlag, Kristiana 1893 Mit 2 Karten. 480 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
|
. | Durch das Land der Chinesen |
|
1898 | kommt Paul Goldmann (*1865,1935) als Korrespondent der Frankfurter Zeitung über Hongkong und Canton nach Schanghai, um einen Sommer in China zu verbringen und reichlich Artikel an seine Zeitung zu schicken. Er besucht das vorerst nur in Gestalt eines Grenzsteins existierende deutsche Settlement im heißen Hankau am Yang-tse-kiang, dann das neu erworbene deutsche Pachtgebiet Kiautschou und reist schließlich über Tschifu, der Geburtsstadt des Konfuzius in der Provinz Schantung, nach Tientsin und Peking. Die Hauptstadt Chinas begeistert ihn nicht, denn bei seiner Abreise bemerkt er sarkastisch: "Der Abschied von Peking ist eine Freude, und der Gedanke, daß man es niemals wieder zu Gesicht bekommen wird, erhöht das Behagen." Eine mit spitzer Feder geschriebene, amüsante |
. | Publikation: | l | Ein Sommer in China. Reisebilder. | . |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Paul Goldmann Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt a.M. 1899 Zwei Bände mit Buchschmuck, 261 / 291 Seiten. [Die 2. durchgesehene und vermehrte Auflage 1900 wurde um Anmerkungen zum Boxer-Aufstand ergänzt: 277 / 301 Seiten] |
|
1898 | besucht Prof. Adolf Fischer (*1857,1914) im Rahmen seiner Japan-Studien auch die Insel Formosa, die durch den Krieg zwischen Japan und China seit 1895 von Japan annektiert ist. Tief beeindruckt von der japanischen Kultur, jedoch weniger von deren "nervösen Söhnen einer neuen Zeit", bereist er nun das Land der Kopfjäger. |
. | Publikation: | l | Streifzüge durch Formosa. | . |
. | Adolf Fischer B. Behr's Verlag (E. Bock), Berlin 1900 Mit einer Karte und über hundert Abbildungen nach Naturaufnahmen des Verfassers. Buchschmuck von dem japanischen Künstler Eisaku Wada. 382 Seiten |
1898 | "The provocative cause of this journey was a very matter-of-fact one. I was at Singapore, midway between India and China, and I had already travelled from Singapore to London by way of Japan and America, and by way of the Suez Canal. Desiring to travel homewards again, I wished to do so by a different route. That was the initial reason, but also, as one deeply interested in the political outlook in Asia, I wished to traverse the old routes of overland trade, and to judge of the uses and possibilities of the new Trans-Siberian Railway." Und so reist Arnot Reid von der chinesischen Hafenstadt Tien-tsin über Peking zur chinesisch-mongolischen Grenzstadt Kalgan. Von dort aus geht es mit Karren und Pferden durch die Wüste Gobi nach Urga und weiter zur sibirischen Grenze nach Kiakhta. Schon auf der Fahrt verfasst Reid Berichte über seine Reise für die Times und die Straits Times sowie für Queen und andere britische Zeitungen. Hierauf basiert seine schon einen Monat nach Ende der Reise in Druck gegebene |
. | Publikation: | l | From Peking to Petersburg | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Arnot Reid Edward Arnold, London 1899 "With frontispice and map". 300 Seiten |
1898 | erhält Fred. W. Carey den Auftrag, die britischen Handelsmöglichkeiten mit der südchinesischen Provinz Yunnan und den Nutzen einer entsprechenden Eisenbahntrasse von Burma aus zu untersuchen. Er bereist dafür die im Süden Yunnans gelegenen Gebiete der Shan-Stämme und kommt in seinem Bericht vor der Royal Geographical Society zu dem Ergebnis "... the necessity of railways is all nonsens. The majority of persons who hold these ideas are either blinded by a genuine desire to see British trade benefited, or led astray by the statements of those who would benefit by the construction of such railways". |
. | Publikation: | l | A Trip to the Chinese Shan States. | . |
. | Fred. W. Carey The Royal Geographical Society, London 1899 In: The Geographical Journal, Vol. XIV - 10/1899 Mit 10 Photographien. Seiten 378-394.Karte Seite 472 |
1898 - 99 | reist Archibald R. Colquhoun (*1848,1914) von den neuen Verkehrsverbindungen in Ostasien ganz fasziniert, "some seven thousand miles, chiefly overland, by rail and tarantass, camel, camel-cart, and mule-litter, native Chinese boat and saddle pony, mule, and sedan-chair." Genauer gesagt: in sieben Monaten von St. Petersburg erst auf der bis Irkutsk fertiggestellten Strecke der transsibirischen Eisenbahn, dann per Kamelkarawane quer durch die Wüste Gobi über Urga nach Peking, von Tientsin aus per Schiff nach Shanghai und den Yangtsze hinauf bis Chung-king und abschließend zu Pferd und im Tragstuhl durch die Provinz Yünnan bis nach Französisch-Tonkin. "The variety in the modes of travel was equalled by the diversity of races encountered on the way - Europeans, Russians and Siberians, Buriats and Mongols, Manchus and the Chinese of North and Southwest China, the interesting aboriginal tribes of Yunnan and Kweichau, and, finally, the Tongkingese under French rule." |
. | Publikation: | l | The "Overland" to China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Archilbal R. Colquhoun Harper & Brothers, New York and London 1900 Mit 35 Abbildungen und vier Karten. 465 Seiten |
|
1898 1899 |
erreicht der schweizer Eisenbahningenieur und
Topograph Johannes Wilda (*1852)
mit dem Reichspostdampfer Sachsen
das tropische Südchina. Hongkong steht wegen Pest unter
Quarantäne und so macht er sich auf den Weg nach Kanton ("sicher eine der
eigentümlichsten Städte der Erde") und reist weiter zur nicht weit entfernten
portugiesischen Kolonie Macao. Anstatt seinem Reiseplan treu zu bleiben, erliegt er
der
Verführung der Südsee und unternimmt einen Abstecher ins Malayische Archipel,
nach Neu-Guinea,
Java und Siam, so dass es Sommer |
. | Publikation: | l | Von Hongkong nach Moskau. Ostasiatische Reisen von | . |
. | Johannes Wilda Verlag von Stephan Geibel, Altenburg, S.A. 1902 Mit 53 Illustrationen, einem facsimilierten Brief des Freiherrn von Ketteler und einer Karte der Reiseroute des Verfassers. 312 Seiten |
|
1898 - 99 | führt eine Forschungsexpedition Prof. Karl Josef Futterer (*1866,1906) (H*) und seinen Heidelberger Studienfreund Dr. Julius Holderer (*1866,1950) (H*) vom russischen Osch aus über den Pamir ins Tarim-Becken. Entlang der alten Strecke der Seidenstraße zieht die Karawane durch die Wüste Gobi ostwärts bis ins Gebiet um den 'Blauen See' bei Sutschou [Jiuquan]. Ihrem besonderen Interesse gilt hier die Erforschung des weiter südlich gelegenen Hoang-Ho (Gelber Fluss) und seinem Quellgebiet. Doch es ergeht ihnen wie vielen anderen Expeditionen, die es nach ihnen noch in dieses geographisch höchst interessante Grenzgebiet zwischen China und Tibet ziehen wird: Sie werden von räuberischen Stämmen der Tanguten angegriffen und gezwungen, das Feld der Forschung fluchtartig zu verlassen. Die Rückreise der Expedition erfolgt deshalb Richtung Hankau [Wuhan] und von dort aus den Yangtsekiang stromab nach Schanghai. |
. | Publikation: | l | Durch Asien. Erfahrungen, Forschungen und Sammlungen während der von Amtmann Dr. Holderer unternommenen Reise. | A* |
. |
Den
1. Band Den 2/1. Band online ansehen |
Karl Futterer (und Andere) Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1901-11 Band 1: Mit 203 Illustrationen im Text, 40 Tafeln, Panoramen und Profilen, 2 Farbtafeln und einer Karte. 545 Seiten Band 2/1: Mit 166 Illustrationen im Text, 40 Lichtdrucktafeln, 3 Profiltafeln und 4 geologischen Karten. 394 Seiten Band 2/2: 294 Seiten mit 162 Illustrationen im Text, 42 Lichtdrucktafeln und einer Karte der Reiseroute Band 3: 174 + 132 + 29 + 17 + 159 Seiten mit 22 Ilustrationen im Text und 18 Lichtdrucktafeln. |
|
1898 1899 |
leitet der amerikanische
Ingenieur
William Barclay Parsons (*1859,U1932) eine
Expedition quer durch die zentralchinesische Provinz Hu-nan. Ein
amerikanisches Konsortium hat von der chinesischen Regierung den Zuschlag
für den Bau einer Eisenbahnlinie von Hankow [Wuhan] nach Canton [Guangzhou]
erhalten und Parsons mit einer ersten Erkundung beauftragt. Da der
chinesischen Regierung viel an dieser verkehrstechnisch wichtigen
Nord-Süd-Verbindung liegt, Hu-nan aber als ausgesprochen fremdenfeindlich
gilt, wird die Expedition unter Regierungsschutz gestellt. Mit insgesamt 600
Mann an Trägern und Soldaten bricht die bis zu acht Kilometer lange Karawane
somit Ende des Jahres südwärts auf. Über die Provinzhauptstadt Changsha
führt der Weg am Flusslauf des Yu-tan entlang, über das Nan-ling-Grenzgebirge
und in der Provinz Kwang-tung [Guangdong] den Wu-shui hinab bis Canton, wo
die Routenaufnahme nach gut zwei Monaten im Februar |
. | Publikation: | l | An American Engineer in China | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
William Barclay Parsons McClure, Phillips & Co., New York 1900 Mit 66 Abbildungen und einer Karte. 321 Seiten |
|
1898 - 99 | reist der französische Reiseschriftsteller und Fotograf Alfred Raquez (*1865,U1907) von Guangzhou aus die Küste entlang nach Shanghai, den Yangzi flussauf bis Hankou und von dort durch die Provinzen Hubei, Hunan und Guizhou. In seinem Reisetagebuch hält er seine Eindrücke fest. |
. | Publikation: | l | Au pays des Pagodes. Notes de Voyage. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Alfred Raquez L’Imprimerie de la Presse Orientale, Shanghai 1900 Mit 56 Abbildungen. 429 Seiten |
|
1898 1900 |
bereisen Major Henry
Rodolph Davies (*1865,U1955) und Captain C. H. D. Ryder
das burmesisch-chinesische
Grenzland, um geeignete Strecken für eine Eisenbahnlinie von Burma nach Südchina
zu erkunden. Bhamo, im Osten Britisch-Burmas, dient Ihnen als
Ausgangspunkt für alle Exkursionen und insgesamt werden über 5500 Meilen über Stock und
Stein zurückgelegt, um mögliche Trassenführungen auszuarbeiten. Als |
. | Publikation: | l | Yün-nan. The Link between India and the Yangtze. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Henry Rudolph Davies |
|
1898 - 1900 | verbringt der belgische Offizier A. Wittamer in China. Im Auftrag der belgischen Regierung soll er die Provinz Gansu bereisen und dabei die Lagerstätten von Bodenschätzen und ihre Erschließungsmöglichkeiten in Erfahrung bringen. Die im Westen des chinesischen Reichs gelegene Provinz zählt noch nicht zur Einflusssphäre einer der europäischen Großmächte, die China inoffiziell bereits untereinander aufgeteilt haben. Erst im Oktober des zweiten Jahres kann er von Pékin [Beijing] aus aufbrechen und über Kalgan [Zhangjiakou] westwärts zum großen Bogen des Gelben Flusses nach Pao-tou [Baotou] ziehen. Entlang des Flusslaufs erreicht er die Provinzgrenze und beginnt seine Erkundungen zwischen Lan-tchéou [Lanzhou] und Suchow [Suzhou]. Auf seiner Rückreise erkundet er die Schiffbarkeit des Gelben Flusses bis Baotou, wird dann aber noch vor Erreichen Beijings vom Boxeraufstand überrascht. In der Missionsstation von Si-wan-dzé übernimmt er so im Juni die militärische Verteidigung, bis sich die Situation im Oktober klärt und Wittamer nach Beijing zurückkehren kann. |
. | Publikation: | l | La mission du Commandant A. Wittamer en Chine (1898-1901) | . |
. | André Lederer Académie Royale des Sciences d'outre-mer, Bruxelles 1984 Mit 6 Abbildungen und 5 Karten. 72 Seiten |
|
1898 1915 |
folgt die frisch verheiratete
Catherine Theodora Macartney (*1877,U1949)
ihrem Ehemann George Macartney nach Chinesisch Turkestan, wo er als
britischer Konsul in Kashgar eingesetzt ist. Ihre Hochzeitsreise legen
sie somit als Eisenbahnfahrt von England quer durch Europa, per Schiffspassage
über das Kaspischen Meer bis Krasnovodsk, einer Weiterfahrt durch Russisch
Turkestan mit dem Zug bis Samarkand, von dort mittels Pferdewagen bis zur
Grenzstadt Osch und zuletzt,
über den Höhenzug des Pamir, auf dem Pferderücken zurück. "If two
people can go through the test of such a journey without quarrelling
seriously, they can get on under any circumstances. We just survived it, and
it promised well for the long journey through life." Über zehn Jahre
verbringen sie in der Abgeschiedenheit Chinesisch Turkestans, erleben den
Niedergang der Mandschu-Kaiserdynastie und die Umwälzungen zu Beginn der
Chinesischen Republik. Erst mit dem Ausbruch des großen europäischen Krieges
treten sie |
. | Publikation: | l | An English Lady in Chinese Turkestan | . |
. | Catherine
Theodora Macartney |
|
1898 1906 1911 1921 1928 |
betritt
Julius Jaspersen in Shanghai chinesischen Boden und nimmt in Tientsin eine
Stellung als Mitarbeiter der englischen Handelsfirma H.M.S.& Co. an. |
. | Publikation: | l | Do Mau - Arbeit und Abenteuer eines deutschen Chinakaufmanns. |
. | Julius Jaspersen Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1936. Mit einem Titelbild und zwei Kartenskizzen. 284 Seiten |
|
1898
1908 1934 |
betritt
William Meyrick
Hewlett (*1876,1944) zum ersten Mal chinesischen Boden und
arbeitet im britischen Konsulat in Peking als "student
interpreter". |
. | Publikation: | l | Forty Years in China | . |
. | Sir Meyrick Hewlett Macmillan & Co., London 1943 Mit drei Plänen und einer Karte. 262 Seiten |
|
1899 | unternimmt Cäsar Ludwig Walther Anz (*1874,1938) in der nordwestlichen chinesischen Provinz Schantung eine Überlandreise. "Zweck der Tour war, im deutschen Gebiet landschaftliche Studien zu machen; ich wählte den Landweg, da gerade kein Dampfer fällig war und ich den naheliegenden Wunsch hegte, Land und Leute des östlichen Schantung und die Art des Reisens dort aus eigener Anschauung kennen zu lernen." |
. | Publikation: | l | Durch die Halbinsel Schantung von Tschifu nach Tsingtau, 1. bis 6. März 1899. | . |
. | Walther Anz Justus Perthes, Gotha 1900 In: Dr. A. Petermann's Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt; 46. Band, 1900. Mit einer teilkolorierten Karte. Seiten 273-277 |
|
1899 |
kommt der englische Kohlenminenbesitzer und Abgeordnete im Unterhaus Joseph Walton (*1849, 1923) im August mit dem Schiff nach Newchwang [Yingkou] in der Südmandschurei. Er reist weiter nach Cheffo [Yantai] und Tientsin [Tianjin], dann den Yangzi stromauf über Hankou bis Chungking [Chongqing]; den letzten Hafen vor der Ausreise Richtung Indien bildet Shanghai. |
. | Publikation: | l | China and the Present Crisis. With Notes on a Visit to Japan and Korea. | . |
. | Joseph Walton Sampson Low, Marston & Company, London 1900 Mit einer Karte. 319 Seiten |
|
1899 1900 |
reist der Engländer John Grant Birch (*1846/7,1900)
durch China. Der Zweck der Reise
geht aus den posthum veröffentlichten
Tagebüchern nicht hervor. Mit wechselnden Reisebegleitern besucht er im Mai von Peking
aus die Ming-Gräber und die an der mongolischen Grenze gelegene
Handelsstadt Kalgan, reist dann weiter nach Mukden und Shanghai. Von dort
fährt er über Nanking, Hankau und Ichang den Yangtze
hinauf bis Wan-Hsien. Über Land zieht er im Dezember nach Cheng-tu, der
Hauptstadt der chinesischen Provinz Szechwan und registriert die aufkommenden Unruhen in
der Bevölkerung, die vielerorts schon Tote, besonders unter den ausländischen
Missionaren gefordert haben. Als er im Frühjahr |
. | Publikation: | l | Travels in North and Central China | . |
. | John Grant Birch Hurst and Blanckett, Limited, London 1902 Mit 75 Abbildungen. 379 Seiten |
|
1899 1900 |
erreicht der englische Attaché Clive Bigham
(der spätere Viscount Mersey, *1872, 1956)
den Hafen von Hong Kong im April und bereitet gleich seine
Weiterreise zur britischen Gesandtschaft nach Peking vor. Die erste
Weghälfte wird von
Canton [Guangzhou] mit
Dschunken auf den südchinesischen Flüssen zurückgelegt, teils
getreidelt, teils gesegelt, bis zum Poyang-See in der chinesischen Provinz
Kiangsi [Jiangxi] und noch ein Stück den
Yangzi hinauf bis Hankow [Wuhan]. Von dort geht es im Mai weiter gen
Norden per Pferd und Tragstuhl. Nach zehn Tagen erreicht Bigham
Kaifongfu [Kaifeng] am Gelben Fluss, setzt über und wählt nach einem
weiteren kurzen Stück über Land für die Weiterreise ab Weihui wieder das
Boot bis Tientsin [Tianjin]. Eine dreistündige Bahnfahrt bringt den
Gesandtschaftsmitarbeiter am 15. Juni dann endlich ans Ziel nach
Peking. |
. | Publikation: | l | A Year in China. 1899-1900. With some account of Admiral Sir E. Seymour's expedition. | . |
. | Clive Bigham Macmillan and Co., Limited, London 1901 Mit 40 Abbildungen und 4 Karten. 234 Seiten |
|
1899, 1901 |
genauer gesagt am 3. Oktober, landet der
französische Schriftsteller
Pierre Loti (eigentlich
Louis Marie Julien Viaud *1850,1923) mit der Flotte des internationalen
Expeditionskorps am Strand von Ning-Hai im Golf von Petschili, um nach Peking zu
ziehen. Er erlebt den Boxeraufstand und die Belagerung des europäischen Diplomatenviertels
und bleibt bis |
. | Publikation: | l | Les derniers jours de Pékin. | . |
. |
Dieses Buch online ansehen |
Pierre Loti Calmann-Lévy, Paris 1901 464 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Die letzten Tage von Peking | . |
. |
Den Text online ansehen |
Pierre Loti Paul Aretz Verlag, Dresden [1924] Mit acht Bildtafeln. 278 Seiten |
|
1899 1900 1901 |
"am Johannistage, als der nordische
Sommer in seiner größten Schönheit prangte", bricht Sven
Hedin (*1865,1952
Biographie)
(H*) zu seiner zweiten
Expedition nach Tibet auf. Nach einer Fahrt quer durch Russland startet er von der grenznahen Stadt Osch am
31. Juli nach Kaschgar in Chinesisch-Turkestan. Er hat sich die Erforschung der
hydrographischen Verhältnisse in Zentralasien zur Aufgabe gestellt und wählt deshalb
für seine Reise ein Reisemittel, das für eine der größten Wüstengebiete Asiens
auf den ersten Blick erstaunlich anmutet:
Ein Floß! Mit dem selbstgezimmerten
Gefährt legt er rund 2.500 Kilometer zurück und erforscht den ganzen schiffbaren Verlauf des
Tarim bis zum Lop Nor. Von Abenteuern nicht geheilt, wagt er auch diesmal eine 19tägige
Durchquerung der Wüste, die jedoch ohne Desaster endet. Zufällig werden
dabei die Ruinen der alten Stadt Loulan entdeckt, eine der früheren
Handelsstationen
entlang der historischen Seidenstraße. Das Jahr |
. | Publikation: | l | Asien. Tusen mil på okända vägar. | . |
. |
Den
1. Band online ansehen |
Sven Hedin Bonnier Förlag, Stockholm 1903 2 Bände. Mit über 400 Illustrationen und 4 Karten. 696 / 671 Seiten (Deutsche Ausgabe:) |
. | Im Herzen von Asien. Zehntausend Kilometer auf unbekannten Pfaden. | A* |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Sven v. Hedin F. A. Brockhaus, Leipzig 1903. 2 Bände. Mit 407 Abbildungen, darunter 154 Separat- und Vollbilder und 8 bunte Tafeln, und 5 Karten. 559 Seiten / 570 Seiten |
||||
|
1899
1911 |
kommt der Botaniker Ernest
Henry Wilson (*1876,1930) erstmals im
Auftrag der Royal Horticultural Society nach China, um neue Nutz-
und Zierpflanzen für europäische und nordamerikanische Gärten zu
sammeln. Interessant hierfür sind vor allem die Provinzen Hupeh und das
chinesisch-tibetische Grenzgebiet in Yün-nan und Szechuan. Mit eigenem Hausboot
reist Wilson den Yang Tze stromaufwärts und kann
in den Jahren bis |
. |
Den
1. Band Den 2. Band online ansehen |
Ernest Henry Wilson Methuen & Co. Ltd., London 1913 I.: Mit 60 Abbildungen. 251 Seiten. II.: Mit 50 Abbildungen und einer Karte. (Erweiterte amerikanische Ausgabe:) China, Mother of Gardens The Stratford Co., Boston 1929 "With map and sixty-one illustrations from photographs taken by the author". Mit Buchschmuck. 408 Seiten |
. | |||
|
1899 1925 |
trifft Richard Wilhelm (*1873,1930)
als evangelischer Seelsorger im deutschen Pachtgebiet Tsingtau ein. Er
wird in seinem Heimatland
durch seine Übersetzungen der chinesischen Klassiker berühmt, die noch vor dem 1. Weltkrieg
im Diederichs-Verlag
erscheinen und das deutsche Chinabild deutlich aufwerten. Im Laufe der Jahre vertieft
sich Wilhelm derart intensiv in den chinesischen Kulturkreis, dass er in seiner
späteren Autobiographie bekennt, es sei ihm "ein Trost, daß ich als Missionar keinen Chinesen
bekehrt habe." Nach dem Weltkrieg bleibt er noch bis |
. | Publikation: | l | Die Seele Chinas | . |
. |
Den Text online ansehen |
Richard Wilhelm Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1926 Mit 36 Abbildungen. 356 Seiten |
|
1899 |
In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts beginnt die Missionarin Mildred Cable (*1877,1952) ihre Tätigkeit in Nordchina und reist nach dem Zusammenbruch der letzten Kaiserdynastie mit zwei Kolleginnen weiter in die Mongolei. Als Wandermissionare ziehen sie von Oase zu Oase und verfallen zusehends dem Zauber der Wüste Gobi. "Once the spirit of the desert had caught us it lured us on and we became learners in its severe school. The solitudes provoked reflection, the wide space gave us a right sense of proportion and the silences forbade triviality. Those who have been diciplined and instructed by the austerity of the Gobi will find that the elusive spirit of the desert can call them at will." Und so gerät der Reisebericht zu einer recht träumerischen |
. | Publikation: | l | The Gobi Desert | . |
. | Mildred Cable with Francesca French Hodder and Stoughton Limited, London 1942 Mit 3 Farbabbildungen, 48 s/w Photographien und 2 Karten. 303 Seiten |
|
|
Weiter zu Teil 2 => Reiseberichte der Zeit von 1900 bis 1949. |
Zurück
zur Themenseite Reisen und Abenteuer |
Wechsel
zum Alphabetischen Namensverzeichnis der Reisenden in China und Tibet |
Matthias Claus 2002 . |